Geschäftsbericht 2005 - 2006 - Newsroom.de
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DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
32<br />
Eine wesentliche Neuerung im Projektverlauf greift erstmals dieses Jahr,<br />
nämlich <strong>de</strong>r Beschluss <strong>de</strong>s DJV-Präsidums, die bun<strong>de</strong>sweite Flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong><br />
Einschätzung von Wildtierarten (bisher wur<strong>de</strong> hierüber nur das Rebhuhn<br />
erfasst) weiter auszubauen. Hierzu wur<strong>de</strong> in Abstimmung mit <strong>de</strong>n drei WILD-<br />
Zentren, <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>m DJV <strong>de</strong>r im Anhang IV beigefügte<br />
Fragebogen entwickelt. Insgesamt sollen 24 ausgewählte Arten plausibel<br />
und nachvollziehbar erfasst (nicht gezählt) wer<strong>de</strong>n, u. a. solche, die nicht<br />
bejagt wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren Strecken keine Rückschlüsse auf <strong>de</strong>n Bestand zulassen<br />
(wie etwa die Mar<strong>de</strong>rartigen). Darüber hinaus soll über die rasche Ausbreitung<br />
<strong>de</strong>r Neubürger Mar<strong>de</strong>rhund, Waschbär, Mink und Nilgans mehr in<br />
Erfahrung gebracht wer<strong>de</strong>n, aber auch darüber, wo sich einst heimische Arten<br />
wie Fischotter, Biber, Wildkatze und Kolkrabe heute wie<strong>de</strong>r ansie<strong>de</strong>ln. Die<br />
Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> regeln die Verteilung <strong>de</strong>r Bögen an alle Revierinhaber<br />
und <strong>de</strong>n Rücklauf (bis 30. Juni <strong>2006</strong>) in Eigenregie. Die Auswertung erfolgt<br />
zentral im EDV-Zentrum <strong>de</strong>r Uni Trier.<br />
Alle Revierinhaber Deutschlands sind aufgefor<strong>de</strong>rt, sich an dieser gemeinsamen<br />
bun<strong>de</strong>sweiten Aktion zu beteiligen. Nur durch eine möglichst hohe<br />
Rücklaufquote können statistisch repräsentative Aussagen erzielt wer<strong>de</strong>n.<br />
Positionspapier von DJV und AGLR zum Rotwild<br />
Gemeinsam mit <strong>de</strong>r „Arbeitsgemeinschaft Lebensraum Rotwild (AGLR)“ hat<br />
<strong>de</strong>r DJV am 6. Februar <strong>2006</strong> unter <strong>de</strong>m Titel „Rotwild muss in Deutschland<br />
eine Zukunft haben“ ein Positionspapier verabschie<strong>de</strong>t (Anhang V). Das Papier<br />
basiert auf <strong>de</strong>n Ergebnissen eines Arbeitskreises im Rahmen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sjägertages<br />
von Celle unter maßgeblicher Mitarbeit <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n DJV-Präsidiumsmitglie<strong>de</strong>r,<br />
Herrn Hammerschmidt und Dr. Bethe.<br />
Zu <strong>de</strong>n wichtigsten For<strong>de</strong>rungen gehören:<br />
• Prüfung auf Öffnung <strong>de</strong>r 140 behördlich abgegrenzten „Rotwildgebiete“<br />
Deutschlands, die nur noch 15% <strong>de</strong>s eigentlichen Verbreitungsgebietes <strong>de</strong>r<br />
Art umfassen und Forcierung <strong>de</strong>r Vernetzung von Lebensräumen.<br />
• Bau weiterer Querungshilfen, wie Grünbrücken über Straßen bzw. Bahntrassen,<br />
bei gleichzeitiger eingeschränkter Jagdruhe in <strong>de</strong>ren Umfeld.<br />
• Stärkere Verpflichtung zur Mitgliedschaft und Mitarbeit <strong>de</strong>r Revierinhaber<br />
in Hegegemeinschaften, bei gleichzeitig höherer rechtlicher Kompetenz <strong>de</strong>rselben<br />
zur Sicherung einer großräumigen einheitlichen Hege und Bewirtschaftung<br />
<strong>de</strong>s Rotwil<strong>de</strong>s.<br />
• Überprüfung <strong>de</strong>r Bejagungskonzepte unter bes. Berücksichtigung <strong>de</strong>r Relationen<br />
Einzel- und Bewegungsjag<strong>de</strong>n, Nachtjagd, Fütterung und Kirrung<br />
sowie die Bejagung wan<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Rotwil<strong>de</strong>s in eigentlich rotwildfreien Gebieten.<br />
Verhin<strong>de</strong>rung einer weiteren Verkleinerung <strong>de</strong>r Jagdreviere in <strong>de</strong>n Rotwil<strong>de</strong>instandsgebieten.<br />
Der artgerechte Erhalt <strong>de</strong>s Rotwil<strong>de</strong>s in lebensfähigen Populationsgrößen<br />
ist ein gesellschaftlicher Auftrag, <strong>de</strong>r nicht nur durch die Jägerschaft verantwortungsbewusst<br />
wahrgenommen, son<strong>de</strong>rn auch durch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit<br />
weiten Teilen <strong>de</strong>r nichtjagen<strong>de</strong>n Bevölkerung vermittelt wer<strong>de</strong>n<br />
muss.