Geschäftsbericht 2005 - 2006 - Newsroom.de
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DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
2. Der Bestand <strong>de</strong>s Jagdrechtes in Deutschland ist auch künftig als Eigentumsund<br />
Nutzungsrecht zu garantieren. Bun<strong>de</strong>stag und Bun<strong>de</strong>sregierung wer<strong>de</strong>n<br />
aufgefor<strong>de</strong>rt, <strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>s Reviersystems, <strong>de</strong>r Zwangsmitgliedschaft<br />
in <strong>de</strong>n Jagdgenossenschaften und <strong>de</strong>r Hegeverpflichtung zu garantieren,<br />
die gemeinsam eine funktionieren<strong>de</strong> Bejagung und einen effektiven Artenschutz<br />
gewährleisten.<br />
3. Das Umweltprogramm <strong>de</strong>r Vereinten Nationen (UNEP) und die Weltnaturschutzorganisation<br />
(IUCN) haben erklärt, dass die verantwortungsvolle<br />
Nutzung wild leben<strong>de</strong>r Tier- und Pflanzenarten, also auch die Jagd, <strong>de</strong>m<br />
Naturschutz dient. Bun<strong>de</strong>stag und Bun<strong>de</strong>sregierung wer<strong>de</strong>n aufgefor<strong>de</strong>rt,<br />
die Jagd- und Naturschutzpolitik danach auszurichten.<br />
4. Das flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong> Engagement von Grun<strong>de</strong>igentümern und Jägerschaft<br />
für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt sowie die ehrenamtliche Tätigkeit<br />
von Eigentümern und Jägern zur Erhaltung und Verbesserung <strong>de</strong>r<br />
Lebensbedingungen <strong>de</strong>r frei leben<strong>de</strong>n Tier- und Pflanzenwelt sind anzuerkennen<br />
und zu för<strong>de</strong>rn.<br />
5. Die Naturschutz- und Jagdpolitik muss die Eigenverantwortung von Grun<strong>de</strong>igentümern<br />
und Nutzungsberechtigten für eine nachhaltige Nutzung von<br />
Naturgütern stärken und för<strong>de</strong>rn.<br />
Zu <strong>de</strong>n zentralen For<strong>de</strong>rungen, die DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Borchert in <strong>de</strong>r gut<br />
besuchten Kundgebung vor rund 400 Teilnehmern und Gästen vortragen<br />
konnte, nahm auch <strong>de</strong>r Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Dr. Till Backhaus, in seiner Ansprache Bezug und bekräftigte in seinem<br />
Re<strong>de</strong>beitrag die Be<strong>de</strong>utung eines bun<strong>de</strong>sweiten Rahmens für das Jagdrecht:<br />
„Eine Rechtszersplitterung wäre äußerst be<strong>de</strong>nklich“, führte Backhaus aus.<br />
Im Rahmen einer Fachdiskussion, die vom Mitglied <strong>de</strong>s DJV-Präsidiums<br />
Dr. Wulf Stubbe zum Thema „Neozoen in Deutschland“ mo<strong>de</strong>riert wur<strong>de</strong>,<br />
nahmen Wissenschaftler und Experten Stellung.<br />
RDir. Gerhard Adams, <strong>de</strong>r für das Bun<strong>de</strong>sumweltministerium an <strong>de</strong>r Fachdiskussion<br />
teilnahm, ging in seinem Vortrag von nur „lokal begrenzten Schä<strong>de</strong>n“<br />
durch Neozoen aus. Dr. Jürgen Goretzki von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sforschungsanstalt<br />
für Forst- und Holzwirtschaft wi<strong>de</strong>rsprach dieser Auffassung: „Der Mar<strong>de</strong>rhund<br />
kommt wohl erst am Atlantik zum stehen“. Sein Fazit: Wenn das<br />
Nie<strong>de</strong>rwild nicht besser geschützt wird, ist es bald verschwun<strong>de</strong>n.<br />
Prof. Pohlmeyer, Leiter <strong>de</strong>s Instituts für Wildtierforschung an <strong>de</strong>r Tierärztlichen<br />
Hochschule, Hannover, sieht Artenschutz ebenfalls als das schlagen<strong>de</strong><br />
Argument: „Nutzer und Schützer sollen sich endlich i<strong>de</strong>ologiefrei und ergebnisoffen<br />
zu einem gemeinsamen Prädatoren-Management durchringen“. Der<br />
umfassen<strong>de</strong> Artenschutz sei allein mit lebensraumverbessern<strong>de</strong>n Maßnahmen<br />
nachweislich nicht durchsetzbar.<br />
Mit großer Mehrheit verabschie<strong>de</strong>ten die Delegierten in Neubran<strong>de</strong>nburg<br />
ein Positionspapier „Neozoen in Deutschland“ als Ergebnis <strong>de</strong>r Diskussionsrun<strong>de</strong>.<br />
Darin for<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r DJV ein Gesamtkonzept zum Management von nicht<br />
heimischen Wildarten. „Insbeson<strong>de</strong>re für sich schnell ausbreiten<strong>de</strong> invasive<br />
Arten wie Mar<strong>de</strong>rhund, Mink und Waschbär muss <strong>de</strong>r naturschutz- und jagdrechtliche<br />
Umgang ein<strong>de</strong>utig erklärt wer<strong>de</strong>n“, fasste DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Borchert<br />
die For<strong>de</strong>rungen zusammen. Alle drei Arten sollen lt. Empfehlung <strong>de</strong>r Berner-<br />
Konvention von 1999 streng kontrolliert wer<strong>de</strong>n, da sie die biologische Vielfalt<br />
bedrohen. Im Positionspapier for<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r DJV daher die Aufnahme <strong>de</strong>r<br />
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