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Geschäftsbericht 2005 - 2006 - Newsroom.de

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DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />

88<br />

• koordinierte Maßnahmen, die <strong>de</strong>n Lebensraum <strong>de</strong>r Populationen sichern<br />

und för<strong>de</strong>rn; aktive Beteiligung an Planungen, die Lebensräume von Wildtieren<br />

betreffen (Raumordnungspläne / Biotopvernetzung / Wildquerungen<br />

an Verkehrstrassen)<br />

• Entwicklung und Durchsetzung von Konzepten, die eine Optimierung <strong>de</strong>r<br />

Raumnutzung <strong>de</strong>s Rotwil<strong>de</strong>s anstreben. Dazu zählen auch grenzübergreifen<strong>de</strong><br />

Kooperationen<br />

• Öffnung <strong>de</strong>r Hegegemeinschaft für eine Diskussion mit an<strong>de</strong>ren gesellschaftlichen<br />

Gruppen<br />

(2) Lebensraum und Artenschutz<br />

Ausgewiesene Rotwildgebiete haben eine populationserhalten<strong>de</strong> Funktion;<br />

die scharfe Abgrenzung dieser behördlich <strong>de</strong>finierten Rotwildlebensräume<br />

von <strong>de</strong>n rotwildfreien Gebieten kann aus fachlicher Sicht nicht aufrechterhalten<br />

wer<strong>de</strong>n. Deren Grenzen sind im Hinblick auf die artspezifischen<br />

Ansprüche <strong>de</strong>s Rotwil<strong>de</strong>s an geeignete Lebensräume zu überprüfen und fallweise<br />

zu verän<strong>de</strong>rn. Flächenergänzungen, Flächentausch sowie die Neuausweisung<br />

o<strong>de</strong>r gar gänzliche Aufhebung <strong>de</strong>r Abgrenzung von Rotwildgebieten<br />

müssen in die Diskussion einbezogen wer<strong>de</strong>n. Grun<strong>de</strong>igentümer und<br />

Bewirtschafter <strong>de</strong>r betroffenen Flächen sind in diesen Prozess einzubin<strong>de</strong>n.<br />

Erfor<strong>de</strong>rlichenfalls können Konfliktflächen (beispielsweise sensible land- und<br />

forstwirtschaftlich genutzte Flächen) auf Grundlage einer Konfliktanalyse aus<br />

<strong>de</strong>n Planungskonzepten herausgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Grundsätzlich haben alle Nutzer von Rotwildlebensräumen bei ihren Aktivitäten<br />

so weit Rücksicht zu nehmen, dass diese Wildart artgerecht existieren<br />

kann.<br />

Zwischen <strong>de</strong>n Vorkommensgebieten wan<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s Rotwild sollte grundsätzlich<br />

geschont bzw. nur auf Grundlage eines Abschussplanes erlegt wer<strong>de</strong>n.<br />

Dabei soll im Umfeld von Querungshilfen wie z.B. Grünbrücken über Straßen<br />

bzw. Bahntrassen eingeschränkte Jagdruhe herrschen (i.d.R. in einem Umkreis<br />

von min<strong>de</strong>stens 300 m beidseits <strong>de</strong>r Brückenköpfe. In diesem Bereich soll<br />

keine Einzeljagd stattfin<strong>de</strong>n und auf feste jagdliche Ansitzeinrichtungen<br />

verzichtet wer<strong>de</strong>n). Diese jagdlichen Einschränkungen sollten Bestandteil <strong>de</strong>s<br />

Jagdpachtvertrages in gemeinschaftlichen Jagdbezirken sein. Die Durchlässigkeit<br />

<strong>de</strong>r Landschaft im Sinne <strong>de</strong>r o.g. „Deklaration von Konstanz“ bzw.<br />

<strong>de</strong>m gemeinsamen Positionspapier von DJV, NABU und WWF zu „Biotopverbund<br />

durch Wildtierkorridore“ aus <strong>de</strong>m Jahr 2002 ist für die arteigene<br />

Migration <strong>de</strong>s Rotwil<strong>de</strong>s sowie die Erfüllung seiner Indikator und Vektor-Funktion<br />

unerlässlich.<br />

Als Leitart für <strong>de</strong>n Biotopverbund ist das Rotwild auch in <strong>de</strong>n fachlichen<br />

Kontext internationaler Konventionen zu stellen – „Übereinkommen zur Biodiversität“<br />

(Rio 1992) sowie „Agenda 21“.<br />

Die Erhaltung, Sicherung und Pflege <strong>de</strong>r Lebensräume für die frei leben<strong>de</strong><br />

Tier- und Pflanzenwelt stehen im Mittelpunkt <strong>de</strong>r jägerischen Bemühungen.<br />

Eine weitere Zerstückelung <strong>de</strong>r Jagdbezirke steht einer sinnvollen Hege entgegen.

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