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Geschäftsbericht 2000 - 2001 - Newsroom.de

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D E U T S C H E R J A G D S C H U T Z - V E R B A N D E . V .<br />

V E R E I N I G U N G D E R D E U T S C H E N L A N D E S J A G D V E R B Ä N D E<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong><br />

für <strong>de</strong>n Zeitraum <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

Vorgelegt zur DJV-Delegiertenversammlung <strong>2001</strong><br />

in Konstanz


Inhalt<br />

6 Wer ist <strong>de</strong>r DJV?<br />

8 Vorwort<br />

9 Verbandswesen und internationale Angelegenheiten<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

– FACE und Europäisches Parlament<br />

– Interfraktionelle Arbeitsgruppe „Jagd, Fischerei & Umwelt“<br />

– CIC<br />

– Internationale Jagdkonferenz (IJK)<br />

– Forum Waffenrecht<br />

– Bun<strong>de</strong>sverband Schießstätten (BVS)<br />

– Deutsche Versuchs- und Prüfanstalt f. Jagd- und Sportwaffen (DEVA)<br />

– Jagdgenossenschaften<br />

– Deutscher Verkehrssicherheitsrat<br />

– Fangjagd<br />

– Unfallverhütungsvorschrift (UVV Jagd)<br />

17 Rechtliche Angelegenheiten<br />

auf EU-Ebene<br />

– Vorschläge <strong>de</strong>r EU-Kommission zur Zusammenfassung<br />

<strong>de</strong>r Lebensmittelhygienevorschriften<br />

auf Bun<strong>de</strong>sebene<br />

– Bun<strong>de</strong>sjagdgesetz<br />

– Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sjagdzeiten-Verordnung<br />

– Novelle <strong>de</strong>s Waffengesetzes<br />

– Novelle <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetzes<br />

– Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Produkthaftungsgesetzes<br />

– Jagdrechtstag <strong>2000</strong><br />

– Rechtsausschuss<br />

– Ethikkommission<br />

25 Natur- und Artenschutz<br />

– DJV-Ausschuss Natur- und Artenschutz<br />

– Kooperation mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (BfN)<br />

– Bun<strong>de</strong>sministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)<br />

– Wildtier-Informationssystem <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r Deutschlands (WILD)<br />

– Kooperation mit <strong>de</strong>r Umweltstiftung WWF<br />

– Kooperation mit <strong>de</strong>m Internationalen Jagdrat zur Erhaltung<br />

<strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s (CIC)<br />

– IUCN: Grundsatzerklärung zur nachhaltigen Nutzung<br />

wild leben<strong>de</strong>r Ressourcen<br />

28 DJV-Bildungsinitiative „Stärkung <strong>de</strong>s Ehrenamtes“<br />

– Seminarprogramm<br />

– Steuerungsgruppe<br />

– Serviceangebot an die Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong><br />

– Informationen über die Veranstaltungen<br />

3


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

4<br />

32 Medienarbeit<br />

– Meldungen/Pressedienst<br />

– Neue Anzeigen locken Journalisten in die Reviere<br />

– Verleihung <strong>de</strong>s DJV-Journalistenpreises im Presseclub Rolandseck<br />

– Kamingespräch<br />

– Bilanz <strong>de</strong>r DJV-Pressearbeit<br />

36 Öffentlichkeitsarbeit<br />

– Messen und Ausstellungen<br />

– DJV-Füllanzeigen<br />

– www.jagd-online.<strong>de</strong><br />

– Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit<br />

– DJV-Broschüren und Vi<strong>de</strong>o-Kassetten<br />

40 Verbandsinterne Kommunikation<br />

– Noch mehr Service im www.jagdnetz.<strong>de</strong><br />

– Information <strong>de</strong>r Kreisvorsitzen<strong>de</strong>n<br />

42 LERNORT NATUR im Jubiläumsjahr<br />

– Handbuch „Lernort Natur – Aus <strong>de</strong>r Praxis für die Praxis“<br />

– Weitere Materialien zum Jubiläumsjahr<br />

– LERNORT NATUR im Internet: www.lernort-natur.<strong>de</strong><br />

– Anzeigen in Fachzeitschriften für Lehrer<br />

– Werbung für LERNORT NATUR an Schulen<br />

– LERNORT NATUR-Seminar<br />

– InterFACE-Treffen in Nürnberg<br />

46 Jagdliches Schießwesen<br />

– Drei neue DJV-Schießna<strong>de</strong>ln ersetzen künftig die DJV-Jahresschießna<strong>de</strong>l<br />

– Neue Wurfweiten für Tontauben beim Trapschießen<br />

– DJV-Präsidium beschließt Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r DJV-Schießvorschrift<br />

– DJV-Bun<strong>de</strong>smeisterschaft im jagdlichen Schießen<br />

– Tagung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sobleute im jagdlichen Schießen<br />

– DJV-Ausschuss jagdliches Schießwesen<br />

48 Jagdgebrauchshun<strong>de</strong>wesen<br />

– DJV-Ausschuss Jagdhun<strong>de</strong>wesen<br />

49 Jagdliches Brauchtum<br />

– Jagdhornblasen<br />

– Jagdmuseen<br />

50 Nie<strong>de</strong>rwild/Schalenwild<br />

– DJV-Ausschuss Nie<strong>de</strong>rwild<br />

– DJV-Ausschuss Schalenwild<br />

51 Berufsjäger<br />

53 Jagdliche Forschung<br />

– Wissenschaftlicher Beirat<br />

– Arbeiten <strong>de</strong>s Europäischen Wildforschungsinstituts (EWI)


59 Anhang I<br />

– Chronologie <strong>de</strong>r wichtigsten Termine im Berichtszeitraum<br />

65 Anhang II<br />

– Die Fachausschüsse <strong>de</strong>s DJV<br />

69 Anhang III<br />

– DJV-Hauptgeschäftsstelle<br />

71 Anhang IV<br />

– Grundsatzerklärung <strong>de</strong>r IUCN zur nachhaltigen Nutzung<br />

wild leben<strong>de</strong>r Ressourcen<br />

73 Anhang V<br />

– Position <strong>de</strong>s DJV zur Nutzung ziehen<strong>de</strong>r jagdbarer Vogelarten<br />

76 Anhang VI<br />

– Jagen im Ausland<br />

80 Anhang VII<br />

– Natur und Landschaft: Naturschutzaktivitäten <strong>de</strong>s DJV<br />

82 Anhang VIII<br />

– Der DJV im Internet<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

5


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

6<br />

Der Deutsche Jagdschutz-<br />

Verband e.V. (DJV)<br />

Wer ist <strong>de</strong>r DJV?<br />

Der Deutsche Jagdschutz-Verband ist die Vereinigung <strong>de</strong>r 16 <strong>de</strong>utschen Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong><br />

und eingetragener, gemeinnütziger Verein. Fast 300.000<br />

Jäger sind bun<strong>de</strong>sweit über die Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> bzw. <strong>de</strong>ren Unterglie<strong>de</strong>rungen<br />

im DJV organisiert, das sind 90% aller Jagdscheininhaber. Die Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong><br />

sind als selbstständige Organisationen in Kreisgruppen und<br />

Hegeringe unterglie<strong>de</strong>rt.<br />

Der DJV ist – nach § 29 Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetz – ein staatlich anerkannter<br />

Naturschutzverband, ebenso wie die meisten Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>.<br />

Aufgaben und Ziele<br />

Zu <strong>de</strong>n satzungsgemäß verankerten Aufgaben und Zielen <strong>de</strong>s DJV zählen:<br />

• Die „För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r freileben<strong>de</strong>n Tierwelt im Rahmen <strong>de</strong>s Jagdrechts sowie<br />

<strong>de</strong>s Natur-, Landschafts-, Umwelt- und Tierschutzes“. Dies be<strong>de</strong>utet insbeson<strong>de</strong>re<br />

<strong>de</strong>n Schutz und die Erhaltung einer artenreichen und gesun<strong>de</strong>n<br />

freileben<strong>de</strong>n Tierwelt sowie die Sicherung ihrer Lebensgrundlagen.<br />

Die Pflege und För<strong>de</strong>rung aller Zweige <strong>de</strong>s Jagdwesens, <strong>de</strong>s jagdlichen<br />

Brauchtums, <strong>de</strong>r jagdlichen Aus- und Weiterbildung, <strong>de</strong>s jagdlichen Schrifttums,<br />

jagdkultureller Einrichtungen.<br />

• Die Pflege und För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r anerkannten Grundsätze <strong>de</strong>utscher Waidgerechtigkeit.<br />

• Die politische und gesellschaftliche Vertretung <strong>de</strong>r Jägerschaft auf nationaler<br />

und internationaler Ebene.<br />

• Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – das heißt, die Jagd für die Bevölkerung<br />

transparent und verständlich zu machen und die Aufgaben <strong>de</strong>r Jäger<br />

darzustellen. Im Rahmen <strong>de</strong>r Aktion „Lernort Natur“ la<strong>de</strong>n Jäger Schüler<br />

und Jugendliche in ihre Reviere ein, um ihnen die Zusammenhänge in <strong>de</strong>r<br />

Natur wie<strong>de</strong>r näher zu bringen.<br />

Präsidium:<br />

Präsi<strong>de</strong>nt: Constantin Freiherr Heereman von Zuydtwyck,<br />

Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Nordrhein-Westfalen<br />

Vizepräsi<strong>de</strong>nt: Dr. Wolfgang Bethe,<br />

Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Bran<strong>de</strong>nburg<br />

Vizepräsi<strong>de</strong>nt: Kurt Alexan<strong>de</strong>r Michael,<br />

Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Rheinland-Pfalz


Vizepräsi<strong>de</strong>nt: Wilhelm Holsten,<br />

Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjägerschaft Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

Vizepräsi<strong>de</strong>nt: Professor Dr. Jürgen Vocke,<br />

Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Bayern<br />

Schatzmeister: Dietrich Möller,<br />

Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Hessen<br />

Weitere Präsidiumsmitglie<strong>de</strong>r:<br />

Hans-Jakob Andritter,<br />

Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Schleswig-Holstein<br />

Dr. Karl Bennöhr,<br />

Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Mecklenburg-Vorpommern<br />

Gerhard Delhougne,<br />

Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjägerschaft Bremen<br />

Paul Maurer,<br />

Lan<strong>de</strong>sjägermeister <strong>de</strong>r Vereinigung <strong>de</strong>r Jäger <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s<br />

Prof. Dr. habil. Karl Mißbach,<br />

Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Sachsen<br />

Dr. Franz Nentwich,<br />

Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Thüringen<br />

Alfred Hubertus Neuhaus,<br />

Lan<strong>de</strong>sjägermeister von Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />

Peter Rebsch,<br />

Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Berlin<br />

Dr. Wulf Stubbe,<br />

Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Sachsen-Anhalt<br />

Joachim F. Weinlig-Hagenbeck,<br />

Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagd- und Naturschutzverban<strong>de</strong>s Freie und<br />

Hansestadt Hamburg<br />

Ehrenpräsi<strong>de</strong>nten:<br />

Egon Anheuser<br />

Dr. Gerhard Frank<br />

Ehrenmitglied:<br />

Franz-Josef Friedrich<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

Mehr Informationen über <strong>de</strong>n DJV und die Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> fin<strong>de</strong>n Sie<br />

unter www.jagd-online.<strong>de</strong> und www.jagd-netz.<strong>de</strong>.<br />

7


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

8<br />

Vorwort<br />

Das Geschäftsjahr war geprägt von einschnei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n politischen<br />

Verän<strong>de</strong>rungen. Ausgelöst durch die BSE-Krise hat die Bun<strong>de</strong>sregierung<br />

personelle und strukturelle Verän<strong>de</strong>rungen für das Landwirtschaftsministerium<br />

vorgenommen. Die Tatsache, dass nun neben<br />

<strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sumweltministerium auch das neue Ministerium für<br />

Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft von Bündnis 90/<br />

Die Grünen geleitet wird, hat zahlreiche jagdfeindliche Tier- und<br />

Naturschutzorganisationen auf <strong>de</strong>n Plan gerufen.<br />

Ihr Ziel ist es, die Jagdausübung in Deutschland auf das aus ihrer<br />

Sicht eben noch tolerable Maß – die Kurzhaltung von forstwirtschaftlichen<br />

Schädlingen – zu reduzieren. Der DJV vertritt, ebenso wie<br />

u. a. auch die Verbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Grun<strong>de</strong>igentümer und <strong>de</strong>r Deutsche<br />

Bauernverband, <strong>de</strong>n Standpunkt, dass aus sachlicher Sicht kein<br />

Grund für eine Novellierung für das Bun<strong>de</strong>sjagdgesetz vorhan<strong>de</strong>n<br />

ist.<br />

Darüber hinaus muss auch je<strong>de</strong>m klar sein, dass bei einer Novellierung<br />

das gesamte Gesetz auf <strong>de</strong>m Prüfstand steht und allen<br />

Einschränkungen Tür und Tor geöffnet sind. Denn nach einer Än<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s Grundgesetzes im Jahr 1994 sollen Rahmengesetze abgeschafft<br />

wer<strong>de</strong>n. Bestehen<strong>de</strong> Rahmengesetze, wie beispielsweise das<br />

BJG, genießen lediglich Bestandsschutz. Vor diesem Hintergrund<br />

galt und gilt es, einen aktiven und gut durchdachten jagdpolitischen<br />

Kurs zu fahren.<br />

Naturgemäß gibt es in solchen Zeiten immer Stimmen, die in populistischen<br />

Aktionen und medienstarken Auftritten das Heil suchen.<br />

Hiervor muss nachdrücklich gewarnt wer<strong>de</strong>n. Entscheidungen fallen<br />

in <strong>de</strong>n Ministerien, im Kabinett und natürlich letztendlich in <strong>de</strong>n<br />

Parlamenten. Hier nehmen die Jagdverbän<strong>de</strong> die Interessenvertretung<br />

ihrer Mitglie<strong>de</strong>r schwerpunktmäßig wahr.<br />

Dies geschieht – auch das liegt in <strong>de</strong>r Natur <strong>de</strong>r Sache – nur in<br />

seltenen Fällen unter Medienbegleitung, wodurch <strong>de</strong>r Eindruck <strong>de</strong>r<br />

Untätigkeit entstehen kann. Wer <strong>de</strong>n vorliegen<strong>de</strong>n <strong>Geschäftsbericht</strong><br />

aufmerksam studiert, weiß, dass Untätigkeit nicht zum Sprachschatz<br />

<strong>de</strong>s DJV gehört. Und er weiß auch, welche Arbeit von Hauptund<br />

Ehrenamt geleistet wird. Ihnen allen gehört mein Dank, <strong>de</strong>nn<br />

nur durch Ihren Einsatz wer<strong>de</strong>n wir die Jagd, so wie wir sie kennen<br />

und lieben, erhalten können.<br />

Mit Waidmannsdank!<br />

Constantin Freiherr Heereman


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

Verbandswesen und<br />

internationale Angelegenheiten<br />

Auf <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sjägertag <strong>2000</strong> in Dres<strong>de</strong>n, verbun<strong>de</strong>n mit einer Arbeitstagung<br />

<strong>de</strong>r Kreisvorsitzen<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n, stan<strong>de</strong>n neben<br />

<strong>de</strong>n Verbandsregularien drei aktuelle Themen im Blickpunkt <strong>de</strong>r Beratungen:<br />

„Der Einfluss <strong>de</strong>r Europäischen Union auf Jagd“, „Naturschutz in Deutschland,<br />

Landwirtschaft und Jagd im Spannungsfeld von Ökonomie und Ökologie“<br />

und in ganz beson<strong>de</strong>rem Maße „Wildtiererfassung – Standbein in <strong>de</strong>r<br />

jagdpolitischen Diskussion“. Namhafte Wissenschaftler, Politiker sowie Vertreter<br />

von Jagd- und Bauernverbän<strong>de</strong>n referierten und stan<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Tagungsteilnehmern<br />

in lebhaften Diskussionen Re<strong>de</strong> und Antwort.<br />

In seiner Begrüßungsansprache stellte DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Baron Heereman fest:<br />

Das Jagdwesen in Deutschland hat sich zur unverzichtbaren Dienstleistung<br />

für <strong>de</strong>n Natur- und Artenschutz in <strong>de</strong>n vergangenen 125 Jahren entwickelt.<br />

Er hob damit die herausragen<strong>de</strong>n Bemühungen <strong>de</strong>r 300.000 Jägerinnen und<br />

Jäger für die heimische Tier- und Pflanzenwelt hervor und stellte die Umsetzung<br />

<strong>de</strong>r Beschlüsse <strong>de</strong>r Delegiertenversammlung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sjägertages <strong>2000</strong><br />

in <strong>de</strong>n Mittelpunkt seiner Ausführungen. Dazu zählen die Erarbeitung und<br />

Verabschiedung <strong>de</strong>s Positionspapiers „Zur Waidgerechtigkeit“, die „DJV-<br />

Bildungsinitiative zur Stärkung <strong>de</strong>s Ehrenamtes“, <strong>de</strong>r Start <strong>de</strong>r Initiative „Kreise<br />

ans Netz“ sowie die Intensivierung <strong>de</strong>r Naturschutzarbeit. Arbeitsschwerpunkt<br />

für das neue Geschäftsjahr sei, die Wildtiererfassung bun<strong>de</strong>sweit<br />

flächen<strong>de</strong>ckend auszubauen. Sie sei unerlässlich als Standbein in <strong>de</strong>r jagdpolitischen<br />

Diskussion.<br />

Im Arbeitskreis „Landwirtschaft und Jagd im Spannungsfeld zwischen Ökologie<br />

und Ökonomie“ waren vor allem die Ursachen für die Bestandsrückgänge<br />

bei Rebhuhn, Fasan und Hase Diskussionsgegenstand. Dr. Heinrich<br />

Spittler von <strong>de</strong>r Forschungsstelle für Jagdkun<strong>de</strong> und Wildscha<strong>de</strong>nsverhütung<br />

in Bonn sah nicht nur die Landwirte und Jäger in <strong>de</strong>r Pflicht, diesen Arten zu<br />

helfen. Hohe Winterverluste von rund 70% bei Fasanen und Rebhühnern<br />

sind überwiegend durch Greifvögel bedingt. „Hier ist <strong>de</strong>r Gesetzgeber gefor<strong>de</strong>rt“,<br />

so Spittler. Bei seiner Einschätzung, dass immer noch <strong>de</strong>r Fuchs <strong>de</strong>s<br />

Hasen Tod ist und eine entsprechend scharfe Jagd auf ihn notwendig sei, wur<strong>de</strong><br />

er nicht nur von <strong>de</strong>n Diskussionsteilnehmern, son<strong>de</strong>rn auch vom Auditorium<br />

unterstützt. Darüber hinaus ist aber auch gegenseitige Akzeptanz und<br />

Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Jägern und Naturschützern wünschenswert<br />

und unverzichtbar, wie Werner Gutzmer, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sbauernverban<strong>de</strong>s<br />

von Sachsen-Anhalt, ausführte. Gemeinsam tragen sie Verantwortung<br />

für Natur und Umwelt. Auch Bernhard Haase, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Bun<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft <strong>de</strong>r Jagdgenossen und Eigenjagdbesitzer, sieht<br />

die Chancen für eine Lebensraumverbesserung <strong>de</strong>r Wildtiere in einem intensiven<br />

Dialog aller Beteiligten. „Wir müssen intelligente Naturschutzlösungen<br />

im Gespräch mit <strong>de</strong>n Landwirten schaffen“, lautete sein Appell an die anwesen<strong>de</strong>n<br />

Jäger.<br />

„Der Einfluss <strong>de</strong>r Europäischen Union auf Jagd und Naturschutz in Deutschland“<br />

lautete das Thema eines weiteren Arbeitskreises. Vertreter <strong>de</strong>r Kommission,<br />

<strong>de</strong>r Behör<strong>de</strong>n und Ministerien erläuterten gemeinsam mit Ver-<br />

9


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

10<br />

bandsvertretern die Zusammenhänge und Auswirkungen Europäischer Richtlinien<br />

und <strong>de</strong>n Wer<strong>de</strong>gang. In einer zunächst sehr trocken erscheinen<strong>de</strong>n Darstellung<br />

wur<strong>de</strong>n so manchem Tagungsteilnehmer die Schwierigkeiten und die<br />

Zusammenhänge <strong>de</strong>utlich. Der Vertreter <strong>de</strong>s BMVEL und für die Jagd zuständige<br />

MinRat Dr. R. Lammel führte im Hinblick auf die EU-Vogelrichtlinie aus:<br />

„Wenn man an<strong>de</strong>re im Vogelschutz missioniert, stellt man fest, dass dies nicht<br />

ohne Schrammen geht“ und verwies in diesem Zusammenhang auf die Problematik<br />

<strong>de</strong>r Rabenvögel. Des Weiteren verwies er auch auf die Notwendigkeit,<br />

die Jagdzeiten für Tauben und Möwen in <strong>de</strong>r Jagdzeitenverordnung <strong>de</strong>m<br />

EU-Recht anzuspassen, sprich zu verkürzen.<br />

Die Ausführungen von Dr. Dieterich (BMU) zur Flora-Fauna-Habitat Richtlinie<br />

wur<strong>de</strong> mit großem Interesse aber auch gewisser Skepsis zur Kenntnis<br />

genommen. „Menschliche Aktivitäten – auch die Jagd – sind in FFH-Gebieten<br />

möglich, so lange <strong>de</strong>r Schutzzweck diese Gebiete nicht nachhaltig negativ<br />

beeinflusst“, versicherte Dr. Dieterich <strong>de</strong>r eher kritischen Zuhörerschaft.<br />

In <strong>de</strong>r Diskussion wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>utlich, dass in einigen Schutzgebieten diese Auffassung<br />

nicht berücksichtigt wur<strong>de</strong>. Einig waren sich die Referenten darin,<br />

dass Brüssel und auch die Lan<strong>de</strong>sregierungen in Deutschland es versäumt<br />

haben, Ziele und Verfahrensweisen bei <strong>de</strong>r Ausweisung von FFH-Gebieten<br />

transparent zu machen mit <strong>de</strong>r Folge, dass Ängste und Sorgen bei Landwirten,<br />

Jägern und an<strong>de</strong>ren Personengruppen, die Einschränkungen ihrer Tätigkeit<br />

befürchteten, auftreten.<br />

Untermauert wur<strong>de</strong> diese Feststellung durch die Ausführungen <strong>de</strong>s Staatssekretärs<br />

im BMVEL, Dr. Martin Wille. Wille begrüßte es, „dass die jagdliche<br />

Nutzung wie<strong>de</strong>r als selbstverständlicher Bestandteil einer nachhaltigen Landwirtschaft<br />

anerkannt wird. Die Jagd leistet einen Beitrag zur Entwicklung <strong>de</strong>s<br />

ländlichen Raums und gehört einfach zum Leben auf <strong>de</strong>m Land.“ Wille sprach<br />

sich vehement gegen pauschale For<strong>de</strong>rungen aus, Wildarten, die ganzjährig<br />

von <strong>de</strong>r Jagd ausgenommen sind, <strong>de</strong>m Naturschutzrecht zu unterstellen. Das<br />

Jagdrecht biete für diese Arten ein <strong>de</strong>utlich umfassen<strong>de</strong>res und wirksameres<br />

Instrumentarium, als es das Naturschutzrecht jemals könne.<br />

Gleiches untermauerte <strong>de</strong>r Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft<br />

<strong>de</strong>s Freistaates Sachsen, Flath, wenn er ausführte: „Der Fortbestand vieler<br />

Wildtierarten ist in unserer heutigen Zeit erst durch das Interesse <strong>de</strong>r Jäger an<br />

<strong>de</strong>m Wild und seinen Lebensräumen ermöglicht wor<strong>de</strong>n.“<br />

Gestärkt von diesen Aussagen ging das DJV-Präsidium in die Arbeit für ein<br />

neues Berichtsjahr. BSE und MKS prägten zunächst die politische Arbeit. Nach<br />

<strong>de</strong>m Rücktritt von Landwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke und <strong>de</strong>r Neuorientierung<br />

und Aufteilung <strong>de</strong>r Zuständigkeiten übernahm Renate Künast,<br />

Bündnis 90/Die Grünen, das Bun<strong>de</strong>sministerium für Verbraucherschutz,<br />

Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL). Dies führte zu beson<strong>de</strong>ren Aktivitäten<br />

zahlreicher Natur- und Umweltschutzorganisationen mit For<strong>de</strong>rungen<br />

zur Novellierung <strong>de</strong>s BJG an die neue Ministerin. Volle Konzentration <strong>de</strong>s DJV<br />

und <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> war erfor<strong>de</strong>rlich, um diesen Aktivitäten zu<br />

begegnen.<br />

So rief Anfang <strong>de</strong>s Jahres das BMVEL verschie<strong>de</strong>ne Organisationen zu einer<br />

Diskussionsrun<strong>de</strong> und einem umfassen<strong>de</strong>n Fragenkatalog zur Jagd in Deutschland<br />

zusammen. Anhand von 11 Fragen sollten die verschie<strong>de</strong>nsten Gruppierungen<br />

aus Jagd, Naturschutz, Land-, Forstwirtschaft und Umwelt in einer


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

Diskussionsrun<strong>de</strong> Stellung beziehen. Bekanntermaßen waren die Teilnehmer<br />

vom Ministerium angehalten, die Inhalte nicht öffentlich zu machen. Auch<br />

die Vertreter <strong>de</strong>r Jagdpresse, die ebenfalls eingela<strong>de</strong>n waren, wur<strong>de</strong>n mit diesen<br />

Auflagen versehen. Im engen Schulterschluss mit <strong>de</strong>n <strong>de</strong>m DJV nahestehen<strong>de</strong>n<br />

Verbän<strong>de</strong>n wie Deutscher Bauernverband, Waldbesitzer, Grun<strong>de</strong>igentümer<br />

etc. wur<strong>de</strong> in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n<br />

eine <strong>de</strong>taillierte fundierte Stellungnahme abgegeben. Im Mai lud das BMVEL<br />

zu einer Folgeveranstaltung. In einem Workshop mit mehreren Arbeitskreisen<br />

wur<strong>de</strong>n spezielle Fragen mit interessierten Verbän<strong>de</strong>n und Organisationen<br />

erörtert und Argumente gesammelt, die das Fachreferat auswertet, um<br />

sie als Resümee für eine Beratungsvorlage für die politische Führung vorzulegen.<br />

Auf Initiative von Baron Heereman kamen zahlreiche Verbandsvertreter <strong>de</strong>r<br />

Land- und Forstwirtschaft in <strong>de</strong>r DJV-Geschäftsstelle zu einem allgemeinen<br />

Gedankenaustausch über diese anstehen<strong>de</strong>n Fragen zusammen und vereinbarten<br />

ein gemeinsames Vorgehen. Insbeson<strong>de</strong>re die Vertreter <strong>de</strong>s Deutschen<br />

Bauernverban<strong>de</strong>s sowie die <strong>de</strong>r Wald- und Grundbesitzerverbän<strong>de</strong> stellten<br />

fest, dass es Ziel sein müsse, gemeinsam gegen Bestrebungen <strong>de</strong>r Aushöhlung<br />

<strong>de</strong>s Jagdrechts vorzugehen. In <strong>de</strong>r Folge vereinbarten führen<strong>de</strong> Verbän<strong>de</strong><br />

von Grun<strong>de</strong>igentum, Landwirtschaft und Jagd unter Fe<strong>de</strong>rführung von<br />

Baron Heereman die Bonner Erklärung „Grun<strong>de</strong>igentum, Naturschutz und<br />

Jagd“, in <strong>de</strong>r die Bun<strong>de</strong>sregierung zum gleichzeitigen Schutz von Eigentum<br />

und Natur aufgefor<strong>de</strong>rt wird. Diese Erklärung hat in weiten Kreisen von Politik<br />

und Gesellschaft positive Resonanz gefun<strong>de</strong>n.<br />

FACE und Europäisches Parlament<br />

Auch die Jagd in Deutschland wird von gesetzlichen Regelungen und vertraglichen<br />

Vereinbarungen auf europäischer Ebene mehr <strong>de</strong>nn je beeinflusst.<br />

In diesem Rahmen ist die Arbeit <strong>de</strong>r FACE, <strong>de</strong>r Zusammenschluss <strong>de</strong>r Jagdverbän<strong>de</strong><br />

auf Europäischer Ebene, nicht mehr wegzu<strong>de</strong>nken. DJV-Präsi<strong>de</strong>nt<br />

Baron Heereman und Hauptgeschäftsführer von Wülfing nehmen die Interessen<br />

<strong>de</strong>s DJV in <strong>de</strong>n Gremien <strong>de</strong>r FACE wahr; darüber hinaus ist DJV-Präsi<strong>de</strong>nt<br />

Baron Heereman zugleich Vizepräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r FACE und damit an herausragen<strong>de</strong>r<br />

Stelle für das Jagdwesen in Europa tätig.<br />

Der Leiten<strong>de</strong> Ausschuss von FACE und seine Gremien haben sich erneut<br />

mit Fragen <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r EU-Vogelrichtlinie beschäftigt und mit Mitglie<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>r Kommission und <strong>de</strong>s Parlaments die Auslegung und Konkretisierung<br />

<strong>de</strong>s Artikel 7 Absatz 4 beraten. Darüber hinaus sind Fragen <strong>de</strong>r Interpretation<br />

<strong>de</strong>s wissenschaftlichen Beirates „ORNIS“ zu Fragen <strong>de</strong>r Setz- und Brutzeiten<br />

in <strong>de</strong>r Gemeinschaft von beson<strong>de</strong>rem Interesse.<br />

Einen weiteren Themenkomplex stellten die „Vorschläge <strong>de</strong>r EU-Kommission<br />

zur Zusammenfassung und Neuordnung <strong>de</strong>r Lebensmittelhygienevorschriften“<br />

dar. Dabei ist unbestritten, dass das Inverkehrbringen von<br />

Lebensmitteln innerhalb <strong>de</strong>r EU nicht von Vorschriften ausgenommen wer<strong>de</strong>n<br />

kann, die eine sachgerechte, <strong>de</strong>n hygienischen Notwendigkeiten entsprechen<strong>de</strong><br />

Behandlung gewährleistet. Diese Regelungen müssen allerdings<br />

für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r Jagd und damit das Lebensmittel Wildbret <strong>de</strong>n jagdlichen<br />

Gegebenheiten und Voraussetzungen bei <strong>de</strong>r Gewinnung <strong>de</strong>s Wildbrets sowie<br />

<strong>de</strong>n herkömmlichen und absatzbezogenen Vermarktungsmöglichkeiten <strong>de</strong>r<br />

11


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

12<br />

Jägerschaft Rechnung tragen. Die FACE und <strong>de</strong>m DJV zugegangenen Vorschläge<br />

berücksichtigen dies nicht. Von daher hat <strong>de</strong>r DJV mit FACE <strong>de</strong>tailliert<br />

und massiv Kritik geübt, sowohl bei <strong>de</strong>r Kommission als auch im Parlament<br />

und in <strong>de</strong>n zuständigen Ausschüssen. Aufgrund <strong>de</strong>r Komplexität und<br />

<strong>de</strong>s Umfangs <strong>de</strong>r Materie schreiten die Beratungen im Rat und im Europäischen<br />

Parlament jedoch nur sehr langsam voran. Erfreulich ist daher nach<br />

intensiven Gesprächen festzustellen, dass <strong>de</strong>r Abschnitt über Hygiene von<br />

Wild anscheinend nicht die ursprünglichen Absichten <strong>de</strong>r Kommission wie<strong>de</strong>rgibt.<br />

Dies liegt an einer unglücklichen Verwendung <strong>de</strong>r Begrifflichkeiten, was<br />

in manchen Übersetzungen noch verschlimmert wird, beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Sprache.<br />

Dem Berichterstatter im Europäischen Parlament, <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Abgeordneten<br />

Dr. Schnellhardt, wur<strong>de</strong> seitens <strong>de</strong>r Kommission bestätigt, dass die<br />

Absicht bestand, traditionelle Jagd zu bewahren, d.h. direkte Abgabe von<br />

Wild an <strong>de</strong>n Endverbraucher zu ermöglichen. Dem Kommissionsvorschlag ist<br />

beson<strong>de</strong>rs daran gelegen, dass <strong>de</strong>r Jäger in <strong>de</strong>r Lage ist, eine professionelle<br />

Einschätzung <strong>de</strong>r Hygiene <strong>de</strong>s von ihm erlegten Wil<strong>de</strong>s vorzunehmen. Dies<br />

kann ggf. durch zusätzliche Schulungen erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />

In eingehen<strong>de</strong>n Beratungen hat sich das DJV-Präsidium mit <strong>de</strong>r Einführung<br />

eines Wildursprungszeichens für Schalenwild einverstan<strong>de</strong>n erklärt, wenn<br />

damit die angedrohten Restriktionen beim Absatz von Wildbret nicht zum<br />

Tragen kommen. Gleichzeitig sieht das DJV-Präsidium damit die Chance, für<br />

Wildfleisch aus <strong>de</strong>r Region zu werben. Es bleibt abzuwarten, wie die überarbeiteten<br />

Entwürfe und Vorlagen <strong>de</strong>r Kommission und <strong>de</strong>s Parlamentes aussehen<br />

und ob <strong>de</strong>n berechtigten Anliegen <strong>de</strong>r Jägerschaft Rechnung getragen<br />

wird.<br />

Auch mit <strong>de</strong>m Thema Waffenrichtlinie auf europäischer Ebene befasste sich<br />

die FACE. Nach wie vor vertritt die FACE, unterstützt von allen Mitgliedsverbän<strong>de</strong>n,<br />

die Auffassung, dass die Richtlinie keiner Än<strong>de</strong>rung bedarf, vielmehr<br />

wur<strong>de</strong> die Kommission von FACE aufgefor<strong>de</strong>rt, für die vollständige Umsetzung<br />

in <strong>de</strong>n Mitgliedslän<strong>de</strong>rn zu sorgen, insbeson<strong>de</strong>re aber die Anerkennung<br />

<strong>de</strong>s Europäischen Feuerwaffenpasses einzufor<strong>de</strong>rn, damit dann auch für die<br />

Jägerschaft Erleichterungen im Reiseverkehr eintreten.<br />

Mit großem Augenmerk verfolgt FACE auch die weitere Umsetzung und<br />

Anwendung <strong>de</strong>r FFH-Richtlinie und die Ausweisungen in NATURA <strong>2000</strong><br />

Gebiete, so dass dort die Belange <strong>de</strong>r Jagd entsprechend Berücksichtigung<br />

fin<strong>de</strong>n.<br />

Interfraktionelle Arbeitsgruppe<br />

„Jagd, Fischerei & Umwelt“<br />

Die Interfraktionelle Arbeitsgruppe „Jagd, Fischerei & Umwelt“ <strong>de</strong>s Europäischen<br />

Parlaments, 1985 vom <strong>de</strong>utschen Abgeordneten Axel Zarges gegrün<strong>de</strong>t,<br />

setzte ihre Arbeit und <strong>de</strong>n Gedankenaustausch mit Verbandsvertretern<br />

auch im Berichtsjahr fort. In verschie<strong>de</strong>nen Arbeitssitzungen befasste sich die<br />

Interfraktionelle Arbeitsgruppe mit Themen <strong>de</strong>r Novellierung <strong>de</strong>r EU-Vogelrichtlinie.<br />

Lei<strong>de</strong>r sind verschie<strong>de</strong>ntlich anberaumte Termine mit <strong>de</strong>r zuständigen<br />

Kommissarin bislang immer wie<strong>de</strong>r abgesagt wor<strong>de</strong>n. Weitere Themen<br />

waren die Novellierung <strong>de</strong>r Waffenrichtlinie, die Jagd als nachhaltige Nutzung<br />

im ländlichen Raum und Fragen <strong>de</strong>r Darstellung von Jagd und Jägern.


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

Bei <strong>de</strong>n Sitzungen im Europaparlament wur<strong>de</strong> die DJV-Vertretung durch<br />

HGF von Wülfing und Justiziar Dr. Hei<strong>de</strong>r wahrgenommen, wobei insbeson<strong>de</strong>re<br />

auch <strong>de</strong>r Kontakt zu <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Abgeordneten sowie <strong>de</strong>n Vertretern<br />

<strong>de</strong>r übrigen Jagdverbän<strong>de</strong> gepflegt und aus Sicht <strong>de</strong>s DJV Stellung zu <strong>de</strong>n<br />

verschie<strong>de</strong>nsten Fachthemen bezogen wur<strong>de</strong>, immer in enger Abstimmung<br />

mit FACE.<br />

CIC<br />

Der CIC ist eine Vereinigung mit weltweiter Zielsetzung. Er hat das Ziel, <strong>de</strong>n<br />

Fortschritt und die Anwendung <strong>de</strong>r Jagdwissenschaft zu för<strong>de</strong>rn und die allgemeinen<br />

Interessen <strong>de</strong>r Jagd im Einklang mit <strong>de</strong>r Natur und <strong>de</strong>r Erhaltung<br />

<strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s zu wahren. Er soll insbeson<strong>de</strong>re die Verbindung zwischen <strong>de</strong>n<br />

Regierungen, <strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Jagd und <strong>de</strong>r Erhaltung <strong>de</strong>r frei leben<strong>de</strong>n Tierwelt<br />

befassten Stellen, <strong>de</strong>n Jägern und Wissenschaftlern aller Län<strong>de</strong>r herstellen<br />

sowie die mit <strong>de</strong>r Jagd und <strong>de</strong>r Erhaltung <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s zusammenhängen<strong>de</strong>n<br />

Probleme im Rahmen einer nachhaltigen Nutzung <strong>de</strong>r Tierwelt untersuchen.<br />

Er versteht sich als Beratungs- und Bin<strong>de</strong>glied zwischen <strong>de</strong>n Nationen. Der<br />

CIC setzt sich aus Vertretern <strong>de</strong>r Staats- und Regierungsstellen, Vertretern <strong>de</strong>s<br />

Öffentlichen Rechts sowie aus privaten Organisationen und Einzelpersonen<br />

zusammen.<br />

Die Interessen <strong>de</strong>s DJV im CIC wer<strong>de</strong>n insbeson<strong>de</strong>re durch das Präsidiumsmitglied,<br />

<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjägermeister von Ba<strong>de</strong>n-Württemberg, A.H. Neuhaus,<br />

vertreten. Darüber hinaus sind DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Baron Heereman, die Vizepräsi<strong>de</strong>nten<br />

Dr. Bethe und Prof. Vocke sowie Präsidiumsmitglied Weinlig-<br />

Hagenbeck in diesem Gremium tätig.<br />

Die diesjährige Generalversammlung fand in Portoroz, Slowenien, statt, bei<br />

<strong>de</strong>r Herr Neuhaus <strong>de</strong>n DJV vertreten hat. Im Vor<strong>de</strong>rgrund <strong>de</strong>r einwöchigen<br />

Tagung stand eine Neufassung <strong>de</strong>r Satzung, so dass nunmehr keine Unterscheidung<br />

mehr zwischen Titular- und korrespondieren<strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn<br />

besteht. Die Stimmrechtsbegrenzung ist unverän<strong>de</strong>rt geblieben. Dies be<strong>de</strong>utet,<br />

dass die <strong>de</strong>utsche Delegation über 25 stimmberechtigte Mitglie<strong>de</strong>r<br />

verfügen kann. In <strong>de</strong>n Sitzungen <strong>de</strong>r Kommission wur<strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong><br />

Fachthemen diskutiert und Aufrufe an verschie<strong>de</strong>ne Regierungen verfasst.<br />

Die Zugvogelkommission setzte sich mit wissenschaftlichen Daten über das<br />

Verhalten <strong>de</strong>r Zugvögel auseinan<strong>de</strong>r. Im Vor<strong>de</strong>rgrund <strong>de</strong>r Beratungen <strong>de</strong>r<br />

Nie<strong>de</strong>rwilddiskussion stand die in weiten Bereichen <strong>de</strong>r Welt bedrohte Trappe,<br />

während zentrales Thema <strong>de</strong>r Großwildkommission <strong>de</strong>r Braunbär war. In<br />

<strong>de</strong>r Fachpresse sind entsprechen<strong>de</strong> Detailinformationen für Interessierte wie<strong>de</strong>rgegeben<br />

wor<strong>de</strong>n.<br />

Bei <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Sitzungen <strong>de</strong>r Deutschen Delegation im CIC<br />

wur<strong>de</strong>n die Interessen <strong>de</strong>s DJV insbeson<strong>de</strong>re durch die DJV-Präsidiumsmitglie<strong>de</strong>r<br />

A. H. Neuhaus und J. F. Weinlig-Hagenbeck vertreten. Herr Weinlig-<br />

Hagenbeck wur<strong>de</strong> zum stellv. Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Delegation gewählt.<br />

Internationale Jagdkonferenz (IJK)<br />

Die Internationale Jagdkonferenz (IJK) ist ein satzungsloser Zusammenschluss<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschsprachigen Jagdverbän<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Ziel, <strong>de</strong>n Informations- und<br />

Gedankenaustausch zu pflegen und auf einer jährlichen Arbeitstagung ein<br />

13


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

14<br />

Schwerpunktthema gemeinsam zu beraten. Die IJK <strong>2001</strong> fand auf Einladung<br />

<strong>de</strong>r Schweizer Jäger in Luzern statt und befasste sich mit <strong>de</strong>m Thema<br />

„Großraubwild in Europa – Rückkehr o<strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>reinbürgerung?“ Aus <strong>de</strong>utscher<br />

Sicht hielt <strong>de</strong>r Vizepräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjägerschaft Nie<strong>de</strong>rsachsen und<br />

Leiter <strong>de</strong>s Instituts für Wildtierforschung an <strong>de</strong>r Tierärztliche Hochschule, Hannover,<br />

Prof. Dr. Klaus Pohlmeyer, einen engagierten und fachkompetenten<br />

Vortrag. DJV-Präsidiumsmitglied, Lan<strong>de</strong>sjägermeister Neuhaus und HGF von<br />

Wülfing vertraten die DJV-Interessen auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>s DJV-Positionspapiers<br />

„Wie<strong>de</strong>reinbürgerung von Großraubwild“.<br />

Forum Waffenrecht<br />

Das Forum Waffenrecht ist ein Zusammenschluss zahlreicher am jagdlichen<br />

und sportlichen Schießen interessierter Verbän<strong>de</strong> und Organisationen sowie<br />

Unternehmern und Personen <strong>de</strong>r zivilen Waffenbranchen. Das Forum Waffenrecht<br />

arbeitet eng mit <strong>de</strong>m DJV und <strong>de</strong>m Deutschen Schützenbund zusammen.<br />

Die Zusammenarbeit hat sich bewährt. So konnten in zahlreichen Verhandlungen<br />

und Gesprächen mit <strong>de</strong>r Führung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sinnenministeriums<br />

Themen zum Waffengesetz erörtert wer<strong>de</strong>n. Es war möglich, in verschie<strong>de</strong>nen<br />

Gesprächen, auch unter Leitung von Bun<strong>de</strong>sinnenminister Schily, einen<br />

engen, offenen Meinungsaustausch zu führen und zahlreiche Einzelprobleme<br />

zu diskutieren. Dabei wur<strong>de</strong> sehr <strong>de</strong>utlich, dass vielfach überzogene For<strong>de</strong>rungen<br />

zur Verschärfung <strong>de</strong>s Waffengesetzes aus <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sministerien<br />

eingebracht wur<strong>de</strong>n. Vielfach auch ohne Wissen <strong>de</strong>r politisch Verantwortlichen.<br />

Ein beson<strong>de</strong>res Augenmerk und Anliegen <strong>de</strong>s DJV und <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong><br />

war es daher, mit <strong>de</strong>n Verantwortlichen vor Ort in persönliche<br />

Gespräche einzusteigen und sie davon zu überzeugen, dass legaler Waffenbesitz<br />

keiner beson<strong>de</strong>ren Einschränkungen bedarf, da Kriminal<strong>de</strong>likte und<br />

Straftaten in erster Linie mit illegalen Waffen geschehen und sich <strong>de</strong>r Kriminelle<br />

nicht daran stört, was in Gesetzen und Verordnungen steht. So ist nach<br />

wie vor festzustellen, dass in Deutschland rund 30 Millionen Waffen im Umlauf<br />

sind, von <strong>de</strong>nen sich aber nur 10 Millionen im legalen Besitz befin<strong>de</strong>n. Unter<br />

diesem Gesichtspunkt erscheinen Verschärfungen <strong>de</strong>s Waffengesetzes in<br />

einem an<strong>de</strong>ren Licht.<br />

DJV und Deutscher Schützenbund sowie Forum Waffenrecht haben sich<br />

gemeinsam darauf verständigt, für eine sichere Aufbewahrung von Waffen<br />

und Munition Sorge zu tragen.<br />

Die gemeinsame Arbeit und enge Abstimmung zwischen Forum, DJV und<br />

DSB wird jetzt auf <strong>de</strong>m Prüfstand stehen und sich bewähren müssen, wenn<br />

<strong>de</strong>r offizielle Entwurf zur Novellierung <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>srat zugeleitet wird.<br />

Bun<strong>de</strong>sverband Schießstätten (BVS)<br />

Aufgabe und Zweck <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>r 1995 gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>, ist die För<strong>de</strong>rung<br />

und Interessenvertretung <strong>de</strong>r Betreiber von Schießstätten für sportliches<br />

und jagdlichen Schießen. Der DJV ist Gründungsmitglied <strong>de</strong>s BVS. Die<br />

Arbeit <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s hat sich als unverzichtbar erwiesen, um <strong>de</strong>n zahlreichen<br />

beabsichtigten Beschränkungen und Auflagen auf <strong>de</strong>n Schießstätten entgegenzuwirken.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re im Hinblick auf die Auswirkungen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sbo<strong>de</strong>nschutzgesetzes<br />

wird die weitere Nutzung von Blei o<strong>de</strong>r evtl. alterna-


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

tiver Stoffe, die auf Schießstän<strong>de</strong>n Verwendung fin<strong>de</strong>n, im Vor<strong>de</strong>rgrund <strong>de</strong>r<br />

Beratung stehen, wobei speziell bei Neu- und Umbau von Schießstandanlagen<br />

das Recycling <strong>de</strong>r Schrote einen Schwerpunkt bil<strong>de</strong>t, um somit die Umweltverträglichkeit<br />

von Schießstandanlagen zu gewährleisten.<br />

Im Berichtsjahr wur<strong>de</strong>n eingehen<strong>de</strong> Beratungen im DJV-Präsidium mit <strong>de</strong>m<br />

BVS und seinen Vertretern durchgeführt. Insbeson<strong>de</strong>re auch um eine gewisse<br />

Neuglie<strong>de</strong>rung vorzunehmen und Ingenieurarbeitsleistungen ggf. <strong>de</strong>r DEVA<br />

zu übertragen. Die grundsätzliche Empfehlung <strong>de</strong>s DJV-Präsidiums bleibt<br />

bestehen, dass alle Schießstandbetreiber in enger Abstimmung mit <strong>de</strong>n<br />

Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>m BVS Fragen zur Situation ihrer Schießstän<strong>de</strong><br />

beraten und Anfor<strong>de</strong>rungen und Auflagen <strong>de</strong>r Behör<strong>de</strong>n eng abstimmen und<br />

koordinieren sollen. Um dies entsprechend zu gewährleisten, sollen Ingenieurleistungen<br />

und Planungsarbeiten ggf. von <strong>de</strong>r DEVA mit übernommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Deutsche Versuchs- und Prüfanstalt<br />

für Jagd- und Sportwaffen (DEVA)<br />

Die sachdienlich konstruktive und vertrauensvolle Kooperation <strong>de</strong>r vergangenen<br />

Jahre kennzeichnet die Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r DEVA in allen Fragen<br />

<strong>de</strong>s jagdlichen Schießwesens. Der enge Kontakt und <strong>de</strong>r Meinungsaustausch<br />

wer<strong>de</strong>n sichergestellt durch die offizielle Vertretung im Präsidium <strong>de</strong>r DEVA,<br />

die DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt Wilhelm Holsten wahrnimmt.<br />

Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer<br />

Das Jagdrecht als ein untrennbar mit <strong>de</strong>m Eigentum an Grund und Bo<strong>de</strong>n verbun<strong>de</strong>nes<br />

Recht steht immer stärker in <strong>de</strong>r Diskussion. Die im Vorjahr gegrün<strong>de</strong>te<br />

Arbeitsgemeinschaft hat im laufen<strong>de</strong>n Geschäftsjahr wertvolle Arbeit<br />

geleistet. Unter Leitung <strong>de</strong>s Vorsitzen<strong>de</strong>n Bernhard Haase nahm die Bun<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft<br />

an zahlreichen Anhörungen und Terminen in Ministerien<br />

teil. So konnten Interessen <strong>de</strong>r Jägerschaft und <strong>de</strong>r Jagdgenossenschaften<br />

gemeinsam nach vorheriger Abstimmung vorgetragen wer<strong>de</strong>n. Die Zusammenarbeit<br />

zwischen Arbeitsgemeinschaft und DJV steht auf festen Füßen und<br />

hat sich in <strong>de</strong>r kurzen Zeit bereits bewährt.<br />

Die Arbeitsgemeinschaft vertritt die Position, dass die Jagd als nachhaltige<br />

Nutzung von Naturgütern im Einklang mit internationalen Normen und Vereinbarungen<br />

steht (Übereinkommen über die biologische Vielfalt, Rio <strong>de</strong><br />

Janeiro 1992, Ramsar-Konvention 1971) und stärkt somit die politischen Anliegen<br />

<strong>de</strong>r Jägerschaft.<br />

Deutscher Verkehrssicherheitsrat<br />

Seit Jahren ist <strong>de</strong>r DJV Mitglied im Deutschen Verkehrssicherheitsrat, um sich<br />

in <strong>de</strong>n zuständigen Ausschüssen mit <strong>de</strong>r Verkehrsunfallproblematik im Hinblick<br />

auf Wild zu befassen und vorbeugen<strong>de</strong> Maßnahmen zu ergreifen.<br />

Der Arbeitsschwerpunkt <strong>de</strong>r Bepflanzung von Straßenrän<strong>de</strong>rn mit nicht<br />

bevorzugten Wildäsungspflanzen wur<strong>de</strong> fortgesetzt. Gleichfalls <strong>de</strong>r Einsatz<br />

von auch bei Dunkelheit reflektieren<strong>de</strong>n Plakaten an beson<strong>de</strong>rs gefährlichen<br />

Stellen, mit <strong>de</strong>nen auf Wildwechsel hingewiesen wird, konnte ausge<strong>de</strong>hnt<br />

15


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

16<br />

wer<strong>de</strong>n. Im Ausschuss <strong>de</strong>s Verkehrsicherheitsrates wird <strong>de</strong>r DJV durch Herrn<br />

Kerzel, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Ausschusses Revier- und Wildschutz <strong>de</strong>s LJV Bayern,<br />

vertreten. Durch ihn wur<strong>de</strong> gemeinsam mit <strong>de</strong>m Verkehrssicherheitsrat und<br />

<strong>de</strong>m ADAC ein „Mo<strong>de</strong>llversuch zur besseren Orientierung im Zusammenhang<br />

mit Wildunfällen“ initiiert. Das Pilotprojekt wird im September im Landkreis<br />

Cham beginnen. Darüber hinaus wird die Aktion, die das wil<strong>de</strong> Parken<br />

in <strong>de</strong>r freien Natur lenkt und Naturparkplätze schafft, ausgebaut. Bei diesem<br />

Projekt wer<strong>de</strong>n Hinweise auf das Verhalten <strong>de</strong>r freileben<strong>de</strong>n Tierwelt gegeben.<br />

Fangjagd<br />

International wird das Thema Fangjagd ständig diskutiert. So arbeitet <strong>de</strong>r DJV<br />

in einem Arbeitskreis „Tierfallen“ mit, <strong>de</strong>r am Deutschen Institut für Normung<br />

eingerichtet ist. Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Beratungen wer<strong>de</strong>n dann in die internationalen<br />

Gremien eingebracht, in <strong>de</strong>r die so genannten ISO-Normen<br />

entwickelt und festgelegt wer<strong>de</strong>n. Für <strong>de</strong>n DJV nimmt im internationalen<br />

Normungsbereich Prof. Pohlmeyer, Leiter <strong>de</strong>s Instituts für Wildtierforschung<br />

<strong>de</strong>r Universität Hannover und Vizepräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjägerschaft Nie<strong>de</strong>rsachsen,<br />

die Interessen wahr. Die in <strong>de</strong>n internationalen Normungen vorliegen<strong>de</strong>n<br />

Positionen beinhalten die in Deutschland gelten<strong>de</strong>n Regelungen zur<br />

Fangjagd und wer<strong>de</strong>n von daher begrüßt. Sie stehen auch im Einklang mit<br />

<strong>de</strong>m DJV-Positionspapier zur Fangjagd.<br />

Darüber hinaus arbeitet <strong>de</strong>r DJV in einer von <strong>de</strong>r Europäischen Kommission<br />

eingerichteten Arbeitsgruppe zum Thema Fangjagd mit, in <strong>de</strong>r für die<br />

Kommission die Grundlagen <strong>de</strong>r Fangjagd in <strong>de</strong>n EU-Mitgliedslän<strong>de</strong>rn und<br />

die praktischen Anwendungsmetho<strong>de</strong>n dargelegt wer<strong>de</strong>n.<br />

Unfallverhütungsvorschrift Jagd (UVV Jagd)<br />

Im Berichtsjahr haben verschie<strong>de</strong>ne Gremien <strong>de</strong>s DJV eine überarbeitete UVV<br />

Jagd mit <strong>de</strong>n Vorschlägen <strong>de</strong>r Jägerschaft zusammengestellt. Das DJV-Präsidium<br />

hat darüber beraten und eine eigene Entwurfsfassung zur Unfallverhütungsvorschrift<br />

Jagd beschlossen. Dieser Entwurf wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Berufsgenossenschaft<br />

in Kassel zugeleitet. Er befin<strong>de</strong>t sich zzt. in <strong>de</strong>n dortigen Fachgremien<br />

zur Beratung.


Rechtliche Angelegenheiten<br />

Auf EU-Ebene:<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

Vorschläge <strong>de</strong>r EU-Kommission zur Zusammenfassung<br />

und Neuordnung <strong>de</strong>r Lebensmittelhygienevorschriften<br />

Im Herbst letzten Jahres hat die Europäische Kommission Vorschläge zur<br />

Zusammenfassung und Neuordnung <strong>de</strong>r Lebensmittelhygienevorschriften<br />

vorgelegt. Hauptziel dieser Vorschläge ist es, durch gesundheitlich unbe<strong>de</strong>nkliche<br />

Lebensmittel ein hohes Verbraucherschutzniveau zu gewährleisten.<br />

Die Jägerschaft ist hinsichtlich <strong>de</strong>s Lebensmittels „Wildbret“ immer für ein<br />

hohes Verbraucherschutzniveau eingetreten. Dennoch hat <strong>de</strong>r DJV an <strong>de</strong>n<br />

Vorschlägen <strong>de</strong>r Europäischen Kommission in seiner Stellungnahme scharfe<br />

Kritik geübt. Unter an<strong>de</strong>rem haben wir auf Folgen<strong>de</strong>s hingewiesen:<br />

• Die Vorschläge unterstellen Gesundheitsgefahren bei <strong>de</strong>r Primärproduktion.<br />

Statt<strong>de</strong>ssen muss die Kommission bestehen<strong>de</strong> Gesundheitsgefahren<br />

im Bereich <strong>de</strong>s Wildbrets benennen, da nur dann Handlungsbedarf besteht.<br />

Bloße Unterstellungen sind keine hinreichen<strong>de</strong> Begründung für Än<strong>de</strong>rungen<br />

gelten<strong>de</strong>n Rechts.<br />

• Auch künftig muss die Abgabe kleiner Mengen Wil<strong>de</strong>s an <strong>de</strong>n Endverbraucher<br />

zum eigenen Verbrauch sowie an Hotels und Gaststätten o<strong>de</strong>r<br />

Wil<strong>de</strong>inzelhan<strong>de</strong>lsgeschäfte möglich sein. Diese Absatzmöglichkeiten müssen<br />

<strong>de</strong>n Jägern erhalten bleiben. Es darf nicht festgelegt wer<strong>de</strong>n, dass eine<br />

Vermarktung insoweit nur noch durch einen Wildverarbeitungsbetrieb erfolgen<br />

darf.<br />

• Jäger dürfen nicht mit großen Fleischerzeugern gleichgestellt wer<strong>de</strong>n. Jäger<br />

sind <strong>de</strong>shalb keine Lebensmittelunternehmer und Unternehmensbetreiber<br />

mit <strong>de</strong>r Folge, dass sie ihr „Unternehmen“ eintragen, unter Umstän<strong>de</strong>n<br />

sogar zulassen und Bücher zum Nachweis <strong>de</strong>r Herkunft <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s führen<br />

müssen.<br />

• Die Anhänge <strong>de</strong>r Verordnungen, die auch die Jägerschaft direkt betreffen,<br />

müssen vom Europäischen Parlament und vom Ministerrat geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n,<br />

nicht aber von <strong>de</strong>r EU-Kommission, die quasi einen Blankoscheck<br />

erhält, gelten<strong>de</strong>s Recht eigenständig zu än<strong>de</strong>rn.<br />

• Die Entwicklung von nationalen und gemeinschaftlichen „Leitlinien“ unter<br />

an<strong>de</strong>rem für eine hygienisch einwandfreie Verfahrenspraxis wird abgelehnt.<br />

Denn <strong>de</strong>r Rechtscharakter von Leitlinien ist unklar, so dass keine Rechtssicherheit<br />

besteht. Auf Leitlinien ist <strong>de</strong>shalb zu verzichten. Statt<strong>de</strong>ssen müssen<br />

ergänzen<strong>de</strong> Rechtsvorschriften erlassen wer<strong>de</strong>n, wenn sich dies als notwendig<br />

erweisen sollte.<br />

• Aus Drittlän<strong>de</strong>rn müssen Jagdtrophäen o<strong>de</strong>r erlegtes Wild – soweit sie aus<br />

tierseuchenrechtlichen Grün<strong>de</strong>n nicht gesperrt sind – auch künftig durch<br />

Jäger in die EU eingeführt wer<strong>de</strong>n dürfen.<br />

• Eine EU-weit vorgeschriebene Ausbildung zum Thema „Wildbrethygiene“,<br />

die über die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Jägerprüfung in Deutschland hinausgeht,<br />

wird abgelehnt.<br />

17


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

18<br />

• Eine Vermarktung <strong>de</strong>s Wildbrets durch sog. Wildverarbeitungsbetriebe –<br />

und zwar an Stelle <strong>de</strong>s Jägers – darf nicht stattfin<strong>de</strong>n. Dadurch wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Gesamtbereich Wildbrethygiene auf eine völlig unverständliche Art und<br />

Weise verteuert, da erhebliche Mehrkosten für <strong>de</strong>n Jäger, <strong>de</strong>n Wildhan<strong>de</strong>l,<br />

die Wildbretvere<strong>de</strong>lung und die amtliche Hygieneüberwachung die Folge<br />

wären.<br />

• Die Abgabe <strong>de</strong>s sog. Kleinen Jägerrechts, also von Herz, Lunge, Leber, Nieren<br />

und Milz, an <strong>de</strong>n Wildverarbeitungsbetrieb kann nicht in Betracht kommen.<br />

Diese Organe müssen auch künftig <strong>de</strong>m Erleger <strong>de</strong>s Schalenwil<strong>de</strong>s<br />

zustehen, weil durch die Jägerprüfung eine entsprechen<strong>de</strong> Sachkun<strong>de</strong> nachgewiesen<br />

ist.<br />

Die DJV-Stellungnahme wur<strong>de</strong> nicht nur <strong>de</strong>n betroffenen Bun<strong>de</strong>sministerien,<br />

son<strong>de</strong>rn insbeson<strong>de</strong>re auch Abgeordneten <strong>de</strong>s Europäischen Parlaments<br />

übermittelt. Unter <strong>de</strong>r Voraussetzung, dass die o.g. Restriktionen beim<br />

Absatz von Wildbret nicht zum Tragen kommen, erklärte sich <strong>de</strong>r DJV mit<br />

<strong>de</strong>r Einführung eines Wildursprungszeichens für Schalenwild einverstan<strong>de</strong>n.<br />

Das Zeichen wäre als Qualitätssiegel zu verstehen, das die Attraktivität<br />

von Wildbret aus heimischen Revieren für <strong>de</strong>n Verbraucher auch künftig<br />

garantiert.<br />

Auf Bun<strong>de</strong>sebene:<br />

Bun<strong>de</strong>sjagdgesetz<br />

Mitte Februar <strong>2001</strong> fand im Bun<strong>de</strong>sministerium für Verbraucherschutz,<br />

Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) eine Diskussionsrun<strong>de</strong> zum Thema<br />

„Jagd in Deutschland“ statt. Mittelpunkt <strong>de</strong>r Beratungen war ein Fragenkatalog<br />

zu <strong>de</strong>n Themen Hege, Regulierung von Beutegreifern, Liste <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m<br />

Jagdrecht unterliegen<strong>de</strong>n Tierarten, Jagd in Schutzgebieten, Entbürokratisierung<br />

<strong>de</strong>s Schalenwildabschusses, Schrotschuss auf Rehwild, Blei-/Stahlschrot,<br />

Stärkung <strong>de</strong>s Tierschutzgedankens im Jagdrecht, Verkürzung <strong>de</strong>r Jagdzeiten,<br />

Einsatz von Medikamenten, Waidgerechtigkeit sowie Pflichtmitgliedschaft in<br />

<strong>de</strong>r Jagdgenossenschaft.<br />

In einer fünfstündigen Veranstaltung wur<strong>de</strong>n Statements zu <strong>de</strong>n einzelnen<br />

Fragen abgegeben. Die Antworten <strong>de</strong>s DJV sind <strong>de</strong>r diesem <strong>Geschäftsbericht</strong><br />

anliegen<strong>de</strong>n Stellungnahme zum Fragenkatalog <strong>de</strong>s BMVEL zu entnehmen.<br />

An die Diskussionsrun<strong>de</strong> im Februar schloss sich ein zweitägiger Jagdrechts-<br />

Workshop im Juni dieses Jahres an. Ziel dieser Veranstaltung war, die Diskussion<br />

um die oben angesprochenen Themenkreise zu vertiefen. In je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

sechs Arbeitsgruppen vertrat <strong>de</strong>r DJV die Auffassung, dass es einer Novelle<br />

<strong>de</strong>s guten und tragfähigen Bun<strong>de</strong>sjagdgesetzes nicht bedürfe und Än<strong>de</strong>rungen<br />

im jeweiligen Lan<strong>de</strong>sjagdrecht möglich und auch zielführend sind.<br />

Wenn z.B. von an<strong>de</strong>ren Naturschutzverbän<strong>de</strong>n gefor<strong>de</strong>rt wird, die Liste<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Jagdrecht unterliegen<strong>de</strong>n Tierarten erheblich zu verkleinern, so haben<br />

wir insoweit auf <strong>de</strong>n sog. jagdrechtlichen Artenschutz verwiesen, <strong>de</strong>r sich u.a.<br />

in <strong>de</strong>r Pflicht zur Hege sowie in Maßnahmen zum Schutz <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s vor Wil<strong>de</strong>rern,<br />

Futternot und Wildseuchen manifestiert. Auch haben wir uns beispielsweise<br />

für die Beibehaltung <strong>de</strong>s Reviersystems und dagegen ausgesprochen,<br />

dass Grun<strong>de</strong>igentümer frei über die jagdliche Nutzung bzw. Nichtnut-


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

zung ihrer Flächen bestimmen können. Denn ansonsten wäre eine flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong><br />

Bejagung <strong>de</strong>r Jagdbezirke nicht mehr möglich und Wildschä<strong>de</strong>n<br />

wür<strong>de</strong>n völlig außer Kontrolle geraten.<br />

Der DJV wird sich auch künftig einer Novelle <strong>de</strong>s BJG mit allem Nachdruck<br />

wi<strong>de</strong>rsetzen.<br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sjagdzeiten-Verordnung<br />

Das BMVEL beabsichtigt, die Bun<strong>de</strong>sjagdzeiten-Verordnung (BJagdZVO) zu<br />

än<strong>de</strong>rn. Danach sollen die Jagdzeiten für Ringel- und Türkentauben sowie<br />

von Lach-, Sturm-, Silber-, Mantel- und Heringsmöwen gekürzt wer<strong>de</strong>n. Zwar<br />

haben viele Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r unter Berücksichtigung ihrer regionalen Verhältnisse<br />

die bun<strong>de</strong>srechtlich bestimmten Jagdzeiten durch Lan<strong>de</strong>sjagdrecht<br />

bereits verkürzt. Jedoch ist nach Ansicht <strong>de</strong>s BMVEL auch die BJagdZVO anzupassen,<br />

weil die Bejagungszeiträume in die Nist-, Brut- und Aufzuchtszeiten<br />

hineinreichen wür<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>shalb <strong>de</strong>r Rahmen <strong>de</strong>r BJagdZVO mit <strong>de</strong>r EU-<br />

Vogelrichtlinie nicht vereinbar sei.<br />

Außer<strong>de</strong>m soll eine neue Positivliste von Entenarten in die BJagdZVO aufgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n, die bejagt wer<strong>de</strong>n dürfen.<br />

Nach Ansicht <strong>de</strong>s DJV muss bei Tauben und Möwen <strong>de</strong>r Rahmen <strong>de</strong>r<br />

BJagdZVO so weit gesteckt bleiben, dass regionalen Verhältnissen entsprechend<br />

Rechnung getragen wer<strong>de</strong>n kann, also z.B. von Tauben verursachte<br />

Wildschä<strong>de</strong>n ohne <strong>de</strong>n Weg <strong>de</strong>r Ausnahmegenehmigung verringert wer<strong>de</strong>n<br />

können. Auch sind in die neue Positivliste alle Entenarten aufzunehmen, die<br />

nach <strong>de</strong>r Vogelrichtlinie in Deutschland bejagt wer<strong>de</strong>n dürfen und <strong>de</strong>ren Besätze<br />

stabil sind. Das ist bei Pfeif-, Krick-, Spieß-, Berg-, Reiher-, Tafel-, Samt-,<br />

Stock-, Trauer-, Schnatter-, Knäk- und Löffelenten <strong>de</strong>r Fall.<br />

Novelle <strong>de</strong>s Waffengesetzes<br />

Die Bun<strong>de</strong>sregierung beabsichtigt, die Novelle <strong>de</strong>s Waffengesetzes in dieser<br />

Legislaturperio<strong>de</strong> abzuschließen. Ob dies gelingt, ist <strong>de</strong>rzeit offen.<br />

Der DJV ist in ständigem Dialog mit <strong>de</strong>m Gesetzgeber, <strong>de</strong>n beteiligten<br />

Ministerien und Parteien. In allen Gesprächen weist <strong>de</strong>r DJV darauf hin, dass<br />

Jäger, Sportschützen und Waffensammler keinerlei Gefahr für die innere<br />

Sicherheit darstellen. Waffenmissbrauch und Diebstahlsquote sind in diesen<br />

Bereichen völlig unbe<strong>de</strong>utend. Deshalb erzeugen staatliche Restriktionen nur<br />

eine vermeintliche Sicherheit, die allerdings <strong>de</strong>n legalen Waffenbesitzern das<br />

Leben zum Teil erheblich erschweren und das grundgesetzlich geschützte<br />

Eigentum unnötig beschnei<strong>de</strong>n. Nutznießer restriktiver Regelungen wird hingegen<br />

<strong>de</strong>r illegale Waffenbesitz sein, <strong>de</strong>ssen Umfang dadurch weiter zunimmt.<br />

Deswegen steht <strong>de</strong>r DJV auf <strong>de</strong>m Standpunkt, dass <strong>de</strong>r Staat künftig konsequent<br />

und schärfer als bisher gegen <strong>de</strong>n Waffenmissbrauch vorgehen muss.<br />

In diesem Zusammenhang ist vor allem an noch härtere Strafen für die Verwendung<br />

von Schusswaffen bei Straftaten zu <strong>de</strong>nken.<br />

In seiner Stellungnahme zu <strong>de</strong>m zuletzt vorgelegten Entwurf <strong>de</strong>s Waffengesetzes<br />

hat <strong>de</strong>r DJV insbeson<strong>de</strong>re auf Folgen<strong>de</strong>s hingewiesen:<br />

• Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Waffenliste müssen im förmlichen Gesetzgebungsverfahren<br />

erfolgen, also auch unter Beteiligung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>stages. Denn Än<strong>de</strong>-<br />

19


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

20<br />

rungen <strong>de</strong>r Waffenliste sind so wesentlich, dass ihre Verabschiedung im<br />

Wege einer Rechtsverordnung mit <strong>de</strong>r Eigentumsgarantie <strong>de</strong>s Grundgesetzes<br />

nicht in Einklang stün<strong>de</strong>.<br />

• Damit <strong>de</strong>r Waffenbehör<strong>de</strong> bei Jägern ein<strong>de</strong>utige Kriterien zur Prüfung <strong>de</strong>s<br />

Bedürfnisses vorliegen, ist im Gesetz vorzusehen, dass ein Bedürfnis vorliegt,<br />

wenn <strong>de</strong>r Inhaber <strong>de</strong>r Waffenbesitzkarte einen gültigen Jahresjagdschein<br />

nach §§ 15, 16 BJG gelöst hat.<br />

• Wenn einem Jäger eine Langwaffe für einen Monat von einem Jagdfreund<br />

geliehen wer<strong>de</strong>n soll, darf dieser Jäger nicht verpflichtet wer<strong>de</strong>n, in seine<br />

Waffenbesitzkarte einen Voreintrag bezüglich <strong>de</strong>r später zu entleihen<strong>de</strong>n<br />

Waffe aufnehmen zu lassen. Vielmehr ist festzulegen, dass <strong>de</strong>r Jäger lediglich<br />

Inhaber einer Waffenbesitzkarte sein muss, um die Waffe entleihen zu<br />

können.<br />

• Auch künftig müssen Personen in <strong>de</strong>r Ausbildung zum Jäger berechtigt<br />

sein, die Langwaffe z.B. eines Elternteils erlaubnisfrei zum Schießstand zu<br />

beför<strong>de</strong>rn, um dort am jagdlichen Übungsschießen teilzunehmen.<br />

• Eine Prüfung <strong>de</strong>r Zuverlässigkeit, persönlichen Eignung und erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Sachkun<strong>de</strong> eines Jägers durch die Waffenbehör<strong>de</strong> darf nicht erfolgen, weil<br />

die Jagdbehör<strong>de</strong> Zuverlässigkeit und persönliche Eignung geprüft hat und<br />

die Sachkun<strong>de</strong> durch die Jägerprüfung nachgewiesen ist.<br />

• Bei Jahresjagdscheininhabern muss ein Bedürfnis für <strong>de</strong>n Erwerb und Besitz<br />

von Langwaffen und zwei Kurzwaffen anzunehmen sein, bei Jugendjahresjagdscheininhabern<br />

für <strong>de</strong>n Erwerb und Besitz von Langwaffen.<br />

• Ebenso wie bei Jahresjagdscheininhabern dürfen auch Jugendjahresjagdscheininhaber<br />

zum Erwerb einer Langwaffe keines Voreintrags in die Waffenbesitzkarte<br />

bedürfen. Auch bei Jugendjahresjagdscheininhabern muss<br />

die Vorlage <strong>de</strong>s Jagdscheins beim Erwerb <strong>de</strong>r Langwaffe ausreichend sein.<br />

• Im Waffengesetz muss vorgesehen wer<strong>de</strong>n, dass bei Personen unter 18<br />

Jahren, die eine Waffe erben, die Erteilung einer WBK an einen Elternteil<br />

erfolgen kann, <strong>de</strong>m dann im Rahmen <strong>de</strong>r elterlichen Sorge die sorgfältige<br />

Verwahrung <strong>de</strong>r Schusswaffe obliegt.<br />

• Jägern aus an<strong>de</strong>ren EU-Staaten, die in grenznahen Bereichen auf <strong>de</strong>utschen<br />

Schießstän<strong>de</strong>n zusammen mit ihren <strong>de</strong>utschen Nachbarn das<br />

Schießen üben wollen, muss dies unbürokratisch ermöglicht wer<strong>de</strong>n.<br />

• Eine Befestigung <strong>de</strong>r Behältnisse an Wand o<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n, die zur Aufbewahrung<br />

<strong>de</strong>r Schusswaffen vorgeschrieben wer<strong>de</strong>n sollen, darf nicht verlangt<br />

wer<strong>de</strong>n, da die Versicherungswirtschaft ab einem Schrankgewicht<br />

von 200 kg auf das Befestigungserfor<strong>de</strong>rnis verzichtet.<br />

• Es muss auch künftig erlaubt sein, A-Schränke zur Aufbewahrung von Langwaffen<br />

zu erwerben.<br />

• Bevor das Bun<strong>de</strong>sinnenministerium weitere Anfor<strong>de</strong>rungen für die sichere<br />

Verwahrung von Schusswaffen im Wege einer Rechtsverordnung festlegt,<br />

sind die betroffenen Verbän<strong>de</strong> sowie <strong>de</strong>r noch einzusetzen<strong>de</strong> Fachbeirat<br />

anzuhören.<br />

Der DJV wird sich auch im weiteren Gesetzgebungsverfahren beim Deutschen<br />

Bun<strong>de</strong>stag und Bun<strong>de</strong>srat dafür einsetzen, dass die als rechtstreu<br />

bekannten legalen Waffenbesitzer, also Jäger, Sportschützen und Sammler,


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

nicht zu lebenslang kontrollierten Bürgern gemacht wer<strong>de</strong>n, die ständig <strong>de</strong>n<br />

Besitz ihrer Waffen rechtfertigen müssen.<br />

Abschließend ist festzustellen, dass zum Zeitpunkt <strong>de</strong>s Redaktionsschlusses<br />

dieses Berichtes <strong>de</strong>m DJV vorliegen<strong>de</strong> Entwürfe <strong>de</strong>s Waffengesetzes in<br />

keinster Weise akzeptabel sind.<br />

Novelle <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetzes<br />

Die Novelle <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetzes soll noch in dieser Legislaturperio<strong>de</strong><br />

abgeschlossen wer<strong>de</strong>n. Nach Auffassung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung bedarf<br />

die Novelle nicht <strong>de</strong>r Zustimmung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates. Diese Auffassung ist nicht<br />

unumstritten. So vertreten einige Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r die Ansicht, dass <strong>de</strong>r Entwurf<br />

nicht lediglich Rahmenregelungen enthalte und zu<strong>de</strong>m zusätzliche Verfahrensbestimmungen<br />

getroffen wor<strong>de</strong>n seien, so dass eine Zustimmung <strong>de</strong>r<br />

Län<strong>de</strong>rkammer erfor<strong>de</strong>rlich sei. Der DJV-Präsi<strong>de</strong>nt hat in einem Schreiben an<br />

die Ministerpräsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r auf diese unterschiedlichen Ansichten<br />

noch einmal aufmerksam gemacht und dazu aufgefor<strong>de</strong>rt, die Frage <strong>de</strong>r<br />

Zustimmungspflichtigkeit <strong>de</strong>r Novelle im Bun<strong>de</strong>srat sorgfältig zu prüfen.<br />

In seiner Stellungnahme zum Gesetzentwurf hat <strong>de</strong>r DJV u.a. die folgen<strong>de</strong>n<br />

Punkte angesprochen:<br />

• Die Lenkung <strong>de</strong>r erholungssuchen<strong>de</strong>n Bevölkerung ist in <strong>de</strong>n Grundsätzen<br />

<strong>de</strong>s Naturschutzes und <strong>de</strong>r Landschaftspflege ausdrücklich zu verankern,<br />

weil ohne Besucherlenkung eine naturverträgliche Erholung nicht <strong>de</strong>nkbar<br />

ist. Denn das Erlebnis- und Erholungsbedürfnis <strong>de</strong>s Menschen muss seine<br />

Grenze in <strong>de</strong>r Erhaltung <strong>de</strong>r wild leben<strong>de</strong>n Tiere und Pflanzen fin<strong>de</strong>n.<br />

• Wenn bei Naturschutzmaßnahmen die beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung einer naturverträglichen<br />

Land- und Forstwirtschaft für die Erhaltung <strong>de</strong>r Kulturlandschaft<br />

zu berücksichtigen ist, muss dies auch für die Nutzung <strong>de</strong>s Jagdrechts<br />

gelten. Denn Land- und Forstwirtschaft einerseits und Jagdrecht<br />

an<strong>de</strong>rerseits gehören untrennbar zusammen, weil die jagdliche Nutzung<br />

Teil <strong>de</strong>r land- bzw. forstwirtschaftlichen Nutzung ist. Deshalb ist im Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetz<br />

zu bestimmen, dass bei Naturschutzmaßnahmen<br />

auch die beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung einer naturverträglichen Jagd für die Erhaltung<br />

<strong>de</strong>r Kulturlandschaft zu berücksichtigen ist.<br />

• Es ist zu bestimmen, dass vertragliche Vereinbarungen, d.h. Vertragsnaturschutz,<br />

Verwaltungsakten dann vorzuziehen sind, wenn sie <strong>de</strong>m Zweck in<br />

gleicher Weise dienen und nicht zu einer Verzögerung <strong>de</strong>r Maßnahmen<br />

führen.<br />

• Nach § 2 Absätze 1 und 2 BJG <strong>de</strong>m Jagdrecht unterliegen<strong>de</strong> Tierarten müssen<br />

vom beson<strong>de</strong>ren sowie strengen Schutz <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetzes<br />

ausgenommen wer<strong>de</strong>n. Dies liegt im Interesse <strong>de</strong>r Trennung <strong>de</strong>r Rechtskreise<br />

Jagdrecht/Naturschutzrecht und hat zur Folge, dass diesen Tierarten<br />

primär <strong>de</strong>r Artenschutz <strong>de</strong>s Jagdrechts zugute kommt. Dieser manifestiert<br />

sich u.a. in <strong>de</strong>r Pflicht zur Hege, d.h. zum Artenschutz, durch ganzjährige<br />

Schonzeitgebote für bestimmte Tierarten, <strong>de</strong>r Pflicht zum Jagdschutz –<br />

also zum Beispiel zum Schutz <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s vor Wildseuchen – sowie durch<br />

die Regelungen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swildschutzverordnung.<br />

21


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

22<br />

• Weil die Nutzung <strong>de</strong>r Naturgüter ein wichtiger, nicht zu unterschätzen<strong>de</strong>r<br />

Motivationsfaktor zum Schutz, zur Pflege, Entwicklung und Wie<strong>de</strong>rherstellung<br />

<strong>de</strong>r Natur ist, ist <strong>de</strong>r Begriff <strong>de</strong>r nachhaltigen Nutzung im Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetz<br />

in einer Legal<strong>de</strong>finition zu konkretisieren.<br />

• Ersatzzahlungen für nicht ausgeglichene Eingriffe in die Natur müssen <strong>de</strong>m<br />

Biotopverbundsystem zugute kommen, und zwar zur Renaturierung entsprechen<strong>de</strong>r<br />

Flächen.<br />

• Was die Schutzgebiete betrifft, so muss im Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetz geregelt<br />

wer<strong>de</strong>n, dass Grundstücksrechte nur durch erfor<strong>de</strong>rliche Ge- bzw. Verbote,<br />

die konkret zu benennen sind, eingeschränkt wer<strong>de</strong>n dürfen. Dies<br />

liegt im Sinne <strong>de</strong>r Eigentumsgarantie <strong>de</strong>s Grundgesetzes und schützt insbeson<strong>de</strong>re<br />

<strong>de</strong>n Eigentümer vor willkürlichen Regelungen durch unbestimmte<br />

Formulierungen in Schutzgebietserklärungen.<br />

• Wenn die Erklärung zum Nationalpark im Benehmen mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sumweltministerium<br />

ergehen soll, so ist das Benehmen auch noch mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sministerium<br />

für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft herzustellen,<br />

weil die Erklärung zum Nationalpark auch <strong>de</strong>m Jagdrecht unterliegen<strong>de</strong><br />

Tierarten betrifft.<br />

• In allen Schutzgebietskategorien muss grundsätzlich eine nachhaltige Nutzung<br />

stattfin<strong>de</strong>n dürfen. Deshalb ist in je<strong>de</strong> Legal<strong>de</strong>finition <strong>de</strong>r Schutzgebietskategorien<br />

<strong>de</strong>r Aspekt <strong>de</strong>r nachhaltigen Nutzung neben <strong>de</strong>m Biotoperhaltungsaspekt<br />

mit aufzuführen.<br />

• In die Bestimmung über Nationalparke ist eine Regelung aufzunehmen,<br />

wonach unzumutbare Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r Interessen und herkömmlichen<br />

Nutzungen <strong>de</strong>r einheimischen Bevölkerung zu vermei<strong>de</strong>n sind. Denn<br />

die Rücksichtnahme auf traditionelle Nutzungen <strong>de</strong>r einheimischen Bevölkerung<br />

ist gera<strong>de</strong> in einem Schutzgebiet von <strong>de</strong>r Größe eines Nationalparks<br />

für die Akzeptanz <strong>de</strong>s Schutzgebietes unbedingt erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

• Die sogenannte Unberührtheitsklausel, wonach die Vorschriften <strong>de</strong>s Jagdrechts<br />

von <strong>de</strong>n Vorschriften <strong>de</strong>s Artenschutzkapitels <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetzes<br />

und <strong>de</strong>n auf Grund und im Rahmen dieses Abschnitts<br />

erlassenen Rechtsvorschriften unberührt bleiben, muss auch künftig unmittelbar<br />

gelten, sie darf also nicht bloße Rahmenvorschrift wer<strong>de</strong>n. Denn<br />

ansonsten könnte die bun<strong>de</strong>srechtliche Unberührtheitsklausel durch neue<br />

lan<strong>de</strong>srechtliche Unberührtsheitklauseln ausgehöhlt und damit entwertet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

• Auch das Ansie<strong>de</strong>ln von <strong>de</strong>m Jagdrecht unterliegen<strong>de</strong>n Tieren gebietsfrem<strong>de</strong>r<br />

Arten muss sich allein nach Jagdrecht, nicht aber nach Naturschutzrecht<br />

richten. Ansonsten wür<strong>de</strong> die Trennung <strong>de</strong>r Rechtskreise Jagdrecht/Naturschutzrecht<br />

nicht beachtet.<br />

• Aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Trennung <strong>de</strong>r Rechtskreise müssen auch alle Tierarten,<br />

die <strong>de</strong>m Jagdrecht unterliegen, von <strong>de</strong>n Vermarktungsverboten <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetzes<br />

ausgenommen wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn für diese Tierarten<br />

gilt die Bun<strong>de</strong>swildschutzverordnung.<br />

• Die Voraussetzungen für die Anerkennung als Naturschutzverband berücksichtigen<br />

nach <strong>de</strong>m Gesetzentwurf nicht, dass bei Vereinen (wie <strong>de</strong>m DJV),<br />

<strong>de</strong>ren or<strong>de</strong>ntliche Mitglie<strong>de</strong>r ausschließlich juristische Personen (die Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>)<br />

sind, diese zum Teil ebenfalls wie<strong>de</strong>r nur Kreisvereine


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

(die Kreisjägerschaften) als or<strong>de</strong>ntliche Mitglie<strong>de</strong>r haben. Bei diesem vereinsrechtlich<br />

zulässigen Verbandsaufbau wird erst im Kreisverein <strong>de</strong>r Eintritt<br />

als Mitglied, das in <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>rversammlung volles Stimmrecht hat,<br />

je<strong>de</strong>m ermöglicht, <strong>de</strong>r die Ziele <strong>de</strong>s Kreisvereins – und damit auch <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s<br />

– unterstützt (Mitglie<strong>de</strong>r sind hier die Jäger). Insoweit sind<br />

die Anerkennungsvoraussetzungen zu ergänzen.<br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Produkthaftungsgesetzes<br />

Die Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Gesetzes über die Haftung für fehlerhafte Produkte (Produkthaftungsgesetz),<br />

die am 1. Dezember <strong>2000</strong> in Kraft getreten ist, hat zur<br />

Folge, dass ein Jäger künftig im Wege <strong>de</strong>r Gefährdungshaftung, d.h. ohne<br />

Verschul<strong>de</strong>n, für gesundheitlich be<strong>de</strong>nkliches Wildbret von einem Verbraucher<br />

auf Scha<strong>de</strong>nsersatz in Anspruch genommen wer<strong>de</strong>n kann, wenn durch<br />

dieses Wildbret z.B. eine Gesundheitsbeeinträchtigung hervorgerufen wur<strong>de</strong>.<br />

Die Ersatzpflicht <strong>de</strong>s Jägers ist u.a. nur dann ausgeschlossen, wenn er<br />

beweisen kann, dass das Wildbret <strong>de</strong>n Fehler noch nicht hatte, als er es in<br />

Verkehr brachte, o<strong>de</strong>r dass <strong>de</strong>r Fehler von ihm objektiv nicht erkannt wer<strong>de</strong>n<br />

konnte.<br />

Die Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Gesetzes wur<strong>de</strong> notwendig, weil die EU-Produkthaftungsrichtlinie<br />

im Jahr 1999 entsprechend novelliert wur<strong>de</strong>. Bereits<br />

im Rahmen <strong>de</strong>s Verfahrens zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r EU-Richtlinie hatte <strong>de</strong>r DJV in<br />

seiner Stellungnahme die Einführung einer solchen Gefährdungshaftung<br />

zusammen mit <strong>de</strong>r FACE und <strong>de</strong>m Deutschen Bauernverband strikt abgelehnt.<br />

Auch die <strong>de</strong>utsche Bun<strong>de</strong>sregierung sprach sich gegen die Richtlinienän<strong>de</strong>rung<br />

aus, konnte sich aber gegenüber <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Mitgliedsstaaten<br />

nicht durchsetzen.<br />

Zwischenzeitlich hat die Gothaer <strong>de</strong>m DJV mitgeteilt, dass das Inverkehrbringen<br />

von Wildbret und damit die Produkthaftpflicht von <strong>de</strong>r Jagdhaftpflichtversicherung<br />

mit ge<strong>de</strong>ckt sei. An<strong>de</strong>re Versicherungen sind diesem Beispiel<br />

gefolgt. Dennoch sollte sich je<strong>de</strong>r Jäger die Übernahme möglicher Scha<strong>de</strong>nsersatzfor<strong>de</strong>rungen<br />

aus <strong>de</strong>m Produkthaftungsgesetz von seiner Jagdhaftpflichtversicherung<br />

schriftlich bestätigen lassen.<br />

Von einer höheren Versicherungsprämie auf Grund <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Produkthaftungsgesetzes<br />

dürfte nach Angaben <strong>de</strong>r Gothaer nicht auszugehen<br />

sein, da <strong>de</strong>r Fall <strong>de</strong>r Abgabe wildbrethygienisch nicht einwandfreien Wildbrets<br />

an einen Verbraucher mit <strong>de</strong>r Folge einer gesundheitlichen Beeinträchtigung<br />

bei diesem ohnehin nur selten auftrete.<br />

Jagdrechtstag <strong>2000</strong><br />

Wie je<strong>de</strong>s Jahr fand im Monat November <strong>de</strong>r Jagdrechtstag statt. Die Veranstaltung<br />

<strong>de</strong>r Seminare erfolgt durch <strong>de</strong>n Deutschen Jagdrechtstag im<br />

Zusammenwirken mit <strong>de</strong>m Deutschen Jagdschutz-Verband, vertreten durch<br />

DJV-Justitiar Dr. Hei<strong>de</strong>r, und <strong>de</strong>r Deutschen Anwaltsaka<strong>de</strong>mie im Deutschen<br />

AnwaltVerein. Veranstaltungsort war diesmal Meißen in Sachsen. Die jagdrechtlich<br />

interessierten Rechtsanwälte, Notare, Richter, Staatsanwälte, Vertreter<br />

von Ministerien und Verbän<strong>de</strong>n nutzen regelmäßig diese Veranstaltung<br />

zur Weiterbildung auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>s Jagdrechts und damit im Zusammenhang<br />

stehen<strong>de</strong>r Rechtsgebiete.<br />

23


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

24<br />

Themen waren insbeson<strong>de</strong>re die aktuelle Gesetzgebungssituation, Erfahrungen<br />

mit <strong>de</strong>r Wildscha<strong>de</strong>nsausgleichskasse in Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Rechtsprobleme anlässlich <strong>de</strong>s Entstehens von Jagdgenossenschaften, jagdrechtliche<br />

Fragen in <strong>de</strong>r Praxis, Waidgerechtigkeit in <strong>de</strong>r historischen Entwicklung,<br />

Vereinbarkeit <strong>de</strong>r zwangsweisen Zugehörigkeit <strong>de</strong>r Flächen zum<br />

gemeinschaftlichen Jagdbezirk sowie <strong>de</strong>r zwangsweisen Mitgliedschaft ihrer<br />

Eigentümer in <strong>de</strong>r Jagdgenossenschaft mit <strong>de</strong>r Europäischen Menschenrechtskonvention,<br />

Folgen von Jagdbeschränkungen in Naturschutzgebieten,<br />

Rechtsfragen im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Waldbetretungsrecht, Novellierung<br />

<strong>de</strong>s Waffenrechts, Unfallverhütungsvorschrift Jagd sowie das Flurbereinigungsrecht.<br />

Rechtsausschuss<br />

Auf seiner Sitzung im Februar dieses Jahres beschäftigte sich <strong>de</strong>r Rechtsausschuss<br />

zunächst mit <strong>de</strong>m Gesetzentwurf zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetzes.<br />

Die Anmerkungen <strong>de</strong>s Rechtsausschusses (sowie <strong>de</strong>s Ausschusses<br />

Natur- und Artenschutz) wur<strong>de</strong>n in die Stellungnahme eingearbeitet,<br />

die <strong>de</strong>r DJV u.a. gegenüber <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sumweltministerium abgab.<br />

Ethikkommission<br />

Die Ethikkommission beschäftigte sich schwerpunktmäßig mit <strong>de</strong>m Thema<br />

„Einsatz von Duftstoffen im Jagdbetrieb“ sowie „Ethik bei <strong>de</strong>r Nachsuche“.<br />

Die Ethikkommission wird ein Positionspapier vorlegen, dass sich mit <strong>de</strong>r Nachsuche<br />

auf krank geschossenes sowie Unfallwild erstreckt. Ein Schwerpunkt<br />

<strong>de</strong>s Positionspapiers soll bei <strong>de</strong>r Thematik gesetzt wer<strong>de</strong>n, wie Nachsuchen<br />

möglichst vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n können.


Natur- und Artenschutz<br />

DJV-Ausschuss Natur- und Artenschutz<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

Anfang Februar <strong>2001</strong> legte die Bun<strong>de</strong>sregierung <strong>de</strong>n Entwurf eines neuen<br />

Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetzes (BNatSchNeuregG) vor.<br />

Unter Leitung von DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Baron Heereman fand am 20.02.01 eine<br />

Arbeitssitzung statt, in <strong>de</strong>r sich <strong>de</strong>r Ausschuss intensiv mit <strong>de</strong>n Inhalten <strong>de</strong>s<br />

neuen Entwurfes beschäftigte und gemeinsam mit <strong>de</strong>m Rechtsausschuss eine<br />

12-seitige Stellungnahme erarbeitete. Die wesentlichen verbandspolitischen<br />

For<strong>de</strong>rungen wur<strong>de</strong>n dann auf <strong>de</strong>r Verbän<strong>de</strong>anhörung am 8./9. März im Bun<strong>de</strong>sumweltministerium<br />

(BMU) vorgetragen (Einzelheiten unter Rechtliche<br />

Angelegenheiten).<br />

Kooperation mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (BfN)<br />

Als ein erstes Ergebnis <strong>de</strong>s Spitzengespräches vom 25. Mai <strong>2000</strong> zwischen<br />

<strong>de</strong>n Präsi<strong>de</strong>nten von BfN und DJV, Prof. Vogtmann und Baron Heereman,<br />

war es <strong>de</strong>m DJV nach langjährigen vergeblichen Bemühungen im Mai <strong>2001</strong><br />

erstmals ermöglicht wor<strong>de</strong>n, einen Überblick über seine Naturschutzaktivitäten<br />

in <strong>de</strong>r vom BfN herausgegebenen Zeitschrift „Natur- und Landschaft“ zu<br />

veröffentlichen (s. Anhang VII). Der DJV geht davon aus, nun alljährlich bei<br />

<strong>de</strong>r Erstellung dieses Verbän<strong>de</strong>-Schwerpunktheftes beteiligt zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Bun<strong>de</strong>sministerium für Umwelt,<br />

Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)<br />

Initiierung einer gemeinsamen Biodiversitätskampagne von BMU<br />

und gesellschaftlichen Akteuren<br />

Das 10-jährige Bestehen <strong>de</strong>s Übereinkommens über die Biologische Vielfalt<br />

im Jahre 2002 ist Anlass für die Vorbereitung einer breit angelegten Biodiversitätskampagne,<br />

um die biologische Vielfalt, ihre Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Menschen,<br />

die Notwendigkeit für ihre Erhaltung und nachhaltige Nutzung sowie<br />

die vielfältigen Möglichkeiten zur Umsetzung <strong>de</strong>r Ziele <strong>de</strong>s Übereinkommens<br />

einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen.<br />

Unter <strong>de</strong>m Motto „Leben braucht Vielfalt“ initiiert das BMU diese Kampagne<br />

und lädt interessierte Akteure aus Bund, Län<strong>de</strong>rn, Verbän<strong>de</strong>n und Wirtschaftsunternehmen<br />

ein, sich mit eigenen Beiträgen <strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit<br />

zu beteiligen. Geeignete und anerkannte Beiträge sollen Slogan und Logo <strong>de</strong>r<br />

Kampagne tragen dürfen. Auch <strong>de</strong>r DJV und seine Mitglie<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n an dieser<br />

Kampagne aktiv teilnehmen. Die konkreten Aktionen dazu wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />

kommen<strong>de</strong>n Wochen koordiniert. Weitere Informationen hierzu unter<br />

www.biologischevielfalt.<strong>de</strong>.<br />

Wildtier-Informationssystem <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r Deutschlands<br />

(WILD)<br />

Der Aufbau eines bun<strong>de</strong>sweiten Wildtier-Informationssystems (WILD), <strong>de</strong>n<br />

die letzte Delegiertenversammlung beschlossen hat, geht voran. Ziel ist die<br />

Erfassung von Wildtierarten mit wissenschaftlich fundierten Metho<strong>de</strong>n, um<br />

25


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

26<br />

so in Zukunft eine abgesicherte Informationsbasis sowie Diskussionsgrundlage<br />

zur Darstellung <strong>de</strong>r Bestandsdichten und -entwicklungen zu haben. Diese<br />

sollen sowohl für naturschutzrelevante als auch jagdpolitische Entscheidungen<br />

zur Verfügung stehen. Bisher sind zwar zum Teil lan<strong>de</strong>s- aber nicht<br />

bun<strong>de</strong>sweit diesbezüglich belastbare Daten verfügbar.<br />

Ein Problem stellt beispielsweise die bun<strong>de</strong>sweite Auswertung von Zählergebnissen<br />

in <strong>de</strong>n einzelnen Län<strong>de</strong>rn dar, die mit unterschiedlichen Metho<strong>de</strong>n<br />

erzielt wur<strong>de</strong>n. Eine Vereinheitlichung <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong>n ist selbstverständlich<br />

unverzichtbar, wenn die Jägerschaft wissenschaftlich abgesichertes Datenmaterial<br />

nutzen möchte.<br />

Der DJV hat jetzt die Tierärztliche Hochschule Hannover, Institut für Wildtierforschung<br />

(Prof. Pohlmeyer), die Universität Trier, Fachbereich VI –<br />

Biogeographie (Prof. Müller) sowie die Lan<strong>de</strong>sforstanstalt Eberswal<strong>de</strong><br />

(Dr. Ahrens) beauftragt, das Projekt auf Bun<strong>de</strong>sebene zu begleiten.<br />

Der Aufbau von WILD glie<strong>de</strong>rt sich in zwei Phasen:<br />

• In <strong>de</strong>r Vorbereitungsphase sollen organisatorische, konzeptionelle und<br />

methodische Fragen in Abstimmung mit <strong>de</strong>n kooperieren<strong>de</strong>n wissenschaftlichen<br />

Einrichtungen sowie <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n geklärt wer<strong>de</strong>n.<br />

• In <strong>de</strong>r sich daran anschließen<strong>de</strong>n zweiten Phase sollen alle notwendigen<br />

Teilschritte konkret umgesetzt wer<strong>de</strong>n. Im Herbst diesen Jahres wer<strong>de</strong>n<br />

erstmals die Besätze <strong>de</strong>s Feldhasen bun<strong>de</strong>sweit und nach einheitlicher<br />

Methodik ermittelt.<br />

Die das Projekt betreuen<strong>de</strong>n Wissenschaftler arbeiten in enger Abstimmung<br />

mit <strong>de</strong>m DJV, <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n und untereinan<strong>de</strong>r. So konnten<br />

die bei je<strong>de</strong>m größeren Projekt, das in <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rschuhen steckt, auftreten<strong>de</strong>n<br />

Startschwierigkeiten ausgeräumt wer<strong>de</strong>n.<br />

Kooperation mit <strong>de</strong>r Umweltstiftung WWF<br />

Zu <strong>de</strong>r gemeinsam von DJV, WWF-Deutschland und <strong>de</strong>r Humboldt-Universität<br />

Berlin durchgeführten Podiumsdiskussion „Agrar-Umweltprogramme –<br />

Naturschutz in ländlichen Räumen“ wur<strong>de</strong> ein entsprechen<strong>de</strong>r Tagungsband<br />

fertiggestellt. Die Veranstaltung war Teil <strong>de</strong>s fachlichen Rahmenprogramms<br />

<strong>de</strong>r Internationalen Grünen Woche Berlin <strong>2001</strong> – rund 120 Teilnehmer aus<br />

Politik, Wissenschaft und Naturschutzverbän<strong>de</strong>n nahmen daran teil.<br />

Der Tagungsband ist als PDF-Dokument auf <strong>de</strong>r DJV-Homepage www.jagdonline.<strong>de</strong><br />

unter <strong>de</strong>r Rubrik „Wild und Naturschutz“ zu fin<strong>de</strong>n.<br />

Der 58 Seiten umfassen<strong>de</strong> Bericht beinhaltet sowohl Beiträge mit grundsätzlichen<br />

Informationen zu <strong>de</strong>n Agrar-Umweltprogrammen als auch die<br />

Vorstellung von Initiativen zur Regionalisierung <strong>de</strong>r Programme speziell in<br />

Bran<strong>de</strong>nburg. Vorträge hierzu hielten u.a. DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Baron Heereman,<br />

WWF-Geschäftsführer Dr. Schwe<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r Abteilungsleiter im BMVEL, Professor<br />

Schlagheck, <strong>de</strong>r Fachgebietsleiter für Ressourcenökonomie an <strong>de</strong>r Humboldt<br />

Universität zu Berlin, Professor Hagedorn, <strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>r Naturparkverwaltung<br />

Westhavelland, Buchta sowie <strong>de</strong>r WWF-Agrarexperte Freiherr von<br />

Münchhausen.


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

Fazit <strong>de</strong>r Podiumsteilnehmer war, dass die Agrar-Umweltprogramme inhaltlich<br />

und finanziell ausgebaut wer<strong>de</strong>n müssen. Sie sollten künftig verstärkt auf<br />

regionaler Ebene und unter aktiver Einbindung aller Akteure <strong>de</strong>s ländlichen<br />

Raumes weiterentwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />

Kooperation mit <strong>de</strong>m Internationalen Jagdrat zur<br />

Erhaltung <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s (CIC)<br />

Gemeinsam mit <strong>de</strong>r Deutschen Delegation <strong>de</strong>s Internationalen Jagdrates zur<br />

Erhaltung <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s (CIC) hat <strong>de</strong>r DJV Mitte Dezember <strong>2000</strong> ein Positionspapier<br />

zu „Jagen im Ausland“ verabschie<strong>de</strong>t (s. Anhang VI).<br />

Das Papier soll die teilweise sehr emotional diskutierte Thematik versachlichen<br />

und gleichzeitig allen im Ausland jagen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Jägern sowie<br />

Personen und Institutionen, die für die Vermittlung, Organisation und <strong>de</strong>n<br />

eigentlichen Verlauf <strong>de</strong>r Jagd vor Ort mit verantwortlich sind, ihre hohe Verantwortung<br />

bewusst machen. Dem Aspekt <strong>de</strong>r Nachhaltigkeit <strong>de</strong>r Jagdausübung<br />

kommt dabei eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung zu. In <strong>de</strong>m Positionspapier<br />

fin<strong>de</strong>n internationale Konventionen und Resolutionen ebenso ihren Nie<strong>de</strong>rschlag<br />

wie die Ergebnisse jüngster nationaler Workshops zum Thema. Vor<br />

diesem Hintergrund bekennen sich DJV und Deutsche Delegation im CIC zur<br />

Jagd auch im Ausland als eine legitime Form <strong>de</strong>r Nutzung natürlicher Ressourcen.<br />

IUCN: Grundsatzerklärung zur nachhaltigen Nutzung<br />

wild leben<strong>de</strong>r Ressourcen<br />

Die nachhaltige Nutzung wild leben<strong>de</strong>r Ressourcen als Instrument zur Erhaltung<br />

<strong>de</strong>r biologischen Vielfalt hat nun auch die IUCN (Internationale Union<br />

für die Erhaltung <strong>de</strong>r Natur und <strong>de</strong>r natürlichen Hilfsquellen) offiziell anerkannt.<br />

In einer Grundsatzerklärung, die am 10. Oktober <strong>2000</strong> im Rahmen eines<br />

IUCN-Weltkongresses im jordanischen Amman verabschie<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>, heißt<br />

es wörtlich: „Die Nutzung wild leben<strong>de</strong>r Ressourcen stellt, soweit sie nachhaltig<br />

erfolgt, ein wichtiges Instrument zur Erhaltung <strong>de</strong>r Natur dar, da die<br />

durch eine solche Nutzung erzielten sozialen und wirtschaftlichen Vorteile<br />

<strong>de</strong>m Menschen Anreize geben, diese zu erhalten.“<br />

Der DJV begrüßt diese Entwicklung außeror<strong>de</strong>ntlich. Er geht davon aus,<br />

dass alle IUCN-Mitglie<strong>de</strong>r die Jagd als Form <strong>de</strong>r nachhaltigen Nutzung voll<br />

anerkennen. Der jagdfeindlichen Argumentation von einigen Naturschutzorganisationen,<br />

auch in Deutschland, wird hiermit <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n entzogen.<br />

Die 1948 gegrün<strong>de</strong>te IUCN hat ihren Hauptsitz in <strong>de</strong>r Schweiz. Ihr gehören<br />

sowohl nationale als auch internationale Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen<br />

an. Ziel <strong>de</strong>r IUCN ist es, Voraussetzungen für einen möglichst<br />

gemeinsamen Weg <strong>de</strong>r internationalen Umweltbemühungen zu schaffen.<br />

27


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

28<br />

DJV-Bildungsinitiative<br />

„Stärkung <strong>de</strong>s Ehrenamtes“<br />

Seminarprogramm<br />

Seit Oktober <strong>2000</strong> fan<strong>de</strong>n Seminare zu zahlreichen Themen aus <strong>de</strong>n drei<br />

Hauptbereichen <strong>de</strong>r DJV-Bildungsinitiative – Vereins- und Verbandsmanagement,<br />

Nachwuchsför<strong>de</strong>rung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – in ganz<br />

Deutschland statt. Es erschienen zwei Seminarprogramme, die sich an die<br />

Kreisvorstän<strong>de</strong> wandten.<br />

Die Seminare wer<strong>de</strong>n zunächst vorwiegend in Regionen, also mit <strong>de</strong>n Kreisgruppen<br />

mehrerer Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> durchgeführt. Nach Möglichkeit führt<br />

ein Trainer mehrere Seminare durch, um mit <strong>de</strong>n spezifischen Fragen <strong>de</strong>r Jägerschaft<br />

vertraut zu wer<strong>de</strong>n. Dies geschieht auch vor <strong>de</strong>m Hintergrund, einen<br />

Pool von qualifizierten Trainern langfristig für Veranstaltungen – auch auf<br />

Lan<strong>de</strong>sebene – zu gewinnen.<br />

Vom 6.–8. Oktober <strong>2000</strong> fand das Seminar „Die Sitzung zum Ereignis<br />

machen – Sitzungsleitung und Mo<strong>de</strong>ration“ in Bad So<strong>de</strong>n-Salmünster statt<br />

(Trainer: Michael Schnei<strong>de</strong>r-Hanke). Themen waren die effiziente Vorbereitung<br />

von Sitzungen, Themengestaltung, Umgang mit problematischen Sitzungsteilnehmern,<br />

Sitzungsnachbereitung sowie Grundlagen <strong>de</strong>r Rhetorik<br />

und Mo<strong>de</strong>ration. Vom 19.–21. Januar und vom 16.–18. Februar <strong>2001</strong> fan<strong>de</strong>n<br />

Seminare gleicher Thematik und mit gleichem Trainer in Geltow bei Potsdam<br />

sowie in Hannover statt.<br />

Vom 16.–18. März <strong>2001</strong> wur<strong>de</strong> in Bonn-Röttgen <strong>de</strong>r 3. Teil <strong>de</strong>s Bausteinseminars<br />

„Vereint im Verein? - Effektives Verbandsmanagement“ durchgeführt.<br />

Bei <strong>de</strong>r Teilnehmergruppe han<strong>de</strong>lte es sich mehrheitlich um die gleichen<br />

Personen, die auch bei <strong>de</strong>n ersten bei<strong>de</strong>n Terminen (23.–25. Juni und<br />

1.–3. September <strong>2001</strong>) dabei waren. Diese Seminare wer<strong>de</strong>n bun<strong>de</strong>szentral<br />

durchgeführt, d.h. dass Kreisvorsitzen<strong>de</strong> aus allen Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n daran<br />

teilnehmen können. Inhalte dieser Reihe waren u.a. die Themen Ten<strong>de</strong>nzen<br />

im Ehrenamt, Führung, Delegation, Motivation sowie Mo<strong>de</strong>rationstechnik,<br />

Projektmanagement, Konfliktlösung und Kommunikation (Trainer: Alfons<br />

Schabarum).<br />

Auf Grund <strong>de</strong>s großen Erfolges dieser Reihe wird sie <strong>de</strong>rzeit wie<strong>de</strong>rholt.<br />

Der 1. Teil fand vom 8.–10. Juni <strong>2001</strong>, wie<strong>de</strong>rum in Bonn-Röttgen, statt.<br />

Die Seminare zum Thema „Rhetorik für Jäger“ bieten <strong>de</strong>n Teilnehmern<br />

neben <strong>de</strong>r Vermittlung <strong>de</strong>r klassischen Rhetorik auch Lösungsmöglichkeiten<br />

zu Fragen <strong>de</strong>s Umgangs mit Jagdgegnern und vermitteln Metho<strong>de</strong>n für die<br />

effektive Vorbereitung und <strong>de</strong>n Vortrag von Ansprachen sowie die Führung<br />

von Gesprächen. Vom 27.–29. April <strong>2001</strong> sowie vom 28.–30. September <strong>2001</strong><br />

fan<strong>de</strong>n in Vlotho und Coburg Seminare statt (Trainer: Heinz Kraft und Uta<br />

Bin<strong>de</strong>walt).<br />

„Steuerliche Fragen <strong>de</strong>s Ehrenamtes“ stan<strong>de</strong>n am 7. April <strong>2001</strong> in Vlotho<br />

im Mittelpunkt. Dabei ging es u. a. um die Themen steuerfreie Aufwandsentschädigungen,<br />

Son<strong>de</strong>rregelungen für Übungsleiter, Arbeitszimmer und<br />

Arbeitsmittel (Referent: Wilfried Hein).


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

„Projektmanagement“ wird immer mehr zu einer zentralen Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

zukünftigen Arbeit in Vereinen und Verbän<strong>de</strong>n. Aus diesem Grun<strong>de</strong> kommt<br />

Sie bei vielen Seminaren zur Sprache. Ein Grundlagenseminar vermittelte vom<br />

24.–25. August <strong>2001</strong> in Hannover die Prinzipien projektorientierter Arbeit<br />

(Trainer: Jürgen Weber-Kölln).<br />

Umfassen<strong>de</strong> Nachwuchsför<strong>de</strong>rung ist für die Zukunft <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s von<br />

entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung. Die Bildungsinitiative will mit dazu beitragen,<br />

neue Wege zu fin<strong>de</strong>n, um junge Menschen für ein ehrenamtliches Engagement,<br />

und natürlich auch für Jagd und Naturschutz, zu begeistern. Die Seminarreihe<br />

„Junge Jäger machen mit“ ist ein erster Schritt in diese Richtung.<br />

Der erste und <strong>de</strong>r zweite Teil fan<strong>de</strong>n vom 4.–6. Mai und vom 7.–9. September<br />

<strong>2001</strong> in Schauenburg-Elmshagen bei Kassel statt (Trainer: Alfons Schabarum).<br />

Die große Resonanz und die lebhafte Beteiligung <strong>de</strong>r jungen Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer aus zahlreichen Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n zeigte,<br />

dass sich bereits hochqualifizierte junge Menschen engagieren. Diese gilt es<br />

zu för<strong>de</strong>rn. Die Seminarreihe vermittelt ebenfalls die Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Projektmanagements<br />

sowie Mo<strong>de</strong>rationstechniken und Grundlagen <strong>de</strong>r Kommunikation<br />

und zeigt Wege auf, wie sich junge Menschen auf Dauer ehrenamtlich<br />

engagieren können.<br />

Die Teamschulung von Vorstän<strong>de</strong>n unter <strong>de</strong>m Titel „Frust im Vorstand –<br />

muss das sein?“ wird mit einzelnen Kreisvorstän<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>ren Sitz durchgeführt.<br />

Hiermit wird zunächst punktuell ausprobiert, inwieweit dieses Konzept<br />

auf Dauer angelegt wer<strong>de</strong>n kann. Die Vorstän<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n an mehreren Tagen<br />

über einen mehrmonatigen Zeitraum geschult. Im Berichtszeitraum nahmen<br />

Vorstän<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m Saarland, aus Ba<strong>de</strong>n-Württemberg und aus Schleswig-<br />

Holstein an Schulungen teil, die noch bis in das Jahr 2002 andauern (Trainer:<br />

Heinz Kraft und Alfons Schabarum).<br />

Erlebnispädagogik für Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche <strong>de</strong>r Klassen 5 bis 10 wur<strong>de</strong><br />

Lernort-Natur-Aktiven vom 25.–27.5.<strong>2001</strong> in Warburg vermittelt. „Null Bock<br />

auf Bock und Co.“ ver<strong>de</strong>utlichte die Probleme mit Heranwachsen<strong>de</strong>n und<br />

zeigte vertrauensbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Maßnahmen. Demonstriert wur<strong>de</strong>n u. a. Mutproben<br />

für Kin<strong>de</strong>r im schwierigen Alter <strong>de</strong>r Pubertät und Waldpädagogik für Fortgeschrittene.<br />

In dieser ersten Staffel wur<strong>de</strong>n zu allen Seminaren ausführliche Dokumentationen<br />

erstellt. Damit ist es möglich, Interessierten, die nicht an einer Veranstaltung<br />

teilnehmen konnten, die Inhalte anschaulich zu machen. Die Dokumentationen<br />

dienen außer<strong>de</strong>m als Grundlage für die Erstellung eines Handbuches,<br />

welches <strong>de</strong>n Kreisgruppen und <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n als Arbeitshilfe<br />

zur Verfügung gestellt wer<strong>de</strong>n soll.<br />

Steuerungsgruppe<br />

Die Steuerungsgruppe (Vorsitzen<strong>de</strong>r: Vizepräsi<strong>de</strong>nt Kurt Alexan<strong>de</strong>r Michael)<br />

beeinflusst wesentlich die inhaltliche Richtung <strong>de</strong>r Bildungsinitiative. Sie tagte<br />

im Berichtszeitraum am 14. November <strong>2000</strong> sowie am 2. April <strong>2001</strong>.<br />

Entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Empfehlungen waren die Umsetzung <strong>de</strong>s Serviceangebots<br />

an die Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> (s. u.) sowie die Schaffung von Grundlagen für<br />

<strong>de</strong>n zukünftigen Zusammenfluss von jagdpraktischer und sozial-personaler<br />

Ausbildung in einem gemeinsamen Fortbildungskonzept <strong>de</strong>s DJV und <strong>de</strong>r<br />

Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>. Dieses Konzept befin<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>rzeit in <strong>de</strong>r Entwick-<br />

29


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

30<br />

lung. Es soll beim Bun<strong>de</strong>sjägertag 2003 <strong>de</strong>n Delegierten vorgetragen wer<strong>de</strong>n.<br />

Ein wesentliches Element hierbei bil<strong>de</strong>t die „Ausbildung <strong>de</strong>r Ausbil<strong>de</strong>r“. Die<br />

Jungjägerausbil<strong>de</strong>r sollen die Möglichkeit erhalten, sich in <strong>de</strong>n Grundlagen<br />

<strong>de</strong>r Erwachsenenbildung regelmäßig fortzubil<strong>de</strong>n.<br />

Die Steuerungsgruppe diskutierte auch sehr intensiv die Frage <strong>de</strong>r Auswertung<br />

von Seminarveranstaltungen sowie <strong>de</strong>n Aufbau eines sog. „Multiplikatorensystems“.<br />

Hiermit sollen auf Dauer interessierte und geeignete Personen<br />

als langfristige Aktive und Ansprechpartner gewonnen und aufgebaut<br />

wer<strong>de</strong>n. Neben <strong>de</strong>n Angeboten für ehrenamtlich Tätige sollten nach Ansicht<br />

<strong>de</strong>r Steuerungsgruppe auf Dauer auch Seminare für Hauptamtliche angeboten<br />

wer<strong>de</strong>n. Eine systematische Auswertung <strong>de</strong>r bisherigen Veranstaltungen<br />

soll Klarheit darüber bringen, ob das Gesamtkonzept <strong>de</strong>r Bildungsinitiative<br />

akzeptiert wird und ob die vermittelten Metho<strong>de</strong>n eine gewisse Nachhaltigkeit<br />

bei <strong>de</strong>r Umsetzung haben.<br />

Serviceangebot an die Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong><br />

Die Steuerungsgruppe beschloss auf ihrer Novembersitzung <strong>2000</strong>, bereits<br />

zum jetzigen Zeitpunkt damit zu beginnen, die Seminare verstärkt durch die<br />

Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> durchführen zu lassen. Dazu wur<strong>de</strong> ein Konzept entwickelt,<br />

welches im April <strong>2001</strong> <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n als „Serviceangebot“<br />

unterbreitet wur<strong>de</strong>. Die LJV’s bekamen die Gelegenheit, Seminare und<br />

Trainer anzumel<strong>de</strong>n.<br />

Der DJV bietet damit <strong>de</strong>n LJV’s in Form eines Kataloges erprobte Themen<br />

und Trainer, um in Eigenregie Seminare und Veranstaltungen durchzuführen.<br />

Die Organisation liegt komplett in Hän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s jeweiligen LJV. Aus <strong>de</strong>m Etat<br />

<strong>de</strong>r Bildungsinitiative wur<strong>de</strong> ein pauschaler Betrag für alle LJV’s zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Hiermit wird es möglich, die Interessen <strong>de</strong>r Kreisgruppen vor Ort stärker<br />

zu berücksichtigen und lange Anfahrten zu Veranstaltungen zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Der DJV erprobt mit seinem Seminarprogramm laufend neue Inhalte und<br />

Trainer, die dann ggf. in <strong>de</strong>n Katalog aufgenommen wer<strong>de</strong>n. Er entwickelt<br />

mit <strong>de</strong>n Trainern und Referenten die inhaltliche Konzeption und führt auch<br />

eine Auswertung <strong>de</strong>r Bildungsmaßnahmen auf Kreis- und Lan<strong>de</strong>sebene durch.<br />

Mit diesem System wur<strong>de</strong> bereits in diesem Jahr ein Weg beschritten, <strong>de</strong>r<br />

im Rahmen <strong>de</strong>s Projektplanes erst am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Pilotphase 2003 eingeleitet<br />

wer<strong>de</strong>n sollte. Dem zunehmen<strong>de</strong>n Bedarf nach Schulungen in <strong>de</strong>n Kreisgruppen<br />

wollte man auf diese Weise bereits jetzt entgegen kommen.<br />

Informationen über die Veranstaltungen<br />

Um die Initiative auf allen Ebenen <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s bekannt zu machen, wer<strong>de</strong>n<br />

zahlreiche Informationskanäle genutzt:<br />

• Das Seminarprogramm mit allen Veranstaltungen erscheint ein bis zwei Mal<br />

jährlich als Broschüre. Es wird allen Kreisvorsitzen<strong>de</strong>n zugeleitet. Zusätzlich<br />

wur<strong>de</strong> ein Verteiler aufgebaut, in <strong>de</strong>n auch an<strong>de</strong>re Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r<br />

sowie alle Teilnehmer an Seminaren aufgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

• Die Kreisvorsitzen<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n Regionen o<strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>sweit wer<strong>de</strong>n<br />

auf bestimmte Seminare hingewiesen und dazu eingela<strong>de</strong>n.


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

• In <strong>de</strong>n Mitteilungsblättern <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> wird aktuell über die<br />

Termine <strong>de</strong>r Seminare sowie über interessante Themen <strong>de</strong>r Initiative informiert.<br />

• Der Informationsdienst „Bildungsinitiative aktuell“ erscheint monatlich.<br />

Empfänger sind alle Personen, die an Seminaren teilgenommen haben sowie<br />

alle Interessierten. Der Informationsdienst informiert über Seminare, Terminän<strong>de</strong>rungen<br />

etc. Zunehmend wird er auch per E-Mail versen<strong>de</strong>t. Dazu<br />

wur<strong>de</strong> ein entprechen<strong>de</strong>r Verteiler aufgebaut.<br />

• Unter <strong>de</strong>r Rubrik „Bildungsinitiative“ fin<strong>de</strong>t sich im Mitglie<strong>de</strong>rbereich <strong>de</strong>r<br />

DJV-Homepage www.jagdnetz.<strong>de</strong> im Internet das komplette Programm,<br />

aktuelle Informationen sowie Anmel<strong>de</strong>vordrucke.<br />

31


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

32<br />

Medienarbeit<br />

Meldungen/Pressedienst<br />

Jahreszeitliche Beson<strong>de</strong>rheiten unserer Wildtiere, Brandaktuelles aus <strong>de</strong>r Jagdpolitik<br />

und die Naturschutzarbeit <strong>de</strong>r Jägerschaft waren zum Beispiel die Themen<br />

von rund 200 Pressemeldungen, mit <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r DJV die Redakteure von<br />

Presseagenturen, Tageszeitungen und Fachzeitschriften regelmäßig zwischen<br />

September <strong>2000</strong> und August <strong>2001</strong> informiert hat.<br />

Mehr und mehr Journalisten schätzen <strong>de</strong>n schnellen Informationstransfer<br />

über E-Mail. So nutzen mittlerweile 210 Journalisten aus ganz Deutschland<br />

<strong>de</strong>n Service <strong>de</strong>r virtuellen Pressestelle newsroom und erhalten die DJV-Pressemeldungen<br />

per E-Mail direkt auf ihren Computer-Bildschirm. Da es sich<br />

hierbei um Personen han<strong>de</strong>lt, die in ihren Redaktionen die Möglichkeiten<br />

haben, jagdliche Meldungen direkt in Zeitungen, Rundfunkbeiträgen und im<br />

Fernsehen zu verwen<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n gera<strong>de</strong> über <strong>de</strong>n elektronischen E-Mail Service<br />

die Botschaften <strong>de</strong>r Jäger effektiv an die Öffentlichkeit herangetragen.<br />

Neue Anzeigen locken Journalisten in die Reviere<br />

Mit einer neuen Anzeigenserie in <strong>de</strong>n Fachzeitschriften MEDIUM MAGAZIN,<br />

JOURNALIST und CUT hat <strong>de</strong>r Deutsche Jagdschutz-Verband das Interesse<br />

<strong>de</strong>r Journalisten an Jagd und Jägern weiterhin wachgehalten. Um für erhöhte<br />

Aufmerksamkeit bei <strong>de</strong>n Medienvertretern zu sorgen, wur<strong>de</strong> die themenbezogene<br />

Gestaltungslinie „Gute Stories in Sicht“ ersetzt durch Anzeigen, in<br />

<strong>de</strong>nen Jäger mit ihren Berufen im Vor<strong>de</strong>rgrund stehen. Unter <strong>de</strong>r Überschrift<br />

„Ohne Mut geht Nichts“ stellte <strong>de</strong>r DJV im März <strong>2001</strong> eine Arzthelferin vor.<br />

Neben einem ansprechen<strong>de</strong>n Foto, auf <strong>de</strong>m die Jägerin bei <strong>de</strong>r Ausübung<br />

ihrer beruflichen Tätigkeit abgebil<strong>de</strong>t ist, enthält die Anzeige eine kurze Aussage,<br />

in <strong>de</strong>r sie <strong>de</strong>n Zusammenhang zwischen Verantwortung in ihrem Beruf<br />

und Verantwortung bei <strong>de</strong>r Jagd mit eigenen Worten erläutert. Damit wird<br />

<strong>de</strong>utlich gemacht: Jäger sind „Menschen wie Du und ich“ und nicht etwa<br />

Angehörige einer privilegierten Schicht.<br />

Im Zentrum <strong>de</strong>r Anzeigen steht nach wie vor die Einladung von Journalisten<br />

ins Jagdrevier. Denn dort im persönlichen Gespräch mit <strong>de</strong>n Jägerinnen<br />

und Jägern kann vermittelt wer<strong>de</strong>n, was we<strong>de</strong>r mit Info-Broschüren, Anzeigen<br />

o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Maßnahmen <strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit zu leisten ist: nämlich<br />

Vertrauen zum Jäger zu schaffen.<br />

In <strong>de</strong>r Anzeige, die in <strong>de</strong>n Mai-Ausgaben <strong>de</strong>r Journalistenfachblätter<br />

geschaltet wur<strong>de</strong>, erklärt ein Landwirtsehepaar, worum es ihm bei <strong>de</strong>r Jagd<br />

geht. Und in <strong>de</strong>r Oktober-Anzeige <strong>2001</strong> kommt ein Psychologe und Pädagoge<br />

zu Wort und erläutert, dass er bei seiner Arbeit mit verhaltensauffälligen<br />

Kin<strong>de</strong>rn auch die Jagd regelmäßig zum Thema macht. Für die Dezember-Ausgaben<br />

wird <strong>de</strong>rzeit eine Anzeige entworfen, bei <strong>de</strong>m ein jagen<strong>de</strong>r Pfarrer im<br />

Mittelpunkt stehen wird.


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

Verleihung <strong>de</strong>s DJV-Journalistenpreises im Presseclub<br />

Rolandseck<br />

Vor einem Fachpublikum von rund 80 Journalisten hat DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Heereman<br />

am 15. November <strong>2000</strong> im Presseclub Rolandseck die „nichtjagen<strong>de</strong>n“<br />

Journalisten Isa-Maria Kuhn, Inge Landwehr und Georg Peinemann mit <strong>de</strong>m<br />

DJV-Journalistenpreis „Wildtier und Umwelt 1999“ ausgezeichnet.<br />

Der freie Journalist Georg Peinemann erhielt <strong>de</strong>n mit 10.000 Mark dotierten<br />

Preis für seine regelmäßigen Tier-Kolumnen im Hamburger Abendblatt.<br />

Isa-Maria Kuhn zeichnete <strong>de</strong>r DJV-Präsi<strong>de</strong>nt für ihre Hörfunk-Beiträge „Wildtiere<br />

im Jahreswechsel“ aus, die im NDR1, Welle Nord, in <strong>de</strong>r Reihe „Natur<br />

und Mensch“ gesen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n. Für <strong>de</strong>n Bereich Fernsehen ging <strong>de</strong>r Preis an<br />

Inge Landwehr vom SWR für <strong>de</strong>n Beitrag „Waidmannsheil und Waidmannsdank,<br />

Jagen im Land“, in <strong>de</strong>r Reihe „Treffpunkt Freizeit“.<br />

Die gute Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n örtlichen Jägern hoben alle Preisträger<br />

bei ihren Dankesworten beson<strong>de</strong>rs hervor. Bei <strong>de</strong>n Treffen mit <strong>de</strong>n Grünröcken<br />

sei es stets vertrauensvoll zugegangen und man habe viel voneinan<strong>de</strong>r<br />

gelernt.<br />

Im März <strong>2001</strong> hat <strong>de</strong>r DJV <strong>de</strong>n Journalistenpreis „Wildtier und Umwelt“<br />

erneut ausgelobt und zwar in Zeitungsanzeigen sowie mit Fol<strong>de</strong>rn, die über<br />

die Vorsitzen<strong>de</strong>n von Kreisgruppen und Hegeringen an die Lokalredaktionen<br />

weitergegeben wur<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m sind alle Informationen zum Journalistenpreis<br />

auf <strong>de</strong>n Internetseiten www.newsroom.<strong>de</strong>/djv abrufbar. Bewerbungsschluss<br />

ist <strong>de</strong>r 15.02.2002.<br />

Kamingespräch<br />

Über Schwerpunkte <strong>de</strong>r DJV-Verbandsarbeit, wie zum Beispiel das Wildtier-<br />

Informationssystem Deutschland (WILD), die DJV-Bildungsinitiative sowie die<br />

Aktivitäten im Jubiläumsjahr von LERNORT NATUR informierte DJV-Präsi<strong>de</strong>nt<br />

Constantin Freiherr Heereman 25 Chefredakteure von Zeitung, Rundfunk<br />

und Fernsehen im Rahmen <strong>de</strong>s vorweihnachtlichen Kamingesprächs am<br />

4. Dezember <strong>2000</strong> auf <strong>de</strong>r westfälischen Surenburg. Die zahlreichen Presseberichte<br />

in <strong>de</strong>n darauf folgen<strong>de</strong>n Tagen haben <strong>de</strong>utlich gezeigt, dass es sich<br />

immer lohnt, das persönliche Gespräch mit Journalisten zu suchen.<br />

33


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

34<br />

Bilanz <strong>de</strong>r DJV-Pressearbeit<br />

Ergebnisse und Erfolge <strong>de</strong>r PR- und Pressearbeit sind generell nur schwer<br />

messbar. Dennoch ist die DJV-Pressestelle bemüht, möglichst viele Daten zu<br />

sammeln und auszuwerten. Als einen Teil dieser Auswertung analysiert die<br />

Pressestelle Artikel zum Thema Jagd, die sie über <strong>de</strong>n Presseausschnittsdienst<br />

„Metropol“ aus 200 geprüften Zeitschriftentiteln bezieht. Wie die Grafik 1<br />

(Anzahl und Bewertung von Jagdartikeln 1994 – <strong>2001</strong>) belegt, lag die Gesamtzahl<br />

<strong>de</strong>r Jagd-Artikel im Geschäftsjahr <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong> geringfügig unter <strong>de</strong>m sehr<br />

guten Ergebnis <strong>de</strong>s Vorjahres. Von <strong>de</strong>n 1473 ausgewerteten Zeitungsausschnitten<br />

wur<strong>de</strong> in 52,4 % (Vorjahr: 43,8 %) <strong>de</strong>r Artikel absolut positiv über<br />

Jagd und Jäger berichtet. Grafik 2 (Entwicklung <strong>de</strong>r Anzahl positiver Jagdartikel)<br />

gibt <strong>de</strong>utlich <strong>de</strong>n Trend hin zu vermehrt positiven Artikeln wie<strong>de</strong>r. In<br />

44,1 % (Vorjahr: 51,8 %) <strong>de</strong>r untersuchten Beiträge haben die Autoren die<br />

Jagd neutral dargestellt. Eine einseitig negative Darstellung lag nur in 3,5 %<br />

(Vorjahr: 4,4 %) <strong>de</strong>r Fälle vor. Bei <strong>de</strong>m Gros <strong>de</strong>r negativen Artikel han<strong>de</strong>lt es<br />

sich um Leserbriefe. Journalisten ergriffen hingegen nur in Ausnahmefällen,<br />

zum Beispiel bei groben Verstößen gegen das gelten<strong>de</strong> Jagdrecht, Partei gegen<br />

Jagd und Jäger.<br />

Zahl <strong>de</strong>r Artikel<br />

Grafik 1: Anzahl und Bewertung von Jagdartikeln 1994-<strong>2001</strong><br />

<strong>2000</strong><br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

94/95 95/9696/97 97/98 98/99 99/00 00/01<br />

Geschäftsjahr<br />

negativ neutral positiv


Grafik 2: Entwicklung <strong>de</strong>r Anzahl positiver Jagdartikel 1994-<strong>2001</strong><br />

Anzahl<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

94/95 95/9696/97 97/98 98/99 99/00 00/01<br />

Geschäftsjahr<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

Die Bewertung <strong>de</strong>r Artikel wur<strong>de</strong> wie auch in <strong>de</strong>n Vorjahren unter <strong>de</strong>r Fragestellung<br />

vorgenommen, wie sich <strong>de</strong>r Inhalt eines Artikels möglicherweise<br />

auf das Image <strong>de</strong>r Jäger insgesamt auswirkt. Ob ein Artikel in allen Punkten<br />

sachlich richtig o<strong>de</strong>r sorgfältig recherchiert ist, war bei dieser Art <strong>de</strong>r Auswertung<br />

nicht relevant.<br />

Beson<strong>de</strong>rs oft wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Herbst- und Wintermonaten über jagdliche<br />

Themen berichtet. Brisant waren zu dieser Zeit natürlich die Wildfütterungen<br />

im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r BSE-Krise. Hier reagierten die Journalisten mit<br />

einer ausgewogenen Berichterstattung „Wildfütterungen mit tierischem<br />

Eiweiß sind verboten, Zuwi<strong>de</strong>rhandlungen wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Jägerschaft hart<br />

bestraft“, lautete im Allgemeinen <strong>de</strong>r Tenor <strong>de</strong>r Artikel. Immer wie<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong><br />

die gute Qualität heimischen Wildbrets betont, hier bestand offenbar ein<br />

Zusammenhang mit <strong>de</strong>r BSE-bedingten Verbraucherverunsicherung.<br />

Der Medien liebstes Tier war im vergangenen Geschäftsjahr ein<strong>de</strong>utig das<br />

Wildschwein, ob im Zusammenhang mit Wildschä<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r Schweinepest o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r vermeintlichen Bedrohung durch Tiere, die in die Vorstädte vordringen.<br />

Die Schwarzkittel waren immer für eine Story gut und machten gleichzeitig<br />

<strong>de</strong>utlich, wie dringend notwendig Jagd und Jäger zur Regulierung <strong>de</strong>s Wildbestan<strong>de</strong>s<br />

sind.<br />

Aus Sicht <strong>de</strong>r Jäger positiv besetzt war das Thema „Jagdsteuer“. Durchweg<br />

wur<strong>de</strong> darauf hingewiesen, wie viel Zeit und Geld Jäger in <strong>de</strong>n Naturschutz<br />

und in die ehrenamtliche Arbeit zum Gemeinwohl (Unfallwildbeseitigung)<br />

stecken.<br />

Neben <strong>de</strong>r Information und Beratung von Journalisten <strong>de</strong>r Printmedien hat<br />

<strong>de</strong>r DJV im Geschäftsjahr <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong> Gesprächspartner für rund 30 Hörfunkund<br />

Fernsehsendungen vermittelt.<br />

35


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

36<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Messen und Ausstellungen<br />

Auch dieses Mal war <strong>de</strong>r DJV auf <strong>de</strong>r Internationalen Grünen Woche Berlin<br />

<strong>2001</strong> vom 19. bis 28. Januar mit eigenem Stand vertreten. Direkt neben <strong>de</strong>m<br />

Erlebnisbauernhof gelegen war <strong>de</strong>r LERNORT NATUR-Stand <strong>de</strong>s DJV ein<br />

bevorzugter Anlaufpunkt für Klein und Groß. Hierzu hatte <strong>de</strong>r DJV zusammen<br />

mit <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n Berlin und Bran<strong>de</strong>nburg ein großes Biotop<br />

mit zahlreichen Wildarten gestaltet. Als Gäste am DJV-Stand konnte<br />

Präsi<strong>de</strong>nt Heereman auch Bun<strong>de</strong>sministerin Renate Künast und die Parteivorsitzen<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r CDU, Angela Merkel, begrüßen. Rund 500.000 Besucher zog<br />

die Internationale Grüne Woche im Jahr <strong>2001</strong> in ihren Bann, darunter waren<br />

allein 29.000 Schülerinnen und Schüler aus mehr als 1000 Berliner und Bran<strong>de</strong>nburger<br />

Schulklassen.<br />

Vom 19. bis 23. Februar <strong>2001</strong> bot die größte europäische Veranstaltung<br />

im Bildungsbereich, die Bildungsmesse in Hannover „Bildung zum Anfassen“.<br />

Das große Interesse an <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rschau „Umweltbildung unterm Blätterdach“,<br />

für die sogar ein Stück Wald gepflanzt wur<strong>de</strong>, zeigte <strong>de</strong>utlich <strong>de</strong>n<br />

Bedarf an Natur- und Umweltbildung in unserer heutigen Gesellschaft. Der<br />

DJV, <strong>de</strong>r nun schon zum neunten Mal mit eigenem Stand auf <strong>de</strong>r Messe vertreten<br />

war, lag mit seinen qualitativ hochwertigen Unterrichtsmaterialien voll<br />

im Trend.<br />

Die Internationale Fachmesse für Jagd- und Sportwaffen, Outdoor und<br />

Zubehör (IWA), die vom 9. bis 12. März <strong>2001</strong> in Nürnberg stattfand, nutzte<br />

<strong>de</strong>r DJV, um an seinem Stand zahlreiche Fachgespräche zu führen. Auf Einladung<br />

<strong>de</strong>s DJV und aus Anlass <strong>de</strong>r IWA trafen sich auch die Kommunikationsexperten<br />

<strong>de</strong>r Jagdverbän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r FACE zu einem Meeting in Nürnberg.<br />

DJV-Füllanzeigen<br />

Je<strong>de</strong> Zeitungsredaktion steht täglich vor <strong>de</strong>r Aufgabe, auch noch <strong>de</strong>n letzten<br />

Rest einer Seite mit interessantem Inhalt füllen zu müssen. Dort wer<strong>de</strong>n dann<br />

gerne Füllanzeigen, die <strong>de</strong>n Verlagen von Verbän<strong>de</strong>n und Vereinen in unterschiedlichen<br />

Formaten zur Verfügung gestellt wer<strong>de</strong>n, kostenlos abgedruckt.<br />

Selbstverständlich dürfen mit <strong>de</strong>n Inhalten solcher Anzeigen keine kommerziellen<br />

Zwecke verfolgt wer<strong>de</strong>n.<br />

Diesen Weg <strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit hat auch <strong>de</strong>r DJV genutzt und Füllanzeigen<br />

zu folgen<strong>de</strong>n Themen entwickelt, die mit einem entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Anschreiben bun<strong>de</strong>sweit an 1150 Anzeigenblätter und 200 Tageszeitungen<br />

versandt wur<strong>de</strong>n:<br />

Versandzeitpunkt Thema<br />

Zeitiges Frühjahr: Hun<strong>de</strong> an die Leine<br />

Zeitiges Frühjahr: LERNORT NATUR<br />

Herbst: Wildbret hat Saison<br />

Winter: Fährten und Spuren von Wildtieren


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

Bis zum 20. August <strong>2001</strong> wur<strong>de</strong> die Anzeige zum Thema „Hun<strong>de</strong> an die<br />

Leine“ bereits in 247 Anzeigenblättern und vier Tageszeitungen abgedruckt.<br />

Das Pendant LERNORT NATUR hatten bis zu diesem Termin schon 135 Anzeigenblätter<br />

übernommen.<br />

Die Anzeigen zu <strong>de</strong>n Themen „Wildbret“ und „Fährten und Spuren“ wur<strong>de</strong>n<br />

erst nach Redaktionsschluss <strong>de</strong>s <strong>Geschäftsbericht</strong>s an die Redaktionen<br />

versandt, so dass über <strong>de</strong>ren Abdruckrate erst im nächsten Jahr berichtet wer<strong>de</strong>n<br />

kann.<br />

Erfreulicherweise haben die Journalisten die Füllanzeigen nicht nur in ihre<br />

Zeitung übernommen, einige mel<strong>de</strong>ten sich auch zu einem Revierbesuch an.<br />

Dazu hatte <strong>de</strong>r DJV in seinem Begleitschreiben an die Redaktionen ausdrücklich<br />

eingela<strong>de</strong>n.<br />

www.jagd-online.<strong>de</strong><br />

Von August <strong>2000</strong> – Juli <strong>2001</strong> verzeichnete www.jagd-online.<strong>de</strong> im Monat<br />

durchschnittlich 37.600 Seitenabrufe und damit 50 % mehr als im gleichen<br />

Zeitraum <strong>de</strong>s vergangenen Jahres. Diese Steigerung ist sicherlich zu einem<br />

großen Teil auf die Schaltung <strong>de</strong>r Füllanzeigen zurückzuführen. Denn dort<br />

wird die Homepage beworben. Außer<strong>de</strong>m ist diese Internetadresse auf allen<br />

neuen Druckschriften <strong>de</strong>s DJV angegeben. Zusätzlich bestehen zahlreiche<br />

Verlinkungen zu <strong>de</strong>n Internetseiten von Bun<strong>de</strong>s- und Lan<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong>n, die<br />

sich mit Natur und Umwelt beschäftigen, so dass auch von dort Surfer auf<br />

die DJV-Seiten gelangen.<br />

Als Folge <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n Internetnutzung sind auch die telefonischen<br />

und schriftlichen Anfragen von Bürgern in <strong>de</strong>r DJV-Pressestelle gestiegen. Insbeson<strong>de</strong>re<br />

das Medium E-Mail wird sehr häufig genutzt, um eine Frage an<br />

37


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

38<br />

<strong>de</strong>n DJV zu sen<strong>de</strong>n. Allein in <strong>de</strong>r Pressestelle summierten sich die E-Mail-Kontakte<br />

im abgelaufenen Geschäftsjahr auf über 1000. Zusätzlich gingen noch<br />

rund 1200 Materialbestellungen über <strong>de</strong>n online-shop in www.jagd-online.<strong>de</strong><br />

beim DJV ein.<br />

Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit<br />

Im Januar <strong>2001</strong> kamen die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Ausschusses Öffentlichkeitsarbeit<br />

unter Vorsitz von DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt Kurt Alexan<strong>de</strong>r Michael zu einer Sitzung<br />

im Rahmen <strong>de</strong>r Internationalen Grünen Woche Berlin zusammen. Hauptthemen<br />

dieser Sitzung waren:<br />

• medienwirksame Begleitung <strong>de</strong>r Aktivitäten zum 10-jährigen Jubiläum<br />

LERNORT NATUR<br />

• sowie die Planung neuer Anzeigen für Journalisten-Fachzeitschriften.<br />

DJV-Broschüren und Vi<strong>de</strong>o-Kassetten<br />

Neuerscheinungen/Werbematerial Auflage<br />

Stun<strong>de</strong>npläne „Der Waschbär“ 15.000 Stück<br />

„LERNORT NATUR“ Buttons (10 Motive) 100.000 Stück<br />

„LERNORT NATUR“ Aufkleber (10 Motive) 20.000 Stück<br />

„LERNORT NATUR“ Tassen 1.000 Stück<br />

„LERNORT NATUR“ Faltblatt 100.000 Stück<br />

„LERNORT NATUR“ Plakate (4 Motive) 80.000 Stück<br />

„LERNORT NATUR“ Aufkleber 10.000 Stück<br />

„LERNORT NATUR“ Fahnen (4 Motive) 400 Stück<br />

„LERNORT NATUR“ Einladungen 10.000 Stück<br />

„LERNORT NATUR“ Tragetaschen 20.000 Stück<br />

„LERNORT NATUR“ Uhren 500 Stück<br />

DJV-Autoaufkleber 3.000 Stück<br />

DJV-Abzeichen für Jacken 2.600 Stück<br />

Jahreskalen<strong>de</strong>r 2002 „Wild auf Wild“ 5.000 Stück<br />

DJV-Handbuch „Jagd“ ca. 12.000 Stück


Nachdruck Auflage<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

„Der Wildscha<strong>de</strong>n“ 8.100 Stück<br />

„Jagd heute“ – Standortbestimmung – 10.000 Stück<br />

Vi<strong>de</strong>okassette „Lebensraum Wald“ 1.000 Stück<br />

„Fährten und Spuren“ 300.000 Stück<br />

„Der kleine Fuchsbandwurm“ 10.000 Stück<br />

Malbuch „Wir malen, was lebt in Wald und Flur“ 40.000 Stück<br />

Bestimmungstabelle „Unsere Greifvögel“ 20.000 Stück<br />

Bestimmungstabelle „Unser Wasserwild“ 20.000 Stück<br />

Abenteuer Pirsch 20.000 Stück<br />

„Werbe-Streichhölzer“ 120.000 Stück<br />

„Spielen<strong>de</strong> Jungfüchse“ 5.000 Stück<br />

Sielmann Vi<strong>de</strong>os (Doppelpack) 1.000 Stück<br />

39


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

40<br />

Verbandsinterne Kommunikation<br />

Noch mehr Service in www.jagdnetz.<strong>de</strong><br />

Im vergangenen Geschäftsjahr hat <strong>de</strong>r DJV die Angebote sowohl im offenen<br />

als auch im geschlossenen Bereich von www.jagd-netz.<strong>de</strong> stark erweitert.<br />

Nach <strong>de</strong>r DJV-Jahrestagung in Dres<strong>de</strong>n konnten die Jäger aus <strong>de</strong>n<br />

Hegeringen und Kreisgruppen eine filmische Zusammenfassung <strong>de</strong>r Ereignisse<br />

in Dres<strong>de</strong>n im Internet anschauen. Seit <strong>de</strong>m Frühjahr <strong>2001</strong> ergänzen ein<br />

virtueller Wetterdienst und eine anwen<strong>de</strong>rfreundliche Zusammenstellung <strong>de</strong>r<br />

Jagd- und Schonzeiten aller Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r das Angebot im Jagdportal<br />

www.jagdnetz.<strong>de</strong>. Des Weiteren können im offenen Bereich von jagdnetz die<br />

Ergebnislisten von <strong>de</strong>n DJV-Bun<strong>de</strong>swettbewerben im Jagdhornblasen und im<br />

jagdlichen Schießen abgerufen wer<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m enthält die Rubrik „Jagdpolitik“<br />

aktuelle Stellungnahmen <strong>de</strong>s DJV zu Gesetzentwürfen wie beispielsweise<br />

zum Waffengesetz o<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetz.<br />

In <strong>de</strong>r Jäger-Community hatten sich bis En<strong>de</strong> Juli <strong>2001</strong> bereits 1000 Jäger<br />

angemel<strong>de</strong>t. Damit haben diese Personen auch die Möglichkeit, <strong>de</strong>n geschlossenen<br />

Bereich von jagdnetz zu nutzen, um sich zum Beispiel über die Bildungsinitiative<br />

zu informieren o<strong>de</strong>r mit an<strong>de</strong>ren Jägern im Forum o<strong>de</strong>r Chat<br />

zu fachsimpeln.<br />

Von August <strong>2000</strong> bis Juli <strong>2001</strong> wur<strong>de</strong>n im Monat durchschnittlich 56.000<br />

Seiten von www.jagdnetz.<strong>de</strong> abgerufen.


Information <strong>de</strong>r Kreisvorsitzen<strong>de</strong>n<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

Die aktuellen Aktivitäten <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>slandwirtschaftsministeriums in Sachen<br />

Jagdrecht sowie Neues zu <strong>de</strong>n Themen Waffen- und Naturschutzrecht waren<br />

die Hauptthemen <strong>de</strong>r insgesamt drei Infobriefe, die <strong>de</strong>r DJV-Präsi<strong>de</strong>nt im vergangenen<br />

Geschäftsjahr an die Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Kreisvereine und -gruppen<br />

gerichtet hat. Mit <strong>de</strong>n darin enthaltenen Hintergrundinformationen zu verbandspolitischen<br />

Themen – insbeson<strong>de</strong>re mit <strong>de</strong>n fachlichen Stellungnahmen<br />

zu Gesetzesvorhaben <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r EU – wer<strong>de</strong>n die Kreisgruppenvorsitzen<strong>de</strong>n<br />

in die Lage versetzt, ihre Mitglie<strong>de</strong>r sachgerecht zu informieren<br />

und die Argumentationslinien <strong>de</strong>s DJV und <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> in öffentlichen<br />

Diskussionen zu nutzen.<br />

41


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

42<br />

LERNORT NATUR<br />

im Jubiläumsjahr<br />

Ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s Jubiläum haben die Jäger im Jahr <strong>2001</strong>gefeiert: LERNORT<br />

NATUR ist 10 Jahre alt gewor<strong>de</strong>n. Seit <strong>de</strong>m Start <strong>de</strong>r Initiative 1991 in Sta<strong>de</strong><br />

haben zigtausend Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche unter Anleitung ehrenamtlich tätiger<br />

Jägerinnen und Jäger die Natur neu ent<strong>de</strong>ckt. LERNORT NATUR hat sich<br />

mittlerweile zum Fundament <strong>de</strong>r Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit von DJV,<br />

<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n Kreisgruppen und Hegeringen entwickelt.<br />

Aus diesem Grund hatte <strong>de</strong>r DJV gemeinsam mit <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sjagdverband<br />

Nordrhein-Westfalen die Bevölkerung zu einem bunten LERNORT NATUR-<br />

TAG, am 13. Mai <strong>2001</strong>, in <strong>de</strong>n Dortmun<strong>de</strong>r Westfalenpark gela<strong>de</strong>n. Geplant<br />

und vorbereitet war ein attraktives Bühnenprogramm mit Jagdhornbläsern,<br />

Talkrun<strong>de</strong>, Hun<strong>de</strong>vorführungen sowie zahlreichen LERNORT NATUR-Aktionen<br />

im Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Westfalenparks.<br />

Wegen <strong>de</strong>r akuten Gefahr einer Übertragung <strong>de</strong>r Maul- und Klauenseuche,<br />

die im Frühjahr <strong>2001</strong> auch für Deutschland bestan<strong>de</strong>n hat, musste die<br />

Veranstaltung lei<strong>de</strong>r abgesagt wer<strong>de</strong>n.<br />

Dem gleichen Schicksal erlag die Veranstaltung EIN FEST MIT ALLEN SIN-<br />

NEN, die für die LERNORT NATUR-Obleute in <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n und<br />

Kreisgruppen geplant war. Das Fest sollte am 12. Mai <strong>2001</strong> ebenfalls in Dortmund<br />

stattfin<strong>de</strong>n.<br />

Handbuch LERNORT NATUR –<br />

Aus <strong>de</strong>r Praxis für die Praxis<br />

Die Erfahrungen, die die Jäger in 10 Jahren mit LERNORT NATUR machen<br />

konnten, liegen nun auch schriftlich vor, und zwar als HANDBUCH LERNORT<br />

NATUR – AUS DER PRAXIS FÜR DIE PRAXIS mit rund 170 Seiten voller I<strong>de</strong>en,<br />

Anleitungen und Tipps. Viele Texte stammen aus <strong>de</strong>r Fe<strong>de</strong>r von LERNORT<br />

NATUR-Aktiven aus verschie<strong>de</strong>nen Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n, die ihre Erfahrungen<br />

an Jägerinnen und Jäger weitergeben möchten.<br />

Das Handbuch ist in Form einer Lose-Blatt-Sammlung konzipiert, die mit<br />

einem attraktiv gestalteten, abwaschbaren DIN A4-Ordner und einem 12teiligen<br />

Register geliefert wird. Alle Seiten sind 4-farbig und im ansprechen<strong>de</strong>n<br />

Layout gestaltet. Zahlreiche Farbfotos ergänzen <strong>de</strong>n Text. Die beispielhafte<br />

Auflistung einiger Inhalte macht <strong>de</strong>utlich, wie wertvoll diese Arbeitshilfe<br />

für je<strong>de</strong>n Jäger ist, <strong>de</strong>r mit Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen arbeitet:<br />

• Was kann ich Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen in welchem Alter anbieten?<br />

• Welche Veranstaltungsmöglichkeiten gibt es bei LERNORT NATUR?<br />

• Wie bereite ich mich und die Gruppe vor?<br />

• Welche Spiele und Aktionen eignen sich für drinnen und draußen?<br />

• Wie bekomme ich Kontakt zu Schulen und Helfern in <strong>de</strong>r eigenen<br />

Jägerschaft?<br />

• Wie lassen sich LERNORT NATUR-Aktionen finanzieren?<br />

• Wie bringe ich LERNORT NATUR an die Presse?


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

Ein umfangreicher Anhang mit Spielesammlung, einer Liste interessanter<br />

Internetadressen und einem Literaturverzeichnis run<strong>de</strong>t die Inhalte dieses<br />

Handbuchs ab.<br />

Weitere Materialien zum Jubiläumsjahr<br />

Für die LERNORT NATUR-Aktiven in <strong>de</strong>n Hegeringen und Kreisgruppen hat<br />

<strong>de</strong>r DJV im Jubiläumsjahr eine Vielzahl neuer Werbemittel entwickelt.<br />

Das Faltblatt „Kennen Ihre Schüler <strong>de</strong>n schon“ richtet sich hauptsächlich<br />

an „Lehrer“, ist aber auch für die Öffentlichkeit bestens geeignet. Es erklärt<br />

mit Beispielen und vielen Bil<strong>de</strong>rn, was Jäger im Rahmen <strong>de</strong>r Initiative LERN-<br />

ORT NATUR alles bieten. Das Faltblatt enthält unter an<strong>de</strong>rem zwei Postkarten.<br />

Mit <strong>de</strong>r ersten Karte können Lehrer ihre Schulklasse zu einem Revierbesuch<br />

anmel<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r zum Beispiel ein LERNORT NATUR-Mobil anfor<strong>de</strong>rn. Mit<br />

<strong>de</strong>r zweiten Postkarte kann Unterrichtsmaterial beim DJV bestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Mit vier verschie<strong>de</strong>nen Info-Plakaten im DIN A1-Format können LERN-<br />

ORT NATUR-Aktive in Schulen, Kin<strong>de</strong>rgärten o<strong>de</strong>r bei Messen und Ausstellungen<br />

ihre Aktionen ankündigen. Die farbigen Plakate mit <strong>de</strong>r Headline<br />

„Kennst Du <strong>de</strong>n schon?“ gibt es als Motiv Reh, Fuchs, Fischotter und Stockente.<br />

Im unteren Teil eines je<strong>de</strong>n Plakates wird mit Filzschreiber eingetragen,<br />

was wann und wo stattfin<strong>de</strong>t.<br />

Weitere Artikel für die Initiative LERNORT NATUR, die alle mit <strong>de</strong>m mo<strong>de</strong>rnisierten<br />

LERNORT NATUR Logo versehen sind, stehen <strong>de</strong>n LERNORT<br />

NATUR-Aktiven nun zur Verfügung:<br />

• Blanko-Einladungskarten für die Einladung von Presse und Prominenz zur<br />

LERNORT NATUR-Veranstaltung.<br />

• LERNORT NATUR-Fahnen für drinnen und draußen: Damit erhalten Ausstellungen,<br />

Messen und an<strong>de</strong>re Veranstaltungen einen ansprechen<strong>de</strong>n Rahmen.<br />

• LERNORT NATUR-Tassen und Armbanduhren: Zum Beispiel als Geschenk<br />

für Freun<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Bekannte o<strong>de</strong>r als Anerkennung für Jägerinnen und Jäger,<br />

die bei LERNORT NATUR aktiv sind.<br />

• Aufkleber und Buttons in verschie<strong>de</strong>nen Größen und Designs: Als kleines<br />

Geschenk für Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche, die bei LERNORT NATUR-Aktionen<br />

mitmachen.<br />

43


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

44<br />

LERNORT NATUR im Internet: www.lernort-natur.<strong>de</strong><br />

Seit Mai <strong>2001</strong> ist die erfolgreiche Initiative LERNORT NATUR auch im Internet<br />

unter <strong>de</strong>r Adresse www.lernort-natur.<strong>de</strong> präsent. Die Homepage richtet<br />

sich in erster Linie an die Zielgruppe <strong>de</strong>r Lehrer. Aber auch Jäger, die bei LERN-<br />

ORT NATUR aktiv sind, erhalten auf <strong>de</strong>n ansprechen<strong>de</strong>n Seiten zum Beispiel<br />

Checklisten zum Vorbereiten eines Revierrundgangs, Beschreibungen von<br />

Natur- und Umweltspielen sowie Hintergrün<strong>de</strong> zur Wald- und Erlebnispädagogik.<br />

Lehrer, Erzieher und an<strong>de</strong>re Pädagogen, die gerne einen Revierrundgang<br />

organisieren möchten, fin<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n LERNORT NATUR-Seiten <strong>de</strong>n<br />

entsprechen<strong>de</strong>n Ansprechpartner vor Ort. Selbstverständlich können auch die<br />

qualitativ hochwertigen DJV-Unterrichtmaterialien über www.lernort-natur.<strong>de</strong><br />

online bestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Anzeigen in Fachzeitschriften für Lehrer<br />

Beson<strong>de</strong>rs im Jubiläumsjahr hat <strong>de</strong>r DJV auf vielfältige Weise die Angebote<br />

<strong>de</strong>r Initiative LERNORT NATUR in <strong>de</strong>r Lehrerschaft bekannt gemacht, unter<br />

an<strong>de</strong>rem mit ganzseitigen, vierfarbigen Anzeigen in <strong>de</strong>n Fachblättern<br />

PRAXIS GRUNDSCHULE und ERZIEHUNG UND WISSENSCHAFT. Kernbotschaft<br />

dieser Anzeigen ist die Einladung von Schulklassen ins Jagdrevier – dorthin<br />

wo die Schüler mit allen Sinnen die heimische Tier und Pflanzenwelt erfahren<br />

können. Diese Anzeigen hat <strong>de</strong>r DJV gleichzeitig genutzt, um die Homepage<br />

www.lernort-natur.<strong>de</strong> zu bewerben.<br />

Werbung für LERNORT NATUR an Schulen<br />

Rund 21000 Schulleiter haben zum Schuljahresbeginn <strong>2001</strong>/2002 das DJV-<br />

Faltblatt „Kennen Ihre Schüler <strong>de</strong>n schon?“ direkt auf ihren Schreibtisch erhalten.<br />

In <strong>de</strong>m Faltblatt wird dargestellt, was Jäger Schülerinnen und Schülern<br />

alles im Rahmen von LERNORT NATUR bieten. Außer<strong>de</strong>m können die


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

Pädagogen mit einer Postkarte direkt die qualifizierten Unterrichtsmaterialien<br />

beim DJV anfor<strong>de</strong>rn.<br />

Auch an einer Aussendung <strong>de</strong>r IMA (information.medien.agrar e.V) beteiligte<br />

sich <strong>de</strong>r DJV im Schuljahr <strong>2001</strong>/2002. Dabei wur<strong>de</strong>n nicht die Schulen,<br />

son<strong>de</strong>rn 65.000 Fachlehrer direkt angeschrieben. Mit dieser Doppelstrategie<br />

erreicht <strong>de</strong>r DJV zahlreiche Lehrer.<br />

LERNORT NATUR-Seminar<br />

Unter <strong>de</strong>m organisatorischen Dach <strong>de</strong>r DJV-Bildungsinitiative „Stärkung <strong>de</strong>s<br />

Ehrenamtes“ hat <strong>de</strong>r DJV auch im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Aufbauseminar<br />

LERNORT NATUR mit <strong>de</strong>m Titel „Null Bock auf Bock und Co.“ durchgeführt.<br />

Vom 25. bis 27.05.<strong>2001</strong> waren diesmal die LERNORT NATUR-<br />

Aktiven aus <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein<br />

und Thüringen zum Seminar nach Har<strong>de</strong>hausen eingela<strong>de</strong>n.<br />

InterFACE-Treffen in Nürnberg<br />

Die Natur und Umweltbildung von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen war Schwerpunktthema<br />

<strong>de</strong>s fünften „InterFACE-Treffens“ am 10. März <strong>2001</strong> in Nürnberg,<br />

an <strong>de</strong>m die PR-Verantwortlichen aus <strong>de</strong>n FACE-Mitgliedslän<strong>de</strong>rn<br />

teilnahmen. Aus Anlass <strong>de</strong>r Waffenmesse IWA hatte <strong>de</strong>r DJV die Mitglie<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s europäischen Kommunikationsnetzwerkes InterFACE nach Deutschland<br />

eingela<strong>de</strong>n.<br />

Deutlich wur<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Vorstellung <strong>de</strong>r Bildungsprogramme aus <strong>de</strong>n FACE-<br />

Mitgliedslän<strong>de</strong>rn, dass <strong>de</strong>r Ansatz <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r- und Jugendarbeit sehr unterschiedlich<br />

ist. Während in Deutschland mit LERNORT NATUR und zum Beispiel<br />

auch in Luxemburg versucht wird, einer allgemeinen Naturentfremdung<br />

<strong>de</strong>r jungen Generation entgegenzuwirken, zielen zum Beispiel die Programme<br />

in Schwe<strong>de</strong>n und Finnland dahin, junge Menschen speziell für die Jagd<br />

zu interessieren und <strong>de</strong>n Anteil junger Verbandsmitglie<strong>de</strong>r zu erhöhen.<br />

Interessantes konnten die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r InterFACE auch über die Arbeitsmetho<strong>de</strong>n<br />

in <strong>de</strong>n einzelnen Mitgliedslän<strong>de</strong>r erfahren. Großen Zuspruch erhielten<br />

zum Beispiel die zahlreichen Arbeitshilfen, die <strong>de</strong>r DJV mittlerweile für seine<br />

Initiative LERNORT NATUR entwickelt hat.<br />

Anlässlich <strong>de</strong>s Treffens wur<strong>de</strong> turnusgemäß ein neuer Sprecher/Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />

von InterFACE gewählt. Für ein Jahr wur<strong>de</strong> DJV-Pressereferentin Anke<br />

Nuy mit dieser Aufgabe betraut.<br />

45


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

46<br />

Jagdliches Schießwesen<br />

Drei neue DJV-Schießna<strong>de</strong>ln ersetzen künftig die DJV-<br />

Jahresschießna<strong>de</strong>l<br />

Nach 30 Jahren DJV-Jahresschießna<strong>de</strong>l hat das DJV-Präsidium auf Initiative<br />

<strong>de</strong>s DJV-Schießausschusses zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Breitenarbeit im jagdlichen<br />

Schießen drei neue Schießna<strong>de</strong>ln ins Leben gerufen, die je<strong>de</strong>s Jahr neu erworben<br />

wer<strong>de</strong>n können. Neben einer allgemeinen Teilnehmerna<strong>de</strong>l kann künftig<br />

eine Schießna<strong>de</strong>l „Büchse“ und eine Schießna<strong>de</strong>l „Flinte“ erworben wer<strong>de</strong>n.<br />

Die neuen Na<strong>de</strong>ln konnten erstmals <strong>2001</strong> vergeben wer<strong>de</strong>n.<br />

Neue Wurfweiten für Tontauben beim Trapschießen<br />

Auf Anregung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sobleute für das jagdliche Schießen hat das DJV-<br />

Präsidium die Wurfweiten <strong>de</strong>r Tontauben auf Grund <strong>de</strong>r geringen Trefferquoten<br />

mit 24 gr. Schrotpatronen zurückgenommen. Zuvor hatte sich <strong>de</strong>r<br />

DJV-Schießausschuss ebenfalls für eine Rücknahme ausgesprochen. Die entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Wurfschemen traten am 01. Januar <strong>2001</strong> in Kraft.<br />

DJV-Präsidium beschließt Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r DJV-<br />

Schießvorschrift<br />

Aufgrund verschie<strong>de</strong>ner Auslegungen <strong>de</strong>r DJV-Schießvorschrift, sah das DJV-<br />

Präsidium die Notwendigkeit, die Verwendung von 24 g Schrotpatronen zu<br />

präzisieren. Künftig darf neben <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>smeisterschaften, <strong>de</strong>r DJV-Bun<strong>de</strong>smeisterschaft<br />

und beim Schießen zum Erwerb <strong>de</strong>r DJV-Schießleistungsna<strong>de</strong>l<br />

„Son<strong>de</strong>rstufe Gold“ auch bei Qualifikationsschießen <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong><br />

zur DJV-Bun<strong>de</strong>smeisterschaft die Schrotladung 24 g nicht überschreiten.<br />

Eine Startberechtigung zur Bun<strong>de</strong>smeisterschaft kann daher ab <strong>de</strong>m<br />

Jahr 2002 nur erteilt wer<strong>de</strong>n, wenn die Bedingungen <strong>de</strong>r DJV-Schießvorschrift<br />

eingehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

DJV-Bun<strong>de</strong>smeisterschaft im jagdlichen Schießen<br />

Die DJV-Bun<strong>de</strong>smeisterschaft <strong>2001</strong> im jagdlichen Schießen fand bei guten<br />

Wettkampfbedingungen auf <strong>de</strong>m Rottweil-Schießstand <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjägerschaft<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsen in Liebenau statt. An dieser Stelle sei allen Verantwortlichen<br />

nochmals für die Unterstützung bei <strong>de</strong>n Vorbereitungen gedankt. Die Organisation,<br />

Durchführung und Leitung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>smeisterschaft lag, wie in <strong>de</strong>n<br />

letzten Jahren, wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n bewährten Hän<strong>de</strong>n von DJV-Schießleiter<br />

Dieter Stracke. Die Siegerehrung <strong>de</strong>r Schützen wur<strong>de</strong> durch DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt<br />

Holsten vorgenommen.<br />

Der Bun<strong>de</strong>smeisterschaft im jagdlichen Schießen waren im Berichtszeitraum<br />

drei DJV-Leistungsschießen zum Erwerb <strong>de</strong>r DJV-Schießleistungsna<strong>de</strong>l<br />

„Son<strong>de</strong>rstufe Gold“ für Lang- und Kurzwaffen vorausgegangen, die gleichzeitig<br />

auch als Qualifikation für die Bun<strong>de</strong>smeisterschaft dienten. Insgesamt<br />

nahmen an <strong>de</strong>n drei Veranstaltungen 469 Langwaffen- und 96 Kurzwaffenschützen<br />

teil.


Tagung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sobleute im jagdlichen Schießen<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

Unter Vorsitz von DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt Holsten trafen sich die Lan<strong>de</strong>sschießobleute<br />

zu einem Gedankenaustausch im Rahmen <strong>de</strong>r DJV-Bun<strong>de</strong>smeisterschaft<br />

im jagdlichen Schießen in Liebenau.<br />

Dabei wur<strong>de</strong>n u. a. folgen<strong>de</strong> Punkte besprochen:<br />

• Anstehen<strong>de</strong> Novellierung <strong>de</strong>s Waffengesetzes<br />

• Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r DJV-Schießvorschrift<br />

• Teilnahmeberechtigung am jagdlichen Schießen<br />

• Teilnahmebedingungen gemäß Ausschreibung zur Bun<strong>de</strong>smeisterschaft<br />

DJV-Ausschuss jagdliches Schießwesen<br />

Im Berichtszeitraum tagte <strong>de</strong>r Ausschuss unter Vorsitz von DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt<br />

Holsten zwei Mal.<br />

Dabei wur<strong>de</strong>n u.a. nachfolgen<strong>de</strong> Schwerpunkthemen erörtert:<br />

• Erarbeitung eines Entwurfs für Bedingungen zum Erwerb <strong>de</strong>r Segmentna<strong>de</strong>ln<br />

„Büchse“ und „Flinte“<br />

• Rücknahme <strong>de</strong>r Wurfweite <strong>de</strong>r Tontauben beim Trapschießen<br />

• Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Anschlagsart auf die DJV-Wildscheibe Nr. 3 (Fuchsscheibe)<br />

• Einsatz alternativer Munitionsarten auf Schießstän<strong>de</strong>n<br />

• Bun<strong>de</strong>seinheitliche Schulung <strong>de</strong>r Ausbil<strong>de</strong>r im Bereich Schießwesen<br />

47


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

48<br />

Jagdgebrauchshun<strong>de</strong>wesen<br />

DJV-Ausschuss Jagdhun<strong>de</strong>wesen<br />

Unter Vorsitz DJV-Präsidiumsmitglied Gerhard Delhougne kam <strong>de</strong>r Ausschuss<br />

zusammen, um sich insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>m Thema einer Überarbeitung <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>seinheitlichen<br />

Empfehlung <strong>de</strong>r Brauchbarkeit <strong>de</strong>r Jagdhun<strong>de</strong> zu widmen.<br />

In intensiven Beratungen und Diskussionen, insbeson<strong>de</strong>re zum Thema Wasserarbeit,<br />

konnten weitestgehend Kompromisse gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, wobei das<br />

Augenmerk darauf gerichtet war, die Empfehlung mit <strong>de</strong>n Bestimmungen <strong>de</strong>r<br />

Prüfungsordnung <strong>de</strong>r JGHV in Einklang bringen zu können. Der vom Ausschuss<br />

vorgelegte Entwurf befin<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>rzeit in <strong>de</strong>n Beratungen <strong>de</strong>r zuständigen<br />

JGHV-Gremien, <strong>de</strong>r abschließend <strong>de</strong>m DJV-Präsidium zur Entscheidung<br />

vorgelegt wird. In einer Präambel, die <strong>de</strong>r einheitlichen Empfehlung vorangestellt<br />

wird, wird klar zum Ausdruck gebracht wer<strong>de</strong>n, dass Hun<strong>de</strong> mit gesteigerter<br />

Aggressivität für die Jagd nicht geeignet sind, ebenso wie Kampfhun<strong>de</strong>.<br />

Weitere Themen waren die Entwürfe zur Tierschutzhun<strong>de</strong>verordnung und<br />

zur Bekämpfung gefährlicher Hun<strong>de</strong>, zu <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Ausschuss wichtige Hinweise<br />

für die Verbandsstellungnahme erarbeitet. Zwischenzeitlich ist das<br />

Gesetz zur Bekämpfung gefährlicher Hun<strong>de</strong> erlassen.


Jagdliches Brauchtum<br />

Jagdhornblasen<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

Auf Jagdschloss Kranichstein fand am 20. Mai <strong>2001</strong> <strong>de</strong>r 21. Bun<strong>de</strong>swettbewerb<br />

im Jagdhornblasen statt. Die musikalische Leitung lag in <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n<br />

von Jürgen Keller, Lan<strong>de</strong>sbläserobmann <strong>de</strong>s LJV Hessen. Am Wettbewerb<br />

nahmen 66 Bläserkorps aus <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sgebiet mit insgesamt 1.127 Bläserinnen<br />

und Bläser teil. In <strong>de</strong>r Klasse A traten 32 und in <strong>de</strong>r Klasse G 34<br />

Korps an. Von <strong>de</strong>n teilnehmen<strong>de</strong>n Korps konnten 26 in A und 31 in G die<br />

Hornfesselspange <strong>de</strong>s DJV in Gold erringen. Erstmals kamen alle Signalgruppen<br />

zum Vortrag, wobei jeweils fünf Bläsergruppen <strong>de</strong>r Klasse A und G dieselbe<br />

Signalgruppe vortragen mussten.<br />

Nach einen spannen<strong>de</strong>n Wettbewerb konnte DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt Prof.<br />

Jürgen Vocke, MdL, gemeinsam mit DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt Wilhelm Holsten und<br />

DJV-Schatzmeister Dietrich Möller bei herrlichem Wetter und guter Stimmung<br />

die Siegerehrung vornehmen. Bun<strong>de</strong>ssieger in <strong>de</strong>r Klasse A wur<strong>de</strong> das Bläserkorps<br />

„Hameln Pyrmont“ (Lan<strong>de</strong>sjägerschaft Nie<strong>de</strong>rsachsen). In <strong>de</strong>r Klasse<br />

G ging ebenfalls das Bläserkorps aus „Hameln Pyrmont“ als Sieger hervor.<br />

Jagdmuseen<br />

Auch im Berichtszeitraum <strong>2000</strong>/01 hat <strong>de</strong>r DJV <strong>de</strong>utsche Jagdmuseen finanziell<br />

unterstützt. Mittel erhielten in diesem Zusammenhang: Das Deutsche<br />

Jagd- und Fischereimuseum, München, die Stiftung Hessischer Jägerhof sowie<br />

das Jagd- und Naturkun<strong>de</strong>museum Burg Brüggen.<br />

49


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

50<br />

Nie<strong>de</strong>rwild/Schalenwild<br />

DJV-Ausschuss Nie<strong>de</strong>rwild<br />

Der DJV-Nie<strong>de</strong>rwildausschuss, <strong>de</strong>r von DJV-Präsidiumsmitglied Dr. Wulf<br />

Stubbe geleitet wird, beriet im Berichtszeitraum zweimal. Erarbeitet wur<strong>de</strong><br />

ein DJV-Positionspapier „Bejagung ziehen<strong>de</strong>r Arten“, das vom Präsidium einstimmig<br />

verabschie<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>.<br />

Einen wichtigen Schritt für die Verbesserung <strong>de</strong>r Situation im Nie<strong>de</strong>rwildbereich<br />

sieht <strong>de</strong>r Ausschuss in <strong>de</strong>r Gründung von Nie<strong>de</strong>rwildhegegemeinschaften.<br />

Vom Ausschuss wur<strong>de</strong> eine Mustersatzung für eine Nie<strong>de</strong>rwildhegegemeinschaft<br />

erarbeitet, die vor endgültiger Verabschiedung durch das<br />

DJV-Präsidium noch <strong>de</strong>m Rechtsausschuss zur Mitberatung vorgelegt wor<strong>de</strong>n<br />

ist.<br />

Im Auftrag <strong>de</strong>s Präsidiums beriet <strong>de</strong>r Ausschuss über einen Projektantrag<br />

<strong>de</strong>r Tierärztlichen Hochschule Hannover, Professor Pohlmeyer, „Prädation in<br />

<strong>de</strong>r Kulturlandschaft“. Ziel <strong>de</strong>s auf fünf Jahre konzipierten Projektes ist es,<br />

<strong>de</strong>n Einfluss von Beutegreifern, Landwirtschaft und Bejagung auf Nie<strong>de</strong>rwildpopulationen<br />

zu untersuchen. Dabei soll erstmalig auf großer Fläche<br />

(Kreisebene) gezeigt wer<strong>de</strong>n, ob und in wie weit Jäger zu einer effektiven<br />

Reduktion <strong>de</strong>s Fuchses in <strong>de</strong>r Lage sind. Nach eingehen<strong>de</strong>r Beratung hat <strong>de</strong>r<br />

Ausschuss <strong>de</strong>m DJV-Präsidium eine Kofinanzierung <strong>de</strong>s Projektes durch <strong>de</strong>n<br />

DJV empfohlen. Das Präsidium ist dieser Empfehlung zwischenzeitlich gefolgt.<br />

DJV-Ausschuss Schalenwild<br />

Der Schalenwildausschuss konzentrierte sich in seiner Arbeit unter <strong>de</strong>m Vorsitz<br />

von DJV-Präsidiumsmitglied Alfred Hubertus Neuhaus auf die Erarbeitung<br />

von Grundregeln für eine artgerechte Bejagung <strong>de</strong>s Schwarzwil<strong>de</strong>s. Der vom<br />

Ausschuss <strong>de</strong>m Präsidium vorgelegte Entwurf war in <strong>de</strong>r vorgelegten Form<br />

nicht mehrheitsfähig. Eine beson<strong>de</strong>re Problematik liegt in <strong>de</strong>n teilweise sehr<br />

<strong>de</strong>utlich voneinan<strong>de</strong>r abweichen<strong>de</strong>n Voten <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>. So wird<br />

auf <strong>de</strong>r einen Seite die ablehnen<strong>de</strong> Haltung mit zu weit gehen<strong>de</strong>n For<strong>de</strong>rungen<br />

begrün<strong>de</strong>t. Demgegenüber steht <strong>de</strong>r Wunsch nach wesentlich strengeren<br />

Bejagungsvorgaben durch <strong>de</strong>n Dachverband. Inwieweit vor diesem Hintergrund<br />

überhaupt ein konsensfähiges Papier erarbeitet wer<strong>de</strong>n kann, wird<br />

<strong>de</strong>rzeit geprüft.<br />

Beunruhigend ist nach wie vor die fortgeschrittene Verinselung <strong>de</strong>r Rotwildvorkommen<br />

sowie die permanente Reduktion <strong>de</strong>r effektiv nutzbaren Einstandsflächen.<br />

Begrüßt wird daher nachdrücklich die Arbeit <strong>de</strong>r AG Rotwild<br />

Deutschland, <strong>de</strong>ren Sprecher R. W. Becker Mitglied <strong>de</strong>s Ausschusses ist. Die<br />

enge Kooperation <strong>de</strong>s Schalenwildausschusses mit <strong>de</strong>r AG Rotwild unter <strong>de</strong>m<br />

Dach <strong>de</strong>s DJV wird seitens <strong>de</strong>s DJV-Präsidiums sowohl fachlich als auch verbandspolitisch<br />

nachdrücklich befürwortet. Ein Ergebnis dieser engen Kooperation<br />

ist auch die Diskussionsrun<strong>de</strong> „Biotopverbund, Wan<strong>de</strong>rkorridore, Querungshilfe“<br />

auf <strong>de</strong>m diesjährigen Bun<strong>de</strong>sjägertag, die auf Anregung <strong>de</strong>r AG<br />

Rotwild zu Stan<strong>de</strong> gekommen ist. An<strong>de</strong>rs lauten<strong>de</strong> Kommentierungen in einigen<br />

Jagdzeitschriften basieren offensichtlich auf Fehlinformationen.


Berufsjäger<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

Auch im zurückliegen<strong>de</strong>n Jahr hat <strong>de</strong>r DJV im Rahmen seiner Möglichkeiten<br />

wie<strong>de</strong>r die Anliegen <strong>de</strong>s Berufsjägerstan<strong>de</strong>s unterstützt. Die Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sverband Deutscher Berufsjäger verlief reibungslos. Mit <strong>de</strong>m<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s BDB, Herrn Wildmeister Bernd Bahr, fand ein ständiger<br />

Gedankenaustausch statt, wobei neben allgemeinen Fragen <strong>de</strong>s Berufsjägerwesens,<br />

die Optimierung <strong>de</strong>r Ausbildung und Schulung <strong>de</strong>r Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

und die angebotenen Lehrgänge zur Vorbereitung <strong>de</strong>r Meisterprüfung im<br />

Vor<strong>de</strong>rgrund stan<strong>de</strong>n.<br />

Hinsichtlich <strong>de</strong>r finanziellen För<strong>de</strong>rung und Abrechnung <strong>de</strong>s vierwöchigen<br />

Lehrganges für Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> ergaben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

neue Bedingungen durch das Lan<strong>de</strong>samt für Ernährungswirtschaft und Jagd<br />

in NRW. Künftig wird durch das Lan<strong>de</strong>samt keine zentrale Bearbeitung <strong>de</strong>r<br />

Bezuschussung von Jagdabgabemittel mehr erfolgen. Darüber hinaus wird<br />

nur noch ein Festbetrag pro Teilnehmer und Tag als Zuschuss gewährt. Bezüglich<br />

<strong>de</strong>r Gesamtfinanzierung <strong>de</strong>r nächsten Lehrgänge muss daher gemeinsam<br />

mit <strong>de</strong>m BDB nach einer für bei<strong>de</strong> Seiten tragbaren Lösung gesucht wer<strong>de</strong>n.<br />

Dabei ist auch zu prüfen, wie künftig die an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r weiter eingebun<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n können.<br />

Die Hauptabteilung Berufsjäger, vertreten durch <strong>de</strong>n Assistenten <strong>de</strong>r DJV-<br />

Geschäftsführung J. Semmelsberger, führte im vergangenen Geschäftsjahr<br />

u.a. folgen<strong>de</strong> Tätigkeiten durch:<br />

• Vorbereitung und Durchführung eines vierwöchigen Lehrganges für die<br />

Abschlussprüfung im Beruf Revierjäger im Jägerlehrhof Jagdschloss Springe<br />

mit Ausarbeitung eines Lehrplanes und Auswahl <strong>de</strong>r Referenten<br />

• Eröffnung und Betreuung <strong>de</strong>s Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nlehrganges im Jägerlehrhof<br />

• Teilnahme an <strong>de</strong>r durch die Landwirtschaftskammer Hannover durchgeführten<br />

Abschlussprüfung im Beruf Revierjäger im Jägerlehrhof<br />

• Erstellen einer Pressemitteilung über die Abschlussprüfung zum Revierjäger<br />

• Wahrnehmung <strong>de</strong>r Verwaltungsaufgaben sowie Erledigung <strong>de</strong>s Schriftwechsels<br />

mit an <strong>de</strong>r Ausbildung zum Revierjäger interessierten Personen<br />

• schriftliche Bearbeitung von verschie<strong>de</strong>nsten Anfragen in Berufsjägerangelegenheiten<br />

• ständiger Kontakt und regelmäßiger Gedankenaustausch mit <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sobmännern<br />

<strong>de</strong>r Berufsjäger sowie mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sverband Deutscher<br />

Berufsjäger<br />

• Vorbereitung und Durchführung von zwei Lehrgängen zur Vorbereitung<br />

auf die Meisterprüfung<br />

• Teilnahme an <strong>de</strong>r durch die Landwirtschaftskammer durchgeführten<br />

Meisterprüfung im Beruf Revierjäger<br />

• Inhaltliche Abstimmung <strong>de</strong>r Lehrgänge mit <strong>de</strong>r Landwirtschaftkammer Hannover.<br />

51


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

52<br />

Mit zweckgebun<strong>de</strong>nen finanziellen Mitteln konnte wie<strong>de</strong>r die Unterstützungskasse<br />

„Neue Jäger-Hilfe“ <strong>de</strong>s DJV vielen bedürftigen Angehörigen <strong>de</strong>s<br />

Berufsjägerstan<strong>de</strong>s sowie <strong>de</strong>n Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n im Beruf Revierjäger helfen.<br />

Dieser Personenkreis erhielt ebenfalls finanzielle Zuwendungen durch die Viktor-Jäger-Stiftung,<br />

<strong>de</strong>r an dieser Stelle ebenfalls zu danken ist. Festzustellen<br />

ist allerdings, dass <strong>de</strong>r Kreis <strong>de</strong>r Empfänger in <strong>de</strong>n letzten Jahren zurückgegangen<br />

ist. Es wäre daher wünschenswert, wenn von Seiten <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s<br />

Deutscher Berufsjäger bzw. seiner Lan<strong>de</strong>sgruppen wie<strong>de</strong>r mehr Meldungen<br />

erfolgen wür<strong>de</strong>n.


Jagdliche Forschung<br />

Wissenschaftlicher Beirat <strong>de</strong>s DJV<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

Auf Initiative von DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Baron Heereman hat das Präsidium einen<br />

Wissenschaftlichen Beirat für <strong>de</strong>n DJV ins Leben gerufen. Sprecher <strong>de</strong>s Beirates<br />

ist Prof. Dr. Dr. h.c. mult Paul Müller, Universität Trier. Stellvertreter ist<br />

Professor Dr. Klaus Pohlmeyer, Ti Ho Hannover. Die weiteren Mitglie<strong>de</strong>r fin<strong>de</strong>n<br />

Sie im Anhang.<br />

Der Ausschuss traf sich zu seiner konstituieren<strong>de</strong>n Sitzung am 25. Januar<br />

<strong>2000</strong> in Berlin, bei <strong>de</strong>r er sich seine Satzung gegeben hat. Aufgabe <strong>de</strong>s Beirates<br />

ist es, das Präsidium <strong>de</strong>s DJV in grundsätzlichen Fragen <strong>de</strong>r Wildbiologie<br />

sowie <strong>de</strong>s Natur- und Artenschutzes zu beraten. Der Beirat sieht es dabei<br />

auch als seine Aufgabe an, kritische Hinweise zu geben, die dann verbandspolitisch<br />

diskutiert wer<strong>de</strong>n sollten.<br />

Schwerpunkte <strong>de</strong>r ersten Beratungen waren <strong>de</strong>r Aufbau eines bun<strong>de</strong>sweiten<br />

Wildtierkatasters, die Erarbeitung von Kriterien für zielführen<strong>de</strong> Experimente<br />

zum Einfluss von Rabenvögel auf in ihrem Bestand gefähr<strong>de</strong>te Arten<br />

sowie Prionen und ihr Einfluss auf wildleben<strong>de</strong> Tiere.<br />

Übersicht über die vom DJV geför<strong>de</strong>rten Arbeiten <strong>de</strong>s<br />

Europäischen WiIdforschungsinstituts (EWI)<br />

Berichterstatter: Prof. Dr. Heribert Kalchreuter<br />

Vorbemerkung<br />

Das Europäische Wildforschungsinstitut wur<strong>de</strong> am 21.3.1989 gegrün<strong>de</strong>t und<br />

ist seit 1.7.97 <strong>de</strong>r Agricultural University of Poznan (Polen) angeglie<strong>de</strong>rt. Der<br />

Sitz <strong>de</strong>s EWI ist in Bonndorf-Glashütte (Hochschwarzwald).<br />

Anlass für die Gründung war einerseits die zunehmen<strong>de</strong> Kritik an <strong>de</strong>r Ausübung<br />

<strong>de</strong>r Jagd in Deutschland und vielen an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn, und zwar überwiegend<br />

unter ökologischen Aspekten; an<strong>de</strong>rerseits bereitete die rückläufige<br />

Entwicklung einiger Arten, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rwil<strong>de</strong>s Sorge.<br />

Hieraus ergibt sich <strong>de</strong>r Arbeitsbereich <strong>de</strong>s EWI. Die umstrittene Stellung<br />

<strong>de</strong>r Jäger im Ökosystem lässt sich nur durch eine fachlich fundierte, auf wissenschaftlichen<br />

Fakten basieren<strong>de</strong> Darstellung <strong>de</strong>r Jagd festigen. Eine qualifizierte<br />

Vertretung <strong>de</strong>r Jäger in allen Organisationen, die sich mit Wildtieren<br />

und <strong>de</strong>ren Erhaltung befassen, ist daher unerlässlich und zwar auf nationaler<br />

und beson<strong>de</strong>rs auf internationaler Ebene.<br />

Die Zuwendungen <strong>de</strong>s DJV und <strong>de</strong>s LJV Rheinland-Pfalz, sowie die mittelfristige<br />

För<strong>de</strong>rung bestimmter Projekte durch die Deutsche Delegation <strong>de</strong>s<br />

CIC bil<strong>de</strong>n das finanzielle Rückgrat <strong>de</strong>s EWI. Sie ermöglichen <strong>de</strong>m Leiter <strong>de</strong>s<br />

EWI, Prof. Dr. Heribert Kalchreuter (HK), auch die ehrenamtliche Tätigkeit in<br />

internationalen Jagd- und Naturschutzorganisationen, mit <strong>de</strong>m Ziel, überregionale<br />

gesetzgeben<strong>de</strong> Gremien zu beeinflussen. Denn diese bestimmen<br />

zunehmend mehr das Jagdwesen auf lokaler Ebene. Dies gilt insbeson<strong>de</strong>re<br />

für die Bejagung ziehen<strong>de</strong>r Arten, damit <strong>de</strong>n weitaus größten Teil unseres<br />

Flugwil<strong>de</strong>s.<br />

53


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

54<br />

Wetlands International (WI)<br />

Seit 1979 ist HK Koordinator <strong>de</strong>r Forschungsgruppe Schnepfenvögel (WSSG)<br />

und damit Mitglied im Executive Board (Vorstand) <strong>de</strong>s WI. Seit 1993 ist <strong>de</strong>r<br />

DJV Mitglied <strong>de</strong>s WI.<br />

Im Berichtsjahr erschien wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r WSSG-Newsletter (No. 26), <strong>de</strong>r über<br />

laufen<strong>de</strong> Forschungsprojekte und vorläufige Ergebnisse sowie über relevante<br />

Literatur betreffend Waldschnepfe, Bekassine, Doppel- und Zwergschnepfe<br />

informiert. Durch seine Mitgliedschaft in Wetlands International för<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r<br />

DJV die sehr wichtigen internationalen Wasservogelzählungen. Alle diesbezüglichen<br />

Publikationen leitet die WI-Zentrale an die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Executive<br />

Board weiter. Somit hat <strong>de</strong>r DJV über das EWI stets Zugang zu <strong>de</strong>n neuesten<br />

Zähldaten. Diesen kommt in <strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeitig emotional motivierten Diskussionen<br />

um die Wasserwildbejagung in Deutschland beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung<br />

zu.<br />

Vom 3.–5. November <strong>2000</strong> trafen sich die Koordinatoren <strong>de</strong>r Forschungsgruppen<br />

von Wetlands International und IUCN in Wageningen (Holland).<br />

Wesentliches Thema war die Entwicklung von Forschungsschwerpunkten und<br />

die Finanzierung von Projekten. HK nahm als Koordinator <strong>de</strong>r Forschungsgruppe<br />

Schnepfenvögel teil und regte an, die WI-Forschungsgruppe ,,Jagd“<br />

wie<strong>de</strong>r zu beleben. Er sagte seine Unterstützung bei <strong>de</strong>r Suche nach einem<br />

geeigneten Koordinator zu und hat inzwischen Gilles Deplanque (Frankreich)<br />

vorgeschlagen. Hauptaufgabe dieser Forschungsgruppe ist die statistische<br />

Erhebung von Wasserwildstrecken, und zwar aufgeschlüsselt nach Arten, in<br />

<strong>de</strong>n einzelnen Län<strong>de</strong>rn Europas.<br />

Internationale Union zur Welterhaltung (IUCN)<br />

Seit 1994 ist WI mit allen seinen Forschungsgruppen Mitglied in <strong>de</strong>r IUCN.<br />

Damit ist HK als Koordinator <strong>de</strong>r WSSG Mitglied <strong>de</strong>r IUCN-Species Survival<br />

Commission (Artenschutz Kommission) und das EWI erhält alle diesbezüglichen<br />

Publikationen. Seit 1990 befasste sich IUCN, die weltweite Dachorganisation<br />

<strong>de</strong>r Naturschutzverbän<strong>de</strong>, in ihrer Artenschutzkommission zunehmend<br />

mit Fragen <strong>de</strong>r menschlichen Nutzung (Consumptive use) von Naturgütern.<br />

Man hat nämlich auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>s internationalen Naturschutzes<br />

die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Interesses an nachhaltiger Nutzung von Naturgütern als<br />

wesentliche Triebfe<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>ren Erhaltung erkannt. 1994 wur<strong>de</strong> innerhalb<br />

<strong>de</strong>r Artenschutzkommission die Arbeitsgruppe ,,Nachhaltige Nutzung von<br />

Naturgütern“ gegrün<strong>de</strong>t. Diese wur<strong>de</strong> 1997 neu formiert und in regionale<br />

Sektionen geglie<strong>de</strong>rt. In <strong>de</strong>r European Sustainable Use Specialist Group arbeitete<br />

HK im Fachgebiet Wildnutzung mit.<br />

Vom 3.–11. Oktober <strong>2000</strong> fand in Amman (Jordanien) <strong>de</strong>r 2. Welterhaltungskongress<br />

<strong>de</strong>r IUCN statt. HK nahm als Mitglied <strong>de</strong>r CIC-Delegation und<br />

als Vertreter <strong>de</strong>s DJV teil. Für die Jagd von beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung war die<br />

IUCN-Police zur nachhaltigen Nutzung von Naturgütern, die nach fast zehnjähriger<br />

Bearbeitung vom Plenum <strong>de</strong>s Kongresses mit bemerkenswert großer<br />

Mehrheit angenommen wur<strong>de</strong>.<br />

Dieses Denken ist in <strong>de</strong>utschen Naturschutzgremien noch wenig entwickelt.<br />

Immerhin war nun das Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (BfN) bemüht, die „Nachhaltige<br />

konsumtive Nutzung von Wildtieren“ mit <strong>de</strong>utschen Vertretern von


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

Behör<strong>de</strong>n wissenschaftlichen Institutionen und Verbän<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nster<br />

Couleur zu diskutieren. HK nahm jeweils als Vertreter <strong>de</strong>s EWI teil. Eine erste<br />

Fachtagung am 7./8.12.1999 erschöpfte sich allerdings in endlosen Debatten<br />

über Begriffs<strong>de</strong>finitionen. Die Folgetagung am 12./13.9.<strong>2000</strong> galt <strong>de</strong>r<br />

Anwendungsmöglichkeit <strong>de</strong>r erarbeiteten Prüfkriterien an konkreten Beispielen<br />

ausgewählter Wildarten. Dabei zeigten sich bereits Schwierigkeiten<br />

hinsichtlich <strong>de</strong>r Umsetzung in die Praxis.<br />

Dies gilt noch mehr für das Positionspapier <strong>de</strong>s BfN zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Katalogs<br />

jagdbarer Arten vom April <strong>2001</strong>. Die Auffassung <strong>de</strong>s BfN wi<strong>de</strong>rspricht<br />

internationalem Wissen über Populationsdynamik und Jagdökologie, aber<br />

auch <strong>de</strong>r EU-Vogelrichtlinie und <strong>de</strong>m AEWA. Zu gegebener Zeit wird sich das<br />

EWI eingehen<strong>de</strong>r mit diesem Papier befassen.<br />

Umso überraschen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Tenor einer Pressekonferenz im BfN mit Beteiligung<br />

<strong>de</strong>s BMU am 2.4.<strong>2001</strong> zu dieser Thematik. Hinsichtlich <strong>de</strong>s Schwerpunktthemas<br />

Trophäenjagd und Artenschutz hatten sich die Veranstalter weitgehend<br />

<strong>de</strong>n Erkenntnissen <strong>de</strong>r IUCN angeschlossen: Trophäenjagd bzw. Jagdtourismus<br />

kann <strong>de</strong>r Erhaltung selbst gefähr<strong>de</strong>ter Arten durchaus för<strong>de</strong>rlich<br />

sein.<br />

Bonner Konvention und AEWA<br />

1995 war das Afrikanisch-Eurasische Wasservogelabkommen (AEWA) in Den<br />

Haag beschlossen wor<strong>de</strong>n.<br />

Das AEWA, an <strong>de</strong>m HK als Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r CIC-Zugvogelkommission von<br />

Anfang an mitgearbeitet hat, könnte die Jagd in Deutschland erheblich beeinflussen.<br />

Wi<strong>de</strong>rspricht dieses Regionalabkommen <strong>de</strong>r Bonner Konvention doch<br />

diametral <strong>de</strong>n Bestrebungen einiger <strong>de</strong>utscher Naturschutzgremien, die Jagd<br />

auf Wasserwild ganz zu verbieten o<strong>de</strong>r allenfalls die Bejagung <strong>de</strong>r Stockente<br />

zuzulassen. Demgegenüber sieht das inzwischen auch von Deutschland ratifizierte<br />

AEWA grundsätzlich die jagdliche Nutzung fast aller bei uns regelmäßig<br />

vorkommen<strong>de</strong>n Enten (16 Arten) und Gänse (5 Arten) vor. Auch auf<br />

internationaler Ebene könnte das AEWA an Be<strong>de</strong>utung gewinnen. Denn im<br />

Gegensatz zu <strong>de</strong>r viel zu starren und inzwischen antiquierten EU-Vogelrichtlinie<br />

wur<strong>de</strong> ein zwölfköpfiger Wissenschaftlicher Ausschuss (Technical Commitee)<br />

etabliert, <strong>de</strong>r das AEWA an <strong>de</strong>n jeweils neuesten Stand wissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse anpassen soll.<br />

Am 23./24. Oktober <strong>2000</strong> tagte dieser Ausschuss erstmalig in Bonn. HK<br />

vertrat dabei <strong>de</strong>n CIC, <strong>de</strong>r als einzige Jägerorganisation Sitz und Stimme in<br />

diesem Gremium hat. Die Verhandlungen verliefen in sehr sachlicher Atmosphäre.<br />

Die Zugvogelkommission wur<strong>de</strong> vom Ausschuss beauftragt, über die<br />

Forschungsgruppe Schnepfenvögel Daten zum Populationsstatus <strong>de</strong>r Zwergschnepfe<br />

(Lymnocryptes minimus) zu erarbeiten. Sie wer<strong>de</strong>n benötigt als Entscheidungshilfe<br />

hinsichtlich <strong>de</strong>r Einstufung dieser Art in Tabelle 1 <strong>de</strong>s AEWA-<br />

Aktionsplans – und damit über die weitere Bejagbarkeit – während <strong>de</strong>r 2. Vertragsstaatenkonferenz<br />

<strong>de</strong>s AEWA im September 2002 in Bonn. Die nächste<br />

Sitzung dieses Ausschusses fin<strong>de</strong>t im November <strong>2001</strong> in Ägypten statt.<br />

55


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

56<br />

Internationaler Jagdrat zur Erhaltung <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s (CIC)<br />

Als Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Zugvogelkommission (seit 1987) leitete HK die Kommissionssitzung<br />

während <strong>de</strong>r 48. CIC – Generalversammlung (Mai <strong>2001</strong>, Portoroz,<br />

Slowenien). Wesentliche Punkte seines Berichts waren neue Forschungsergebnisse<br />

über Zugvogelbejagung und die Aktivitäten <strong>de</strong>s CIC in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>n Sekretariaten <strong>de</strong>r Bonner Konvention und <strong>de</strong>s AEWA.<br />

Im Auftrag <strong>de</strong>r Arbeitungsgruppe Zugvögel <strong>de</strong>r Westlichen Paläarktis<br />

(OMPO) erstellte HK, in Zusammenarbeit mit Dr. Aebischer (Game Concervancy,<br />

England), einen Kommentar zu einem französischen Gutachten, das<br />

<strong>de</strong>r Umweltministerin Voynet Argumente für eine drastische Beschränkung<br />

<strong>de</strong>r Jagd liefern sollte. Auch im Interesse <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Jäger war es erfor<strong>de</strong>rlich,<br />

diesen fachlich nicht begründbaren For<strong>de</strong>rungen entgegen zu treten.<br />

Denn von jeher waren die französischen Jäger auf EU-Ebene eine feste Größe<br />

gegen die Bestrebungen einzelner Län<strong>de</strong>r (z.B. Holland), die jagdliche Nutzung<br />

ziehen<strong>de</strong>r Arten überregional zu verbieten.<br />

Dieser Kommentar <strong>de</strong>s EWI wur<strong>de</strong> inzwischen veröffentlicht und an alle<br />

zuständigen Stellen in Frankreich verteilt. HK wur<strong>de</strong> eingela<strong>de</strong>n, diese Studie<br />

während <strong>de</strong>r Generalversammlung <strong>de</strong>r Wasserwildjäger am 19.5.<strong>2001</strong> in La<br />

Rochelle vorzustellen. Das Engagement <strong>de</strong>r französischen Jäger für die Erhaltung<br />

ihrer Rechte war beeindruckend. Eine Groß<strong>de</strong>monstration wur<strong>de</strong> für <strong>de</strong>n<br />

22. Juli beschlossen.<br />

Zusammenschluss <strong>de</strong>r Jagdverbän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r EU (FACE)<br />

Hauptarbeitsgebiet <strong>de</strong>r FACE mit Büro in Brüssel ist die jagdliche Gesetzgebung<br />

in <strong>de</strong>r Europäischen Union. Die wird hinsichtlich <strong>de</strong>s Flugwil<strong>de</strong>s stark<br />

beeinflusst von einer Publikation von Birdlife International (Tucker & Heath<br />

1994: Birds in Europe – their conservation status). Abgesehen von inzwischen<br />

veralteten Daten enthält sie eine Menge ten<strong>de</strong>nziöse o<strong>de</strong>r schlichtweg<br />

falsche Angaben hinsichtlich <strong>de</strong>r Auswirkungen <strong>de</strong>r Jagd. FACE plant daher<br />

eine Dokumentation über <strong>de</strong>n Erhaltungszustand jagdbarer Flugwildarten in<br />

Europa. Am 26.1.<strong>2001</strong> trafen sich die regionalen Experten <strong>de</strong>r FACE in <strong>de</strong>r<br />

Game Conservancy (Fordingbridge, England) um ein erstes Konzept vorzubereiten.<br />

Nach beispielhaften Ausarbeitungen von drei ausgewählten Arten,<br />

nämlich Rebhuhn, Bekassine und Waldschnepfe (letztere konzipiert von HK)<br />

sollen die einzelnen Artengruppen von verschie<strong>de</strong>nen europäischen Expertengremien<br />

bearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />

Fragen <strong>de</strong>s Jagdrechts auf nationaler Ebene<br />

Auch in diesem Berichtszeitraum war das EWI immer wie<strong>de</strong>r mit biologischen<br />

und jagdökologischen Aspekten in <strong>de</strong>n Diskussionen um eine eventuelle<br />

Reform <strong>de</strong>s Jagdrechts befasst:<br />

Erarbeitung eines Positionspapiers für <strong>de</strong>n DJV bezüglich Nutzung ziehen<strong>de</strong>r<br />

jagdbarer Vogelarten. Verschie<strong>de</strong>ne Aktivitäten gegen die Flugwildjagd<br />

seitens einiger Naturschutzgremien machte diese Stellungnahme auf <strong>de</strong>r Basis<br />

<strong>de</strong>r heutigen Erkenntnisse internationaler Forschung erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Stellungnahmen zur Anpassung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sjagdzeitenverordnung im Rahmen<br />

<strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r EU-Vogelrichtlinie in nationales Recht. Dabei ging


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

es insbeson<strong>de</strong>re um das Zugverhalten einiger Flugwildarten und <strong>de</strong>n Erhaltungszustand<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Jagdrecht unterliegen<strong>de</strong>n Gänse und Enten.<br />

Vertretung vom CIC und EWI während <strong>de</strong>r Anhörung zur Jagdrechtsreform<br />

im Bun<strong>de</strong>sministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft<br />

in Bonn am 15.2.<strong>2001</strong> und im Jagdrechts-Workshop am 7.6.<strong>2001</strong>.<br />

An Letzterem nahm HK in <strong>de</strong>r Arbeitungsgruppe II (Räuber/Beute-Beziehungen)<br />

teil.<br />

Beratung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsachsen bei <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdgesetzes.<br />

Das 1994 vom Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten<br />

in Auftrag gegebene Gutachten zur Frage <strong>de</strong>r Rabenvögel wur<strong>de</strong> dabei<br />

– wie schon 1999 in Rheinland-Pfalz – im Wesentlichen umgesetzt. Weiterer<br />

Beratungsbedarf ergab sich hinsichtlich <strong>de</strong>r Jagdzeitenregelung für ziehen<strong>de</strong><br />

Flugwildarten.<br />

Publikationen<br />

Im Hinblick auf die genannten und auch zukünftig zu erwarten<strong>de</strong>n Diskussionen<br />

kommt <strong>de</strong>r Veröffentlichung von Forschungsergebnissen, auch in<br />

populärwissenschaftlicher Form, beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung zu. Aktuell sind <strong>de</strong>rzeit<br />

die folgen<strong>de</strong> Themen:<br />

Bejagung von Wasserwild<br />

Die kürzlich erschienene Neuauflage (Kalchreuter <strong>2000</strong>: Das Wasserwild –<br />

Verbreitung von Lebensweise, jagdliche Nutzung und Erhaltung Kosmos-<br />

Verlag, 299 S.) erregte erwartungsgemäß großes Aufsehen, vor allem bei <strong>de</strong>r<br />

„Gegenseite“. Han<strong>de</strong>lt es sich dabei doch um die einzige <strong>de</strong>utschsprachige<br />

Dokumentation zur Berechtigung <strong>de</strong>r Wasserwildbejagung. Entsprechend<br />

vehement waren die Reaktionen in einer erstaunlich großen Zahl von Besprechungen<br />

in Zeitschriften <strong>de</strong>s Natur- und Vogelschutzes. Die <strong>de</strong>m Autor persönlich<br />

bekannten Kritiker wur<strong>de</strong>n angeschrieben mit <strong>de</strong>r Bitte, ihre Vorwürfe<br />

hinsichtlich an<strong>de</strong>rslauten<strong>de</strong>r, nicht berücksichtigter Forschungsergebnisse<br />

doch zu belegen. Bislang ist noch keine Antwort eingegangen.<br />

Rabenvögel<br />

Die Diskussionen mit Vertretern <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>samts für Naturschutz in <strong>de</strong>r<br />

Zeitschrift „Natur und Landschaft“, wie auch während <strong>de</strong>s genannten Jagdrechts-Workshops<br />

machte eine Neuauflage <strong>de</strong>r Broschüre „Rabenvögel und<br />

Artenschutz“ erfor<strong>de</strong>rlich. Diese enthält, in Zusammenarbeit mit englischen<br />

und polnischen Kollegen, die neuesten Forschungsergebnisse zu dieser Thematik<br />

(Kalchreuter <strong>2001</strong>: Rabenvögel und Artenschutz – Erkenntnisse aus<br />

internationaler Forschung. Verlag Dieter Hoffman, Mainz. 90 S.).<br />

Monographie über die Knäkente<br />

Die Hauptbrutverbreitung dieser bei uns viel diskutierten Art liegt im osteuropäischen-asiatischen<br />

Raum. Dank <strong>de</strong>r immensen Fleißarbeit zweier russischer<br />

Kollegen ist es gelungen, die relevante russische Literatur <strong>de</strong>r letzten<br />

100 Jahre auszuwerten und damit wesentliche Aspekte <strong>de</strong>r Biologie dieser<br />

Art bekannt zu machen. Mit einer Herbstpopulation von zwei bis vier Millio-<br />

57


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

58<br />

nen ist die Knäkente die zweithäufigste Schwimmente <strong>de</strong>r Paläarktis. Die Studie<br />

wur<strong>de</strong> von Wetlands International veröffentlicht (Kalchreuter & Kirby<br />

(eds.) <strong>2000</strong>: The Garganey in the former USSR, Global Series 7) und fand<br />

inzwischen weite Verbreitung. Komplimente erreichten das EWI selbst aus<br />

Australien.<br />

Forschungsergebnisse über die Waldschnepfe<br />

Während <strong>de</strong>s 9. Amerikanischen Waldschnepfen-Symposiums (30.1.–<br />

2.2.1997, Lousiana, USA) hatte HK neue Erkenntnisse über die europäische<br />

Art vorgetragen. Die Studie erschien nun in <strong>de</strong>n Proceedings dieses Symposiums.<br />

Weitere Arbeiten <strong>de</strong>s EWI<br />

• Besprechung zur Vorbereitung <strong>de</strong>r 7. Vertragsstaatenkonferenz (VSK) zur<br />

Bonner Konvention und <strong>de</strong>r 2. VKS zum AEWA am 1.2.<strong>2001</strong> im BMU. Bei<strong>de</strong><br />

Konferenzen fin<strong>de</strong>n im September 2002 in Bonn statt. Dr. Winter und<br />

HK nahmen als Vertreter <strong>de</strong>s DJV teil.<br />

• Diskussion zum Thema Rabenvögel im Studio <strong>de</strong>s Fernsehsen<strong>de</strong>rs „Seasons“.<br />

HK vertrat dabei die am EWI erarbeiteten Erkenntnisse.<br />

• Mitarbeit bei <strong>de</strong>r DJV-Dokumenation über Naturschutzleistungen <strong>de</strong>r Jägerschaft.<br />

HK lieferte einen Kurzbericht über das vom DJV geför<strong>de</strong>rte Projekt<br />

zur Renaturierung von ehemaligen Feuchtgebieten im Nationalpark<br />

Hortobagy in Ostungarn.<br />

• Auf Anregung von Prof. Dr. Berthold lieferte HK Datenmaterial über die<br />

Waldschnepfe für die Neuauflage <strong>de</strong>s Buches „Die Brutvögel Mitteleuropas<br />

– Bestand und Gefährdung“ von Bauer & Berthold.<br />

• Im Auftrag <strong>de</strong>s DJV unterrichtete HK am 29.1.<strong>2001</strong> wie<strong>de</strong>r im Rahmen <strong>de</strong>s<br />

Lehrgangs für auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Revierjäger im Jägerlehrhof Jagdschloss Springe<br />

in <strong>de</strong>n Fächern Populationsdynamik, Jagdökologie, Räuber/Beute-<br />

Beziehungen, sowie Wasserwild und <strong>de</strong>ssen Bejagung.<br />

• Beratung und Mitwirkung bei <strong>de</strong>r englisch-sprachigen Korrespon<strong>de</strong>nz <strong>de</strong>s<br />

DJV mit internationalen Naturschutzgremien (Ramsar-Konvention, CITES-<br />

Abkommen, IUCN).<br />

• Mitarbeit im DJV-Nie<strong>de</strong>rwildausschuss.


Anhang I:<br />

Chronologie <strong>de</strong>r wichtigsten<br />

Termine im Berichtszeitraum<br />

Oktober <strong>2000</strong><br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

04. Sitzung Intergruppe „Jagd, Fischerei & Umwelt“ in<br />

Straßburg<br />

04. Vortragsveranstaltung auf Einladung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministers<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten auf <strong>de</strong>r EXPO<br />

<strong>2000</strong> in Hannover zum Thema „Nachhaltige Waldbewirtschaftung:<br />

Weltweit planen – lokal han<strong>de</strong>ln“<br />

04.-11. World Conservation Congress in Amman (Jordanien)<br />

06.-08. DJV-Seminar „Sitzungsleitung und Mo<strong>de</strong>ration“<br />

in Bad So<strong>de</strong>n-Salmünster<br />

12. Sitzung DJV-Präsidium in Dres<strong>de</strong>n<br />

12./13. Bun<strong>de</strong>sjägertag in Dres<strong>de</strong>n<br />

13. Hauptversammlung Deutsche Naturlandstiftung in Dres<strong>de</strong>n<br />

15. Preisverleihung Deutscher Umweltpreis in Potsdam<br />

17. Rabenvogelsymposium in <strong>de</strong>r Biologischen Bun<strong>de</strong>sanstalt in<br />

Berlin-Dahlem<br />

18. Einladung Bun<strong>de</strong>sminister Trittin zu einem Meinungsaustausch<br />

über langfristige Ziele <strong>de</strong>r Umwelt- und Naturschutzpolitik<br />

im BMU in Berlin<br />

20. Mitglie<strong>de</strong>rversammlung Schutzgemeinschaft Deutsches<br />

Wild in Bonn<br />

20. Jahreshauptversammlung <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s Deutscher<br />

Sportfischer in Ulm<br />

23. Arbeitsgruppensitzung im BMVEL zur Thematik „DNR-<br />

Vorschläge zur Reform <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sjagdgesetzes“<br />

25. Delegation aus Gambia in <strong>de</strong>r DJV-Geschäftsstelle<br />

25. Gespräch mit Prof. Schnapp von <strong>de</strong>r Universität Bochum<br />

zur Pflichtmitgliedschaft in <strong>de</strong>r Berufsgenossenschaft<br />

26. Jahreshauptversammlung <strong>de</strong>s Deutschen Falkenor<strong>de</strong>ns<br />

26. Vorstellung einer Studie (DJV/WWF) <strong>de</strong>r Agrarumweltprogramme<br />

am Beispiel <strong>de</strong>s Naturparks Westhavelland in<br />

Potsdam<br />

26./27. Sitzung Ausschuss Jagdliches Schießwesen auf <strong>de</strong>m<br />

Schießstand <strong>de</strong>r KJS Oberberg in Gummersbach-Talbecke<br />

30./31. Seminar Berufliche Fort- und Weiterbildung in <strong>de</strong>r Landwirtschaft<br />

in Bonn-Röttgen<br />

59


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

60<br />

November <strong>2000</strong><br />

05.–10. Jagdrechtsseminar in Meißen/Sachsen<br />

09. Gespräch zur Novellierung BJG in Berlin<br />

13./14. Mitglie<strong>de</strong>rversammlung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft<br />

<strong>de</strong>r Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer in Bonn-<br />

Röttgen<br />

14. Sitzung <strong>de</strong>r Steuerungsgruppe Bildungsinitiative<br />

15. Sitzung DJV-Nie<strong>de</strong>rwildausschuss in Bonn<br />

15. Verleihung DJV-Journalistenpreis an Isa-Maria Kuhn,<br />

Inge Landwehr und Georg Peinemann im Presseclub<br />

Rolandseck<br />

15. Sitzung Intergruppe „Jagd, Fischerei & Umwelt“ in<br />

Straßburg<br />

20. Hauptversammlung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s Schießstätten in<br />

Hannover<br />

23.–25. Sitzung DJV/LJV-Geschäftsführer in Eichstätt/Bayern<br />

27./28. Seminar zu Agrarumweltmaßnahmen in Deutschland und<br />

<strong>de</strong>r EU im Haus <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sforschungsanstalt für Landwirtschaft<br />

(FAL) in Braunschweig<br />

Dezember <strong>2000</strong><br />

06. Kamingespräch mit Pressevertretern auf <strong>de</strong>r Surenburg<br />

06. Prüfung <strong>de</strong>r „Meisteranwärter“ im Beruf Revierjäger in<br />

Springe<br />

07. Gespräch mit DEVA und Verlag Paul Parey in Bonn<br />

11. Sitzung DJV-Präsidium in Bonn<br />

14./15. Messe Pferd & Jagd in Hannover<br />

20. Gespräch im Bun<strong>de</strong>sumweltministerium wegen BVVG-<br />

Flächen<br />

29. Arbeitsgruppensitzung im BMVEL zur Thematik „DNR-<br />

Vorschläge zur Reform <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sjagdgesetzes“<br />

Januar <strong>2001</strong><br />

15.01.–09.02. Lehrgang für Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> im Beruf Revierjäger in Springe<br />

19. Gespräch mit <strong>de</strong>m Präsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>s BfN,<br />

Herrn Prof. Vogtmann in Berlin<br />

19.–21. DJV-Seminar „Sitzungsleitung und Mo<strong>de</strong>ration“ in<br />

Geltow b. Potsdam<br />

19.–28. DJV-Informationsstand auf <strong>de</strong>r Grünen Woche in Berlin<br />

22. Sitzung Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit in Berlin<br />

22. DJV/WWF-Projekt „Agrar-Umweltprogramm“ in Berlin<br />

23. Gespräch zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r UVV in Bonn<br />

30. Eröffnung <strong>de</strong>r Messe „Jagd und Hund“, Dortmund


Februar<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

01. Pressekonferenz in Dortmund: Vorstellung <strong>de</strong>r neuen<br />

DJV-Schießna<strong>de</strong>ln<br />

01. Vorbereitung <strong>de</strong>r 7. Vertragsstaatenkonferenz (VSK) zur<br />

Erhaltung <strong>de</strong>r wan<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n wildleben<strong>de</strong>n Tierarten sowie<br />

<strong>de</strong>r 2. Vertragsstaatenkonferenz zum Abkommen zur<br />

Erhaltung <strong>de</strong>r afrikanisch-eurasischen Wasservögel (AEWA)<br />

im BMU in Bonn<br />

05. Sitzung DJV-Präsidium in Bonn<br />

06. Anhörung im Europaparlament zur Neuordnung <strong>de</strong>r<br />

Lebensmittelhygienevorschriften in Brüssel<br />

08.–10. CIC-Arbeitssitzung in Salzburg<br />

09. Gespräch zum WaffG mit betroffenen Verbän<strong>de</strong>n<br />

12. Anhörung WaffG in Berlin<br />

12. Vorbereitung Bun<strong>de</strong>sbläserwettbewerb in Kranichstein<br />

13. BFN-Beiratssitzung in Bonn<br />

14. Sitzung Intergruppe „Jagd, Fischerei & Umwelt“ in<br />

Straßburg<br />

14. Vorbesprechung „Jagd in Deutschland“ mit betroffenen<br />

Verbän<strong>de</strong>n<br />

15. Sitzung im BML zum Thema „Jagd in Deutschland“<br />

15. Besprechung WaffG beim Deutschen Schützenbund in<br />

Wiesba<strong>de</strong>n<br />

16.–18. DJV-Seminar „Sitzungsleitung und Mo<strong>de</strong>ration“ in<br />

Hannover<br />

19.–23. DJV-Informationsstand auf <strong>de</strong>r Messe INTERSCHUL/didacta<br />

in Hannover<br />

20. Gespräch mit <strong>de</strong>n Professoren Müller und Pohlmeyer zum<br />

Wildtierkataster<br />

20. Sitzung DJV-Rechtsausschuss in Bonn<br />

20. Sitzung DJV-Ausschuss Natur- und Artenschutz in Bonn<br />

28. Sitzung DJV-Ausschuss für Hun<strong>de</strong>wesen in Dortmund<br />

März<br />

01. Gespräch Wildbestandsermittlung im Bun<strong>de</strong>sministerium<br />

für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft in<br />

Bonn<br />

01.–03. Ltd. Ausschuss FACE in Brüssel<br />

08.–09. Verbandsanhörung zum Naturschutzgesetz im Bun<strong>de</strong>sministerium<br />

für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

09.–12. DJV-Informationsstand auf <strong>de</strong>r IWA (Internationale<br />

Fachmesse für Jagd- und Sportwaffen, Outdoor und<br />

Zubehör) in Nürnberg<br />

61


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

62<br />

10. Sitzung <strong>de</strong>s Ausschusses „Jagdliches Schießwesen“ in<br />

Nürnberg<br />

10. CIC Deutsche Delegation in Frankfurt a.M.<br />

13. Gespräch mit Herrn Dr. Schnellhardt, MdEP, in Straßburg<br />

wegen Lebensmittelhygienevorschriften<br />

16.–18. DJV-Seminar „Vereins- und Verbandsmanagement“ Teil III<br />

in Bonn-Röttgen<br />

18. Hauptversammlung JGHV in Künzell<br />

26./27. Verbands<strong>de</strong>legation aus Schwe<strong>de</strong>n in Bonn<br />

26./27. Prüfung „Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>“ im Beruf Revierjäger in Springe<br />

28. Sitzung DJV-Ethikkommission in Bonn<br />

29. Verbän<strong>de</strong>gespräch zur Novellierung WaffG in Wiesba<strong>de</strong>n<br />

April<br />

02. Steuerungsgruppe Bildungsinitiative in Bonn<br />

02. Sitzung „Konsumtive Nutzung“ im Bun<strong>de</strong>samt für<br />

Naturschutz in Bonn<br />

02./03. Nationales Forstprogramm im Bun<strong>de</strong>sministerium für<br />

Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Run<strong>de</strong>r<br />

Tisch<br />

07. DJV-Seminar „Steuerliche Fragen <strong>de</strong>s Ehrenamtes“ in<br />

Vlotho<br />

09. Gemeinsame Sitzung DJV-Präsidium und LJV-Geschäftsführer<br />

11. Sitzung <strong>de</strong>s DJV-Nie<strong>de</strong>rwildausschusses in Hannover<br />

24. DJV-Kassenprüfung in Bonn<br />

26. BMU-Tagung <strong>de</strong>r Geschäftsführer <strong>de</strong>r Naturschutzverbän<strong>de</strong><br />

in Bonn<br />

27.–29. DJV-Seminar „Rhetorik für Jäger“ in Vlotho<br />

Mai<br />

03. Mitglie<strong>de</strong>rversammlung <strong>de</strong>s DVR (Deutscher Verkehrssicherheitsrat)<br />

in Berlin<br />

03.–05. CIC-Generalversammlung in Slowenien<br />

04.–05. DJV-Seminar „Junge Jäger machen mit“ Teil I in Kassel<br />

09. Vorbesprechung „Workshop Jagdrecht“ mit befreun<strong>de</strong>ten<br />

Verbän<strong>de</strong>n<br />

12. Seminar „Steuerliche Fragen <strong>de</strong>s Ehrenamtes“ in Weimar<br />

17. Gespräch wegen Novellierung Bun<strong>de</strong>sjagdgesetz im<br />

Reichstag in Berlin<br />

17.–19. Internationale Jagdkonferenz in Luzern/Schweiz<br />

20. Bun<strong>de</strong>swettbewerb im Jagdhornblasen in Kranichstein


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

22. Gespräch im BMVEL zur Wildbestandsermittlung<br />

23. Besprechung Wildtierinformationssystem (WILD)<br />

25.–27. DJV-Seminar „Null Bock auf Bock & Co.“ in Warburg Nähe<br />

Kassel<br />

Juni<br />

01. Gespräch zur Novellierung Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetz in<br />

Berlin<br />

07./08. Workshop „Jagdrecht“ im BMVEL in Bonn<br />

08.–10. DJV-Seminar „Vereins- und Verbandsmanagement“,<br />

2. Reihe, Teil I in Bonn-Röttgen<br />

09./10. Eröffnung Ausstellung „Rund ums Jagdhorn“ in Schleswig-<br />

Holstein<br />

11. Sitzung DJV/LJV-Geschäftsführer in Bonn<br />

16./17. bun<strong>de</strong>sweite Fachtagung zum Thema „Zur realen Lebensraumsituation<br />

<strong>de</strong>s Rotwil<strong>de</strong>s in Deutschland“ in Wolfsburg-<br />

Unkeroda bei Eisenach<br />

18. Eröffnung Naturlehrpfad in Sta<strong>de</strong><br />

19. FACE – Vorstandssitzung in Brüssel<br />

19./20. Mitglie<strong>de</strong>rversammlung <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s Deutscher Naturlandstiftungen<br />

in Hohenfel<strong>de</strong>n/Thüringen<br />

21. Mitglie<strong>de</strong>rversammlung DEVA in Berlin<br />

23. DJV-Seminar „Frust im Vorstand?“ in Blieskastel<br />

25. Sitzung DJV-Präsidium bei <strong>de</strong>r Sielmann-Stiftung in<br />

Du<strong>de</strong>rstadt<br />

27. Gespräch mit BfN wegen F+E-Vorhaben in Leipzig<br />

Juli<br />

27. Verbän<strong>de</strong>gespräch zum Kabinettsentwurf WaffG in Bonn<br />

August<br />

10. Verbän<strong>de</strong>gespräch zum Kabinettsentwurf WaffG in Bonn<br />

15. Verbän<strong>de</strong>gespräch zum Kabinettsentwurf WaffG in<br />

Wiesba<strong>de</strong>n<br />

18. DJV-Seminar „Frust im Vorstand?“ in Blieskastel<br />

22. Sitzung DJV/LJV-Schatzmeister in Bonn<br />

24.–26. Seminar „Projekte erfolgreich durchführen“ in Hannover<br />

27. Sitzung DJV/LJV-Geschäftsführer in Bonn<br />

31.08/01.09 CIC-Herbsttagung in Springe<br />

63


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

64<br />

September<br />

03.–14. Lehrgang III Meisterprüfung im Beruf „Revierjäger“ in<br />

Springe<br />

05.–08. DJV-Bun<strong>de</strong>smeisterschaft im jagdlichen Schießen in<br />

Liebenau<br />

07. Besprechung mit <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sobleuten im jagdl. Schießen in<br />

Liebenau<br />

07.–09. DJV-Seminar „Junge Jäger machen mit“ Teil II in Kassel<br />

10. Sitzung DJV-Präsidium in Bonn<br />

11. Bonner Jägertag <strong>2001</strong><br />

13.-15. Sitzung Ltd. Ausschuss u. Generalversammlung FACE in<br />

Dublin<br />

15. DJV-Seminar „Frust im Vorstand?“ in Blieskastel<br />

21. Besprechung Wildtiererfassungssystem<br />

22. DJV-Seminar „Frust im Vorstand?“ in Sulzbach<br />

25. Parlamentarischer Gesprächskreis in Berlin<br />

28.–30. DJV-Seminar „Rhetorik für Jäger“ in Coburg<br />

29. DJV-Seminar „Steuerliche Fragen <strong>de</strong>s Ehrenamtes“ in<br />

Schwerin<br />

Oktober<br />

03. Sitzung Intergruppe „Jagd, Fischerei & Umwelt“ in<br />

Straßburg<br />

05.–07. Workshop „Wildfreundliche Nutzung <strong>de</strong>r Flächenstilllegung“<br />

in Bonn<br />

06. DJV-Seminar „Frust im Vorstand?“ in Sulzbach<br />

11. Sitzung DJV-Präsidium in Konstanz<br />

11.–13. Bun<strong>de</strong>sjägertag in Konstanz


Anhang II:<br />

Die Fachausschüsse <strong>de</strong>s DJV<br />

DJV-Rechtsausschuss<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r: Professor Dr. Jürgen Vocke, MdL, DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt<br />

Mitglie<strong>de</strong>r: Prof. Dr. Johannes Dietlein<br />

Barbara Frank<br />

Dieter Lauven<br />

Klaus-Günther Mehring<br />

Dr. Dietrich Meyer-Ravenstein<br />

Adolf Tausch<br />

Geschäftsstelle: Dr. Stephan Hei<strong>de</strong>r<br />

DJV-Schalenwildausschuss<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r: A. H. Neuhaus, Mitglied <strong>de</strong>s DJV-Präsidiums<br />

Mitglie<strong>de</strong>r: Rolf-Walter Becker<br />

Karl Ebert<br />

Karl Lapacek<br />

Norbert Leben<br />

Dr. Holger Piegert<br />

Prof. Dr. Christoph Stubbe<br />

Dr. Hubert Zierl<br />

Geschäftsstelle: Dr. Rolf Eversheim<br />

DJV-Nie<strong>de</strong>rwildausschuss<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r: Dr. Wulf Stubbe, Mitglied <strong>de</strong>s DJV-Präsidiums<br />

Mitglie<strong>de</strong>r: Dr. Manfred Ahrens<br />

Peter Engel<br />

Dr. Ulrich Fehlberg<br />

Dr. Jürgen Gebert<br />

Prof. Dr. habil. Heribert Kalchreuter<br />

Wolfgang Sailer<br />

Geschäftsstelle: Dr. Rolf Eversheim<br />

65


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

66<br />

DJV-Ausschuss für Natur- und Artenschutz<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r: Constantin Freiherr Heereman, DJV-Präsi<strong>de</strong>nt<br />

Mitglie<strong>de</strong>r: Rolf-Walter Becker<br />

Heidrun Gärtner<br />

Heinz-Dieter Gröning<br />

Jens Harnisch<br />

Eric Imm<br />

Dr. Erhard Jauch<br />

Ulrich Knocke<br />

Klaus Rinne<br />

Dr. Erhard Schäfer<br />

Frank Voigtlän<strong>de</strong>r<br />

Andreas Weiß<br />

Markus Willen<br />

Geschäftsstelle: Dr. Armin Winter<br />

DJV-Ausschuss jagdliches Schießwesen<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r: Wilhelm Holsten, DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt<br />

Mitglie<strong>de</strong>r: Andreas Bräse<br />

Uwe Kahlen<br />

Helmut Kinsky<br />

Hans-Reiner Schäfer<br />

Dieter Stracke<br />

Joachim Streitberger<br />

Geschäftsstelle: Jürgen Semmelsberger<br />

DJV-Kulturausschuss<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r: Professor Dr. Jürgen Vocke, DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt<br />

Mitglie<strong>de</strong>r: Bernd E. Ergert<br />

Bernhard Gailing<br />

Dr. Jörg Mangold<br />

Dr. Dietrich Stahl<br />

Dr. Georg Volquardts<br />

Geschäftsstelle: God<strong>de</strong>rt von Wülfing


Ethik-Kommission<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r: Dr. Wolfgang Bethe, DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt<br />

Mitglie<strong>de</strong>r: Martin Behrens<br />

Dr. Dieter Deuschle<br />

Jürgen Hartung<br />

Georg Henning<br />

Dr. Friedrich-Theodor Hruska<br />

Dr. Wolfgang Krug<br />

Geschäftsstelle: Dr. Stephan Hei<strong>de</strong>r<br />

DJV-Ausschuss für das Jagdhun<strong>de</strong>wesen<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r: Gerhard Delhougne, Mitglied <strong>de</strong>s DJV-Präsidums<br />

Mitglie<strong>de</strong>r: Heinrich Hauenschild<br />

Dieter Hupe<br />

Hubert Jörss<br />

Dr. Franz Petermann<br />

Dirk Schulte-Frohlin<strong>de</strong><br />

Prof. Dr. Hans Wun<strong>de</strong>rlich<br />

Geschäftsstelle: God<strong>de</strong>rt von Wülfing<br />

DJV-Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r: Kurt-Alexan<strong>de</strong>r Michael, DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt<br />

Mitglie<strong>de</strong>r: Dr. Norbert Jaeger<br />

Heinrich Kernebeck<br />

Dr. Klaus Röther<br />

Dieter Schweer<br />

Dr. Hans-Joachim Wieckmann<br />

Geschäftsstelle: Anke Nuy<br />

Wissenschaftlicher Beirat<br />

Sprecher: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Paul Müller<br />

stellv. Sprecher: Prof. Dr. Dr. habil Klaus Pohlmeyer<br />

Mitglie<strong>de</strong>r: Prof. Dr. Peter Berthold<br />

Prof. Dr. Friedrich Reimoser<br />

Prof. Dr. Michael Stubbe<br />

Geschäftsstelle: Dr. Rolf Eversheim<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

67


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

68<br />

Steuerungsgruppe <strong>de</strong>r DJV-Bildungsinitiative<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r: Kurt Alexan<strong>de</strong>r Michael, DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt<br />

Mitglie<strong>de</strong>r: Herbert Glasmacher<br />

Kurt Klameth<br />

Dr. Bernd Möller<br />

Alfons Schabarum<br />

Dirk Schulte-Frohlin<strong>de</strong><br />

Peter Friedrich Sieben<br />

Geschäftsstelle: Ralf Pütz, Dr. Rolf Eversheim


Anhang III:<br />

DJV-Hauptgeschäftsstelle<br />

Johannes-Henry-Straße 26<br />

53113 Bonn<br />

0228 - 94 906 0<br />

Fax 0228 - 94 906 30<br />

E-Mail: djv@jagdschutzverband.<strong>de</strong><br />

Internet: www.jagd-online.<strong>de</strong><br />

Hauptgeschäftsführer: God<strong>de</strong>rt von Wülfing<br />

0228 - 94 906 13<br />

Geschäftsführer: Dr. Rolf Eversheim<br />

0228 - 94 906 12<br />

Assistent <strong>de</strong>r Geschäftsführung: Jürgen Semmelsberger<br />

0228 - 94 906 19<br />

Fachbereich Recht: Dr. Stephan Hei<strong>de</strong>r<br />

0228 - 94 906 17<br />

Fachbereich Naturschutz: Dr. Armin Winter<br />

0228 - 94 906 31<br />

Fachbereich Presse- u. Anke Nuy<br />

Öffentlichkeitsarbeit: 0228 - 94 906 21<br />

Lernort Natur und Redaktion: Annegret Keulen<br />

0228 - 94 906 22<br />

Pressesekretariat: Monika Schrö<strong>de</strong>r<br />

0228 - 94 906 20<br />

Volontariat: Monika Richter<br />

0228 - 94 906 23<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

69


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

70<br />

Fachbereich Bildung: Ralf Pütz<br />

0228 - 94 906 28<br />

Versand, Zentrale Organisation: Gabriele Leupold<br />

0228 - 94 906 33<br />

Information, Messen, Frank Loose<br />

Veranstaltungen: 0228 - 94 906 34<br />

Sekretariat: Hiltrud Dietze<br />

0228 - 94 906 14<br />

Christine Ewertz<br />

0228 - 94 906 13<br />

Renate Saßmann<br />

0228 - 94 906 15<br />

Monika Schönefeld<br />

0228 - 94 906 12


Anhang IV:<br />

Grundsatzerklärung <strong>de</strong>r IUCN<br />

zur nachhaltigen Nutzung<br />

wild leben<strong>de</strong>r Ressourcen<br />

Verabschie<strong>de</strong>t am 10. Oktober <strong>2000</strong> in Amman/Jordanien<br />

anlässlich <strong>de</strong>s 2. IUCN World Conservation Congress<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

1. Die Erhaltung <strong>de</strong>r biologischen Vielfalt ist ein Hauptziel <strong>de</strong>r IUCN. In Übereinstimmung<br />

damit empfiehlt die IUCN, dass Entscheidungen, ob wildleben<strong>de</strong><br />

Ressourcen genutzt wer<strong>de</strong>n können o<strong>de</strong>r nicht, mit diesem Ziel<br />

übereinstimmen sollen.<br />

2. Sowohl die verbrauchen<strong>de</strong> wie die nicht verbrauchen<strong>de</strong> Nutzung <strong>de</strong>r biologischen<br />

Vielfalt sind von grundlegen<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung für die Volkswirtschaften,<br />

die Kulturen und <strong>de</strong>n Wohlstand aller Nationen und Völker.<br />

3. Nutzung, sofern nachhaltig, kann menschliche Bedürfnisse dauerhaft befriedigen<br />

und gleichzeitig zur Erhaltung biologischer Vielfalt beitragen.<br />

4. Anlässlich <strong>de</strong>r Sitzung ihrer Generalversammlung (Perth, 1990) anerkannte<br />

die IUCN mit ihrer Resolution 18.24, dass die „ethische, rationelle und<br />

nachhaltige Nutzung“ einiger wildleben<strong>de</strong>r Arten eine alternative o<strong>de</strong>r<br />

ergänzen<strong>de</strong> Möglichkeit produktiver Landnutzung darstellen und mit <strong>de</strong>r<br />

Erhaltung <strong>de</strong>r Natur vereinbar sein sowie sie för<strong>de</strong>rn kann, wenn diese Nutzung<br />

geeigneten Schutzmechanismen entspricht.<br />

5. Dieser Standpunkt wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Generalversammlung <strong>de</strong>r<br />

IUCN 1994 mit Resolution 19.54 sowie anschließend mit Resolution 1.39<br />

<strong>de</strong>s I. World Conservation Congress 1996 bestätigt.<br />

6. Analysen <strong>de</strong>r Nutzung wildleben<strong>de</strong>r Ressourcen in einer Reihe unterschiedlicher<br />

Rahmenbedingungen zeigen, dass vielfältige biologische, soziale,<br />

kulturelle und wirtschaftliche Faktoren verschie<strong>de</strong>nartig aufeinan<strong>de</strong>r einwirken<br />

und so die Möglichkeiten, dass eine bestimmte Nutzungsart nachhaltig<br />

ist, beeinflussen.<br />

7. Auf <strong>de</strong>r Grundlage dieser Analysen stellt die IUCN fest:<br />

a) Die Nutzung wildleben<strong>de</strong>r Ressourcen stellt, soweit sie nachhaltig erfolgt,<br />

ein wichtiges Instrument zur Erhaltung <strong>de</strong>r Natur dar, da die durch eine<br />

solche Nutzung erzielten sozialen und wirtschaftlichen Vorteile <strong>de</strong>m Menschen<br />

Anreize geben, diese zu erhalten;<br />

b) Bei <strong>de</strong>r Nutzung wildleben<strong>de</strong>r Ressourcen sind Verluste biologischer Vielfalt<br />

auf ein Minimum zu reduzieren;<br />

c) Die Steigerung <strong>de</strong>r nachhaltigen Nutzung wildleben<strong>de</strong>r Ressourcen setzt<br />

einen fortwähren<strong>de</strong>n Prozess verbesserten Ressourcenmanagements voraus;<br />

und<br />

71


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

72<br />

d) dieses Management hat anpassungsfähig zu sein, Überwachungsmechanismen<br />

zu umfassen und Möglichkeiten zu Modifizierung <strong>de</strong>s Managements<br />

zu beinhalten, um Risiken und Unwägbarkeiten berücksichtigen<br />

zu können.<br />

8. Damit die Chancen, dass eine bestimmte Nutzung wildleben<strong>de</strong>r Ressourcen<br />

nachhaltig erfolgt, vergrößert wer<strong>de</strong>n, sind folgen<strong>de</strong> Punkte zu berücksichtigen:<br />

a) Die Verfügbarkeit nutzbarer biologischer Erzeugnisse und ökologischer<br />

Dienstleistungen wird begrenzt durch inhärente biologische Eigenschaften<br />

sowohl von Spezies als auch von Ökosystemen, darunter Produktivität,<br />

Resistenz und Stabilität, welche ihrerseits äußerlichem,<br />

umweltbedingten Wan<strong>de</strong>l unterliegen.<br />

b) Institutionelle Managementstrukturen und Kontrolle bedürfen sowohl<br />

positiver Anreize als auch Sanktionen „good govemance“ sowie Umsetzung<br />

auf <strong>de</strong>r richtigen Ebene. Derartige Strukturen haben die Mitwirkung<br />

Betroffener zu beinhalten und Lan<strong>de</strong>igentum, Zugangsrechte, Ordnungssysteme,<br />

traditionelles Wissen sowie Gewohnheitsrecht zu berücksichtigen<br />

c) Wildleben<strong>de</strong> Ressourcen besitzen vielfältige kulturelle, ökologische und<br />

wirtschaftliche Werte, die Anreize für die Erhaltung <strong>de</strong>r Natur bieten können.<br />

Wo einer wildleben<strong>de</strong>n Ressource ein wirtschaftlicher Wert zugeordnet<br />

wer<strong>de</strong>n kann, falsche Anreize ausgeschlossen und Kosten sowie<br />

Nutzen internalisiert sind, können günstige Bedingungen für Investitionen<br />

zugunsten <strong>de</strong>r Erhaltung <strong>de</strong>r Natur und <strong>de</strong>r nachhaltigen Nutzung<br />

<strong>de</strong>r Ressource geschaffen und somit das Risiko <strong>de</strong>r Schädigung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

Verlustes <strong>de</strong>r Ressource sowie <strong>de</strong>s Lebensraumes gemin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

d) Ausmaß und Schwankungen bei <strong>de</strong>r Nachfrage <strong>de</strong>r wildleben<strong>de</strong>n Ressourcen<br />

unterliegen <strong>de</strong>m Einfluss komplexer sozialer <strong>de</strong>mographischer<br />

und wirtschaftlicher Faktoren, die sich künftig wahrscheinlich verstärken<br />

wer<strong>de</strong>n. Daher müssen sowohl die Nachfrage als auch das Angebot<br />

aufmerksam beobachtet wer<strong>de</strong>n, um die Nachhaltigkeit <strong>de</strong>r Nutzung<br />

zu för<strong>de</strong>rn.<br />

9. Die IUCN fühlt sich verpflichtet, sicherzustellen, dass je<strong>de</strong> Nutzung wildleben<strong>de</strong>r<br />

Ressourcen gerecht und ökologisch nachhaltig erfolgt und die<br />

„Initiative Nachhaltige Nutzung“, die regional strukturierte Fachgruppen<br />

<strong>de</strong>r SSC umfasst, fortgeführt wird, um:<br />

a) die Prinzipien <strong>de</strong>r Bewirtschaftung, die zur Nachhaltigkeit und verstärkter<br />

Effizienz <strong>de</strong>r Nutzung wildleben<strong>de</strong>r Ressourcen beitragen, zu i<strong>de</strong>ntifizieren,<br />

zu bewerten und zu för<strong>de</strong>rn; und<br />

b) ihre Erkenntnisse regelmäßig <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn und <strong>de</strong>r breiteren Gesellschaft<br />

zu übermitteln.


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

Anhang V:<br />

Position <strong>de</strong>s DJV zur Nutzung<br />

ziehen<strong>de</strong>r jagdbarer Vogelarten<br />

Vorbemerkung<br />

Die weitaus meisten <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Jagdrecht unterliegen<strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rwildarten,<br />

d.h. alle Wasservögel und die Waldschnepfe sind Zugvögel. Aus<br />

klimatischen Grün<strong>de</strong>n liegen Brut- und Überwinterungsgebiete in verschie<strong>de</strong>nen,<br />

oft weit voneinan<strong>de</strong>r entfernten Regionen. Daher führen diese Arten<br />

alljährlich im Frühjahr und Herbst mehr o<strong>de</strong>r weniger ausge<strong>de</strong>hnte Wan<strong>de</strong>rungen<br />

innerhalb ihres Zugareals durch. Standvögel hingegen verbringen das<br />

ganze Jahr über in relativ eng umgrenzten Gebieten. Nur in dieser Hinsicht<br />

unterschei<strong>de</strong>n sich die bei<strong>de</strong>n Kategorien von Fe<strong>de</strong>rwildarten.<br />

Forschungsergebnisse<br />

Während <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n letzten Jahrzehnte hat die populationsdynamische und<br />

jagdökologische Forschung beträchtliche Fortschritte erzielt, insbeson<strong>de</strong>re<br />

hinsichtlich <strong>de</strong>r Zugvögel. Dank <strong>de</strong>r inzwischen weltweiten Arbeiten <strong>de</strong>s Internationalen<br />

Büros für Wasservogelforschung (IWRB), seit 1996 genannt Wetlands<br />

International (WI), sowie spezieller international koordinierter Forschungsprojekte<br />

wuchs das Wissen über die Auswirkungen <strong>de</strong>r jagdlichen<br />

Nutzung (Zusammenfassung in Kalchreuter <strong>2000</strong>: Das Wasserwild, Kosmos-<br />

Verlag).<br />

• Grundsätzlich kann je<strong>de</strong> vitale Tierpopulation in gewissem Maße jagdlich<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n, ohne Beeinträchtigung o<strong>de</strong>r gar Gefährdung ihres Bestan<strong>de</strong>s.<br />

Es besteht in dieser Hinsicht kein Unterschied zum Beispiel zwischen<br />

<strong>de</strong>m standorttreuen Rehwild o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r ziehen<strong>de</strong>n Krickente.<br />

• Der weite Lebensraum <strong>de</strong>r Zugvögel erfor<strong>de</strong>rt großräumige Erhebungen,<br />

wie sie seit Jahrzehnten von IWRB/WI durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Lediglich nationale<br />

o<strong>de</strong>r gar lokale Betrachtungen können zu grotesken Fehleinschätzungen<br />

<strong>de</strong>r Bestandssituationen führen. Denn das Hauptbrutgebiet fast aller<br />

unserer Wasser- und Schnepfenvögel liegt aus klimatischen und an<strong>de</strong>ren<br />

ökologischen Grün<strong>de</strong>n in Osteuropa und Westsibirien.<br />

• Während <strong>de</strong>r Brutzeit sind Wat- und Wasservögel über weite und meist<br />

schwierig zu erreichen<strong>de</strong> Gebiete verteilt und daher kaum nummerisch zu<br />

erfassen. Die Zählungen von WI konzentrieren sich daher auf <strong>de</strong>n Mittwinter,<br />

wenn die Vögel auf west- und sü<strong>de</strong>uropäischen bzw. afrikanischen<br />

Gewässern zum Überwintern versammelt sind. Die gelegentlich geäußerte<br />

Vorstellung, eine herbstliche Bejagung von Zählergebnissen während <strong>de</strong>r<br />

Brutzeit abhängig zu machen, ist daher utopisch. Selbst im hoch entwickelten<br />

nordamerikanischen Waterfowl management ist man von dieser früher mit<br />

enormem finanziellen Aufwand betriebenen Metho<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r abgekommen.<br />

Grund hierfür war auch die Erkenntnis, dass die Populationen durch<br />

an<strong>de</strong>re Faktoren begrenzt wer<strong>de</strong>n, als durch die heutige Art <strong>de</strong>r jagdlichen<br />

Nutzung.<br />

73


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

74<br />

• Je nach (meist klimatisch bedingtem) Bruterfolg können die Bestän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

bei uns durchziehen<strong>de</strong>n Zugvögel von Jahr zu Jahr erheblich schwanken.<br />

Langfristige Trends sind daher nur bei Betrachtung min<strong>de</strong>stens zehnjähriger<br />

Perio<strong>de</strong>n zu erkennen.<br />

• Die seit 1967 ausgewerteten, internationalen Wasservogelzählungen vermittelten<br />

folgen<strong>de</strong>s Bild (neueste Bestandszahlen und Graphiken <strong>de</strong>r Trends<br />

in Delany et al. 1999, WI-Publikation No. 54 und Kalchreuter <strong>2000</strong>):<br />

• Die meisten <strong>de</strong>r 17 bei uns regelmäßig vorkommen<strong>de</strong>n Entenarten wie auch<br />

die überwiegend in <strong>de</strong>r Arktis brüten<strong>de</strong>n sechs Gänsearten haben im Bestand<br />

zugenommen, zum Teil beträchtlich. Die Gesamtzahl <strong>de</strong>r Wasservögel hat<br />

sich im für Deutschland relevanten westpaläarktischen Zugareal seit Mitte<br />

<strong>de</strong>r 1970er Jahre etwa verdoppelt.<br />

• Ähnliches gilt für die <strong>de</strong>utschen Brutbestän<strong>de</strong>. Knäk- und Moorente nahmen<br />

ab, Schnatter-, Kolben- und Reiherente dagegen erheblich zu. Reiher-,<br />

Tafel- und Schellente haben im Laufe <strong>de</strong>s vergangenen Jahrhun<strong>de</strong>rts ihr<br />

Brutgebiet kontinuierlich nach Westeuropa ausge<strong>de</strong>hnt.<br />

• Für diese Entwicklung <strong>de</strong>r Rast- und Brutbestän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Entenvögel war in<br />

erster Linie höheres Nahrungsangebot in mäßig eutrophierten, d h. mit organischen<br />

Abfällen belasteten Gewässern verantwortlich.<br />

Wildgänse fan<strong>de</strong>n ebenfalls zunehmend bessere Äsungsbedingungen infolge<br />

<strong>de</strong>r Düngung <strong>de</strong>r von ihnen im Winter genutzten landwirtschaftlichen<br />

Flächen. Zu <strong>de</strong>r positiven Bestandsentwicklung trug aber auch hoher Bruterfolg<br />

während einer Reihe klimatisch günstiger Frühjahre in <strong>de</strong>r Arktis und<br />

wahrscheinlich generell im Zuge <strong>de</strong>r globalen Klimaerwärmung bei.<br />

Die Bejagung hatte sich in Deutschland noch nie erkennbar auf die Bestän<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Wasservögel ausgewirkt, was bei <strong>de</strong>r relativ geringen Bejagungsintensität<br />

nicht überrascht. Sie entwickelten sich vielmehr unabhängig von jagdlichen<br />

Regelungen.<br />

• Die <strong>de</strong>utlichste Zunahme <strong>de</strong>r Enten, und zwar insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r „seltenen<br />

Arten“, wie etwa Löffel- und Schnatterente fiel in die Zeit, in <strong>de</strong>r auch in<br />

Deutschland noch fast alle Arten bejagt wur<strong>de</strong>n (vor 1977).<br />

• Die in ihrem gesamten westpaläarktischen Verbreitungsgebiet bejagten<br />

Bläss- und Saatgänse nahmen in ähnlichem Maße zu, wie die fast überall<br />

geschonten Ringel- und Nonnengänse. Dasselbe Phänomen zeigte sich übrigens<br />

bei <strong>de</strong>n nearktischen Gänsearten, obwohl in Nordamerika die jagdlichen<br />

Nutzungsraten <strong>de</strong>utlich höher liegen als bei uns. Die Frage, ob und<br />

inwiefern die Zunahme <strong>de</strong>r Blässgans in Westeuropa durch Zugverlagerungen<br />

von Ost nach West verursacht sei, ist in diesem Zusammenhang irrelevant.<br />

Die nordamerikanische Blässgans nahm trotz stärkerer Bejagung und<br />

ohne Zuwan<strong>de</strong>rung im selben Maße zu wie die westpaläarktische.<br />

• Umgekehrt hatte das 1977 erwirkte Verbot <strong>de</strong>r Balzjagd nicht zu <strong>de</strong>r seitens<br />

<strong>de</strong>s Vogelschutzes erwarteten Zunahme <strong>de</strong>r Waldschnepfe geführt.<br />

Infolge ihrer versteckten Lebensweise ist diese Art <strong>de</strong>n meisten Naturfreun<strong>de</strong>n<br />

unbekannt. Sie gilt daher als selten o<strong>de</strong>r gar gefähr<strong>de</strong>t. In Wirklichkeit<br />

bewegt sich <strong>de</strong>r Herbstbestand <strong>de</strong>s westpaläarktischen Zugareals<br />

nach <strong>de</strong>r jüngsten Dokumentation von Rose & Scott 1997 (WI-Publikation<br />

No. 44) in <strong>de</strong>r Größenordnung von mehr als 15 Millionen Waldschnepfen.<br />

Hiervon kommen in Europa etwa 25 %, in Deutschland dagegen weniger


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

als 0,01 % zur Strecke. Dementsprechend besie<strong>de</strong>lt die Waldschnepfe in<br />

Deutschland, das am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r osteuropäisch-westsibirischen Brutverbreitung<br />

liegt alle für sie geeigneten Lebensräume. Schwankungen in <strong>de</strong>r Jagdstrecke<br />

sind in erster Linie bedingt durch unterschiedlichen Bruterfolg im<br />

östlichen Verbreitungsgebiet.<br />

Nachhaltige Nutzung<br />

Die Jagd auf ziehen<strong>de</strong> Flugwildarten liefert begehrtes Wildbret, <strong>de</strong>ssen Wert<br />

jährlich auf über vier Millionen DM geschätzt wird (DJV-Handbuch <strong>2001</strong>).<br />

Nach <strong>de</strong>m <strong>de</strong>rzeitigen Stand <strong>de</strong>r jagdökologischen Forschung liegen die Erlegungsraten<br />

im Bereich <strong>de</strong>r Kompensierbarkeit, was auch die Bestandsentwicklung<br />

<strong>de</strong>r einzelnen Arten bestätigt. Flugwildjagd ist daher als nachhaltige<br />

Nutzung nachwachsen<strong>de</strong>r Ressourcen zu betrachten. Sie steht damit im Einklang<br />

mit <strong>de</strong>r EU-Vogelrichtlinie, <strong>de</strong>r Ramser-Konvention, <strong>de</strong>r Berner Konvention<br />

und <strong>de</strong>m Afrikanisch-Eurasischen Wasservogelabkommen (AEWA)<br />

<strong>de</strong>r Bonner Konvention, sowie <strong>de</strong>r IUCN-Resolution über die nachhaltige Nutzung<br />

von Naturgütern (Amman <strong>2000</strong>).<br />

Bonn, Februar <strong>2001</strong><br />

DJV-Präsidium<br />

75


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

76<br />

Anhang VI:<br />

Jagen im Ausland<br />

Positionspapier <strong>de</strong>s Deutschen Jagdschutz-Verban<strong>de</strong>s e.V. (DJV)<br />

und <strong>de</strong>s Internationalen Jagdrates zur Erhaltung <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s (CIC),<br />

Deutsche Delegation<br />

Die nachhaltige Nutzung von Naturgütern ist heutzutage ein weltweit anerkanntes<br />

Konzept zum Schutz und zum Management von natürlichen Ressourcen<br />

und zur Erhaltung <strong>de</strong>r biologischen Vielfalt.<br />

Dieses Konzept, seit über 200 Jahren in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Forstwirtschaft angewandt,<br />

wur<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>r Weltumweltkonferenz in Rio 1992 als Grundprinzip<br />

<strong>de</strong>s menschlichen Umgangs mit <strong>de</strong>n natürlichen Ressourcen <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> festgeschrieben.<br />

Es besagt, dass die Nutzung von Komponenten <strong>de</strong>r Biodiversität<br />

nicht dazu führen dürfe, dass diese langfristig abnimmt.<br />

Der Dachverband <strong>de</strong>s internationalen Umwelt- und Naturschutzes, die<br />

Internationale Union für die Erhaltung <strong>de</strong>r Natur und <strong>de</strong>r natürlichen Hilfsquellen<br />

(IUCN), unterstreicht dies und so wur<strong>de</strong> auf ihrem 2. Weltnaturschutz-<br />

Kongress im Oktober <strong>2000</strong> in Amman beschlossen, dass die nachhaltige Nutzung<br />

von natürlichen Ressourcen eine wesentliche Triebfe<strong>de</strong>r zu <strong>de</strong>ren Bewahrung<br />

darstellt. Sie kann menschlichen Bedürfnissen dauerhaft entgegenkommen<br />

und gleichzeitig die biologische Vielfalt erhalten helfen.<br />

Konsequenterweise ist nachhaltig ausgeübte Jagd naturgemäß eine Form<br />

<strong>de</strong>r legitimen Nutzung natürlicher Ressourcen – und das nicht nur in Mitteleuropa.<br />

Sie wird international häufig als „konsumtive“ Nutzung von Wildtierbestän<strong>de</strong>n<br />

bezeichnet und <strong>de</strong>r „nicht-konsumtiven“ Nutzung (z.B. Fototourismus)<br />

gegenüber gestellt. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass<br />

je<strong>de</strong>r Tourismus und insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r sog. Ökotourismus Naturraum und<br />

natürliche Ressourcen verbraucht, die über <strong>de</strong>n Massentourismus sogar schwer<br />

geschädigt wer<strong>de</strong>n können. Jagd ist <strong>de</strong>mgegenüber eine Form <strong>de</strong>s „sanften“<br />

Naturtourismus, da i.d.R. kaum Anfor<strong>de</strong>rungen an Infrastruktur gestellt und<br />

relativ hohe Einnahmen mit wenigen Besuchern erzielt wer<strong>de</strong>n. Die Entnahme<br />

von wildleben<strong>de</strong>n Tieren schädigt die jeweilige Population nicht. Wenn<br />

die Einnahmen sodann zu einem großen Prozentsatz <strong>de</strong>r örtlichen Bevölkerung<br />

direkt zukommen, ist diese Form <strong>de</strong>r Nutzung best platzierte Entwicklungshilfe.<br />

„Keine Art darf aussterben“ for<strong>de</strong>rte IUCN in Amman. Die Jagd trägt nachweislich<br />

zum Erhalt von Tierarten, auch von gefähr<strong>de</strong>ten, bei. Generelle Jagdverbote<br />

haben nirgendwo <strong>de</strong>n Rückgang von Wildbestän<strong>de</strong>n aufgehalten,<br />

son<strong>de</strong>rn im Gegenteil aus <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Artenschwund<br />

beschleunigt. Diese Aussage wird von <strong>de</strong>r IUCN bestätigt.<br />

In Artikel 3 <strong>de</strong>r Konvention über die biologische Vielfalt ist festgehalten,<br />

dass es ein souveränes Recht <strong>de</strong>r Nationen ist, ihre eigenen Ressourcen im<br />

Einklang mit ihrer Umweltpolitik zu nutzen. Zahlreiche Staaten, darunter viele<br />

Entwicklungslän<strong>de</strong>r, nutzen ihre Wildbestän<strong>de</strong> auch durch kontrollierte Jagd.<br />

Zunehmend fließen namhafte Erträge daraus mittlerweile <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />

vor Ort direkt zu bzw. wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Schutz <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s reinvestiert.


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

Die vorwiegend emotional o<strong>de</strong>r i<strong>de</strong>ologisch begrün<strong>de</strong>ten Angriffe <strong>de</strong>r Tierschutzbewegung<br />

<strong>de</strong>r Industrielän<strong>de</strong>r auf solche Nutzungsformen wird in <strong>de</strong>n<br />

Entwicklungslän<strong>de</strong>rn zu Recht als Eingriff in die nationale Souveränität und<br />

als Form von „Neokolonialismus“ angesehen. Es ist ethisch be<strong>de</strong>nklich, wenn<br />

Nichtregierungsorganisationen in <strong>de</strong>n reichen Län<strong>de</strong>rn solche Anti-Nutzungskampagnen<br />

einsetzen, um auf Kosten armer Staaten und <strong>de</strong>ren ländlicher<br />

Bevölkerung selbst Einnahmen zu erzielen. Gera<strong>de</strong> indigene Völker, die<br />

ihr wirtschaftliches und kulturelles Überleben mit <strong>de</strong>r Jagd verbin<strong>de</strong>n, haben<br />

unter solchen Anti-Jagd-Kampagnen gelitten und können in ihrer Existenz<br />

gefähr<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n (Beispiel Inuits).<br />

Die Jagd ist eine legitime Form <strong>de</strong>r Landnutzung durch <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>igentümer<br />

– ein Jagdverbot wür<strong>de</strong> seine Nutzungsoptionen einschränken. Dies wäre<br />

faktisch nicht nur eine Form <strong>de</strong>r Enteignung, gleichzeitig wür<strong>de</strong> sein Interesse<br />

zur Erhaltung <strong>de</strong>r natürlichen Ressource Wild auf <strong>de</strong>m eigenen Land verloren<br />

gehen. Denn für die ländliche Bevölkerung beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>n Entwicklungslän<strong>de</strong>rn<br />

stellt die nachhaltige Wildnutzung (Fleisch und Einnahmen) einen<br />

konkreten Anreiz zur Erhaltung <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s auf ihrem Land dar und dient auch<br />

als Kompensation von Schä<strong>de</strong>n an Leben, Eigentum und Ernte, die ansonsten<br />

häufig nicht entschädigt wer<strong>de</strong>n. Den Wildschutzbehör<strong>de</strong>n ermöglichen Einnahmen<br />

aus <strong>de</strong>r Jagd die Finanzierung aufwendiger Schutzmaßnahmen (z.B.<br />

Wil<strong>de</strong>reibekämpfung), für die angesichts sozialer und sonstiger Prioritäten in<br />

Entwicklungslän<strong>de</strong>rn wenig Mittel bereitstehen.<br />

In vielen Län<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> – insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>n Entwicklungslän<strong>de</strong>rn –<br />

hat sich in <strong>de</strong>n letzten Jahren ein organisierter Jagdtourismus entwickelt. Er<br />

ist von volkswirtschaftlicher Be<strong>de</strong>utung und hat steigen<strong>de</strong> Ten<strong>de</strong>nz.<br />

Für das Gastland und <strong>de</strong>ssen Bevölkerung hat dieser Jagdtourismus vielfältige<br />

Vorteile:<br />

• Erhaltung von natürlichen Lebensräumen<br />

• Ersatz potenziell zerstörerischer Landnutzungen durch ein Wildtiermanagement<br />

als umweltschonen<strong>de</strong> Landnutzungsform<br />

• Deviseneinnahmen und Beschäftigung, insbeson<strong>de</strong>re in strukturschwachen<br />

Gebieten<br />

• Erzielung von Einkommen zugunsten <strong>de</strong>r ländlichen Bevölkerung und ggf.<br />

Verbesserung ihrer Proteinversorgung<br />

• Wirtschaftlich sinnvolle Nutzung von Habitaten, die sich nur beschränkt für<br />

die Landwirtschaft eignen<br />

• Biotoperhaltung durch alternative Nutzungsform anstelle extensiver Landwirtschaft<br />

• Bewusstseinsbildung bei <strong>de</strong>r lokalen Bevölkerung über <strong>de</strong>n Wert von ihrer<br />

Meinung nach schädlichen Wildtieren und ihrer Lebensräume<br />

• Kaum feststellbare negative Umweltauswirkungen im Vergleich mit an<strong>de</strong>ren<br />

Formen <strong>de</strong>s Tourismus<br />

• Verbesserung <strong>de</strong>r Wil<strong>de</strong>reibekämpfung durch alle, die an <strong>de</strong>n Einnahmen<br />

<strong>de</strong>s Jagdtourismus interessiert sind.<br />

77


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

78<br />

Jagd ist dann nachhaltig, wenn langfristig gewährleistet ist, dass durch die<br />

Entnahme von Individuen die Struktur <strong>de</strong>r Population, <strong>de</strong>ren Rolle im Ökosystem<br />

und <strong>de</strong>ren langfristige Überlebenschance sowie an<strong>de</strong>re Populationen<br />

und betroffene Ökosysteme nicht erheblich beeinträchtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Eine Jagdausübung auf Arten, die in ihrem Bestand gefähr<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, ist<br />

nicht nachhaltig und abzulehnen. Die Verluste an biologischer Vielfalt sind<br />

auf ein Minimum zu reduzieren. Jagdliches Management muss anpassungsfähig<br />

sein, um erfor<strong>de</strong>rliche Korrekturen <strong>de</strong>r Entnahme (durch Abschussplanung<br />

und -vergabe) zeitnah vornehmen und Risiken und Unwägbarkeiten<br />

berücksichtigen zu können.<br />

In Übereinstimmung mit Beschlüssen zum Abkommen über <strong>de</strong>n internationalen<br />

Han<strong>de</strong>l mit gefähr<strong>de</strong>ten Arten freileben<strong>de</strong>r Tiere und Pflanzen (CITES)<br />

ist festzuhalten, dass die selektive Jagd durchaus einen Beitrag auch zum Überleben<br />

bedrohter Tierarten leisten kann, wenn z.B. die Einnahmen einen Anreiz<br />

zum Erhalt <strong>de</strong>r bedrohten Art im Gastland leisten. Solche Jag<strong>de</strong>n sind nur in<br />

Übereinstimmung mit <strong>de</strong>n einschlägigen CITES-Richtlinien und <strong>de</strong>n Aus- und<br />

Einfuhrbestimmungen <strong>de</strong>r jeweiligen Genehmigungsbehör<strong>de</strong>n zulässig.<br />

Wie je<strong>de</strong> an<strong>de</strong>re menschliche Tätigkeit kann sich Jagd am besten entfalten,<br />

wenn ein geeigneter gesellschaftlicher Ordnungsrahmen Transparenz<br />

und Rechtssicherheit för<strong>de</strong>rt. Positive Anreize müssen ebenso wie auch Sanktionen<br />

wirksam sein und auf Nachhaltigkeit hinwirken.<br />

Allen Gastjägern kommt eine beson<strong>de</strong>re Verantwortung zu. Von daher<br />

appellieren DJV und CIC an alle im Ausland jagen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Jäger sowie<br />

an Personen und Institutionen, die für die Vermittlung und Organisation sowie<br />

<strong>de</strong>n eigentlichen Ablauf <strong>de</strong>r Jagd vor Ort mit verantwortlich sind (z.B. Jagdagenturen,<br />

Jagdveranstalter, Jagdführer etc.), sich dieser Verantwortung<br />

gerecht zu erweisen. Im Einzelnen erscheinen folgen<strong>de</strong> Punkte beachtenswert:<br />

Der Jäger muss sich über die im Gastland und international gelten<strong>de</strong>n Jagdund<br />

Schutzbestimmungen ausreichend informieren und diese in <strong>de</strong>r Jagdpraxis<br />

beachten. Steht die zu buchen<strong>de</strong> Jagd nicht im Einklang mit nationalen<br />

und internationalen Gesetzen, Zoll- und Artenschutzbestimmungen, muss<br />

von einer Buchung abgesehen wer<strong>de</strong>n; ggf. sind rechtliche Schritte gegen<br />

<strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Jagdvermittler bzw. Jagdveranstalter einzuleiten.<br />

Der Jagdgast sollte sich im Vorfeld seines Auslandsaufenthaltes auch mit<br />

<strong>de</strong>n Verhältnissen vor Ort, <strong>de</strong>m Naturraum und <strong>de</strong>r Ökologie <strong>de</strong>r im Gastland<br />

zu bejagen<strong>de</strong>n Wildarten vertraut machen.<br />

Auf die im Gastland herrschen<strong>de</strong>n religiösen und kulturellen Sitten ist Rücksicht<br />

zu nehmen. Die nationalen und regionalen Gebräuche und Regelungen<br />

bei <strong>de</strong>r Jagdausübung sind zu respektieren. Zurückhalten<strong>de</strong>s Auftreten ist<br />

geboten.<br />

Das Verhalten <strong>de</strong>s Gastes sollte sich an <strong>de</strong>n allgemein anerkannten<br />

Grundsätzen <strong>de</strong>r Waidgerechtigkeit und <strong>de</strong>r jagdlichen Ethik orientieren, auch<br />

wenn das Gastland dies nicht verlangt. Die Grundregeln <strong>de</strong>s Natur-, Tier- und<br />

Artenschutzes sind im praktischen Jagdalltag zu berücksichtigen.


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

Als waidgerecht gilt nur das Nachstellen von Wild in natürlichen Lebensräumen,<br />

wo es sich selbst ernährt und alle Möglichkeiten und das Bestreben<br />

zur Flucht hat – bei kleinen Gattern o<strong>de</strong>r bei zahmen, betäubten und habituierten<br />

Tieren ist dies nicht gegeben. Das Tier ist ohne künstliche Lichtquellen<br />

und nicht von Motorfahrzeugen aus zu erlegen. Die Jagd auf weibliches Wild<br />

mit abhängigen Jungen ist unethisch. Angeschossenes Wild ist in je<strong>de</strong>m Falle<br />

nachzusuchen.<br />

Der Jagdgast hat die Pflicht, ungesetzliche und unethische Jagdpraktiken<br />

vor Ort abzumahnen und ggf. rechtliche Schritte einzuleiten und zu unterstützen.<br />

Die Bedürfnisse <strong>de</strong>r örtlichen Bevölkerung sind bei <strong>de</strong>r Jagd zu berücksichtigen.<br />

Anfallen<strong>de</strong>s Wildbret ist sinnvoll zu nutzen.<br />

Zur Jagd sind nur geeignete Waffen und Kaliber zu verwen<strong>de</strong>n. Der Jäger<br />

ist verpflichtet, seine Waffe vor <strong>de</strong>r Jagd auf Funktionstüchtigkeit und Treffsicherheit<br />

(Probeschuss vor Ort) zu überprüfen.<br />

Bonn, <strong>de</strong>n 18. Dezember <strong>2000</strong><br />

DJV-Präsidium<br />

Deutsche Delegation <strong>de</strong>s CIC<br />

79


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

Anhang VII:<br />

80


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

81


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

82<br />

Anhang VIII:<br />

Der DJV im Internet<br />

www.jagdnetz.<strong>de</strong>


www.jagd-online.<strong>de</strong><br />

www.lernort-natur.<strong>de</strong><br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2000</strong>/<strong>2001</strong><br />

83

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