Geschäftsbericht 2000 - 2001 - Newsroom.de

DJV Geschäftsbericht 2000/2001
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Jägerschaft Rechnung tragen. Die FACE und dem DJV zugegangenen Vorschläge
berücksichtigen dies nicht. Von daher hat der DJV mit FACE detailliert
und massiv Kritik geübt, sowohl bei der Kommission als auch im Parlament
und in den zuständigen Ausschüssen. Aufgrund der Komplexität und
des Umfangs der Materie schreiten die Beratungen im Rat und im Europäischen
Parlament jedoch nur sehr langsam voran. Erfreulich ist daher nach
intensiven Gesprächen festzustellen, dass der Abschnitt über Hygiene von
Wild anscheinend nicht die ursprünglichen Absichten der Kommission wiedergibt.
Dies liegt an einer unglücklichen Verwendung der Begrifflichkeiten, was
in manchen Übersetzungen noch verschlimmert wird, besonders in der deutschen
Sprache.
Dem Berichterstatter im Europäischen Parlament, dem deutschen Abgeordneten
Dr. Schnellhardt, wurde seitens der Kommission bestätigt, dass die
Absicht bestand, traditionelle Jagd zu bewahren, d.h. direkte Abgabe von
Wild an den Endverbraucher zu ermöglichen. Dem Kommissionsvorschlag ist
besonders daran gelegen, dass der Jäger in der Lage ist, eine professionelle
Einschätzung der Hygiene des von ihm erlegten Wildes vorzunehmen. Dies
kann ggf. durch zusätzliche Schulungen erreicht werden.
In eingehenden Beratungen hat sich das DJV-Präsidium mit der Einführung
eines Wildursprungszeichens für Schalenwild einverstanden erklärt, wenn
damit die angedrohten Restriktionen beim Absatz von Wildbret nicht zum
Tragen kommen. Gleichzeitig sieht das DJV-Präsidium damit die Chance, für
Wildfleisch aus der Region zu werben. Es bleibt abzuwarten, wie die überarbeiteten
Entwürfe und Vorlagen der Kommission und des Parlamentes aussehen
und ob den berechtigten Anliegen der Jägerschaft Rechnung getragen
wird.
Auch mit dem Thema Waffenrichtlinie auf europäischer Ebene befasste sich
die FACE. Nach wie vor vertritt die FACE, unterstützt von allen Mitgliedsverbänden,
die Auffassung, dass die Richtlinie keiner Änderung bedarf, vielmehr
wurde die Kommission von FACE aufgefordert, für die vollständige Umsetzung
in den Mitgliedsländern zu sorgen, insbesondere aber die Anerkennung
des Europäischen Feuerwaffenpasses einzufordern, damit dann auch für die
Jägerschaft Erleichterungen im Reiseverkehr eintreten.
Mit großem Augenmerk verfolgt FACE auch die weitere Umsetzung und
Anwendung der FFH-Richtlinie und die Ausweisungen in NATURA 2000
Gebiete, so dass dort die Belange der Jagd entsprechend Berücksichtigung
finden.
Interfraktionelle Arbeitsgruppe
„Jagd, Fischerei & Umwelt“
Die Interfraktionelle Arbeitsgruppe „Jagd, Fischerei & Umwelt“ des Europäischen
Parlaments, 1985 vom deutschen Abgeordneten Axel Zarges gegründet,
setzte ihre Arbeit und den Gedankenaustausch mit Verbandsvertretern
auch im Berichtsjahr fort. In verschiedenen Arbeitssitzungen befasste sich die
Interfraktionelle Arbeitsgruppe mit Themen der Novellierung der EU-Vogelrichtlinie.
Leider sind verschiedentlich anberaumte Termine mit der zuständigen
Kommissarin bislang immer wieder abgesagt worden. Weitere Themen
waren die Novellierung der Waffenrichtlinie, die Jagd als nachhaltige Nutzung
im ländlichen Raum und Fragen der Darstellung von Jagd und Jägern.