Geschäftsbericht 1999 - 2000 - Newsroom.de

DJV Geschäftsbericht 1999/2000
30
Unter Erarbeitung einer umfangreichen Stellungnahme hat der DJV fachliche
Zuarbeit zur Erstellung eines nationalen Aktionsprogramms geleistet.
Das BMU koordiniert derzeit das weitere Vorgehen, so dass nach Abstimmung
dem Ramsar-Büro bis Jahresende 2000 ein nationaler Aktionsplan übermittelt
werden kann.
Aufruf zur Meldung tot aufgefundener Fischotter für
wissenschaftliche Untersuchungen
Der Fischotter gehört in Mitteleuropa zu den am stärksten bedrohten Tierarten.
Für Deutschland wird ein Gesamtbestand von etwa 1000 Tieren angenommen,
wobei die Hauptvorkommen gegenwärtig in Mecklenburg-Vorpommern,
Brandenburg und Sachsen liegen. In anderen Bundesländern wie
z.B. Bayern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt oder Schleswig-Holstein sind
lediglich stark isolierte und zahlenmäßig geringe Vorkommen bekannt.
Die Entwicklung geeigneter Schutzstrategien setzt u.a. detaillierte Kenntnisse
über die Biologie des Fischotters und seiner Verlustursachen voraus.
Dafür stellen insbesondere auch tot aufgefundene Tiere eine Informationsquelle
von unschätzbarem Wert dar. Nicht zuletzt deshalb müssen sie z.B. in
Schweden oder Dänemark zentral abgeliefert und einer wissenschaftlichen
Analyse zugänglich gemacht werden.
Vor diesem Hintergrund haben der DJV und die Landesjagdverbände ihre
Mitglieder aufgerufen, tot aufgefundene Fischotter, in Absprache mit den
jeweils zuständigen Revierinhabern als den Aneignungsberechtigten, den landesrechtlich
beauftragten Einrichtungen bzw. Meldestellen der Länder zu melden
und die Fischotter für eine wissenschaftlichen Untersuchung zur Verfügung
zu stellen. Auch sollten Informationen Dritter über Totfunde ebenfalls
weitergeleitet werden. Durch die Abgabe der Tiere wird eine mögliche spätere
Präparation des Balges durch den Aneignungsberechtigten natürlich nicht
ausgeschlossen! Die Jägerschaft will damit einen Beitrag zum Schutz und zur
Erhaltung dieser bedrohten Tierart leisten.