Geschäftsbericht 2000 - 2001 - Newsroom.de

DJV Geschäftsbericht 2000/2001
(die Kreisjägerschaften) als ordentliche Mitglieder haben. Bei diesem vereinsrechtlich
zulässigen Verbandsaufbau wird erst im Kreisverein der Eintritt
als Mitglied, das in der Mitgliederversammlung volles Stimmrecht hat,
jedem ermöglicht, der die Ziele des Kreisvereins – und damit auch des Landesverbandes
– unterstützt (Mitglieder sind hier die Jäger). Insoweit sind
die Anerkennungsvoraussetzungen zu ergänzen.
Änderung des Produkthaftungsgesetzes
Die Änderung des Gesetzes über die Haftung für fehlerhafte Produkte (Produkthaftungsgesetz),
die am 1. Dezember 2000 in Kraft getreten ist, hat zur
Folge, dass ein Jäger künftig im Wege der Gefährdungshaftung, d.h. ohne
Verschulden, für gesundheitlich bedenkliches Wildbret von einem Verbraucher
auf Schadensersatz in Anspruch genommen werden kann, wenn durch
dieses Wildbret z.B. eine Gesundheitsbeeinträchtigung hervorgerufen wurde.
Die Ersatzpflicht des Jägers ist u.a. nur dann ausgeschlossen, wenn er
beweisen kann, dass das Wildbret den Fehler noch nicht hatte, als er es in
Verkehr brachte, oder dass der Fehler von ihm objektiv nicht erkannt werden
konnte.
Die Änderung des deutschen Gesetzes wurde notwendig, weil die EU-Produkthaftungsrichtlinie
im Jahr 1999 entsprechend novelliert wurde. Bereits
im Rahmen des Verfahrens zur Änderung der EU-Richtlinie hatte der DJV in
seiner Stellungnahme die Einführung einer solchen Gefährdungshaftung
zusammen mit der FACE und dem Deutschen Bauernverband strikt abgelehnt.
Auch die deutsche Bundesregierung sprach sich gegen die Richtlinienänderung
aus, konnte sich aber gegenüber den anderen Mitgliedsstaaten
nicht durchsetzen.
Zwischenzeitlich hat die Gothaer dem DJV mitgeteilt, dass das Inverkehrbringen
von Wildbret und damit die Produkthaftpflicht von der Jagdhaftpflichtversicherung
mit gedeckt sei. Andere Versicherungen sind diesem Beispiel
gefolgt. Dennoch sollte sich jeder Jäger die Übernahme möglicher Schadensersatzforderungen
aus dem Produkthaftungsgesetz von seiner Jagdhaftpflichtversicherung
schriftlich bestätigen lassen.
Von einer höheren Versicherungsprämie auf Grund der Änderung des Produkthaftungsgesetzes
dürfte nach Angaben der Gothaer nicht auszugehen
sein, da der Fall der Abgabe wildbrethygienisch nicht einwandfreien Wildbrets
an einen Verbraucher mit der Folge einer gesundheitlichen Beeinträchtigung
bei diesem ohnehin nur selten auftrete.
Jagdrechtstag 2000
Wie jedes Jahr fand im Monat November der Jagdrechtstag statt. Die Veranstaltung
der Seminare erfolgt durch den Deutschen Jagdrechtstag im
Zusammenwirken mit dem Deutschen Jagdschutz-Verband, vertreten durch
DJV-Justitiar Dr. Heider, und der Deutschen Anwaltsakademie im Deutschen
AnwaltVerein. Veranstaltungsort war diesmal Meißen in Sachsen. Die jagdrechtlich
interessierten Rechtsanwälte, Notare, Richter, Staatsanwälte, Vertreter
von Ministerien und Verbänden nutzen regelmäßig diese Veranstaltung
zur Weiterbildung auf dem Gebiet des Jagdrechts und damit im Zusammenhang
stehender Rechtsgebiete.
23