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Geschäftsbericht 2005 - 2006 - Newsroom.de

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DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />

90<br />

Anhang VI<br />

Gemeinsames Positionspapier <strong>de</strong>r Umweltund<br />

Naturschutzverbän<strong>de</strong> zum Thema<br />

„Reduzierung <strong>de</strong>r Flächeninanspruchnahme“<br />

Landschaftsverbrauch zurückfahren!<br />

Ökologisch notwendig,<br />

sozial verantwortlich und<br />

wirtschaftlich vernünftig<br />

Die Problematik <strong>de</strong>s anhalten<strong>de</strong>n Landschaftsverbrauchs<br />

Gegenwärtig wer<strong>de</strong>n in Deutschland je<strong>de</strong>n Tag über 100 Hektar freie<br />

Landschaft durch Zersiedlung und Versiegelung verbaut o<strong>de</strong>r von<br />

Verkehrswegen zerschnitten; das entspricht einer Fläche von 125<br />

Fußballfel<strong>de</strong>rn. Der größte Teil hiervon wird für neue Siedlungsund<br />

Gewerbegebiete benötigt, rund ein Viertel für neue Straßen<br />

und an<strong>de</strong>re Verkehrswege. Dieser Verlust wertvoller Flächen in<br />

Deutschland ist <strong>de</strong>utlich zu hoch und hält seit Jahren auf hohem<br />

Niveau an. Damit verbun<strong>de</strong>n sind gravieren<strong>de</strong> Folgen für Natur und<br />

Umwelt sowie für eine effiziente und sozialverträgliche Flächennutzung.<br />

Was die Reformen <strong>de</strong>r Sozialsysteme vorantreibt, muss<br />

uns auch hier die Augen öffnen: Mit einem „Weiter so!“ sind in<br />

kurzer Zeit die notwendigen Handlungsspielräume für kommen<strong>de</strong><br />

Generationen verbaut.<br />

Wir weisen seit vielen Jahren auf die fatale Entwicklung einer zu<br />

hohen Inanspruchnahme neuer Flächen für Siedlung und Verkehr<br />

hin. Jetzt veranlassen uns die sich verschärfen<strong>de</strong> Situation <strong>de</strong>r<br />

öffentlichen Haushalte und die <strong>de</strong>mografische Entwicklung erneut<br />

zu einer öffentlichen Stellungnahme. Aus unserer Sicht darf es so<br />

nicht weiter gehen! Ein Um<strong>de</strong>nken und ein umfassen<strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>ln<br />

von Bund, Län<strong>de</strong>rn und Kommunen sind zwingend erfor<strong>de</strong>rlich,<br />

um das Ziel einer nachhaltigen Flächennutzung erreichen zu<br />

können.<br />

<br />

<br />

<br />

Ursachen für <strong>de</strong>n Landschaftsverbrauch<br />

Staatliche Anreize sind ein wesentlicher Grund für <strong>de</strong>n anhalten<strong>de</strong>n<br />

Landschaftsverbrauch. In <strong>de</strong>r Hoffnung auf die Ansiedlung neuer<br />

Gewerbebetriebe und die Schaffung neuer Arbeitsplätze weisen<br />

viele Kommunen – angetrieben von <strong>de</strong>r Aussicht auf steigen<strong>de</strong><br />

Einnahmen aus <strong>de</strong>r Gewerbesteuer und oft unterstützt durch<br />

staatliche För<strong>de</strong>rmittel – großzügig Gewerbegebiete aus. Betriebsverlagerungen<br />

auf neue Flächen wer<strong>de</strong>n selbst dann geför<strong>de</strong>rt,<br />

wenn sie insgesamt keinen Zuwachs an Arbeitsplätzen bringen.<br />

Häufig gehen Arbeitsplätze, die an einem Ort geschaffen wer<strong>de</strong>n,<br />

an<strong>de</strong>rnorts verloren. Steuerliche Anreize durch die Grundsteuer<br />

heutiger Prägung ebenso wie die Eigenheimzulage in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

unterstützen <strong>de</strong>n Trend zur Zersiedlung <strong>de</strong>r Landschaft.<br />

Der ungebrochene Landschaftsverbrauch hat gravieren<strong>de</strong> Umweltfolgen:<br />

Neben <strong>de</strong>r unmittelbaren Schädigung und <strong>de</strong>m Verlust<br />

fruchtbarer Bö<strong>de</strong>n wird <strong>de</strong>r Wasserhaushalt beeinträchtigt, mit <strong>de</strong>r<br />

Folge einer wachsen<strong>de</strong>n Hochwassergefahr und einer gestörten<br />

Grundwasserneubildung. Biotope wer<strong>de</strong>n geschädigt o<strong>de</strong>r zerstört,<br />

Landschaften wer<strong>de</strong>n zerschnitten, viele Wäl<strong>de</strong>r sowie agrarisch<br />

genutzte Ökosysteme sind nicht mehr o<strong>de</strong>r nur noch eingeschränkt<br />

als Lebensraum für Tiere mit größeren Aktionsradien tauglich. Die<br />

verloren gehen<strong>de</strong>n Äcker, Wiesen und Wäl<strong>de</strong>r fehlen nicht nur <strong>de</strong>n<br />

Bauern als Produktionsgrundlage, son<strong>de</strong>rn sie wer<strong>de</strong>n zu großen<br />

Teilen versiegelt und können ihre Funktion im Umwelthaushalt nicht

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