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Geschäftsbericht 2005 - 2006 - Newsroom.de

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DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />

Zwerggans. Auf Grund <strong>de</strong>s weltweiten Rückgangs hatte <strong>de</strong>r Schwedische<br />

Jagdverband eine Wie<strong>de</strong>ransiedlung aus Zuchtvögeln erreicht. Die etwa 100<br />

Vögel umfassen<strong>de</strong> Population hatte man mit Hilfe von Leichtflugzeugen auf<br />

Überwinterungsgebiete in Holland geprägt, da sie dort vor Jägern sicher seien.<br />

Deutsche Vogelschützer hatten daher dieses Argument benutzt, um hierzulan<strong>de</strong><br />

für ein völliges Verbot <strong>de</strong>r Gänsejagd zu plädieren. Inzwischen zeigte<br />

sich jedoch, dass diese Population durch Einkreuzungen von Grau- und<br />

Saatgänsen genetisch verunreinigt ist. Es wird daher erwogen, sie zu eliminieren<br />

und durch eine neue mit Hilfe norwegischer Wildvögel zu ersetzen,<br />

die dann wie<strong>de</strong>r in ihre angestammten osteuropäischen Überwinterungsgebiete<br />

ziehen sollen.<br />

Großtrappe. In Ungarn ist es gelungen, durch Biotopgestaltung und Prädatorenkontrolle<br />

die Population von 1106 (in 2000) auf 1272 Vögel (in <strong>2005</strong>)<br />

zu steigern.<br />

Antilopen <strong>de</strong>r Sahara/Sahel-Zone. Sechs dieser an das Leben in <strong>de</strong>r Wüste<br />

angepasste Arten sind vor allem infolge <strong>de</strong>r jagdlichen Ausbeutung durch reiche<br />

Öl-Scheichs und <strong>de</strong>ren Gäste gefähr<strong>de</strong>t. Alle gesetzlichen Regelungen in<br />

<strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn blieben bisher unwirksam, da <strong>de</strong>ren Regierungen<br />

durch massive finanzielle Unterstützung bestochen wer<strong>de</strong>n. Auch nach längerer<br />

Diskussion zeichnete sich keine Möglichkeit ab, dieses Treiben zu been<strong>de</strong>n.<br />

Bedauerlich auch im Hinblick auf das Renomee <strong>de</strong>r ansonsten für Afrika<br />

segensreichen Auswirkungen von Jagdtourismus und Trophäenjagd.<br />

Am 19.11. referierten Spezialisten während eines ganztägigen Symposiums<br />

(„Roundtable“) über zwei brisante Themen, die auch wan<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Tierarten<br />

betreffen:<br />

Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Klimas. Die seit zwei Jahrzehnten registrierte Erwärmung<br />

<strong>de</strong>r Erdatmosphäre infolge von CO2 – Emissionen ist am ausgeprägtesten auf<br />

<strong>de</strong>r nördlichen Halbkugel. Dürreperio<strong>de</strong>n wie auch Überschwemmungen<br />

beeinträchtigen das Überleben vieler CMS-Arten. Ans Wasser gebun<strong>de</strong>ne<br />

Vögel lei<strong>de</strong>n unter <strong>de</strong>r Austrocknung von Flachgewässern. Für arktische und<br />

montane Arten wird <strong>de</strong>r Lebensraum kleiner. Durch <strong>de</strong>n Anstieg <strong>de</strong>s Meeresspiegels<br />

verschwin<strong>de</strong>n viele Sandsträn<strong>de</strong>, die Meeresschildkröten zur Ablage<br />

ihrer Eier benötigen. Weitere Erhöhung <strong>de</strong>r Wassertemperatur könnte die<br />

Fortpflanzungsrate <strong>de</strong>r Wale beeinträchtigen.<br />

Vogelgrippe. Die Befürchtung, das Virus H5N1 könnte mit einem menschlichen<br />

Grippe-Virus mutieren und dann eine Pan<strong>de</strong>mie mit vielen Millionen<br />

Toten auslösen, führte zu informativen Fachvorträgen und lebhaften Debatten,<br />

auch während <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Konferenz. Ihren Ursprung hatte die Krankheit<br />

in Ostasien, wo Geflügel unter unhygienischen Verhältnissen gehalten<br />

wird, und die Tiere oft auf engstem Raum mit Menschen zusammenleben<br />

(Kin<strong>de</strong>r nehmen ihre Lieblinge gar mit ins Bett!). Unter diesen Umstän<strong>de</strong>n ist<br />

es eher überraschend, dass in China erst 60 To<strong>de</strong>sfälle registriert wor<strong>de</strong>n sein<br />

sollen. Dies nahm ein Vertreter <strong>de</strong>r EU-Kommission zum Anlass, vor übertriebener<br />

Hysterie zu warnen. Unter Hinweis auf die jährlichen Millionen von<br />

Malaria-Opfern, die kaum zur Kenntnis genommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Zentrales Thema war die Frage, inwiefern Zugvögel zur Verbreitung <strong>de</strong>r<br />

Krankheit beitragen können. Zwar gibt es hierfür noch immer keinen konkreten<br />

Beweis. Doch ist <strong>de</strong>r Verdacht bei Berücksichtigung von Krankheitsfällen<br />

entlang <strong>de</strong>r Routen östlicher Zugvögel und während <strong>de</strong>r herbstlichen<br />

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