Geschäftsbericht 2005 - 2006 - Newsroom.de
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DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Konzertierte Aktion von Bund, Län<strong>de</strong>rn und<br />
Kommunen gefor<strong>de</strong>rt<br />
Wir for<strong>de</strong>rn Bund, Län<strong>de</strong>r und Kommunen dazu auf, auf <strong>de</strong>r Grundlage<br />
<strong>de</strong>s ersten Fortschrittsberichtes <strong>de</strong>r nationalen Nachhaltigkeitsstrategie<br />
im Rahmen einer konzertierten Aktion ein gemeinsames<br />
Maßnahmenkonzept zur Reduzierung <strong>de</strong>r Flächeninanspruchnahme<br />
zu entwickeln. Dabei sollten auch die zukunftsweisen<strong>de</strong>n<br />
Handlungsempfehlungen <strong>de</strong>s Rates für Nachhaltige Entwicklung<br />
aufgegriffen wer<strong>de</strong>n. Der Bund sollte hierzu <strong>de</strong>n Anstoß geben und<br />
die koordinieren<strong>de</strong> Rolle bei <strong>de</strong>r Querschnittsaufgabe „Reduzierung<br />
<strong>de</strong>r Flächeninanspruchnahme“ übernehmen. Der Fortschrittsbericht<br />
<strong>2006</strong> sollte <strong>de</strong>n bis dahin zwischen Bund, Län<strong>de</strong>rn und Kommunen<br />
vereinbarten Fahrplan und die Aufgabenverteilung enthalten.<br />
Bei <strong>de</strong>r Entwicklung eines Maßnahmenkonzeptes ist es wichtig,<br />
die wechselseitigen Beziehungen rechtlicher, planerischer und<br />
ökonomischer „Stellschrauben“ innerhalb <strong>de</strong>r Gesamtstrategie zu<br />
i<strong>de</strong>ntifizieren und aufeinan<strong>de</strong>r abzustimmen. Das be<strong>de</strong>utet, dass<br />
neue Initiativen zur Reduzierung <strong>de</strong>s Landschaftsverbrauchs keinesfalls<br />
durch fortbestehen<strong>de</strong>, falsch ausgerichtete Subventionen<br />
und steuerliche Anreize konterkariert wer<strong>de</strong>n dürfen. Fehlanreize<br />
müssen beseitigt und statt<strong>de</strong>ssen in Anreize für einen sparsamen<br />
und effizienten Umgang mit <strong>de</strong>r Fläche umgewan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n.<br />
Vor allem ist eine ökologische Reform <strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>finanzsystems<br />
erfor<strong>de</strong>rlich, welche die Grundsteuer, die Gewerbesteuer,<br />
<strong>de</strong>n Einkommensteueranteil <strong>de</strong>r Kommunen und <strong>de</strong>n kommunalen<br />
Finanzausgleich umfassen muss. Auch die Grun<strong>de</strong>rwerbsteuer<br />
bedarf einer entsprechen<strong>de</strong>n Umgestaltung. Ein zukunftsfähiger<br />
kommunaler Finanzausgleich muss das Freihalten <strong>de</strong>r Landschaft<br />
für die Erholung und <strong>de</strong>n Schutz <strong>de</strong>r natürlichen Ressourcen<br />
berücksichtigen.<br />
Zu<strong>de</strong>m bedarf es einer Umkehr in <strong>de</strong>m für Bo<strong>de</strong>n, Fläche und<br />
Immobilien relevanten För<strong>de</strong>rsystem <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r.<br />
Die Bund-Län<strong>de</strong>r-Gemeinschaftsaufgaben finanzieren, vielfach erst<br />
ermöglicht durch Mittel <strong>de</strong>r EU, noch zu häufig flächenzehren<strong>de</strong><br />
Projekte. Hier gilt es umzusteuern auf die ausschließliche För<strong>de</strong>rung<br />
von bestandserhalten<strong>de</strong>n Projekten sowie von Vorhaben, die<br />
innerhalb <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n Siedlungsgrenzen durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Auch die Höhe <strong>de</strong>r Entfernungspauschale gehört weiterhin auf<br />
<strong>de</strong>n Prüfstand.<br />
Eine Abkehr von <strong>de</strong>r auf Expansion fixierten Planungsphilosophie,<br />
eine entsprechen<strong>de</strong> Anpassung <strong>de</strong>s Planungsrechts an die Notwendigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Bestandspflege und -entwicklung und sich darauf<br />
grün<strong>de</strong>n<strong>de</strong>, <strong>de</strong>m Ziel <strong>de</strong>r Nachhaltigkeit verpflichtete Planungen<br />
<strong>de</strong>r für die Regional- und Bauleitplanung zuständigen Län<strong>de</strong>r und<br />
Kommunen, müssen diese Rahmensetzung sinnvoll ergänzen. In<br />
Anbetracht <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung angeregten Diskussion<br />
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über Qualität und Quantität <strong>de</strong>r Flächeninanspruchnahme muss<br />
ebenfalls eine konkrete Erfassung von quantitativen und qualitativen<br />
Aspekten <strong>de</strong>r Flächeninanspruchnahme verfolgt wer<strong>de</strong>n.<br />
Im Mittelpunkt muss hierbei ein verbessertes Monitoring <strong>de</strong>r<br />
Flächenentwicklung stehen.<br />
Die gravieren<strong>de</strong>n Folgen eines „Weiter so!“ müssen allen relevanten<br />
Akteuren, öffentlichen wie privaten, klar vor Augen geführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Neue Leitbil<strong>de</strong>r künftiger Entwicklung müssen in <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />
diskutiert und Lösungswege aufgezeigt wer<strong>de</strong>n. Die sozialen, ökologischen,<br />
ökonomischen, auch arbeitsmarkt- und finanzpolitischen<br />
Vorteile <strong>de</strong>s Engagements für und <strong>de</strong>s Investierens in <strong>de</strong>n Bestand<br />
müssen weiter bekannt gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />
Die unterzeichnen<strong>de</strong>n Umwelt- und Naturschutzverbän<strong>de</strong> bieten<br />
Bund, Län<strong>de</strong>rn und Kommunen ihre Mitarbeit bei <strong>de</strong>r Umsetzung<br />
<strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen Maßnahmen zur Reduzierung <strong>de</strong>r Flächeninanspruchnahme<br />
an und sind insbeson<strong>de</strong>re bereit, konkrete Beiträge<br />
zur Bewusstseinsbildung zu leisten.<br />
Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND)<br />
Bund Heimat und Umwelt (BHU)<br />
Bund Naturschutz in Bayern (BN Bayern)<br />
Bun<strong>de</strong>sverband Beruflicher Naturschutz (BBN)<br />
Deutscher Jagdschutzverband (DJV)<br />
Deutscher Naturschutzring (DNR)<br />
Deutscher Rat für Lan<strong>de</strong>spflege (DRL)<br />
Europarc Deutschland<br />
Grüne Liga<br />
Lan<strong>de</strong>sbund für Vogelschutz in Bayern (LBV)<br />
Naturschutzbund Deutschland (NABU)<br />
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW)<br />
Stiftung Europäisches Naturerbe (EURONATUR)<br />
Verband Deutscher Naturparke (VDN)<br />
WWF Deutschland (WWF)<br />
Verabschie<strong>de</strong>t im Januar <strong>2006</strong>