Geschäftsbericht 2005 - 2006 - Newsroom.de

DJV Geschäftsbericht 2005/2006
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Der DJV tritt aber ferner dafür ein, dass nach Inkrafttreten des neuen Grundgesetzes
das BJG möglichst rasch novelliert wird. Von daher hat der DJV eine
Arbeitsgruppe eingesetzt, die auch die Arbeit schon aufgenommen hat, um
den Entwurf eines BJG zu formulieren. Dieser Entwurf soll dann den Bundesund
Landesgesetzgebern zur Verfügung gestellt werden als Grundlage des
offiziellen Entwurfs für ein BJG. Zahlreiche Minister des Bundes und der Länder
haben dieses Vorgehen des DJV ausdrücklich begrüßt.
Wenn wir die Zukunft der Jagd betrachten, stellt sich die Föderalismusreform
jedoch nicht nur als eine rechtliche, sondern auch als eine politische Herausforderung
dar. Denn durch die Föderalismusreform und die beabsichtigte
Verschiebung der Gesetzgebungskompetenzen wird die Jagd stärker als
bisher gesellschaftspolitischen Interessen ausgesetzt sein. Gesetzgebungsprozesse
auf Bundes- und Länderebene werden öffentlich geführt. Dies bedeutet
zum einen, dass auch die Landesjagdverbände noch mehr politische Arbeit
leisten müssen als bisher. Damit wir in Deutschland ein einheitliches Jagdrecht
behalten, wird der Bundesverband diese Aktivitäten mit begleiten und synchronisieren
müssen. Hierzu können zwischen dem DJV und den Landesjagdverbänden
ganz neue Schnittstellen entstehen.
Der DJV wird – gemeinsam mit den Landesjagdverbänden – sehr intensiv
die weiteren Beratungen der Gesetzentwürfe begleiten, um die zentralen Forderungen
der Jagd zu berücksichtigen.
FACE und Europäisches Parlament
Die Jagd in Deutschland wird mehr und mehr von gesetzlichen Regelungen
und vertraglichen Vereinbarungen auf europäischer Ebene beeinflusst. Die
Arbeit der FACE, dem Zusammenschluss der Jagdverbände in der EU, ist daher
unverzichtbar für die tägliche Arbeit der nationalen Jagdverbände.
Für den DJV vertreten Ehrendpräsident Baron Heereman und Hauptgeschäftsführer
von Wülfing die Interessen in den Gremien der FACE. Baron
Heereman ist zugleich Vizepräsident der FACE und damit an herausragender
Stelle für das Jagdwesen in Europa tätig.
Nach wie vor nimmt einen großen Bereich der Arbeit der FACE die Auslegung
der Konkretisierung des Art. 7 Abs. 4 der EU-Vogelrichtlinie ein. Der
vorliegende Leitfaden soll Bestandteil der Vogelrichtlinie im Anhang V werden,
um somit eine höhere Wirksamkeit zu erhalten. Zahlreiche Verhandlungen
mit der Kommission aber auch mit nationalen Regierungen stehen voraussichtlich
vor dem Abschluss, wenngleich einige Nationen, u. a. wohl auch
Deutschland, noch Bedenken gegen den Interpretationsführer haben.
Ferner wird FACE die Sammlung von wissenschaftlichen und biologischen
Daten, insbesondere unter Berücksichtigung der Streckenstatistik für die in
Anhang II der Vogelrichtlinie aufgeführten Arten, verstärken.
Darüber hinaus hat sich FACE gemeinsam mit der Intergruppe „Nachhaltige
Jagd, Biodiversität & Ländliche Aktivitäten“ im europäischen Parlament
und den nationalen Verbänden dafür eingesetzt, dass die Verordnung zur
Fangjagd verhindert wird. Das Parlament ist letztlich diesem Vorschlag gefolgt
und hat fraktionsübergreifend zwar mit unterschiedlichen Argumenten aus
verschiedenen Gründen diesen Entwurf abgelehnt. Derzeit wird geprüft, ob,
in welcher Weise und in welchem Bereich die EU Kompetenzen für den Schutz