Geschäftsbericht 2005 - 2006 - Newsroom.de
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D E U T S C H E R J A G D S C H U T Z - V E R B A N D E . V .<br />
V E R E I N I G U N G D E R D E U T S C H E N L A N D E S J A G D V E R B Ä N D E<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong><br />
für <strong>de</strong>n Zeitraum Juni <strong>2005</strong> bis Mai <strong>2006</strong><br />
Vorgelegt zur DJV-Delegiertenversammlung <strong>2006</strong><br />
in Lübeck
D E U T S C H E R J A G D S C H U T Z - V E R B A N D E . V .<br />
V E R E I N I G U N G D E R D E U T S C H E N L A N D E S J A G D V E R B Ä N D E<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong><br />
für <strong>de</strong>n Zeitraum Juni <strong>2005</strong> bis Mai <strong>2006</strong><br />
Vorgelegt zur DJV-Delegiertenversammlung <strong>2006</strong><br />
in Lübeck
Inhalt<br />
6 Vorwort<br />
8 Der Deutsche Jagdschutz-Verband e. V. (DJV)<br />
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Wer ist <strong>de</strong>r DJV? 8<br />
Aufgaben und Ziele 8<br />
Präsidium 8<br />
DJV-Hauptgeschäftsstelle 10<br />
12 Verbandswesen und internationale Angelegenheiten<br />
FACE und Europäisches Parlament 16<br />
Intergruppe „Nachhaltige Jagd, Biodiversität & Ländliche Aktivitäten“17<br />
CIC 18<br />
Internationale Jagdkonferenz<br />
Deutsche Versuchs- und Prüf-Anstalt<br />
18<br />
für Jagd- und Sportwaffen (DEVA) e. V. 19<br />
Bun<strong>de</strong>sverband Schießstätten (BVS) 19<br />
Forum Waffenrecht e. V. 20<br />
Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer 20<br />
Aktionsbündnis FORUM NATUR 20<br />
Deutscher Verkehrssicherheitsrat (DVR) 21<br />
Jagdhun<strong>de</strong>wesen 21<br />
Sonstige Organisationen und Veranstaltungen 21<br />
23 Rechtliche Angelegenheiten<br />
Auf EU-Ebene<br />
EU-Richtlinie zur Einführung humaner Fangnormen<br />
23<br />
für bestimmte Tierarten<br />
Verordnung (EG) Nr. 2075/<strong>2005</strong> mit<br />
23<br />
Vorschriften für die Trichinenuntersuchung 23<br />
EU-Lebensmittelhygienepaket 24<br />
Auf Bun<strong>de</strong>sebene 26<br />
Jagdrecht in <strong>de</strong>r Fö<strong>de</strong>ralismusreform 26<br />
Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch – LFGB 27<br />
Vogelgrippe (Geflügelpest) 28<br />
Schweinepest-Verordnung 29<br />
Entwurf <strong>de</strong>r Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Waffengesetz 29<br />
Jagdrechtstag 30<br />
31 Natur- und Artenschutz<br />
Wildtier-Informationssystem <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r Deutschlands (WILD) 31<br />
Positionspapier von DJV und AGLR zum Rotwild 32<br />
DJV und BfN setzen projektbezogene Naturschutzarbeit fort<br />
Gemeinsames Positionspapier <strong>de</strong>r Umwelt- u. Naturschutzverbän<strong>de</strong><br />
zu „Reduzierung <strong>de</strong>r Flächeninanspruchnahme“ und<br />
33<br />
„Leitfa<strong>de</strong>n für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung“ 34<br />
3
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
4<br />
Nationales Ramsar-Komitee<br />
Aus <strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>s Beirates „Artenschutz“ für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r<br />
35<br />
Ein- und Ausfuhr beim Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz 36<br />
Wissenschaftlicher Beirat 36<br />
38 Übersicht über die vom DJV geför<strong>de</strong>rten Arbeiten<br />
<strong>de</strong>s Europäischen Wildforschungsinstituts (EWI)<br />
Vorbemerkung 38<br />
Bonner Konvention zur Erhaltung wan<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Tierarten (CMS) 38<br />
Achte Vertragsstaatenkonferenz (COP 8) vom CMS, Nairobi/Kenia 38<br />
Dritte Vertragsstaatenkonferenz zum Afrikanisch-Eurasischen<br />
Wasservogelabkommen (AEWA) von CMS, Dakar/Senegal<br />
40<br />
Stellungnahmen und Publikationen 41<br />
44 DJV-Bildungsinitiative und Lernort Natur<br />
Seminare (chronologische Reihenfolge) 44<br />
AG Junge Jäger im DJV 47<br />
Bildungsmesse didacta 49<br />
Lernort Natur-Umfrage 51<br />
Homepage www.lernort-natur.<strong>de</strong> 52<br />
Mitwirkung in Gremien <strong>de</strong>r Umweltbildung 52<br />
55 Medienarbeit<br />
Meldungen / Pressedienste 55<br />
Pressekampagne zu wildtiere-live.<strong>de</strong> 55<br />
Kamingespräch mit Journalisten 56<br />
Die DJV-Pressestelle im Internet 56<br />
DJV-Journalistenpreis „Wildtier und Umwelt“ 57<br />
Bilanz <strong>de</strong>r DJV-Pressearbeit 58<br />
DJV-Pressearbeit in Zahlen 59<br />
63 Öffentlichkeitsarbeit<br />
wildtiere-live.<strong>de</strong> – die Seite <strong>de</strong>r Jäger für alle Naturfreun<strong>de</strong> 63<br />
Jagd-online.<strong>de</strong>: Für die ganze Familie – beliebter <strong>de</strong>nn je! 63<br />
Messen 64<br />
66 Verbandsinterne Kommunikation<br />
Internetportal für Jäger 66<br />
DJV-Infobrief 67<br />
DJV-Nachrichten 67<br />
FACE-Ausschuss für Kommunikation 67<br />
69 Berufsjäger
70 Jagdliches Schießen<br />
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
DJV-Bun<strong>de</strong>smeisterschaft 70<br />
Internationale Meisterschaft im jagdlichen Schießen 70<br />
Besprechung mit <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sobleuten im jagdlichen Schießen 70<br />
71 Jagdliches Brauchtum<br />
Jagdhornblasen 71<br />
1. Bun<strong>de</strong>swettbewerb im Es-Horn-Blasen 71<br />
Besprechung mit <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sobleuten im Jagdhornblasen 71<br />
Jagdmuseen 72<br />
73 DJV-Service und Marketing GmbH<br />
75 DJV-Stiftung<br />
natur + mensch – gemeinsam Zukunft stiften<br />
78 Anhang<br />
I Chronologie <strong>de</strong>r wichtigsten Termine im Berichtszeitraum 77<br />
II 43. Tagung <strong>de</strong>r Internationalen Jagdkonferenz<br />
Resolution „Lust und Frust mit <strong>de</strong>m Schwarzwild“ 84<br />
III Presseinformation Bun<strong>de</strong>saka<strong>de</strong>mie für Schießwesen gegrün<strong>de</strong>t 85<br />
IV Wildtiererfassung 86<br />
V Positionspapier <strong>de</strong>s Deutschen Jagdschutz-Verban<strong>de</strong>s e.V.<br />
und <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft Lebensraum Rotwild<br />
„Rotwild muss in Deutschland eine Zukunft haben“ 87<br />
VI Gemeinsames Positionspapier <strong>de</strong>r Umwelt- und<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong> zum Thema<br />
„Reduzierung <strong>de</strong>r Flächeninanspruchnahme“ 90<br />
5
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
6<br />
Vorwort<br />
Die Entscheidungen, die vom Gesetzgeber in <strong>de</strong>n nächsten Monaten getroffen<br />
wer<strong>de</strong>n, sind ausschlaggebend für die Zukunft <strong>de</strong>r Jagd in Deutschland.<br />
Ziel <strong>de</strong>s DJV war und ist ein stabiles, ausgewogenes und aussagekräftiges<br />
Bun<strong>de</strong>sjagdgesetz. Garant dafür war bisher unser jetziges Bun<strong>de</strong>sjagdgesetz.<br />
Als Rahmengesetzgebung.<br />
Doch erinnern wir uns:<br />
Nach einer Grundgesetzän<strong>de</strong>rung im Jahr 1994 durften Rahmengesetze<br />
keine Detailregelungen mehr festlegen, son<strong>de</strong>rn vom Grundsatz her nur noch<br />
Eckpunkte vorgeben.<br />
Diese stringente Auslegung wur<strong>de</strong> vom Bun<strong>de</strong>sverfassungsgericht, z. B. im<br />
Urteil zur so genannten Juniorprofessur, bestätigt. Dies hätte im Falle einer<br />
Novellierung <strong>de</strong>s BJG zum damaligen Zeitpunkt be<strong>de</strong>utet, dass <strong>de</strong>r Bund nur<br />
noch in wenigen jagdrechtlichen Fragen Gestaltungsspielraum gehabt hätte.<br />
Das hätte unweigerlich zu einer Zersplitterung in 16 unterschiedliche Lan<strong>de</strong>sgesetze<br />
geführt.<br />
Neben <strong>de</strong>r Rechtszersplitterung stand auch zu befürchten, dass beispielsweise<br />
aufgrund <strong>de</strong>r Umsetzung von EU-Vorgaben Naturschutz und Tierschutz<br />
eine dominante Stellung in <strong>de</strong>n Gesetzgebungsverfahren erhalten wür<strong>de</strong>n.<br />
Deshalb galt es für <strong>de</strong>n DJV, eine Novellierung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sjagdgesetzes zu<br />
diesem Zeitpunkt zu verhin<strong>de</strong>rn! Nicht nur einer erfolgreichen Lobbyarbeit<br />
durch DJV und allen LJV´s ist es zu verdanken, dass es nicht zu <strong>de</strong>r Novellierung<br />
à la Künast gekommen ist.<br />
Auch bei <strong>de</strong>r Fö<strong>de</strong>ralismusreform stand die Jagdgesetzgebung auf <strong>de</strong>m<br />
Plan, die letztendlich aber in <strong>de</strong>r letzten Legislaturperio<strong>de</strong> erfolglos blieb. Die<br />
große Koalition hat die Ergebnisse <strong>de</strong>r Kommission wie<strong>de</strong>r aufgegriffen. Der<br />
Prozess <strong>de</strong>r Fö<strong>de</strong>ralismusreform wur<strong>de</strong> und wird vom DJV eng begleitet. So<br />
stand 2003 noch im Raum, die Jagdgesetzgebung ausschließlich auf die<br />
Län<strong>de</strong>r zu verlagern.<br />
Dies hätte für das gesamte Jagdwesen sehr schädliche Auswirkungen<br />
gehabt. Die gemeinsame Kampagne und das geschlossene Vorgehen von DJV,<br />
LJV und Kreisgruppen haben sich in dieser für die Jagd in Deutschland sehr<br />
schwierigen Phase bewährt.<br />
Auch das abgestimmte Vorgehen im Aktionsbündnis Forum Natur, in <strong>de</strong>m<br />
6 Millionen Mitglie<strong>de</strong>r zusammengefasst sind, zeigte politische Wirkung:<br />
In <strong>de</strong>n letzten Plänen vor <strong>de</strong>r Neuwahl sollte das Jagdgesetz weiterhin ein<br />
Bun<strong>de</strong>sgesetz bleiben. Das ist ein großer Erfolg für die Jagd gewesen und ist<br />
es auch heute noch.<br />
Denn in <strong>de</strong>n erneuten Diskussionen um die Fö<strong>de</strong>ralismusreform wur<strong>de</strong> nie<br />
bestritten, dass das Jagdwesen ein Bun<strong>de</strong>sgesetz bleiben soll. Das aktuelle<br />
Papier zur Fö<strong>de</strong>ralismusreform, welches die Koalitionspartner verabschie<strong>de</strong>t<br />
haben, sieht vor, dass es künftig keine Rahmengesetzgebung mehr geben<br />
darf.<br />
Weiter hat sich die Koalition einvernehmlich darauf verständigt, dass das<br />
Jagdwesen – aber auch <strong>de</strong>r Naturschutz und die Landschaftspflege – in die
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
so genannte konkurrieren<strong>de</strong> Gesetzgebung fallen sollen. Es wird also auch<br />
nach <strong>de</strong>r Fö<strong>de</strong>ralismusreform noch ein Bun<strong>de</strong>sjagdgesetz geben!!<br />
Es be<strong>de</strong>utet aber auch, dass wir ein neues <strong>de</strong>tailliertes Bun<strong>de</strong>sjagdgesetz<br />
brauchen.<br />
Sollten die jetzigen Vorschläge so beschlossen wer<strong>de</strong>n, wird <strong>de</strong>r DJV sich aktiv<br />
in die Gestaltung <strong>de</strong>s neuen Bun<strong>de</strong>sjagdgesetzes einschalten.<br />
Unter diesen Bedingungen halte ich es für sinnvoll, dass das neue Bun<strong>de</strong>sjagdgesetz<br />
möglichst schnell erarbeitet und umgesetzt wird.<br />
Verän<strong>de</strong>rungen gehen meist mit Ängsten einher, doch für mich steht zweifelsfrei<br />
fest: Die Jagd in Deutschland hat eine gute Zukunft.<br />
Gerne schließe ich mich einem Zitat von Victor Hugo an:<br />
„Die Zukunft hat viele Namen. Für die Schwachen ist sie das Unerreichbare.<br />
Für die Furchtsamen ist sie das Unbekannte. Für die Tapferen ist sie die<br />
Chance.“<br />
Auch <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> spiegelt das breite Leistungs- und<br />
Servicespektrum <strong>de</strong>s DJV wi<strong>de</strong>r. Diese Leistungen sind nur durch unermüdlichen<br />
haupt- und ehrenamtlichen Einsatz möglich. Mein Dank gehört allen,<br />
die sich im DJV, in <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n, Kreisgruppen und Hegeringen<br />
engagieren. Denn nur durch Ihren Einsatz wer<strong>de</strong>n wir die Jagd, so wie wir sie<br />
kennen und lieben, erhalten können.<br />
Mit Waidmannsdank!<br />
Jochen Borchert<br />
7
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
8<br />
Der Deutsche Jagdschutz-<br />
Verband e.V. (DJV)<br />
Wer ist <strong>de</strong>r DJV ?<br />
Der Deutsche Jagdschutz-Verband ist die Vereinigung <strong>de</strong>r 16 <strong>de</strong>utschen Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong><br />
und eingetragener, gemeinnütziger Verein. Fast 300.000<br />
Jäger sind bun<strong>de</strong>sweit über die Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> bzw. <strong>de</strong>ren Unterglie<strong>de</strong>rungen<br />
im DJV organisiert, das sind 90% aller Jagdscheininhaber. Die Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong><br />
sind als selbständige Organisationen in Kreisgruppen und<br />
Hegeringe unterglie<strong>de</strong>rt.<br />
Der DJV ist – nach § 59 Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetz – ein staatlich anerkannter<br />
Naturschutzverband, ebenso wie die meisten Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>.<br />
Aufgaben und Ziele<br />
Zu <strong>de</strong>n satzungsgemäß verankerten Aufgaben und Zielen <strong>de</strong>s DJV zählen:<br />
• Die „För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r frei leben<strong>de</strong>n Tierwelt im Rahmen <strong>de</strong>s Jagdrechts sowie<br />
<strong>de</strong>s Natur-, Landschafts-, Umwelt- und Tierschutzes“. Dies be<strong>de</strong>utet insbeson<strong>de</strong>re<br />
<strong>de</strong>n Schutz und die Erhaltung einer artenreichen und gesun<strong>de</strong>n<br />
frei leben<strong>de</strong>n Tierwelt sowie die Sicherung ihrer Lebensgrundlagen.<br />
• Die Pflege und För<strong>de</strong>rung aller Zweige <strong>de</strong>s Jagdwesens, <strong>de</strong>s jagdlichen<br />
Brauchtums, <strong>de</strong>r jagdlichen Aus- und Weiterbildung, <strong>de</strong>s jagdlichen Schrifttums,<br />
jagdkultureller Einrichtungen.<br />
• Die Pflege und För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r anerkannten Grundsätze <strong>de</strong>utscher Waidgerechtigkeit.<br />
• Die politische und gesellschaftliche Vertretung <strong>de</strong>r Jägerschaft auf nationaler<br />
und internationaler Ebene.<br />
• Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – das heißt, die Jagd für die Bevölkerung<br />
transparent und verständlich zu machen und die Aufgaben <strong>de</strong>r Jäger<br />
darzustellen. Im Rahmen <strong>de</strong>r Aktion „Lernort Natur“ la<strong>de</strong>n Jäger Schüler<br />
und Jugendliche in ihre Reviere ein, um ihnen die Zusammenhänge in <strong>de</strong>r<br />
Natur wie<strong>de</strong>r näher zu bringen.<br />
Präsidium:<br />
Präsi<strong>de</strong>nt: Jochen Borchert, MdB<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Nordrhein-Westfalen<br />
Vizepräsi<strong>de</strong>nt: Dr. Wolfgang Bethe,<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Bran<strong>de</strong>nburg<br />
Vizepräsi<strong>de</strong>nt: Gerhard Delhougne,<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjägerschaft Bremen<br />
Vizepräsi<strong>de</strong>nt: Kurt Alexan<strong>de</strong>r Michael,<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Rheinland-Pfalz<br />
Vizepräsi<strong>de</strong>nt: Prof. Dr. Jürgen Vocke, MdL<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Bayern
Schatzmeister: Dietrich Möller,<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Hessen<br />
Weitere Präsidiumsmitglie<strong>de</strong>r:<br />
Dr. Volker Böhning,<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Mecklenburg-Vorpommern<br />
Dr. Dieter Deuschle,<br />
Lan<strong>de</strong>sjägermeister <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />
Dr. Günter Giese,<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Sachsen<br />
Dr. Ulrich Grasser,<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Berlin<br />
Jürgen Hammerschmidt,<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Schleswig-Holstein<br />
Steffen Liebig,<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Thüringen<br />
Paul Maurer,<br />
Lan<strong>de</strong>sjägermeister <strong>de</strong>r Vereinigung <strong>de</strong>r Jäger <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s<br />
Professor Dr. Klaus Pohlmeyer,<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjägerschaft Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />
Dr. Wulf Stubbe,<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Sachsen-Anhalt<br />
Joachim F. Weinlig-Hagenbeck,<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagd- und Naturschutzverban<strong>de</strong>s<br />
Freie und Hansestadt Hamburg<br />
Ehrenpräsi<strong>de</strong>nten:<br />
Egon Anheuser<br />
Dr. Gerhard Frank<br />
Constantin Freiherr Heereman von Zuydtwyck<br />
Ehrenmitglied:<br />
Franz-Josef Friedrich<br />
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
9
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
10<br />
DJV-Hauptgeschäftsstelle<br />
Johannes-Henry-Straße 26<br />
53113 Bonn<br />
0228 – 94 906 0<br />
Fax 0228 – 94 906 30<br />
Fax Pressestelle 0228 – 94 906 25<br />
E-Mail: djv@jagdschutzverband.<strong>de</strong><br />
presse@jagdschutzverband.<strong>de</strong><br />
Internet: www.jagd-online.<strong>de</strong><br />
www.jagdnetz.<strong>de</strong><br />
www.lernort-natur.<strong>de</strong><br />
www.wildtiere-live.<strong>de</strong><br />
www.junge-jaeger.<strong>de</strong><br />
www.newsroom.<strong>de</strong>/djv<br />
Hauptgeschäftsführer: God<strong>de</strong>rt von Wülfing<br />
apple 0228 – 94 906 13<br />
Geschäftsführer: Dr. Rolf Eversheim<br />
apple 0228 – 94 906 18<br />
Assistent <strong>de</strong>r Geschäftsführung: Jürgen Semmelsberger<br />
apple 0228 – 94 906 19<br />
Fachbereich Recht: Dr. Stephan Hei<strong>de</strong>r<br />
apple 0228 – 94 906 17<br />
Fachbereich Naturschutz: Dr. Armin Winter<br />
apple 0228 – 94 906 31<br />
Fachbereich Presse- u. Anke Nuy<br />
Öffentlichkeitsarbeit: apple 0228 – 94 906 21<br />
Online-Redakteurin<br />
Monika Richter<br />
apple 0228 – 94 906 23<br />
Online-Redakteur<br />
Stefan Bröhl<br />
apple 0228 – 94 906 27<br />
Redakteur<br />
Torsten Reinwald<br />
apple 0228 – 94 906 22<br />
Pressesekretariat<br />
Monika Schrö<strong>de</strong>r<br />
apple 0228 – 94 906 20
Fachbereich Bildung, Ralf Pütz<br />
Lernort Natur und apple 0228 – 94 906 28<br />
Junge Jäger<br />
Versand, Zentrale Organisation: Gabriele Leupold<br />
apple 0228 – 94 906 33<br />
Sekretariat: Christine Ewertz<br />
apple 0228 – 94 906 13<br />
Kerstin Mielack<br />
apple 0228 – 94 906 14<br />
Renate Saßmann<br />
apple 0228 – 94 906 15<br />
Monika Schönefeld<br />
apple 0228 – 94 906 12<br />
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
DJV-Service und Marketing GmbH (DSM)<br />
Niebuhrstr. 16 c<br />
53113 Bonn<br />
Telefon: 0228 94906-40 (Zentrale, Frau Mielack)<br />
0228 94906-41 (Kun<strong>de</strong>nbetreuung und Information, Herr Loose)<br />
0228 94906-42 (Assistentin <strong>de</strong>r Geschäftsführerin, Frau Schmitz)<br />
Telefax: 0228 94906-43,<br />
Mail: info@djv-service.<strong>de</strong><br />
Internet: www.djv-service.<strong>de</strong><br />
Geschäftsführerin <strong>de</strong>r GmbH ist die DJV-Pressesprecherin Anke Nuy.<br />
DJV-Stiftung natur + mensch – gemeinsam Zukunft stiften<br />
Niebuhrstr. 16 c<br />
53113 Bonn<br />
Telefon: 0228 – 94 906 60<br />
Fax: 0228 – 94 906 63<br />
Mail: info@stiftung-natur-mensch.<strong>de</strong><br />
Internet: www.stiftung-natur-mensch.<strong>de</strong><br />
Geschäftsführer <strong>de</strong>r Stiftung ist DJV-Geschäftsführer Dr. Rolf Eversheim.<br />
11
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
12<br />
Verbandswesen und<br />
internationale Angelegenheiten<br />
Der Bun<strong>de</strong>sjägertag <strong>2005</strong> in Neubran<strong>de</strong>nburg (Mecklenburg-Vorpommern)<br />
unter <strong>de</strong>m Motto „Jagd dient <strong>de</strong>m Artenschutz“ war geprägt von <strong>de</strong>r Formulierung<br />
konkreter For<strong>de</strong>rungen an die künftige Bun<strong>de</strong>sregierung und durch<br />
Diskussionen, wie die konkurrenzstarken, invasiven Arten wie Mar<strong>de</strong>rhund,<br />
Mink und Waschbär, die eine rasante Ausbreitung in Deutschland genießen,<br />
naturschutz- und jagdrechtlich geregelt wer<strong>de</strong>n können.<br />
Die Tagungsteilnehmer zogen eine positive Bilanz über ein wichtiges, aufreiben<strong>de</strong>s<br />
Geschäftsjahr, in <strong>de</strong>ssen Verlauf die jagdpolitische Arbeit um <strong>de</strong>n<br />
Erhalt <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sjagdgesetzes im Vor<strong>de</strong>rgrund stand. DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Borchert<br />
zog noch einmal ein positives Resümee für <strong>de</strong>n Verband und führte u. a. aus:<br />
1. Die vom Präsidium beschlossene, vom DJV vorbereitete und von <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n<br />
und Kreisgruppen umgesetzte Kampagne zum BJG hatte<br />
Einfluss auf die Fö<strong>de</strong>ralismuskommission.<br />
Wir haben bei vielen Abgeordneten eine hohe Sensibilität für die Problematik<br />
geschaffen. Das war <strong>de</strong>r Grundstein für eine erfolgreiche Informationsoffensive.<br />
Damit haben wir gezeigt, dass die Jägerschaft eine politische<br />
Größe ist, mit <strong>de</strong>r im Bund und in <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn gerechnet wer<strong>de</strong>n muss! Das<br />
Selbstbewusstsein und die Hartnäckigkeit, mit <strong>de</strong>r wir agiert haben, nehmen<br />
wir als Motivation mit für künftige Aufgaben!<br />
2. Wir haben stets sachliche und fundierte Argumente vorgetragen. Dies wur<strong>de</strong><br />
seitens <strong>de</strong>r Politik ebenso honoriert wie <strong>de</strong>r Verzicht auf überzogene,<br />
unrealistische For<strong>de</strong>rungen.<br />
3. Die Kooperation im AKTIONSBÜNDNIS FORUM NATUR hat sich bestens<br />
bewährt und muss fortgeführt und intensiviert wer<strong>de</strong>n. Gegen 6 Mio Wählerinnen<br />
und Wähler wird so leicht keine politische Entscheidung getroffen!<br />
4. Die Geschlossenheit <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s war eine wesentliche Grundvoraussetzung<br />
für <strong>de</strong>n Erfolg. Gemeinsame Beschlüsse müssen auch geschlossen<br />
gemeinsam umgesetzt wer<strong>de</strong>n. Nur gemeinsam wer<strong>de</strong>n wir unsere For<strong>de</strong>rungen<br />
durchsetzen!<br />
Ob und wie die Neuordnung <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>sstaatlichen Ordnung und die ins<br />
Auge gefassten Novellierungsvorhaben zum BJG und zum Bun<strong>de</strong>swaldgesetz<br />
weiter verfolgt wer<strong>de</strong>n, ist durch die Entscheidung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung für<br />
Neuwahlen nicht vorhersehbar.<br />
Nach<strong>de</strong>m diese Aussagen über das abgelaufene Geschäftsjahr unter großem<br />
Beifall <strong>de</strong>r Anwesen<strong>de</strong>n noch einmal zur Kenntnis genommen wur<strong>de</strong>n,<br />
beschlossen die Tagungsteilnehmer einen Fünf-Punkte-Katalog mit For<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>s DJV an <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>stag und die Bun<strong>de</strong>sregierung mit folgen<strong>de</strong>m<br />
Inhalt:<br />
1. Bei <strong>de</strong>r Neuordnung <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>sstaatlichen Ordnung darf das Jagdrecht<br />
nicht in ausschließliche Län<strong>de</strong>rkompetenz fallen. Jagdrecht, Naturschutzund<br />
Tierschutzrecht müssen als eigenständige Rechtskreise auf gleicher,<br />
nämlich auf Bun<strong>de</strong>sebene, angesie<strong>de</strong>lt sein.
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
2. Der Bestand <strong>de</strong>s Jagdrechtes in Deutschland ist auch künftig als Eigentumsund<br />
Nutzungsrecht zu garantieren. Bun<strong>de</strong>stag und Bun<strong>de</strong>sregierung wer<strong>de</strong>n<br />
aufgefor<strong>de</strong>rt, <strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>s Reviersystems, <strong>de</strong>r Zwangsmitgliedschaft<br />
in <strong>de</strong>n Jagdgenossenschaften und <strong>de</strong>r Hegeverpflichtung zu garantieren,<br />
die gemeinsam eine funktionieren<strong>de</strong> Bejagung und einen effektiven Artenschutz<br />
gewährleisten.<br />
3. Das Umweltprogramm <strong>de</strong>r Vereinten Nationen (UNEP) und die Weltnaturschutzorganisation<br />
(IUCN) haben erklärt, dass die verantwortungsvolle<br />
Nutzung wild leben<strong>de</strong>r Tier- und Pflanzenarten, also auch die Jagd, <strong>de</strong>m<br />
Naturschutz dient. Bun<strong>de</strong>stag und Bun<strong>de</strong>sregierung wer<strong>de</strong>n aufgefor<strong>de</strong>rt,<br />
die Jagd- und Naturschutzpolitik danach auszurichten.<br />
4. Das flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong> Engagement von Grun<strong>de</strong>igentümern und Jägerschaft<br />
für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt sowie die ehrenamtliche Tätigkeit<br />
von Eigentümern und Jägern zur Erhaltung und Verbesserung <strong>de</strong>r<br />
Lebensbedingungen <strong>de</strong>r frei leben<strong>de</strong>n Tier- und Pflanzenwelt sind anzuerkennen<br />
und zu för<strong>de</strong>rn.<br />
5. Die Naturschutz- und Jagdpolitik muss die Eigenverantwortung von Grun<strong>de</strong>igentümern<br />
und Nutzungsberechtigten für eine nachhaltige Nutzung von<br />
Naturgütern stärken und för<strong>de</strong>rn.<br />
Zu <strong>de</strong>n zentralen For<strong>de</strong>rungen, die DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Borchert in <strong>de</strong>r gut<br />
besuchten Kundgebung vor rund 400 Teilnehmern und Gästen vortragen<br />
konnte, nahm auch <strong>de</strong>r Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Dr. Till Backhaus, in seiner Ansprache Bezug und bekräftigte in seinem<br />
Re<strong>de</strong>beitrag die Be<strong>de</strong>utung eines bun<strong>de</strong>sweiten Rahmens für das Jagdrecht:<br />
„Eine Rechtszersplitterung wäre äußerst be<strong>de</strong>nklich“, führte Backhaus aus.<br />
Im Rahmen einer Fachdiskussion, die vom Mitglied <strong>de</strong>s DJV-Präsidiums<br />
Dr. Wulf Stubbe zum Thema „Neozoen in Deutschland“ mo<strong>de</strong>riert wur<strong>de</strong>,<br />
nahmen Wissenschaftler und Experten Stellung.<br />
RDir. Gerhard Adams, <strong>de</strong>r für das Bun<strong>de</strong>sumweltministerium an <strong>de</strong>r Fachdiskussion<br />
teilnahm, ging in seinem Vortrag von nur „lokal begrenzten Schä<strong>de</strong>n“<br />
durch Neozoen aus. Dr. Jürgen Goretzki von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sforschungsanstalt<br />
für Forst- und Holzwirtschaft wi<strong>de</strong>rsprach dieser Auffassung: „Der Mar<strong>de</strong>rhund<br />
kommt wohl erst am Atlantik zum stehen“. Sein Fazit: Wenn das<br />
Nie<strong>de</strong>rwild nicht besser geschützt wird, ist es bald verschwun<strong>de</strong>n.<br />
Prof. Pohlmeyer, Leiter <strong>de</strong>s Instituts für Wildtierforschung an <strong>de</strong>r Tierärztlichen<br />
Hochschule, Hannover, sieht Artenschutz ebenfalls als das schlagen<strong>de</strong><br />
Argument: „Nutzer und Schützer sollen sich endlich i<strong>de</strong>ologiefrei und ergebnisoffen<br />
zu einem gemeinsamen Prädatoren-Management durchringen“. Der<br />
umfassen<strong>de</strong> Artenschutz sei allein mit lebensraumverbessern<strong>de</strong>n Maßnahmen<br />
nachweislich nicht durchsetzbar.<br />
Mit großer Mehrheit verabschie<strong>de</strong>ten die Delegierten in Neubran<strong>de</strong>nburg<br />
ein Positionspapier „Neozoen in Deutschland“ als Ergebnis <strong>de</strong>r Diskussionsrun<strong>de</strong>.<br />
Darin for<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r DJV ein Gesamtkonzept zum Management von nicht<br />
heimischen Wildarten. „Insbeson<strong>de</strong>re für sich schnell ausbreiten<strong>de</strong> invasive<br />
Arten wie Mar<strong>de</strong>rhund, Mink und Waschbär muss <strong>de</strong>r naturschutz- und jagdrechtliche<br />
Umgang ein<strong>de</strong>utig erklärt wer<strong>de</strong>n“, fasste DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Borchert<br />
die For<strong>de</strong>rungen zusammen. Alle drei Arten sollen lt. Empfehlung <strong>de</strong>r Berner-<br />
Konvention von 1999 streng kontrolliert wer<strong>de</strong>n, da sie die biologische Vielfalt<br />
bedrohen. Im Positionspapier for<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r DJV daher die Aufnahme <strong>de</strong>r<br />
13
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
14<br />
Arten in das Jagdrecht aller Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r. Um die rasante Ausbreitung <strong>de</strong>r<br />
Problemarten zu begrenzen, ist eine effektive Jagd – auch mit <strong>de</strong>r Falle – unerlässlich.<br />
In einem umfassen<strong>de</strong>n <strong>Geschäftsbericht</strong> fasste DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Borchert die<br />
Arbeit <strong>de</strong>s abgelaufenen Geschäftsjahres zusammen. Er stellte die Anstrengungen<br />
zum Erhalt <strong>de</strong>s BJG und die aktive Unterstützung aller Unterglie<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund. Er nahm zu <strong>de</strong>n Themen Blei als<br />
Munitionskomponente sowie zur Gefahrgutverordnung ebenso Stellung, wie<br />
zu <strong>de</strong>m weiteren Ausbau <strong>de</strong>s Wildtiererfassungssystems, das zum unverzichtbaren<br />
Bestandteil <strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>r Jägerschaft gewor<strong>de</strong>n ist und wertvolle<br />
Materialien für die fachliche Diskussion liefert.<br />
Er erläuterte <strong>de</strong>n aktuellen Sachstand <strong>de</strong>r DJV-Service-GmbH und die Arbeiten<br />
zur DJV-Stiftung „natur + mensch – gemeinsame Zukunft stiften“.<br />
Beim Kassen und Haushaltswesen konnte DJV-Schatzmeister Möller positive<br />
Ergebnisse, die an <strong>de</strong>n Beschlüssen <strong>de</strong>r Delegiertenversammlung orientiert<br />
waren, vortragen.<br />
Zusammenfassend nahm die Delegiertenversammlung <strong>de</strong>n <strong>Geschäftsbericht</strong><br />
über die Tätigkeit <strong>de</strong>r Verbandsgremien mit großer Zustimmung zur<br />
Kenntnis. Kassen- und Haushaltsfragen wur<strong>de</strong>n ausführlich erörtert und sparsame,<br />
zielorientierte Ausgabenpolitik <strong>de</strong>m Verband bestätigt.<br />
Das Positionspapier „Neozoen in Deutschland“, das als Ergebnis <strong>de</strong>r Fachdiskussion<br />
von Präsidiumsmitglied Dr. Stubbe vorgestellt wur<strong>de</strong>, ist mit großer<br />
Zustimmung von <strong>de</strong>r Delegiertenversammlung verabschie<strong>de</strong>t und als Leitlinie<br />
für die weitere Verbandsarbeit herausgegeben wor<strong>de</strong>n.<br />
Ausführliche Informationen zum Bun<strong>de</strong>sjägertag in Neubran<strong>de</strong>nburg sind<br />
<strong>de</strong>m Info-Brief Nr. 29 zu entnehmen. Der schriftliche <strong>Geschäftsbericht</strong> über<br />
das Jahr 2004/<strong>2005</strong> wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Tagungsteilnehmern ausgehändigt.<br />
Auch in diesem Geschäftsjahr waren die Arbeiten <strong>de</strong>r DJV-Gremien, <strong>de</strong>s<br />
Präsidiums und <strong>de</strong>r Geschäftsführung geprägt von <strong>de</strong>n Aktivitäten <strong>de</strong>r Politik.<br />
Nach Abschluss <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>stagswahl und <strong>de</strong>r Konstituierung <strong>de</strong>r neuen<br />
Bun<strong>de</strong>sregierung wur<strong>de</strong> unverzüglich die Arbeit <strong>de</strong>r Fö<strong>de</strong>ralismuskommission<br />
erneut aufgenommen. Die intensive Arbeit <strong>de</strong>s DJV und die im AKTI-<br />
ONSBÜNDNIS FORUM NATUR zusammengeschlossenen Verbän<strong>de</strong> haben<br />
erfolgreich gearbeitet.<br />
Zwischenzeitlich liegt ein Gesetzentwurf zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Grundgesetzes<br />
vor, <strong>de</strong>r, bezogen auf das Jagdrecht, <strong>de</strong>n For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s DJV Rechnung<br />
trägt. Der eingebrachte Gesetzentwurf sieht vor, dass es künftig keine Rahmengesetzgebung<br />
mehr geben darf. Das Jagdwesen, aber auch Naturschutz<br />
und Landschaftspflege, sind in die sog. konkurrieren<strong>de</strong> Gesetzgebung überführt<br />
wor<strong>de</strong>n. Dies be<strong>de</strong>utet, es wird auch künftig ein BJG geben, so dass<br />
gleichermaßen das Jagdrecht ebenso auf <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sebene behan<strong>de</strong>lt wird<br />
wie Natur- und Tierschutz. Dies be<strong>de</strong>utet aber auch, dass das bewährte Rahmengesetz,<br />
welches das BJG bisher darstellte, nicht mehr <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>r jetzt geplanten Gesetzesän<strong>de</strong>rung entspricht. Das neue BJG muss im<br />
Detail ausformulierte Regelungen, wie diese bislang nur in <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sgesetzen<br />
üblich waren, enthalten.<br />
Der Begriff <strong>de</strong>r konkurrieren<strong>de</strong>n Gesetzgebung ist etwas irreführend. Im<br />
Bereich <strong>de</strong>r konkurrieren<strong>de</strong>n Gesetzgebung haben die Län<strong>de</strong>r die Befugnis
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
zur Gesetzgebung solange und soweit <strong>de</strong>r Bund von seinen Gesetzgebungszuständigkeiten<br />
nicht durch Gesetz Gebrauch gemacht hat. Man kann auch<br />
von einer „Vorranggesetzgebung“ <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s sprechen.<br />
Neu ist, dass die o.g. Gesetze auch in die sog. Abweichungsgesetzgebung<br />
fallen:<br />
Hat <strong>de</strong>r Bund das neue Jagdgesetz erlassen, können die Län<strong>de</strong>r jedoch in<br />
einzelnen Punkten an<strong>de</strong>re Regelungen treffen, in<strong>de</strong>m sie diese Abweichung<br />
in einem Lan<strong>de</strong>sgesetz o<strong>de</strong>r qua Verordnung festschreiben. Damit ist <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn<br />
ein rechtlicher Spielraum gelassen, <strong>de</strong>r z.B. dann beson<strong>de</strong>rs wertvoll ist,<br />
wenn die Jagd durch das Bun<strong>de</strong>sgesetz eingeschränkt wür<strong>de</strong>. Dann können<br />
die Län<strong>de</strong>r diese Einschränkung wie<strong>de</strong>r aufheben.<br />
Aber auch umgekehrt hat <strong>de</strong>r Bund die Möglichkeit einzugreifen, <strong>de</strong>nn,<br />
sollten Län<strong>de</strong>r jagdliche Regelungen vornehmen, die <strong>de</strong>m Bund gar nicht passen,<br />
kann <strong>de</strong>r Bund durch eine Novellierung <strong>de</strong>s BJG diese Abweichung wie<strong>de</strong>r<br />
„einfangen“. Es gilt dann das zuletzt erlassene Gesetz.<br />
Dieses System birgt aus <strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>s DJV und <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong><br />
sowohl Risiken als auch Chancen. Die Chancen liegen darin, dass niemand<br />
ernsthaft ein jagdrechtliches Ping-Pong-Spiel zwischen Bund und Län<strong>de</strong>rn<br />
haben will. Also, dass <strong>de</strong>r eine abweicht, <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re zurückholt. Das erzeugt<br />
einen großen Druck, das künftige Jagdgesetz im Einvernehmen mit allen Län<strong>de</strong>rn<br />
zu formulieren. Dadurch dürfte für Extrempositionen schon im Ansatz<br />
kein Raum sein.<br />
Der Gesetzentwurf sieht jedoch auch vor, dass das Jagdgesetz ebenso wie<br />
das Naturschutzgesetz Bereiche hat, von <strong>de</strong>nen die Län<strong>de</strong>r nicht abweichen<br />
dürfen. Für die Jagd ist eine Einschränkung vorgesehen, „das Recht <strong>de</strong>r Jagdscheine“.<br />
Hierfür soll ausschließlich das Bun<strong>de</strong>sgesetz gelten und damit<br />
gewährleisten, dass die <strong>de</strong>utschen Jäger, egal wo sie die Prüfung gemacht<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Jagdschein gelöst haben, überall in Deutschland jagen können. Auch<br />
das war eine zentrale For<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s DJV.<br />
Die Überlegungen, auch weitere Bereiche abweichungssicher zu gestalten,<br />
wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n DJV-Gremien diskutiert. Das Ergebnis war ein<strong>de</strong>utig. Es sollten<br />
keine weiteren Bereiche Einschränkungen für die Län<strong>de</strong>r vorsehen, auch<br />
nicht die For<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft <strong>de</strong>r Jagdgenossenschaften<br />
und Eigenjagdbesitzer, die for<strong>de</strong>rten, das Recht <strong>de</strong>s Reviersystems bzw.<br />
<strong>de</strong>r Jagdgenossenschaften von <strong>de</strong>m Abweichungsrecht <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r auszuschließen.<br />
So verführerisch dieses Beispiel auf <strong>de</strong>n ersten Blick sei, wenn eine<br />
Pflichtmitgliedschaft in <strong>de</strong>n Jagdgenossenschaften für die Län<strong>de</strong>r bin<strong>de</strong>nd<br />
wäre. Aber was geschieht, wenn eine Bun<strong>de</strong>sregierung im BJG die Zwangsmitgliedschaft<br />
abschaffen wür<strong>de</strong>? Dann könnten die Län<strong>de</strong>r hiervon ebenfalls<br />
nicht abweichen. Das Reviersystem wäre damit in allen 16 Län<strong>de</strong>rn ausgehebelt.<br />
Behalten aber die Län<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>m genannten Bereich das Abweichungsrecht,<br />
könnte vielleicht das eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Bun<strong>de</strong>sland auf die I<strong>de</strong>e<br />
kommen, die Zwangsmitgliedschaft abzuschaffen. Aber das wäre niemals bin<strong>de</strong>nd<br />
für alle Län<strong>de</strong>r.<br />
Von daher hat das DJV-Präsidium nach intensiver Beratung, die gemeinsam<br />
mit <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft <strong>de</strong>r Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer<br />
stattfand, beschlossen, sich nicht dafür einzusetzen. Der vorliegen<strong>de</strong><br />
Gesetzentwurf trägt <strong>de</strong>m Votum <strong>de</strong>s DJV Rechnung und stellt nur das<br />
Recht <strong>de</strong>r Jagdscheine abweichungsfest.<br />
15
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
16<br />
Der DJV tritt aber ferner dafür ein, dass nach Inkrafttreten <strong>de</strong>s neuen Grundgesetzes<br />
das BJG möglichst rasch novelliert wird. Von daher hat <strong>de</strong>r DJV eine<br />
Arbeitsgruppe eingesetzt, die auch die Arbeit schon aufgenommen hat, um<br />
<strong>de</strong>n Entwurf eines BJG zu formulieren. Dieser Entwurf soll dann <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>sund<br />
Lan<strong>de</strong>sgesetzgebern zur Verfügung gestellt wer<strong>de</strong>n als Grundlage <strong>de</strong>s<br />
offiziellen Entwurfs für ein BJG. Zahlreiche Minister <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r<br />
haben dieses Vorgehen <strong>de</strong>s DJV ausdrücklich begrüßt.<br />
Wenn wir die Zukunft <strong>de</strong>r Jagd betrachten, stellt sich die Fö<strong>de</strong>ralismusreform<br />
jedoch nicht nur als eine rechtliche, son<strong>de</strong>rn auch als eine politische Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
dar. Denn durch die Fö<strong>de</strong>ralismusreform und die beabsichtigte<br />
Verschiebung <strong>de</strong>r Gesetzgebungskompetenzen wird die Jagd stärker als<br />
bisher gesellschaftspolitischen Interessen ausgesetzt sein. Gesetzgebungsprozesse<br />
auf Bun<strong>de</strong>s- und Län<strong>de</strong>rebene wer<strong>de</strong>n öffentlich geführt. Dies be<strong>de</strong>utet<br />
zum einen, dass auch die Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> noch mehr politische Arbeit<br />
leisten müssen als bisher. Damit wir in Deutschland ein einheitliches Jagdrecht<br />
behalten, wird <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sverband diese Aktivitäten mit begleiten und synchronisieren<br />
müssen. Hierzu können zwischen <strong>de</strong>m DJV und <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n<br />
ganz neue Schnittstellen entstehen.<br />
Der DJV wird – gemeinsam mit <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n – sehr intensiv<br />
die weiteren Beratungen <strong>de</strong>r Gesetzentwürfe begleiten, um die zentralen For<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>r Jagd zu berücksichtigen.<br />
FACE und Europäisches Parlament<br />
Die Jagd in Deutschland wird mehr und mehr von gesetzlichen Regelungen<br />
und vertraglichen Vereinbarungen auf europäischer Ebene beeinflusst. Die<br />
Arbeit <strong>de</strong>r FACE, <strong>de</strong>m Zusammenschluss <strong>de</strong>r Jagdverbän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r EU, ist daher<br />
unverzichtbar für die tägliche Arbeit <strong>de</strong>r nationalen Jagdverbän<strong>de</strong>.<br />
Für <strong>de</strong>n DJV vertreten Ehrendpräsi<strong>de</strong>nt Baron Heereman und Hauptgeschäftsführer<br />
von Wülfing die Interessen in <strong>de</strong>n Gremien <strong>de</strong>r FACE. Baron<br />
Heereman ist zugleich Vizepräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r FACE und damit an herausragen<strong>de</strong>r<br />
Stelle für das Jagdwesen in Europa tätig.<br />
Nach wie vor nimmt einen großen Bereich <strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>r FACE die Auslegung<br />
<strong>de</strong>r Konkretisierung <strong>de</strong>s Art. 7 Abs. 4 <strong>de</strong>r EU-Vogelrichtlinie ein. Der<br />
vorliegen<strong>de</strong> Leitfa<strong>de</strong>n soll Bestandteil <strong>de</strong>r Vogelrichtlinie im Anhang V wer<strong>de</strong>n,<br />
um somit eine höhere Wirksamkeit zu erhalten. Zahlreiche Verhandlungen<br />
mit <strong>de</strong>r Kommission aber auch mit nationalen Regierungen stehen voraussichtlich<br />
vor <strong>de</strong>m Abschluss, wenngleich einige Nationen, u. a. wohl auch<br />
Deutschland, noch Be<strong>de</strong>nken gegen <strong>de</strong>n Interpretationsführer haben.<br />
Ferner wird FACE die Sammlung von wissenschaftlichen und biologischen<br />
Daten, insbeson<strong>de</strong>re unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Streckenstatistik für die in<br />
Anhang II <strong>de</strong>r Vogelrichtlinie aufgeführten Arten, verstärken.<br />
Darüber hinaus hat sich FACE gemeinsam mit <strong>de</strong>r Intergruppe „Nachhaltige<br />
Jagd, Biodiversität & Ländliche Aktivitäten“ im europäischen Parlament<br />
und <strong>de</strong>n nationalen Verbän<strong>de</strong>n dafür eingesetzt, dass die Verordnung zur<br />
Fangjagd verhin<strong>de</strong>rt wird. Das Parlament ist letztlich diesem Vorschlag gefolgt<br />
und hat fraktionsübergreifend zwar mit unterschiedlichen Argumenten aus<br />
verschie<strong>de</strong>nen Grün<strong>de</strong>n diesen Entwurf abgelehnt. Derzeit wird geprüft, ob,<br />
in welcher Weise und in welchem Bereich die EU Kompetenzen für <strong>de</strong>n Schutz
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
und das Wohlbefin<strong>de</strong>n von Tieren besitzt. Die FACE spricht sich, mit <strong>de</strong>m<br />
Votum <strong>de</strong>r Mitgliedslän<strong>de</strong>r versehen, gegen jegliche Übertragung von Kompetenzen<br />
im Bereich Wohlergehen von Wildtieren von <strong>de</strong>n Mitgliedssaaten<br />
auf die EU aus.<br />
Darüber hinaus hat FACE das Projekt „NATURA 2000 & Nachhaltige Jagd“<br />
koordiniert, um dort aus <strong>de</strong>n Mitgliedslän<strong>de</strong>rn Experten in ein auf europäischer<br />
Ebene tätiges Gremium einzubin<strong>de</strong>n und das Projekt von Verbandsseite<br />
zu unterstützen.<br />
Auch das Thema Wildbrethygiene und die verschie<strong>de</strong>nen Verordnungen<br />
nahmen breiten Raum in Verhandlungen und Beratungen mit europäischen<br />
Gremien und <strong>de</strong>n nationalen Verbän<strong>de</strong>n ein. Eine Expertengruppe, in <strong>de</strong>r für<br />
Deutschland Vet. Dir. a. D. Dr. Bert teilnahm, konnte wertvolle Hilfestellung<br />
gegeben und überzogene Anfor<strong>de</strong>rungen seitens <strong>de</strong>r Kommission auf die<br />
nationalen Gesetzgeber verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die zuständigen FACE-Gremien haben sich darüber hinaus mit einer Überarbeitung<br />
<strong>de</strong>r Satzung <strong>de</strong>r FACE beschäftigt, um <strong>de</strong>n verän<strong>de</strong>rten Anfor<strong>de</strong>rungen,<br />
die für eine Organisation mit 34 Mitgliedsstaaten notwendig sind,<br />
Rechnung zu tragen. Verschie<strong>de</strong>ne Entwürfe wur<strong>de</strong>n diskutiert. Auf <strong>de</strong>r<br />
Herbstsitzung soll ein abschließen<strong>de</strong>r Vorschlag, <strong>de</strong>r eine Verbesserung <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>mokratischen Repräsentationsstruktur beinhaltet und die Arbeitsweise <strong>de</strong>r<br />
FACE verbessert, vorgelegt und verabschie<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
Intergruppe „Nachhaltige Jagd, Biodiversität &<br />
Ländliche Aktivitäten“<br />
Die interfraktionelle Arbeitsgruppe wur<strong>de</strong> bereits 1985 vom <strong>de</strong>utschen Abgeordneten<br />
Axel Zarges gegrün<strong>de</strong>t und konnte seither ununterbrochen unter<br />
<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten Vorsitzen<strong>de</strong>n die Arbeit im Europäischen Parlament<br />
durchführen.<br />
20 Jahre fraktionsübergreifen<strong>de</strong> Intergruppe zur Vertretung <strong>de</strong>r Interessen,<br />
vor allem <strong>de</strong>r Jagd und <strong>de</strong>r Natur, sind ein erfreuliches Ergebnis. Aber dies<br />
allein ist nicht ausreichend. Der in seinem Amt bestätigte Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Intergruppe, Dr. Michl Ebner, MdEP aus Südtirol, formuliert die Aufgaben wie<br />
folgt: „In Zukunft müssen wir in einer immer mehr zusammenwachsen<strong>de</strong>n<br />
Union – neben <strong>de</strong>m Bemühen die Interessen <strong>de</strong>r Naturnutzer auf europäischer<br />
Ebene – die Interessen <strong>de</strong>r Naturnutzer auch in <strong>de</strong>n nationalen Parlamenten<br />
im Auge haben. Aus diesem Grund wird es eine wichtige zweite Aufgabe<br />
dieser Intergruppe sein müssen, sich mit <strong>de</strong>n jeweiligen Intergruppen in<br />
<strong>de</strong>n nationalen Parlamenten abzustimmen. Dort, wo noch keine vorhan<strong>de</strong>n<br />
sind, müssen wir unterstützend wirken, damit solche fraktionsübergreifen<strong>de</strong><br />
Intergruppen entstehen“.<br />
Die Arbeiten von 20 Jahren Intergruppe sind in einer Schrift „Nachhaltige<br />
Jagd“ zusammengefasst, die <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n vorliegt und Interessierten<br />
auf Anfrage vom DJV zugestellt wer<strong>de</strong>n kann. Das Werk ist eine interessante<br />
Datensammlung <strong>de</strong>r wesentlichen Themen im jagd- und naturschutzpolitischen<br />
Bereich <strong>de</strong>r letzten 20 Jahre. Die Schrift wur<strong>de</strong> anlässlich<br />
einer Intergruppensitzung veröffentlicht und <strong>de</strong>r 20-jährige Geburtstag entsprechend<br />
gefeiert.<br />
17
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
18<br />
Als Ehrengast in dieser Sitzung konnte <strong>de</strong>r Kommissar für Umwelt, S. Dimas,<br />
begrüßt wer<strong>de</strong>n. Der Vizepräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s europäischen Parlaments und selbst<br />
Gründungsmitglied <strong>de</strong>r Intergruppe, Ingo Friedrich, MdEP, übermittelte die<br />
Glückwünsche <strong>de</strong>s Parlaments und unterstrich, dass die Intergruppe „Nachhaltige<br />
Jagd, Biodiversität & Ländliche Aktivitäten“ eine <strong>de</strong>r wichtigsten und<br />
aktivsten im europäischen Parlament sei. Anlässlich dieser Veranstaltung konnte<br />
auch eine Broschüre unter <strong>de</strong>m Titel „Die Jagd – ein Mehrwert für die Biodiversität“<br />
vorgestellt wer<strong>de</strong>n, die mit finanzieller Unterstützung <strong>de</strong>s DJV in<br />
<strong>de</strong>utscher Sprache vorliegt. Die Schrift zeigt an Hand von Beispielen aus <strong>de</strong>n<br />
Mitgliedslän<strong>de</strong>rn, welchen Beitrag Jäger leisten.<br />
Weitere Themen <strong>de</strong>r Sitzungen <strong>de</strong>r Intergruppe waren „Eigentums- und<br />
Jagdrecht“, „Vogelrichtlinie“ und „Leitfa<strong>de</strong>n zur Jagd“ „Einwan<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> frem<strong>de</strong><br />
Arten und ihr Einfluss auf die Biodiversität“ „Management von Großraubwild“.<br />
Die Ergebnisse und Resolutionen <strong>de</strong>r Intergruppe wur<strong>de</strong>n jeweils veröffentlicht.<br />
Der <strong>de</strong>utsche Abgeordnete, Albert Dess, ist Co-Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Intergruppe<br />
und damit aktiv neben weiteren 18 <strong>de</strong>utschen Abgeordneten Mitglied<br />
<strong>de</strong>r parteiübergreifen<strong>de</strong>n Arbeitsgruppe. Für <strong>de</strong>n DJV nimmt Hauptgeschäftsführer<br />
von Wülfing regelmäßig an diesen Sitzungen teil und hält somit<br />
<strong>de</strong>n engen Kontakt zu <strong>de</strong>utschen Abgeordneten <strong>de</strong>s Parlaments sowie zu <strong>de</strong>n<br />
Vertretern <strong>de</strong>r übrigen Jagdverbän<strong>de</strong>.<br />
CIC<br />
Der CIC, Internationaler Jagdrat zur Erhaltung <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s, ist eine Vereinigung<br />
mit weltweiter Zielsetzung. Er hat sich <strong>de</strong>r Aufgabe verschrieben, <strong>de</strong>n<br />
Fortschritt und die Anwendung <strong>de</strong>r Jagdwissenschaft zu för<strong>de</strong>rn und die allgemeinen<br />
Interessen <strong>de</strong>r Jagd im Einklang mit <strong>de</strong>r Natur und <strong>de</strong>r Erhaltung<br />
<strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s zu wahren. Der CIC versteht sich als Beratungs- und Bin<strong>de</strong>mitglied<br />
zwischen <strong>de</strong>n Nationen. Der Deutschen Delegation gehören rund 140<br />
Vertreter aus Staats- und Regierungsstellen, <strong>de</strong>s öffentlichen Rechts sowie<br />
aus privaten Organisationen und Einzelpersonen an.<br />
Der DJV wird insbeson<strong>de</strong>re durch Vizepräsi<strong>de</strong>nt Dr. Bethe sowie Präsidiumsmitglied<br />
Weinlig-Hagenbeck vertreten.<br />
Internationale Jagdkonferenz<br />
Die Internationale Jagdkonferenz (IJK) ist ein satzungsloser Zusammenschluss<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschsprachigen Jagdverbän<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Ziel, <strong>de</strong>n Informations- und<br />
Gedankenaustausch zu pflegen und auf einer jährlichen Arbeitstagung ein<br />
Schwerpunktthema gemeinsam zu beraten. Die IJK <strong>2005</strong> fand auf Einladung<br />
<strong>de</strong>s Holländischen Jagdverban<strong>de</strong>s in Biddinghuizen statt und befasste sich mit<br />
<strong>de</strong>m Thema „Lust und Frust mit <strong>de</strong>m Schwarzwild“. Der DJV-Delegation,<br />
unter Leitung von Präsidiumsmitglied A. H. Neuhaus und Ehrenpräsi<strong>de</strong>nt<br />
Baron Heereman, gehörten die Präsidialmitglie<strong>de</strong>r Dr. Giese, S. Liebig und<br />
HGF von Wülfing an. Die Resolution ist im Anhang II beigefügt.<br />
Die international Jagdkonferenz <strong>2006</strong> fin<strong>de</strong>t auf Einladung <strong>de</strong>s Südtiroler<br />
Jagdverban<strong>de</strong>s im Juni in Corvara statt.
Deutsche Versuchs- und Prüf-Anstalt für Jagd- und<br />
Sportwaffen (DEVA) e.V.<br />
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Die sachdienliche, konstruktive und vertrauensvolle Kooperation <strong>de</strong>r vergangenen<br />
Jahre konnte fortgesetzt wer<strong>de</strong>n. Der enge Kontakt und <strong>de</strong>r Meinungsaustausch<br />
in allen Fachfragen wird sichergestellt durch Wilhelm Holsten,<br />
Ehrenpräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjägerschaft Nie<strong>de</strong>rsachen, und DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt,<br />
Dr. Bethe, die bei<strong>de</strong> auch <strong>de</strong>m DEVA-Präsidium angehören. Auch die<br />
Präsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>s DJV und <strong>de</strong>r DEVA, Borchert und Storm, kamen mit <strong>de</strong>r<br />
Geschäftsführung bei<strong>de</strong>r Verbän<strong>de</strong> zu einem Gedankenaustausch zusammen,<br />
um allgemeine Fragen <strong>de</strong>s Schießwesens und <strong>de</strong>r Schießstän<strong>de</strong> zu erörtern,<br />
und eine Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m Deutschen Schützenbund (DSB) und <strong>de</strong>m<br />
Bun<strong>de</strong>sverband für Schießstätten vorzubereiten. Zwischenzeitlich ist eine Bun<strong>de</strong>saka<strong>de</strong>mie<br />
für Schießwesen, die keine eigene Rechtspersönlichkeit darstellt,<br />
gegrün<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n.<br />
Die Bun<strong>de</strong>saka<strong>de</strong>mie hat u. a. die Aufgabe<br />
1. die Erstellung und Herausgabe von Schießstandrichtlinien<br />
2. die Aus- und Fortbildung von Schießstandsachverständigen<br />
3. die Beratung von Schießstandbetreibern und Behör<strong>de</strong>n<br />
4. die gutachterliche Klärung von Zweifelsfragen<br />
5. die Aus- und Fortbildung von Schießstandbetreibern<br />
Die Vereinbarung konnte anlässlich <strong>de</strong>r Internationalen Messe für Jagd und<br />
Sportwaffen und Outdoor (IWA) in Nürnberg offiziell von <strong>de</strong>n betroffenen<br />
Verbän<strong>de</strong>n unterzeichnet wer<strong>de</strong>n. Die Pressemeldung ist im Anhang III beigefügt.<br />
Auch das Thema „Blei und alternative Schrot- und Büchsengeschosse“ bei<br />
<strong>de</strong>r Verwendung zur Jagd wur<strong>de</strong> diskutiert.<br />
Bun<strong>de</strong>sverband Schießstätten (BVS)<br />
Aufgabe und Zweck <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>r 1995 vom DJV und an<strong>de</strong>ren gegrün<strong>de</strong>t<br />
wur<strong>de</strong>, ist die För<strong>de</strong>rung und Interessensvertretung <strong>de</strong>r Betreiber von<br />
Schießstätten für sportliches und jagdliches Schießen. Die Arbeit <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s<br />
hat sich als unverzichtbar erwiesen, um <strong>de</strong>n zahlreichen beabsichtigten<br />
Auflagen auf <strong>de</strong>n Schießstätten abgestimmt entgegenwirken zu können.<br />
Insbeson<strong>de</strong>re im Hinblick auf die Auswirkung auf das Bun<strong>de</strong>s-Bo<strong>de</strong>nschutzgesetz<br />
wird die weitere Nutzung von Blei o<strong>de</strong>r evtl. alternativen Stoffen, die<br />
auf Schießstätten Verwendung fin<strong>de</strong>n, im Vor<strong>de</strong>rgrund <strong>de</strong>r Beratungen stehen.<br />
Nach<strong>de</strong>m nun alle Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> Mitglied im BVS sind, ruft das<br />
Präsidium die Schießstandbetreiber, die noch kein Mitglied sind auf, dort einzutreten,<br />
um abgestimmt einheitlich in Ministerien und Verwaltungen vorstellig<br />
wer<strong>de</strong>n zu können.<br />
Die Interessen <strong>de</strong>s DJV und <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n im Präsidium<br />
<strong>de</strong>s BVS durch Herrn Schulte-Frohlin<strong>de</strong>, Geschäftsführer <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjägerschaft<br />
Nie<strong>de</strong>rsachsen, <strong>de</strong>r das Amt <strong>de</strong>s Vizepräsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>s BVS ebenfalls<br />
wahrnimmt, vertreten.<br />
Auch DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Borchert und die DJV-Geschäftsführung haben<br />
Gespräche mit <strong>de</strong>m Präsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>s BVS, Herrn Keusgen, und <strong>de</strong>r BVS-<br />
Geschäftsführung zu allen zentralen Fragen <strong>de</strong>r Schießstätten geführt.<br />
19
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
20<br />
Forum Waffenrecht e.V.<br />
Das Forum ist die Interessensvertretung aller legalen Waffenbesitzer in<br />
Deutschland. Im Forum Waffenrecht wer<strong>de</strong>n die gemeinsamen Interessen <strong>de</strong>r<br />
zahlreichen einzelnen Verbän<strong>de</strong> gebün<strong>de</strong>lt und somit zu einem großen Ganzen<br />
zusammengefasst. Im Forum Waffenrecht sind die Verbän<strong>de</strong> durch Mitgliedschaft<br />
o<strong>de</strong>r Kooperation eingebun<strong>de</strong>n.<br />
Ziel ist es, in allen zentralen Fragen mit einer Stimme für die legalen Waffenbesitzer<br />
zu sprechen. Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Forum Waffenrecht ist Hans-Herbert<br />
Keusgen. Die DJV-Interessen wer<strong>de</strong>n durch Hauptgeschäftsführer von<br />
Wülfing, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Vorstand gewählt wur<strong>de</strong>, vertreten. Als hauptamtlicher<br />
Sprecher vertritt Rechtsanwalt Joachim Streitberger das Forum satzungsgemäß<br />
nach außen. Schwerpunkt <strong>de</strong>r Arbeiten im vergangenen Jahr waren die Verwaltungsvorschriften<br />
zum Waffengesetz. In unzähligen Gesprächen konnte<br />
erreicht wer<strong>de</strong>n, dass seitens <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sinnenministeriums ein Vorschlag<br />
unterbreitet wur<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r nur in wenigen Punkten aus Sicht <strong>de</strong>r Verbän<strong>de</strong> noch<br />
einer Überarbeitung bedarf.<br />
Mit großer Sorge muss daher zur Kenntnis genommen wer<strong>de</strong>n, dass rund<br />
300 Än<strong>de</strong>rungsanträge aus <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn zur Beratung anstehen und<br />
sollten die Än<strong>de</strong>rungsanträge vom Bun<strong>de</strong>srat angenommen wer<strong>de</strong>n, erfor<strong>de</strong>rt<br />
dies <strong>de</strong>n massiven Wi<strong>de</strong>rstand <strong>de</strong>s Forums Waffenrecht und aller angeschlossenen<br />
Verbän<strong>de</strong>. Die For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates müssten von <strong>de</strong>n<br />
Verbän<strong>de</strong>n abgelehnt wer<strong>de</strong>n, da sie keinen Gewinn für die innere Sicherheit<br />
erkennen lassen, teilweise unsinnig und praxisfremd sind und letztlich lediglich<br />
eine weitere Bürokratisierung zur Folge haben. In allen Stellungnahmen<br />
<strong>de</strong>s Forums und <strong>de</strong>r angeschlossenen Verbän<strong>de</strong> wird <strong>de</strong>utlich herausgestellt,<br />
dass von Jägern und Sportschützen in aller Regel kein Risiko für die innere<br />
Sicherheit unseres Lan<strong>de</strong>s ausgeht, son<strong>de</strong>rn Probleme durch illegalen Waffenbesitz<br />
o<strong>de</strong>r illegale Anwendung erfolgen.<br />
Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer<br />
Das Grundrecht, als ein untrennbar mit <strong>de</strong>m Eigentum an Grund und Bo<strong>de</strong>n<br />
verbun<strong>de</strong>nes Recht, wird von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft <strong>de</strong>r Jagdgenossenschaften<br />
und Eigenjagdbesitzer (BAG) nachhaltig vertreten. Die Arbeitsgemeinschaft<br />
nahm an zahlreichen Anhörungen und Terminen, insbeson<strong>de</strong>re<br />
vertreten durch <strong>de</strong>n Vorsitzen<strong>de</strong>n, Herrn Bernhard Haase, teil, <strong>de</strong>r auch an<br />
<strong>de</strong>n Beratungen zur Fö<strong>de</strong>ralismuskommission im DJV-Präsidium beteiligt war.<br />
Auch in Zukunft sollen die Interessen <strong>de</strong>r Jägerschaft und <strong>de</strong>r Jagdgenossenschaften<br />
gemeinsam nach vorheriger Abstimmung vorgetragen wer<strong>de</strong>n. Die<br />
Interessen <strong>de</strong>s DJV wer<strong>de</strong>n neben Präsi<strong>de</strong>nt Borchert insbeson<strong>de</strong>re durch Präsidiumsmitglied<br />
Jürgen Hammerschmidt und die DJV-Geschäftsführung wahrgenommen.<br />
Aktionsbündnis FORUM NATUR<br />
Das Aktionsbündnis FORUM NATUR wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Ziel gegrün<strong>de</strong>t, dazu<br />
beizutragen, die Natur zu erhalten, zu nutzen und zu pflegen. Dem Aktionsbündnis<br />
gehören als or<strong>de</strong>ntliche Mitgliedsorganisationen die Arbeitsgemeinschaft<br />
Deutscher Grundbesitzerverbän<strong>de</strong>, Arbeitsgemeinschaft Deutscher<br />
Waldbesitzerverbän<strong>de</strong>, BAG <strong>de</strong>r Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesit-
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
zer, Deutscher Bauernverband, Deutscher Fischerei-Verband, Deutsche Reiterliche<br />
Vereinigung, Deutscher Weinbauverband, Zentralverband Gartenbau<br />
sowie als außeror<strong>de</strong>ntliche Mitgliedsverbän<strong>de</strong>: BVA – Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>r<br />
Angelgerätehersteller und – Großhändler, Bun<strong>de</strong>sverband Deutscher Brieftaubenzüchter,<br />
Gesellschaft zur Erhaltung <strong>de</strong>r Raufußhühner, Or<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />
Silberne Bruch und <strong>de</strong>r Or<strong>de</strong>n Deutscher Falkoniere an. Insgesamt wer<strong>de</strong>n<br />
6 Mio Mitglie<strong>de</strong>r vertreten. Die Zusammenarbeit <strong>de</strong>s Aktionsbündnisses hat<br />
sich bewährt und konnte insbeson<strong>de</strong>re im Rahmen <strong>de</strong>r Fö<strong>de</strong>ralismuskommission<br />
die Anliegen <strong>de</strong>r Mitgliedsverbän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n politischen Parteien wirkungsvoll<br />
vertreten.<br />
Deutscher Verkehrssicherheitsrat<br />
Die Mitgliedschaft <strong>de</strong>s DJV im DVR hat sich bewährt. Zahlreiche praktische<br />
Hinweise und Anleitungen wer<strong>de</strong>n erarbeitet. Die Bepflanzung von Straßenrän<strong>de</strong>rn<br />
mit nicht bevorzugten Äsungsflächen wur<strong>de</strong> fortgesetzt. Das Arbeitspapier<br />
„Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n Straßenbau aus rechtlicher und wildbiologischer<br />
Sicht“ konnte weiter bekannt gemacht und umgesetzt wer<strong>de</strong>n. Insbeson<strong>de</strong>re<br />
<strong>de</strong>r DJV-Vertreter im DVR, Hubert Kerzel, gleichzeitig Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>s Ausschusses Revier und Wildschutz in Bayern, nahm an zahlreichen Beratungen<br />
<strong>de</strong>r Gremien <strong>de</strong>s DVR teil. Gemeinsam mit DVR und ADAC konnten<br />
auch Fragen <strong>de</strong>r Querungshilfen und <strong>de</strong>r allgemeinen Verkehrssicherheit weiter<br />
bearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />
Jagdhun<strong>de</strong>wesen<br />
Mit <strong>de</strong>m JGHV wur<strong>de</strong> die vertrauensvolle Zusammenarbeit fortgesetzt. DJV-<br />
Präsi<strong>de</strong>nt Borchert und JGHV-Präsi<strong>de</strong>nt Horstkötter hielten engen Kontakt,<br />
um in allen zentralen Fragen eine Meinungsbildung herbeizuführen. DJV-<br />
Vizepräsi<strong>de</strong>nt Delhougne übernahm für <strong>de</strong>n DJV die Mitwirkung in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten<br />
Gremien <strong>de</strong>s JGHV und konnte die Interessen <strong>de</strong>s DJV einbringen.<br />
In engem Schulterschluss zwischen JGHV und DJV wur<strong>de</strong> auch das Urteil<br />
<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverwaltungsgerichtes in Leipzig zum Thema „Elektroreizgeräte“<br />
zur Kenntnis genommen. Solange Urteil und Begründung nicht vorliegen und<br />
intensiv geprüft wer<strong>de</strong>n können, wird dazu keine neue Verlautbarung herausgegeben.<br />
Danach wer<strong>de</strong>n sich die Verbän<strong>de</strong> gemeinsam äußern und prüfen,<br />
ob eine bun<strong>de</strong>seinheitliche Regelung für die Anwendung von Reizgeräten<br />
in konkretisierten Fällen möglich ist. Die konstruktive Zusammenarbeit<br />
<strong>de</strong>r Organisationen, <strong>de</strong>r Präsidien und <strong>de</strong>r Geschäftsführung bei<strong>de</strong>r Verbän<strong>de</strong><br />
hat sich bewährt und wird fortgesetzt.<br />
Sonstige Organisationen und Veranstaltungen<br />
Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s DJV-Präsidiums<br />
und <strong>de</strong>r Geschäftsführung engen Kontakt zu zahlreichen weiteren Organisationen<br />
pflegen und gemeinsame Themen erörtern. Beson<strong>de</strong>rs zu erwähnen<br />
ist die Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m Verband Deutscher Sportfischer (VDSF), die<br />
nicht nur im Rahmen <strong>de</strong>r Ausstellung „Grüne Woche Berlin“ eng und vertrauensvoll<br />
vorgenommen wer<strong>de</strong>n konnte. Die Präsi<strong>de</strong>nten Borchert und<br />
Mohnert, sowie Vertreter <strong>de</strong>r Geschäftsführungen berieten intensiv sowohl<br />
Fragen <strong>de</strong>r gemeinsamen Öffentlichkeitsarbeit, als auch Fragen <strong>de</strong>r Fö<strong>de</strong>ralismuskommission<br />
und Regelungen <strong>de</strong>s Artenschutzes.<br />
21
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
22<br />
DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt Gerhard Delhougne konnte <strong>de</strong>n DJV bei <strong>de</strong>r Jubiläumstagung<br />
„50 Jahre Or<strong>de</strong>n Silberner Bruch“ in Ruhpolding vertreten und <strong>de</strong>n<br />
Kontakt mit <strong>de</strong>m Vorstand <strong>de</strong>s Or<strong>de</strong>ns vertiefen. Schon traditionell fin<strong>de</strong>t eine<br />
Tagung <strong>de</strong>r Forstchefs <strong>de</strong>r neuen Län<strong>de</strong>r gemeinsam mit <strong>de</strong>n Präsi<strong>de</strong>nten und<br />
Geschäftsführern <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> und <strong>de</strong>s DJV statt. Die Tagung<br />
<strong>2005</strong> wur<strong>de</strong> in Belzig/Bran<strong>de</strong>nburg durchgeführt und stand unter <strong>de</strong>m Zentralthema<br />
„Hegegemeinschaften als Grundlage für ein lebensraumangepasstes<br />
Schalenwildmanagement. Ferner wur<strong>de</strong>n aber auch Themen wie „Bleifreie<br />
Jagd in Bran<strong>de</strong>nburg – ein Schnellschuss?“ und „Anfor<strong>de</strong>rungen an die<br />
Ausbildung von Jagdgebrauchshun<strong>de</strong>n für die Stöberjagd“ sowie „Pro und<br />
Contra <strong>de</strong>s Einsatzes von E-Reizgeräten bei <strong>de</strong>r Ausbildung von Jagdgebrauchshun<strong>de</strong>n“<br />
erörtert. DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Borchert und Hauptgeschäftsführer<br />
von Wülfing nahmen an dieser Arbeitstagung teil, die inzwischen aus <strong>de</strong>m<br />
jährlichen Kalen<strong>de</strong>r nicht mehr wegzu<strong>de</strong>nken ist, da sie sachorientierte und<br />
konstruktive Beratungen ermöglicht, die Anregungen sowohl für Ministerien<br />
als auch Verbän<strong>de</strong> ergibt.
Rechtliche Angelegenheiten<br />
auf EU-Ebene:<br />
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
EU-Richtlinie zur Einführung humaner Fangnormen für<br />
bestimmte Tierarten:<br />
Das Europäische Parlament lehnte <strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r EU-Kommission vorgelegten<br />
Richtlinienvorschlag Mitte November <strong>2005</strong> mit überwältigen<strong>de</strong>r Mehrheit ab.<br />
Die Motive für diese Ablehnung sind unterschiedlich. Die Berichterstatterin<br />
sah <strong>de</strong>n Vorschlag als zu schwach an. Er beruhe auch nicht auf <strong>de</strong>n neuesten<br />
wissenschaftlichen Erkenntnissen. Diese Argumente wur<strong>de</strong>n auch von<br />
<strong>de</strong>n Sozialisten und Grünen im Europäischen Parlament vorgetragen. Die Liberalen<br />
wiesen insbeson<strong>de</strong>re auf die Notwendigkeit hin, dass in <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n<br />
die Fallenbejagung von Bisamratten einen hohen Stellenwert habe. Außer<strong>de</strong>m<br />
erklärte <strong>de</strong>r Abgeordnete, er sei <strong>de</strong>r Ansicht, dass es auch Grenzen <strong>de</strong>r<br />
EU-Zuständigkeit gebe und im vorliegen<strong>de</strong>n Fall die Zuständigkeit bei <strong>de</strong>n<br />
Mitgliedsstaaten liege. Für die Christ<strong>de</strong>mokraten wur<strong>de</strong> erklärt, <strong>de</strong>r Vorschlag<br />
beruhe auf <strong>de</strong>r falschen Rechtsgrundlage <strong>de</strong>s EG-Vertrages. Es gebe keine<br />
Zuständigkeit <strong>de</strong>r EU auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>s „Wohlergehens wild leben<strong>de</strong>r Tiere“.<br />
Dieser Argumentation folgten auch verschie<strong>de</strong>ne nordische Abgeordnete.<br />
Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Parlaments<strong>de</strong>batte erklärte Umweltkommissar Dimas, dass<br />
er mit seinen Amtskollegen und <strong>de</strong>n Mitgliedsstaaten die Rücknahme <strong>de</strong>s<br />
Vorschlags diskutieren wer<strong>de</strong>.<br />
In seiner Stellungnahme zum Richtlinienentwurf <strong>de</strong>r EU hatte <strong>de</strong>r DJV ausgeführt,<br />
dass die Europäische Union keine Kompetenz habe, <strong>de</strong>n Tierschutz<br />
EU-weit zu regeln. Im EG-Vertrag fin<strong>de</strong> sich keine diesbezügliche Vorschrift.<br />
Die Europäische Kommission habe <strong>de</strong>n Titel „Umwelt“ im EG-Vertrag als<br />
Rechtsgrundlage angegeben. Der Titel „Umwelt“ betreffe aber nur <strong>de</strong>n Tierartenschutz,<br />
d.h. <strong>de</strong>n Schutz <strong>de</strong>r wild leben<strong>de</strong>n Tiere vor <strong>de</strong>m Aussterben,<br />
nicht dagegen <strong>de</strong>n „Tierschutz“, verstan<strong>de</strong>n als Schutz <strong>de</strong>r Tiere vor Schmerzen<br />
und Lei<strong>de</strong>n.<br />
Im Übrigen hatten wir z.B. darauf hingewiesen, dass auch Fallen, die nicht<br />
EU-zertifiziert seien, zugelassen wer<strong>de</strong>n müssten, wenn sie tierschutzgerecht<br />
seien. Außer<strong>de</strong>m dürften keine Doppelprüfungen <strong>de</strong>r Fallen erfolgen und<br />
keine Tierversuche. Vielmehr sollten die von <strong>de</strong>r DEVA ermittelten Parameter<br />
bei Totfangfallen zugrun<strong>de</strong> gelegt wer<strong>de</strong>n. Diese Parameter wer<strong>de</strong>n in<br />
einem Gutachten <strong>de</strong>r DEVA festgestellt und sind wissenschaftlich begrün<strong>de</strong>t.<br />
Letztlich wies <strong>de</strong>r DJV in seiner Stellungnahme darauf hin, dass die technischen<br />
Vorschriften für die Prüfung von Fangmetho<strong>de</strong>n im Vorschlag <strong>de</strong>r<br />
Europäischen Kommission nicht realistisch seien und keine EU-Regelung erfolgen<br />
solle, son<strong>de</strong>rn eine Empfehlung <strong>de</strong>r Europäischen Kommission an die Mitgliedsstaaten,<br />
sich <strong>de</strong>s Themas auf nationaler Ebene anzunehmen.<br />
Verordnung (EG) Nr. 2075/<strong>2005</strong> mit Vorschriften für die<br />
Trichinenuntersuchung:<br />
Diese Verordnung gilt ab 1. Januar <strong>2006</strong>. Die Begründung für die Verordnung<br />
ist, dass <strong>de</strong>r Verzehr von Fleisch, das mit Trichinen infiziert ist, zu schweren<br />
Erkrankungen beim Menschen führen könne. Daher seien Maßnahmen zu<br />
23
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
24<br />
treffen, um Erkrankungen <strong>de</strong>s Menschen für <strong>de</strong>n Verzehr von Fleisch vorzubeugen,<br />
dass mit Trichinen infiziert sei. Hierbei geht es hauptsächlich um Wildschweine,<br />
<strong>de</strong>ren Fleisch mit Trichinen infiziert sein kann.<br />
Der Inhalt <strong>de</strong>r Verordnung ist folgen<strong>de</strong>r: Die trichinoskopische Untersuchung<br />
darf künftig nur noch ausnahmsweise erfolgen, und zwar bis zum 31.<br />
Dezember 2009. Diese Untersuchungsmetho<strong>de</strong> ist mit erheblichem Aufwand<br />
für <strong>de</strong>n einzelnen Wildkörper verbun<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m sind Nachweise nur in<br />
Höhe von 75 – 80 % erzielbar. Des Weiteren sind nicht eingekapselte Trichinenarten<br />
nicht nachweisbar. Aus diesem Grun<strong>de</strong> darf Wildbret nicht für die<br />
Herstellung von Produkten verwandt wer<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Produktionsprozess<br />
die Trichinen nicht abtötet. Zu<strong>de</strong>m muss sichergestellt wer<strong>de</strong>n, dass<br />
bei <strong>de</strong>r Verarbeitung Trichinen auch wirklich abgetötet wer<strong>de</strong>n.<br />
Die so genannte Verdauungsmetho<strong>de</strong> ist die bessere Möglichkeit, Trichinen<br />
nachzuweisen. Deshalb ist nach <strong>de</strong>r Verordnung die Verdauungsmetho<strong>de</strong><br />
grundsätzlich verpflichtend. Diese hat eine Trefferquote von über 90 %.<br />
Sie ist zweifelsfrei die beste Nachweismetho<strong>de</strong>. Deshalb ist die Trichinoskopie<br />
für Wildschweine nur noch in Ausnahmefällen zu genehmigen, wobei<br />
Voraussetzung ist, dass nicht mehr als 10 Sauen pro Tag für die Vermarktung<br />
verarbeitet wer<strong>de</strong>n und die Verdauungsmetho<strong>de</strong> als Nachweismetho<strong>de</strong> nicht<br />
verfügbar ist.<br />
EU-Lebensmittelhygienepaket:<br />
Das EU-Lebensmittelhygienepaket ist seit 1. Januar <strong>2006</strong> in Kraft.<br />
1. Was die Abgabe kleiner Mengen ausgewei<strong>de</strong>ten Wil<strong>de</strong>s in <strong>de</strong>r Decke bzw.<br />
ausgewei<strong>de</strong>ten Fe<strong>de</strong>rwilds im Fe<strong>de</strong>rkleid (Strecke eines Jagdtages bezogen<br />
auf <strong>de</strong>n einzelnen Jäger) betrifft, gilt weiter allein das innerstaatliche<br />
Recht. D.h., das neue EU-Recht gilt hierfür nicht. Nach <strong>de</strong>m noch gelten<strong>de</strong>n<br />
Fleischhygienegesetz darf die Fleischuntersuchung bei erlegtem Haarwild<br />
unterbleiben, wenn keine Merkmale festgestellt wer<strong>de</strong>n, die das Fleisch<br />
als be<strong>de</strong>nklich zum Genuss für Menschen erscheinen lassen, und das jeweilige<br />
Stück Wild zum eigenen Verbrauch verwen<strong>de</strong>t o<strong>de</strong>r unmittelbar an<br />
einzelne natürliche Personen zum eigenen Verbrauch abgegeben wird o<strong>de</strong>r<br />
das erlegte Haarwild unmittelbar nach <strong>de</strong>m Erlegen in geringen Mengen<br />
z.B. an nahe gelegene Gaststätten o<strong>de</strong>r Wil<strong>de</strong>inzelhan<strong>de</strong>lsgeschäfte geliefert<br />
wird.<br />
Zum Fe<strong>de</strong>rwild fin<strong>de</strong>t sich eine vergleichbare Bestimmung im noch gültigen<br />
Geflügelfleischhygienegesetz.<br />
Auch die Fleischhygiene- bzw. die Geflügelfleischhygieneverordnung gelten<br />
bis auf Weiteres weiter, insbeson<strong>de</strong>re die Vorschriften zu <strong>de</strong>n gesundheitlich<br />
be<strong>de</strong>nklichen Merkmalen, zur Beschaffenheit und Ausstattung <strong>de</strong>r<br />
Räume sowie zur Wildkammer. Wildkammern sind Räume zum Sammeln von<br />
Haar-/Fe<strong>de</strong>rwild nach <strong>de</strong>m Erlegen, die über eine geeignete Kühleinrichtung<br />
verfügen müssen, wenn auf an<strong>de</strong>re Weise eine gründliche Auskühlung <strong>de</strong>s<br />
Wil<strong>de</strong>s nicht erreicht wer<strong>de</strong>n kann. Darüber hinaus müssen Wildkammern<br />
über einen geeigneten Platz zum Enthäuten und Zerlegen verfügen, wenn<br />
diese Arbeiten in <strong>de</strong>r Wildkammer ausgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
2. Das eingangs zitierte EU-Hygienepaket gilt also nur für die Abgabe von<br />
aus <strong>de</strong>r Decke geschlagenem und/o<strong>de</strong>r zerwirktem Wild durch <strong>de</strong>n Jäger
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
sowie für die Abgabe <strong>de</strong>s ganzen Stückes Wild an einen sog. Wildbearbeitungsbetrieb.<br />
a) Die Abgabe <strong>de</strong>s ganzen Stückes Wild durch <strong>de</strong>n Jäger an einen Wildbearbeitungsbetrieb:<br />
Jäger müssen auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Wildpathologie, <strong>de</strong>r Produktion und<br />
Behandlung von Wildbret ausreichend geschult sein, um das Wild vor Ort<br />
einer ersten Untersuchung unterziehen zu können. Min<strong>de</strong>stens eine Person<br />
einer Jagdgesellschaft muss über die entsprechen<strong>de</strong>n Kenntnisse verfügen (so<br />
genannte „kundige Person“). Jäger sind dann kundige Personen im Sinne <strong>de</strong>s<br />
EU-Rechts, wenn sie an einer entsprechen<strong>de</strong>n Schulung teilgenommen haben,<br />
die von <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n angeboten wird. Wer nach <strong>de</strong>m 1. Februar<br />
1987 und später die Jägerprüfung abgelegt hat, ist bereits „kundige Person“,<br />
eine Schulung ist nicht erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Nach <strong>de</strong>m Erlegen <strong>de</strong>s frei leben<strong>de</strong>n Großwilds (gemeint ist Schalenwild)<br />
müssen Mägen und Gedärme so bald wie möglich entfernt wer<strong>de</strong>n. Erfor<strong>de</strong>rlichenfalls<br />
müssen die Tiere entblutet wer<strong>de</strong>n.<br />
Die kundige Person muss <strong>de</strong>n Wildkörper und alle ausgenommenen Eingewei<strong>de</strong><br />
auf Merkmale hin untersuchen, die darauf schließen lassen, dass das<br />
Fleisch gesundheitlich be<strong>de</strong>nklich sein könnte. Die Untersuchung muss so<br />
bald wie möglich nach <strong>de</strong>m Erlegen stattfin<strong>de</strong>n.<br />
Fleisch von frei leben<strong>de</strong>m Schalenwild darf nur in Verkehr gebracht wer<strong>de</strong>n,<br />
wenn <strong>de</strong>r Wildkörper so bald wie möglich nach <strong>de</strong>r Untersuchung zu<br />
einem Wildbearbeitungsbetrieb beför<strong>de</strong>rt wird. Die Eingewei<strong>de</strong> müssen <strong>de</strong>m<br />
Wildkörper beigefügt wer<strong>de</strong>n und als zu einem bestimmten Tier gehörig<br />
erkennbar sein.<br />
Wer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Untersuchung durch die kundige Person keine auffälligen<br />
Merkmale festgestellt, so muss die kundige Person <strong>de</strong>m Wildkörper eine mit<br />
einer Nummer versehene Erklärung beigeben, in <strong>de</strong>r dies bescheinigt wird. In<br />
dieser Bescheinigung müssen auch das Datum, <strong>de</strong>r Zeitpunkt und <strong>de</strong>r Ort <strong>de</strong>s<br />
Erlegens aufgeführt wer<strong>de</strong>n. In diesem Fall brauchen das Haupt und die Eingewei<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>m Wildkörper nicht beigefügt zu wer<strong>de</strong>n, außer bei Tieren <strong>de</strong>r für<br />
Trichinose anfälligen Arten (insbeson<strong>de</strong>re Wildschweine), <strong>de</strong>ren Haupt (ausgenommen<br />
Hauer) und Zwerchfell <strong>de</strong>m Wildkörper beigefügt wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
An<strong>de</strong>renfalls müssen das Haupt (ausgenommen Hauer, Geweih und Hörner)<br />
und alle Eingewei<strong>de</strong> mit Ausnahme <strong>de</strong>s Magens und <strong>de</strong>r Gedärme beigefügt<br />
wer<strong>de</strong>n. Die kundige Person, die die Untersuchung vorgenommen<br />
hat, muss <strong>de</strong>r zuständigen Behör<strong>de</strong> mitteilen, welche auffälligen Merkmale<br />
sie bewogen hatten, keine Bescheinigung über nicht vorhan<strong>de</strong>ne auffällige<br />
Merkmale auszustellen.<br />
Steht zur Durchführung <strong>de</strong>r Untersuchung keine kundige Person zur Verfügung,<br />
so müssen das Haupt (ausgenommen Hauer, Geweih und Hörner)<br />
sowie alle Eingewei<strong>de</strong> mit Ausnahme <strong>de</strong>s Magens und <strong>de</strong>r Gedärme beim<br />
Wildkörper belassen wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Wildkörper müssen nach <strong>de</strong>m Erlegen innerhalb einer angemessenen<br />
Zeitspanne auf min<strong>de</strong>stens 7° C abgekühlt wer<strong>de</strong>n. Soweit es die klimatischen<br />
Verhältnisse erlauben, ist eine aktive Kühlung nicht erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
25
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
26<br />
Während <strong>de</strong>r Beför<strong>de</strong>rung zum Wildbearbeitungsbetrieb muss das Übereinan<strong>de</strong>rlegen<br />
von Wildkörpern vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Was das frei leben<strong>de</strong> Kleinwild (also Fe<strong>de</strong>rwild, Hasen und Kaninchen) bei<br />
Abgabe an einen Wildbearbeitungsbetrieb betrifft, muss die kundige Person<br />
<strong>de</strong>n Wildkörper auf Merkmale hin untersuchen, die darauf schließen lassen,<br />
dass das Fleisch gesundheitlich be<strong>de</strong>nklich sein könnte. Die Untersuchung<br />
muss so bald wie möglich nach <strong>de</strong>m Erlegen stattfin<strong>de</strong>n.<br />
Wer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Untersuchung auffällige Merkmale festgestellt, so muss<br />
die kundige Person die zuständige Behör<strong>de</strong> davon unterrichten, genauso wie<br />
beim Schalenwild.<br />
Fleisch von frei leben<strong>de</strong>m Kleinwild, dass über <strong>de</strong>n Wildbearbeitungsbetrieb<br />
in Verkehr gebracht wer<strong>de</strong>n soll, muss so bald wie möglich nach <strong>de</strong>r<br />
Untersuchung dorthin beför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Wildkörper insgesamt müssen nach <strong>de</strong>m Erlegen innerhalb einer angemessenen<br />
Zeitspanne auf min<strong>de</strong>stens 4° C abgekühlt wer<strong>de</strong>n. Soweit es die<br />
klimatischen Verhältnisse erlauben, ist eine aktive Kühlung nicht erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Die Wildkörper müssen nach <strong>de</strong>m Eintreffen im Wildbearbeitungsbetrieb<br />
ohne ungerechtfertigte Verzögerung ausgewei<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
b) Die Abgabe von gehäutetem und/o<strong>de</strong>r zerwirktem Wild durch <strong>de</strong>n Jäger<br />
an Endverbraucher o<strong>de</strong>r lokale Einzelhan<strong>de</strong>lsbetriebe wie Gaststätten und<br />
Wil<strong>de</strong>inzelhan<strong>de</strong>lsgeschäfte in kleinen Mengen (Strecke eines Jagdtages):<br />
Die Abgabe von gehäutetem und/o<strong>de</strong>r zerwirktem Wild durch <strong>de</strong>n Jäger<br />
an Endverbraucher o<strong>de</strong>r lokale Einzelhan<strong>de</strong>lsbetriebe wie Gaststätten, Wil<strong>de</strong>inzelhan<strong>de</strong>lsgeschäfte<br />
und Märkte in kleinen Mengen (Strecke eines Jagdtages)<br />
fällt ebenfalls unter das neue EU-Lebensmittelhygienerecht. Der Grund<br />
dafür ist, dass dieses Wildbret nicht als Primärerzeugnis angesehen wird. Deshalb<br />
fällt die Abgabe <strong>de</strong>s gehäuteten Stückes Wild bzw. zerwirkten Wil<strong>de</strong>s<br />
unter die Verordnung (EG) Nr. 852/2004. Konkret be<strong>de</strong>utet dies Folgen<strong>de</strong>s:<br />
Jäger sind als „Lebensmittelunternehmer“ anzusehen, was zur Folge hat,<br />
dass die Jagdausübungsberechtigten registriert sein und bestimmte Min<strong>de</strong>stvorschriften<br />
für die Hygiene bei <strong>de</strong>r Abgabe von Wildfleisch einhalten müssen.<br />
Es ist von Seiten <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung beabsichtigt, die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
in vernünftigem Rahmen zu halten. Was die Registrierung betrifft, so ist vom<br />
einzelnen Jäger nichts zu veranlassen: Alle Jagdausübungsberechtigten sind<br />
bei <strong>de</strong>n Unteren Jagdbehör<strong>de</strong>n registriert.<br />
Auf Bun<strong>de</strong>sebene:<br />
Jagdrecht in <strong>de</strong>r Fö<strong>de</strong>ralismusreform:<br />
Ursprünglich war es das erklärte Ziel aller Ministerpräsi<strong>de</strong>nten, das Jagdrecht<br />
in die ausschließliche Kompetenz <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r zu verlagern (Lübecker<br />
Erklärung vom 1. März 2003). Da dies gravieren<strong>de</strong> negative Auswirkungen<br />
auf die Jagd in Deutschland be<strong>de</strong>utet hätte, beschloss das DJV-Präsidium eine<br />
Kampagne, bei <strong>de</strong>r alle Kreisvorsitzen<strong>de</strong>n gebeten wur<strong>de</strong>n, sich kurzfristig an<br />
die Abgeordneten <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>stages und <strong>de</strong>r Landtage in ihrem Wahlkreis zu<br />
wen<strong>de</strong>n. Diese Kampagne führte dazu, dass es in <strong>de</strong>r Fö<strong>de</strong>ralismuskommission<br />
unstreitig war, dass das Jagdrecht nicht in die alleinige Län<strong>de</strong>rkompetenz<br />
fällt. Auch herrschte Einvernehmen darüber, das Jagdrecht, Naturschutz- und
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Tierschutzrecht auf gleicher, nämlich auf Bun<strong>de</strong>sebene, angesie<strong>de</strong>lt sein sollen.<br />
Sehr hilfreich war auch die Solidarisierung <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Naturnutzer, die<br />
sich im Aktionsbündnis Forum Natur organisiert haben, mit unseren For<strong>de</strong>rungen.<br />
Die Stimmen von 6 Millionen Mitglie<strong>de</strong>rn wer<strong>de</strong>n nicht so schnell<br />
überhört.<br />
Das jetzt vorliegen<strong>de</strong> Papier zur Fö<strong>de</strong>ralismusdiskussion regelt die Gesetzgebung<br />
u.a. beim Jagd- und Naturschutzrecht neu. Danach wird die Rahmengesetzgebung<br />
gestrichen. Jagdwesen einerseits, Naturschutz und Landschaftspflege<br />
an<strong>de</strong>rerseits sollen in die konkurrieren<strong>de</strong> Gesetzgebung fallen.<br />
Auch künftig wird es daher eine bun<strong>de</strong>seinheitliche Jagdgesetzgebung geben.<br />
Wenn <strong>de</strong>r Bund von seiner Gesetzgebungsbefugnis Gebrauch macht, dürfen<br />
die Län<strong>de</strong>r durch entsprechen<strong>de</strong> Gesetze hiervon abweichen<strong>de</strong> Regelungen<br />
treffen. Der Entwurf sieht vor, dass die Län<strong>de</strong>r im Jagdwesen abweichen<br />
dürfen, soweit es sich nicht um das Recht <strong>de</strong>r Jagdscheine han<strong>de</strong>lt. Dies stellt<br />
sicher, dass je<strong>de</strong>r Jagdscheininhaber mit seinem Jagdschein berechtigt ist,<br />
überall in Deutschland zu jagen.<br />
Für <strong>de</strong>n Fall, dass <strong>de</strong>m Bund die Abweichungsregelungen <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r zu<br />
weit gehen, hat er ein Rückholrecht. Der Bund könnte in diesem Fall erneut<br />
von seiner Vorranggesetzgebung Gebrauch machen und ein Bun<strong>de</strong>sjagdgesetz<br />
erlassen. Da sich <strong>de</strong>r Bund gegenüber <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn nach <strong>de</strong>m Grundgesetz<br />
„län<strong>de</strong>rfreundlich“ verhalten muss, müsste dieses Bun<strong>de</strong>sjagdgesetz aber<br />
grundlegend an<strong>de</strong>rs sein als das frühere, da <strong>de</strong>m Bund nicht die Befugnis<br />
zusteht, nur die Län<strong>de</strong>rregelungen durch Neuerlass seines vorherigen Bun<strong>de</strong>sjagdgesetzes<br />
rückgängig zu machen. Ein grundlegend an<strong>de</strong>res Bun<strong>de</strong>sjagdgesetz<br />
wäre dann wie<strong>de</strong>r für alle Län<strong>de</strong>r verpflichtend. Die Län<strong>de</strong>r ihrerseits<br />
dürften hiervon aber wie<strong>de</strong>r abweichen.<br />
Das DJV-Präsidium hat eine „Arbeitsgruppe Bun<strong>de</strong>sjagdgesetz“ berufen,<br />
die die Aufgabe hat, einen Bun<strong>de</strong>sjagdgesetzentwurf zu erarbeiten. Dieser<br />
soll später <strong>de</strong>r Bund-/Län<strong>de</strong>rarbeitsgruppe zugeleitet wer<strong>de</strong>n, die nach <strong>de</strong>r<br />
Grundgesetzän<strong>de</strong>rung vom Bund und <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn eingesetzt wer<strong>de</strong>n wird.<br />
Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch – LFGB:<br />
Das neue LFGB ist seit 7. September <strong>2005</strong> in Kraft.<br />
Zweck <strong>de</strong>s LFGB ist, bei Lebens- und Futtermitteln <strong>de</strong>n Schutz <strong>de</strong>r Verbraucher<br />
durch Vorbeugung gegen eine o<strong>de</strong>r Abwehr einer Gefahr für die<br />
menschliche Gesundheit sicherzustellen sowie vor Täuschung beim Verkehr<br />
mit Lebens- und Futtermitteln zu schützen.<br />
1. Futtermittel:<br />
Was Futtermittel anbelangt, ist es untersagt, Futtermittel <strong>de</strong>rart herzustellen<br />
o<strong>de</strong>r zu behan<strong>de</strong>ln, dass bei ihrer bestimmungsgemäßen und sachgerechten<br />
Verfütterung die gewonnenen Lebensmittel die menschliche Gesundheit<br />
beeinträchtigen können o<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Verzehr durch <strong>de</strong>n Menschen ungeeignet<br />
sind. Weiterhin wird es verboten, Futtermittel zu verfüttern, die geeignet<br />
sind, die Gesundheit von Tieren, die nicht <strong>de</strong>r Lebensmittelgewinnung dienen,<br />
zu schädigen o<strong>de</strong>r durch in tierischen Ausscheidungen unerwünschte<br />
Stoffe, die ihrerseits bereits in Futtermittel enthalten gewesen sind, <strong>de</strong>n Naturhaushalt<br />
zu gefähr<strong>de</strong>n.<br />
27
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
28<br />
2. Lebensmittel:<br />
Unter „Lebensmittel“ fällt auch Wild bzw. Wildbret, das vom Jäger, frisch<br />
geschossen, verzehrt o<strong>de</strong>r an an<strong>de</strong>re abgegeben wird. Das LFGB enthält das<br />
Verbot, Lebensmittel für An<strong>de</strong>re <strong>de</strong>rart herzustellen o<strong>de</strong>r zu behan<strong>de</strong>ln, dass<br />
ihr Verzehr gesundheitsschädlich ist. Insoweit haben auch die Jäger eine hohe<br />
Verantwortung.<br />
Des Weiteren erfolgt im Gesetz eine Ermächtigung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums<br />
für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), beim<br />
Herstellen von Lebensmitteln Verfahren zu verbieten o<strong>de</strong>r zu beschränken,<br />
die Anwendung bestimmter Verfahren vorzuschreiben, für bestimmte Lebensmittel<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen an das Herstellen o<strong>de</strong>r das Inverkehrbringen zu stellen<br />
o<strong>de</strong>r das Herstellen und das Inverkehrbringen von bestimmten Lebensmitteln<br />
von einer amtlichen Untersuchung abhängig zu machen bzw. vorzuschreiben,<br />
dass bestimmte Lebensmittel nach <strong>de</strong>m Gewinnen (Wild) amtlich zu<br />
untersuchen sind.<br />
Bis zum Erlass <strong>de</strong>r Rechtsverordnung bleiben aber die <strong>de</strong>rzeitigen Regelungen<br />
<strong>de</strong>s Fleischhygiene- und <strong>de</strong>s Geflügelfleischhygienegesetzes – soweit<br />
sie die Jäger betreffen – in Kraft!<br />
Außer<strong>de</strong>m enthält das LFGB eine Ermächtigung <strong>de</strong>s BMELV, das Inverkehrbringen<br />
von vom Tier gewonnenen Lebensmitteln von einer Genusstauglichkeitsbescheinigung<br />
abhängig zu machen. Hier ist an das Wildursprungszeichen<br />
zu <strong>de</strong>nken, mit <strong>de</strong>m sich <strong>de</strong>r DJV bei <strong>de</strong>n Verhandlungen über<br />
das neue EU-Lebensmittelhygienepaket einverstan<strong>de</strong>n erklärt hatte, allerdings<br />
nur bezogen auf Haarwild.<br />
Letztlich wird das BMELV ermächtigt, das Herstellen und das Inverkehrbringen<br />
von Lebensmitteln von einer Zulassung o<strong>de</strong>r Registrierung abhängig<br />
zu machen sowie Anfor<strong>de</strong>rungen festzulegen, die die bauliche Gestaltung<br />
z.B. <strong>de</strong>r Wildkammern festlegt.<br />
Der DJV setzt sich <strong>de</strong>rzeit dafür ein, dass die entsprechen<strong>de</strong>n Regelungen<br />
für die Jägerschaft akzeptabel sind.<br />
Vor Erlass von Rechtsverordnungen <strong>de</strong>s BMELV ist nach <strong>de</strong>m LFGB die<br />
Beteiligung <strong>de</strong>r Öffentlichkeit durchzuführen, also auch eine Anhörung <strong>de</strong>s<br />
DJV.<br />
Vogelgrippe (Geflügelpest):<br />
Die Vogelgrippe hat inzwischen auch die Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland erfasst.<br />
Die Vogelgrippe ist eine hochinfektiöse und von hoher Mortalität gekennzeichnete<br />
Viruserkrankung nicht nur von Vögeln, son<strong>de</strong>rn auch von an<strong>de</strong>ren<br />
Tieren, z.B. Mar<strong>de</strong>rn. Die Krankheit kann schnell epi<strong>de</strong>mische Ausmaße annehmen<br />
und die Gesundheit von Tier o<strong>de</strong>r unter Umstän<strong>de</strong>n auch Mensch ernsthaft<br />
gefähr<strong>de</strong>n. Die Vogelgrippe beeinträchtigt auch die Geflügelwirtschaft.<br />
Es ist bereits eine Tatsache, dass <strong>de</strong>r Erreger von Wildvögeln auf domeszitierte<br />
Vögel, insbeson<strong>de</strong>re Hausgeflügel, übertragen und über <strong>de</strong>n internationalen<br />
Han<strong>de</strong>l mit leben<strong>de</strong>n Vögeln und ihren Erzeugnissen von einem Mitgliedstaat<br />
in an<strong>de</strong>re Mitgliedstaaten eingeschleppt wird.<br />
Für die Jagdausübungsberechtigten besteht insbeson<strong>de</strong>re die Verpflichtung,<br />
krankes o<strong>de</strong>r eingegangenes Wildgeflügel unter Angabe <strong>de</strong>s Fundortes<br />
<strong>de</strong>r zuständigen Behör<strong>de</strong> zu mel<strong>de</strong>n.
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Für die Schutzzone und das Beobachtungsgebiet gelten Jagdverbote. Die<br />
Schutzzone befin<strong>de</strong>t sich 3 km um <strong>de</strong>n Fundort, das so genannte Beobachtungsgebiet<br />
10 km vom Fundort entfernt.<br />
Was die Aktivitäten <strong>de</strong>s DJV betrifft, sei auf das Kapitel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
verwiesen.<br />
Schweinepest-Verordnung:<br />
Die novellierte Schweinepestverordnung ist am 24. Dezember <strong>2005</strong> in Kraft<br />
getreten.<br />
Zur Erkennung <strong>de</strong>r Schweinepest o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Afrikanischen Schweinepest<br />
haben Jagdausübungsberechtigte im gefähr<strong>de</strong>ten Bezirk u.a. nachfolgen<strong>de</strong><br />
Pflichten:<br />
• Je<strong>de</strong>s erlegte Wildschwein muss unverzüglich nach Anweisung <strong>de</strong>r zuständigen<br />
Behör<strong>de</strong> gekennzeichnet wer<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m hat <strong>de</strong>r Jäger einen<br />
behördlicherseits vorgegebenen Begleitschein auszustellen.<br />
• Von je<strong>de</strong>m erlegten Wildschwein müssen unverzüglich Proben nach behördlicher<br />
Anweisung zur virologischen und serologischen Untersuchung auf<br />
Schweinepest entnommen wer<strong>de</strong>n. Diese Proben sind zu kennzeichnen und<br />
zusammen mit <strong>de</strong>m Tierkörper, <strong>de</strong>m Aufbruch und <strong>de</strong>m Begleitschein <strong>de</strong>r<br />
festgelegten Wildsammel- o<strong>de</strong>r Annahmestelle zuzuführen.<br />
• Die Revierinhaber haben dafür Sorge zu tragen, dass bei Gesellschaftsjag<strong>de</strong>n<br />
das Aufbrechen <strong>de</strong>r Tiere und die Sammlung <strong>de</strong>s Aufbruchs zentral an<br />
einem Ort erfolgt.<br />
• Außer<strong>de</strong>m muss je<strong>de</strong>s eingegangene und aufgefun<strong>de</strong>ne Wildschwein unverzüglich<br />
unter Angabe <strong>de</strong>s Fundorts <strong>de</strong>r Behör<strong>de</strong> angezeigt und <strong>de</strong>r Untersuchungseinrichtung<br />
zur Untersuchung <strong>de</strong>r Wildseuche zugeleitet wer<strong>de</strong>n<br />
(<strong>de</strong>r erste Spiegelstrich gilt entsprechend).<br />
• Letztlich kann die Behör<strong>de</strong> für ein von ihr bestimmtes Gebiet Anordnungen<br />
treffen, die teilweise <strong>de</strong>n oben genannten Pflichten <strong>de</strong>r Jagdausübungsberechtigten<br />
entsprechen.<br />
Entwurf <strong>de</strong>r Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum<br />
Waffengesetz:<br />
Die Jäger sind insbeson<strong>de</strong>re in folgen<strong>de</strong>n Punkten betroffen:<br />
Es muss bestimmt wer<strong>de</strong>n, dass bei Inhabern eines gültigen Jagdscheins<br />
kein Wi<strong>de</strong>rruf <strong>de</strong>r WBK erfolgen darf. An<strong>de</strong>renfalls müsste <strong>de</strong>r Jäger seine<br />
Jagdwaffen abgeben.<br />
Es muss geregelt wer<strong>de</strong>n, dass ein Jäger Jagdwaffen, die zwar nach <strong>de</strong>m<br />
gelten<strong>de</strong>n BJG erlaubt sind, aber nach einem novellierten Bun<strong>de</strong>sjagdgesetz<br />
nicht mehr erlaubt sind, trotz<strong>de</strong>m behalten darf.<br />
Es ist sicherzustellen, dass in <strong>de</strong>r Ausbildung befindliche künftige Jungjäger<br />
nicht nur die legal erworbene Flinte nicht schussbereit zum Schießstand<br />
transportieren dürfen, son<strong>de</strong>rn dass sie auch berechtigt sind, die zu <strong>de</strong>r Flinte<br />
geeignete Munition zu erwerben. Wenn ein Jungjäger ein Bedürfnis zum<br />
Erwerb <strong>de</strong>r Schusswaffe hat, folgt daraus auch ein Bedürfnis für die entsprechen<strong>de</strong><br />
Munition.<br />
29
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
30<br />
Es darf nicht hingenommen wer<strong>de</strong>n, dass ein Büchsenmacher zu prüfen<br />
hat, ob die ihm überlassene Langwaffe z.B. jagdrechtlich zulässig ist. Dies<br />
gehört nicht mehr zu seinen Pflichten und ist unzumutbar.<br />
Jagdrechtstag<br />
In Bad Wünnenberg-Bleiwäsche fand <strong>de</strong>r Jagdrechtstag <strong>2005</strong> statt. Die Referate<br />
hatten folgen<strong>de</strong> Themen: Forstwirtschaft, Naturschutz und Jagd auf <strong>de</strong>m<br />
Truppenübungsplatz Senne; Nationalpark Eifel: Von <strong>de</strong>r Jagd zur Wildbestandsregulierung;<br />
Der Nationalpark Eifel – Auswirkung auf die Jagd in <strong>de</strong>r<br />
Region; Die Eigentumsgarantie im Visier <strong>de</strong>s Jagdrechts; Erlöschen von Jagdpachtverträgen;<br />
Absicherung jagdrechtlicher Grundsätze im EU-Recht; Jagdrechtliche<br />
Fragen in <strong>de</strong>r Praxis; Abschussplanung – behördlicher Unsinn o<strong>de</strong>r<br />
notwendiges Steuerungselement; Das Elend mit <strong>de</strong>m Blei und Neuere Entwicklungen<br />
zum Waffenrecht.<br />
DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Borchert hielt einen Vortrag über jagdpolitisch aktuelle Themen<br />
auf Bun<strong>de</strong>s- und Lan<strong>de</strong>sebene, DJV-Justiziar Dr. Hei<strong>de</strong>r über die aktuelle<br />
Gesetzgebungssituation.
Natur- und Artenschutz<br />
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Wildtier-Informationssystem <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r Deutschlands<br />
(WILD)<br />
Der Ausbau <strong>de</strong>s vor einigen Jahren vom DJV initiierten bun<strong>de</strong>sweiten und<br />
langfristig angelegten Wildtier-Informationssystems (WILD) geht weiter voran.<br />
Ziel ist die Erfassung von möglichst vielen Wildtierarten mit wissenschaftlich<br />
nachprüfbaren Metho<strong>de</strong>n, um so in Zukunft eine abgesicherte Informationsbasis<br />
sowie Diskussionsgrundlage zur Darstellung <strong>de</strong>ren Bestandsdichten und<br />
-entwicklungen zu haben. Diese sollen sowohl für naturschutzrelevante Entscheidungen<br />
(z.B. Erhaltung von Wildtierpopulationen durch Maßnahmen<br />
<strong>de</strong>r Lebensraumverbesserungen) als auch jagdpolitische Entscheidungen (z.B.<br />
regionale Bejagungsempfehlungen) zur Verfügung stehen. Gleichzeitig versteht<br />
<strong>de</strong>r DJV sein bun<strong>de</strong>sweites Engagement im Wildtiermonitoring aber<br />
auch als Beitrag <strong>de</strong>r Jägerschaft zur Umweltbeobachtung nach <strong>de</strong>m gelten<strong>de</strong>n<br />
Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetz.<br />
Wie in <strong>de</strong>n Vorjahren erfolgte im Frühjahr und Herbst <strong>2005</strong> wie<strong>de</strong>r die<br />
Erfassung <strong>de</strong>s Feldhasen nach bun<strong>de</strong>seinheitlicher Methodik in festgelegten<br />
Referenzgebieten. Des Weiteren wur<strong>de</strong> im Frühjahr <strong>2005</strong> zum vierten Mal<br />
eine bun<strong>de</strong>sweite Flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong> Einschätzung <strong>de</strong>r Rebhuhnpaare durchgeführt.<br />
Die Ermittlung <strong>de</strong>r Fuchs- und Dachsbesätze mittels Bau- und Wurfbaukartierung<br />
sowie die Erfassung <strong>de</strong>r Aaskrähenpaare erfolgte im 3. Jahr. In<br />
vielen Zählgebieten fan<strong>de</strong>n zusätzlich Flächennutzungskartierungen statt,<br />
Grundvoraussetzung für die spätere Interpretation von Populationsentwicklungen.<br />
Parallel erfasst wer<strong>de</strong>n Abfragen zur Bejagungsintensität <strong>de</strong>s Fuchses<br />
sowie <strong>de</strong>taillierte Erhebungen <strong>de</strong>r Fuchsstrecken in einzelnen Jagdbezirken.<br />
Die Ergebnisse sind im WILD-Jahresbericht <strong>2005</strong> beschrieben und in Karten<br />
dargestellt. Der Bericht kann gegen Einsendung von 2 Euro in Briefmarken<br />
über die DJV-Service GmbH bezogen wer<strong>de</strong>n bzw. ist auf <strong>de</strong>r DJV-Homepage<br />
unter www.jagdnetz.<strong>de</strong> (hier: WILD-Button anklicken) abrufbar. Hier<br />
fin<strong>de</strong>n Sie u. a. auch das Projekthandbuch zum WILD, welches ausführlich<br />
Ziele, Struktur, Metho<strong>de</strong>n und Umsetzung <strong>de</strong>s Projektes beschreibt.<br />
Hinter <strong>de</strong>n umfassen<strong>de</strong>n Zähl- und Kartierergebnissen steht das Engagement<br />
zahlreicher Jäger und an<strong>de</strong>rer Naturschützer Deutschlands. Nur durch<br />
ihre Arbeit vor Ort kann das Datenmaterial geschaffen wer<strong>de</strong>n, das spätere<br />
Analysen über Populationstrends erlaubt.<br />
An dieser Stelle dankt <strong>de</strong>r DJV – auch im Namen <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong><br />
und ihrer verantwortlichen Län<strong>de</strong>rbetreuer – allen Referenzgebietsbetreuern<br />
und WILD-Mitarbeitern für ihren Einsatz in <strong>de</strong>n Revieren und ihre Zuarbeit!<br />
Wie geht es weiter ?<br />
Das eingangs beschriebene laufen<strong>de</strong> Arbeitsprogramm wird auch in <strong>de</strong>n<br />
kommen<strong>de</strong>n Jahren fortgesetzt. Zusätzlich fin<strong>de</strong>n auch in ausgewählten Referenzgebieten<br />
<strong>de</strong>r Neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r Flächennutzungskartierungen statt.<br />
Auf diese Weise verdichtet sich Schritt für Schritt die Datengrundlage weiter,<br />
so dass über Zeitreihenanalysen und <strong>de</strong>ren Interpretation künftig verstärkt<br />
Aussagen zu <strong>de</strong>n Ursachen von Populationsentwicklungen getroffen wer<strong>de</strong>n<br />
können. Damit nähert sich das Projekt WILD seiner eigentlichen Zielsetzung.<br />
31
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
32<br />
Eine wesentliche Neuerung im Projektverlauf greift erstmals dieses Jahr,<br />
nämlich <strong>de</strong>r Beschluss <strong>de</strong>s DJV-Präsidums, die bun<strong>de</strong>sweite Flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong><br />
Einschätzung von Wildtierarten (bisher wur<strong>de</strong> hierüber nur das Rebhuhn<br />
erfasst) weiter auszubauen. Hierzu wur<strong>de</strong> in Abstimmung mit <strong>de</strong>n drei WILD-<br />
Zentren, <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>m DJV <strong>de</strong>r im Anhang IV beigefügte<br />
Fragebogen entwickelt. Insgesamt sollen 24 ausgewählte Arten plausibel<br />
und nachvollziehbar erfasst (nicht gezählt) wer<strong>de</strong>n, u. a. solche, die nicht<br />
bejagt wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren Strecken keine Rückschlüsse auf <strong>de</strong>n Bestand zulassen<br />
(wie etwa die Mar<strong>de</strong>rartigen). Darüber hinaus soll über die rasche Ausbreitung<br />
<strong>de</strong>r Neubürger Mar<strong>de</strong>rhund, Waschbär, Mink und Nilgans mehr in<br />
Erfahrung gebracht wer<strong>de</strong>n, aber auch darüber, wo sich einst heimische Arten<br />
wie Fischotter, Biber, Wildkatze und Kolkrabe heute wie<strong>de</strong>r ansie<strong>de</strong>ln. Die<br />
Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> regeln die Verteilung <strong>de</strong>r Bögen an alle Revierinhaber<br />
und <strong>de</strong>n Rücklauf (bis 30. Juni <strong>2006</strong>) in Eigenregie. Die Auswertung erfolgt<br />
zentral im EDV-Zentrum <strong>de</strong>r Uni Trier.<br />
Alle Revierinhaber Deutschlands sind aufgefor<strong>de</strong>rt, sich an dieser gemeinsamen<br />
bun<strong>de</strong>sweiten Aktion zu beteiligen. Nur durch eine möglichst hohe<br />
Rücklaufquote können statistisch repräsentative Aussagen erzielt wer<strong>de</strong>n.<br />
Positionspapier von DJV und AGLR zum Rotwild<br />
Gemeinsam mit <strong>de</strong>r „Arbeitsgemeinschaft Lebensraum Rotwild (AGLR)“ hat<br />
<strong>de</strong>r DJV am 6. Februar <strong>2006</strong> unter <strong>de</strong>m Titel „Rotwild muss in Deutschland<br />
eine Zukunft haben“ ein Positionspapier verabschie<strong>de</strong>t (Anhang V). Das Papier<br />
basiert auf <strong>de</strong>n Ergebnissen eines Arbeitskreises im Rahmen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sjägertages<br />
von Celle unter maßgeblicher Mitarbeit <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n DJV-Präsidiumsmitglie<strong>de</strong>r,<br />
Herrn Hammerschmidt und Dr. Bethe.<br />
Zu <strong>de</strong>n wichtigsten For<strong>de</strong>rungen gehören:<br />
• Prüfung auf Öffnung <strong>de</strong>r 140 behördlich abgegrenzten „Rotwildgebiete“<br />
Deutschlands, die nur noch 15% <strong>de</strong>s eigentlichen Verbreitungsgebietes <strong>de</strong>r<br />
Art umfassen und Forcierung <strong>de</strong>r Vernetzung von Lebensräumen.<br />
• Bau weiterer Querungshilfen, wie Grünbrücken über Straßen bzw. Bahntrassen,<br />
bei gleichzeitiger eingeschränkter Jagdruhe in <strong>de</strong>ren Umfeld.<br />
• Stärkere Verpflichtung zur Mitgliedschaft und Mitarbeit <strong>de</strong>r Revierinhaber<br />
in Hegegemeinschaften, bei gleichzeitig höherer rechtlicher Kompetenz <strong>de</strong>rselben<br />
zur Sicherung einer großräumigen einheitlichen Hege und Bewirtschaftung<br />
<strong>de</strong>s Rotwil<strong>de</strong>s.<br />
• Überprüfung <strong>de</strong>r Bejagungskonzepte unter bes. Berücksichtigung <strong>de</strong>r Relationen<br />
Einzel- und Bewegungsjag<strong>de</strong>n, Nachtjagd, Fütterung und Kirrung<br />
sowie die Bejagung wan<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Rotwil<strong>de</strong>s in eigentlich rotwildfreien Gebieten.<br />
Verhin<strong>de</strong>rung einer weiteren Verkleinerung <strong>de</strong>r Jagdreviere in <strong>de</strong>n Rotwil<strong>de</strong>instandsgebieten.<br />
Der artgerechte Erhalt <strong>de</strong>s Rotwil<strong>de</strong>s in lebensfähigen Populationsgrößen<br />
ist ein gesellschaftlicher Auftrag, <strong>de</strong>r nicht nur durch die Jägerschaft verantwortungsbewusst<br />
wahrgenommen, son<strong>de</strong>rn auch durch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit<br />
weiten Teilen <strong>de</strong>r nichtjagen<strong>de</strong>n Bevölkerung vermittelt wer<strong>de</strong>n<br />
muss.
DJV und BfN<br />
setzen projektbezogene Naturschutzarbeit fort<br />
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Auf Einladung von BfN-Präsi<strong>de</strong>nt Prof. Dr. Vogtmann fand am 21. März <strong>2006</strong><br />
turnusgemäß ein Arbeitsgespräch mit <strong>de</strong>m DJV-Präsi<strong>de</strong>nten Jochen Borchert<br />
und <strong>de</strong>r DJV-Geschäftsführung im Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz statt. Ziel <strong>de</strong>s<br />
einmal jährlich stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Treffens ist <strong>de</strong>r fachliche Austausch über<br />
gemeinsam realisierte Projekte, das Ausloten weiterer Kooperationsfel<strong>de</strong>r<br />
sowie die Diskussion aktueller Themen von Naturschutz und Jagd.<br />
Seit 2003 arbeitet <strong>de</strong>r DJV zusammen mit <strong>de</strong>m BfN, Universitäten und<br />
weiteren Fachinstitutionen an Planungshilfen, um <strong>de</strong>r anhaltend hohen<br />
Flächeninanspruchnahme und <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n Zerschneidung <strong>de</strong>r Landschaft<br />
durch Siedlungen, Gewerbe und Verkehrsinfrastruktur entgegenzuwirken.<br />
Im Sommer 2004 konnte DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Borchert <strong>de</strong>m BfN <strong>de</strong>n<br />
Abschlussbericht eines Forschungsprojektes zur „Entwicklung eines ersten<br />
Grobkonzeptes von län<strong>de</strong>rübergreifen<strong>de</strong>n Lebensraumkorridoren für<br />
Deutschland“ überreichen. DJV und BfN messen <strong>de</strong>r Sicherung von Lebensraumkorridoren<br />
als Baustein eines bun<strong>de</strong>sweiten Entschneidungskonzeptes<br />
große Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>r biologischen Vielfalt bei.<br />
[Der Abschlussbericht incl. <strong>de</strong>r Referate einer DJV/BfN-Fachtagung zum Thema<br />
aus <strong>de</strong>m Jahr 2002 in Bonn-Röttgen ist unter <strong>de</strong>m Titel „Lebensraumkorridore für<br />
Mensch und Natur“ als Bd. 17 <strong>de</strong>r BfN-Schriftenreihe „Naturschutz und Biologische<br />
Vielfalt“ erschienen. Bezug: BfN-Schriftenvertrieb im Landwirtschaftsverlag Münster.<br />
Tel.: 0 25 01/8 01-3 00.<br />
Den Bericht fin<strong>de</strong>n Sie auch zum Download unter www.jagdnetz.<strong>de</strong>/Aktuelles/<br />
Naturschutz. Zu<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong>n die Projektergebnisse (incl. Karte <strong>de</strong>r Korridore) mit finanzieller<br />
Unterstützung <strong>de</strong>s DJV im Themenschwerpunktheft „Landschaftszerschneidung“<br />
<strong>de</strong>s Schweizer Wissenschaftsmagazins GAIA, Heft 2/<strong>2005</strong> publiziert, erhältlich<br />
über <strong>de</strong>n oekom-Verlag, Waltherstr. 29, in 80337 München.].<br />
Da sowohl Naturschutz, Jagd als auch Landnutzung von <strong>de</strong>n Folgen <strong>de</strong>r<br />
Zerschneidung und Isolation von Lebensräumen betroffen sind, forciert <strong>de</strong>r<br />
DJV praxisorientierte Untersuchungen zur „Überwindung von Barrieren“.<br />
Seit April <strong>2005</strong> för<strong>de</strong>rt das Bun<strong>de</strong>samt das mit einer Laufzeit von 2 Jahren<br />
konzipierte Anschlussprojekt <strong>de</strong>s DJV weiter – es hat im Wesentlichen drei<br />
Aufgaben:<br />
1.) Bis 2007 wird eine Arbeitshilfe zur Verbandsbeteiligung nach § 58 BNat-<br />
SchG erstellt, mit <strong>de</strong>m Ziel, angemessene Lösungen bei <strong>de</strong>r Vermeidung und<br />
Kompensation von Eingriffen herbeizuführen. Beschrieben wird, wie<br />
• angemessene Wirkungsprognosen <strong>de</strong>s Eingriffs eingefor<strong>de</strong>rt und geprüft<br />
wer<strong>de</strong>n sollen und<br />
• optimale und <strong>de</strong>nnoch <strong>de</strong>m Grundsatz <strong>de</strong>r Verhältnismäßigkeit entsprechen<strong>de</strong><br />
Maßnahmen – wie z.B. funktionsgerechte Wildtierquerungen und<br />
Kompensationsmaßnahmen – geplant und umsetzt wer<strong>de</strong>n sollen.<br />
2.) Um die Belange <strong>de</strong>s Wildtierschutzes nachhaltig in <strong>de</strong>r Raumentwicklung<br />
Deutschlands zu verankern, wer<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Themen stärker für die<br />
Raumordnung aufbereitet:<br />
• die Sicherung von Wildtierwegen (Entwicklungs- und Freihaltekonzepte für<br />
Lebensraumkorridore, Handreichungen zur Optimierung von Verbundplanungen<br />
und -maßnahmen) und<br />
• die Verortung bestehen<strong>de</strong>r Konflikte durch I<strong>de</strong>ntifikation prioritärer Maßnahmen.<br />
33
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
34<br />
3.) Als grundlegen<strong>de</strong> Informationen zu <strong>de</strong>n vorgenannten Aufgabenfel<strong>de</strong>rn<br />
soll <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitige Stand <strong>de</strong>s planungsrelevanten Wissens in einer Datenbank<br />
zusammengestellt wer<strong>de</strong>n. Diese sind:<br />
• Tierartenspezifisch aufbereitetes Wissen zu Barrierewirkungen und Verbundmöglichkeiten<br />
und<br />
• Metho<strong>de</strong>n zur Landschaftsanalyse (quantitative Konfliktanalyse für Verkehrswege<br />
bzw. zur Beurteilung von <strong>de</strong>ren Durchlässigkeit sowie Informationen<br />
zur Be<strong>de</strong>utung sonstiger Landnutzung).<br />
Um die Ergebnisse <strong>de</strong>rzeit laufen<strong>de</strong>r Forschungsprojekte im In- und Ausland<br />
zur Thematik zu bün<strong>de</strong>ln, wur<strong>de</strong> die Durchführung einer gemeinsamen<br />
Internationalen Fachtagung von DJV und BfN im Herbst 2007 vereinbart. Der<br />
DJV wird zusammen mit weiteren Kooperationspartnern einen Antrag auf<br />
Vorhabensför<strong>de</strong>rung beim BfN einreichen.<br />
Im weiteren Verlauf <strong>de</strong>s Gespräches wur<strong>de</strong>n auch die folgen<strong>de</strong>n Themen<br />
diskutiert:<br />
• Monitoring und Wildlife-Management: Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Jagd für die<br />
Seuchenprävention,<br />
• Unterstützung <strong>de</strong>s BfN bei <strong>de</strong>r Sperrzeiten-Regelung für das Mähen von<br />
Stilllegungsflächen,<br />
• Kormoranbejagung in <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn<br />
• Einsatz gentechnisch verän<strong>de</strong>rter Futtermittel<br />
• Daten zur Natur sowie BMU-Entwurf „Nationale Strategie zur Biologischen<br />
Vielfalt“<br />
Das Arbeitstreffen im nächsten Jahr fin<strong>de</strong>t wie<strong>de</strong>r auf Einladung <strong>de</strong>s DJV statt.<br />
Gemeinsames Positionspapier <strong>de</strong>r Umwelt-<br />
und Naturschutzverbän<strong>de</strong> zu „Reduzierung <strong>de</strong>r<br />
Flächeninanspruchnahme“ und „Leitfa<strong>de</strong>n für eine<br />
nachhaltige Siedlungsentwicklung“<br />
Die Versiegelung von Flächen und Zerschneidung von Landschaften durch<br />
Siedlungen und Verkehrsinfrastruktur und die dafür erfor<strong>de</strong>rliche Flächeninanspruchnahme<br />
von <strong>de</strong>rzeit über 100 ha/Tag ist zu einem <strong>de</strong>r gravierensten<br />
Probleme für <strong>de</strong>n Schutz und die Erhaltung <strong>de</strong>r Biologischen Vielfalt in<br />
Deutschland gewor<strong>de</strong>n.<br />
Die Bun<strong>de</strong>sregierung hat im Rahmen <strong>de</strong>r Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie<br />
die Flächeninanspruchnahme zu einem Schwerpunktthema <strong>de</strong>r nachhaltigen<br />
Entwicklung gemacht und das Ziel gesetzt, die Inanspruchnahme neuer<br />
Flächen für Siedlung und Verkehr auf max. 30 ha/Tag bis 2020 zu reduzieren.<br />
Unter Fe<strong>de</strong>rführung <strong>de</strong>r Stiftung EURONATUR und geför<strong>de</strong>rt durch das<br />
Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz aus Mitteln <strong>de</strong>s BMU, haben sich die Umwelt- und<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong> in einem intensiven Abstimmungsprozess im Jahr <strong>2005</strong><br />
(u.a. Workshop am 7./8. März in Fulda, Arbeitstreffen am 17. Mai in <strong>de</strong>r<br />
DJV-Geschäftsstelle, verbän<strong>de</strong>interne Abstimmung im Herbst) auf das im<br />
Anhang VI beigefügte gemeinsame Positionspapier verständigt. Mit <strong>de</strong>m Papier<br />
soll eine verstärkte Diskussion zum Thema Flächenverbrauch innerhalb <strong>de</strong>r<br />
Verbän<strong>de</strong> initiiert und damit auch ein höheres Problembewusstsein in <strong>de</strong>r
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Öffentlichkeit erzeugt wer<strong>de</strong>n. Zu<strong>de</strong>m wird die Bun<strong>de</strong>sregierung aufgefor<strong>de</strong>rt,<br />
die Thematik mit <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen Intensität weiter zu bearbeiten und konkrete<br />
Maßnahmen zur Erreichung <strong>de</strong>s Ziels umzusetzen. Hierfür steht ein Mix<br />
aus geeigneten rechtlichen, planerischen und ökologischen Instrumenten zur<br />
Verfügung.<br />
Auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>s Positionspapiers haben die unterzeichnen<strong>de</strong>n<br />
Umwelt- und Naturschutzverbän<strong>de</strong> (u.a. <strong>de</strong>r DJV) – wie<strong>de</strong>rum unter Fe<strong>de</strong>rführung<br />
von EURONATUR – unter <strong>de</strong>m Titel „Aktiv für Landschaft und<br />
Gemein<strong>de</strong>“ einen „Kommunalen Handlungsleitfa<strong>de</strong>n für eine nachhaltige<br />
Siedlungsentwicklung“ erarbeitet. Gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Kommunen kommt bei <strong>de</strong>r<br />
Zielerreichung eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung zu. Daher ist je<strong>de</strong> Kommune eingela<strong>de</strong>n,<br />
sich mit <strong>de</strong>n Ursachen und Hintergrün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Landschaftsverbrauchs<br />
und <strong>de</strong>n wichtigsten Instrumenten und Handlungsoptionen zu einer nachhaltigen<br />
Siedlungsentwicklung vertraut zu machen. Der Leitfa<strong>de</strong>n enthält eine<br />
Vielzahl guter Beispiele und konkreter Maßnahmen zur Umsetzung aus verschie<strong>de</strong>nen<br />
Regionen Deutschlands – sie sollen Anreiz zur Nachahmung<br />
geben.<br />
Im Kern geht es <strong>de</strong>n Verbän<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Projekt darum, <strong>de</strong>n kommunalpolitisch<br />
Verantwortlichen darzulegen, dass in Bezug auf <strong>de</strong>n anhaltend hohen<br />
Flächenverbrauch nicht länger so weiter gewirtschaftet wer<strong>de</strong>n kann, wie bisher.<br />
Es gilt, sich von <strong>de</strong>r bisherigen Wachstumsphilosophie im Planen und<br />
Bauen zu verabschie<strong>de</strong>n und die auf Bo<strong>de</strong>n, Fläche und Immobilien wirken<strong>de</strong>n<br />
Steuerungsinstrumente zugunsten <strong>de</strong>r Bestandspflege und -entwicklung<br />
umzuwidmen. Eine nachhaltige Entwicklung ist im ökologischen, ökonomischen<br />
und sozialen Sinne zu för<strong>de</strong>rn!<br />
Unter finanzieller För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s BMU wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r kommunale Handlungsleitfa<strong>de</strong>n<br />
in einer Gesamtauflage von 15.000 Stück gedruckt. Der DJV hat<br />
3.000 Exemplare davon erhalten und wird diese mit <strong>de</strong>m DJV-Infobrief Anfang<br />
Juni <strong>2006</strong> an die LJV-Kreisgruppen verteilen. Die Kreisgruppenvorsitzen<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n gebeten, als Multiplikatoren auf <strong>de</strong>r kommunalen Ebene zu wirken<br />
und die Gesamtthematik in die entsprechen<strong>de</strong>n Gremien zu tragen.<br />
Nationales Ramsar-Komitee<br />
Seit 1993 besteht das Nationale Ramsar-Komitee, das vom Bun<strong>de</strong>sminister<br />
für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) eingerichtet und geleitet<br />
wird. Es setzt sich aus Vertretern von Behör<strong>de</strong>n, Verbän<strong>de</strong>n und privaten<br />
ökologischen Forschungsorganisationen zusammen. Der DJV ist von Beginn<br />
an Mitglied <strong>de</strong>s Komitees, das das BMU in allen Fragen <strong>de</strong>s Schutzes, <strong>de</strong>r<br />
wohlausgewogenen Nutzung und <strong>de</strong>s Managements von Feuchtgebieten<br />
berät. Es gibt Empfehlungen für die Umsetzung von Resolutionen und somit<br />
für <strong>de</strong>n Vollzug <strong>de</strong>r Ramsar-Konvention. In Deutschland sind <strong>de</strong>rzeit 32<br />
Feuchtgebiete von internationaler Be<strong>de</strong>utung ausgewiesen, darunter z.B. das<br />
Wattenmeer, Teile <strong>de</strong>r Flussauen an Rhein, Elbe, Donau, Havel und O<strong>de</strong>r<br />
sowie verschie<strong>de</strong>ne Seen vom Tiefland bis zu <strong>de</strong>n Alpen.<br />
Das Komitee traf sich Mitte Oktober <strong>2005</strong> im BMU zur Vorbereitung <strong>de</strong>r<br />
9. Vertragsstaatenkonferenz (VSK), die vom 8.–15.11.<strong>2005</strong> in Kampala (Uganda)<br />
tagte. Die Konvention hat mit <strong>de</strong>m Aufgreifen <strong>de</strong>r politischen Themen<br />
„Wasserpolitik“ und „Armutsbekämpfung“ einen weiteren Schritt von <strong>de</strong>n<br />
35
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
36<br />
Ursprüngen <strong>de</strong>s Wasservogelschutzes zu einem zentralen globalen Instrument<br />
<strong>de</strong>s Naturschutzes geschafft.<br />
Die wichtigsten inhaltlichen Ergebnisse <strong>de</strong>r Konferenz (u.a Kampala-Deklaration,<br />
Erweiterung <strong>de</strong>s Kriterienkataloges für Feuchtgebiete, Zukünftige<br />
Arbeitsschwerpunkte, Resolution zum Schutz von Feuchtgebieten bei Überschwemmungen<br />
und an<strong>de</strong>ren Naturphänomenen und Katastrophen, Resolution<br />
zur Vogelgrippe) sind auf <strong>de</strong>r Webseite www.ramsar.org erhältlich.<br />
Die nächste VSK wird 2008 in Südkorea stattfin<strong>de</strong>n.<br />
Aus <strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>s Beirates „Artenschutz“ für <strong>de</strong>n<br />
Bereich <strong>de</strong>r Ein- und Ausfuhr beim Bun<strong>de</strong>samt für<br />
Naturschutz<br />
Der Beirat in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r DJV durch <strong>de</strong>n Naturschutzreferent Dr. Winter vertreten<br />
ist, soll das BfN bei <strong>de</strong>r Durchführung von Artenschutzvorschriften sowie<br />
das Bun<strong>de</strong>sumweltministerium bei <strong>de</strong>r Fortentwicklung <strong>de</strong>r Artenschutzgesetzgebung<br />
im Bereich Ein- und Ausfuhr gefähr<strong>de</strong>ter Tier- und Pflanzenarten<br />
beraten. Das wichtigste weltweite Artenschutzinstrument ist das „Washingtoner<br />
Artenschutzübereinkommen, (WA)“ aus <strong>de</strong>m Jahr 1973, das mittlerweile<br />
von 166 Staaten unterzeichnet wur<strong>de</strong>. Es wird auf rund 28.000 verschie<strong>de</strong>ne<br />
Tier- und Pflanzenarten angewen<strong>de</strong>t. Diese Arten unterliegen je<br />
nach Grad <strong>de</strong>r Gefährdung unterschiedlich strengen Han<strong>de</strong>lskontrollen<br />
(Anhänge I – III).<br />
Im Berichtszeitraum traf sich <strong>de</strong>r Beirat bisher einmal, um die 14. Vertragsstaatenkonferenz<br />
(VSK) vorzubereiten, die vom 03.–15. Juni 2007 in<br />
Den Haag (Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n) stattfin<strong>de</strong>t. Auf <strong>de</strong>n im zweijährigem Rhythmus<br />
abgehaltenen Konferenzen wer<strong>de</strong>n zum einen wichtige Auslegungs- und<br />
Durchführungsfragen in Bezug auf das Übereinkommen erörtert und die vereinbarte<br />
Vorgehensweise in Resolutionen festgelegt. Zum an<strong>de</strong>ren wer<strong>de</strong>n<br />
die Anhänge I und II <strong>de</strong>s Übereinkommens anhand neuester wissenschaftlicher<br />
Erkenntnisse überprüft und auf Antrag von Vertragsstaaten geän<strong>de</strong>rt.<br />
Das BfN aktualisiert <strong>de</strong>rzeit die bei<strong>de</strong>n Haianträge, die bereits zur 13. WA-<br />
VSK vorbereitet wor<strong>de</strong>n waren. Als Dauerthema sind auch in Den Haag wie<strong>de</strong>r<br />
Anträge zu Walen und Elefanten (Quoten, Herabstufungen einzelner<br />
Populationen) zu erwarten.<br />
Wissenschaftlicher Beirat<br />
Der Wissenschaftliche Beirat <strong>de</strong>s DJV hat die Aufgabe, das Präsidium in<br />
grundsätzlichen Fragen <strong>de</strong>r Wildbiologie sowie <strong>de</strong>s Natur- und Artenschutzes<br />
zu beraten. Er wird aus Persönlichkeiten <strong>de</strong>r Wissenschaft gebil<strong>de</strong>t. Die Beiratsmitglie<strong>de</strong>r<br />
wer<strong>de</strong>n vom Präsidium berufen. Auf Beschluss <strong>de</strong>s DJV-Präsidiums<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Beirat auf jetzt 11 renommierte Wissenschaftlerinnen und<br />
Wissenschaftler erweitert. Die Erweiterung war notwendig, da zum einen ein<br />
zusätzlicher Beratungsbedarf in Fachgebieten wie beispielsweise <strong>de</strong>r Toxikologie<br />
besteht und zum an<strong>de</strong>ren bereits jetzt dafür Sorge getragen wer<strong>de</strong>n<br />
muss, dass eine kontinuierliche Arbeit gewährleistet ist, für <strong>de</strong>n Fall, dass ältere<br />
Beiratsmitglie<strong>de</strong>r ausschei<strong>de</strong>n.
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Der Beirat hat <strong>de</strong>n DJV auch im vorliegen<strong>de</strong>n Berichtsjahr in aktuellen<br />
Fragen beraten. Beson<strong>de</strong>rer Dank gebührt dabei insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n Herren<br />
Prof. Paul Müller und Prof. Klaus Pohlmeyer, die bei Anfragen stets zeitnah<br />
und kompetent ihr Fachwissen einbrachten.<br />
Dem wissenschaftlichen Beirat gehören jetzt an:<br />
Prof. Dr. Franz Bairlein<br />
Institut für Vogelforschung, Vogelwarte Helgoland<br />
Prof. Dr. Peter Berthold,<br />
Direktor <strong>de</strong>r Vogelwarte Radolfzell<br />
Prof. Dr. Brunhil<strong>de</strong> Blömeke<br />
Lehrstuhl f. Ökotoxikologie/Toxikologie, FB VI <strong>de</strong>r Universität Trier<br />
Prof. Dr. Anton Fischer<br />
Technische Universität München, Lehrbereich Geobotanik<br />
Prof. Dr. Klaus Hacklän<strong>de</strong>r<br />
Instit. f. Wildbiologie und Jagdwirtschaft<br />
Department für Integrative Biologie, Universität für Bo<strong>de</strong>nkultur Wien<br />
Prof. Dr. Heribert Hofer<br />
Institut f. Zoo- u. Wildtierforschung<br />
Prof. Dr. Dr. Fritz Kemper<br />
Umweltprobenbank <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s, Universität Münster<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Paul Müller<br />
FB VI – Biogeographie, Universität Trier<br />
Prof. Dr. Dr. Klaus Pohlmeyer<br />
Institut für Wildtierforschung, TiHo Hannover<br />
und Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjägerschaft Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />
Prof. Dr. Friedrich Reimoser<br />
Forschungsinstitut f. Wildtierkun<strong>de</strong> und<br />
Ökologie, Vet.med. Universität Wien<br />
Prof. Dr. Michael Stubbe<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Gesellschaft für Wildtier- und<br />
Jagdforschung e.V. (GWJF)<br />
37
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
38<br />
Vom DJV geför<strong>de</strong>rte Arbeiten<br />
<strong>de</strong>s Europäischen<br />
Wildforschungsinstituts (EWI).<br />
Berichterstatter: Prof. Dr. Heribert Kalchreuter (HK)<br />
Vorbemerkung<br />
Das Europäische Wildforschungsinstitut wur<strong>de</strong> am 21. März 1989 gegrün<strong>de</strong>t<br />
und ist seit 1. Juli 1997 <strong>de</strong>r Agricultural University of Poznan (Polen) angeglie<strong>de</strong>rt.<br />
Der Sitz <strong>de</strong>s EWI ist in Bonndorf-Glashütte (Hochschwarzwald).<br />
Anlass für die Gründung war einerseits die zunehmen<strong>de</strong> Kritik an <strong>de</strong>r Ausübung<br />
<strong>de</strong>r Jagd in Deutschland und vielen an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn, und zwar überwiegend<br />
unter ökologischen Aspekten; an<strong>de</strong>rerseits bereitete die rückläufige<br />
Entwicklung einiger Arten, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rwil<strong>de</strong>s Sorge.<br />
Hieraus ergibt sich <strong>de</strong>r Arbeitsbereich <strong>de</strong>s EWI. Die umstrittene Stellung<br />
<strong>de</strong>r Jäger im Ökosystem lässt sich nur durch eine fachlich fundierte, auf wissenschaftlichen<br />
Fakten basieren<strong>de</strong> Darstellung <strong>de</strong>r Jagd festigen. Eine qualifizierte<br />
Vertretung <strong>de</strong>r Jäger in allen Organisationen, die sich mit Wildtieren<br />
und <strong>de</strong>ren Erhaltung befassen, ist daher unerlässlich, und zwar auf nationaler<br />
und beson<strong>de</strong>rs auf internationaler Ebene. Denn diese bestimmen zunehmend<br />
mehr auch das heimische Jagdwesen. Dies gilt insbeson<strong>de</strong>re für die<br />
Bejagung ziehen<strong>de</strong>r Arten, damit <strong>de</strong>n weitaus größten Teil unseres Flugwil<strong>de</strong>s.<br />
Mit dieser Thematik befasste sich <strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>s EWI, Prof. Dr. Heribert<br />
Kalchreuter vorrangig in folgen<strong>de</strong>n Gremien, in <strong>de</strong>nen er <strong>de</strong>n DJV vertrat.<br />
Bonner Konvention zur Erhaltung<br />
wan<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Tierarten (CMS)<br />
CMS ist eine vom Umweltprogramm <strong>de</strong>r Vereinten Nationen (UNEP) initiierte,<br />
1979 in Bonn angenommene und 1983 ratifizierte internationale Naturschutz-Konvention.<br />
Im Gegensatz zur Berner Konvention bietet diese die<br />
Möglichkeit, zur Erhaltung wan<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Tierarten Regionalabkommen („Agreements“)<br />
über mehrere Staaten hinweg abzuschließen. Anhang I enthält<br />
Arten, die weltweit vom Aussterben bedroht sind, Anhang II solche in ungünstigem<br />
Erhaltungszustand o<strong>de</strong>r die von einem Abkommen profitieren wür<strong>de</strong>n.<br />
Bislang gibt es sechs solcher Agreements (z.B. für Wasservögel, Fle<strong>de</strong>rmäuse,<br />
Kleinwale). Vergleichbare „Memoranda of Un<strong>de</strong>rstanding“ betreffen einzelne<br />
Arten (z.B. Großtrappe o<strong>de</strong>r Seggenrohrsänger).<br />
Die Funktion von CMS obliegt <strong>de</strong>m Sekretariat, <strong>de</strong>m ständigen Ausschuss<br />
und <strong>de</strong>m Wissenschaftlichen Rat. Alle zwei bis drei Jahre berichten diese<br />
während <strong>de</strong>r Konferenzen <strong>de</strong>r Vertragsstaaten (COP).<br />
Achte Vertragsstaatenkonferenz (COP 8) von CMS<br />
16.–25.11.<strong>2005</strong>, Nairobi, Kenia<br />
Vom 16.–18.11. tagte <strong>de</strong>r Wissenschaftliche Rat, zu <strong>de</strong>m HK von einem<br />
Schweizer Ratsmitglied als Beobachter eingela<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>. Von jagdlicher<br />
Relevanz waren folgen<strong>de</strong> Themen:
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Zwerggans. Auf Grund <strong>de</strong>s weltweiten Rückgangs hatte <strong>de</strong>r Schwedische<br />
Jagdverband eine Wie<strong>de</strong>ransiedlung aus Zuchtvögeln erreicht. Die etwa 100<br />
Vögel umfassen<strong>de</strong> Population hatte man mit Hilfe von Leichtflugzeugen auf<br />
Überwinterungsgebiete in Holland geprägt, da sie dort vor Jägern sicher seien.<br />
Deutsche Vogelschützer hatten daher dieses Argument benutzt, um hierzulan<strong>de</strong><br />
für ein völliges Verbot <strong>de</strong>r Gänsejagd zu plädieren. Inzwischen zeigte<br />
sich jedoch, dass diese Population durch Einkreuzungen von Grau- und<br />
Saatgänsen genetisch verunreinigt ist. Es wird daher erwogen, sie zu eliminieren<br />
und durch eine neue mit Hilfe norwegischer Wildvögel zu ersetzen,<br />
die dann wie<strong>de</strong>r in ihre angestammten osteuropäischen Überwinterungsgebiete<br />
ziehen sollen.<br />
Großtrappe. In Ungarn ist es gelungen, durch Biotopgestaltung und Prädatorenkontrolle<br />
die Population von 1106 (in 2000) auf 1272 Vögel (in <strong>2005</strong>)<br />
zu steigern.<br />
Antilopen <strong>de</strong>r Sahara/Sahel-Zone. Sechs dieser an das Leben in <strong>de</strong>r Wüste<br />
angepasste Arten sind vor allem infolge <strong>de</strong>r jagdlichen Ausbeutung durch reiche<br />
Öl-Scheichs und <strong>de</strong>ren Gäste gefähr<strong>de</strong>t. Alle gesetzlichen Regelungen in<br />
<strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn blieben bisher unwirksam, da <strong>de</strong>ren Regierungen<br />
durch massive finanzielle Unterstützung bestochen wer<strong>de</strong>n. Auch nach längerer<br />
Diskussion zeichnete sich keine Möglichkeit ab, dieses Treiben zu been<strong>de</strong>n.<br />
Bedauerlich auch im Hinblick auf das Renomee <strong>de</strong>r ansonsten für Afrika<br />
segensreichen Auswirkungen von Jagdtourismus und Trophäenjagd.<br />
Am 19.11. referierten Spezialisten während eines ganztägigen Symposiums<br />
(„Roundtable“) über zwei brisante Themen, die auch wan<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Tierarten<br />
betreffen:<br />
Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Klimas. Die seit zwei Jahrzehnten registrierte Erwärmung<br />
<strong>de</strong>r Erdatmosphäre infolge von CO2 – Emissionen ist am ausgeprägtesten auf<br />
<strong>de</strong>r nördlichen Halbkugel. Dürreperio<strong>de</strong>n wie auch Überschwemmungen<br />
beeinträchtigen das Überleben vieler CMS-Arten. Ans Wasser gebun<strong>de</strong>ne<br />
Vögel lei<strong>de</strong>n unter <strong>de</strong>r Austrocknung von Flachgewässern. Für arktische und<br />
montane Arten wird <strong>de</strong>r Lebensraum kleiner. Durch <strong>de</strong>n Anstieg <strong>de</strong>s Meeresspiegels<br />
verschwin<strong>de</strong>n viele Sandsträn<strong>de</strong>, die Meeresschildkröten zur Ablage<br />
ihrer Eier benötigen. Weitere Erhöhung <strong>de</strong>r Wassertemperatur könnte die<br />
Fortpflanzungsrate <strong>de</strong>r Wale beeinträchtigen.<br />
Vogelgrippe. Die Befürchtung, das Virus H5N1 könnte mit einem menschlichen<br />
Grippe-Virus mutieren und dann eine Pan<strong>de</strong>mie mit vielen Millionen<br />
Toten auslösen, führte zu informativen Fachvorträgen und lebhaften Debatten,<br />
auch während <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Konferenz. Ihren Ursprung hatte die Krankheit<br />
in Ostasien, wo Geflügel unter unhygienischen Verhältnissen gehalten<br />
wird, und die Tiere oft auf engstem Raum mit Menschen zusammenleben<br />
(Kin<strong>de</strong>r nehmen ihre Lieblinge gar mit ins Bett!). Unter diesen Umstän<strong>de</strong>n ist<br />
es eher überraschend, dass in China erst 60 To<strong>de</strong>sfälle registriert wor<strong>de</strong>n sein<br />
sollen. Dies nahm ein Vertreter <strong>de</strong>r EU-Kommission zum Anlass, vor übertriebener<br />
Hysterie zu warnen. Unter Hinweis auf die jährlichen Millionen von<br />
Malaria-Opfern, die kaum zur Kenntnis genommen wer<strong>de</strong>n.<br />
Zentrales Thema war die Frage, inwiefern Zugvögel zur Verbreitung <strong>de</strong>r<br />
Krankheit beitragen können. Zwar gibt es hierfür noch immer keinen konkreten<br />
Beweis. Doch ist <strong>de</strong>r Verdacht bei Berücksichtigung von Krankheitsfällen<br />
entlang <strong>de</strong>r Routen östlicher Zugvögel und während <strong>de</strong>r herbstlichen<br />
39
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
40<br />
Zugzeiten auch nicht mehr ganz auszuschließen. In einer umfassen<strong>de</strong>n Resolution<br />
wen<strong>de</strong>t sich CMS <strong>de</strong>nnoch gegen die aus Ostasien stammen<strong>de</strong> For<strong>de</strong>rung,<br />
Zugvögel massenhaft (auch durch Vergiftung) zu töten und ihre Biotope<br />
zu zerstören. Zumal, nach Auffassung <strong>de</strong>s CITES-Vertreters, die wirklichen<br />
Ursachen im massenhaften (auch illegalen) weltweiten Han<strong>de</strong>l mit Geflügel<br />
liegen dürften (z.B. jährlich 1,5 Mio Papageien, 700 Mio Hühnervögel).<br />
CMS-COP 8 wur<strong>de</strong> am 20.11.<strong>2005</strong> feierlich eröffnet. Mit fast 300 Teilnehmern,<br />
nämlich Vertretern <strong>de</strong>r inzwischen 93 Vertragsstaaten, internationalen<br />
und nationalen Organisationen und Beobachtern, war sie die bislang<br />
größte in <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r Bonner Konvention. Dennoch war sie (im Gegensatz<br />
zur vorangegangenen Ramsar-Konferenz in Kampala, Uganda) in je<strong>de</strong>r<br />
Hinsicht vorbildlich organisiert.<br />
Neben <strong>de</strong>n genannten Themen war von jagdlicher Be<strong>de</strong>utung die Diskussion<br />
um die Annahme <strong>de</strong>s Prinzips <strong>de</strong>r nachhaltigen Nutzung als wirksames<br />
Mittel zur Erhaltung von Naturgütern, entsprechend <strong>de</strong>r Konvention über Biologische<br />
Vielfalt (CBD). Die Debatten zogen sich über die ganze Woche hin.<br />
Sie en<strong>de</strong>ten mit <strong>de</strong>m Auftrag an <strong>de</strong>n Wissenschaftlichen Rat, bis COP 9 zu<br />
prüfen, inwiefern diese „Addis Ababa Principles“ auch für wan<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Arten<br />
anwendbar wären, d.h. ihrer Erhaltung dienen könnten.<br />
Dritte Vertragsstaatenkonferenz zum Afrikanisch-<br />
Eurasischen Wasservogelabkommen (AEWA) von CMS<br />
23.– 27.10.<strong>2005</strong>, Dakar (Senegal)<br />
Seit <strong>de</strong>r Ratifizierung 1995 in Den Haag avancierte das AEWA zum be<strong>de</strong>utendsten<br />
Regionalabkommen <strong>de</strong>r Bonner Konvention. Geografisch erstreckt<br />
es sich über 117 Staaten <strong>de</strong>r Alten Welt, von <strong>de</strong>nen inzwischen 52 das Abkommen<br />
ratifiziert haben.<br />
An dieser in dreijährigem Turnus tagen<strong>de</strong>n Konferenz nahmen insgesamt<br />
135 Vertreter von Län<strong>de</strong>rregierungen, sowie von internationalen und nationalen<br />
Naturschutzorganisationen teil. Die Jäger waren vertreten durch die<br />
FACE, <strong>de</strong>n CIC, OMPO, <strong>de</strong>n nationalen französischen Jagdverband und <strong>de</strong>n<br />
DJV.<br />
Im Gegensatz zu manch an<strong>de</strong>ren Vertragswerken zeichnete sich das AEWA<br />
von Anfang an durch bemerkenswerten Pragmatismus gegenüber <strong>de</strong>r Jagd<br />
aus. Dies wur<strong>de</strong> mehrfach auch während dieser Konferenz <strong>de</strong>utlich:<br />
Während <strong>de</strong>r Eröffnungsfeier wur<strong>de</strong> ein Film zum 10-jährigen Jubiläum <strong>de</strong>s<br />
AEWA gezeigt, mit ausführlichen Szenen über die Wasserjagd bzw. <strong>de</strong>m<br />
Appell, hierfür bleifreie Schrote zu verwen<strong>de</strong>n.<br />
Nachhaltige Nutzung von Wasservögeln im Sinne <strong>de</strong>r Biodiversitätskonvention<br />
von Rio war Gegenstand einer halbstündigen Veranstaltung von CIC<br />
und FACE, die gut besucht war. Dabei referierten auch <strong>de</strong>r Vertreter <strong>de</strong>r EU-<br />
Kommission (DG Umwelt), O`Briain und AEWA-Sekretär B. Lenten. Sie appellierten<br />
an eine konstruktive Zusammenarbeit von Schützern und Nutzern.<br />
Die Grundlage hierfür lieferten die Arbeiten <strong>de</strong>s wissenschaftlichen Ausschusses<br />
<strong>de</strong>s AEWA während <strong>de</strong>r letzten drei Jahre. Die langfristigen Trends<br />
unserer Wasservögel lassen keine Notwendigkeit erkennen, einzelne Arten<br />
(z.B. Stock-, Spieß- o<strong>de</strong>r Pfeifente) im AEWA-Anhang höher zu stufen, also<br />
die Jagd einzuschränken, wie während MOP 2 noch angeregt wor<strong>de</strong>n war.
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Auch während dieser Konferenz nahmen die Diskussionen um die Vogelgrippe<br />
breiten Raum ein. Eine entsprechen<strong>de</strong> Resolution wur<strong>de</strong> verabschie<strong>de</strong>t<br />
– jedoch ohne die zweimal von <strong>de</strong>r Regierung von Iran eingebrachte For<strong>de</strong>rung,<br />
nun endlich die Jagd auf Wasserwild generell zu verbieten. Nach<br />
<strong>de</strong>utlichem Wi<strong>de</strong>rspruch durch <strong>de</strong>n Vertreter <strong>de</strong>r EU-Kommission, CIC (für<br />
<strong>de</strong>n HK als Vertreter <strong>de</strong>s wissenschaftlichen Ausschusses das Wort ergriff) und<br />
FACE wur<strong>de</strong> dieser Antrag abgeschmettert.<br />
Die Tatsache, dass sich viele Teilnehmer schon seit Jahren kannten, trug<br />
sicher wesentlich zum ausgewogenen Verlauf <strong>de</strong>r Konferenz bei. Kritische<br />
Punkte wur<strong>de</strong>n in vertraulichen Gesprächen abseits <strong>de</strong>r Tagung entschärft.<br />
Insofern war HK auf Drängen mehrerer Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s wissenschaftlichen<br />
Ausschusses bereit, auch im Ruhestand diesem Gremium noch weitere drei<br />
Jahre anzugehören. Und zwar als Vertreter <strong>de</strong>s CIC, zusammen mit <strong>de</strong>m Präsi<strong>de</strong>nten<br />
<strong>de</strong>r CIC-Zugvogelkommission ( Niels Kanstrup), auch um eine engere<br />
Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m DJV zu gewährleisten. Nach<strong>de</strong>m sich <strong>de</strong>r Wissenschaftliche<br />
Ausschuss bis zu MOP 4 (2008, Madagaskar) noch höchstens<br />
zwei Mal treffen soll, wird sich <strong>de</strong>r zeitliche Aufwand in Grenzen halten.<br />
Stellungnahmen<br />
Vogelgrippe. Die sachliche Behandlung dieses Themas in <strong>de</strong>n genannten internationalen<br />
Gremien steht im krassen Gegensatz zur emotionalen Interpretation<br />
einiger Fälle von Vogelgrippe im asiatischen Teil Russlands durch unser<br />
„Komitee gegen Vogelmord“ in einer Pressemitteilung vom 22.08.05. Erwartungsgemäß<br />
verbun<strong>de</strong>n mit einer For<strong>de</strong>rung an die Bun<strong>de</strong>sregierung, die Jagd<br />
auf Zugvögel („Wasservogel- und Schnepfenjagd“) nun vollständig zu verbieten.<br />
Die unbewiesene Vermutung <strong>de</strong>s Infektionsrisikos über erlegte Wildvögel<br />
wur<strong>de</strong> auch von unseren wissenschaftlichen Gremien (z.B. Vogelwarte<br />
Radolfzell) nicht geteilt. Schlichtweg falsch und mehrfach wi<strong>de</strong>rlegt ist<br />
dagegen die nachgeschobene Behauptung einer „massiven Abnahme“ <strong>de</strong>r<br />
in Deutschland bejagten Zugvogelarten. Gera<strong>de</strong> die bejagten Arten haben<br />
eher zugenommen (s. hierzu Grafiken in Kalchreuter 2000: Das Wasserwild).<br />
Rabenvögel. Das 2004 begonnene Projekt „Rabenkrähen- und Elsternfang<br />
im Landkreis Leer“ rief erwartungsgemäß wie<strong>de</strong>r einmal die hinlänglich<br />
bekannten Vertreter <strong>de</strong>s Vollschutzes aller Rabenvögel auf <strong>de</strong>n Plan. So<br />
enthält die jüngste Ausgabe <strong>de</strong>r „Berichte zum Vogelschutz“ (41.2004) drei<br />
Artikel (i.g. 48 Seiten) zu diesem Thema.<br />
Im Zentrum <strong>de</strong>r polemischen Kritik steht die Broschüre „Rabenvögel und<br />
Artenschutz – Erkenntnisse internationaler Forschung“ (Kalchreuter 2001).<br />
Und zwar erst jetzt, nach<strong>de</strong>m diese Publikation längst vergriffen ist. Ihr Inhalt<br />
wur<strong>de</strong> daher in die Neuausgabe „Die Sache mit <strong>de</strong>r Jagd“ (Kalchreuter 2003,<br />
Kosmos-Verlag) aufgenommen. Denn die Erkenntnisse, vor allem aus englischen<br />
Projekten wer<strong>de</strong>n von einigen <strong>de</strong>utschen Rabenvogelschützern schlichtweg<br />
geleugnet, wi<strong>de</strong>rsprechen sie doch diametral <strong>de</strong>ren Wunschvorstellungen.<br />
Bei dieser Einstellung sind lei<strong>de</strong>r erhebliche Zweifel angebracht auch gegenüber<br />
<strong>de</strong>n von ihnen initiierten Feldforschungen. O<strong>de</strong>r plün<strong>de</strong>rn Rabenvögel<br />
die Gelege von Wiesenbrütern wirklich nur in an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn, wie dies wie<strong>de</strong>rum<br />
eine noch laufen<strong>de</strong> Untersuchung (Game Conservancy Review of<br />
2004, S. 64–67) ausweist? Und verhalten sie sich nur bei uns tatsächlich so<br />
41
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
42<br />
artig, wie von <strong>de</strong>n Bearbeitern gewünscht? Unternehmen Krähen bei uns nur<br />
Scheinattacken auf die Nester, wie auf S. 32 ausgeführt? Wo doch diese intelligenten<br />
Vögel ihre Nahrungssuche an bereits gemachten positiven Erfahrungen<br />
(„Suchbil<strong>de</strong>rn“) orientieren. Und hier sollen sie Hun<strong>de</strong>rte Male vergeblich<br />
die Kräfte zehren<strong>de</strong>n Flugmanöver durchgeführt haben? In England<br />
waren sie je<strong>de</strong>nfalls wesentlich erfolgreicher …<br />
Um mehr Sachlichkeit bemühen sich die Vertreter <strong>de</strong>r Staatlichen Vogelschutzwarte<br />
Bran<strong>de</strong>nburg (S.17–44). Im Gegensatz zu <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Autoren<br />
räumen sie die ja auch praktizieren<strong>de</strong>n Vogelschützern längst bekannten negativen<br />
Auswirkungen <strong>de</strong>r Prädation von Rabenvögeln immerhin vorsichtig ein.<br />
Nach <strong>de</strong>m Monitoring <strong>de</strong>s Dachverbands Deutscher Avifaunisten (DDA)<br />
haben Rabenkrähe, Elster und Eichelhäher bun<strong>de</strong>sweit stabile Bestandstrends.<br />
Großflächige Auswirkungen o<strong>de</strong>r gar Gefährdung durch die neuerliche Bejagung<br />
sind nicht zu erkennen.<br />
Intensive lokale Eingriffe sind allerdings sehr wohl geeignet, <strong>de</strong>n Prädationsdruck<br />
zu vermin<strong>de</strong>rn und bedrohten Beutetieren zu helfen. Auch dort, wo<br />
sich Biotopverbesserungen nur begrenzt durchführen lassen. Wie das Rebhuhnprojekt<br />
Walbeck beweist, ist dies auch langfristig möglich. Warum nur<br />
sind Rabenvögel in dieser Hinsicht an<strong>de</strong>rs zu beurteilen als Fuchs o<strong>de</strong>r<br />
Schwarzwild, die ebenfalls ständiger Kontrolle bedürfen?<br />
Wie die Autoren nun erkennen, hatten die jagdlichen Eingriffe keine negativen<br />
Auswirkungen auf <strong>de</strong>n Gesamtbestand <strong>de</strong>utscher Rabenvögel. Die Wirkungsweise<br />
kompensatorischer Mechanismen zum Ausgleich jagdbedingter<br />
Verluste – auch in Vogelpopulationen! – wer<strong>de</strong>n nun endlich verstan<strong>de</strong>n.<br />
Nach<strong>de</strong>m man drei Jahrzehnte lang versuchte, sie vehement zu bestreiten. Es<br />
besteht daher keine Veranlassung, von <strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeitigen jagdlichen Regelungen<br />
abzuweichen. Der Gegenvorschlag, nämlich Eingriffe nur nach eingehen<strong>de</strong>r<br />
„naturschutzfachlicher“ Prüfung zuzulassen, hätte nur wie<strong>de</strong>r unvertretbaren<br />
Verwaltungsaufwand, Frust und Ineffizienz zur Folge. Vielmehr wäre<br />
zu prüfen, ob durch lokale Eingriffe auch während <strong>de</strong>r Brut- und Aufzuchtzeit<br />
– gemäß Artikel 9 <strong>de</strong>r EU-Vogelrichtlinie – die Dezimierung intensiviert<br />
und damit <strong>de</strong>r Einsatz von Massenfallen vermin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n könnte.<br />
Die ausführliche Stellungnahme <strong>de</strong>s EWI ist über <strong>de</strong>n DJV erhältlich. Den<br />
Vogelwarten Radolfzell und Wilhelmshaven wur<strong>de</strong> sie bereits zugeleitet.<br />
Management von Elefanten. Der Einladung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums für<br />
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) zu einer Anhörung von<br />
Verbän<strong>de</strong>n am 15.12.05 folgten seitens <strong>de</strong>s DJV Dr. Winter und HK. Gegenstand<br />
waren die enorm hohen Elefantendichten im Krüger Nationalpark und<br />
die dadurch verursachten Schä<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r Vegetation. Die Regierung von Südafrika<br />
hatte um eine Position <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung gebeten, nach<strong>de</strong>m dieses<br />
Gebiet ja auch von vielen <strong>de</strong>utschen Touristen besucht wird. An<strong>de</strong>rerseits<br />
scheint sie sich davon auch eine Entscheidungshilfe zur Lösung <strong>de</strong>s Problems<br />
zu erhoffen.<br />
Wie nicht an<strong>de</strong>rs zu erwarten, wur<strong>de</strong> jeglicher Eingriff in diese lokale Elefantenpopulation<br />
von <strong>de</strong>n anwesen<strong>de</strong>n Tierschutzorganisationen (übrigens<br />
auch einer südafrikanischen !) und <strong>de</strong>m NABU strikt abgelehnt. HK verwies<br />
auf die Inkonsequenz solcher Einstellung beim Vergleich mit unserem Rotwild,<br />
das bei hoher Dichte ebenfalls langfristige Schä<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r Waldvege-
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
tation verursacht. Drastische Reduzierung o<strong>de</strong>r gar örtliche Eliminierung sind<br />
hier unbestrittene For<strong>de</strong>rungen. Er verwies auf seine Erfahrungen in Ostafrika<br />
in <strong>de</strong>n 1970er-Jahren, als nur durch die Exekution ganzer Elefantenfamilien<br />
durch Culling-Operationen weiteres Baum- und Elefantensterben verhin<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n konnte. Durch gelegentliche Entnahmen, etwa im Rahmen<br />
<strong>de</strong>s Jagdtourismus, ist dieses Problem nicht zu lösen. Diese Auffassung wur<strong>de</strong><br />
von einigen Teilnehmern, darunter auch <strong>de</strong>m Vertreter <strong>de</strong>s WWF geteilt.<br />
Ministerialdirektor Flasbarth, Abteilungsleiter im Bun<strong>de</strong>sumweltministerium,<br />
<strong>de</strong>r die Sitzung pragmatisch leitete, schien beeindruckt von diesen Ausführungen.<br />
Er hatte sich schon zuvor bei Elefanten-Experten <strong>de</strong>r IUCN informiert.<br />
Publikationen. Wie schon die erste Auflage (1978) wur<strong>de</strong> nun auch die<br />
Neuausgabe „Die Sache mit <strong>de</strong>r Jagd“ von HK in die dänische Sprache übersetzt.<br />
Und zwar in voller Länge (480 S.), worin sich das große Interesse <strong>de</strong>r<br />
dänischen Jäger und Wildbiologen an <strong>de</strong>r Erhaltung <strong>de</strong>r Flugwildjagd zeigt.<br />
43
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
44<br />
Bildungsinitiative<br />
und LERNORT NATUR<br />
Die DJV-Bildungsinitiative „Stärkung <strong>de</strong>s Ehrenamtes“ bot im Berichtszeitraum<br />
eine Vielzahl von Weiterbildungsveranstaltungen in Verbindung mit<br />
<strong>de</strong>m gesamten Bereich von LERNORT NATUR.<br />
Mit qualifizierten und qualifizieren<strong>de</strong>n Seminaren möchte <strong>de</strong>r DJV die<br />
zunehmen<strong>de</strong> Zahl von Jägerinnen und Jäger auf die gesteigerten Einsätze in<br />
Schulen und an<strong>de</strong>ren Bereichen vorbereiten. Hinzu kommen neue Entwicklungen,<br />
wie z. B. die Ganztagsschule, bei <strong>de</strong>nen LERNORT NATUR in Zukunft<br />
noch umfassen<strong>de</strong>r als bisher zum Einsatz kommen wird. Von Seiten <strong>de</strong>r<br />
Pädagogik wird außer<strong>de</strong>m zunehmend erwartet, dass Jägerinnen und Jäger<br />
ein entsprechend qualifiziertes Angebot für Schülerinnen und Schüler <strong>de</strong>r<br />
unterschiedlichen Lernstufen unterbreiten.<br />
In <strong>de</strong>n klassischen Bereichen <strong>de</strong>r Bildungsinitiative konzentrierten sich die<br />
Seminare auf <strong>de</strong>n Schwerpunkt <strong>de</strong>r Kommunikation sowie <strong>de</strong>r Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Seminare (in chronologischer Reihenfolge)<br />
Im Berichtszeitraum fan<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Seminarveranstaltungen statt:<br />
PR für Jagd und Jäger<br />
17.–19. Juni <strong>2005</strong><br />
Helmstadt b. Würzburg<br />
Trainer: Günter Jagenburg<br />
Hier wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r gesamte Bereich <strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit durch die Jägervereinigungen<br />
in <strong>de</strong>n Blick genommen. Die Teilnehmer beschäftigten sich<br />
außer<strong>de</strong>m intensiv mit <strong>de</strong>m gesamten Internetangebot <strong>de</strong>s DJV und <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong><br />
und erfuhren, wie es sinnvoll zu nutzen ist. Ein Hörfunktraining<br />
vermittelte die Grundlagen zur Nutzung dieses Mediums, welches<br />
bereits von zahlreichen Jägervereinigungen im Rahmen ihrer Pressearbeit eingesetzt<br />
wird.<br />
Beauftragter für Junge Jäger – und nun?<br />
24.–26. Juni <strong>2005</strong><br />
Wunsie<strong>de</strong>l<br />
Trainerin: Dr. Beate-Claudia Frank<br />
Viele, die die Funktion <strong>de</strong>s Jungjägerbeauftragten übernommen haben, fragen<br />
sich, welche Möglichkeiten und Verpflichtungen Sie jetzt haben. Dieses<br />
Seminar mit <strong>de</strong>n Jungen Jägern Bayerns behan<strong>de</strong>lte die wichtigsten Fragen,<br />
die eine solche Funktion mit sich bringt: Die Stellung von Obleuten im Verband,<br />
Kommunikation, Möglichkeiten und Grenzen <strong>de</strong>s Engagements,<br />
Projekte planen und durchführen, was ich als ehrenamtlich Aktiver beachten<br />
sollte, das Angebot <strong>de</strong>s DJV und <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>.
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Darüber hinaus verstand sich das Seminar als Motivationstraining, um <strong>de</strong>n<br />
zum Teil neuen Funktionsträgern Perspektiven für ihre Tätigkeit zu vermitteln.<br />
LERNORT NATUR an <strong>de</strong>r Ganztagsschule<br />
1.–2. Juli <strong>2005</strong><br />
Wittlich<br />
Trainer: Hans Schild und Ralf Pütz<br />
Die Ganztagsschule wird die schulpolitische Landschaft <strong>de</strong>r nächsten Jahre<br />
entschei<strong>de</strong>nd beeinflussen. Hier ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten für<br />
LERNORT NATUR. Dieses Seminar zeigte die Rahmenbedingungen, mit <strong>de</strong>nen<br />
die Aktiven arbeiten müssen, gab pädagogische Tipps und war eine I<strong>de</strong>enbörse<br />
für die Unterrichtsgestaltung mit <strong>de</strong>n Themen von LERNORT NATUR.<br />
Eine Exkursion mit vielen praktischen Elementen run<strong>de</strong>te das Programm ab.<br />
Wie „verkaufe“ ich die Jagd?<br />
15.–17. Juli <strong>2005</strong><br />
Ellwangen<br />
Trainerin: Dipl. oec. Dorothea Zeppke-Sors<br />
O<strong>de</strong>r: Wie kann ich mich als Jäger und die Jagd angemessen und erfolgreich<br />
präsentieren und nach außen darstellen? Grundlagen <strong>de</strong>r Kommunikation<br />
und, auch technische, Möglichkeiten <strong>de</strong>r Präsentation wur<strong>de</strong>n in diesem Seminar<br />
vermittelt. Hierbei ging es auch um die, häufig konfliktgela<strong>de</strong>ne, Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />
mit Jagdgegnern und -kritikern und die angemessene Form <strong>de</strong>r<br />
Reaktion darauf. In einem speziellen Teil behan<strong>de</strong>lte das Seminar die Durchführung<br />
von Großpräsentationen wie z. B. bei zahlreichen Anlässen von LERN-<br />
ORT NATUR.<br />
LERNORT NATUR KOMPAKT<br />
1. Reihe, Teil 2<br />
2.–4. September <strong>2005</strong><br />
Hiltfeld, Sauerland<br />
Trainer: Gert Kayser und Hans Schild<br />
Mit <strong>de</strong>m im Jahre <strong>2005</strong> gestarteten Seminarkonzept LERNORT NATUR KOM-<br />
PAKT möchte <strong>de</strong>r DJV eine umfassen<strong>de</strong> Grundlagen- und Aufbauschulung<br />
zu <strong>de</strong>n zahlreichen Themen von LERNORT NATUR anbieten. Diese Fortbildung<br />
richtet sich auch sehr <strong>de</strong>utlich an Neulinge auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Naturund<br />
Umweltbildung in Jägerkreisen. Neben einer umfassen<strong>de</strong>n theoretischen<br />
Schulung auf <strong>de</strong>n Gebieten <strong>de</strong>r Organisation, Finanzierung, Pädagogik und<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit steht sehr viel Praxis auf <strong>de</strong>m „Stun<strong>de</strong>nplan“.<br />
So bei diesem 2. Teil, <strong>de</strong>r vorwiegend draußen stattfand und <strong>de</strong>n Teilnehmern<br />
praktische Waldpädagogik für die Gestaltung <strong>de</strong>s Biologie- und<br />
Sachkun<strong>de</strong>unterrichts mit unterschiedlichen Schul- und Altersgruppen vermittelte.<br />
45
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
46<br />
Konflikttraining für Jäger<br />
19. November <strong>2005</strong><br />
Berlin<br />
Trainerin: Nathalie Bunke<br />
Wie gehe ich als Jäger mit jagdkritischen Äußerungen o<strong>de</strong>r aggressivem Verhalten<br />
mir gegenüber um? Welche Grundlagen von Kommunikation sollte<br />
ich kennen, um nach innen wie nach außen besser wirken zu können? Dieses<br />
Seminar zeigte an <strong>de</strong>r Praxis orientierte Wege für eine sinnvolle Kommunikation,<br />
nicht nur bei Krisen und Konflikten.<br />
LERNORT NATUR KOMPAKT<br />
2. Reihe, Teil 1<br />
3.–5. März <strong>2006</strong><br />
Mettlach, Saarland<br />
Trainer: Gert Kayser, Ralf Pütz, Hans Schild<br />
Die bereits 2. Reihe folgt <strong>de</strong>m Prinzip <strong>de</strong>r umfassen<strong>de</strong>n Grundlagen- und Aufbauschulung,<br />
an <strong>de</strong>r neue und erfahrene Betreuer <strong>de</strong>r Lernort Natur-Initiative<br />
teilnahmen. Ziel <strong>de</strong>r Fortbildung war die Vermittlung <strong>de</strong>r organisatorischen<br />
und pädagogischen Grundlagen zur Durchführung von Maßnahmen. Dazu<br />
zählten verstärkt Themen wie Fundraising, Sponsoring, öffentliche För<strong>de</strong>rung.<br />
Theoretisch und praktisch zeigten die Referenten die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten.<br />
Behan<strong>de</strong>lt wur<strong>de</strong>n auch problematische Themen, wie z. B. die<br />
Vermittlung <strong>de</strong>s Themas „Jagd“. Die komplette Reihe besteht aus drei Teilen<br />
und wird über <strong>de</strong>n Zeitraum eines halben Jahres mit einer möglichst gleich<br />
bleiben<strong>de</strong>n Teilnehmergruppe veranstaltet.<br />
Jägerinnenseminar<br />
10.–12. März <strong>2006</strong><br />
Bonn<br />
Trainer: Heinz Kraft, Isabella Kessel<br />
Die Zahl <strong>de</strong>r Jagdscheininhaberinnen nimmt kontinuierlich zu. Im LJV Nordrhein-Westfalen<br />
hat sich eine sehr aktive Gruppe von Jägerinnen gebil<strong>de</strong>t, die<br />
sich mit großem Engagement für die Belange <strong>de</strong>r weiblichen Mitglie<strong>de</strong>r einsetzt.<br />
Diese Gruppe wird vom LJV geför<strong>de</strong>rt und unterstützt.<br />
Speziell für diese Gruppe vermittelte dieses Seminar hilfreiche Grundlagen zu<br />
allen Fragen <strong>de</strong>r Rhetorik, Kommunikation und Präsentation. Dieses Treffen<br />
diente auch <strong>de</strong>m gegenseitigen Informationsaustausch und sorgte für zusätzliche<br />
Dynamik in <strong>de</strong>n Reihen <strong>de</strong>r engagierten Jägerinnen.<br />
LERNORT NATUR KOMPAKT<br />
1. Reihe, Teil 3<br />
24.–26. März <strong>2006</strong><br />
Gehren, Thüringen<br />
Trainer: Nathalie Bunke, Gert Kayser, Hans Schild
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Der 3. Teil dieser Kompaktfortbildung behan<strong>de</strong>lte Spezialfragen <strong>de</strong>r Teilnehmer,<br />
vorwiegend zu Fragen <strong>de</strong>r Finanzierung und <strong>de</strong>r praktischen Pädagogik<br />
sowie zu Themen, die direkt aus <strong>de</strong>m Erfahrungsbereich <strong>de</strong>s Unterrichts stammen.<br />
Grundsatz aller Seminare ist die sinnvolle Mischung aus theoretischen und<br />
praktischen Trainings.<br />
Erfolgreich prüfen – aber wie?<br />
24.–25. März <strong>2006</strong><br />
28.–29. April <strong>2006</strong><br />
Bad Münster a. Stein<br />
Trainerin: Dr. Beate-Claudia Frank<br />
Die Prüfung von Wissen folgt einer eigenen Methodik. Der Prüfer will wissen,<br />
was <strong>de</strong>r angehen<strong>de</strong> Jäger kann und <strong>de</strong>r Prüfling will zeigen, was er kann.<br />
Häufig stehen <strong>de</strong>m jedoch einige psychologische und methodische Hür<strong>de</strong>n<br />
im Wege, die es zu überwin<strong>de</strong>n gilt.<br />
Dieses Seminar richtete sich an die Prüfer und befasste sich schwerpunktmäßig<br />
mit folgen<strong>de</strong>n Themen: Aufbau und Abruf von Wissen; Amtliche<br />
Grundlagen...und was daraus gemacht wer<strong>de</strong>n soll; Vorbereitung auf die Prüfung;<br />
Praktische, mündliche, schriftliche Prüfungen; Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>r jagdlichen<br />
Prüfung; <strong>de</strong>r äußere Rahmen; kritische Prüfungssituationen.<br />
Lernort Natur-Grundlagenseminar für Rollen<strong>de</strong> Waldschulen<br />
22.–23.4.<strong>2006</strong><br />
in Delmenhorst<br />
Leitung: Nathalie Bunke, Hans Schild<br />
Pädagogische und organisatorische Tipps für Neulinge und alte Hasen auf<br />
<strong>de</strong>m Gebiet von Lernort Natur stan<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Kreisjägerschaft Delmenhorst<br />
auf <strong>de</strong>m Programm. Der Schwerpunkt lag auf <strong>de</strong>m effektiven Einsatz von Rollen<strong>de</strong>n<br />
Waldschulen. Der Einsatz dieser Mobile wird für viele Kreisgruppen<br />
immer attraktiver und wird z. T. mit hohem Kostenaufwand betrieben. Für<br />
<strong>de</strong>n Einsatz in Schulen und an<strong>de</strong>ren Einrichtungen ist allerdings ein methodisches<br />
und didaktisches Konzept notwendig. Dieses vermittelte das Seminar.<br />
AG Junge Jäger im DJV<br />
Die Nachwuchsarbeit <strong>de</strong>s DJV in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Initiativen auf Lan<strong>de</strong>sebene<br />
konnte im Berichtszeitraum weiter ausgebaut wer<strong>de</strong>n. In folgen<strong>de</strong>n<br />
Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n bestehen mittlerweile eigene Arbeitsgemeinschaften<br />
bzw. gibt es ständige Beauftragte für Junge Jäger:<br />
• Bayern (Junge Jäger Bayern, Lan<strong>de</strong>sbeauftragte: Stephanie Geißendörfer,<br />
www.jungejaegerbayern.<strong>de</strong>)<br />
• Ba<strong>de</strong>n-Württemberg (Lan<strong>de</strong>sbeauftragter: Dr. Christoph Schüle, auch<br />
Beisitzer im LJV-Präsidium und dort zuständig für diesen Themenbereich)<br />
• Berlin (Lan<strong>de</strong>sbeauftragter: Benjamin Richert)<br />
47
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
48<br />
• Bran<strong>de</strong>nburg (Lan<strong>de</strong>sbeauftragter: Stefan Dähn, auch Beisitzer im LJV-Präsidium<br />
und dort zuständig für diesen Themenbereich)<br />
• Hessen (AG Junge Jäger Hessen, Lan<strong>de</strong>sbeauftragter: Roland Zobel,<br />
www.jungejaegerhessen.jagawams.<strong>de</strong>)<br />
• Nie<strong>de</strong>rsachsen (Lan<strong>de</strong>sbeauftragter: Stefan Johanshon)<br />
• Nordrhein-Westfalen (AG Junge Jäger NRW, Lan<strong>de</strong>sbeauftragter: Veith<br />
Groote, www.ljv-nrw.<strong>de</strong>)<br />
• Rheinland-Pfalz (AG Junge Jäger Rheinland-Pfalz, Lan<strong>de</strong>sbeauftragter:<br />
Michael Proca, www.junge-jaeger-rlp.<strong>de</strong>)<br />
• Saarland (AG Junge Jäger Saarland, Lan<strong>de</strong>sbeauftragter: Henning Krohne,<br />
www.saarjaeger.<strong>de</strong>)<br />
• Sachsen (Lan<strong>de</strong>sbeauftragter: Falk En<strong>de</strong>)<br />
• Schleswig-Holstein (Arbeitskreis Jugend, Lan<strong>de</strong>sbeauftragter: Christopher<br />
Rieger)<br />
Die Vertreter dieser Lan<strong>de</strong>sinitiativen sind Mitglied in <strong>de</strong>r AG Junge Jäger<br />
im DJV.<br />
Ziel ist es, in möglichst vielen Kreisjägervereinigungen das Amt <strong>de</strong>s/<strong>de</strong>r<br />
Beauftragte/n für Junge Jäger zu schaffen. Damit soll die Nachwuchsarbeit<br />
insgesamt ein tragfähigeres Fundament erhalten.<br />
Dies konnte mittlerweile in immer mehr LJVs erreicht wer<strong>de</strong>n (s. o.)<br />
Die AG kam im Berichtszeitraum zu zwei Treffen zusammen: am 23. Juni<br />
<strong>2005</strong> auf <strong>de</strong>r Schießanlage Buke bei Pa<strong>de</strong>rborn und am 4. Februar <strong>2006</strong> in<br />
Dortmund im Rahmen <strong>de</strong>r Messe Jagd und Hund.<br />
Bei diesem letzten Treffen verabschie<strong>de</strong>te die AG u. a. ein Papier, mit <strong>de</strong>m<br />
das Profil <strong>de</strong>r Beauftragten für Junge Jäger präziser <strong>de</strong>finiert wird:<br />
AG Junge Jäger im DJV<br />
„Unser Profil“<br />
Einleitung<br />
Die AG Junge Jäger im DJV hat sich auf ihren bisherigen Zusammenkünften<br />
darauf verständigt, ein Rahmenkonzept zu erarbeiten, welches für die Aktivitäten<br />
in <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn als Richtschnur dienen soll. Es <strong>de</strong>finiert Nachwuchsarbeit,<br />
die Funktion einer AG Junge Jäger auf Lan<strong>de</strong>sebene – sowie die Rolle<br />
<strong>de</strong>r Beauftragten für Junge Jäger in <strong>de</strong>n Kreisen o<strong>de</strong>r Vereinen.<br />
Ziele <strong>de</strong>r AG Junge Jäger (Bund und Land)<br />
• I<strong>de</strong>ntifikation <strong>de</strong>r jungen Verbandsmitglie<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Kreisverein, <strong>de</strong>m LJV<br />
und <strong>de</strong>m DJV<br />
• Integration <strong>de</strong>r Jungen Jäger in die Verbands- und Kreisvereinspolitik<br />
• Attraktivere Gestaltung <strong>de</strong>s Vereinslebens<br />
• Stärkung <strong>de</strong>s Selbstbewusstseins <strong>de</strong>r Jungen Jäger in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit<br />
• Werbung neuer Mitglie<strong>de</strong>r, auch aus bun<strong>de</strong>sweit aktiven Jagdschulen<br />
• Kontakte zu <strong>de</strong>n Jugendorganisationen an<strong>de</strong>rer Interessensverbän<strong>de</strong>
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
• Qualifikation durch Weiterbildung<br />
• Interesse wecken an einer möglichen Übernahme von Funktionen auf Kreis-,<br />
Lan<strong>de</strong>s- und Bun<strong>de</strong>sebene<br />
Aufgaben und I<strong>de</strong>en einer AG Junge Jäger im LJV/Organisationsstruktur<br />
• Benennung eines Lan<strong>de</strong>sbeauftragten für Junge Jäger durch <strong>de</strong>n LJV. Der<br />
Lan<strong>de</strong>sbeauftragte ist Verbindungsmann zum LJV-Vorstand und Vertreter<br />
in <strong>de</strong>r AG Junge Jäger <strong>de</strong>s DJV<br />
• Strukturen auf Kreisebene schaffen, Kommunikationsnetzwerk aufbauen<br />
• Benennung von Beauftragten für Junge Jäger in <strong>de</strong>n einzelnen KJS durch<br />
die jeweiligen KJS<br />
• Informationsaustausch/Kommunikationsnetzwerk mit <strong>de</strong>n einzelnen KJS<br />
über <strong>de</strong>n LJV<br />
• Regelmäßige Treffen aller KJS-Beauftragten<br />
• Internetauftritt: eigene Homepage o<strong>de</strong>r Rubrik auf <strong>de</strong>r Homepage <strong>de</strong>s LJV<br />
mit Verlinkung auf die Seiten <strong>de</strong>r KJS<br />
• Eigene Rubrik im LJV-Mitteilungsblatt<br />
• Herausgabe eines Flyers<br />
• Anleitung für die Beauftragten in <strong>de</strong>n Kreisen<br />
• Gemeinsame Projekte zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r internen Motivation und Kommunikation<br />
sowie zur Außenwerbung (Öffentlichkeitsarbeit)<br />
Zielgruppen AG Junge Jäger (Kreis und Land)<br />
• Mitglie<strong>de</strong>r im Alter von 16 bis 35 Jahren (Jagdscheininhaber und Mitglied<br />
in einer Kreisgruppe)<br />
• Teilnehmer <strong>de</strong>r Jungjägerkurse<br />
• Absolventen <strong>de</strong>r Jägerprüfung und Forstschulen<br />
Der/Die Beauftragte für Junge Jäger<br />
• sollte kontaktstark sein und über Organisationstalent verfügen<br />
• sollte als Schnittstelle zwischen <strong>de</strong>n jungen und älteren Jägern dienen<br />
• sollte über gute Kontakte zur Basis und zum LJV-Vorstand verfügen<br />
• sollte bereit sein, sich ehrenamtlich zu engagieren.<br />
Homepage www.junge-jaeger.<strong>de</strong><br />
Wichtiges Kommunikationsinstrument für <strong>de</strong>n Austausch innerhalb <strong>de</strong>r AG<br />
Junge Jäger wie auch nach außen ist die Homepage www.junge-jaeger.<strong>de</strong>.<br />
Sie ist mit <strong>de</strong>n Seiten <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sinitiativen verlinkt.<br />
Steigen<strong>de</strong> Zugriffszahlen belegen ein ständig wachsen<strong>de</strong>s Interesse an diesem<br />
Angebot <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> und <strong>de</strong>s DJV.<br />
Bildungsmesse didacta<br />
Wie seit 15 Jahren nahm <strong>de</strong>r DJV an <strong>de</strong>r Bildungsmesse didacta teil, Europas<br />
größter Messe dieser Art. Vom 20.–24. Februar <strong>2006</strong> kamen über 75.000<br />
49
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
50<br />
Besucher nach Hannover, um sich über neue Produkte und Dienstleistungen<br />
zu informieren. 641 Aussteller aus 14 Län<strong>de</strong>rn waren in diesem Jahr dabei.<br />
Eine große Zahl von Besuchern konnte auch am LERNORT NATUR-Stand<br />
<strong>de</strong>s DJV verzeichnet wer<strong>de</strong>n. Angeboten wird neben <strong>de</strong>r fachlichen pädagogischen<br />
Beratung das gesamte Spektrum <strong>de</strong>r DJV-Materialien für <strong>de</strong>n Unterricht.<br />
Im nächsten Jahr fin<strong>de</strong>t die didacta vom 27.2.–3.3.2007 in Köln statt.<br />
LERNORT NATUR ist dann wie<strong>de</strong>r dabei.
LERNORT NATUR-Umfrage<br />
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Im vergangenen Jahr wur<strong>de</strong>n die LJVs gebeten, einen Fragebogen an ihre<br />
Kreisjägerschaften weiter zu leiten, um das Engagement im Bereich LERN-<br />
ORT NATUR zu ermitteln. Die Erhebung dieser Daten war notwendig gewor<strong>de</strong>n,<br />
um <strong>de</strong>n Umfang <strong>de</strong>r Initiative besser nach außen dokumentieren zu können<br />
und bei <strong>de</strong>r Planung neuer Materialien und Fortbildungsangebote über<br />
aussagekräftiges Zahlenmaterial zu verfügen.<br />
Abgefragt wur<strong>de</strong>n u. a. – jeweils bezogen auf die Kreisgruppe – die Anzahl<br />
<strong>de</strong>r für LERNORT NATUR Aktiven, <strong>de</strong>r zeitliche Aufwand pro Monat, <strong>de</strong>r<br />
finanzielle Aufwand, die Art <strong>de</strong>r Finanzierung, die wichtigsten Zielgruppen,<br />
die Anzahl <strong>de</strong>r Personen, die an Aktionen teilgenommen haben sowie Wünsche<br />
für die weitere Fortbildung.<br />
Fast alle Rückläufe bestätigen eine steigen<strong>de</strong> Nachfrage nach <strong>de</strong>n Angeboten<br />
von LERNORT NATUR. Der Schwerpunkt <strong>de</strong>r Aktivitäten liegt im<br />
Grundschulbereich und nach wie vor überwiegt hinsichtlich <strong>de</strong>s Einsatzes <strong>de</strong>r<br />
finanziellen Mittel <strong>de</strong>r ehrenamtliche Einsatz bzw. das eigene Budget aus <strong>de</strong>n<br />
Mitteln <strong>de</strong>r Jägervereinigung.<br />
Im Folgen<strong>de</strong>n zeigen Grafiken einige Ergebnisse <strong>de</strong>r Umfrage:<br />
51
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
52<br />
Homepage www.lernort-natur.<strong>de</strong><br />
Die Homepage <strong>de</strong>r LERNORT NATUR-Initiative dient als zentrales Informationsmedium<br />
und bietet neben aktuellen Informationen einen umfangreichen<br />
Serviceteil, <strong>de</strong>r sowohl von <strong>de</strong>n Aktiven aus <strong>de</strong>n Jägervereinigungen wie<br />
auch von Interessierten genutzt wird. Über diese Seite ist es für alle Zielgruppen<br />
möglich, ein LERNORT NATUR-Angebot nachzufragen. Die Entwicklung<br />
<strong>de</strong>r Seitenabrufe zeigt folgen<strong>de</strong> Grafik:<br />
Für <strong>2006</strong> Mittelwert <strong>de</strong>r Monate Januar bis März<br />
Mitwirkung in Gremien <strong>de</strong>r Umweltbildung<br />
Natur- und Umweltbildung hat in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren einen sehr hohen<br />
Stellenwert bekommen. Die Initiative LERNORT NATUR hat durch ihr breitgefächertes<br />
Engagement einen wichtigen Beitrag dazu geliefert. Entsprechend<br />
sinnvoll ist die Mitgliedschaft und das Engagement in <strong>de</strong>n Gremien und Dachverbän<strong>de</strong>n<br />
auf nationaler und internationaler Ebene.<br />
Derzeit ist <strong>de</strong>r DJV in folgen<strong>de</strong>n Verbän<strong>de</strong>n und Arbeitsgruppen <strong>de</strong>r Naturund<br />
Umweltbildung vertreten:
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU)<br />
Die ANU ist <strong>de</strong>r Zusammenschluss von Einrichtungen und Organisationen<br />
aus <strong>de</strong>m gesamten Bereich <strong>de</strong>r Umweltbildung. Ihre wichtigsten Ziele sind:<br />
• För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Zusammenarbeit und <strong>de</strong>s Informationsaustausches <strong>de</strong>r<br />
Umweltbildungseinrichtungen<br />
• Unterstützung bei <strong>de</strong>r Neugründung von Umwelteinrichtungen<br />
• Beratung von Entscheidungsgremien in Politik, Wirtschaft und Verwaltung<br />
in Fragen <strong>de</strong>r Umweltbildung<br />
• Durchführung von Tagungen und Seminaren zum Erfahrungsaustausch<br />
• Mitwirkung und Beratung bei <strong>de</strong>r Entwicklung von Wegen zur Ausbildung<br />
und Qualifizierung von Fachkräften <strong>de</strong>r Umweltbildung<br />
• Unterstützung von Initiativen zur Entwicklung und Erprobung neuer Mo<strong>de</strong>lle<br />
<strong>de</strong>s Lehrens und Lernens im Natur und Umweltbereich<br />
Der DJV wur<strong>de</strong> im Januar <strong>2006</strong> Vollmitglied im ANU.<br />
Internationale Arbeitsgruppe „PAWS“<br />
– Pädagogische Arbeit im Wald –<br />
ein Seminarkonzept für Förster<br />
Förster übernehmen im Rahmen ihrer allgemein auszuüben<strong>de</strong>n Tätigkeit und<br />
auf Grund <strong>de</strong>r Umstrukturierungen <strong>de</strong>r Forstverwaltung zunehmend waldpädagogische<br />
Aufgaben.<br />
Das Problem dabei ist jedoch, dass <strong>de</strong>r überwiegen<strong>de</strong> Teil <strong>de</strong>r Förster im<br />
pädagogischen Bereich entwe<strong>de</strong>r keine o<strong>de</strong>r nur eine unzureichen<strong>de</strong> Ausbildung<br />
erhalten hat. Damit fehlen fundierte pädagogische Grundlagen und<br />
Konzepte, sowie das Wissen um verschie<strong>de</strong>ne Vermittlungsmetho<strong>de</strong>n, um<br />
das eigene Wissen adäquat weitergeben, bzw. auch neue unorthodoxe Wege<br />
<strong>de</strong>r Vermittlung beschreiten zu können.<br />
Zu<strong>de</strong>m fehlt <strong>de</strong>n Förstern das pädagogische Hintergrundwissen, um Konzepte<br />
für neue Zielgruppen wie z.B. Behin<strong>de</strong>rte o<strong>de</strong>r Senioren entwickeln zu<br />
können, sowie allgemeine Standards in <strong>de</strong>r Vermittlung, die als Orientierung<br />
und Leitlinie dienen. Erschwert wird die Situation noch dadurch, dass es wenig<br />
fachbezogene Möglichkeiten gibt, sich in <strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlichen didaktischen und<br />
methodischen Ansätzen orts- und zeitunabhängig weiterzubil<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>nnoch<br />
Begleitung sowie Feedback während <strong>de</strong>s Lernens zu bekommen.<br />
Aufgrund dieses festgestellten Bedarfs ist es das Ziel von PAWS, einen Kurs<br />
zu entwickeln, <strong>de</strong>r sich an im Berufsleben stehen<strong>de</strong> Förster richtet. Der DJV<br />
wur<strong>de</strong> zur Mitarbeit in dieser internationalen Arbeitsgruppe eingela<strong>de</strong>n, um<br />
seine langjährigen Erfahrungen mit LERNORT NATUR einzubringen und <strong>de</strong>n<br />
Bereich <strong>de</strong>r jagdlichen Nutzung innerhalb <strong>de</strong>r Waldpädagogik zu vertreten.<br />
Der Kurs soll <strong>de</strong>n Förstern die Möglichkeit eröffnen, sich orts- und zeitunabhängig<br />
in Bezug auf Vermittlungsmetho<strong>de</strong>n, pädagogische Grundlagen<br />
und Konzepte weiterzubil<strong>de</strong>n.<br />
Hierfür wer<strong>de</strong>n im Laufe <strong>de</strong>s Projektzeitraums unterschiedliche Materialien<br />
wie Arbeitsbuch, Trainermaterialien, interaktive CD-ROM und Konzepte<br />
für Präsenzseminare entwickelt und einer ersten Erprobung unterzogen.<br />
53
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
54<br />
Um diese Materialien zu entwickeln, haben sich insgesamt 11 unterschiedliche<br />
Institutionen aus Tschechien, <strong>de</strong>r Slovakei, Finnland, Österreich,<br />
England und Deutschland zur Zusammenarbeit entschlossen:<br />
Deutsche Angestellten-Aka<strong>de</strong>mie Bran<strong>de</strong>nburg-Ost, Projektkoordinator<br />
Deutscher Forstverein<br />
Deutscher Jagdschutzverband<br />
Bun<strong>de</strong>sministerium für Land- und Forstwirtschaft;<br />
Umwelt und Wasserwirtschaft, Österreich<br />
Bun<strong>de</strong>samt und Forschungszentrum für Wald, Österreich<br />
Pädagogische Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s, Österreich<br />
Finnischer Waldverband, Finnland<br />
Forstliche Weiterbildungsaka<strong>de</strong>mie, Tschechien<br />
Forstliches Aus- und Weiterbildungsinstitut, Slovakei<br />
University of the Arts IT Research + Development Unit, England<br />
(Technische Betreuung)<br />
PAWS ist ein Leonardo-Projekt (Weiterbildungsprogramm <strong>de</strong>r Europäischen<br />
Union) mit einer Laufzeit von insgesamt 30 Monaten (Oktober 2004 – März<br />
2007) und wird mit Mitteln <strong>de</strong>r Europäischen Union geför<strong>de</strong>rt.<br />
Im Berichtszeitraum fan<strong>de</strong>n Treffen <strong>de</strong>r Arbeitsgruppe vom 28.11.–<br />
1.12.<strong>2005</strong> in Gmun<strong>de</strong>n in Österreich sowie vom 6.–8. April <strong>2006</strong> in Bonn<br />
statt.
Medienarbeit<br />
Meldungen/Pressedienste<br />
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Aktuelle und transparente Information zu jagdlichen Themen ist eine <strong>de</strong>r<br />
wesentlichen Aufgaben <strong>de</strong>r DJV-Pressestelle. In 39 Pressemeldungen zwischen<br />
April <strong>2005</strong> und März <strong>2006</strong> bereitete <strong>de</strong>r DJV wichtige Themen für<br />
Redakteure von Presseagenturen, Tageszeitungen und Fachzeitschriften auf.<br />
In fast 700 Berichten – das sind rund 13 Prozent aller ausgewerteten Artikel<br />
über Jagd in Deutschland – wird <strong>de</strong>r DJV als kompetenter Vertreter für Jagd<br />
und Naturschutz zitiert. Hinzu kamen 92 DJV-Nachrichten für die Mitteilungsblätter<br />
<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> und die jagdliche Fachpresse.<br />
Journalisten greifen immer häufiger auf Agenturmeldungen und Artikelo<strong>de</strong>r<br />
Themendienste zurück, die ihnen in entsprechend professioneller Form<br />
angeboten wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r virtuellen Pressestelle www.newsroom.<strong>de</strong>/djv stellt<br />
<strong>de</strong>r DJV aktuelle Agenturmeldungen zu Jagd und Naturschutz zur Verfügung<br />
und liefert ausführliche Hintergrundtexte zu jahreszeitlich passen<strong>de</strong>n Themen,<br />
etwa Wildunfallgefahr, Setzzeit o<strong>de</strong>r Wildbret. Zusätzlich fin<strong>de</strong>n Journalisten<br />
unter newsroom.<strong>de</strong> eine umfassen<strong>de</strong> Bilddatenbank mit 425 verschie<strong>de</strong>nen<br />
Motiven in 17 Rubriken.<br />
Der schnelle Informationstransfer über E-Mail spielt für <strong>de</strong>n Erfolg und die<br />
Zahl <strong>de</strong>r Veröffentlichungen eine immer größere Rolle. Knapp 370 Journalisten<br />
aus ganz Deutschland haben sich für <strong>de</strong>n elektronischen Presse-Service<br />
eingetragen. Darüber hinaus bedient die Pressestelle umfangreiche Verteiler<br />
themenspezifisch per E-Mail über eine Journalistendatenbank (Zimpel). So<br />
können auch Computer- o<strong>de</strong>r Lifestylemagazine, Jugend- o<strong>de</strong>r Naturzeitschriften<br />
gezielt angesprochen wer<strong>de</strong>n.<br />
Be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> jagdliche Themen in <strong>de</strong>n Medien waren im vergangenen<br />
Geschäftsjahr beispielsweise die steigen<strong>de</strong> Zahl von Wildunfällen, Wildbret<br />
und Fleischhygiene, streunen<strong>de</strong> Haustiere o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Einfluss von Neozoen auf<br />
die heimische Tierwelt.<br />
Pressekampagne zu wildtiere-live.<strong>de</strong><br />
Das Interesse <strong>de</strong>r Medien am DJV-Internetprojekt www.wildtiere-live.<strong>de</strong> ist<br />
nach wie vor groß. Insgesamt 760 Artikel haben die Medien seit <strong>de</strong>m Start<br />
im September 2003 gedruckt. Im letzten Geschäftsjahr erreichte <strong>de</strong>r DJV<br />
mit seinen Pressemeldungen zu wildtiere-live.<strong>de</strong> allein über Zeitungen rund<br />
16,5 Millionen Leser.<br />
Höhepunkt war <strong>2005</strong> die traditionelle Kastanien-Sammelaktion <strong>de</strong>s Bonner<br />
Unternehmens Haribo, die dieses Jahr erstmals in Kooperation mit wildtiere-live.<strong>de</strong><br />
stattfand. Ein Großteil <strong>de</strong>r gesammelten Früchte ging als Winterfutter<br />
an die tierischen Medienstars um Hirsch Heinz und Keiler Kalle im<br />
Hellenthaler Wildgehege. Über 15.000 Kin<strong>de</strong>r aus ganz Deutschland tauschten<br />
insgesamt 350 Tonnen Kastanien und Eicheln gegen Haribo-Artikel und<br />
erhielten als kleines Dankeschön das neu aufgelegte DJV-Bestimmungsheft<br />
55
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
56<br />
„Fährten und Spuren“. Die Kastanien-Übergabe mit DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Jochen<br />
Borchert, Haribo-Geschäftsführer Dr. Hans Riegel und zahlreichen Kin<strong>de</strong>rn<br />
war ebenfalls ein Medienthema.<br />
Die Medien griffen die Sammelaktion für wildtiere-live.<strong>de</strong> gern auf: Allein<br />
für <strong>de</strong>n Bereich Print lag die Reichweite bei 3,7 Millionen Menschen. Der PR-<br />
Wert für Berichte in Hörfunk, Fernsehen, Internet und Zeitungen summierte<br />
sich auf rund 290.000 Euro.<br />
Kamingespräch mit Journalisten<br />
Rund 25 Chefredakteure von Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen waren<br />
En<strong>de</strong> November <strong>de</strong>r Einladung <strong>de</strong>s DJV zum Kamingespräch mit <strong>de</strong>m Präsi<strong>de</strong>nten<br />
gefolgt und nutzten die Gelegenheit zu einem sehr persönlichen Hintergrundgespräch<br />
mit Jochen Borchert. Vor <strong>de</strong>m Kamin auf <strong>de</strong>m Borchert-<br />
Hof in Wattenscheid – in privater Atmosphäre – stand das Jagdrecht wie<strong>de</strong>r<br />
im Mittelpunkt <strong>de</strong>r Informationen.<br />
Schließlich hatten CDU/CSU und SPD nur wenige Tage zuvor <strong>de</strong>n Koalitionsvertrag<br />
und damit auch ein Konsenspapier zur Fö<strong>de</strong>ralismusreform verabschie<strong>de</strong>t.<br />
Borchert erläuterte ausführlich die für das Jagdrecht geplante Neuverteilung<br />
<strong>de</strong>r Gesetzgebungskompetenzen zwischen Bund und Län<strong>de</strong>rn.<br />
Thema <strong>de</strong>s Abends waren aber auch die europäischen und geplanten nationalen<br />
Vorschriften zur Wildbrethygiene. Borchert for<strong>de</strong>rte die neue Bun<strong>de</strong>sregierung<br />
auf, die EU-Vorschriften national nicht weiter zu verschärfen!<br />
Damit die Medienvertreter auch einen persönlichen Bezug zur Jagd herstellen<br />
konnten, bewirtete <strong>de</strong>r DJV seine Gäste mit einem schmackhaften<br />
Wil<strong>de</strong>ssen und überreichte als kleines Weihnachtsgeschenk ein Stück Wildschinken<br />
mit einem von <strong>de</strong>r Firma Jägermeister zur Verfügung gestellten<br />
Kräuterlikör.<br />
Die DJV-Pressestelle im Internet<br />
www.newsroom.<strong>de</strong>/djv, die virtuelle Pressestelle <strong>de</strong>s DJV im Internet, hat sich<br />
seit Start im März 1998 als fundierte Informationsquelle für Journalisten im<br />
Internet fest etabliert. Zwar ereichten die Zugriffszahlen nicht mehr <strong>de</strong>n Rekord<br />
<strong>de</strong>s Geschäftsjahres 2004/05, liegen aber noch auf einem hohen Niveau von<br />
durchschnittlich über 27.000 Seitenzugriffe pro Monat.<br />
Die leicht sinken<strong>de</strong> Ten<strong>de</strong>nz könnte damit zu begrün<strong>de</strong>n sein, dass <strong>de</strong>r DJV<br />
seit zwei Jahren – aus finanziellen Grün<strong>de</strong>n – nicht mehr regelmäßig Anzeigen<br />
in Journalistenfachzeitschriften schaltet. Dadurch wird <strong>de</strong>r DJV als<br />
Ansprechpartner nicht mehr regelmäßig in Erinnerung gebracht.<br />
Da diese erste und damit älteste Internetseite <strong>de</strong>s DJV inzwischen technisch<br />
und optisch etwas in die Jahre gekommen ist, ist für das laufen<strong>de</strong><br />
Geschäftsjahr ein Relaunch geplant.
Für <strong>2006</strong> Mittelwert <strong>de</strong>r Monate Januar bis März<br />
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Aktuelle Meldungen, Termine zu Jagd und Jägern, umfangreiches Recherchematerial,<br />
ausgearbeitete Thementipps mit entsprechen<strong>de</strong>m Bildmaterial<br />
zum Download und ein großes Foto-Archiv sind nur einige <strong>de</strong>r Angebote, die<br />
<strong>de</strong>r DJV Journalisten aller Mediengattungen unter www.newsroom.<strong>de</strong> zur<br />
Verfügung stellt und auch in Zukunft zur Verfügung stellen will. Beson<strong>de</strong>rs<br />
das Foto-Archiv zeigt eindrucksvoll, wie sehr das Angebot von <strong>de</strong>n Medien<br />
genutzt und geschätzt wird. Über 1000-mal griffen Redaktionen im vergangenen<br />
Jahr auf Fotos <strong>de</strong>r virtuellen DJV-Pressestelle zurück – noch häufiger<br />
als im Geschäftsjahr zuvor.<br />
362 Journalisten aus ganz Deutschland nutzen <strong>de</strong>n E-Mail-Service von<br />
newsroom.<strong>de</strong> und erhalten die DJV-Pressemeldungen direkt auf ihren Computer-Bildschirm.<br />
DJV-Journalistenpreis „Wildtier und Umwelt“<br />
Die Jury für <strong>de</strong>n Journalistenpreis „Wildtier und Umwelt“ hat <strong>2005</strong> unter<br />
90 Beiträgen – so vielen wie noch nie – die drei besten Arbeiten ausgewählt.<br />
Namhafte Medien wie das Zweite Deutsche Fernsehen, Die Zeit o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Deutschlandfunk waren mit Arbeiten vertreten.<br />
57
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
58<br />
Den Preis in <strong>de</strong>r Sparte Print <strong>2005</strong> erhielt die Journalistin Beate Depping<br />
(Nordrhein-Westfalen), die für das Westfalen-Blatt Bielefeld in ihrer sechsteiligen<br />
Reihe „Von Jägern und Hegern“ über die vielseitigen Aufgaben von<br />
Jägern im Jahreslauf berichtete und Vorurteile wi<strong>de</strong>rlegte. In <strong>de</strong>r Sparte Hörfunk<br />
ging <strong>de</strong>r Preis an die freie Journalistin Vanja Bud<strong>de</strong> (Berlin). In ihrer Reportage<br />
„Jäger in Berlin“ portraitierte sie für <strong>de</strong>n Rundfunk Berlin-Bran<strong>de</strong>nburg<br />
einen Jäger in seinem stadtnahen Revier. Den Journalistenpreis für <strong>de</strong>n Bereich<br />
Fernsehen bekam <strong>de</strong>r freie Journalist Ralph Schieke (Nordrhein-Westfalen)<br />
für seine Serie aus fünf Kurzberichten, die in <strong>de</strong>r NDR-Sendung „hallo Nie<strong>de</strong>rsachsen,<br />
hallo Natur“ ausgestrahlt wur<strong>de</strong>. Die Beiträge beschäftigen sich<br />
unter an<strong>de</strong>rem mit einer Hasenzählung in Nie<strong>de</strong>rsachsen und <strong>de</strong>r Pflege von<br />
Steinkauz-Nisthöhlen. Alle drei Beiträge überzeugten die Jury durch Spannung,<br />
ihren hohen Informationsgehalt, die aufwendige Recherche und durch<br />
ihre lebendige Darstellung.<br />
Das Preisgeld für die Sparten Print, Hörfunk und Fernsehen beträgt je 5.000<br />
Euro. Einsen<strong>de</strong>schluss für <strong>de</strong>n DJV-Journalistenpreis <strong>2006</strong> ist <strong>de</strong>r 15. Februar<br />
2007. Die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Jury sind: Manfred Er<strong>de</strong>nberger (Journalist), Dr. Erich<br />
Schumann (Geschäftsführen<strong>de</strong>r Gesellschafter <strong>de</strong>r Mediengruppe WAZ), Jost<br />
Springensguth (Chefredakteur Kölnische Rundschau), Walterpeter Twer (Verleger<br />
<strong>de</strong>s Mittelrhein-Verlages) und Jochen Borchert (Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s DJV).<br />
Bilanz <strong>de</strong>r DJV-Pressearbeit<br />
Zur Auswertung ihrer Pressearbeit analysiert die Pressestelle Artikel zum<br />
Thema Jagd, die sie über <strong>de</strong>n Presseausschnittsdienst „Metropol“ aus über<br />
200 geprüften <strong>de</strong>utschen Zeitschriften und Tageszeitungen bezieht.<br />
Die Gesamtzahl <strong>de</strong>r Jagd-Artikel lag im Geschäftsjahr <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong> <strong>de</strong>utlich<br />
über <strong>de</strong>m Ergebnis <strong>de</strong>s Vorjahres. Mehr als 5.524 Artikel (Vorjahr: 2.770)<br />
erfasste die Pressestelle, dies entspricht einer Steigerung um fast 100 Prozent.<br />
Insgesamt erreichten Veröffentlichungen zum Thema Jagd und Jäger eine<br />
Auflage von fast 617 Millionen und damit weit über eine Milliar<strong>de</strong> Leser.<br />
Die Entwicklung <strong>de</strong>r Anzahl von Artikeln zum Thema Jagd ist in <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n<br />
Grafik „Anzahl und Bewertung von Jagdartikeln 1994 – <strong>2006</strong>“ dargestellt.
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Die Bewertung <strong>de</strong>r Artikel wur<strong>de</strong> wie auch in <strong>de</strong>n Vorjahren unter <strong>de</strong>r Fragestellung<br />
vorgenommen, wie sich <strong>de</strong>r Inhalt eines Artikels möglicherweise<br />
auf das Image <strong>de</strong>r Jäger insgesamt auswirkt.<br />
In 4.037 <strong>de</strong>r ausgewerteten Zeitungsausschnitte, entsprechend 73,1 Prozent,<br />
wur<strong>de</strong> positiv über Jagd und Jäger berichtet (Vorjahr: 2.028 / 73,2 Prozent).<br />
Diese Berichte hatten über 387,1 Millionen Auflage.<br />
Die Grafik „Entwicklung positiver Jagdartikel“ gibt <strong>de</strong>n Trend hin zu mehr<br />
positiven Artikeln wie<strong>de</strong>r.<br />
Neutral waren 1.010 Artikel bzw. 18,3 Prozent (Vorjahr: 494 / 17,8 Prozent),<br />
wobei die Gesamtauflage bei 148,6 Millionen lag.<br />
Eine einseitig negative Darstellung hatten nur 477 Berichte bzw. 8,6 Prozent<br />
(Vorjahr: 248 / 9,0 Prozent).<br />
DJV-Pressearbeit in Zahlen<br />
Die vom DJV veröffentlichten Pressemeldungen machten 12,6 Prozent <strong>de</strong>r<br />
erfassten Berichterstattung aus. In absoluten Zahlen sind 695 Artikel durch<br />
die Pressemeldungen <strong>de</strong>s DJV in diesem Geschäftsjahr veröffentlicht wor<strong>de</strong>n,<br />
455 mehr als im Vorjahr. Mit <strong>de</strong>n Meldungen allein erreichte <strong>de</strong>r DJV über<br />
84 Millionen Zeitungsauflage und trug so zum positiven Bild von Jagd und<br />
Jägern in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit bei.<br />
In <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Tabelle sind einzelne Themen <strong>de</strong>r DJV-Pressemeldungen,<br />
die erreichte Gesamtauflage <strong>de</strong>r Veröffentlichungen und Beispiele <strong>de</strong>r Zeitungen<br />
zusammengefasst.<br />
59
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
60<br />
Thema Druckauflage u. a. veröffentlicht in<br />
DJV-<br />
Pressemeldung<br />
gesamt<br />
Wildunfälle 23.988.300 Frankfurter Rundschau, GEO,<br />
Westfälische Rundschau,<br />
Süd<strong>de</strong>utsche Zeitung, BILD,<br />
Hamburger Abendblatt,<br />
Kölnische Rundschau, Die Zeit,<br />
Rhein-Zeitung,<br />
Neue Ruhr-Zeitung<br />
Wil<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> 14.521.300 Thüringische Lan<strong>de</strong>szeitung,<br />
Haustiere Rheinische Post, Frankfurter<br />
Neue Presse, Westfälische<br />
Rundschau, Die Welt,<br />
Stuttgarter Nachrichten,<br />
Kölnische Rundschau, taz<br />
Fuchs- 6.218.800 Kölner Stadtanzeiger,<br />
bandwurm Berliner Morgenpost, BILD,<br />
Münchner Merkur, Die Zeit,<br />
TV klar, Kölnische Rundschau<br />
Neozoen 5.036.100 Süd<strong>de</strong>utsche Zeitung,<br />
Abendzeitung München,<br />
Stuttgarter Nachrichten,<br />
Ostthüringer Zeitung, Hörzu<br />
Wildbret 4.223.300 BILD, Rheinpfalz, Mannheimer<br />
Morgen, Münchner Merkur<br />
Vogelgrippe 1.696.400 Ostthüringer Zeitung, Express,<br />
Süd<strong>de</strong>utsche Zeitung<br />
Alle Zeitungen und Meldungen aufzuführen, wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Rahmen <strong>de</strong>s<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong>es sprengen.<br />
Wildunfälle<br />
Beson<strong>de</strong>rs großes Interesse zeigten die Printmedien an <strong>de</strong>m Thema Wildunfälle.<br />
Hier erreichten die veröffentlichten Meldungen <strong>de</strong>s DJV min<strong>de</strong>stens<br />
24 Millionen Menschen. Allgemein wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n erfassten Artikeln die Leistung<br />
<strong>de</strong>r Jäger bei <strong>de</strong>r Vermeidung von Unfällen und bei <strong>de</strong>r Beseitigung von<br />
Fallwild durchweg positiv dargestellt.<br />
Wil<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Haustiere<br />
Sehr kontrovers und emotional berichteten die Zeitungen über das Problem<br />
wil<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Haustiere und <strong>de</strong>ren Abschuss durch Jäger. Einerseits waren<br />
die Verlustängste von Haustierbesitzern Thema, an<strong>de</strong>rerseits wur<strong>de</strong> aber auch<br />
auf die Gefahr für Wildtiere thematisiert.<br />
Den großen Informationsbedarf zum Thema wil<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Haustiere zeigt<br />
auch die hohe Akzeptanz <strong>de</strong>r DJV-Pressemeldungen, die mit einer Auflage<br />
von über 14,5 Millionen veröffentlicht wur<strong>de</strong>n. Nach wie<strong>de</strong>rholten Hinweisen<br />
einerseits auf die Gefahr für das Wild durch wil<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Haustiere und
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
an<strong>de</strong>rerseits darauf, dass die Jäger sehr verantwortungsvoll mit dieser Problematik<br />
umgehen, wur<strong>de</strong> die Berichterstattung schnell sachlicher.<br />
Auslöser für eine verstärkt negative Presse war ein Fernsehbericht in <strong>de</strong>r<br />
ZDF-Sendung 37°, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Frage nach verschwun<strong>de</strong>nen Katzen nachging.<br />
Hier wur<strong>de</strong>n die Jäger als Hauptverantwortliche genannt, worauf <strong>de</strong>r DJV<br />
sofort reagierte. Auch <strong>de</strong>r thematisierte Abschuss von streunen<strong>de</strong>n Katzen im<br />
Rahmen <strong>de</strong>r Vogelgrippebekämpfung löste negative Presse aus, die durch<br />
Informationen <strong>de</strong>s DJV schnell vorurteilsfreier wur<strong>de</strong>.<br />
Tierkrankheiten<br />
Allgemein war das Interesse an <strong>de</strong>m Thema Tierkrankheiten sehr groß. Die<br />
Hinweise <strong>de</strong>s DJV auf die Problematik <strong>de</strong>r Fuchsbandwurm-Übertragung wur<strong>de</strong>n<br />
in über 6,2 Millionen Ausgaben verschie<strong>de</strong>ner Zeitungen abgedruckt. Ein<br />
großes Thema war natürlich die Vogelgrippe in Deutschland. Dabei wur<strong>de</strong><br />
vielfach über das Engagement <strong>de</strong>r Jäger und ihren Einsatz für das Gemeinwohl<br />
berichtet. Hier wur<strong>de</strong>n die Meldungen <strong>de</strong>s DJV mit einer Auflage von<br />
1,7 Millionen veröffentlicht.<br />
Neozoen<br />
Die zunehmen<strong>de</strong> Verbreitung <strong>de</strong>r Neozoen wie Mar<strong>de</strong>rhund und Waschbär<br />
stand im Mittelpunkt <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sjägertags <strong>2005</strong> und blieb in <strong>de</strong>n Medien<br />
das ganze Geschäftsjahr über präsent. Dabei wur<strong>de</strong> vor allem kritisch<br />
betrachtet, was die Neueinwan<strong>de</strong>rer für die heimischen Wildtiere be<strong>de</strong>uten,<br />
und es wur<strong>de</strong> positiv über die Arbeit <strong>de</strong>r Jäger berichtet.<br />
Wildbret<br />
Ein Themenschwerpunkt <strong>de</strong>r ausgewerteten Artikel war das Nahrungsmittel<br />
Wildbret, über das fast durchweg positiv berichtet wur<strong>de</strong>. Zu negativer<br />
Presse kam es kurzfristig durch eine wi<strong>de</strong>rsprüchliche Pressemeldung <strong>de</strong>s<br />
Bun<strong>de</strong>samts für Strahlenschutz, die von <strong>de</strong>r Nachrichtenagentur dpa aufgenommen<br />
wur<strong>de</strong>. Die Meldung beruhte zwar auf einem Forschungsprojekt in<br />
beson<strong>de</strong>rs radioaktiv belasteten Gebieten in Bayern, darin wur<strong>de</strong> jedoch <strong>de</strong>r<br />
Eindruck erweckt, dass Wildbret in ganz Deutschland belastet sei und in <strong>de</strong>n<br />
Han<strong>de</strong>l gelange. Der DJV und <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjagdverband Bayern erreichten, dass<br />
die dpa <strong>de</strong>n Sachverhalt kurz darauf in einer zweiten Meldung richtig stellte.<br />
Auch <strong>de</strong>r Fund von verdorbenem Wildfleisch in einem bayrischen Betrieb sorgte<br />
für Verunsicherung bei Presse und Verbraucher. Hier informierte <strong>de</strong>r DJV<br />
über die Zuverlässigkeit <strong>de</strong>r Jäger als Direktlieferanten. Die Artikel <strong>de</strong>s DJV<br />
über Wildbret wur<strong>de</strong>n mehr als 4 Millionen Mal veröffentlicht.<br />
WILD<br />
Auch die Naturschutz- und Hegemaßnahmen <strong>de</strong>r Jäger wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n<br />
Medien gerne aufgegriffen, wobei ein Schwerpunkt <strong>de</strong>r DJV-Pressearbeit auf<br />
<strong>de</strong>r WILD-Feldhasenzählung liegt. Aufgrund <strong>de</strong>s späten Termins von Ostern<br />
verschieben sich jedoch die Berichterstattung und damit die Auswertung <strong>de</strong>r<br />
veröffentlichten Artikel. Im vorherigen Geschäftsjahr 2004/05 erreichten die<br />
abgedruckten Meldungen zum Thema eine Gesamtauflage von 11,5 Millionen.<br />
Weitere Themen<br />
Weitere Themen, zu <strong>de</strong>nen die Printmedien 2004/05 anerkennend über<br />
Jagd und Jäger berichteten, waren z. B., Frauen als Jäger, Jagdsteuer, Lernort-Natur-Aktionen,<br />
Regulierung <strong>de</strong>s Wildbestan<strong>de</strong>s und Fallwil<strong>de</strong>ntsorgung.<br />
Immer wie<strong>de</strong>r Thema neutraler und auch negativer Berichterstattung waren<br />
u. a. die Diskussionen um <strong>de</strong>n Krähenfang in Leer und die Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Lan-<br />
61
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
62<br />
<strong>de</strong>sjagdgesetzes in Schleswig-Holstein betreffend <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Jagdzeiten<br />
auf Krähenvögel und Kormorane.<br />
Hörfunk und TV<br />
Neben <strong>de</strong>r Information und Beratung von Journalisten <strong>de</strong>r Printmedien<br />
betreute <strong>de</strong>r DJV im Geschäftsjahr <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong> fast 70 Anfragen von Hörfunk-<br />
und Fernsehsendungen zu verschie<strong>de</strong>nen Themen. Darunter u. a. die<br />
Radiosen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s WDR, HR 4, Radio Bonn Rhein-Sieg, Deutschlandfunk, BBC,<br />
Spiegel TV, genial daneben (Pro 7), Focus TV, WDR Aktuelle Stun<strong>de</strong>, Wun<strong>de</strong>rwelt<br />
Wissen (RTL), NDR DAS! Unterwegs, n-tv, Kabel 1 Magazin und ZDF<br />
Reporter.
Öffentlichkeitsarbeit<br />
wildtiere-live.<strong>de</strong> –<br />
die Seite <strong>de</strong>r Jäger für alle Naturfreun<strong>de</strong><br />
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Weit über 3.000 Gästebucheinträge und unzählige E-Mails an die Pressestelle<br />
beweisen: Das Interesse, die Natur live auf <strong>de</strong>m Computerbildschirm zu beobachten,<br />
ist ungebrochen. Mehr als 2.000 Nutzer lassen sich regelmäßig mittels<br />
wildtiere-live-Newsletter über das aktuelle Geschehen vor <strong>de</strong>r Kamera<br />
und in <strong>de</strong>r Natur informieren. Fast 1.500 Menschen nahmen am großen<br />
Gewinnspiel <strong>2005</strong> teil. Die in- und ausländische Presse nimmt immer wie<strong>de</strong>r<br />
begeistert das saisonale Geschehen in <strong>de</strong>r Wildschweinrotte und im Rotwildru<strong>de</strong>l<br />
auf und berichtet darüber, wie das Han<strong>de</strong>lsblatt, ZDF, SAT1 o<strong>de</strong>r<br />
WDR. Auch große Traditionsunternehmen signalisieren reges Interesse an<br />
<strong>de</strong>m innovativen Projekt <strong>de</strong>r Jäger. So führte HARIBO im vergangenen Jahr<br />
seine bekannte Kastaniensammelaktion in Kooperation mit <strong>de</strong>m DJV und zu<br />
Gunsten von Hirsch Heinz und seinem Rotwild-Clan durch.<br />
Mittlerweile hat <strong>de</strong>r DJV vom Publikumsliebling Keiler Kalle zur Freu<strong>de</strong> seiner<br />
großen Fangemein<strong>de</strong> eine singen<strong>de</strong> Comic-Version herausgebracht, die<br />
inzwischen sogar als CD käuflich zu erwerben ist. Aufgrund <strong>de</strong>r vielen ausländischen<br />
Freun<strong>de</strong> von wildtiere-live ging im Frühjahr <strong>2005</strong> eine englische<br />
Version ans Netz.<br />
Eine weltweit kontinuierlich wachsen<strong>de</strong> Fangemein<strong>de</strong> und zahllose Print-,<br />
Hörfunk- und TV-Beiträge bestätigt: www.wildtiere-live.<strong>de</strong> ist zurzeit das<br />
populärste und erfolgreichste Öffentlichkeitsprojekt <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Jägerschaft.<br />
Jagd-online.<strong>de</strong>: Für die ganze Familie –<br />
beliebter <strong>de</strong>nn je!<br />
Nach<strong>de</strong>m es 2004 eine riesige Steigerung <strong>de</strong>r Seitenabrufe von 65 Prozent<br />
gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr gab, stiegen <strong>2005</strong> die Seitenabrufe noch einmal um<br />
25 Prozent im Vergleich zum Geschäftsjahr 2004/<strong>2005</strong>. Auch wenn<br />
www.jagd-online.<strong>de</strong> ohne teure und aufwändige Flashanimationen und<br />
sonstige „Spielereien“ auskommt, besticht die Seite durch fundierte, leicht<br />
verständlich aufbereitete Informationen – offensichtlich das, was die Leser an<br />
diesen Seiten beson<strong>de</strong>rs schätzen.<br />
Die Informationen <strong>de</strong>s DJV rund um Jagd und Natur bietet speziell für Laien<br />
aufgearbeitete Themen, kurzweilige Kin<strong>de</strong>rseiten, viele Hintergrundinformationen<br />
zum jagdlichen Brauchtum, zu Jagdhun<strong>de</strong>n, zu Wildtieren, DJV-<br />
Meldungen für die Jägerschaft und die Öffentlichkeit, Streckenzahlen und<br />
vieles mehr. In diesem Jahr liegen die Seitenabrufe bereits durchschnittlich bei<br />
fast 140.000 pro Monat – ein großer Erfolg für das familienfreundliche Internetprojekt<br />
<strong>de</strong>s DJV.<br />
So fiel auch das Fazit von Dirk Jasper – Online-Publisher und Internet-Tester<br />
<strong>de</strong>r Zeitschrift „Waffenmarkt-Intern“ (8/<strong>2005</strong>) positiv aus: „Nicht einer modischen<br />
Welle nachsurfend, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Informationspflicht <strong>de</strong>r Öffentlichkeit<br />
gegenüber nachkommend, das ist diese Seite.“<br />
63
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
64<br />
Abrufzahlen Monatsmittel<br />
160.000<br />
140.000<br />
120.000<br />
100.000<br />
80.000<br />
60.000<br />
40.000<br />
20.000<br />
0<br />
Seitenabrufe www.jagd-online.<strong>de</strong><br />
(Monatsmittel)<br />
1998 1999 2000 2001 2002<br />
Jahr<br />
2003 2004 <strong>2005</strong> <strong>2006</strong><br />
Für <strong>2006</strong> Mittelwert <strong>de</strong>r Monate Januar bis März<br />
Messen<br />
Grüne Woche <strong>2006</strong><br />
Mit einem rund 400 Quadratmeter großen Stand, eingebettet in Biotope mit<br />
leben<strong>de</strong>n Wildtieren, präsentierte sich <strong>de</strong>r DJV im Januar auf <strong>de</strong>r Internationalen<br />
Grünen Woche (IGW) in Berlin. Nach <strong>de</strong>m Motto „Natur erleben – Jagd<br />
& Angeln“ boten die Jäger zusammen mit Verbän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Sportfischer und<br />
Angler in Halle 26c einen umfangreichen Einblick in die faszinieren<strong>de</strong> Welt<br />
von Jagd, Wild, Natur und Angelfischerei. Insgesamt besuchten rund 410.000<br />
Menschen die 71. Grüne Woche.<br />
Die IGW bil<strong>de</strong>te einen perfekten Rahmen für DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Jochen Borchert<br />
und die DJV-Geschäftsführung, um mit Politikern konstruktive<br />
Gespräche über aktuelle jagdpolitische Themen zu führen. Unterstützung<br />
erhielten sie vom DJV-Ehrenpräsi<strong>de</strong>nten Constantin Freiherr Heereman und<br />
<strong>de</strong>n DJV-Präsidiumsmitglie<strong>de</strong>rn Dr. Wolfgang Bethe, Dr. Günter Giese und<br />
Paul Maurer. Zentrale Themen <strong>de</strong>r Gespräche waren die künftige Position <strong>de</strong>s<br />
Bun<strong>de</strong>sjagdgesetzes und die Umsetzung <strong>de</strong>r EU-Richtlinien zur Wildbrethygiene<br />
in nationales Recht. Auch die vom DJV ins Leben gerufene Stiftung<br />
„natur+mensch“ wur<strong>de</strong> erfolgreich präsentiert und erhielt ganz konkrete För<strong>de</strong>rangebote.<br />
Ein Schießkino ermöglichte erste Eindrücke, wie komplex die Jagd mit <strong>de</strong>r<br />
Waffe ist. Am Lernort Natur-Stand konnten sich Kin<strong>de</strong>r mit ihren Eltern und<br />
Lehrern über die außerschulische Natur- und Umweltbildung <strong>de</strong>r Jäger informieren.<br />
Über 1.000 Kin<strong>de</strong>r, Jugendliche, aber auch Erwachsene machten beim<br />
großen DJV-Gewinnspiel begeistert mit. Eine beson<strong>de</strong>re Attraktion waren die<br />
leben<strong>de</strong>n Greifvögel eines Berliner Falkners. Und zum ersten Mal stellte <strong>de</strong>r<br />
Autohersteller Nissan in Kooperation mit <strong>de</strong>m DJV auf <strong>de</strong>r IGW verschie<strong>de</strong>ne<br />
Gelän<strong>de</strong>wagen vor.<br />
Am Wildspezialitäten-Stand überzeugten sich die Besucher, dass Wildfleisch<br />
nicht nur gesund, son<strong>de</strong>rn auch lecker ist. Dank freundlicher Unterstützung<br />
<strong>de</strong>r Firmen Bitburger und Mast/Jägermeister konnte <strong>de</strong>r DJV seine gela<strong>de</strong>nen<br />
Gäste mit Bit und Jägermeister bewirten.
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
IWA <strong>2006</strong><br />
Der DJV nutzte die Internationale Fachmesse für Jagd- und Sportwaffen, Outdoor<br />
und Zubehör (IWA), die vom 10. bis 13. März <strong>2006</strong> in Nürnberg stattfand,<br />
um an seinem Infostand wie<strong>de</strong>r zahlreiche Fachgespräche zu führen.<br />
DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Jochen Borchert, <strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Eröffnungsveranstaltung teilnahm,<br />
unterzeichnete im Anschluss gemeinsam mit <strong>de</strong>n Präsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>s Deutschen<br />
Schützenbun<strong>de</strong>s (DSB), <strong>de</strong>r Deutschen Versuchs- und Prüf-Anstalt für<br />
Jagd- und Sportwaffen (DEVA) und <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s Schießstätten (BVS)<br />
die Gründungsurkun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>saka<strong>de</strong>mie für Schießwesen.<br />
Die Bun<strong>de</strong>saka<strong>de</strong>mie für Schießwesen ist eine Kooperation <strong>de</strong>r Gründungsverbän<strong>de</strong><br />
mit <strong>de</strong>m Ziel, die vorhan<strong>de</strong>nen Kompetenzen auf <strong>de</strong>n vielfältigen<br />
Problemfel<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Schießens und <strong>de</strong>r Schießstätten zu bün<strong>de</strong>ln und<br />
einheitliche Lösungsansätze zu erarbeiten.<br />
Die nächste IWA fin<strong>de</strong>t vom 09. bis 12. März 2007 in Nürnberg statt.<br />
Aktion „Sichere Landstraße“<br />
Jährlich kommen in Deutschland allein 200.000 Rehe unter die Rä<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r<br />
aktuelle Scha<strong>de</strong>nsaufwand von Versicherungen für Wildunfälle beläuft sich<br />
auf 464 Millionen Euro. Ten<strong>de</strong>nz: seit Jahren stark steigend. In Zusammenarbeit<br />
mit <strong>de</strong>m Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) und <strong>de</strong>m ADAC ruft<br />
<strong>de</strong>r DJV <strong>de</strong>shalb bun<strong>de</strong>sweit Kreisjägerschaften auf, an <strong>de</strong>r mehrjährigen Plakataktion<br />
„Sichere Landstraße“ teilzunehmen, die <strong>2006</strong> durchgeführt wird.<br />
Das Bun<strong>de</strong>sverkehrsministerium und die zuständigen Lan<strong>de</strong>sministerien<br />
haben bereits signalisiert, dass die Genehmigung <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Dauerstandplätze<br />
möglichst unbürokratisch geregelt wer<strong>de</strong>n. Die im Bo<strong>de</strong>n fest<br />
verankerten Trägerelemente können beidseitig mit Plakaten bestückt wer<strong>de</strong>n.<br />
Starten soll die Aktion mit <strong>de</strong>m reflektieren<strong>de</strong>n Plakat „Könnten Sie jetzt noch<br />
bremsen?“.<br />
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.jagdnetz.<strong>de</strong>, Rubrik<br />
Aktuelles – Naturschutz.<br />
65
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
66<br />
Verbandsinterne Kommunikation<br />
Die verbandsinterne Kommunikation ist ein wichtiger Punkt <strong>de</strong>r DJV-Arbeit,<br />
<strong>de</strong>nn nur gut informierte Jäger können engagiert für ihren Verband und für<br />
die Erhaltung <strong>de</strong>r Jagd in Deutschland eintreten. Dazu nutzt <strong>de</strong>r Dachverband<br />
unterschiedliche Wege – immer intensiver auch die Möglichkeiten <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen,<br />
schnellen Informationsverbreitung über das Internet.<br />
Internetportal für Jäger<br />
Eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung hat dabei www.jagdnetz.<strong>de</strong>, <strong>de</strong>m Internetportal<br />
für Jäger, das im Mai 2000 ins Leben gerufen wur<strong>de</strong>. Mittlerweile mehr als<br />
200.000 Seitenaufrufe im Monat und über 4.000 Mitglie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Jagdnetz-<br />
Community, <strong>de</strong>m Exklusiv-Bereich, <strong>de</strong>r nur Jägern zugänglich ist, sprechen<br />
für die Qualität <strong>de</strong>s serviceorientierten Internetangebotes.<br />
Für <strong>2006</strong> Mittelwert <strong>de</strong>r Monate Januar bis März<br />
Auf <strong>de</strong>n Seiten von www.jagdnetz.<strong>de</strong> fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r interessierte Jäger nicht<br />
nur die neuesten Pressemitteilungen seines Verban<strong>de</strong>s, son<strong>de</strong>rn auch aktuelle<br />
Stellungnahmen und Hintergrundinformationen zur Jagdpolitik, zum Waffenrecht<br />
und zum Beispiel zur Vogelgrippe. DJV-Nachrichten und Infobriefe<br />
<strong>de</strong>s Präsi<strong>de</strong>nten können im geschlossenen Bereich unter <strong>de</strong>r Rubrik „Für Vorstän<strong>de</strong>“<br />
nachgelesen wer<strong>de</strong>n. Obleute <strong>de</strong>r unterschiedlichsten Bereiche fin<strong>de</strong>n<br />
unter <strong>de</strong>r Rubrik „Obleute-Service“ wichtige Informationen für ihre<br />
Arbeit, wie zum Beispiel die DJV-Schießstandordnung o<strong>de</strong>r hilfreiche Tipps<br />
zur Pressearbeit.<br />
Selbstverständlich sind die aktuellen Informationen zu <strong>de</strong>n Service-Angeboten<br />
<strong>de</strong>s DJV auf <strong>de</strong>n Jagdnetzseiten eingestellt. Hier erfahren Jäger alles<br />
über die Rabattangebote, die <strong>de</strong>r Jagdschutz-Verband für sie ausgehan<strong>de</strong>lt<br />
hat.<br />
Über Neuigkeiten aus <strong>de</strong>m Verband informiert <strong>de</strong>r durchschnittlich zweimal<br />
im Monat erscheinen<strong>de</strong> Jagdnetz-Newsletter. Und wer die DJV-Pressemeldungen<br />
direkt in sein E-Mail-Postfach gesen<strong>de</strong>t haben möchte, kann dies
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
über „Mein Jagdnetz“ ganz unproblematisch und natürlich – wie alle Jagdnetz<br />
Angebote – völlig kostenfrei einstellen.<br />
Ein weiteres kostenloses Angebot <strong>de</strong>s DJV ist die Aktion „Kreise ans Netz“.<br />
Zurzeit nutzen 73 Kreisgruppen die Möglichkeit ihre Internetpräsentation auf<br />
<strong>de</strong>m Jagdnetz-Server zu speichern. Neben Speicherplatz, einer E-Mail- und<br />
einer Internetadresse stellt <strong>de</strong>r DJV auch ein Programm zur einfachen Gestaltung<br />
von Internetseiten (ops3) kostenfrei zur Verfügung. Eine Probeversion<br />
fin<strong>de</strong>t sich im geschlossenen Bereich von jagdnetz.<br />
www.jagdnetz.<strong>de</strong> wird natürlich ständig ausgebaut und verbessert. Das<br />
Foto-Archiv „Fotos von Jägern für Jäger“ wur<strong>de</strong> <strong>2005</strong> noch komfortabeler<br />
gestaltet, so dass jetzt Bil<strong>de</strong>r direkt entsprechend <strong>de</strong>r benötigten Auflösung<br />
ausgewählt wer<strong>de</strong>n können. Mittlerweile stehen weit über 800 Fotos aus <strong>de</strong>n<br />
unterschiedlichsten Bereichen rund um Jagd und Natur <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn zur<br />
Verfügung.<br />
Dank <strong>de</strong>r neuen Steckbrief- und Sammelplatz-Funktion, über die Jäger ihr<br />
persönliches Profil eingeben können, können persönliche Kontakte noch einfacher<br />
geknüpft wer<strong>de</strong>n.<br />
DJV-Infobrief<br />
Der DJV-Infobrief <strong>de</strong>s Präsi<strong>de</strong>nten erscheint durchschnittlich 3- bis 4-mal jährlich<br />
in unregelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n und informiert schnell über aktuelle Ereignisse<br />
bzw. politische Entwicklungen. Alle Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Kreisgruppen und<br />
Kreisvereine erhalten <strong>de</strong>n Infobrief per Post. Auf Wunsch einzelner Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong><br />
wur<strong>de</strong>n teilweise auch Presseobleute und an<strong>de</strong>re Funktionsträger<br />
in <strong>de</strong>n Verteiler aufgenommen.<br />
Im vergangenen Geschäftsjahr wur<strong>de</strong>n drei Infobriefe <strong>de</strong>s DJV-Präsi<strong>de</strong>nten<br />
herausgegeben.<br />
Einer mit Schwerpunkt <strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>s BJT <strong>2005</strong>, <strong>de</strong>r zweite mit <strong>de</strong>m<br />
Hauptthema Fö<strong>de</strong>ralismusreform und ein dritter im Vorfeld <strong>de</strong>s BJT <strong>2006</strong> in<br />
Lübeck.<br />
DJV-Nachrichten<br />
Die interne Kommunikation <strong>de</strong>s DJV beschränkt sich natürlich nicht auf das<br />
Internet, da längst nicht alle Mitglie<strong>de</strong>r bereits Zugang zum Internet haben.<br />
Je<strong>de</strong>n Monat wer<strong>de</strong>n daher wichtige Informationen als DJV-Nachrichten<br />
an die Mitteilungsblätter <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> gesen<strong>de</strong>t. Insgesamt waren<br />
es im vergangenen Geschäftsjahr 92 Texte – im Schnitt acht pro Monat –<br />
meist mit Farbfotos. Die Nachrichten waren jedoch wegen <strong>de</strong>r drucktechnischen<br />
Vorlaufzeit bei Erscheinen drei bis vier Wochen alt. Hinzu kommen zahlreiche<br />
Pressemitteilungen für die unabhängigen Jagdzeitschriften.<br />
FACE-Ausschuss für Kommunikation<br />
Passend zum Gastgeberland Polen war auch das Hauptthema <strong>de</strong>r zweitägigen<br />
Sitzung <strong>de</strong>s FACE-Ausschusses „Kommunikation“ vom 14. bis 16. Oktober<br />
<strong>2006</strong> bei Warschau: Wie können die neuen Mitgliedsverbän<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>r<br />
EU-Osterweiterung mehr in die Kommunikationsarbeit von FACE eingebun<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n?<br />
67
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
68<br />
Dazu berichteten die Teilnehmer aus Polen und Lettland über die Strukturen<br />
und Probleme ihrer Verbän<strong>de</strong>. Ein zentraler Punkt <strong>de</strong>s Informationsaustausches<br />
war die Frage, welche Erfahrungen die Ausschussmitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />
Jagdverbän<strong>de</strong> mit bestimmten PR-Maßnahmen gemacht haben und wie<br />
man am besten eine funktionieren<strong>de</strong> Mitglie<strong>de</strong>rkommunikation aufbaut.<br />
Hierzu konnten die Teilnehmer aus Dänemark, Finnland, Malta, Luxemburg,<br />
Schwe<strong>de</strong>n, Irland, England, Holland und Deutschland, das von DJV-<br />
Pressesprecherin Anke Nuy vertreten wur<strong>de</strong>, viele Anregungen und Hilfestellungen<br />
geben.
Berufsjäger<br />
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Auch im zurückliegen<strong>de</strong>n Jahr hat <strong>de</strong>r DJV wie<strong>de</strong>r die Anliegen <strong>de</strong>s Berufsjägerstan<strong>de</strong>s<br />
im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützt. Mit <strong>de</strong>m Vorsitzen<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>s BDB, Herrn Revieroberjäger Bernd Bahr, sowie mit <strong>de</strong>n Herren Kritzler,<br />
Revieroberjäger Peter Markett und Revieroberjäger Hermann Wolff fand<br />
ein ständiger Gedankenaustausch zu allgemeinen Fragen <strong>de</strong>s Berufsjägerwesens<br />
statt. Wie im Vorjahr stan<strong>de</strong>n Fragen zur Ausbildung und die inhaltliche<br />
Abstimmung <strong>de</strong>s Vorbereitungslehrganges für die Abschlussprüfung, sowie<br />
die Lehrgänge zur Vorbereitung auf die im Jahr 2007 stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Meisterprüfung<br />
im Vor<strong>de</strong>rgrund. Die Zusammenarbeit, die fe<strong>de</strong>rführend von Jürgen<br />
Semmelsberger (Assistent <strong>de</strong>r DJV-Geschäftsführung) betrieben wur<strong>de</strong>,<br />
gestaltete sich konstruktiv und verlief reibungslos.<br />
Die Hauptabteilung Berufsjäger führte im vergangenen Geschäftsjahr u. a.<br />
folgen<strong>de</strong> Tätigkeiten durch:<br />
• Vorbereitung und Durchführung eines vierwöchigen Lehrganges für Teilnehmer<br />
an <strong>de</strong>r Abschlussprüfung im Beruf Revierjäger im Jägerlehrhof Jagdschloss<br />
Springe mit Ausarbeitung eines Lehrplanes und Auswahl <strong>de</strong>r Referenten.<br />
• Eröffnung und Betreuung <strong>de</strong>s Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nlehrganges im Jägerlehrhof.<br />
• Teilnahme an <strong>de</strong>r durch die Landwirtschaftskammer Hannover durchgeführten<br />
Abschlussprüfung im Beruf Revierjäger im Jägerlehrhof.<br />
• Erstellen einer Pressemitteilung über die Abschlussprüfung zum Revierjäger.<br />
• Wahrnehmung <strong>de</strong>r Verwaltungsaufgaben sowie Erledigung <strong>de</strong>s Schriftwechsels<br />
mit an <strong>de</strong>r Ausbildung zum Revierjäger interessierten Personen.<br />
• Schriftliche Bearbeitung von verschie<strong>de</strong>nsten Anfragen in Berufsjägerangelegenheiten.<br />
• Ständiger Kontakt und regelmäßiger Gedankenaustausch mit <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sobmännern<br />
<strong>de</strong>r Berufsjäger sowie mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sverband Deutscher<br />
Berufsjäger.<br />
• Vorbereitung und Durchführung eines zweiwöchigen Vorbereitungslehrganges<br />
auf die Meisterprüfung im Beruf Revierjäger im Jägerlehrhof Jagdschloss<br />
Springe mit Ausarbeitung <strong>de</strong>s Lehrplanes und Auswahl <strong>de</strong>r Referenten.<br />
• Überarbeitung <strong>de</strong>s Revierjägerbeitrages für die AID-Broschüre „Die Grünen<br />
14“– Vierzehn Ausbildungsberufe im Agrarbereich.<br />
• Abstimmung mit <strong>de</strong>m BDB über anstehen<strong>de</strong> Ernennungen zum „Revieroberjäger“<br />
und „Wildmeister“.<br />
• Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Landwirtschaftskammer Hannover als zuständige<br />
Stelle für die Durchführung <strong>de</strong>r Revierjäger- und Meisterprüfung.<br />
Bedürftigen Angehörigen <strong>de</strong>s Berufsjägerstan<strong>de</strong>s wur<strong>de</strong>, wie in <strong>de</strong>n vergangenen<br />
Jahren, zu Weihnachten eine finanzielle Unterstützung gewährt.<br />
Der DJV hat hierzu die Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> angeschrieben, die in Abstimmung<br />
mit <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s BDB in Frage kommen<strong>de</strong> Personen<br />
gemel<strong>de</strong>t haben. Dieser Personenkreis erhielt ebenfalls finanzielle Zuwendungen<br />
durch die Viktor-Jäger Stiftung, <strong>de</strong>r an dieser Stelle zu danken ist. Die<br />
vom DJV organisierten Lehrgänge wur<strong>de</strong>n ebenfalls finanziell unterstützt.<br />
69
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
70<br />
Jagdliches Schießwesen<br />
DJV-Bun<strong>de</strong>smeisterschaft im jagdlichen Schießen<br />
Die 51. DJV-Bun<strong>de</strong>smeisterschaft <strong>2005</strong> im jagdlichen Schießen wur<strong>de</strong> bei sehr<br />
guten Wettkampfbedingungen auf <strong>de</strong>r neu gestalteten Rottweil-Schießanlage<br />
<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjägerschaft Nie<strong>de</strong>rsachsen in Liebenau mit Unterstützung <strong>de</strong>r<br />
Lan<strong>de</strong>sjägerschaft durchgeführt. An dieser Stelle danken wir allen Verantwortlichen<br />
nochmals für die Unterstützung bei <strong>de</strong>n Vorbereitungen. Die Organisation,<br />
Durchführung und Leitung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>smeisterschaft lag, wie in <strong>de</strong>n<br />
letzten Jahren, wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n bewährten Hän<strong>de</strong>n von DJV-Schießleiter Dieter<br />
Stracke unterstützt von Jürgen Semmelsberger (Ass. <strong>de</strong>r DJV-Geschäftsführung).<br />
Die Siegerehrung <strong>de</strong>r Schützen wur<strong>de</strong> vom DJV-Beauftragten für<br />
das jagdliche Schießwesen, Herrn Wilhelm Holsten, Ehrenpräsi<strong>de</strong>nt Lan<strong>de</strong>sjägerschaft<br />
Nie<strong>de</strong>rsachsen, vorgenommen.<br />
Der Bun<strong>de</strong>smeisterschaft im jagdlichen Schießen waren im Berichtszeitraum<br />
zwei DJV-Leistungsschießen zum Erwerb <strong>de</strong>r DJV-Schießleistungsna<strong>de</strong>l<br />
„Son<strong>de</strong>rstufe Gold“ für Lang- und Kurzwaffen vorausgegangen bzw. angeboten,<br />
die gleichzeitig auch als Qualifikation für die Bun<strong>de</strong>smeisterschaft dienten.<br />
Insgesamt nahmen an <strong>de</strong>r Veranstaltung in Buke 195 Langwaffen- und<br />
49 Kurzwaffenschützen teil. Es konnten jeweils 5 Groß-Gold-Na<strong>de</strong>ln im Langwaffenschießen-<br />
und Kurzwaffenschießen erworben wer<strong>de</strong>n.<br />
Mangels Teilnehmerzahl musste das Groß-Gold-Schießen in Regensburg<br />
lei<strong>de</strong>r abgesagt wer<strong>de</strong>n.<br />
Internationale Meisterschaft im jagdlichen Schießen<br />
In diesem Jahr fin<strong>de</strong>t die internationale Meisterschaft vom 28. Juni – 01. Juli<br />
<strong>2006</strong> in Kotojedy/Kromeriz, Tschechien, statt. Der DJV wird durch die Siegermannschaft<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s Ba<strong>de</strong>n-Württemberg (DJV-Bun<strong>de</strong>smeister<br />
<strong>2005</strong>) vertreten sein. Zur besseren Koordination künftiger Wettbewerbe<br />
und einheitlicher Wettkampfbedingungen ist <strong>de</strong>r DJV Mitglied in<br />
<strong>de</strong>r FITASC (Vereinigung zum Schießen mit Sportwaffen zur Jagd) gewor<strong>de</strong>n.<br />
Besprechung mit <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sobleuten<br />
im jagdlichen Schießen<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>smeisterschaft <strong>2005</strong> fand unter <strong>de</strong>r Leitung von Wilhelm<br />
Holsten wie<strong>de</strong>r ein Gedankenaustausch mit <strong>de</strong>n Obleuten statt. Mit<br />
einer Power-Point-Präsentation referierte Herr Kinsky, Geschäftsführer <strong>de</strong>r<br />
DEVA, u.a. zu <strong>de</strong>n Themen Schießstän<strong>de</strong> und Schießbetrieb. Der Vortrag wur<strong>de</strong><br />
als Kopie sowie als CD-Rom <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sobleuten<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Ebenfalls wur<strong>de</strong>n im Berichtszeitraum in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r DEVA<br />
die Wurfschemen bei 5 und 15 Maschinenstän<strong>de</strong>n (Trap) für Bun<strong>de</strong>s- und<br />
Lan<strong>de</strong>smeisterschaften überarbeitet.
Jagdliches Brauchtum<br />
Jagdhornblasen<br />
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Auf Jagschloss Kranichstein fand am 29. Mai <strong>2005</strong> <strong>de</strong>r 23. Bun<strong>de</strong>swettbewerb<br />
im Jagdhornblasen statt. Die musikalische Leitung lag in <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n<br />
von Jürgen Keller, Lan<strong>de</strong>sbläserobmann <strong>de</strong>s LJV Hessen. Der DJV dankt an<br />
dieser Stelle Herrn Keller sowie <strong>de</strong>m LJV Hessen für die Unterstützung bei <strong>de</strong>r<br />
Ausrichtung <strong>de</strong>s Wettbewerbes.<br />
Am Wettbewerb nahmen 57 Bläserkorps aus <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sgebiet mit insgesamt<br />
967 Bläserinnen und Bläsern teil. In <strong>de</strong>r Klasse A traten 28 und in <strong>de</strong>r<br />
Klasse G 29 Korps an. Von <strong>de</strong>n teilnehmen<strong>de</strong>n Korps konnten 28 in A und<br />
27 in G die Hornfesselspange <strong>de</strong>s DJV in Gold erringen. Es kamen wie<strong>de</strong>r alle<br />
Signalgruppen zum Vortrag, wobei jeweils fünf Bläsergruppen <strong>de</strong>r Klasse A<br />
und G dieselbe Signalgruppe vortragen mussten.<br />
Nach einem spannen<strong>de</strong>n Wettbewerb konnte DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt Prof. Jürgen<br />
Vocke gemeinsam mit DJV-Schatzmeister Dietrich Möller bei herrlichem<br />
Wetter und guter Stimmung die Siegerehrung vornehmen. Bun<strong>de</strong>ssieger in<br />
<strong>de</strong>r Klasse A wur<strong>de</strong> das Bläserkorps „Drensteinfurt-Walsted<strong>de</strong>“ (Lan<strong>de</strong>sjagdverband<br />
Nordrhein-Westfalen). In <strong>de</strong>r Klasse G siegte das Bläserkorps<br />
„Hegering Harsewinkel“ ebenfalls aus Nordrhein-Westfalen.<br />
1. DJV-Bun<strong>de</strong>swettbewerb im Es-Horn-Blasen<br />
Am Sonntag, <strong>de</strong>m 28. August <strong>2005</strong> fand auf Einladung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s<br />
Bayern <strong>de</strong>r 1. DJV-Bun<strong>de</strong>swettbewerb im Es-Horn-Blasen statt.<br />
Am Wettbewerb nahmen 36 Bläserkorps aus <strong>de</strong>m gesamten Bun<strong>de</strong>sgebiet<br />
sowie 4 Bläserkorps aus Österreich mit insgesamt 500 Bläsern teil. Von <strong>de</strong>n<br />
Teilnehmen<strong>de</strong>n Korps konnten 37 die Hornfesselspange <strong>de</strong>s DJV in Gold erringen.<br />
1. Bun<strong>de</strong>ssieger wur<strong>de</strong>n die „Thüringer Jagdhornbläser e.V.“ (Lan<strong>de</strong>sjagdverband<br />
Thüringen).<br />
Die Siegerehrung wur<strong>de</strong> von DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt Prof. Jürgen Vocke, vorgenommen.<br />
An dieser Stelle dankt <strong>de</strong>r DJV <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sjagdverband Bayern<br />
und <strong>de</strong>r Kreisgruppe Regensburg für die Durchführung <strong>de</strong>s Wettbewerbes,<br />
sowie <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sbläserobmann, Herrn Franz Waldherr, als musikalischen<br />
Leiter für die gute Unterstützung und Zusammenarbeit.<br />
Besprechung mit <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sobleuten<br />
im Jagdhornblasen<br />
Unter Vorsitz von Prof. Vocke fand ein Gedankenaustausch mit <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sobleuten<br />
im Jagdhornblasen statt. Dabei wur<strong>de</strong>n u.a. nachfolgen<strong>de</strong> Punkte<br />
besprochen:<br />
• Bericht über <strong>de</strong>n DJV-Bun<strong>de</strong>swettbewerb in Kranichstein<br />
• Bericht über <strong>de</strong>n 1. DJV-Bun<strong>de</strong>swettbewerb im Es-Hornblasen in Regensburg<br />
• Terminierung/Koordination <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>swettbewerbe<br />
• Bericht über das DJV-Wertungsrichterseminar in Springe<br />
71
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
72<br />
• Fortbildung <strong>de</strong>r Bläser auf Lan<strong>de</strong>sebene<br />
• Aufnahme neuer Jagdsignale<br />
Jagdmuseen<br />
Im Berichtszeitraum <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong> hat <strong>de</strong>r DJV sowohl das Deutsche Jagd- und<br />
Fischereimuseum in München, die Stiftung Hessischer Jägerhof sowie das<br />
Jagd- und Naturkun<strong>de</strong>museum Burg Brüggen wie<strong>de</strong>r finanziell unterstützt.
DJV – Service und Marketing<br />
GmbH (DSM)<br />
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Im September 2004 hat <strong>de</strong>r DJV gemäß eines Beschlusses <strong>de</strong>r Delegierten-<br />
Versammlung die DJV-Service und Marketing GmbH (DSM) gegrün<strong>de</strong>t, die<br />
im April <strong>2005</strong> ihre Geschäfte aufgenommen hat. Die Gründung einer solchen<br />
GmbH war notwendig gewor<strong>de</strong>n, um zu verhin<strong>de</strong>rn, dass die Gemeinnützigkeit<br />
<strong>de</strong>s DJV durch seinen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb gefähr<strong>de</strong>t wird.<br />
Hauptaufgabe <strong>de</strong>r DJV-Service GmbH ist, die wirtschaftlichen Aktivitäten<br />
<strong>de</strong>s DJV auszubauen. Dafür hat <strong>de</strong>r DJV seinen bisherigen wirtschaftlichen<br />
Geschäftsbetrieb an die DSM verpachtet. Die GmbH betreibt seit April <strong>2005</strong><br />
auch <strong>de</strong>n DJV-Service mit <strong>de</strong>m Online-Shop und <strong>de</strong>m Vertrieb verschie<strong>de</strong>ner<br />
Fachbroschüren, Werbemittel und Lernort Natur-Materialien. Dies be<strong>de</strong>utet,<br />
dass alle Besteller Lieferschein und Rechnung von <strong>de</strong>r DJV-Service und Marketing<br />
GmbH erhalten. Zu<strong>de</strong>m hat die DSM eine eigene Internetseite eingerichtet,<br />
über die auch <strong>de</strong>r Online-Shop <strong>de</strong>r DSM aufgerufen wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Die neue Internetadresse lautet: www.djv-service.<strong>de</strong>.<br />
Weitere Schwerpunkte <strong>de</strong>r GmbH-Tätigkeit sind die Vermarktung <strong>de</strong>r DJV-<br />
Internetangebote, die Vergabe von Lizenzrechten (z. B. für die Nutzung <strong>de</strong>s<br />
DJV-Logos) und <strong>de</strong>r Aufbau von wirtschaftlichen Kooperationen. Dazu gehört<br />
auch, Rahmenverträge mit verschie<strong>de</strong>nen Herstellern abzuschließen und so<br />
Verbandsmitglie<strong>de</strong>rn vergünstigte Einkaufsmöglichkeiten zu ermöglichen.<br />
Bereits seit Mai 2004 bieten DJV und Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> ihren Mitglie<strong>de</strong>rn<br />
<strong>de</strong>n Service handfester finanzieller Vorteile beim Kauf bestimmter PKW-<br />
Marken.<br />
Hierfür haben DJV und DSM Rahmenverträge mit Auto-Herstellern ausgehan<strong>de</strong>lt,<br />
die für die gesamte organisierte Jägerschaft weit günstigere Konditionen<br />
bieten, als wenn je<strong>de</strong>r einzelne Lan<strong>de</strong>sjagdverband <strong>de</strong>rartige Verträge<br />
abgeschlossen hätte. Seit <strong>2005</strong> ist die DJV-Service und Marketing GmbH<br />
Vertragspartner <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Autohersteller.<br />
Jäger, die im Verband Mitglied sind, erhalten 16 Prozent Nachlass auf die<br />
Ssang Yong-Mo<strong>de</strong>lle Rodius, Rexton, Musso und Kyron. Beim Kauf eines<br />
Suzuki-Neuwagens – egal welches Mo<strong>de</strong>ll – gibt es 15 Prozent Rabatt. Daihatsu<br />
gewährt je nach Mo<strong>de</strong>ll einen Nachlass von 10 bis 17 Prozent. Weitere<br />
Preisrabatte hat die DSM für LJV-Mitglie<strong>de</strong>r ausgehan<strong>de</strong>lt mit: Renault<br />
(15–26%), Nissan (Kauf: 12–20%, Leasing: 15–23%), Mitsubishi<br />
(15,5–17%), Merce<strong>de</strong>s (individuell), LandRover (individuell), Fiat (16–22%),<br />
Lancia (19%), AlfaRomeo (19%), Kia (17%), Hyundai (16%) und Citroen<br />
(13–26,5%).<br />
Bei allen Firmen ist für die Gewährung <strong>de</strong>s Nachlasses Voraussetzung, dass<br />
<strong>de</strong>r Neuwagen min<strong>de</strong>stens sechs Monate gehalten wird. Außer<strong>de</strong>m muss <strong>de</strong>r<br />
Jäger beim Vertragsabschluss einen Abrufschein vorlegen und so seine Mitgliedschaft<br />
nachweisen. Den Schein erhält er ausschließlich bei <strong>de</strong>r Geschäftsstelle<br />
seines zuständigen Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s.<br />
Weitere Informationen zu allen Rahmenverträgen <strong>de</strong>r DSM fin<strong>de</strong>n Jäger<br />
im Internet unter www.jagdnetz.<strong>de</strong> im Exklusivbereich für Jäger, <strong>de</strong>r so<br />
genannten Community. Wer noch keine Zugangsdaten (Login und Passwort)<br />
73
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
74<br />
hat: unter <strong>de</strong>r Rubrik „Anmeldung“ einfach das Formular online ausfüllen,<br />
abschicken und eine Kopie <strong>de</strong>s Jagdscheins an <strong>de</strong>n DJV mailen o<strong>de</strong>r faxen.<br />
Die DJV-Service und Marketing GmbH unterhält ein kleines eigenes Büro<br />
im Hause <strong>de</strong>s DJV. Die Anschrift lautet:<br />
DJV-Service und Marketing GmbH (DSM)<br />
Niebuhrstr. 16 c<br />
53113 Bonn<br />
Telefon: 0228 94906-40 (Zentrale, Frau Mielack)<br />
0228 94906-41 (Kun<strong>de</strong>nbetreuung und Information, Herr Loose)<br />
0228 94906-42 (Assistentin <strong>de</strong>r Geschäftsführerin, Frau Schmitz)<br />
Telefax: 0228 94906-43,<br />
Mail: info@djv-service.<strong>de</strong><br />
Internet: www.djv-service.<strong>de</strong><br />
Geschäftsführerin <strong>de</strong>r GmbH ist die DJV-Pressesprecherin Anke Nuy.
DJV-Stiftung<br />
„natur + mensch –<br />
Gemeinsam Zukunft stiften“<br />
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Unsere Gesellschaft ist in stetigem Wan<strong>de</strong>l. In <strong>de</strong>n letzten Jahren erleben wir<br />
einen <strong>de</strong>utlichen Trend weg von staatlicher Fürsorge hin zu mehr Eigenengagement.<br />
Gemeinnützige Organisationen wie Stiftungen übernehmen<br />
erfolgreich wichtige gesellschaftliche Aufgaben für humanitäre Hilfsprojekte,<br />
Kultur- und Denkmalpflege o<strong>de</strong>r Natur-, Umwelt- und Tierschutz. Auch <strong>de</strong>r<br />
DJV will sein gesellschaftliches Engagement noch weiter ausbauen.<br />
Viele gute I<strong>de</strong>en und Projekte, die in unserem Land <strong>de</strong>n Menschen und <strong>de</strong>r<br />
Natur zu Gute kommen, können <strong>de</strong>rzeit nicht realisiert wer<strong>de</strong>n. Sie benötigen<br />
mehr Unterstützung!<br />
Die Seehundaufzuchtstation in Nor<strong>de</strong>n-Nord<strong>de</strong>ich. Die Seehun<strong>de</strong>, gera<strong>de</strong><br />
von <strong>de</strong>r Schutzgemeinschaft Deutsches Wild zum Tier <strong>de</strong>s Jahres <strong>2006</strong><br />
benannt, gehören seit langem zu <strong>de</strong>n bedrohten Tierarten. Die Seehund-Aufzuchtstation<br />
muss dringend ausgebaut wer<strong>de</strong>n, um Aufzucht und Auswil<strong>de</strong>rung<br />
von Heulern auch in Zukunft wahrnehmen zu können. Das liebenswürdige<br />
kulleräugige Tier muss auch für unsere Kin<strong>de</strong>r noch erlebbar sein.<br />
O<strong>de</strong>r die Greifvogel-Auffangstationen, die sich <strong>de</strong>r Pflege schwacher, kranker<br />
und verletzter Greifvögel verschrieben haben. Hier fehlt oft Geld zur Bezahlung<br />
<strong>de</strong>r Betreuer o<strong>de</strong>r von Futter und tierärztlicher Versorgung.<br />
O<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r „För<strong>de</strong>rverein Therapeutisches Reiten Eckhardsheim“, <strong>de</strong>r spezielle<br />
Reittherapien für behin<strong>de</strong>rte Menschen anbietet. Das gemeinsame Projekt<br />
soll ausgebaut und das therapeutische Reiten einer größeren Gruppe junger<br />
Menschen zugänglich gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />
Auch an einen noch intensiveren Ausbau von Lernort Natur o<strong>de</strong>r die gezielte<br />
För<strong>de</strong>rung wildbiologischer Forschung ist gedacht.<br />
Der DJV hat <strong>de</strong>shalb auf einstimmigen Beschluss <strong>de</strong>r Delegiertenversammlung<br />
die „Stiftung natur + mensch – gemeinsam Zukunft stiften“ ins<br />
Leben gerufen!<br />
Wir sind stolz darauf, dass wir <strong>de</strong>n erfolgreichen Springreiter Ludger Beerbaum<br />
als Schirmherrn für die Stiftung gewinnen konnten.<br />
Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Stiftungsrates sind: Dr. Erich Schumann von <strong>de</strong>r Mediengruppe<br />
WAZ (Vorsitzen<strong>de</strong>r), <strong>de</strong>r Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong> von ThyssenKrupp,<br />
Prof. Ekkehard Schulz, Clemens Tönnies (Geschäftsführer Tönnies-Fleisch)<br />
und Walterpeter Twer (Verleger, u. a. Wild und Hund).<br />
Das DJV-Präsidium wird im Stiftungsrat durch Dr. Bethe (Bran<strong>de</strong>nburg), Dr.<br />
Deuschle (Ba<strong>de</strong>n-Württemberg, stellv. Vorsitzen<strong>de</strong>r), Herrn Hammerschmidt<br />
(Schleswig-Holstein) und Prof. Pohlmeyer (Nie<strong>de</strong>rsachsen) repräsentiert, <strong>de</strong>m<br />
auch <strong>de</strong>r DJV-Hauptgeschäftsführer von Wülfing angehört.<br />
Der Name <strong>de</strong>r Stiftung „natur + mensch – gemeinsam Zukunft stiften“ ist<br />
Programm. Die Stiftung setzt sich für <strong>de</strong>n Schutz von Natur und Tieren ein.<br />
Sie will <strong>de</strong>r fortschreiten<strong>de</strong>n Naturentfremdung entgegenwirken und die Inte-<br />
75
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
76<br />
ressen <strong>de</strong>r Menschen mit <strong>de</strong>n Lebensbedürfnissen von Wildtieren in Einklang<br />
bringen. Mit <strong>de</strong>r Stiftung wollen wir wie<strong>de</strong>r stärker ins Bewusstsein rufen,<br />
dass die Natur nichts von uns Losgelöstes ist, son<strong>de</strong>rn dass Natur und Mensch<br />
eine Einheit bil<strong>de</strong>n.<br />
„natur + mensch“ unterstützt Projekte, die<br />
• Möglichkeiten eröffnen, die Natur und natürliche Lebensgrundlagen zu ent<strong>de</strong>cken<br />
• Umwelt- und Naturbildung ermöglichen<br />
• wissenschaftliche Erhebungen durchführen<br />
beispielhaft zum nachhaltigen Naturschutz beitragen, etwa durch die Vernetzung<br />
von Lebensräumen.<br />
Damit die Projekte <strong>de</strong>r Stiftung nachhaltig geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n können, ist „natur<br />
+ mensch“ auf Spen<strong>de</strong>n angewiesen. Eine <strong>de</strong>r wichtigsten Voraussetzungen,<br />
um Spen<strong>de</strong>n einzuwerben, ist ein hoher Bekanntheitsgrad <strong>de</strong>r Stiftung.<br />
Wie sagte Friedrich Nietzsche:<br />
„Es ist nicht genug, eine Sache zu beweisen, man muss die Menschen zu ihr<br />
auch noch verführen.“<br />
Und an dieser Stelle bitten wir Sie sehr herzlich um Ihre wohlwollen<strong>de</strong> Unterstützung.<br />
Helfen Sie uns im Rahmen Ihrer Möglichkeiten, die Stiftung bei<br />
möglichst vielen Menschen bekannt zu machen.<br />
Wir haben eine eigene Website für die Stiftung erstellt, auf <strong>de</strong>r online gespen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n kann. Dort wer<strong>de</strong>n auch die <strong>de</strong>rzeit laufen<strong>de</strong>n Projekte etwas<br />
umfangreicher dargestellt. Viele I<strong>de</strong>en, darunter auch ganz neue und kreative,<br />
haben wir in unserer Pipeline.<br />
Derzeit fehlen uns allerdings noch die finanziellen und personellen Ressourcen,<br />
um die Arbeit noch zügiger und erfolgreicher voran zu bringen. Die Stiftung<br />
ist daher ganz beson<strong>de</strong>rs jetzt in <strong>de</strong>r Aufbauphase auf großzügige Spen<strong>de</strong>n<br />
angewiesen.<br />
Bitte helfen Sie <strong>de</strong>r Stiftung, helfen Sie aber vor allen Dingen <strong>de</strong>r Natur und<br />
<strong>de</strong>n Menschen.<br />
natur + mensch wur<strong>de</strong> Anfang Mai <strong>2005</strong> als selbstständige Stiftung bürgerlichen<br />
Rechts von <strong>de</strong>r Bezirksregierung Köln anerkannt.<br />
Den Vorsitz <strong>de</strong>r Stiftung hat DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Jochen Borchert übernommen.<br />
Dem Stiftungsvorstand gehören weiter DJV-Schatzmeister Dietrich Möller und<br />
DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt Kurt Alexan<strong>de</strong>r Michael an. Geschäftsführer ist Dr. Rolf<br />
Eversheim.<br />
Die Stiftung ist im Bürogebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>s DJV angesie<strong>de</strong>lt. Die Anschrift lautet:<br />
Stiftung natur + mensch, Niebuhrstr. 16 c, 53113 Bonn<br />
Telefon: 02 28 – 94 906 60<br />
Fax: 02 28 – 94 906 63<br />
Mail: info@stiftung-natur-mensch.<strong>de</strong><br />
Internet: www.stiftung-natur-mensch.<strong>de</strong>
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Anhang I Stand 29. März <strong>2006</strong><br />
Chronologie <strong>de</strong>r wichtigsten<br />
Termine im Berichtszeitraum<br />
Mai<br />
02./03. BfN-Tagung in Leipzig bzgl. DJV-Projekt<br />
„Lebensraumkorridore“<br />
03. Besprechung bei <strong>de</strong>r DEVA in Altenbeken<br />
zum Thema „Blei“<br />
06. Hauptversammlung LJV Hessen in Kranichstein<br />
07. Hauptversammlung LJV Sachsen in Freital<br />
11. Intergruppe Nachhaltige Jagd, Biodiversität & Ländliche<br />
Aktivitäten zum Thema „Fangjagd“ in Straßburg<br />
13. Sitzung Rheinischer Verband für Eigenjagdbesitzer<br />
in Köln<br />
17. Sitzung EURONATUR in Bonn<br />
19./20. Besprechung in Berlin zum Thema „Blei“<br />
24. Besprechung Bun<strong>de</strong>sjägertag 06 in Lübeck<br />
26.–28. Internationale Jagdkonferenz<br />
Biddinghuizen/Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong><br />
29. Bun<strong>de</strong>swettbewerb im Jagdhornblasen in Kranichstein<br />
Juni<br />
02. Sitzung DJV-Präsidium in Neubran<strong>de</strong>nburg<br />
02.–04. Bun<strong>de</strong>sjägertag in Neubran<strong>de</strong>nburg/Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
06.–08. Jahrestagung <strong>de</strong>r Berufsjäger in Templin/Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
11./12. Tagung <strong>de</strong>r AG Lebensraum Rotwild in Wolfsburg-<br />
Unkeroda<br />
14. Besprechung Wildtier-Informationssystem (WILD) in<br />
Bonn<br />
14. Stifterversammlung Hessischer Jägerhof in Kranichstein<br />
15. Gespräch im BfN zum Thema „Nachhaltigkeitsfaktor“<br />
15. Mitglie<strong>de</strong>rversammlung DEVA in Wetzlar<br />
15.–18. Jubiläumskongress (40 Jahre) Union Europäischer<br />
Forstleute in Freising<br />
17.–19. DJV-Seminar „PR für Jagd und Jäger“ in Helmstadt b.<br />
Würzburg<br />
18. Jahrestagung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverban<strong>de</strong>s NRW in<br />
Dortmund<br />
77
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
78<br />
20./21. Sitzung <strong>de</strong>r nationalen Führungspersonen <strong>de</strong>r FACE-<br />
Mitglie<strong>de</strong>r in Sachen Jagdpolitik in Brüssel<br />
21. Hauptversammlung Forum Waffenrecht in Wiesba<strong>de</strong>n<br />
22. Hauptversammlung Deutscher Bauernverband in<br />
Rostock<br />
23./24. AG Junge Jäger in Buke<br />
27. Gespräch mit Or<strong>de</strong>nsvertretern <strong>de</strong>s Silbernen Bruchs in<br />
Bonn<br />
28. Symposium <strong>de</strong>s BMELV in Bonn zum Thema<br />
„Wildverbiss und Schälschä<strong>de</strong>n im Wald“<br />
29. Hauptversammlung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s Schießstätten<br />
in Berlin<br />
30. Vorbesprechung DJV-Handbuch <strong>2006</strong> in Bonn<br />
Juli<br />
01./02. Lernort Natur Seminar in Bollendorf b. Bitburg/Eifel<br />
04. Besprechung mit DJV-Schatzmeister in Bonn<br />
04. Besprechung <strong>de</strong>r Geschäftsführer <strong>de</strong>s Aktionsbündnisses<br />
Forum Natur in Bonn-Röttgen<br />
07. Treffen <strong>de</strong>r Hersteller „Blei“ in Bonn<br />
07. Besprechung Forum Waffenrecht in Bonn<br />
11. Pressetermin www.wildtiere-live.<strong>de</strong> in Hellenthal<br />
13. Besprechung beim Verlag Dieter Hoffmann in Mainz<br />
15.–17. DJV-Seminar „Wie verkaufe ich die Jagd“<br />
in Ellwangen/Ba<strong>de</strong>n.-Württ.<br />
26. Eröffnung Lernort Natur-Haus in Neuenkirchen<br />
28. Agentur-Gespräch wegen DJV-Stiftung<br />
August<br />
04./05. Sitzung EuroNatur in Radolfzell<br />
09. Vorstandssitzung Forum Waffenrecht in Weißenthurm b.<br />
Koblenz 10. Kooperationsvereinbarung<br />
mit Nissan in Köln<br />
11. Besprechung DEVA, BVS und DSB in Sachen<br />
Schießstandangelegenheiten in Bonn<br />
15. Vorbereitung Bun<strong>de</strong>sjägertag 06 in Lübeck<br />
hier: Lernort Natur-Aktion<br />
16. Besprechung zum Thema „AWaffVwV“ in Bonn<br />
17. Preisverleihung DJV-Journalistenpreis in Bonn-Bad<br />
Go<strong>de</strong>sberg<br />
28. Es-Horn Bun<strong>de</strong>swettbewerb in Regensburg/Bayern
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
28.08.–03.09. Internationaler Biologen-Kongress in Hannover<br />
30. Gespräch mit <strong>de</strong>m Jagdbeauftragten <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr<br />
in Bonn<br />
31. Mitglie<strong>de</strong>rversammlung <strong>de</strong>s Deutschen<br />
Fischerei-Verban<strong>de</strong>s in Bingen<br />
31. Anhörung im BMELV zu Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r VO über<br />
Untersuchungen auf die Klassische Geflügelpest<br />
September<br />
01. Sitzung <strong>de</strong>s BMU zum Thema Nationale Strategie<br />
zur Biologischen Vielfalt in Berlin – Potsdam<br />
02.–04. Sitzung FACE Ltd. Ausschuss und Generalversammlung<br />
in Brüssel<br />
03./04. CIC-Herbsttagung in Mettlach<br />
06. Sitzung <strong>de</strong>s wissenschaftlichen Beirats in Berlin<br />
06./07. Sitzung DJV/LJV-Geschäftsführer in Kassel<br />
07.–10. Bun<strong>de</strong>smeisterschaft im jagdlichen Schießen in Liebenau<br />
08. Sitzung Schießstandaka<strong>de</strong>mie in Bonn<br />
13. Besprechung Län<strong>de</strong>rbetreuer WILD in Bonn<br />
14. Bonner Jägertage in Bonn-Röttgen<br />
15. Hauptversammlung Deutscher Forstverein in Weimar<br />
16.–18. DJV-Seminar „Grüne Lehrer“ –<br />
Methodik und Didaktik für Jungjägerausbil<strong>de</strong>r“ in Bonn<br />
19. Gespräch mit Vertretern <strong>de</strong>s BfN und EuroNatur in Bonn<br />
23.–25. DJV-Seminar „Jäger sind Mör<strong>de</strong>r?!“ in Kassel<br />
26. Gespräch mit Vertretern <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s<br />
Dt. Mo<strong>de</strong>llflieger in Bonn<br />
26. Sitzung Schießstandaka<strong>de</strong>mie in Bonn<br />
28. Sitzung Intergruppe Nachhaltige Jagd, Biodiversität &<br />
Ländliche Aktivitäten zum Thema „Vogelrichtlinie“<br />
29. Gespräch mit DJV-Schießleiter Stracke in Ebringen30.<br />
Sitzung <strong>de</strong>s Aktionsbündnisses Forum Natur in Berlin<br />
Oktober<br />
04./05. Sitzung <strong>de</strong>s Ausschusses für Berufsbildung <strong>de</strong>r<br />
Agrarwirtschaft in Bad Malente/Schleswig-Holstein<br />
06. Sitzung <strong>de</strong>r DJV-Stiftung „natur + mensch“ in Bonn<br />
08. Tagung <strong>de</strong>s Arbeitskreises Natur, Umwelt und Bildung<br />
in Altenkirchen<br />
10. Sitzung DJV-Präsidium in Bonn<br />
14. Hauptversammlung <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s Dt. Sportfischer<br />
in Bad Salzuflen<br />
79
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
80<br />
14.–16. InterFACE-Treffen in Warschau/Polen<br />
17. Sitzung Ramsar-Übereinkommen im BMU in Bonn<br />
17. Vorbereitung Bun<strong>de</strong>sjägertag 06 in Lübeck hier: Lernort<br />
Natur-Aktion 20. Präsentation <strong>de</strong>r Kastanienübergabe<br />
von Haribo und DJV im Wildgehege Hellenthal im<br />
Rahmen <strong>de</strong>r Aktion www.wildtiere-live.<strong>de</strong><br />
21.–23. DJV-Seminar „Jäger sind Mör<strong>de</strong>r?!“ in Frankfurt<br />
22. Festveranstaltung 50-Jahre Silberner Bruch in<br />
Ruhpolding<br />
24. Gespräch mit <strong>de</strong>r Firma Armatix in Bonn<br />
24. Gespräch zur Verbesserung <strong>de</strong>r<br />
Schießleistungen <strong>de</strong>r Jäger<br />
26. Gespräch Wildtierkataster im „Haus <strong>de</strong>r bayerischen<br />
Jäger“ in Feldkirchen bei München<br />
31. Vorbereitung „Revierjäger-Ausbildungslehrgang“<br />
in Berleburg<br />
November<br />
07.–11. Jagdrechtstag in Bad Wünnenberg-Bleiwäsche in NRW<br />
08. Gespräch mit Steuerberater Hein in Bonn<br />
10. Tagung „Naturschutz durch Nutzung“ in <strong>de</strong>r<br />
Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz<br />
13.–15. Sitzung DJV/LJV-Geschäftsführer in Schleswig-Holstein<br />
15.–18. BfN-Fachtagung auf <strong>de</strong>r Insel Vilm<br />
16. Hauptversammlung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft für<br />
Jagdgenossen und Eigenjagdbesitzer in Celle<br />
16. Jubiläumssitzung zum 20-jährigen Bestehen <strong>de</strong>r<br />
Intergruppe Nachhaltige Jagd, Biodiversität &<br />
Ländliche Aktivitäten in Straßburg<br />
16.–25. AEWA-Tagung <strong>de</strong>s BMU in Nairobi<br />
17./18. Sitzung Forstchefs <strong>de</strong>r neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r in<br />
Bran<strong>de</strong>nburg<br />
22. Sitzung <strong>de</strong>r DJV-Stiftung „natur + mensch“ in Bonn<br />
24. Eröffnung <strong>de</strong>r Messe Pferd & Jagd in Hannover<br />
25. „Tag <strong>de</strong>s offenen Hauses“ <strong>de</strong>s<br />
Deutschen Bauernverban<strong>de</strong>s in Berlin<br />
28. Kamingespräch mit Pressevertretern in Bochum<br />
28.11.–01.12. EU-Projektgruppe „Pädagogischer Wald“ in<br />
Gmun<strong>de</strong>n/Österreich<br />
29. Seminar <strong>de</strong>s LJV Bayern zum Thema „Grünbrücken für<br />
<strong>de</strong>n Biotopverbund“ in Feldkirchen bei München<br />
30. Gespräch mit DJV-Schatzmeister Möller in Bonn
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Dezember<br />
05. Sitzung DJV-Präsidium in Bonn<br />
08. Sitzung Nationales Waldprogramm im BMELV in Bonn<br />
8. Sitzung <strong>de</strong>r DJV-Stiftung „natur + mensch“ in<br />
Düsseldorf<br />
12. Gespräch mit Fa. RUAG in Bonn zum Thema „Jagdl.<br />
Schießwesen“<br />
15. Verbän<strong>de</strong>gespräch im BMU zum Thema „Elefanten“<br />
in Bonn<br />
15. Gespräch mit Prof. Kalchreuter/EWI in Bonn<br />
15. Parl. Abend <strong>de</strong>s LJV NRW in Düsseldorf<br />
19. Gespräch mit <strong>de</strong>m Leiter <strong>de</strong>r Dt. Delegation<br />
im CIC in Bonn<br />
19. Hauptversammlung und Sitzung<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>/Geschäftsführer <strong>de</strong>s Aktionsbündnisses<br />
Forum Natur in Wiesba<strong>de</strong>n<br />
Januar <strong>2006</strong><br />
04. Besprechung zum Thema „Wildbrethygiene“<br />
mit <strong>de</strong>n Herren Dr. Bert und Dr. Commichau in Bonn<br />
09. DJV-Stiftungsgespräch in Riesenbeck<br />
10. Gespräch zum Thema „EU-Hygienepaket“<br />
in Brüssel bei FACE<br />
10. Gespräch mit <strong>de</strong>n Herren Keusgen und<br />
Streitberger in Bonn<br />
13.–22. DJV-Informationsstand auf <strong>de</strong>r Grünen Woche in Berlin<br />
Gespräche mit verschie<strong>de</strong>nen Lan<strong>de</strong>sministern,<br />
Abgeordneten <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r,<br />
Vertreter verschie<strong>de</strong>ner Organisationen<br />
20. Vorbereitung Deutsches Jagdrechtsseminar <strong>2006</strong><br />
in Bonn<br />
24. Vorstandssitzung Forum Waffenrecht in Bonn<br />
26. Sitzung BfN-Beirat „Artenschutz“ im BMU in Bonn<br />
26. Dr. Hei<strong>de</strong>r beim Seminar <strong>de</strong>r Juris GmbH in Köln<br />
31. Eröffnung Messe Jagd und Hund in Dortmund<br />
Gespräche mit Vertretern verschie<strong>de</strong>ner Organisationen<br />
Februar <strong>2006</strong><br />
01. Gedankenaustausch <strong>de</strong>r § 59er-Verbän<strong>de</strong><br />
mit Bun<strong>de</strong>sumweltminister Gabriel in Berlin<br />
01. Gespräch zum Thema Bildungsprojekte in <strong>de</strong>r<br />
Andreas-Hermes-Aka<strong>de</strong>mie in Bonn-Röttgen<br />
04./05. AG Junge Jäger in Dortmund<br />
81
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
82<br />
06. Sitzung DJV-Präsidium in Bonn<br />
06. Gespräch mit <strong>de</strong>m Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r AG Rotwild in Bonn<br />
06. Gespräch mit DJV-Schatzmeister Möller und<br />
Steuerberater Hein in Bonn<br />
07. BMU-Tagung <strong>de</strong>r Geschäftsführer <strong>de</strong>r<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong> in Bonn<br />
10. Sitzung <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Stiftung Wald in Not in Bonn<br />
13. Workshop bei <strong>de</strong>r Agentur Tafel/Tillmann in Köln<br />
14. Gespräch mit <strong>de</strong>r FITACS in Freiburg<br />
15. Sitzung Intergruppe „Nachhaltige Jagd,<br />
Biodiversität & Ländliche Aktivitäten“in Straßburg<br />
zum Thema „Management großer Raubtiere“<br />
15. Besprechung zum Thema „AWaffVwV“ in Bonn<br />
20.–24. DJV-Informationsstand auf <strong>de</strong>r „didacta“ in Hannover<br />
20.2.–17.3. Lehrgang für Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> im<br />
Beruf Revierjäger in Springe<br />
23. Gespräch mit <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />
<strong>de</strong>s VDSF in Sachen Fö<strong>de</strong>ralismus in Bonn<br />
28. Symposium <strong>de</strong>r Universität Trier<br />
März <strong>2006</strong><br />
02. Geschäftsführung Forum Waffenrecht in Bonn<br />
03./04. Sitzung FACE Ltd. Ausschuss und<br />
Generalversammlung in Brüssel<br />
03.–05. DJV-Seminar „Lernort Natur Kompakt“ in<br />
Mettlach/Saar<br />
04. Hauptversammlung <strong>de</strong>s LJV Mecklenb.-Vorp. in Klink<br />
04./05. DJV-Seminar „Jäger machen Radio“ in Tübingen<br />
08. Gespräch mit <strong>de</strong>n Herren Dr. Guthörl und Frank in Bonn<br />
in Sachen neue Folieneinheit<br />
8./9. Tagung zum Thema „Bioenergie“ in Güstrow,<br />
Meckl.-Vorp.<br />
10.–12. DJV-Seminar „Grüne Lehrer“ in Mainz<br />
10.–13. DJV-Informationsstand<br />
auf <strong>de</strong>r Messe IWA & OutdoorClassics in Nürnberg<br />
11. CIC-Frühjahrstagung in Frankfurt a.M.<br />
13. Sitzung <strong>de</strong>r Bläserobleute in Bonn<br />
14. Sitzung <strong>de</strong>r Arbeitsgruppe Wildbret in Bonn<br />
15. Sitzung Intergruppe „Nachhaltige Jagd,<br />
Biodiversität & Ländliche<br />
Aktivitäten“ in Straßburg<br />
16. Gespräch mit <strong>de</strong>r Fa. Daihatsu in Bonn
17.–19. DJV-Seminar „Jäger sind Mör<strong>de</strong>r!?“ in Bonn<br />
17.–19. DJV-Seminar „Grüne Lehrer“ in Stuttgart<br />
20. DJV-Kassenprüfung in Bonn<br />
21. Sitzung Arbeitsgruppe Bun<strong>de</strong>sjagdgesetz in Bonn<br />
21. Gespräch mit Herrn Prof. Vogtmann im<br />
Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz<br />
22. Sitzung Arbeitsgruppe Bioenergie in Bonn<br />
23. Sitzung DJV/LJV-Schatzmeister in Bonn<br />
24. Gespräch mit <strong>de</strong>m ADAC in Köln<br />
zum Thema „Wildunfälle“<br />
24.–25. DJV-Seminar „Erfolgreich prüfen – aber wie?“<br />
in Bad Kreuznach<br />
26. Hauptversammlung <strong>de</strong>s JGHV in Fulda<br />
27. Sitzung DJV/LJV-Geschäftsführer in Bonn<br />
28./29. Abschlussprüfung AZUBI-Lehrgang in Springe<br />
29.–31. Fundraisingkongress in Mag<strong>de</strong>burg<br />
30./31. Besprechung Wildtier-Informationssystem (WILD)<br />
in Bonn<br />
April <strong>2006</strong><br />
04. Sitzung DJV-Präsidium in Bonn<br />
04. Gesellschafterversammlung <strong>de</strong>r DJV-Service<br />
und Marketing GmbH<br />
6.–8. EU-Projektgruppe „Pädagogischer Wald“ in Bonn<br />
10. Vorstandssitzung Forum Waffenrecht in Bonn<br />
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
83
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Anhang II
Anhang III<br />
Presseinformation<br />
Bun<strong>de</strong>saka<strong>de</strong>mie für Schießwesen<br />
gegrün<strong>de</strong>t<br />
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
85
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
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Anhang V<br />
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Rotwild muss in Deutschland eine Zukunft<br />
haben<br />
Positionspapier <strong>de</strong>s Deutschen Jagdschutz-Verban<strong>de</strong>s e.V.<br />
und <strong>de</strong>r „Arbeitsgemeinschaft Lebensraum Rotwild“<br />
Über kaum eine an<strong>de</strong>re Wildart wird in Deutschland so kontrovers diskutiert<br />
wie über das Rotwild: Als ursprünglicher Bewohner <strong>de</strong>r Steppe und offenen<br />
Waldlandschaft lebt es heute vorwiegend in großen geschlossenen Waldgebieten.<br />
Die Vorkommen unserer größten heimischen Wildart, <strong>de</strong>ren Leben<br />
von ausgeprägten Sozialstrukturen gekennzeichnet ist, beschränken sich in<br />
<strong>de</strong>n meisten Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn auf behördlich ausgewiesene „Rotwildgebiete“<br />
(bun<strong>de</strong>sweit <strong>de</strong>rzeit 140 Gebiete, die etwa 15 % seines einstigen Verbreitungsgebietes<br />
entsprechen).<br />
Seit Mitte <strong>de</strong>r 1990er-Jahre gilt das Rotwild auch in Naturschutzkreisen als<br />
Leitart für <strong>de</strong>n Biotopschutz, die Sicherung <strong>de</strong>r Biologischen Vielfalt und insbeson<strong>de</strong>re<br />
für <strong>de</strong>n Erhalt großer unzerschnittener, verkehrsarmer Räume. Die<br />
Eigentümer und Jagdausübungsberechtigten von Rotwildrevieren und <strong>de</strong>ren<br />
Zusammenschlüsse – die Hegegemeinschaften – haben weitestgehend mit<br />
<strong>de</strong>n Jagdverbän<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r Jagdwissenschaft die notwendigen Leistungen<br />
zur Art- und Lebensraumerhaltung allein erbracht. Jedoch auch Politik und<br />
Verwaltung obliegt eine beson<strong>de</strong>re Verantwortung für diese Art.<br />
Der Deklaration <strong>de</strong>s DJV von Konstanz 2001 „Zerschneidung <strong>de</strong>r Landschaft<br />
und von Lebensräumen wild leben<strong>de</strong>r Tiere“ und <strong>de</strong>ren inhaltlicher<br />
Erweiterung auf <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sjägertag 2004 in Celle folgend, wird festgestellt:<br />
(1) Grun<strong>de</strong>igentümer und Hegegemeinschaften<br />
Die langfristige Absicherung <strong>de</strong>r Rotwildvorkommen in Deutschland basiert<br />
auf Verantwortung und Mithilfe <strong>de</strong>r Grun<strong>de</strong>igentümer; ohne diese kann es<br />
we<strong>de</strong>r eine nachhaltige Sicherung <strong>de</strong>r Lebensräume noch unserer Wildbestän<strong>de</strong><br />
geben. Das Bun<strong>de</strong>sjagdgesetz ist dank seiner Hegeverpflichtung,<br />
seiner Wildbestandsgarantie und einer bewährten Abschussplanung ein<br />
Garant für <strong>de</strong>n Interessenausgleich.<br />
Zentrale fachliche Instanz zur Erhaltung einer Rotwildpopulation unter Einbindung<br />
<strong>de</strong>r betroffenen Grun<strong>de</strong>igentümer ist die Hegegemeinschaft. Für<br />
je<strong>de</strong>n Jagdausübungsberechtigten sollte die Mitgliedschaft in ihr verpflichtend<br />
sein, um die erfor<strong>de</strong>rliche Hege und Bejagung flächen<strong>de</strong>ckend nach<br />
revierübergreifen<strong>de</strong>n, d.h. abgestimmten Grundsätzen zu för<strong>de</strong>rn.<br />
Die zur artgerechten Hege und Bejagung <strong>de</strong>s Rotwil<strong>de</strong>s sowie zur Lebensraumgestaltung<br />
und Scha<strong>de</strong>nsminimierung erfor<strong>de</strong>rlichen Instrumente <strong>de</strong>r<br />
Hegegemeinschaft müssen gestärkt wer<strong>de</strong>n. Dazu zählen u.a.:<br />
• Verpflichtung zur Mitarbeit für alle Jagdpächter, Jagdgenossenschaften und<br />
Eigenjagdbesitzer im Vorkommensgebiet<br />
• ggf. körperlicher Nachweis allen erlegten Rotwil<strong>de</strong>s<br />
• einheitliche Abschussplanung / Erörterung auf einer Planungsebene und<br />
vorzugsweise Abschussfestsetzung durch die Kreisjagdbehör<strong>de</strong>n 87
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
88<br />
• koordinierte Maßnahmen, die <strong>de</strong>n Lebensraum <strong>de</strong>r Populationen sichern<br />
und för<strong>de</strong>rn; aktive Beteiligung an Planungen, die Lebensräume von Wildtieren<br />
betreffen (Raumordnungspläne / Biotopvernetzung / Wildquerungen<br />
an Verkehrstrassen)<br />
• Entwicklung und Durchsetzung von Konzepten, die eine Optimierung <strong>de</strong>r<br />
Raumnutzung <strong>de</strong>s Rotwil<strong>de</strong>s anstreben. Dazu zählen auch grenzübergreifen<strong>de</strong><br />
Kooperationen<br />
• Öffnung <strong>de</strong>r Hegegemeinschaft für eine Diskussion mit an<strong>de</strong>ren gesellschaftlichen<br />
Gruppen<br />
(2) Lebensraum und Artenschutz<br />
Ausgewiesene Rotwildgebiete haben eine populationserhalten<strong>de</strong> Funktion;<br />
die scharfe Abgrenzung dieser behördlich <strong>de</strong>finierten Rotwildlebensräume<br />
von <strong>de</strong>n rotwildfreien Gebieten kann aus fachlicher Sicht nicht aufrechterhalten<br />
wer<strong>de</strong>n. Deren Grenzen sind im Hinblick auf die artspezifischen<br />
Ansprüche <strong>de</strong>s Rotwil<strong>de</strong>s an geeignete Lebensräume zu überprüfen und fallweise<br />
zu verän<strong>de</strong>rn. Flächenergänzungen, Flächentausch sowie die Neuausweisung<br />
o<strong>de</strong>r gar gänzliche Aufhebung <strong>de</strong>r Abgrenzung von Rotwildgebieten<br />
müssen in die Diskussion einbezogen wer<strong>de</strong>n. Grun<strong>de</strong>igentümer und<br />
Bewirtschafter <strong>de</strong>r betroffenen Flächen sind in diesen Prozess einzubin<strong>de</strong>n.<br />
Erfor<strong>de</strong>rlichenfalls können Konfliktflächen (beispielsweise sensible land- und<br />
forstwirtschaftlich genutzte Flächen) auf Grundlage einer Konfliktanalyse aus<br />
<strong>de</strong>n Planungskonzepten herausgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />
Grundsätzlich haben alle Nutzer von Rotwildlebensräumen bei ihren Aktivitäten<br />
so weit Rücksicht zu nehmen, dass diese Wildart artgerecht existieren<br />
kann.<br />
Zwischen <strong>de</strong>n Vorkommensgebieten wan<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s Rotwild sollte grundsätzlich<br />
geschont bzw. nur auf Grundlage eines Abschussplanes erlegt wer<strong>de</strong>n.<br />
Dabei soll im Umfeld von Querungshilfen wie z.B. Grünbrücken über Straßen<br />
bzw. Bahntrassen eingeschränkte Jagdruhe herrschen (i.d.R. in einem Umkreis<br />
von min<strong>de</strong>stens 300 m beidseits <strong>de</strong>r Brückenköpfe. In diesem Bereich soll<br />
keine Einzeljagd stattfin<strong>de</strong>n und auf feste jagdliche Ansitzeinrichtungen<br />
verzichtet wer<strong>de</strong>n). Diese jagdlichen Einschränkungen sollten Bestandteil <strong>de</strong>s<br />
Jagdpachtvertrages in gemeinschaftlichen Jagdbezirken sein. Die Durchlässigkeit<br />
<strong>de</strong>r Landschaft im Sinne <strong>de</strong>r o.g. „Deklaration von Konstanz“ bzw.<br />
<strong>de</strong>m gemeinsamen Positionspapier von DJV, NABU und WWF zu „Biotopverbund<br />
durch Wildtierkorridore“ aus <strong>de</strong>m Jahr 2002 ist für die arteigene<br />
Migration <strong>de</strong>s Rotwil<strong>de</strong>s sowie die Erfüllung seiner Indikator und Vektor-Funktion<br />
unerlässlich.<br />
Als Leitart für <strong>de</strong>n Biotopverbund ist das Rotwild auch in <strong>de</strong>n fachlichen<br />
Kontext internationaler Konventionen zu stellen – „Übereinkommen zur Biodiversität“<br />
(Rio 1992) sowie „Agenda 21“.<br />
Die Erhaltung, Sicherung und Pflege <strong>de</strong>r Lebensräume für die frei leben<strong>de</strong><br />
Tier- und Pflanzenwelt stehen im Mittelpunkt <strong>de</strong>r jägerischen Bemühungen.<br />
Eine weitere Zerstückelung <strong>de</strong>r Jagdbezirke steht einer sinnvollen Hege entgegen.
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Die Jägerschaft verfügt über umfassen<strong>de</strong> Kenntnisse über das Rotwild, so<br />
z.B. <strong>de</strong>ssen hohe Anfor<strong>de</strong>rungen an intakte Sozialstrukturen und seine Empfindlichkeit<br />
auf das Geschehen in seinem Umfeld. Die Fachkompetenz ermöglicht,<br />
<strong>de</strong>n regionalen Verhältnissen angepasste Maßnahmen <strong>de</strong>r Lebensraumsicherung<br />
sowie <strong>de</strong>r Hege und Bejagung zu entwickeln und umzusetzen.<br />
Dazu gehört das Bekenntnis zum gesetzlichen Auftrag <strong>de</strong>r Erhaltung<br />
angepasster Bestän<strong>de</strong>, um Wildschä<strong>de</strong>n zu vermei<strong>de</strong>n bzw. möglichst gering<br />
zu halten.<br />
Durch geeignete Jagdstrategien kann Rotwild gelenkt – seine Raumnutzung<br />
beeinflusst wer<strong>de</strong>n. Dazu ist es als jagdliche Leitart zu behan<strong>de</strong>ln. Diese<br />
Vorgabe kann durch an<strong>de</strong>re Zwänge, wie z.B. hohe Schwarzwildvorkommen,<br />
erheblich erschwert wer<strong>de</strong>n.<br />
Auf Grund <strong>de</strong>r sehr unterschiedlichen Verhältnisse in Deutschland muss es<br />
<strong>de</strong>r jeweiligen Hegegemeinschaft überlassen sein, ob sie zulässt,<br />
• dass die Nachtjagd beantragt und durchgeführt,<br />
• Rotwild gefüttert und gekirrt wer<strong>de</strong>n darf, und sie Empfehlungen herausgibt,<br />
ob<br />
• Rotwild vorrangig auf <strong>de</strong>r Einzel- o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Gemeinschaftsjagd zu erlegen<br />
ist,<br />
• Äsungsflächen in Abstimmung mit <strong>de</strong>n Grun<strong>de</strong>igentümern in Feld und/o<strong>de</strong>r<br />
Wald angelegt wer<strong>de</strong>n dürfen o<strong>de</strong>r sollen.<br />
(3) Öffentlichkeit<br />
Die Arbeit <strong>de</strong>r Hegegemeinschaften ist in die jagdliche Öffentlichkeitsarbeit<br />
zu integrieren. Lebensraum- und Artenschutzaspekte sollen kompetent<br />
in die Lehr- und Hegeschauen einbezogen wer<strong>de</strong>n; dabei müssen auch interessierte<br />
Nichtjäger angesprochen wer<strong>de</strong>n.<br />
Es ist ein gesellschaftlicher Auftrag, das Rotwild als größte heimische Tierart<br />
artgerecht in lebensfähigen Populationen zu erhalten. Einen wesentlichen<br />
Beitrag dazu leistet die AGENDA ROTWILD als langfristiges integratives<br />
Arbeitsprogramm <strong>de</strong>r Jägerschaft unter Einbeziehung <strong>de</strong>r relevanten gesellschaftlichen<br />
Kräfte.<br />
Bonn, <strong>de</strong>n 06. Februar <strong>2006</strong><br />
DJV-Präsidium<br />
89
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
90<br />
Anhang VI<br />
Gemeinsames Positionspapier <strong>de</strong>r Umweltund<br />
Naturschutzverbän<strong>de</strong> zum Thema<br />
„Reduzierung <strong>de</strong>r Flächeninanspruchnahme“<br />
Landschaftsverbrauch zurückfahren!<br />
Ökologisch notwendig,<br />
sozial verantwortlich und<br />
wirtschaftlich vernünftig<br />
Die Problematik <strong>de</strong>s anhalten<strong>de</strong>n Landschaftsverbrauchs<br />
Gegenwärtig wer<strong>de</strong>n in Deutschland je<strong>de</strong>n Tag über 100 Hektar freie<br />
Landschaft durch Zersiedlung und Versiegelung verbaut o<strong>de</strong>r von<br />
Verkehrswegen zerschnitten; das entspricht einer Fläche von 125<br />
Fußballfel<strong>de</strong>rn. Der größte Teil hiervon wird für neue Siedlungsund<br />
Gewerbegebiete benötigt, rund ein Viertel für neue Straßen<br />
und an<strong>de</strong>re Verkehrswege. Dieser Verlust wertvoller Flächen in<br />
Deutschland ist <strong>de</strong>utlich zu hoch und hält seit Jahren auf hohem<br />
Niveau an. Damit verbun<strong>de</strong>n sind gravieren<strong>de</strong> Folgen für Natur und<br />
Umwelt sowie für eine effiziente und sozialverträgliche Flächennutzung.<br />
Was die Reformen <strong>de</strong>r Sozialsysteme vorantreibt, muss<br />
uns auch hier die Augen öffnen: Mit einem „Weiter so!“ sind in<br />
kurzer Zeit die notwendigen Handlungsspielräume für kommen<strong>de</strong><br />
Generationen verbaut.<br />
Wir weisen seit vielen Jahren auf die fatale Entwicklung einer zu<br />
hohen Inanspruchnahme neuer Flächen für Siedlung und Verkehr<br />
hin. Jetzt veranlassen uns die sich verschärfen<strong>de</strong> Situation <strong>de</strong>r<br />
öffentlichen Haushalte und die <strong>de</strong>mografische Entwicklung erneut<br />
zu einer öffentlichen Stellungnahme. Aus unserer Sicht darf es so<br />
nicht weiter gehen! Ein Um<strong>de</strong>nken und ein umfassen<strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>ln<br />
von Bund, Län<strong>de</strong>rn und Kommunen sind zwingend erfor<strong>de</strong>rlich,<br />
um das Ziel einer nachhaltigen Flächennutzung erreichen zu<br />
können.<br />
<br />
<br />
<br />
Ursachen für <strong>de</strong>n Landschaftsverbrauch<br />
Staatliche Anreize sind ein wesentlicher Grund für <strong>de</strong>n anhalten<strong>de</strong>n<br />
Landschaftsverbrauch. In <strong>de</strong>r Hoffnung auf die Ansiedlung neuer<br />
Gewerbebetriebe und die Schaffung neuer Arbeitsplätze weisen<br />
viele Kommunen – angetrieben von <strong>de</strong>r Aussicht auf steigen<strong>de</strong><br />
Einnahmen aus <strong>de</strong>r Gewerbesteuer und oft unterstützt durch<br />
staatliche För<strong>de</strong>rmittel – großzügig Gewerbegebiete aus. Betriebsverlagerungen<br />
auf neue Flächen wer<strong>de</strong>n selbst dann geför<strong>de</strong>rt,<br />
wenn sie insgesamt keinen Zuwachs an Arbeitsplätzen bringen.<br />
Häufig gehen Arbeitsplätze, die an einem Ort geschaffen wer<strong>de</strong>n,<br />
an<strong>de</strong>rnorts verloren. Steuerliche Anreize durch die Grundsteuer<br />
heutiger Prägung ebenso wie die Eigenheimzulage in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />
unterstützen <strong>de</strong>n Trend zur Zersiedlung <strong>de</strong>r Landschaft.<br />
Der ungebrochene Landschaftsverbrauch hat gravieren<strong>de</strong> Umweltfolgen:<br />
Neben <strong>de</strong>r unmittelbaren Schädigung und <strong>de</strong>m Verlust<br />
fruchtbarer Bö<strong>de</strong>n wird <strong>de</strong>r Wasserhaushalt beeinträchtigt, mit <strong>de</strong>r<br />
Folge einer wachsen<strong>de</strong>n Hochwassergefahr und einer gestörten<br />
Grundwasserneubildung. Biotope wer<strong>de</strong>n geschädigt o<strong>de</strong>r zerstört,<br />
Landschaften wer<strong>de</strong>n zerschnitten, viele Wäl<strong>de</strong>r sowie agrarisch<br />
genutzte Ökosysteme sind nicht mehr o<strong>de</strong>r nur noch eingeschränkt<br />
als Lebensraum für Tiere mit größeren Aktionsradien tauglich. Die<br />
verloren gehen<strong>de</strong>n Äcker, Wiesen und Wäl<strong>de</strong>r fehlen nicht nur <strong>de</strong>n<br />
Bauern als Produktionsgrundlage, son<strong>de</strong>rn sie wer<strong>de</strong>n zu großen<br />
Teilen versiegelt und können ihre Funktion im Umwelthaushalt nicht
mehr erfüllen. Für <strong>de</strong>n Menschen gehen wichtige Erholungsräume<br />
sowie das Empfin<strong>de</strong>n dafür was „Heimat“ ausmacht verloren.<br />
Die Inanspruchnahme neuer Flächen für Siedlung und Verkehr<br />
geht nicht nur zu Lasten <strong>de</strong>r Natur- und Kulturlandschaft. Immer<br />
<strong>de</strong>utlicher wer<strong>de</strong>n die sozialen und ökonomischen Folgen <strong>de</strong>s<br />
Landschaftsverbrauchs, die ein Um<strong>de</strong>nken erfor<strong>de</strong>rlich machen.<br />
Städte und Gemein<strong>de</strong>n weisen weiterhin neue Wohngebiete aus,<br />
obwohl die Bevölkerung bereits heute regional zum Teil <strong>de</strong>utlich<br />
abnimmt. Steuerliche Vergünstigungen und Subventionen,<br />
die <strong>de</strong>n Landschaftsverbrauch för<strong>de</strong>rn, lösen Entleerungseffekte<br />
vor allem in <strong>de</strong>n Innenbereichen <strong>de</strong>r Städte aus. Dies führt dort<br />
zur Unterauslastung wichtiger Versorgungseinrichtungen. Nicht<br />
ausgelastete und ggf. geschlossene Schulen und Kin<strong>de</strong>rgärten<br />
sowie die Zunahme <strong>de</strong>r Wohnungsleerstän<strong>de</strong> kennzeichnen bereits<br />
heute die Situation nicht nur in vielen Stadtteilen son<strong>de</strong>rn auch<br />
in ländlichen Gemein<strong>de</strong>n.<br />
Kurze Wege und lebendige Orte gewährleisten<strong>de</strong> Nutzungsmischungen<br />
zwischen Wohnen, Han<strong>de</strong>l und Gewerbe sowie belebte<br />
Innenstädte und Stadtteilzentren gehen zunehmend zugunsten<br />
großflächiger Gewerbegebiete und langweiliger Einfamilienhaussiedlungen<br />
am Stadtrand verloren. Mit <strong>de</strong>m Wegzug <strong>de</strong>rer, die<br />
in <strong>de</strong>r Stadt keine für sie attraktiven Wohnbedingungen fin<strong>de</strong>n,<br />
verän<strong>de</strong>rn sich die sozialen Strukturen in ganzen Stadtteilen.<br />
Die Kernstädte kämpfen bereits heute um eine ausgewogene<br />
Zusammensetzung <strong>de</strong>r Bevölkerung und um <strong>de</strong>n Verbleib zahlungskräftiger<br />
Betriebe.<br />
Die Erschließung weiterer Wohn- und Gewerbegebiete wird für<br />
die Kommunen und ihre Bürger zunehmend zu einem finanziellen<br />
Risiko, weil die Erschließungskosten und die Kosten zur<br />
Aufrechterhaltung <strong>de</strong>r Infrastruktur bei <strong>de</strong>r – wie oftmals bereits<br />
heute absehbar – künftig wie<strong>de</strong>r rückläufigen Auslastung die<br />
kommunalen Einnahmen übersteigen wer<strong>de</strong>n. Dabei wissen Bund,<br />
Län<strong>de</strong>r und Kommunen schon heute nicht mehr, wie sie allein die<br />
Unterhaltung <strong>de</strong>s vorhan<strong>de</strong>nen Straßennetzes finanzieren sollen.<br />
Auch die dringend erfor<strong>de</strong>rliche Renovierung und Mo<strong>de</strong>rnisierung<br />
unserer Städte sowie die Reaktivierung <strong>de</strong>s enormen Brachflächenbestan<strong>de</strong>s<br />
stockt bereits in vielen Städten. Finanzielle Risiken<br />
drohen auch privaten Haus- und Wohnungseigentümern. Denn<br />
Immobilien gelten wegen <strong>de</strong>r in vielen Regionen und Lagen schon<br />
heute rückläufigen Nachfrage und <strong>de</strong>s entsprechen<strong>de</strong>n Preisverfalls<br />
längst nicht mehr als sicherste Form <strong>de</strong>r Altersvorsorge. Dieses<br />
Phänomen und diese Erkenntnis wird sich weiter zuspitzen.<br />
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Neue Wege zu einem nachhaltigen Umgang mit<br />
<strong>de</strong>r Landschaft<br />
Wir begrüßen, dass die Bun<strong>de</strong>sregierung im Rahmen <strong>de</strong>r nationalen<br />
Nachhaltigkeitsstrategie die Flächeninanspruchnahme<br />
bereits im Jahr 2002 zu einem Schwerpunktthema <strong>de</strong>r nachhaltigen<br />
Entwicklung gemacht hat und – wie 1998 bereits die damalige<br />
Bun<strong>de</strong>sumweltministerin und heutige Bun<strong>de</strong>skanzlerin Dr. Angela<br />
Merkel – das Ziel gesetzt hat, sie bis zum Jahr 2020 auf maximal<br />
30 Hektar pro Tag zu reduzieren. Auch wir sehen hierin eine <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>rzeit größten umweltpolitischen Herausfor<strong>de</strong>rungen. Stoppen<br />
lässt sich die enorme Flächeninanspruchnahme allerdings nicht<br />
per Ankündigung. Es ist an <strong>de</strong>r Zeit aufzuzeigen, mit welchen konkreten<br />
Arbeitsschritten dieses Ziel erreicht wer<strong>de</strong>n soll. Was jetzt<br />
nötig ist, sind politische Weichenstellungen und entsprechen<strong>de</strong><br />
Gesetzesinitiativen. Es müssen mögliche Handlungsfel<strong>de</strong>r mit<br />
konkreten Maßnahmen sowie ein verbindlicher Zeitplan benannt<br />
wer<strong>de</strong>n, die auf unterschiedlichen Handlungsebenen ansetzen.<br />
Verantwortlich hierfür sind alle politischen Ebenen: Bund, Län<strong>de</strong>r<br />
und Kommunen.<br />
Erfor<strong>de</strong>rlich ist aus unserer Sicht ein auf das „30-Hektar-Ziel“<br />
<strong>de</strong>r nationalen Nachhaltigkeitsstrategie hinwirken<strong>de</strong>s kohärentes<br />
System rechtlicher, planerischer und ökonomischer Instrumente.<br />
Im Kern geht es darum, sich von <strong>de</strong>r Wachstumsphilosophie im<br />
Planen und Bauen zu verabschie<strong>de</strong>n und die auf Bo<strong>de</strong>n, Fläche<br />
und Immobilien wirken<strong>de</strong>n Steuerungsinstrumente zugunsten<br />
<strong>de</strong>r Bestandspflege und -entwicklung umzuwidmen, also eine<br />
nachhaltige Entwicklung im ökologischen, ökonomischen und<br />
sozialen Sinne zu för<strong>de</strong>rn.<br />
Vor allem muss das Wirtschaftswachstum vom Landschaftsverbrauch<br />
dauerhaft entkoppelt wer<strong>de</strong>n. Dazu ist es erfor<strong>de</strong>rlich, die<br />
Finanzausstattung <strong>de</strong>r Kommunen von weiterem Landschaftsverbrauch<br />
unabhängig zu machen. Denn längst hat <strong>de</strong>r Flächenverbrauch<br />
durch das Ausweisen von großzügigem und preiswertem<br />
Bauland viele Kommunen in die missliche Lage gebracht, dass<br />
einerseits die neu ausgewiesenen Baugebiete keine Abnehmer<br />
fin<strong>de</strong>n („beleuchtete Schafswiesen“) und an<strong>de</strong>rerseits in <strong>de</strong>n Ortskernen<br />
Gebäu<strong>de</strong> und vormals genutzte Grundstücke brachliegen,<br />
weil sich angesichts <strong>de</strong>r niedrigen Grundvermögensbesteuerung<br />
eine effiziente Nutzung von Grundstücken und die Wie<strong>de</strong>raufbereitung<br />
von innerörtlichen Brachflächen für Investoren nicht<br />
lohnt. Die laufen<strong>de</strong>n Kosten für die ungenutzte Infrastruktur im<br />
Ortskern wie auf <strong>de</strong>r grünen Wiese belasten aber dauerhaft die<br />
kommunalen Haushalte und tragen zur Neuverschuldung bei. In<br />
kurzer Zeit wer<strong>de</strong>n damit die notwendigen Handlungsspielräume<br />
für kommen<strong>de</strong> Generationen verbaut.<br />
91
DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong><br />
Konzertierte Aktion von Bund, Län<strong>de</strong>rn und<br />
Kommunen gefor<strong>de</strong>rt<br />
Wir for<strong>de</strong>rn Bund, Län<strong>de</strong>r und Kommunen dazu auf, auf <strong>de</strong>r Grundlage<br />
<strong>de</strong>s ersten Fortschrittsberichtes <strong>de</strong>r nationalen Nachhaltigkeitsstrategie<br />
im Rahmen einer konzertierten Aktion ein gemeinsames<br />
Maßnahmenkonzept zur Reduzierung <strong>de</strong>r Flächeninanspruchnahme<br />
zu entwickeln. Dabei sollten auch die zukunftsweisen<strong>de</strong>n<br />
Handlungsempfehlungen <strong>de</strong>s Rates für Nachhaltige Entwicklung<br />
aufgegriffen wer<strong>de</strong>n. Der Bund sollte hierzu <strong>de</strong>n Anstoß geben und<br />
die koordinieren<strong>de</strong> Rolle bei <strong>de</strong>r Querschnittsaufgabe „Reduzierung<br />
<strong>de</strong>r Flächeninanspruchnahme“ übernehmen. Der Fortschrittsbericht<br />
<strong>2006</strong> sollte <strong>de</strong>n bis dahin zwischen Bund, Län<strong>de</strong>rn und Kommunen<br />
vereinbarten Fahrplan und die Aufgabenverteilung enthalten.<br />
Bei <strong>de</strong>r Entwicklung eines Maßnahmenkonzeptes ist es wichtig,<br />
die wechselseitigen Beziehungen rechtlicher, planerischer und<br />
ökonomischer „Stellschrauben“ innerhalb <strong>de</strong>r Gesamtstrategie zu<br />
i<strong>de</strong>ntifizieren und aufeinan<strong>de</strong>r abzustimmen. Das be<strong>de</strong>utet, dass<br />
neue Initiativen zur Reduzierung <strong>de</strong>s Landschaftsverbrauchs keinesfalls<br />
durch fortbestehen<strong>de</strong>, falsch ausgerichtete Subventionen<br />
und steuerliche Anreize konterkariert wer<strong>de</strong>n dürfen. Fehlanreize<br />
müssen beseitigt und statt<strong>de</strong>ssen in Anreize für einen sparsamen<br />
und effizienten Umgang mit <strong>de</strong>r Fläche umgewan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n.<br />
Vor allem ist eine ökologische Reform <strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>finanzsystems<br />
erfor<strong>de</strong>rlich, welche die Grundsteuer, die Gewerbesteuer,<br />
<strong>de</strong>n Einkommensteueranteil <strong>de</strong>r Kommunen und <strong>de</strong>n kommunalen<br />
Finanzausgleich umfassen muss. Auch die Grun<strong>de</strong>rwerbsteuer<br />
bedarf einer entsprechen<strong>de</strong>n Umgestaltung. Ein zukunftsfähiger<br />
kommunaler Finanzausgleich muss das Freihalten <strong>de</strong>r Landschaft<br />
für die Erholung und <strong>de</strong>n Schutz <strong>de</strong>r natürlichen Ressourcen<br />
berücksichtigen.<br />
Zu<strong>de</strong>m bedarf es einer Umkehr in <strong>de</strong>m für Bo<strong>de</strong>n, Fläche und<br />
Immobilien relevanten För<strong>de</strong>rsystem <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r.<br />
Die Bund-Län<strong>de</strong>r-Gemeinschaftsaufgaben finanzieren, vielfach erst<br />
ermöglicht durch Mittel <strong>de</strong>r EU, noch zu häufig flächenzehren<strong>de</strong><br />
Projekte. Hier gilt es umzusteuern auf die ausschließliche För<strong>de</strong>rung<br />
von bestandserhalten<strong>de</strong>n Projekten sowie von Vorhaben, die<br />
innerhalb <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n Siedlungsgrenzen durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Auch die Höhe <strong>de</strong>r Entfernungspauschale gehört weiterhin auf<br />
<strong>de</strong>n Prüfstand.<br />
Eine Abkehr von <strong>de</strong>r auf Expansion fixierten Planungsphilosophie,<br />
eine entsprechen<strong>de</strong> Anpassung <strong>de</strong>s Planungsrechts an die Notwendigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Bestandspflege und -entwicklung und sich darauf<br />
grün<strong>de</strong>n<strong>de</strong>, <strong>de</strong>m Ziel <strong>de</strong>r Nachhaltigkeit verpflichtete Planungen<br />
<strong>de</strong>r für die Regional- und Bauleitplanung zuständigen Län<strong>de</strong>r und<br />
Kommunen, müssen diese Rahmensetzung sinnvoll ergänzen. In<br />
Anbetracht <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung angeregten Diskussion<br />
92<br />
über Qualität und Quantität <strong>de</strong>r Flächeninanspruchnahme muss<br />
ebenfalls eine konkrete Erfassung von quantitativen und qualitativen<br />
Aspekten <strong>de</strong>r Flächeninanspruchnahme verfolgt wer<strong>de</strong>n.<br />
Im Mittelpunkt muss hierbei ein verbessertes Monitoring <strong>de</strong>r<br />
Flächenentwicklung stehen.<br />
Die gravieren<strong>de</strong>n Folgen eines „Weiter so!“ müssen allen relevanten<br />
Akteuren, öffentlichen wie privaten, klar vor Augen geführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Neue Leitbil<strong>de</strong>r künftiger Entwicklung müssen in <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />
diskutiert und Lösungswege aufgezeigt wer<strong>de</strong>n. Die sozialen, ökologischen,<br />
ökonomischen, auch arbeitsmarkt- und finanzpolitischen<br />
Vorteile <strong>de</strong>s Engagements für und <strong>de</strong>s Investierens in <strong>de</strong>n Bestand<br />
müssen weiter bekannt gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />
Die unterzeichnen<strong>de</strong>n Umwelt- und Naturschutzverbän<strong>de</strong> bieten<br />
Bund, Län<strong>de</strong>rn und Kommunen ihre Mitarbeit bei <strong>de</strong>r Umsetzung<br />
<strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen Maßnahmen zur Reduzierung <strong>de</strong>r Flächeninanspruchnahme<br />
an und sind insbeson<strong>de</strong>re bereit, konkrete Beiträge<br />
zur Bewusstseinsbildung zu leisten.<br />
Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND)<br />
Bund Heimat und Umwelt (BHU)<br />
Bund Naturschutz in Bayern (BN Bayern)<br />
Bun<strong>de</strong>sverband Beruflicher Naturschutz (BBN)<br />
Deutscher Jagdschutzverband (DJV)<br />
Deutscher Naturschutzring (DNR)<br />
Deutscher Rat für Lan<strong>de</strong>spflege (DRL)<br />
Europarc Deutschland<br />
Grüne Liga<br />
Lan<strong>de</strong>sbund für Vogelschutz in Bayern (LBV)<br />
Naturschutzbund Deutschland (NABU)<br />
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW)<br />
Stiftung Europäisches Naturerbe (EURONATUR)<br />
Verband Deutscher Naturparke (VDN)<br />
WWF Deutschland (WWF)<br />
Verabschie<strong>de</strong>t im Januar <strong>2006</strong>
D E U T S C H E R J A G D S C H U T Z - V E R B A N D E . V .<br />
V E R E I N I G U N G D E R D E U T S C H E N L A N D E S J A G D V E R B Ä N D E<br />
Johannes-Henry-Straße 26 • 53113 Bonn<br />
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