Geschäftsbericht 1999 - 2000 - Newsroom.de
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DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />
ohne permanent Organismen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren Produkte zu entnehmen. Beispiele<br />
hierfür sind das Beobachten wil<strong>de</strong>r Tiere, das Besuchen heiliger Wäl<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r<br />
an<strong>de</strong>rer wichtiger kultureller Ökosysteme und die Haltung von wil<strong>de</strong>n Insekten<br />
zur Bestäubung von Früchten.<br />
Auf <strong>de</strong>m Workshop wur<strong>de</strong>n Vorstellungen zu <strong>de</strong>n wichtigsten Aspekten<br />
<strong>de</strong>r „NKN“ skizziert und eine Definition hierzu erarbeitet. Diese gewonnenen<br />
Erkenntnisse und Lösungsansätze wur<strong>de</strong>n in einer zweiten Veranstaltung<br />
am 12. und 13. September <strong>2000</strong> im Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz vertieft und<br />
konkretisiert.<br />
Kooperation mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (BfN)<br />
Anlässlich eines Spitzengespräches am 25. Mai <strong>2000</strong> in Bonn haben <strong>de</strong>r Präsi<strong>de</strong>nt<br />
<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>samtes für Naturschutz (BfN), Prof. Hartmut Vogtmann und<br />
DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Baron Heereman, eine Reihe von Fachthemen diskutiert und<br />
jeweils Vereinbarungen für das weitere Vorgehen getroffen:<br />
• Rote Listen: Das von <strong>de</strong>r Jägerschaft erhobene Datenmaterial zu verschie<strong>de</strong>nen<br />
Wildtierarten soll bei <strong>de</strong>r Erstellung künftiger Roter Listen<br />
berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Bei<strong>de</strong> Präsi<strong>de</strong>nten waren sich darüber einig, dass<br />
wissenschaftlich korrekt und nachvollziehbar erstellte Rote Listen für <strong>de</strong>n<br />
Artenschutz und als Indikator für notwendige Maßnahmen <strong>de</strong>s Naturschutzes<br />
anzusehen sind. Eine enge Kooperation bietet sich in diesem<br />
Zusammenhang bei <strong>de</strong>r Verbesserung und Sicherung von Lebensräumen<br />
<strong>de</strong>r betroffenen Arten an.<br />
• Bejagung von Rabenvögeln: Zu diesem Themenkomplex wur<strong>de</strong> ein Arbeitsgespräch<br />
auf Expertenebene von BfN und DJV vereinbarten, welches noch<br />
im Herbst diesen Jahres stattfin<strong>de</strong>n soll. Anlass war die vom BfN herausgegebene<br />
Veröffentlichung „Aaskrähe, Elster und Eichelhäher in Deutschland“,<br />
die vom DJV stark kritisiert wor<strong>de</strong>n war. Hier erklärte <strong>de</strong>r BfN-Präsi<strong>de</strong>nt,<br />
dass seine Fachleute ein Bestandsmanagement dieser Arten nicht<br />
grundsätzlich ablehnten, es aber von <strong>de</strong>r konkreten Erfor<strong>de</strong>rnisbegründung<br />
abhängig machten. Während nach Ansicht <strong>de</strong>s BfN eine Entscheidung nur<br />
auf lokaler Ebene erfolgen könne, for<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r DJV gesetzliche Regelungen,<br />
die nicht auf <strong>de</strong>n Einzelfall beschränkt sind.<br />
• Forschungsprojekt Biotopverbund: Bei<strong>de</strong> Präsi<strong>de</strong>nten waren sich einig,<br />
dass ein großes Problem <strong>de</strong>s Naturschutzes die immer stärkere Zerschneidung<br />
von Lebensräumen wildleben<strong>de</strong>r Arten darstelle. Dieser Entwicklung<br />
müsse begegnet wer<strong>de</strong>n, um die negativen Auswirkungen von Verkehrstrassen<br />
(Trennung von Teillebensräumen, Unterbindung weiträumiger Wan<strong>de</strong>rungen,<br />
Isolation von Lokalpopulationen mit <strong>de</strong>r Folge einer genetischen<br />
Verarmung, Tierverluste durch Straßenverkehr) zu verhin<strong>de</strong>rn. Der DJV bot<br />
die Mithilfe <strong>de</strong>s DJV bei <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>sweiten Bedarfsermittlung von Querungshilfen<br />
wie z.B. Grünbrücken, Wildtierunterführungen und ähnlichen<br />
Einrichtungen an, um Biotopverbundsysteme zu schaffen. Die negativen<br />
Auswirkungen <strong>de</strong>r Lebensraumzerschneidung könnten so gemil<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Vogtmann sah hier eine gute Möglichkeit für ein gemeinsames Forschungsprojekt.<br />
Ein entsprechen<strong>de</strong>r Antrag auf finanzielle För<strong>de</strong>rung eines<br />
F+E-Vorhabens (Forschung und Entwicklung) zum Thema „Wildtierwege<br />
und Biotopverbund“ wur<strong>de</strong> zwischenzeitlich beim BfN eingereicht.<br />
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