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Geschäftsbericht 2000 - 2001 - Newsroom.de

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Rechtliche Angelegenheiten<br />

Auf EU-Ebene:<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

Vorschläge <strong>de</strong>r EU-Kommission zur Zusammenfassung<br />

und Neuordnung <strong>de</strong>r Lebensmittelhygienevorschriften<br />

Im Herbst letzten Jahres hat die Europäische Kommission Vorschläge zur<br />

Zusammenfassung und Neuordnung <strong>de</strong>r Lebensmittelhygienevorschriften<br />

vorgelegt. Hauptziel dieser Vorschläge ist es, durch gesundheitlich unbe<strong>de</strong>nkliche<br />

Lebensmittel ein hohes Verbraucherschutzniveau zu gewährleisten.<br />

Die Jägerschaft ist hinsichtlich <strong>de</strong>s Lebensmittels „Wildbret“ immer für ein<br />

hohes Verbraucherschutzniveau eingetreten. Dennoch hat <strong>de</strong>r DJV an <strong>de</strong>n<br />

Vorschlägen <strong>de</strong>r Europäischen Kommission in seiner Stellungnahme scharfe<br />

Kritik geübt. Unter an<strong>de</strong>rem haben wir auf Folgen<strong>de</strong>s hingewiesen:<br />

• Die Vorschläge unterstellen Gesundheitsgefahren bei <strong>de</strong>r Primärproduktion.<br />

Statt<strong>de</strong>ssen muss die Kommission bestehen<strong>de</strong> Gesundheitsgefahren<br />

im Bereich <strong>de</strong>s Wildbrets benennen, da nur dann Handlungsbedarf besteht.<br />

Bloße Unterstellungen sind keine hinreichen<strong>de</strong> Begründung für Än<strong>de</strong>rungen<br />

gelten<strong>de</strong>n Rechts.<br />

• Auch künftig muss die Abgabe kleiner Mengen Wil<strong>de</strong>s an <strong>de</strong>n Endverbraucher<br />

zum eigenen Verbrauch sowie an Hotels und Gaststätten o<strong>de</strong>r<br />

Wil<strong>de</strong>inzelhan<strong>de</strong>lsgeschäfte möglich sein. Diese Absatzmöglichkeiten müssen<br />

<strong>de</strong>n Jägern erhalten bleiben. Es darf nicht festgelegt wer<strong>de</strong>n, dass eine<br />

Vermarktung insoweit nur noch durch einen Wildverarbeitungsbetrieb erfolgen<br />

darf.<br />

• Jäger dürfen nicht mit großen Fleischerzeugern gleichgestellt wer<strong>de</strong>n. Jäger<br />

sind <strong>de</strong>shalb keine Lebensmittelunternehmer und Unternehmensbetreiber<br />

mit <strong>de</strong>r Folge, dass sie ihr „Unternehmen“ eintragen, unter Umstän<strong>de</strong>n<br />

sogar zulassen und Bücher zum Nachweis <strong>de</strong>r Herkunft <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s führen<br />

müssen.<br />

• Die Anhänge <strong>de</strong>r Verordnungen, die auch die Jägerschaft direkt betreffen,<br />

müssen vom Europäischen Parlament und vom Ministerrat geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n,<br />

nicht aber von <strong>de</strong>r EU-Kommission, die quasi einen Blankoscheck<br />

erhält, gelten<strong>de</strong>s Recht eigenständig zu än<strong>de</strong>rn.<br />

• Die Entwicklung von nationalen und gemeinschaftlichen „Leitlinien“ unter<br />

an<strong>de</strong>rem für eine hygienisch einwandfreie Verfahrenspraxis wird abgelehnt.<br />

Denn <strong>de</strong>r Rechtscharakter von Leitlinien ist unklar, so dass keine Rechtssicherheit<br />

besteht. Auf Leitlinien ist <strong>de</strong>shalb zu verzichten. Statt<strong>de</strong>ssen müssen<br />

ergänzen<strong>de</strong> Rechtsvorschriften erlassen wer<strong>de</strong>n, wenn sich dies als notwendig<br />

erweisen sollte.<br />

• Aus Drittlän<strong>de</strong>rn müssen Jagdtrophäen o<strong>de</strong>r erlegtes Wild – soweit sie aus<br />

tierseuchenrechtlichen Grün<strong>de</strong>n nicht gesperrt sind – auch künftig durch<br />

Jäger in die EU eingeführt wer<strong>de</strong>n dürfen.<br />

• Eine EU-weit vorgeschriebene Ausbildung zum Thema „Wildbrethygiene“,<br />

die über die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Jägerprüfung in Deutschland hinausgeht,<br />

wird abgelehnt.<br />

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