21.07.2013 Aufrufe

Geschäftsbericht 1999 - 2000 - Newsroom.de

Geschäftsbericht 1999 - 2000 - Newsroom.de

Geschäftsbericht 1999 - 2000 - Newsroom.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

Der DJV hatte in seinen Stellungnahmen im Rahmen <strong>de</strong>s Verfahrens zur<br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r EU-Richtlinie die Einführung einer solchen Gefährdungshaftung<br />

zusammen mit <strong>de</strong>r FACE und <strong>de</strong>m Deutschen Bauernverband strikt abgelehnt.<br />

Die Jägerschaft hatte darauf hingewiesen, dass die EU-Produkthaftungsrichtlinie<br />

<strong>de</strong>m Schutz <strong>de</strong>r Verbraucher vor Gefahren diene, die mit <strong>de</strong>r<br />

industriellen Produktion zusammenhängen wür<strong>de</strong>n. Es sei von daher ungerechtfertigt,<br />

<strong>de</strong>n Jäger ohne Verschul<strong>de</strong>n für sein „Produkt“, nämlich Wildbret,<br />

haften zu lassen, <strong>de</strong>ssen Hersteller die Natur selbst sei, auf <strong>de</strong>ssen<br />

„Produktion“ <strong>de</strong>r Jäger also keinen Einfluss habe. Jedoch konnten Jäger und<br />

Landwirte ihre Vorstellungen letztlich nicht durchsetzen. Zwar sprach sich die<br />

<strong>de</strong>utsche Bun<strong>de</strong>sregierung auch auf Betreiben <strong>de</strong>s DJV gegen die Richtlinienän<strong>de</strong>rung<br />

aus, diese Position wur<strong>de</strong> aber von <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Mitgliedstaaten<br />

nicht geteilt, so dass die notwendige qualifizierte Mehrheit zur Än<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r Richtlinie zustan<strong>de</strong> kam.<br />

Wie <strong>de</strong>r DJV aber inzwischen abklären konnte, wird die zum Jahresen<strong>de</strong><br />

eintreten<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Rechtslage für die Jäger <strong>de</strong>shalb grundsätzlich ohne<br />

Folgen sein, weil die üblicherweise eintreten<strong>de</strong>n Risiken von <strong>de</strong>r Jagdhaftpflichtversicherung<br />

abge<strong>de</strong>ckt sind, also insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r ohnehin eher selten<br />

vorkommen<strong>de</strong> Fall <strong>de</strong>r Abgabe wildbrethygienisch nicht einwandfreien<br />

Wildbrets an einen Verbraucher mit <strong>de</strong>r Folge einer gesundheitlichen Beeinträchtigung<br />

bei diesem. Auch von einer höheren Jagdhaftpflichtprämie auf<br />

Grund <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Produkthaftungsgesetzes dürfte nicht auszugehen<br />

sein.<br />

Novelle <strong>de</strong>s Waffengesetzes<br />

In dieser Legislaturperio<strong>de</strong> soll das Waffengesetz novelliert wer<strong>de</strong>n. Ziel <strong>de</strong>r<br />

Bun<strong>de</strong>sregierung ist es zum einen, ein möglichst klares, übersichtliches und<br />

auch umfangmäßig <strong>de</strong>utlich reduziertes Waffengesetz zu schaffen. Zum an<strong>de</strong>ren<br />

sieht die Bun<strong>de</strong>sregierung grundlegen<strong>de</strong>n Neuregelungsbedarf.<br />

Der DJV ist seit<strong>de</strong>m im ständigen Dialog mit <strong>de</strong>m Gesetzgeber, <strong>de</strong>n beteiligten<br />

Ministerien und Parteien. Insbeson<strong>de</strong>re fan<strong>de</strong>n im Oktober <strong>1999</strong> und<br />

im Februar d. J. Spitzengespräche mit Bun<strong>de</strong>sminister Schily bzw. seinen<br />

Staatssekretären einerseits und Vertretern <strong>de</strong>r betroffenen Verbän<strong>de</strong>, also<br />

auch <strong>de</strong>s DJV, an<strong>de</strong>rerseits statt. Die Sitzungen dienten <strong>de</strong>r internen Information<br />

und <strong>de</strong>s Austausches <strong>de</strong>r unterschiedlichen Standpunkte. In allen<br />

Gesprächen Stellungnahmen wies <strong>de</strong>r DJV darauf hin, dass Jäger, Sportschützen,<br />

Waffensammler und sonstige Besitzer legaler, staatlich registrierter<br />

Waffen keinerlei Gefahr für die innere Sicherheit darstellen. Waffenmissbrauch<br />

und Diebstahlsquote sind in diesem Bereich völlig unbe<strong>de</strong>utend. Deshalb<br />

erzeugen staatliche Restriktionen nur eine vermeintliche Sicherheit, die allerdings<br />

<strong>de</strong>n legalen Waffenbesitzern das Leben zum Teil erheblich erschweren<br />

und das grundgesetzlich geschützte Eigentum unnötig beschnei<strong>de</strong>n. Nutznießer<br />

restriktiver Regelungen wird hingegen <strong>de</strong>r illegale Waffenbesitz sein,<br />

<strong>de</strong>ssen Umfang dadurch weiter zunimmt. Deswegen steht <strong>de</strong>r DJV auf <strong>de</strong>m<br />

Standpunkt, dass <strong>de</strong>r Staat künftig konsequent und schärfer als bisher gegen<br />

<strong>de</strong>n Waffenmissbrauch vorgehen muss. In diesem Zusammenhang ist vor<br />

allem an wesentlich härtere Strafen für die Verwendung von Schusswaffen<br />

bei Straftaten zu <strong>de</strong>nken.<br />

17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!