21.07.2013 Aufrufe

Geschäftsbericht 1999 - 2000 - Newsroom.de

Geschäftsbericht 1999 - 2000 - Newsroom.de

Geschäftsbericht 1999 - 2000 - Newsroom.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Inhalt<br />

5 Vorwort<br />

7 Verbandswesen und internationale Angelegenheiten<br />

FACE und Europäisches Parlament<br />

CIC<br />

Internationale Jagdkonferenz<br />

Forum Waffenrecht<br />

Bun<strong>de</strong>sverband Schießstätten<br />

DEVA<br />

Jagdgenossenschaften<br />

Deutscher Verkehrssicherheitsrat<br />

Fangjagd<br />

Unfallverhütungsvorschrift „Jagd“ (UVV Jagd)<br />

15 Rechtliche Angelegenheiten<br />

auf Ebene <strong>de</strong>s Europarates<br />

auf EU-Ebene<br />

auf Bun<strong>de</strong>sebene<br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Produkthaftungsgesetzes<br />

Novelle <strong>de</strong>s Waffengesetzes<br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Dritten Verordnung zum Waffengesetz<br />

Novelle <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetzes<br />

Novelle <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swildschutzverordnung<br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Tollwutverordnung<br />

Spitzengespräch mit Bun<strong>de</strong>sminister Funke<br />

Jagdrechtstag <strong>1999</strong><br />

Rechtsausschuss<br />

Ethikkommission<br />

24 Natur- und Artenschutz<br />

DJV-Ausschuss Natur- und Artenschutz<br />

BfN-Workshop „Nachhaltige konsumtive Nutzung“<br />

Kooperation mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (BfN)<br />

Positionspapier zur Nachhaltigen Nutzung<br />

Wissenschaftlicher Beirat „Artenschutz“ <strong>de</strong>s BfN<br />

Aufbau eines Wildtier-Informationssystems (WILD)<br />

Kooperation mit <strong>de</strong>r Umweltstiftung WWF-Deutschland<br />

Nationales Ramsar-Gremium<br />

Aufruf zur Meldung tot aufgefun<strong>de</strong>ner Fischotter<br />

31 DJV-Bildungsinitiative „Stärkung <strong>de</strong>s Ehrenamtes“<br />

Bildungskonzeption<br />

Steuerungsgruppe<br />

Einrichtung <strong>de</strong>s Bildungsreferates<br />

Seminarprogramm und erste Veranstaltungen<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

3


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

4<br />

35 Medienarbeit<br />

Meldungen/Pressedienst<br />

DJV-Journalistenpreis<br />

Kamingespräch<br />

„newsroom“, die virtuelle Pressestelle<br />

Bilanz <strong>de</strong>r DJV-Pressearbeit<br />

40 Öffentlichkeitsarbeit<br />

Messe- und Ausstellungen<br />

DJV-Füllanzeigen<br />

Präsenz im Internet: www.jagd-online.<strong>de</strong><br />

Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit<br />

Kreise ans Netz<br />

Weiterbildung <strong>de</strong>r Verbandsmitglie<strong>de</strong>r<br />

Information <strong>de</strong>r Kreisvorsitzen<strong>de</strong>n<br />

Lernort Natur<br />

DJV-Broschüren und Vi<strong>de</strong>o-Kassetten<br />

46 Jagdliches Schießwesen<br />

Merkblatt für Standaufsichten verabschie<strong>de</strong>t<br />

Internationale Meisterschaft im jagdlichen Schießen<br />

DJV-Bun<strong>de</strong>smeisterschaft im jagdlichen Schießen<br />

Tagung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sobleute im jagdlichen Schießen<br />

DJV-Ausschuss jagdliches Schießwesen<br />

48 Jagdgebrauchshun<strong>de</strong>wesen<br />

50 Jagdliches Brauchtum<br />

Jagdhornblasen<br />

Jagdmuseen<br />

DJV-Kulturausschuss<br />

51 Nie<strong>de</strong>rwild / Schalenwild<br />

DJV-Ausschuss Schalenwild<br />

DJV-Ausschuss Nie<strong>de</strong>rwild<br />

53 Berufsjäger<br />

54 Jagdliche Forschung<br />

Wetlands International (WI, früher IWRB)<br />

Internationale Union zur Welterhaltung (IUCN)<br />

Bonner Konvention und AEWA<br />

Internationaler Jagdrat zur Erhaltung <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s (CIC)<br />

Zusammenschluss <strong>de</strong>r Jagdverbän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r EU (FACE)<br />

Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz<br />

Weitere Arbeiten <strong>de</strong>s EWI<br />

59 Anhang<br />

I Chronologie <strong>de</strong>r wichtigsten Termine im Berichtszeitraum<br />

II Die Fachausschüsse <strong>de</strong>s DJV<br />

III DJV-Position zur Waidgerechtigkeit<br />

IV Ergebnisse <strong>de</strong>r 11. Vertragsstaatenkonferenz zum WA


Vorwort<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

War das Jahr <strong>2000</strong> für <strong>de</strong>n DJV ein beson<strong>de</strong>res Jahr? Haben sich<br />

unsere Erwartungen zum Start ins neue Jahrtausend erfüllt? Wenn<br />

man <strong>de</strong>n großen Wurf erwartet hat, dass „große Los“ für die Zukunft<br />

<strong>de</strong>r Jagd, dann konnten zu hoch gesteckte Erwartungen natürlich<br />

nicht erfüllt wer<strong>de</strong>n. Mit Stolz blicken wir doch zurück auf ein arbeitsreiches<br />

Jahr, in <strong>de</strong>m wir vieles angepackt und Beschlüsse <strong>de</strong>r Delegiertenversammlung<br />

umgesetzt haben. Zum Beispiel die Bildungsinitiative<br />

zur Stärkung <strong>de</strong>s Ehrenamtes. O<strong>de</strong>r die Weiterentwicklung<br />

<strong>de</strong>s DJV Internet-Auftrittes zu „Jagd-Netz.<strong>de</strong>“, <strong>de</strong>m Jagdportal für<br />

alle Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> mit ihren Kreisgruppen und <strong>de</strong>n DJV.<br />

Wenn wir unseren Verband sehen als eine lernen<strong>de</strong> und sich stets<br />

weiterentwickeln<strong>de</strong> Organisation, wenn wir die Einsicht in die Notwendigkeit<br />

<strong>de</strong>r kontinuierlichen und beständigen Fortentwicklung<br />

haben, erkennen wir, dass sich nach <strong>de</strong>n Weichenstellungen <strong>de</strong>r vergangenen<br />

Jahre die Erfolge nun einstellen. Ich <strong>de</strong>nke da nicht nur<br />

an die in <strong>de</strong>r Regel positive Einstellung <strong>de</strong>r Bevölkerung zur Jagd.<br />

Ich <strong>de</strong>nke auch an unsere steigen<strong>de</strong> Akzeptanz in wichtigen Belangen<br />

<strong>de</strong>s Natur- und Artenschutzes. An die pragmatische Zusammenarbeit<br />

mit an<strong>de</strong>ren Naturschutzorganisationen wie beispielsweise<br />

<strong>de</strong>m WWF. O<strong>de</strong>r an die Erfolge von Lernort Natur. Ich <strong>de</strong>nke<br />

auch an <strong>de</strong>n Grundsatzbeschluss <strong>de</strong>s Präsidiums, ein bun<strong>de</strong>sweites<br />

Wildtierkataster für alle Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r zu erstellen – als Standbein<br />

in unserer jagdpolitischen Diskussion.<br />

Trotz all dieser Erfolge dürfen wir nicht darüber hinwegsehen, dass<br />

die vor uns liegen<strong>de</strong>n Aufgaben nicht leicht sein wer<strong>de</strong>n. Dazu<br />

gehören die Wahrung <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>s- und europarechtlichen Rahmenbedingungen<br />

für die Jagd in einer Gesellschaft, die sich immer<br />

weiter von <strong>de</strong>r Natur und ihren Gesetzmäßigkeiten entfrem<strong>de</strong>t. Dazu<br />

gehört auch die Frage, ob wir bereit sind, unser eigenes jagdliches<br />

Tun zu über<strong>de</strong>nken und dort, wo es notwendig ist, zu verän<strong>de</strong>rn.<br />

Bejagen wir unsere Schalenwildarten insbeson<strong>de</strong>re unter Berücksichtigung<br />

seiner Sozialstrukturen fachgerecht? Wo hört Kirrung auf<br />

und wo fängt Fütterung an? Leisten wir wirklich unseren möglichen<br />

Beitrag, um die gefähr<strong>de</strong>ten Nie<strong>de</strong>rwildarten von zu hohem Beutegreiferdruck<br />

zu entlasten?<br />

Wenn wir als organisierte Jägerschaft in Zukunft solche Themenfel<strong>de</strong>r<br />

nicht positiv be- und vor allem umsetzen laufen wir Gefahr,<br />

dass <strong>de</strong>r Gesetzgeber unseren Gestaltungsspielraum immer weiter<br />

einengt. Lassen wir es nicht so weit kommen! Nehmen wir das Heft<br />

<strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>lns noch fester in die Hand: Vor Ort in unseren Revieren,<br />

in unseren Hegeringen und Kreisgruppen.<br />

„Reviere verpflichten“ ermahnte schon vor Jahren Prof. Dr. Dr. h.<br />

c. mult. Paul Müller, Sprecher <strong>de</strong>s neu gegrün<strong>de</strong>ten Wissenschaft-<br />

5


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

6<br />

lichen Beirats <strong>de</strong>s DJV, in einem heute immer noch aktuellen Aufsatz.<br />

Ich möchte die Aussage erweitern: „Jäger sein verpflichtet”!<br />

Mein Dank gehört all <strong>de</strong>nen, die sich auch im vergangenen Jahr<br />

in Ehren- und Hauptamt dieser Verpflichtung gestellt haben und<br />

ihren Beitrag dazu geleistet haben, dass die Jagd auch in <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

von morgen ihren Platz fin<strong>de</strong>t.<br />

Mit Waidmannsdank!<br />

Constantin Freiherr Heereman


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

Verbandswesen und<br />

internationale Angelegenheiten<br />

Der Bun<strong>de</strong>sjägertag <strong>1999</strong> in Fulda, <strong>de</strong>r unter <strong>de</strong>m Motto „Zukunftsorientiert<br />

und traditionsbewusst – 50 Jahre Deutscher Jagdschutz-Verband“ stand, war<br />

neben <strong>de</strong>m Rückblick auf 50 Jahre Verbandsgeschichte zukunftsorientiert ausgerichtet.<br />

Zum einen fan<strong>de</strong>n Neuwahlen zum DJV-Präsidium statt. Baron Heereman<br />

wur<strong>de</strong> als DJV-Präsi<strong>de</strong>nt mit großer Mehrheit wie<strong>de</strong>r gewählt. Als Vizepräsi<strong>de</strong>nten<br />

wur<strong>de</strong>n die Herren Dr. Bethe, Holsten, Michael und Dr. Vocke<br />

gewählt sowie Herr Möller als DJV-Schatzmeister bestätigt. Die Delegiertenversammlung<br />

sprach <strong>de</strong>n langjährigen, verdienstvollen Vizepräsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>s<br />

DJV, Anton Koehler und Karl Heinz Lehmann, beson<strong>de</strong>ren Dank für ihr Engagement<br />

für Wild und Jagd aus.<br />

Im weiteren Verlauf <strong>de</strong>r Delegiertenversammlung wur<strong>de</strong>n dann die satzungsgemäßen<br />

Regularien abgehan<strong>de</strong>lt, ehe die Ergebnisse aus 3 Arbeitskreisen<br />

diskutiert und beraten wur<strong>de</strong>n, die sich mit <strong>de</strong>r künftigen Verbandsarbeit<br />

beschäftigten. Im Arbeitskreis I „Verbandsarbeit und persönliche<br />

Führungstechniken“ wur<strong>de</strong>n in verschie<strong>de</strong>nen Kleingruppen unterschiedliche<br />

Teilbereiche <strong>de</strong>r Verbandsarbeit unter Einbeziehung <strong>de</strong>r Wünsche <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r<br />

erörtert, um Aufgaben und Ziele für die Zukunft festzuschreiben.<br />

Einvernehmlich wur<strong>de</strong> in allen Diskussionsbeiträgen <strong>de</strong>utlich, dass die DJV-<br />

Standortbestimmung „Jagd heute“ die Grundvoraussetzung <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>lns<br />

für alle Jäger sein muss und Richtschnur für die zukünftige Arbeit. In diesem<br />

Zusammenhang wird die Bildungsoffensive <strong>de</strong>s DJV einhellig begrüßt und für<br />

notwendig gehalten.<br />

In <strong>de</strong>m Arbeitskreis II wur<strong>de</strong> das Thema Nachwuchsför<strong>de</strong>rung und Jugendarbeit<br />

eingehend beraten. In mehreren Kleingruppen wur<strong>de</strong>n Für und Wi<strong>de</strong>r<br />

selbständiger Nachwuchsorganisation, die Weiterentwicklung von Bildungsinitiativen,<br />

das Ansprechen junger Jägerinnen und Jäger erörtert und dazu<br />

Wünsche für notwendigen Unterlagen aufbereitet.<br />

Im Arbeitskreis III Presse- und Öffentlichkeitsarbeit waren drei inhaltliche<br />

Schwerpunkte in <strong>de</strong>n Diskussionen zu erkennen. Zum einen stand die Technik<br />

im Vor<strong>de</strong>rgrund, zum an<strong>de</strong>ren ist <strong>de</strong>utlich zu machen, dass je<strong>de</strong>r Jäger<br />

und je<strong>de</strong>s Verbandsmitglied in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit tätig und damit Öffentlichkeitsarbeiter<br />

ist. Der dritte Schwerpunkt war, Wege aufzuzeigen, wie Jägerinnen<br />

und Jäger, die sich ehrenamtlich für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

in <strong>de</strong>n Gremien zur Verfügung stellen fortgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n können. Insbeson<strong>de</strong>re<br />

hier war ganz <strong>de</strong>utlich zu erkennen, dass ein überwältigen<strong>de</strong>s Votum<br />

für <strong>de</strong>n Aufbau einen elektronischen Informationsnetzes zwischen DJV, Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong>n<br />

und Kreisverbän<strong>de</strong>n einsetzte und die Jägerschaft <strong>de</strong>n Einstieg<br />

in mo<strong>de</strong>rne Kommunikationsmittel und die Schulung damit nicht verpassen<br />

darf.<br />

Die Ergebnisse aller drei Arbeitskreise wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Delegiertenversammlung<br />

vorgetragen und von dieser einstimmig angenommen mit <strong>de</strong>m Auftrag<br />

an das DJV-Präsidium im entsprechen<strong>de</strong>n Sinne die Arbeit durchzuführen. Die<br />

Empfehlungen im einzelnen sind <strong>de</strong>m <strong>Geschäftsbericht</strong> als Anhang beigefügt.<br />

7


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

8<br />

Gleich nach <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sjägertag und <strong>de</strong>r Delegiertenversammlung machte<br />

sich dann das DJV-Präsidium an die Arbeit, die Beschlüsse umzusetzen, die<br />

Arbeitsschwerpunkte für das Präsidium festzulegen und Aufgabenzuteilung<br />

vorzunehmen. Die DJV-Fachausschüsse wur<strong>de</strong>n vom Präsidium neu berufen<br />

und jeweils unter die Leitung eines Mitglieds <strong>de</strong>s Präsidiums gestellt.<br />

So übernahm <strong>de</strong>n Ausschuss für<br />

• Öffentlichkeitsarbeit DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt Kurt Alexan<strong>de</strong>r Michael<br />

• Natur- und Artenschutz DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Baron Heereman<br />

• Nie<strong>de</strong>rwildausschuss Dr. Wulf Stubbe<br />

• Schalenwildausschuss Alfred Hubertus Neuhaus<br />

• Rechtsausschuss DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt Dr. Jürgen Vocke<br />

• Jagdliches Schießwesen DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt Wilhelm Holsten<br />

• das Jagdhun<strong>de</strong>wesen Gerhard Delhougne<br />

• Kulturausschuss DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt Dr. Jürgen Vocke<br />

• die Ethikkommission DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt Dr. Wolfgang Bethe.<br />

Darüber hinaus wur<strong>de</strong> ein wissenschaftlicher Beirat ins Leben gerufen, <strong>de</strong>m<br />

die Professoren Müller, Pohlmeyer, Michael Stubbe und Prof. Dr. Fritz Reimoser,<br />

Universität Wien angehören, die aus ihrem Kreis als Sprecher Prof.<br />

Müller wählten. Aufgabe dieses wissenschaftlichen Beirates wird sein, zu jagdpolitischen<br />

Grundsatzfragen wissenschaftlich fundierte Informationen <strong>de</strong>m<br />

DJV zur Verfügung zu stellen.<br />

Nicht unerwähnt bleiben darf, dass für die DJV-Bildungsinitiative DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt<br />

Michael die Verantwortung für das DJV-Präsidium übernommen<br />

hat. Gemeinsam mit <strong>de</strong>r Arbeitsgruppe „Bildungsinitiative“, <strong>de</strong>r für die Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong><br />

die Geschäftsführer Schulte-Frohlin<strong>de</strong> und Sieben, als Vertreter<br />

<strong>de</strong>r Kreisgruppen die Herren Glasmacher und Klameth sowie für <strong>de</strong>n<br />

DJV die Herren von Wülfing und Dr. Eversheim sowie Herr Ralf Pütz, ein neuer<br />

Mitarbeiter in <strong>de</strong>r DJV-Geschäftsstelle, <strong>de</strong>r als Bildungsreferent die weitere<br />

Umsetzung <strong>de</strong>s Projekts betreut, angehören wur<strong>de</strong>n konkrete Maßnahmen<br />

erörtert und umgesetzt.<br />

So konnte ein erstes Fortbildungsangebot von Herbst <strong>2000</strong> bis Frühjahr<br />

2001 aufgelistet wer<strong>de</strong>n, das in <strong>de</strong>n nächsten Monaten vom DJV mit <strong>de</strong>n<br />

Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n als Pilotprojekt aufgegriffen wird. Ziel wird es nun sein,<br />

aus <strong>de</strong>n Pilotprojekten die notwendigen Erfahrungen zu sammeln, Leitlinien<br />

und Arbeitshilfen zusammenzustellen, die in <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn und Kreisgruppen<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n können, um hier ebenfalls Ausbildung und Hilfestellung zu<br />

gewährleisten.<br />

Als verbandspolitisch richtige Entscheidung hat sich <strong>de</strong>r Beschluss <strong>de</strong>s DJV-<br />

Präsidiums herausgestellt, die praktische Naturschutzarbeit in <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn<br />

an drei beispielgeben<strong>de</strong>n Projekten zu unterstützten. Dank dieser Initiativen,<br />

z.B. das Birkwildprojekt <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> Bayern, Hessen und Thüringen,<br />

das Auerwildprojekt im Schwarzwald sowie <strong>de</strong>n Aufbau <strong>de</strong>s Naturschutzzentrums<br />

Hohner See in Schleswig-Holstein zu för<strong>de</strong>rn, ist es gelungen<br />

in Tages- und Fachpresse Berichterstattungen zu erhalten.<br />

In diesem Zusammenhang ist auch ein Projekt in Bran<strong>de</strong>nburg zum<br />

Agrarumweltprogramm zu erwähnen, in <strong>de</strong>m DJV und WWF mit <strong>de</strong>n Betei-


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

ligten <strong>de</strong>r Jägerschaft, <strong>de</strong>r Landwirtschaft und <strong>de</strong>r Naturparkverwaltung in<br />

Bran<strong>de</strong>nburg vor Ort gemeinsam mo<strong>de</strong>llhaft am Beispiel <strong>de</strong>s Naturparks Westhavelland<br />

ein Paket spezifischer Agrarumweltprogramme entwickelt und im<br />

Konsens mit allen relevanten Gruppierungen vor Ort vereinbart haben. Die<br />

bisher erzielten Ergebnisse sind ermutigend und geben Anlass zur Hoffnung<br />

auf weitere Projekte in an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn. Die Mo<strong>de</strong>llstudien am Beispiel Westhavelland<br />

„Entwicklung eines regionalisierten Agrarumweltprogramms <strong>de</strong>s<br />

Westhavellan<strong>de</strong>s“ kann bei Bedarf in <strong>de</strong>r DJV-Geschäftsstelle angefor<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

FACE und Europäisches Parlament<br />

Mehr <strong>de</strong>nn je zuvor wird die Jagd in Europa von gesetzlichen Regelungen<br />

und vertraglichen Vereinbarungen auf internationaler Ebene beeinflusst. In<br />

diesem Rahmen ist die Arbeit <strong>de</strong>r FACE, <strong>de</strong>s Zusammenschlusses <strong>de</strong>r Jagdverbän<strong>de</strong><br />

auf Europäischer Ebene, nicht mehr wegzu<strong>de</strong>nken. DJV-Präsi<strong>de</strong>nt<br />

Baron Heereman und Hauptgeschäftsführer von Wülfing nehmen die Interessen<br />

<strong>de</strong>s DJV in <strong>de</strong>n Gremien von FACE wahr; darüber hinaus ist DJV-Präsi<strong>de</strong>nt<br />

Baron Heereman zugleich Vizepräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r FACE und damit an herausragen<strong>de</strong>r<br />

Stelle für das Jagdwesen in Europa tätig.<br />

Der Leiten<strong>de</strong> Ausschuss von FACE und seine Gremien haben sich schwerpunktmäßig<br />

mit Fragen <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r EU-Vogelrichtlinie und insbeson<strong>de</strong>re<br />

zur Än<strong>de</strong>rung von Art. 7 Abs. 4 befasst und mit Kommission und Parlament<br />

beraten. Mit Sorge haben die FACE Mitgliedslän<strong>de</strong>r die Entwicklung in<br />

<strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n zur Kenntnis nehmen müssen, wo weitere Beschränkungen<br />

<strong>de</strong>r Jagd und <strong>de</strong>r bejagbaren Wildarten zu verzeichnen sind und jegliche<br />

Unterstützung und Argumentationshilfen für <strong>de</strong>n nie<strong>de</strong>rländischen Jagdverband<br />

zugesagt. Bei all diesen Anliegen stand <strong>de</strong>r DJV in engem Kontakt zu<br />

Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Europäischen Kommission sowie insbeson<strong>de</strong>re mit <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen<br />

Abgeordneten im Europaparlament, um dort die Position <strong>de</strong>s DJV und<br />

<strong>de</strong>r FACE vorzutragen.<br />

Die interfraktionelle Arbeitsgruppe „Jagd, Fischerei und Umwelt“ <strong>de</strong>s<br />

Europäischen Parlaments, die bereits 1985 gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>, konnte auch im<br />

neu gewählten Europaparlament installiert wer<strong>de</strong>n. Dies hat enorme Anstrengungen<br />

sowohl <strong>de</strong>r FACE als auch <strong>de</strong>r nationalen Mitgliedsverbän<strong>de</strong> und <strong>de</strong>s<br />

DJV gekostet, da die Zahl <strong>de</strong>r interfraktionellen Arbeitsgruppen im Parlament<br />

drastisch reduziert wur<strong>de</strong>. Dank einer gemeinsamen Aktion aller FACE Mitgliedslän<strong>de</strong>r,<br />

und Hinwirken auf die Abgeordneten aller Fraktionen im Parlament<br />

konnte die interfraktionelle Arbeitsgruppe „Jagd, Fischerei und Umwelt“<br />

mit <strong>de</strong>m zweitbesten Ergebnis eingerichtet wer<strong>de</strong>n, so dass hier ein wichtiges<br />

Diskussionsforum zwischen Verbän<strong>de</strong>n und Parlament bestehen bleibt.<br />

In ersten Arbeitssitzungen befasste sich die interfraktionelle Arbeitsgruppe<br />

daher mit <strong>de</strong>n Themen Novellierung <strong>de</strong>r Waffenrichtlinie, insbeson<strong>de</strong>re mit<br />

<strong>de</strong>m Europäischen Feuerwaffenpass, sowie <strong>de</strong>r Novellierung <strong>de</strong>r EU-Vogelrichtlinie.<br />

Bei <strong>de</strong>n Sitzungen im Europaparlament wur<strong>de</strong> die DJV-Vertretung<br />

durch Hauptgeschäftsführer von Wülfing und Justitiar Dr. Hei<strong>de</strong>r wahrgenommen,<br />

wobei insbeson<strong>de</strong>re auch <strong>de</strong>r Kontakt zu <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Abgeordneten<br />

sowie <strong>de</strong>n Vertretern <strong>de</strong>r übrigen Jagdverbän<strong>de</strong> gepflegt und aus Sicht<br />

<strong>de</strong>s DJV Stellung zu <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten Fachthemen bezogen wur<strong>de</strong>.<br />

9


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

10<br />

CIC<br />

Der CIC – Internationaler Jagdrat zur Erhaltung <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s – ist eine Vereinigung<br />

mit weltweiter Zielsetzung. Er hat das Ziel, <strong>de</strong>n Fortschritt und die<br />

Anwendung <strong>de</strong>r Jagdwissenschaft zu för<strong>de</strong>rn und die allgemeinen Interessen<br />

<strong>de</strong>r Jagd im Einklang mit <strong>de</strong>r Erhaltung <strong>de</strong>r Natur und <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s zu wahren.<br />

Der CIC soll insbeson<strong>de</strong>re die Verbindung zwischen <strong>de</strong>n Regierungen, <strong>de</strong>n<br />

mit <strong>de</strong>r Jagd und <strong>de</strong>r Erhaltung <strong>de</strong>r freileben<strong>de</strong>n Tierwelt befassten Stellen,<br />

<strong>de</strong>n Jägern und Wissenschaftlern aller Län<strong>de</strong>r herstellen sowie die mit <strong>de</strong>r<br />

Jagd und <strong>de</strong>r Erhaltung <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s zusammenhängen<strong>de</strong>n Probleme im Rahmen<br />

einer nachhaltigen Nutzung <strong>de</strong>r Tierwelt untersuchen. Er versteht sich<br />

als Beratungs- und Bin<strong>de</strong>glied zwischen <strong>de</strong>n Nationen. Der CIC setzt sich aus<br />

Vertretern <strong>de</strong>r Staats- und Regierungsstellen, Vertretern <strong>de</strong>s Öffentlichen<br />

Rechts sowie aus privaten Organisationen und Einzelpersonen zusammen.<br />

Die Interessen <strong>de</strong>s DJV im CIC wer<strong>de</strong>n insbeson<strong>de</strong>re durch DJV-Präsidiumsmitglied<br />

Lan<strong>de</strong>sjägermeister A.H. Neuhaus vertreten. Darüber hinaus sind<br />

DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Baron Heereman sowie die Vizepräsi<strong>de</strong>nten Dr. Bethe, Dr. Vocke<br />

und DJV-Präsidiumsmitglied Weinlig-Hagenbeck in diesem Gremium tätig.<br />

Die diesjährige CIC-Generalversammlung fand im Mai auf Einladung <strong>de</strong>r<br />

Deutschen Delegation in Berlin statt. Der DJV wur<strong>de</strong> bei dieser Tagung durch<br />

DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Baron Heereman, LJM Neuhaus sowie zeitweise durch die Herren<br />

Weinlig-Hagenbeck und Dr. Bethe vertreten. Der DJV konnte u.a. über<br />

seine Arbeit berichten und eine mehrsprachige Broschüre zum Thema „Wissenswertes<br />

über Wild, Jagd und Jäger in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland“<br />

bereitstellen. Dass die Verwaltungsarbeit <strong>de</strong>s CIC von Paris nach Budapest<br />

verlegt wur<strong>de</strong>, hat sich als erfolgreich herausgestellt. Die Aufbauarbeit <strong>de</strong>s<br />

neuen Büros macht zügig Fortschritte, Effektivität und Schlagkraft <strong>de</strong>r<br />

Geschäftsstelle konnten verbessert wer<strong>de</strong>n.<br />

Internationale Jagdkonferenz<br />

Die IJK ist ein satzungsloser Zusammenschluss <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschsprachigen Jagdverbän<strong>de</strong><br />

mit <strong>de</strong>m Ziel, <strong>de</strong>n Informations- und Gedankenaustausch zu pflegen<br />

und auf einer jährlichen Arbeitstagung ein Schwerpunktthema gemeinsam<br />

zu beraten. Die IJK <strong>2000</strong> fand auf Einladung <strong>de</strong>r Luxemburger Jäger in<br />

Lipperscheid statt und befasste sich mit <strong>de</strong>m Thema „Rote Listen – Sinn o<strong>de</strong>r<br />

Unsinn?“ In einer Schlusserklärung wur<strong>de</strong> festgestellt, dass Rote Listen als<br />

Mahnung zur Gefährdungssituation <strong>de</strong>r Arten wertvolle Hinweise liefern können,<br />

die als Information für die Öffentlichkeit, als Bewertung von Lebensräumen<br />

sowie als Entscheidungshilfen für Institutionen bei Eingriffen in die<br />

Natur berücksichtigt wer<strong>de</strong>n können. Eine Überprüfung <strong>de</strong>r Listen <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Län<strong>de</strong>r und <strong>de</strong>r aufgeführten Arten hat <strong>de</strong>utlich wer<strong>de</strong>n lassen, dass<br />

unterschiedliche Kriterien und Gefährdungsstufen angewandt wur<strong>de</strong>n und<br />

die Roten Listen nicht immer <strong>de</strong>n letzten Stand <strong>de</strong>r Situation wie<strong>de</strong>rgeben.<br />

Hier bedarf es weiterer Anpassung und Harmonisierung <strong>de</strong>r Arbeiten in Europa.<br />

Den Text <strong>de</strong>r Resolution fin<strong>de</strong>n Sie im Anhang.<br />

Forum Waffenrecht<br />

Das Forum Waffenrecht ist ein Zusammenschluss zahlreicher am jagd- und<br />

sportlichen Schießen interessierter Verbän<strong>de</strong> und Organisationen sowie Unter-


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

nehmern und Personen <strong>de</strong>r zivilen Waffenbranche. Das Forum Waffenrecht<br />

arbeitet eng mit <strong>de</strong>m DJV und <strong>de</strong>n Deutschen Schützenbund zusammen. In<br />

zahlreichen Beratungen mit zuständigen Ministerien, insbeson<strong>de</strong>re mit <strong>de</strong>m<br />

Bun<strong>de</strong>sinnenministerium wur<strong>de</strong>n Verhandlungen und Gespräche geführt und<br />

die Positionen zum WaffG sowohl vom Forum wie auch von DJV und DSB<br />

<strong>de</strong>utlich vorgetragen. Ein jetzt vorliegen<strong>de</strong>r erster Arbeitsentwurf <strong>de</strong>r Novellierung<br />

<strong>de</strong>s Waffengesetzes hat gezeigt, dass die Verhandlungen auf fruchtbaren<br />

Bo<strong>de</strong>n gefallen sind und ein Arbeitsentwurf entstan<strong>de</strong>n ist, <strong>de</strong>r Grundlage<br />

weiterer Fachgespräche sein kann.<br />

Die gemeinsame Arbeit und die enge Abstimmung zwischen Forum, DJV<br />

und DSB hat Früchte getragen.<br />

Bun<strong>de</strong>sverband Schießstätten<br />

Aufgabe und Zweck <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>r 1995 gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>, ist die För<strong>de</strong>rung<br />

und Interessenvertretung <strong>de</strong>r Betreiber von Schießstätten für sportliches<br />

und jagdliches Schießen. Der DJV ist Gründungsmitglied <strong>de</strong>s BVS.<br />

Die Arbeit <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s hat sich als unverzichtbar erwiesen, um <strong>de</strong>n zahlreichen<br />

beabsichtigten Einschränkungen und Auflagen auf <strong>de</strong>n Schießstän<strong>de</strong>n<br />

entgegenzuwirken. Insbeson<strong>de</strong>re im Hinblick auf die Auswirkungen <strong>de</strong>s<br />

Bun<strong>de</strong>s-Bo<strong>de</strong>nschutzgesetzes wird die weitere Nutzung von Blei o<strong>de</strong>r evtl.<br />

alternativer Stoffe, die auf Schießstän<strong>de</strong>n Verwendung fin<strong>de</strong>n, im Vor<strong>de</strong>rgrund<br />

<strong>de</strong>r Beratung stehen, wobei speziell bei Neu- und Umbau von Schießstandanlagen<br />

das Recycling <strong>de</strong>r Schrote einen Schwerpunkt bil<strong>de</strong>t, um somit<br />

eine umweltverträgliche und nachhaltige Nutzung von Schießstandanlagen<br />

zu gewährleisten.<br />

Im Berichtsjahr wur<strong>de</strong> eine eingehen<strong>de</strong> Beratung im DJV-Präsidium mit <strong>de</strong>m<br />

BVS und seinen Vertretern durchgeführt. Festgestellt wur<strong>de</strong>, dass die Arbeit<br />

<strong>de</strong>s BVS als wertvoll und unerlässlich zu bezeichnen ist.<br />

Das DJV-Präsidium empfiehlt daher:<br />

• Alle Schießstandbetreiber, die noch nicht Mitglied im BVS sind, wer<strong>de</strong>n<br />

gebeten, dort einzutreten.<br />

• Schießstandbetreiber, ob Jäger o<strong>de</strong>r Sportschützen, sollten möglichst<br />

gemeinsam ihre Schießstätten führen.<br />

• Schießstandbetreiber sollten in Abstimmung mit <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sjagdverband<br />

und <strong>de</strong>m BVS eine Dokumentation über die Situation <strong>de</strong>r Schießstän<strong>de</strong><br />

erstellen, bevor <strong>de</strong>r Zeitdruck eines behördlichen Verfahrens beginnt.<br />

• Lage- und Flächennutzungspläne sollten beschafft wer<strong>de</strong>n.<br />

• Lärmpegelmessungen sollten vorgenommen und evtl. Gutachten erstellt<br />

wer<strong>de</strong>n lassen.<br />

• Die vorhan<strong>de</strong>nen, lokalen Entsorgungswege für Wurfscheibenreste u.Ä.<br />

sollten verbessert wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Schießstandbetreiber vor Ort sollten keine Vereinbarung über die Verwendung<br />

alternativer Munition mit <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>nschutzbehör<strong>de</strong>n treffen. Es sollten<br />

auch keine wesentlichen Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Schießbetriebes ohne Rücksprache<br />

mit <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>m BVS vorgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

11


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

12<br />

Die Schießstandbetreiber sollten sich sofort mit ihrem Lan<strong>de</strong>sjagdverband und<br />

<strong>de</strong>m BVS in Verbindung setzen, wenn insbeson<strong>de</strong>re Bo<strong>de</strong>nschutzbehör<strong>de</strong>n<br />

vorstellig wer<strong>de</strong>n, damit vor Ort keine Präze<strong>de</strong>nzfälle geschaffen wer<strong>de</strong>n.<br />

DEVA<br />

Die sachdienliche, konstruktive vertrauensvolle Zusammenarbeit kennzeichnet<br />

<strong>de</strong>n Kontakt und die Mitarbeit zur DEVA [Deutsche Versuchs- und Prüf-<br />

Anstalt für Jagd- und Sportwaffen (DEVA) e.V.] in allen Fragen <strong>de</strong>s jagdlichen<br />

Schießwesens. Neben <strong>de</strong>n Fragen zur Verwendung von Blei o<strong>de</strong>r alternativen<br />

Stoffen auf Schießstandanlagen, <strong>de</strong>n Auswirkungen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s-Bo<strong>de</strong>nschutzgesetzes,<br />

<strong>de</strong>r Schallpegelmessung und <strong>de</strong>s Lärmschutzes und <strong>de</strong>r Sicherheit<br />

auf Schießstandanlagen wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r DEVA auch ein Merkblatt für<br />

Schießstandaufsichten für <strong>de</strong>n DJV erarbeitet, das in <strong>de</strong>n DJV-Gremien beraten<br />

und <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n zur Verfügung gestellt wur<strong>de</strong>.<br />

Zur Neufassung <strong>de</strong>r TA-Lärm hat die DEVA für <strong>de</strong>n DJV eine <strong>de</strong>taillierte Stellungnahme<br />

abgegeben und an <strong>de</strong>n Beratungen teilgenommen. Auch bei waffentechnischen<br />

Fragen im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Unfallverhütungsvorschrift<br />

„Jagd“ arbeitete die DEVA eng mit <strong>de</strong>m DJV zusammen und gab wertvolle<br />

Anregungen. DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt Wilhelm Holsten vertritt auch als Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s DJV-Ausschusses „Jagdliches Schießwesen“ <strong>de</strong>n DJV im Präsidium<br />

<strong>de</strong>r DEVA.<br />

Jagdgenossenschaften<br />

Das Jagdrecht als ein untrennbar mit <strong>de</strong>m Eigentum an Grund und Bo<strong>de</strong>n verbun<strong>de</strong>nes<br />

Recht steht immer stärker in <strong>de</strong>r Diskussion. Die Appelle <strong>de</strong>s DJV<br />

und <strong>de</strong>r LJV’s zur Gründung eigener Verbän<strong>de</strong>, die die Bewahrung <strong>de</strong>s mit<br />

Grund und Bo<strong>de</strong>n verbun<strong>de</strong>nen Jagdrechts in <strong>de</strong>n Mittelpunkt ihrer Arbeit<br />

stellen, wur<strong>de</strong> in vielen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn aufgegriffen.<br />

Es gelang im Berichtsjahr, dass sich die Jagdgenossenschaft und Eigenjagdbesitzer<br />

zu einer Bun<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft zusammengefun<strong>de</strong>n haben. Ziel<br />

dieser Arbeitsgemeinschaft ist die Wahrung <strong>de</strong>r Interessen <strong>de</strong>r Jagdgenossenschaften<br />

und Eigenjagdbesitzer in Staat und Gesellschaft, insbeson<strong>de</strong>re<br />

gegenüber Bun<strong>de</strong>stag, Bun<strong>de</strong>sregierung, Behör<strong>de</strong>n, Organisationen und Institutionen,<br />

auch auf europäischer Ebene. Darüber hinaus dient sie <strong>de</strong>r Wahrung<br />

und Sicherung <strong>de</strong>s jetzigen bewährten Jagdrechtssystems mit seiner<br />

Bindung an das Grun<strong>de</strong>igentum.<br />

Zum Vorsitzen<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong> Bernhard Haase gewählt. Die Geschäftsführung <strong>de</strong>r<br />

neuen Bun<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft liegt beim Deutschen Bauernverband. Da<br />

die Arbeitsgemeinschaft die Position vertritt, dass die Jagd als nachhaltige<br />

Nutzung von Naturgütern im Einklang mit internationalen Normen und Vereinbarungen<br />

steht (Übereinkommen über die biologische Vielfalt, Rio 1992,<br />

Ramsar-Konvention von 1971), stärkt sie somit die politischen Anliegen <strong>de</strong>r<br />

Jägerschaft.<br />

Deutscher Verkehrssicherheitsrat<br />

Seit Jahren ist <strong>de</strong>r DJV Mitglied im Deutschen Verkehrssicherheitsrat, um sich<br />

in <strong>de</strong>n zuständigen Ausschüssen mit <strong>de</strong>r Verkehrsunfallproblematik im Hin-


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

blick auf Wild zu befassen und vorbeugen<strong>de</strong> Maßnahmen zu treffen. So wur<strong>de</strong><br />

zum einen erreicht, dass die Bepflanzung an <strong>de</strong>n Straßenrän<strong>de</strong>rn nicht mit<br />

bevorzugten Wildäsungsflächen vorgenommen wird, son<strong>de</strong>rn ein Um<strong>de</strong>nkungsprozess<br />

eingeleitet wur<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r dazu führt, künftig weniger attraktive<br />

Pflanzen und Gräser für das Wild an Straßenrän<strong>de</strong>rn auszubringen.<br />

Darüber hinaus sind neue Plakate entwickelt wor<strong>de</strong>n, die auch bei Dunkelheit<br />

(retroreflektierend) an beson<strong>de</strong>rs gefährlichen Stellen auf Wildwechsel<br />

hinweisen. Gemeinsam mit <strong>de</strong>m ADAC und <strong>de</strong>m Deutschen Verkehrssicherheitsrat<br />

wur<strong>de</strong>n anlässlich einer Pressekonferenz die Plakate vorgestellt.<br />

DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt Michael konnte bei einer Pressekonferenz in Mainz die<br />

Interessen <strong>de</strong>s DJV vertreten.<br />

Im Ausschuss <strong>de</strong>s Verkehrssicherheitsrats wird <strong>de</strong>r DJV durch Herrn Kerzel,<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Ausschusses „Revier- und Wildschutz“ <strong>de</strong>s LJV Bayern,<br />

vertreten. Hinzuweisen ist noch, dass in Kürze – zusammen mit <strong>de</strong>m ADAC<br />

und <strong>de</strong>m Deutschen Verkehrssicherheitsrat – ein Pilotprojekt auf <strong>de</strong>n Weg<br />

gebracht wird, das das wil<strong>de</strong> Parken in <strong>de</strong>r freien Natur lenkt und Naturparkplätze<br />

schafft, auf <strong>de</strong>nen Hinweise auf das Verhalten <strong>de</strong>r freileben<strong>de</strong>n<br />

Tierwelt gegeben wer<strong>de</strong>n.<br />

Fangjagd<br />

International wird das Thema Fangjagd ständig diskutiert. So arbeitet <strong>de</strong>r DJV<br />

in einem Arbeitskreis „Tierfallen“ mit, <strong>de</strong>r am Deutschen Institut für Normung<br />

eingerichtet ist. Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Beratungen wer<strong>de</strong>n dann in die internationalen<br />

Gremien eingebracht, in <strong>de</strong>r die sogenannten ISO-Normen entwickelt<br />

und festgelegt wer<strong>de</strong>n. Für <strong>de</strong>n DJV nimmt im internationalen Normungsbereich<br />

Prof. Pohlmeyer, Leiter <strong>de</strong>s Instituts für Wildtierforschung <strong>de</strong>r Universität<br />

Hannover und Vizepräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjägerschaft Nie<strong>de</strong>rsachsen,<br />

die Interessen wahr. Die in <strong>de</strong>n internationalen Normungen vorliegen<strong>de</strong>n Positionen<br />

beinhalten die in Deutschland vertretene Meinung zur Fangjagd und<br />

wer<strong>de</strong>n von daher begrüßt.<br />

Darüber hinaus arbeitet <strong>de</strong>r DJV in einer von <strong>de</strong>r Europäischen Kommission<br />

eingerichteten Arbeitsgruppe zum Thema Fangjagd mit, in <strong>de</strong>r für die Kommission<br />

die Grundlagen <strong>de</strong>r Fangjagd in <strong>de</strong>n EU-Mitgliedslän<strong>de</strong>rn und die<br />

praktischen Anwendungsmetho<strong>de</strong>n dargelegt wer<strong>de</strong>n.<br />

Unfallverhütungsvorschrift „Jagd“ (UVV Jagd)<br />

Seit Mitte <strong>de</strong>r 90er Jahre wur<strong>de</strong> über eine Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r UVV Jagd diskutiert.<br />

Der Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>r Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften, <strong>de</strong>m<br />

eigenständige Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong> angehören, ist fe<strong>de</strong>rführend für diese Vorschriften,<br />

die in <strong>de</strong>n Gremien <strong>de</strong>r Berufsgenossenschaften intern erörtert wer<strong>de</strong>n.<br />

Ein Mitspracherecht von Verbän<strong>de</strong>n, bzw. insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>s DJV, gibt es<br />

nicht. Der DJV hat frühzeitig seine Mitarbeit angeboten und konnte in zahlreichen<br />

Gesprächen seine Position in interne Sitzungen einbringen.<br />

Dennoch ist es nicht gelungen, in <strong>de</strong>r abschließen<strong>de</strong>n Fassung alle Positionen<br />

<strong>de</strong>r Jägerschaft zu berücksichtigen, so dass die überraschend En<strong>de</strong> Dezember<br />

herausgegebene Neufassung <strong>de</strong>r UVV Jagd berechtigterweise zu Protesten<br />

<strong>de</strong>r Jägerschaft führte. Der DJV und seine Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong> haben in<br />

massiven Stellungnahmen und Beschwer<strong>de</strong>n erreicht, dass zumin<strong>de</strong>st in <strong>de</strong>r<br />

13


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

14<br />

Frage <strong>de</strong>r Durchgeh- und Treiberschützen Än<strong>de</strong>rungen eingeführt wer<strong>de</strong>n,<br />

die für die jetzt im Herbst beginnen<strong>de</strong>n Treib- und Gesellschaftsjag<strong>de</strong>n Anwendung<br />

fin<strong>de</strong>n.<br />

Darüber hinaus wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>m DJV zugesagt, eine Überarbeitung <strong>de</strong>r UVV Jagd<br />

gemeinsam mit <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n vorzunehmen und <strong>de</strong>r Berufsgenossenschaft<br />

dann zuzuleiten. Derzeit arbeitet eine DJV-Arbeitsgruppe einen<br />

Entwurf aus.


Rechtliche Angelegenheiten<br />

auf Ebene <strong>de</strong>s Europarates:<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

Rechtlich ins Leere laufen jüngere Versuche von Vertretern an<strong>de</strong>rer Naturschutzverbän<strong>de</strong>,<br />

die als Grun<strong>de</strong>igentümer Mitglied einer Jagdgenossenschaft<br />

sind, ein Urteil vom 29. April <strong>1999</strong> <strong>de</strong>s Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte<br />

<strong>de</strong>s Europarates für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.<br />

Französische Grun<strong>de</strong>igentümer hatten vor <strong>de</strong>n Gerichten ihres Lan<strong>de</strong>s<br />

erfolglos versucht, eine Jagdausübung auf ihrem Grundbesitz zu verhin<strong>de</strong>rn.<br />

Nach französischem Recht müssen Grun<strong>de</strong>igentümer mit Grundbesitz unterhalb<br />

einer bestimmten Min<strong>de</strong>stgröße dul<strong>de</strong>n, dass Jäger ihre Grundstücke<br />

jagdlich nutzen, während Eigentümer größerer Grundstücke einer Jagdausübung<br />

auf ihrem Grund und Bo<strong>de</strong>n wi<strong>de</strong>rsprechen dürfen.<br />

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte sah durch diese Ungleichbehandlung<br />

<strong>de</strong>r Eigentümer kleinerer und größerer Grundstücke die Konvention<br />

zum Schutz <strong>de</strong>r Menschenrechte und Grundfreiheiten, und zwar u.a.<br />

das dort nie<strong>de</strong>rgelegte Diskriminierungsverbot, verletzt. Dies erfolge willkürlich,<br />

weil die Ungleichbehandlung nicht durch ein öffentliches Interesse<br />

gerechtfertigt sei. Die flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong> Jagd zur sinnvollen Nutzung <strong>de</strong>r Wildbestän<strong>de</strong><br />

komme als öffentliches Interesse nicht in Betracht. Denn wenn <strong>de</strong>m<br />

französischen Recht <strong>de</strong>r Gedanke sinnvoller Wildbewirtschaftung zugrun<strong>de</strong><br />

läge, wäre sie auf größeren Grundflächen genauso unerlässlich wie auf kleineren<br />

und die Ungleichbehandlung wäre nicht gesetzlich legitimiert.<br />

Die Gerichtsentscheidung wirkt nicht gegen die Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland,<br />

weil Frankreich Antragsgegner war. Das Urteil ist auch nicht auf <strong>de</strong>utsche<br />

Verhältnisse übertragbar.<br />

Die <strong>de</strong>m Gerichtsurteil zugrun<strong>de</strong> liegen<strong>de</strong> Ungleichbehandlung von<br />

Eigentümern größerer und kleinerer Grundstücke besteht in Deutschland nicht.<br />

Das Bun<strong>de</strong>sjagdgesetz geht vielmehr davon aus, dass grundsätzlich auf allen<br />

Grundflächen - unabhängig von ihrer Größe – die Jagd ausgeübt wer<strong>de</strong>n darf<br />

und muss, wenn die Grundstücke Jagdbezirken angehören. Diese entstehen<br />

bun<strong>de</strong>sweit kraft Gesetzes.<br />

Die in <strong>de</strong>n Jagdbezirken erfolgen<strong>de</strong> Jagdausübung ist auch unverzichtbar.<br />

Sie ist Voraussetzung für artenreiche Wildbestän<strong>de</strong>, <strong>de</strong>nn ohne Jagdausübung<br />

wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Naturhaushalt empfindlich gestört. Wür<strong>de</strong> man einzelne Gebiete<br />

von <strong>de</strong>r Jagd ausnehmen, wäre zu<strong>de</strong>m die vom Bun<strong>de</strong>sjagdgesetz gefor<strong>de</strong>rte<br />

Regulierung <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s nicht möglich, Wildschä<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>n völlig außer<br />

Kontrolle geraten und insbeson<strong>de</strong>re die land- und forstwirtschaftliche Nutzung<br />

unvertretbar beeinträchtigen.<br />

Der DJV hatte sowohl das Urteil als auch die DJV-Stellungnahme dazu an<br />

die Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Bitte übersandt, bei<strong>de</strong>s <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>s-Landwirtschaftsministerium<br />

sowie <strong>de</strong>n mittleren Jagdbehör<strong>de</strong>n zur Verfügung zu<br />

stellen. Dadurch soll verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, dass Jagdgegner unter Berufung auf<br />

das Gerichtsurteil bei <strong>de</strong>n zuständigen Jagdbehör<strong>de</strong>n durchsetzen, dass ihnen<br />

gehören<strong>de</strong> Flächen aus <strong>de</strong>r Jagdgenossenschaft rechtswidrig ausschei<strong>de</strong>n.<br />

15


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

16<br />

auf EU-Ebene:<br />

Im sogen. Antijagdjahr <strong>1999</strong> hatte das „Komitee gegen <strong>de</strong>n Vogelmord“ das<br />

Umweltkommissariat <strong>de</strong>r EU mit <strong>de</strong>r Bitte angeschrieben, ein Vertragsverletzungsverfahren<br />

gegen die Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland wegen angeblicher<br />

Nichtumsetzung <strong>de</strong>r Vogelrichtlinie in das <strong>de</strong>utsche Recht einzuleiten. In <strong>de</strong>r<br />

Folge dieses Vorstoßes wur<strong>de</strong>n in jüngster Zeit auch Abgeordnete <strong>de</strong>s Europäischen<br />

Parlaments mit <strong>de</strong>r Bitte angeschrieben, sich <strong>de</strong>r Angelegenheit<br />

anzunehmen. Ziel <strong>de</strong>r Angriffe ist das <strong>de</strong>utsche Jagdrecht. So wird u.a. behauptet,<br />

seltene Vogelarten wie etwa das Auer- und Birkwild wür<strong>de</strong>n in Deutschland<br />

bejagt. Auch sei es mit EU-Recht nicht vereinbar, wenn Vogelarten, für<br />

die beson<strong>de</strong>re Schutzmaßnahmen hinsichtlich ihrer Lebensräume nach <strong>de</strong>r<br />

Vogelrichtlinie ergriffen wer<strong>de</strong>n müssten, <strong>de</strong>m Jagdrecht unterlägen.<br />

In ihrer Stellungnahme vom 17. Dezember <strong>1999</strong> wies die Bun<strong>de</strong>sregierung<br />

gegenüber <strong>de</strong>r Europäischen Kommission darauf hin, dass die Behauptungen<br />

<strong>de</strong>s Komitees gegen <strong>de</strong>n Vogelmord nahezu vollständig falsch seien. Ergänzend<br />

dazu informierte <strong>de</strong>r DJV Abgeordnete <strong>de</strong>s Europäischen Parlaments im<br />

Rahmen einer Stellungnahme, damit auch von dieser Seite <strong>de</strong>r unberechtigten<br />

Einleitung eines Vertragsverletzungsverfahrens entgegengewirkt wer<strong>de</strong>n<br />

kann.<br />

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Europäische Kommission nunmehr verhält.<br />

Von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung wur<strong>de</strong> ihr gegenüber zum Ausdruck gebracht,<br />

dass im Jahre <strong>2000</strong> die Bun<strong>de</strong>sjagdzeitenverordnung (BJagdZVO) im Hinblick<br />

auf die Jagdzeit von Tauben und Möwen novelliert wer<strong>de</strong>n wird. Ringel- und<br />

Türkentauben sowie Lach-, Sturm-, Silber-, Mantel- und Heringsmöwen dürfen<br />

nach <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeit gelten<strong>de</strong>n BJagdZVO bis zum 30. April bejagt wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese Jagdzeit reicht aber in die jeweiligen Nistzeiten hinein, weshalb Än<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r BJagdZVO notwendig sind, damit diese mit <strong>de</strong>r Vogelrichtlinie<br />

vereinbar ist, die ein Jagdverbot während <strong>de</strong>r Nist-, Brut- und Aufzuchtszeit<br />

vorschreibt. Diese Än<strong>de</strong>rung ist für die Bun<strong>de</strong>sregierung nach <strong>de</strong>n Vorgaben<br />

<strong>de</strong>r EU zwingend erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

auf Bun<strong>de</strong>sebene:<br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Produkthaftungsgesetzes<br />

Bis Dezember d.J. muss eine Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Gesetzes über die Haftung für<br />

fehlerhafte Produkte (Produkthaftungsgesetz) erfolgt sein. Die Än<strong>de</strong>rung ist<br />

durch eine Novelle <strong>de</strong>r Produkthaftungsrichtlinie <strong>de</strong>r EU im Jahre <strong>1999</strong> veranlasst<br />

wor<strong>de</strong>n. Die Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Produkthaftungsgesetzes wird zur Folge<br />

haben, dass ein Jäger künftig im Wege <strong>de</strong>r Gefährdungshaftung, d.h. ohne<br />

Verschul<strong>de</strong>n, für gesundheitlich be<strong>de</strong>nkliches Wildbret von einem Verbraucher<br />

auf Scha<strong>de</strong>nsersatz in Anspruch genommen wer<strong>de</strong>n kann, wenn dadurch<br />

z.B. eine Gesundheitsbeeinträchtigung bei diesem hervorgerufen wur<strong>de</strong>. Die<br />

Ersatzpflicht <strong>de</strong>s Jägers ist u.a. nur dann ausgeschlossen, wenn er beweisen<br />

kann, dass das Wildbret <strong>de</strong>n Fehler, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Scha<strong>de</strong>n verursacht hat, noch<br />

nicht hatte, als er es in Verkehr brachte, o<strong>de</strong>r dass <strong>de</strong>r Fehler nach <strong>de</strong>m Stand<br />

<strong>de</strong>r Wissenschaft und Technik in <strong>de</strong>m Zeitpunkt, in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Jäger es in Verkehr<br />

brachte, nicht erkannt wer<strong>de</strong>n konnte.


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

Der DJV hatte in seinen Stellungnahmen im Rahmen <strong>de</strong>s Verfahrens zur<br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r EU-Richtlinie die Einführung einer solchen Gefährdungshaftung<br />

zusammen mit <strong>de</strong>r FACE und <strong>de</strong>m Deutschen Bauernverband strikt abgelehnt.<br />

Die Jägerschaft hatte darauf hingewiesen, dass die EU-Produkthaftungsrichtlinie<br />

<strong>de</strong>m Schutz <strong>de</strong>r Verbraucher vor Gefahren diene, die mit <strong>de</strong>r<br />

industriellen Produktion zusammenhängen wür<strong>de</strong>n. Es sei von daher ungerechtfertigt,<br />

<strong>de</strong>n Jäger ohne Verschul<strong>de</strong>n für sein „Produkt“, nämlich Wildbret,<br />

haften zu lassen, <strong>de</strong>ssen Hersteller die Natur selbst sei, auf <strong>de</strong>ssen<br />

„Produktion“ <strong>de</strong>r Jäger also keinen Einfluss habe. Jedoch konnten Jäger und<br />

Landwirte ihre Vorstellungen letztlich nicht durchsetzen. Zwar sprach sich die<br />

<strong>de</strong>utsche Bun<strong>de</strong>sregierung auch auf Betreiben <strong>de</strong>s DJV gegen die Richtlinienän<strong>de</strong>rung<br />

aus, diese Position wur<strong>de</strong> aber von <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Mitgliedstaaten<br />

nicht geteilt, so dass die notwendige qualifizierte Mehrheit zur Än<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r Richtlinie zustan<strong>de</strong> kam.<br />

Wie <strong>de</strong>r DJV aber inzwischen abklären konnte, wird die zum Jahresen<strong>de</strong><br />

eintreten<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Rechtslage für die Jäger <strong>de</strong>shalb grundsätzlich ohne<br />

Folgen sein, weil die üblicherweise eintreten<strong>de</strong>n Risiken von <strong>de</strong>r Jagdhaftpflichtversicherung<br />

abge<strong>de</strong>ckt sind, also insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r ohnehin eher selten<br />

vorkommen<strong>de</strong> Fall <strong>de</strong>r Abgabe wildbrethygienisch nicht einwandfreien<br />

Wildbrets an einen Verbraucher mit <strong>de</strong>r Folge einer gesundheitlichen Beeinträchtigung<br />

bei diesem. Auch von einer höheren Jagdhaftpflichtprämie auf<br />

Grund <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Produkthaftungsgesetzes dürfte nicht auszugehen<br />

sein.<br />

Novelle <strong>de</strong>s Waffengesetzes<br />

In dieser Legislaturperio<strong>de</strong> soll das Waffengesetz novelliert wer<strong>de</strong>n. Ziel <strong>de</strong>r<br />

Bun<strong>de</strong>sregierung ist es zum einen, ein möglichst klares, übersichtliches und<br />

auch umfangmäßig <strong>de</strong>utlich reduziertes Waffengesetz zu schaffen. Zum an<strong>de</strong>ren<br />

sieht die Bun<strong>de</strong>sregierung grundlegen<strong>de</strong>n Neuregelungsbedarf.<br />

Der DJV ist seit<strong>de</strong>m im ständigen Dialog mit <strong>de</strong>m Gesetzgeber, <strong>de</strong>n beteiligten<br />

Ministerien und Parteien. Insbeson<strong>de</strong>re fan<strong>de</strong>n im Oktober <strong>1999</strong> und<br />

im Februar d. J. Spitzengespräche mit Bun<strong>de</strong>sminister Schily bzw. seinen<br />

Staatssekretären einerseits und Vertretern <strong>de</strong>r betroffenen Verbän<strong>de</strong>, also<br />

auch <strong>de</strong>s DJV, an<strong>de</strong>rerseits statt. Die Sitzungen dienten <strong>de</strong>r internen Information<br />

und <strong>de</strong>s Austausches <strong>de</strong>r unterschiedlichen Standpunkte. In allen<br />

Gesprächen Stellungnahmen wies <strong>de</strong>r DJV darauf hin, dass Jäger, Sportschützen,<br />

Waffensammler und sonstige Besitzer legaler, staatlich registrierter<br />

Waffen keinerlei Gefahr für die innere Sicherheit darstellen. Waffenmissbrauch<br />

und Diebstahlsquote sind in diesem Bereich völlig unbe<strong>de</strong>utend. Deshalb<br />

erzeugen staatliche Restriktionen nur eine vermeintliche Sicherheit, die allerdings<br />

<strong>de</strong>n legalen Waffenbesitzern das Leben zum Teil erheblich erschweren<br />

und das grundgesetzlich geschützte Eigentum unnötig beschnei<strong>de</strong>n. Nutznießer<br />

restriktiver Regelungen wird hingegen <strong>de</strong>r illegale Waffenbesitz sein,<br />

<strong>de</strong>ssen Umfang dadurch weiter zunimmt. Deswegen steht <strong>de</strong>r DJV auf <strong>de</strong>m<br />

Standpunkt, dass <strong>de</strong>r Staat künftig konsequent und schärfer als bisher gegen<br />

<strong>de</strong>n Waffenmissbrauch vorgehen muss. In diesem Zusammenhang ist vor<br />

allem an wesentlich härtere Strafen für die Verwendung von Schusswaffen<br />

bei Straftaten zu <strong>de</strong>nken.<br />

17


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

18<br />

Mitte Juli d. J. legte das Bun<strong>de</strong>sinnenministerium einen Arbeitsentwurf<br />

(Stand: 20. Juli <strong>2000</strong>) vor, <strong>de</strong>r noch nicht <strong>de</strong>n Status eines sog. Referentenentwurfes<br />

hat. Die Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n aufgefor<strong>de</strong>rt, zu diesem Arbeitsentwurf<br />

Stellung zu nehmen. Vom DJV wur<strong>de</strong> daraufhin eine Stellungnahme<br />

erarbeitet und an die Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Bitte übersandt, gegenüber<br />

<strong>de</strong>m jeweiligen Lan<strong>de</strong>sinnenministerium die Be<strong>de</strong>nken <strong>de</strong>s DJV vorzutragen.<br />

In seiner Stellungnahme weist <strong>de</strong>r DJV u.a. auf die folgen<strong>de</strong>n Punkte<br />

hin:<br />

• Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r in Anlage 2 nie<strong>de</strong>rgelegten Waffenliste müssen im förmlichen<br />

Gesetzgebungsverfahren erfolgen, also auch unter Beteiligung <strong>de</strong>s<br />

Bun<strong>de</strong>stages und nicht im Wege einer Rechtsverordnung, weil diese Än<strong>de</strong>rungen<br />

von grundsätzlicher Be<strong>de</strong>utung sind.<br />

• Wenn ein Jäger seinem Jagdfreund unbürokratisch eine Waffe für eine<br />

Jagdreise verleihen will, darf für <strong>de</strong>n Jagdfreund nicht Voraussetzung sein,<br />

dass ihm bereits eine WBK erteilt wur<strong>de</strong>. Dies wäre überzogen. Ausreichend<br />

ist, wenn er im Besitz eines gültigen Jagdscheins ist.<br />

• Ebenso wie bei Jahresjagdscheininhabern muss auch bei Inhabern von<br />

Jugendjagdscheinen ein Bedürfnis für <strong>de</strong>n Erwerb und Besitz von Langwaffen<br />

ohne weiteres anzunehmen sein. Wenn Jugendjagdscheininhaber<br />

vor <strong>de</strong>m Erwerb einer Langwaffe erst glaubhaft machen müssen, diese<br />

Schusswaffe zur Jagdausübung zu benötigen, können Sie – wenn sie<br />

zunächst keine Jag<strong>de</strong>inladung haben – ihre Schießfertigkeit nicht mit <strong>de</strong>r<br />

eigenen Waffe aufrechterhalten, an<strong>de</strong>rerseits wer<strong>de</strong>n sie an <strong>de</strong>r ersten Jagd,<br />

zu <strong>de</strong>r sie eingela<strong>de</strong>n sind, nicht mit eigener Waffe teilnehmen können,<br />

wenn die behördliche Erlaubnis nicht rechtzeitig vorliegt.<br />

• Der Nachweis <strong>de</strong>r Geeignetheit <strong>de</strong>r Schusswaffe für die Jagdausübung<br />

kommt bei Jahres- und Jugendjagdscheininhabern nicht in Betracht. Dies<br />

wäre angesichts <strong>de</strong>r klaren Regelungen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sjagdgesetzes völlig überflüssig.<br />

Ein Bedürfnis muss vielmehr für Langwaffen (bei Jahres- und Jugendjagdscheininhabern)<br />

und bis zu zwei Kurzwaffen (bei Jahresjagdscheininhabern)<br />

anzunehmen sein, wenn die Waffen nach <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sjagdgesetz<br />

in <strong>de</strong>r jeweils gelten<strong>de</strong>n Fassung zur Ausübung <strong>de</strong>r Jagd nicht verboten<br />

sind.<br />

• Ebenso wie Jahresjagdscheininhaber bedürfen auch die Inhaber eines<br />

Jugendjagdscheins zum Erwerb einer Langwaffe nicht einer vorherigen<br />

Erlaubnis in Form <strong>de</strong>r WBK. Vielmehr ist <strong>de</strong>r gültige Jagdschein auch künftig<br />

als Erwerbserlaubnis anzusehen. Auch die Jugendjagdscheininhaber<br />

haben die anspruchsvolle und schwierige Jägerprüfung abgelegt. Die vorherige<br />

Erteilung einer WBK liegt im übrigen nicht im Sinne <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r<br />

Novelle beabsichtigten Verwaltungsvereinfachung.<br />

• Die Staffelung <strong>de</strong>r Gültigkeit <strong>de</strong>r WBK bei Jägern ist überzogen. Angemessen<br />

erscheint die Ausstellung einer WBK auf Probe, die bei Vorliegen<br />

<strong>de</strong>r Voraussetzungen zurückgenommen o<strong>de</strong>r wi<strong>de</strong>rrufen wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Demgegenüber be<strong>de</strong>utet die vorgesehene Staffelung <strong>de</strong>r Gültigkeit <strong>de</strong>r<br />

WBK eine unbegrün<strong>de</strong>te Steigerung <strong>de</strong>s Verwaltungsaufwan<strong>de</strong>s.<br />

• Es muss unstreitig gestellt wer<strong>de</strong>n, dass Jäger Jagdwaffen auch beim jagdlichen<br />

Schießen auf <strong>de</strong>m Schießstand als Übungs-, Leistungs- und Vergleichsschießen<br />

führen und mit ihnen schießen dürfen.


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

• Die Aufbewahrung von Kurzwaffen darf nicht nur in einem nicht tragbaren<br />

B-Schrank erlaubt sein, son<strong>de</strong>rn auch in einem A-Schrank, <strong>de</strong>r ein Fach<br />

<strong>de</strong>r Sicherheitsstufe B enthält. Denn hierin können die Kurzwaffen ebenfalls<br />

ohne weiteres sicher aufbewahrt wer<strong>de</strong>n.<br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Dritten Verordnung zum Waffengesetz<br />

Die Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Dritten Verordnung zum Waffengesetz (3. WaffV), die<br />

inzwischen in Kraft getreten ist, setzt im Wesentlichen Beschlüsse <strong>de</strong>r Internationalen<br />

Kommission für die Prüfung von Handfeuerwaffen (C.I.P.) in innerstaatliches<br />

Recht um. Es han<strong>de</strong>lt sich hierbei insbeson<strong>de</strong>re um Beschlüsse zur<br />

Verwendung von Stahlschrot. Was die Kennzeichnung von Patronenmunition<br />

betrifft, so muss bei Stahlschrotmunition auf <strong>de</strong>r kleinsten Verpackungseinheit<br />

gemäß § 20 Abs. 1 Nr. 5 <strong>de</strong>r 3. WaffV die Aufschrift angebracht sein<br />

„Achtung, erhöhte Gefahr von Abprallern!“. Dadurch soll <strong>de</strong>r Verwen<strong>de</strong>r auf<br />

die mit Abprallern verbun<strong>de</strong>nen beson<strong>de</strong>ren Gefahren aufmerksam gemacht<br />

wer<strong>de</strong>n. Bei Stahlschrotmunition mit verstärkter Ladung ist nach § 20 Abs. 1<br />

Nr. 7 <strong>de</strong>r 3. WaffV zusätzlich <strong>de</strong>r Hinweis aufzunehmen, dass sie nur aus Läufen<br />

verschossen wer<strong>de</strong>n darf, die <strong>de</strong>r Stahlschrotprüfung unterzogen und mit<br />

<strong>de</strong>m entsprechen<strong>de</strong>n Prüfzeichen versehen sind. Nur wer diese Hochleistungspatronen<br />

verschießen will, muss also seine Waffe einer Stahlschrotprüfung<br />

unterziehen. Bei <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Stahlschrotpatronen ist dies hingegen<br />

nicht notwendig.<br />

Novelle <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetzes<br />

Entsprechend <strong>de</strong>r Koalitionsvereinbarung von SPD und Bündnis 90/Die Grünen<br />

soll das Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetz grundlegend mo<strong>de</strong>rnisiert wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Novelle strebt nach Aussage von Bun<strong>de</strong>sminister Trittin einen Ausgleich zwischen<br />

<strong>de</strong>n Nutzungsinteressen einerseits und <strong>de</strong>m Schutzbedürfnis <strong>de</strong>r Natur<br />

an<strong>de</strong>rerseits an.<br />

Welche Regelungen im Detail geplant sind, ist <strong>de</strong>rzeit noch nicht bekannt.<br />

Von <strong>de</strong>n inzwischen veröffentlichten Eckpunkten sind im Zusammenhang mit<br />

<strong>de</strong>r Jagd folgen<strong>de</strong> von Be<strong>de</strong>utung:<br />

• Aufnahme einer Regelung zur Schaffung eines bun<strong>de</strong>sweiten Biotopverbundsystems,<br />

das sich aus <strong>de</strong>n bereits bestehen<strong>de</strong>n Schutzgebieten sowie<br />

weiteren geeigneten Kern- und Verbundflächen zusammensetzen soll. Die<br />

Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r sollen hierfür min<strong>de</strong>stens 10 % <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sfläche durch geeignete<br />

Maßnahmen (Schutzgebietsregelungen, planungsrechtliche Festlegungen,<br />

Vertragsnaturschutz und an<strong>de</strong>re) dauerhaft sichern.<br />

• Der Schutzteil soll neueren Erfor<strong>de</strong>rnissen angepasst wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r<br />

Entwicklungsgedanke gestärkt wird und <strong>de</strong>r Umgebungsschutz sowie die<br />

Möglichkeit, Schutzgebiete in unterschiedlich geschützte Zonen zu glie<strong>de</strong>rn,<br />

eingeführt wer<strong>de</strong>n. Auch die Nationalparkregelung soll weiter entwickelt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

• Das Artenschutzkapitel soll überarbeitet wer<strong>de</strong>n. So soll <strong>de</strong>r Schutz vor Faunenverfälschung<br />

verbessert und die Vermarktung europäischer Vögel, die<br />

<strong>de</strong>r Natur entnommen wor<strong>de</strong>n sind, eingeschränkt wer<strong>de</strong>n.<br />

Zu Beginn dieses Jahres war <strong>de</strong>r DJV bereits zu einer Anhörung von Vertretern<br />

<strong>de</strong>r Fraktionen <strong>de</strong>r SPD und von Bündnis 90/Die Grünen zusammen mit<br />

19


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

20<br />

an<strong>de</strong>ren Verbän<strong>de</strong>n eingela<strong>de</strong>n. Da Gegenstand <strong>de</strong>r Anhörung u.a. das Thema<br />

Schalenwild und Wald war, wur<strong>de</strong> vom Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s DJV-Schalenwildausschusses,<br />

Lan<strong>de</strong>sjägermeister A. H. Neuhaus, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n DJV auf <strong>de</strong>r<br />

Anhörung vertrat, darauf hingewiesen, dass bei Aufforstungs- o<strong>de</strong>r Naturverjüngungsmaßnahmen<br />

auch langfristig die Bedürfnisse <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s berücksichtigt<br />

wer<strong>de</strong>n müssten, und zwar durch Bereitstellung von Äsungs- und<br />

Deckungsflächen. Zur natürlichen Wal<strong>de</strong>ntwicklung trage die Jägerschaft<br />

dadurch bei, dass sie die Schalenwildbestän<strong>de</strong> in Grenzen halte.<br />

Bei <strong>de</strong>r Novelle <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetzes sind aus Sicht <strong>de</strong>r Jägerschaft<br />

u.a. die folgen<strong>de</strong>n Punkte be<strong>de</strong>utsam:<br />

• Soweit standortbedingt erhöhte Anfor<strong>de</strong>rungen zur Verwirklichung <strong>de</strong>r Ziele<br />

<strong>de</strong>s Naturschutzes zu Einschränkungen <strong>de</strong>r Jagdausübung o<strong>de</strong>r sogar zu<br />

einem Jagdverbot führen (z.B. Schutzgebietsausweisungen), müssen Landund<br />

Forstwirte als Eigenjagdbesitzer bzw. Jagdgenossen die Pachtzinsmin<strong>de</strong>rung<br />

infolge von Einschränkungen <strong>de</strong>r Jagdausübung ausgeglichen<br />

erhalten. Bei einem Jagdverbot ist <strong>de</strong>r Land- und Forstwirt als Eigenjagdbesitzer<br />

o<strong>de</strong>r als Jagdgenosse hinsichtlich <strong>de</strong>s dann zu zahlen<strong>de</strong>n Wildscha<strong>de</strong>ns<br />

schadlos zu stellen. Ansonsten wür<strong>de</strong> kein angemessener Ausgleich<br />

wirtschaftlicher Nachteile für die Land- und Forstwirtschaft erfolgen.<br />

• Es dürfen keine Einschränkungen <strong>de</strong>r Jagdausübung erfolgen, wenn Jäger<br />

Biotope schaffen, die anschließend die Voraussetzungen z.B. eines Natur<strong>de</strong>nkmals<br />

erfüllen. Das Engagement <strong>de</strong>r Jäger wür<strong>de</strong> dadurch bestraft.<br />

• Aufnahme einer Regelung in die Bestimmung über Nationalparke, wonach<br />

unzumutbare Beeinträchtigungen und Interessen <strong>de</strong>r einheimischen Bevölkerung<br />

zu vermei<strong>de</strong>n sind. Denn nur eine interessengerechte Abwägung<br />

zwischen Schutz und Nutzung stärkt die Akzeptanz <strong>de</strong>s Schutzgebiets in<br />

<strong>de</strong>n Augen <strong>de</strong>r Öffentlichkeit.<br />

• Das auf Grund <strong>de</strong>r FFH-Richtlinie EU-weit zu schaffen<strong>de</strong> Netz von Schutzgebieten<br />

wird vom DJV befürwortet. Die Jagd muss aber in diesen Schutzgebieten<br />

einen festen Platz haben. Einschränkungen <strong>de</strong>r Jagd dürfen nur<br />

in <strong>de</strong>m Umfang erfolgen, wie dies <strong>de</strong>r konkret zu bestimmen<strong>de</strong><br />

Schutzzweck ausnahmsweise rechtfertigt.<br />

• Die Trennung <strong>de</strong>r Rechtskreise Jagdrecht/Naturschutzrecht ist beizubehalten.<br />

Das Recht <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r, weitere Tierarten zu bestimmen, die <strong>de</strong>m<br />

Jagdrecht unterliegen (§ 2 Abs. 2 BJG), darf nicht über das Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetz<br />

beschnitten wer<strong>de</strong>n. Dadurch wür<strong>de</strong>n die Kompetenzen <strong>de</strong>r<br />

Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r zu Unrecht beschränkt.<br />

Novelle <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swildschutzverordnung<br />

Im November letzten Jahres tagte in Bonn eine Arbeitsgruppe zur Novelle <strong>de</strong>r<br />

Bun<strong>de</strong>swildschutzverordnung. Auch <strong>de</strong>r DJV war selbstverständlich dazu eingela<strong>de</strong>n.<br />

Der Zweck <strong>de</strong>r Sitzung bestand darin, <strong>de</strong>n Novellierungsbedarf auszuloten.<br />

In <strong>de</strong>r Folge wur<strong>de</strong> vom BML ein Entwurf zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

Bun<strong>de</strong>swildschutzverordnung vorgelegt. Hier ist u.a. vorgesehen, dass ein<br />

<strong>de</strong>utscher Jäger, <strong>de</strong>r von einer Jagd z.B. in Ungarn eine (n) o<strong>de</strong>r mehrere erlegte<br />

Fasanen, Stockenten, Graugänse o<strong>de</strong>r Ringeltauben für seine heimische<br />

Küche mitnehmen will, hierfür einen entsprechen<strong>de</strong>n Vermerk auf einer Einfuhrbescheinigung<br />

benötigt, die er wie<strong>de</strong>rum vorher beantragen muss.


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

In seiner Stellungnahme wies <strong>de</strong>r DJV darauf hin, dass dieser bürokratische<br />

Aufwand nicht gerechtfertigt ist, weil die genannten Vogelarten nicht bedroht<br />

sind.<br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Tollwutverordnung<br />

Derzeit wird die Tollwutverordnung novelliert. Zu <strong>de</strong>m Entwurf <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>slandwirtschaftsministeriums<br />

nahm <strong>de</strong>r DJV Anfang <strong>de</strong>s Jahres ausführlich<br />

Stellung. Insbeson<strong>de</strong>re haben wir uns dagegen ausgesprochen, dass <strong>de</strong>r Jagdausübungsberechtigte<br />

verpflichtet wer<strong>de</strong>n soll, nicht nur seuchenverdächtigen,<br />

son<strong>de</strong>rn auch „sonst auffällig erscheinen<strong>de</strong>n wildleben<strong>de</strong>n Tieren“<br />

nachzustellen. Dadurch wür<strong>de</strong> die Pflicht zur Erlegung und anschließen<strong>de</strong>n<br />

Untersuchung auch auf Wild ausge<strong>de</strong>hnt, dass sich zwar auf Grund einer<br />

Krankheit auffällig verhält, wo aber ein Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Tollwut nicht<br />

gegeben ist, weil die Symptome <strong>de</strong>r Tollwut nicht vorliegen und <strong>de</strong>shalb ein<br />

Seuchenverdacht nicht begrün<strong>de</strong>t ist.<br />

Des Weiteren sprach sich <strong>de</strong>r DJV dagegen aus, bei Füchsen und kleineren<br />

Tieren <strong>de</strong>n ganzen Tierkörper, bei größeren Tieren das Haupt entwe<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r zuständigen Behör<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r einem staatlichen Veterinäruntersuchungsamt<br />

abzuliefern. Zeitaufwand und Fahrtkosten wür<strong>de</strong>n die Ablieferung je<strong>de</strong>s seuchenverdächtigen<br />

Tieres, insbeson<strong>de</strong>re je<strong>de</strong>s tollwutverdächtigen Fuchses, als<br />

praxisfremd und unzumutbar erscheinen lassen. Außer<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> vorgetragen,<br />

dass bei größeren Tieren die Abtrennung <strong>de</strong>s Hauptes zur Untersuchung<br />

auf Tollwut keinesfalls durch <strong>de</strong>n Jäger erfolgen dürfe. Diese Aufgabe müsse<br />

vielmehr durch einen beamteten Tierarzt wahrgenommen wer<strong>de</strong>n. Denn<br />

die mit <strong>de</strong>r Abschärfung <strong>de</strong>s Hauptes verbun<strong>de</strong>ne Eröffnung <strong>de</strong>s Rückenmarkskanals<br />

könne zu einer Infizierung mit Tollwut führen, wenn dies nicht<br />

durch eine entsprechend geschulte Person erfolge.<br />

Das Bun<strong>de</strong>slandwirtschaftsministerium trug diesen Be<strong>de</strong>nken <strong>de</strong>s DJV in<br />

vollem Umfang Rechnung, so dass in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>rzeitigen Entwurf, <strong>de</strong>r noch <strong>de</strong>r<br />

Zustimmung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates bedarf, die angesprochenen problematischen<br />

Punkte nicht mehr enthalten sind. Es soll dabei bleiben, dass <strong>de</strong>r zuständigen<br />

Behör<strong>de</strong> mitzuteilen ist, wo sich bei Füchsen und kleineren Tieren die untersuchungspflichtigen<br />

Tierkörper und bei größeren Tieren das Haupt befin<strong>de</strong>t,<br />

wenn diese nicht <strong>de</strong>r zuständigen Behör<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r einem staatlichen Veterinäruntersuchungsamt<br />

abgeliefert wer<strong>de</strong>n (§ 11 Tollwut-Verordnung).<br />

Im Entwurf ist im übrigen vorgesehen, dass <strong>de</strong>m Jagdausübungsberechtigten<br />

auch die Mitwirkung bei <strong>de</strong>r Auslegung <strong>de</strong>r Impfkö<strong>de</strong>r im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

oralen Immunisierung obliegt. Gegen die Begründung dieser Mitwirkungsverpflichtung<br />

wur<strong>de</strong>n vom DJV keine Be<strong>de</strong>nken erhoben. Zum einen wur<strong>de</strong><br />

bereits vom Oberverwaltungsgericht Münster in einem Urteil vom 10. Juni<br />

<strong>1999</strong> entschie<strong>de</strong>n, dass die Heranziehung eines Jagdausübungsberechtigten<br />

bei <strong>de</strong>r Immunisierung von Füchsen durch Handauslegung <strong>de</strong>r Kö<strong>de</strong>r rechtmäßig<br />

sei. Dies wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Hegeverpflichtung begrün<strong>de</strong>t. Im übrigen wissen<br />

die Jagdausübungsberechtigten am besten, wo sich die Füchse aufhalten,<br />

und können <strong>de</strong>mentsprechend die Kö<strong>de</strong>r auslegen. An<strong>de</strong>renfalls müsste<br />

man in Kauf nehmen, dass frem<strong>de</strong> Personen im Revier zum Zweck <strong>de</strong>r Auslegung<br />

<strong>de</strong>r Impfkö<strong>de</strong>r unterwegs sind. Dies kann nicht im Sinne <strong>de</strong>r Jagdausübungsberechtigten<br />

sein.<br />

21


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

22<br />

Spitzengespräch mit Bun<strong>de</strong>sminister Funke<br />

Am 5. Juni d.J. fand ein Spitzengespräch zwischen <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sminister für<br />

Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Herrn Karl-Heinz Funke, und DJV-<br />

Präsi<strong>de</strong>nt Heereman statt. Bei <strong>de</strong>m Gespräch wur<strong>de</strong>n die oben genannten<br />

jagdpolitischen Fragen erörtert, außer<strong>de</strong>m insbeson<strong>de</strong>re die Flächenstilllegungsproblematik.<br />

Hier besteht Einvernehmen zwischen BML und DJV, dass<br />

im Hinblick auf das Mähen o<strong>de</strong>r Mulchen <strong>de</strong>r Stillegungsflächen einvernehmliche<br />

Regelungen mit <strong>de</strong>n Landwirten über <strong>de</strong>n Zeitpunkt dieser Arbeiten<br />

gesucht wer<strong>de</strong>n sollten, unnötigen Scha<strong>de</strong>n zu vermei<strong>de</strong>n. Das BML wird<br />

mit <strong>de</strong>m DJV und an<strong>de</strong>ren betroffenen Verbän<strong>de</strong>n hierzu eine Arbeitsgruppe<br />

bil<strong>de</strong>n, die einen Lösungsvorschlag erarbeiten soll.<br />

Letztlich erteilten sowohl das BML als auch <strong>de</strong>r DJV einer grundlegen<strong>de</strong>n<br />

Novelle <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sjagdgesetzes, wie sie z.T. von an<strong>de</strong>ren Naturschutzverbän<strong>de</strong>n<br />

insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>m DNR gefor<strong>de</strong>rt wird, eine klare Absage. Denn das<br />

Bun<strong>de</strong>sjagdgesetz ist ein gutes, tragfähiges Gesetz, das durch seine Systematik<br />

<strong>de</strong>n Artenschutz <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Jagdrecht unterliegen<strong>de</strong>n Tierarten im positiven<br />

Sinn beeinflusst.<br />

Jagdrechtstag <strong>1999</strong><br />

Wie je<strong>de</strong>s Jahr fand im Monat November <strong>de</strong>r Jagdrechtstag statt. Die Veranstaltung<br />

<strong>de</strong>r Seminare erfolgt durch <strong>de</strong>n Deutschen Jagdrechtstag im<br />

Zusammenwirken mit <strong>de</strong>m Deutschen Jagdschutz-Verband und <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Anwaltsaka<strong>de</strong>mie im Deutschen Anwaltverein. Veranstaltungsort war<br />

diesmal Romrod (bei Alsfeld) in Hessen. Die jagdrechtlich interessierten Rechtsanwälte,<br />

Notare, Richter, Staatsanwälte, Vertreter von Ministerien und Verbän<strong>de</strong>n<br />

nutzen regelmäßig diese Veranstaltung zur Weiterbildung auf <strong>de</strong>m<br />

Gebiet <strong>de</strong>s Jagdrechts und damit im Zusammenhang stehen<strong>de</strong>r Rechtsgebiete.<br />

Themen waren insbeson<strong>de</strong>re die Grundsätze <strong>de</strong>r Jagdpachtmin<strong>de</strong>rung, die<br />

Jagdpachtmin<strong>de</strong>rung als Folge hoheitlicher Eingriffe unter beson<strong>de</strong>rer Berücksichtigung<br />

<strong>de</strong>r Stellung <strong>de</strong>r Jagdgenossenschaft beim Fernwegebau, <strong>de</strong>r Einfluss<br />

von Störfaktoren auf Wild (wildbiologische Grundlagen, Auswirkungen<br />

auf Jagdwert und Wildscha<strong>de</strong>nssituation, Lösungen in <strong>de</strong>r Praxis, Bewertung<br />

verschie<strong>de</strong>ner Störreize), Wildscha<strong>de</strong>nermittlung im Wald (Grundlagen für<br />

die Aufnahme in <strong>de</strong>r Praxis, Anfor<strong>de</strong>rungen an Gutachten, fachliche Beratung),<br />

Einzelfragen <strong>de</strong>r jagdrechtlichen Praxis, Rotwildmanagement über Lan<strong>de</strong>sgrenzen<br />

hinaus, ausgewählte Deckungsfragen zu Jagdversicherungen,<br />

pauschalieren<strong>de</strong> Wildscha<strong>de</strong>nsersatzklauseln im Lichte <strong>de</strong>s Gesetzes zur<br />

Regelung <strong>de</strong>s Rechts <strong>de</strong>r Allgemeinen Geschäftsbedingungen, Grundzüge<br />

<strong>de</strong>s Forstrechts, Bo<strong>de</strong>n- und Gewässerschutz, Fleischhygienerecht sowie die<br />

Entwicklung <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Jagdrechts im 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt. DJV-Präsi<strong>de</strong>nt<br />

Heereman hielt einen Vortrag über die Arbeit <strong>de</strong>s Deutschen Jagdschutz-<br />

Verban<strong>de</strong>s, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>ssen Naturschutzpolitik, Bildungsinitiative und<br />

Journalistenkampagne.<br />

Rechtsausschuss<br />

Auf seiner Sitzung im Mai d.J. beschäftigte sich <strong>de</strong>r Rechtsausschuss zunächst<br />

mit Vorschlägen <strong>de</strong>s DNR für eine Reform <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sjagdgesetzes. Die Vor-


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

schläge wur<strong>de</strong>n vom Rechtsausschuss als eigentumsfeindlich abgelehnt, weil<br />

sie das mit <strong>de</strong>m Eigentum an Grund und Bo<strong>de</strong>n verbun<strong>de</strong>ne Jagdrecht aushöhlen.<br />

Zusammen mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>slandwirtschaftsministerium steht <strong>de</strong>r DJV<br />

auf <strong>de</strong>m Standpunkt, dass eine Novelle <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sjagdgesetzes nicht notwendig<br />

ist.<br />

Im übrigen behan<strong>de</strong>lte <strong>de</strong>r Rechtsausschuss insbeson<strong>de</strong>re Fragen zur Novellierung<br />

<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetzes, wobei ihm Eckpunkte <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sumweltministeriums<br />

vorlagen.<br />

Ethikkommission<br />

Die Ethikkommission hat sich auf ihren Sitzungen mit folgen<strong>de</strong>n Themen<br />

beschäftigt:<br />

• Schießen in <strong>de</strong>r Jägerprüfung:<br />

Ziel <strong>de</strong>r Ethikkommission ist es, eine Empfehlung <strong>de</strong>s DJV an die Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong><br />

im Hinblick auf eine Vereinheitlichung <strong>de</strong>r Schießanfor<strong>de</strong>rungen<br />

in <strong>de</strong>r Jägerprüfung zu erarbeiten.<br />

• Jagdgatter:<br />

Jagdgatter sind Flächen bestimmter Min<strong>de</strong>stgröße, die insbeson<strong>de</strong>re aus<br />

Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Wildforschung, Wil<strong>de</strong>rhaltung o<strong>de</strong>r Umwelterziehung vollständig<br />

eingegattert sind und wo eine Jagdausübung zur Bestandsreduzierung<br />

zwingend notwendig ist.<br />

Folgen<strong>de</strong> Aspekte soll das noch zu erarbeiten<strong>de</strong> Positionspapier behan<strong>de</strong>ln:<br />

Min<strong>de</strong>stgröße <strong>de</strong>s Jagdgatters, Wildarten im Gatter, Wilddichte, Fütterungsproblematik,<br />

Bejagungsarten sowie die Rechtfertigungsgrün<strong>de</strong> für die<br />

Errichtung von Gattern.<br />

Im übrigen beschäftigte sich die Ethikkommission mit <strong>de</strong>n Inhalten <strong>de</strong>r Jungjägerausbildung<br />

und -prüfung sowie mit <strong>de</strong>r Problematik <strong>de</strong>r Anpreisung von<br />

Jagdhundhybri<strong>de</strong>n für die Jagd auf Sauen.<br />

Ethikkommission und Rechtsausschuss hatten zu<strong>de</strong>m das Positionspapier<br />

„Waidgerechtigkeit“ vorbereitet, das am 19. Juni <strong>2000</strong> vom DJV-Präsidium<br />

verabschie<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> und in <strong>de</strong>r Anlage zu diesem Jahresbericht beigefügt ist.<br />

23


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

24<br />

Natur- und Artenschutz<br />

DJV-Ausschuss Natur- und Artenschutz<br />

Um <strong>de</strong>n wachsen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen im Bereich <strong>de</strong>s Natur- und Artenschutzes<br />

künftig noch stärker gerecht zu wer<strong>de</strong>n, wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ausschuss auf Beschluss<br />

<strong>de</strong>s DJV-Präsidiums mit <strong>de</strong>n hauptamtlich in diesem Bereich tätigen Mitarbeitern<br />

<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> neu besetzt. Den Vorsitz übernahm DJV-<br />

Präsi<strong>de</strong>nt Baron Heereman. Unter seiner Leitung fand die konstituieren<strong>de</strong><br />

Sitzung am 28. März <strong>2000</strong> statt. Der Ausschuss beschäftigt sich <strong>de</strong>rzeit mit<br />

folgen<strong>de</strong>n Themenfel<strong>de</strong>rn:<br />

• Erstellung eines umfassen<strong>de</strong>n Arbeitspapiers zum Thema: „Jagdgenossenschaften<br />

und <strong>de</strong>ren Verhältnis zur Jägerschaft“ als Grundlage einer <strong>de</strong>rzeit<br />

in Bearbeitung befindlichen DJV-Position.<br />

• Aufarbeitung <strong>de</strong>s Themenkomplexes „Freizeitsport, Wild und Jagd“ anhand<br />

eines umfassen<strong>de</strong>n Arbeitspapiers zur Vorbereitung <strong>de</strong>s Dialoges mit <strong>de</strong>n<br />

Sportverbän<strong>de</strong>n, Naturschutzverbän<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r Politik.<br />

• Gebietsausweisungen in <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn gemäß FFH-Richtlinie.<br />

• Übertragung von Naturschutzflächen aus <strong>de</strong>m Bestand <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nverwertungs-<br />

und verwaltungsgesellschaft (BVVG) in <strong>de</strong>n neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn<br />

auf Län<strong>de</strong>r und Naturschutzverbän<strong>de</strong>.<br />

• Entwicklung von Maßnahmen für eine Lebensraumvernetzung, um <strong>de</strong>r<br />

zunehmen<strong>de</strong>n Zerschneidung von Lebensräumen wildleben<strong>de</strong>r Arten entgegen<br />

zu wirken; dies in enger Kooperation mit <strong>de</strong>r Rotwild-AG Deutschland<br />

im DJV.<br />

• Erarbeitung einer Stellungnahme zur Novellierung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetzes<br />

(BNatSchG).<br />

Workshop <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>samtes für Naturschutz<br />

„Nachhaltige konsumtive Nutzung (NKN) von<br />

Wildtieren“<br />

Am 7. und 8. Dezember <strong>1999</strong> fand im Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz in Bonn<br />

mit Beteiligung <strong>de</strong>s DJV ein Workshop zum Thema „Nachhaltige konsumtive<br />

Nutzung von Wildtieren“ statt. Eingela<strong>de</strong>n waren Vertreter von Naturschutzverbän<strong>de</strong>n,<br />

wissenschaftlichen Organisationen und Vertreter <strong>de</strong>s<br />

Umwelt-, Landwirtschafts- und Entwicklungsministeriums. Ziel war es, einen<br />

Überblick über die Meinungsbreite zu gewinnen und Vorschläge zu erarbeiten,<br />

wie die Realisierung <strong>de</strong>r Nachhaltigen Nutzung im In- und Ausland verbessert<br />

und geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Die Begriffe „konsumtive“ und „nichtkonsumtive“ Nutzung sind seit langem<br />

im internationalen Sprachgebrauch fest verankert. Bei <strong>de</strong>r konsumtiven<br />

Nutzung zieht <strong>de</strong>r Mensch aus einer Population o<strong>de</strong>r einem Ökosystem Nutzen,<br />

in <strong>de</strong>m er permanent Organismen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren Produkte aus einer Population<br />

o<strong>de</strong>r einem Ökosystem entnimmt. Beispiele sind Jagen, Eier sammeln,<br />

Fallen stellen, lebend Fang, Fischen, Muschelfischen, Holz fällen, sammeln<br />

von Pflanzen o<strong>de</strong>r Pilzen. Nichtkonsumtive Nutzung beschreibt Aktivitäten,<br />

bei <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Mensch aus einer Population o<strong>de</strong>r einem Ökosystem Nutzen erzielt


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

ohne permanent Organismen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren Produkte zu entnehmen. Beispiele<br />

hierfür sind das Beobachten wil<strong>de</strong>r Tiere, das Besuchen heiliger Wäl<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r<br />

an<strong>de</strong>rer wichtiger kultureller Ökosysteme und die Haltung von wil<strong>de</strong>n Insekten<br />

zur Bestäubung von Früchten.<br />

Auf <strong>de</strong>m Workshop wur<strong>de</strong>n Vorstellungen zu <strong>de</strong>n wichtigsten Aspekten<br />

<strong>de</strong>r „NKN“ skizziert und eine Definition hierzu erarbeitet. Diese gewonnenen<br />

Erkenntnisse und Lösungsansätze wur<strong>de</strong>n in einer zweiten Veranstaltung<br />

am 12. und 13. September <strong>2000</strong> im Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz vertieft und<br />

konkretisiert.<br />

Kooperation mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz (BfN)<br />

Anlässlich eines Spitzengespräches am 25. Mai <strong>2000</strong> in Bonn haben <strong>de</strong>r Präsi<strong>de</strong>nt<br />

<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>samtes für Naturschutz (BfN), Prof. Hartmut Vogtmann und<br />

DJV-Präsi<strong>de</strong>nt Baron Heereman, eine Reihe von Fachthemen diskutiert und<br />

jeweils Vereinbarungen für das weitere Vorgehen getroffen:<br />

• Rote Listen: Das von <strong>de</strong>r Jägerschaft erhobene Datenmaterial zu verschie<strong>de</strong>nen<br />

Wildtierarten soll bei <strong>de</strong>r Erstellung künftiger Roter Listen<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Bei<strong>de</strong> Präsi<strong>de</strong>nten waren sich darüber einig, dass<br />

wissenschaftlich korrekt und nachvollziehbar erstellte Rote Listen für <strong>de</strong>n<br />

Artenschutz und als Indikator für notwendige Maßnahmen <strong>de</strong>s Naturschutzes<br />

anzusehen sind. Eine enge Kooperation bietet sich in diesem<br />

Zusammenhang bei <strong>de</strong>r Verbesserung und Sicherung von Lebensräumen<br />

<strong>de</strong>r betroffenen Arten an.<br />

• Bejagung von Rabenvögeln: Zu diesem Themenkomplex wur<strong>de</strong> ein Arbeitsgespräch<br />

auf Expertenebene von BfN und DJV vereinbarten, welches noch<br />

im Herbst diesen Jahres stattfin<strong>de</strong>n soll. Anlass war die vom BfN herausgegebene<br />

Veröffentlichung „Aaskrähe, Elster und Eichelhäher in Deutschland“,<br />

die vom DJV stark kritisiert wor<strong>de</strong>n war. Hier erklärte <strong>de</strong>r BfN-Präsi<strong>de</strong>nt,<br />

dass seine Fachleute ein Bestandsmanagement dieser Arten nicht<br />

grundsätzlich ablehnten, es aber von <strong>de</strong>r konkreten Erfor<strong>de</strong>rnisbegründung<br />

abhängig machten. Während nach Ansicht <strong>de</strong>s BfN eine Entscheidung nur<br />

auf lokaler Ebene erfolgen könne, for<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r DJV gesetzliche Regelungen,<br />

die nicht auf <strong>de</strong>n Einzelfall beschränkt sind.<br />

• Forschungsprojekt Biotopverbund: Bei<strong>de</strong> Präsi<strong>de</strong>nten waren sich einig,<br />

dass ein großes Problem <strong>de</strong>s Naturschutzes die immer stärkere Zerschneidung<br />

von Lebensräumen wildleben<strong>de</strong>r Arten darstelle. Dieser Entwicklung<br />

müsse begegnet wer<strong>de</strong>n, um die negativen Auswirkungen von Verkehrstrassen<br />

(Trennung von Teillebensräumen, Unterbindung weiträumiger Wan<strong>de</strong>rungen,<br />

Isolation von Lokalpopulationen mit <strong>de</strong>r Folge einer genetischen<br />

Verarmung, Tierverluste durch Straßenverkehr) zu verhin<strong>de</strong>rn. Der DJV bot<br />

die Mithilfe <strong>de</strong>s DJV bei <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>sweiten Bedarfsermittlung von Querungshilfen<br />

wie z.B. Grünbrücken, Wildtierunterführungen und ähnlichen<br />

Einrichtungen an, um Biotopverbundsysteme zu schaffen. Die negativen<br />

Auswirkungen <strong>de</strong>r Lebensraumzerschneidung könnten so gemil<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

Vogtmann sah hier eine gute Möglichkeit für ein gemeinsames Forschungsprojekt.<br />

Ein entsprechen<strong>de</strong>r Antrag auf finanzielle För<strong>de</strong>rung eines<br />

F+E-Vorhabens (Forschung und Entwicklung) zum Thema „Wildtierwege<br />

und Biotopverbund“ wur<strong>de</strong> zwischenzeitlich beim BfN eingereicht.<br />

25


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

26<br />

• Stärkere Zusammenarbeit: Die Präsi<strong>de</strong>nten einigten sich darauf, in Zukunft<br />

enger zusammen zu arbeiten und stärker die gemeinsamen Ziele herauszuarbeiten.<br />

In diesem Zusammenhang wird es <strong>de</strong>m DJV zukünftig möglich<br />

sein, einen Überblick über seine Naturschutzaktivitäten auch in <strong>de</strong>r vom<br />

BfN herausgegebenen Zeitschrift „Natur und Landschaft“ zu veröffentlichen.<br />

Positionspapier zur Nachhaltigen Nutzung<br />

Vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>r Erarbeitung eines internen Positionspapiers zur<br />

Nachhaltigen Nutzung hat das Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz im Juni diesen Jahres<br />

<strong>de</strong>n DJV um Stellungnahme zu einer Reihe von Fragen zu <strong>de</strong>n Themenkomplexen<br />

„Trophäenjagd im Ausland“, „Jagd in Schutzgebieten“ sowie<br />

„Jagd auf Beutegreifer“ gebeten. Der DJV hat in Zusammenarbeit mit verschie<strong>de</strong>nen<br />

jagdwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen in Deutschland<br />

hierzu eine umfangreiche Stellungnahme erarbeitet; sie kann über die DJV-<br />

Geschäftsstelle in Bonn bezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

Aus <strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>s wissenschaftlichen Beirates<br />

„Artenschutz“ für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r Ein- und Ausfuhr<br />

beim Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz<br />

Der Beirat in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r DJV vertreten ist, soll das BfN bei <strong>de</strong>r Durchführung<br />

von Artenschutzvorschriften sowie das Bun<strong>de</strong>sumweltministerium bei <strong>de</strong>r<br />

Fortentwicklung <strong>de</strong>r Artenschutzgesetzgebung im Bereich Ein- und Ausfuhr<br />

gefähr<strong>de</strong>ter Tier- und Pflanzenarten beraten. Das wichtigste weltweite Artenschutzinstrument<br />

ist das „Washingtoner Artenschutzübereinkommen, (WA)“<br />

aus <strong>de</strong>m Jahr 1973, das mittlerweile von 151 Staaten unterzeichnet wur<strong>de</strong>.<br />

Es wird auf rund 28.000 verschie<strong>de</strong>ne Tier- und Pflanzenarten angewen<strong>de</strong>t.<br />

Diese Arten unterliegen je nach Grad <strong>de</strong>r Gefährdung unterschiedlich strengen<br />

Han<strong>de</strong>lskontrollen (Anhänge I – III).<br />

Im Berichtszeitraum traf sich <strong>de</strong>r Beirat zu drei Arbeitssitzungen, die im<br />

wesentlichen <strong>de</strong>r Vor- und Nachbereitung <strong>de</strong>r 11. Vertragsstaatenkonferenz<br />

zum WA dienten, welche vom 09.-20. April <strong>2000</strong> in Nairobi/Kenia stattfand.<br />

Auf <strong>de</strong>n in 2-jährigem Rhythmus abgehaltenen Konferenzen wer<strong>de</strong>n zum<br />

einen wichtige Auslegungs- und Durchführungsfragen in Bezug auf das Übereinkommen<br />

erörtert und die vereinbarte Vorgehensweise in Resolutionen<br />

festgelegt. Zum an<strong>de</strong>ren wer<strong>de</strong>n die Anhänge I und II <strong>de</strong>s Übereinkommens<br />

anhand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse überprüft und auf Antrag<br />

von Vertragsstaaten geän<strong>de</strong>rt. In Nairobi lagen dieses Jahr 62 Anträge auf<br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Anhänge und ca. 60 Resolutionsanträge zu Auslegungs- und<br />

Anwendungsfragen <strong>de</strong>s Übereinkommens zur Entscheidung an. An <strong>de</strong>r Konferenz<br />

nahmen insgesamt 135 Vertragsstaaten sowie eine große Zahl internationaler<br />

Organisationen und Nichtregierungsorganisationen (NGO´s), vor<br />

allem Naturschutz und Wirtschaftsorganisationen teil. Der DJV war durch seine<br />

europäische Dachorganisation, die FACE, vertreten. Die wichtigsten Ergebnisse<br />

<strong>de</strong>r diesjährigen Konferenz sind in einer Übersicht <strong>de</strong>s BMU im Anhang<br />

<strong>de</strong>s Berichtes zusammengefasst (Anlage). Die nächste Vertragsstaatenkonferenz<br />

wird voraussichtlich En<strong>de</strong> 2002 in Chile stattfin<strong>de</strong>n.


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

Aufbau eines Wildtier-Informationssystems <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r<br />

Deutschlands (WILD)<br />

Im Berichtsjahr kamen die Vertreter <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>, die sich mit diesen<br />

Fragen beschäftigen, zu verschie<strong>de</strong>nen Arbeitssitzungen mit Wissenschaftlicher<br />

zusammen. Einigkeit besteht darin, dass alle verfügbaren Daten<br />

<strong>de</strong>r Wildtiererfassung bun<strong>de</strong>sweit zusammengefasst und in einer vereinheitlichten<br />

Fassung dargestellt wer<strong>de</strong>n sollen. Bei <strong>de</strong>r Arbeit stellte sich dann heraus,<br />

dass grundlegen<strong>de</strong> unterschiedliche Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Datenerfassung vorliegen,<br />

die in weiten Bereichen nicht übertragbar sind und damit eine<br />

Gesamtaussage schwierig ist. Das Gremium hat daher festgestellt, dass es<br />

Zielsetzung <strong>de</strong>s DJV sein müsse, einen Wildtieratlas Deutschlands zu entwickeln.<br />

Die hierin erfassten Daten wer<strong>de</strong>n dann einen unverzichtbaren Beitrag<br />

in <strong>de</strong>r jagdpolitischen Diskussion darstellen. Die Daten müssen wissenschaftlich<br />

abgesichert, d. h. nicht angreifbar sein, da sonst die Gefahr besteht,<br />

dieses Wildtierkataster <strong>de</strong>r Jägerschaft insgesamt in Frage zu stellen. Bei seiner<br />

Sitzung im September <strong>2000</strong> hat das DJV-Präsidium mit <strong>de</strong>n Professor Müller<br />

und Pohlmeyer diese Fragen eingehend beraten und vom Grundsatz her<br />

einer bun<strong>de</strong>sweiten Erfassung zugestimmt, bei <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Erfassungsmetho<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r weitestgehend berücksichtigt jedoch ergänzt o<strong>de</strong>r an<br />

einheitliche Metho<strong>de</strong>n angepasst wer<strong>de</strong>n sollen. Einzelheiten <strong>de</strong>r Erfassung<br />

sind <strong>de</strong>n Wissenschaftlern zugewiesen, die entsprechen<strong>de</strong> Vorlagen, auch <strong>de</strong>r<br />

Finanzierung, für <strong>de</strong>n DJV erstellen sollen. Mit diesem grundsätzlichen<br />

Beschluss hat das Präsidium die Weichen zur Einrichtung <strong>de</strong>s Wildtierinformationssystem<br />

<strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r Deutschlands eingeleitet.<br />

Kooperationen mit <strong>de</strong>r Umweltstiftung WWF-<br />

Deutschland<br />

• Gemeinsame Fragebogenaktion zum Thema Jagen im Ausland<br />

An <strong>de</strong>r gemeinsam von DJV und WWF durchgeführten Fragebogenaktion<br />

unter <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Jägerschaft zum Thema Auslandsjagd im Juli <strong>1999</strong> beteiligten<br />

sich insgesamt rund 5.500.<br />

Zentrales Ergebnis <strong>de</strong>r Umfrage: Die <strong>de</strong>utschen Jäger orientieren sich hinsichtlich<br />

ihres jagdlichen Verhaltens auch im Ausland zumeist an <strong>de</strong>n Grundsätzen<br />

<strong>de</strong>utscher Waidgerechtigkeit und <strong>de</strong>utscher Legalität. Sie wollen sich zum<br />

größten Teil nicht mit ortsüblichen o<strong>de</strong>r gar erlaubten Praktiken <strong>de</strong>r Jagdausübung<br />

in <strong>de</strong>n Ziellän<strong>de</strong>rn i<strong>de</strong>ntifizieren, wenn diese im Wi<strong>de</strong>rspruch zu<br />

<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Rahmenbedingungen stehen.<br />

Im Einzelnen:<br />

Nach Einschätzung von WWF und DJV geben die Ergebnisse ein repräsentatives<br />

Bild vom Verhalten <strong>de</strong>utscher Auslandsjäger wie<strong>de</strong>r. Demnach sind die<br />

Jäger, die zur Jagd ins Ausland reisen, im Durchschnitt etwas älter als die Nicht-<br />

Auslandsjäger; sie können eine höhere Anzahl an Jahresjagdscheinen nachweisen;<br />

unter ihnen gibt es mehr Revierinhaber und sie stammen häufiger<br />

aus Familien, in <strong>de</strong>nen es weitere Jäger gibt. Ins Ausland fahren offenbar viele<br />

Jäger, für die Jagd ein wichtiger Teil <strong>de</strong>s Lebens ist. Auslandsjäger sind also<br />

nicht nur jene, die in Deutschland keine Jagdmöglichkeit haben. Die Umfrage<br />

lässt allerdings keine Aussagen über die Situation gefähr<strong>de</strong>ter Arten und<br />

27


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

28<br />

über Artenschutzprobleme in <strong>de</strong>n Ziellän<strong>de</strong>rn, z.B. durch Wil<strong>de</strong>rei, zu. Die<br />

Beantwortung solcher Fragen ist nur durch <strong>de</strong>taillierte Erhebung im Land selbst<br />

möglich.<br />

Deutsche Auslandsjäger bleiben in Europa. Für 70 Prozent von ihnen waren<br />

osteuropäische, für 52 Prozent west-, süd- o<strong>de</strong>r mitteleuropäische Län<strong>de</strong>r<br />

schon ein- o<strong>de</strong>r mehrmals Reiseziel. Schließlich wur<strong>de</strong>n die Jäger auch nach<br />

<strong>de</strong>n Wildarten befragt, wegen <strong>de</strong>rer sie ins Ausland fahren. Die Auswertung<br />

<strong>de</strong>r Rückmeldungen ergab, dass 82 Prozent <strong>de</strong>r befragten Auslandsjäger in<br />

<strong>de</strong>n Ziellän<strong>de</strong>rn Wildtiere bejagten, 60 Prozent übten die Jagd auf Schweineartige<br />

aus und 46 Prozent auf Nie<strong>de</strong>r- und Wasserwild, also jene Wildarten,<br />

die auch aus <strong>de</strong>r heimischen Jagd bekannt sind. In bei<strong>de</strong>n Verbän<strong>de</strong>n<br />

besteht <strong>de</strong>r Wunsch, die begonnene Kooperation fortzusetzen. Derzeit wer<strong>de</strong>n<br />

Möglichkeiten geprüft, ein gemeinsames Artenschutzprojekt im Ausland<br />

zu realisieren.<br />

• Mo<strong>de</strong>llprojekt:<br />

Entwicklung eines regionalisierten Agrarumweltprogramms für <strong>de</strong>n<br />

Naturpark Westhavelland/Bran<strong>de</strong>nburg<br />

Das im <strong>Geschäftsbericht</strong> 1998/99 vorgestellte Projekt wur<strong>de</strong> im Berichtszeitraum<br />

unter Einsetzung eines Projektbeirates, <strong>de</strong>r sich zu mehreren Arbeitssitzungen<br />

in <strong>de</strong>r Naturparkverwaltung Parey traf, realisiert - ein umfangreicher<br />

Abschlussbericht über das Mo<strong>de</strong>llvorhaben liegt zwischenzeitlich vor.<br />

Ziel war es, ein am Beispiel <strong>de</strong>s Naturparks Westhavelland/Bran<strong>de</strong>nburg<br />

abgestimmtes, speziell auf die Region zugeschnittenes Agrarumweltprogramm<br />

zu entwickeln. Dieses sollte mehrheitlich, insbeson<strong>de</strong>re aber von Landwirten<br />

und Naturschützern akzeptiert wer<strong>de</strong>n, um dann in einem zweiten Schritt als<br />

Diskussionsgrundlage mit <strong>de</strong>n politischen Entscheidungsträgern dienen zu<br />

können. Das im Rahmen <strong>de</strong>s Projektes erarbeitete Programm ist als Weiterentwicklung<br />

<strong>de</strong>s laufen<strong>de</strong>n bzw. sich <strong>de</strong>rzeit in Genehmigung durch die EU<br />

befin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Agrarumweltprogramm KULAP (För<strong>de</strong>rzeitraum <strong>2000</strong> bis 2006)<br />

zu verstehen. Es spezifiziert und ergänzt das Programm im Hinblick auf die<br />

beson<strong>de</strong>ren regionalen Gegebenheiten <strong>de</strong>s Naturparks.<br />

Von Seiten <strong>de</strong>s Naturschutzes wur<strong>de</strong>n sowohl staatliche Einrichtungen, wie<br />

die Unteren Naturschutzbehör<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Landkreise, als auch Naturschutzverbän<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Region, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r NABU Kreisverband Havelland, in <strong>de</strong>n<br />

Abstimmungsprozess involviert. Bereits im Vorfeld hatten alle Beteiligten signalisiert,<br />

dass sie an einer konsensfähigen Erarbeitung eines Programmes und<br />

<strong>de</strong>ssen praktischer Umsetzung beson<strong>de</strong>rs interessiert sind.<br />

Mit Hilfe dieses speziell auf die Mo<strong>de</strong>llregion ausgerichteten Programmes<br />

soll auch gezeigt wer<strong>de</strong>n, dass die finanziellen Ressourcen <strong>de</strong>r Agrarumweltprogramme<br />

effizienter und im Hinblick auf <strong>de</strong>n Naturschutz zielorientierter<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n können, als dies bei einer län<strong>de</strong>rbezogenen Programmierung<br />

<strong>de</strong>r Fall ist. Über <strong>de</strong>n im Projekt erprobten regionalisierten und partnerschaftlichen<br />

Gestaltungsansatz hinaus ist auch darauf hinzuweisen, dass ein<br />

zu enger Fokus auf die Landwirte als Prämienempfänger nicht sinnvoll ist.<br />

Vielmehr sollten auch an<strong>de</strong>re Akteure im ländlichen Raum wie Kommunen,<br />

Vereine, Privatpersonen etc. die Möglichkeit haben, von ihnen erbrachte<br />

Dienstleistungen im Naturschutz honoriert zu bekommen.


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

Um für die Umsetzung <strong>de</strong>s Programms Aufmerksamkeit im politischen<br />

Raum zu erzielen, wur<strong>de</strong>n bisher folgen<strong>de</strong> Wege beschritten:<br />

• Vorstellung <strong>de</strong>s Projektes im Rahmen <strong>de</strong>r Internationalen Konferenz zur<br />

Zukunft und Entwicklung ländlicher Räume (rural21), die auf Einladung<br />

<strong>de</strong>s BML vom 5.-8. Juni <strong>2000</strong> in Potsdam stattfand. Baron Heereman hat<br />

<strong>de</strong>n DJV an <strong>de</strong>r Eröffnungsveranstaltung vertreten. Der Tagungsband enthält<br />

eine ausführliche Zusammenfassung <strong>de</strong>s Projektes.<br />

• Erstellung eines gemeinsamen Faltblattes von WWF und DJV und Versand<br />

an die Umwelt- und Landwirtschaftsminister von Bund und Län<strong>de</strong>r. Gleichzeitig<br />

erfolgte eine Verteilung <strong>de</strong>s Flyers an alle Verwaltungen <strong>de</strong>r Nationalparke,<br />

Biosphärenreservate, Naturparke und Landschaftspflegeverbän<strong>de</strong><br />

in Deutschland, um für eine Übertragung <strong>de</strong>s erfolgreich durchgeführten<br />

Prozesses auf an<strong>de</strong>re Regionen zu werben. Das Mo<strong>de</strong>llvorhaben stößt allgemein<br />

auf positive Resonanz.<br />

• Sensibilisierung <strong>de</strong>r örtlichen Politiker durch <strong>de</strong>n Leiter <strong>de</strong>s Naturparks Westhavelland<br />

durch Gründung von interdisziplinär besetzten Arbeitsgruppen.<br />

Diskussionsgrundlage stellen dabei die Ergebnisse und Empfehlungen <strong>de</strong>s<br />

Mo<strong>de</strong>llprojektes dar.<br />

• Gesprächstermine mit Vertretern <strong>de</strong>r zuständigen Umwelt- und Landwirtschaftministerien<br />

in Potsdam, um Möglichkeiten <strong>de</strong>r Umsetzung und Finanzierung<br />

zu erruieren.<br />

• Einreichung <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llprojektes beim Bun<strong>de</strong>sministerium für Landwirtschaft,<br />

Ernährung und Forsten (BMELF) zur Weiterleitung als Fallstudie an<br />

das Sekretariat <strong>de</strong>s Übereinkommens über die Biologische Vielfalt (CBD).<br />

Derartige Studien sind ausdrücklich erwünscht.<br />

Sie sollen in das gemeinsame Informationssystem (Clearing-House-Mechanismus<br />

– CHM; http://www.dainet.<strong>de</strong>/bmu-cbd/in<strong>de</strong>x.htm) eingespeist wer<strong>de</strong>n<br />

und zugleich als Grundlage für zukünftige Empfehlungen und Beschlüsse<br />

<strong>de</strong>r Vertragsstaatenkonferenzen dienen.<br />

Nationales Ramsar-Gremium<br />

Seit 1993 besteht das Nationale Ramsar-Gremium, das vom Bun<strong>de</strong>sminister<br />

für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) eingerichtet und geleitet<br />

wird. Das Gremium setzt sich aus Vertretern von Behör<strong>de</strong>n, Verbän<strong>de</strong>n<br />

und privaten ökologischen Forschungsorganisationen zusammen<br />

Der DJV ist von Beginn an Mitglied <strong>de</strong>s Komitees, das das BMU in allen<br />

Fragen <strong>de</strong>s Schutzes, <strong>de</strong>r wohlausgewogenen Nutzung, <strong>de</strong>s Managements<br />

und <strong>de</strong>r Überwachung von Feuchtgebieten berät. Es gibt Empfehlungen für<br />

die Umsetzung von Resolutionen und somit für <strong>de</strong>n Vollzug <strong>de</strong>r Ramsar-Konvention.<br />

Über das Ramsar-Gremium wird eine institutionelle Zusammenarbeit<br />

zwischen <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Einrichtungen ermöglicht, die auf Bun<strong>de</strong>sund<br />

Län<strong>de</strong>rebene für die Umsetzung von Naturschutzzielen und somit auch<br />

für <strong>de</strong>n Feuchtgebietsschutz verantwortlich sind o<strong>de</strong>r diese beeinflussen.<br />

Anlässlich <strong>de</strong>r 7. Ramsar-Vertragsstaatenkonferenz <strong>1999</strong> in Costa Rica wur<strong>de</strong><br />

ein Programm beschlossen, das sich die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Bewusstseins für<br />

die Werte und Funktion von Feuchtgebieten weltweit auf allen Ebenen zum<br />

Ziel gesetzt hat. Durch die Entwicklung und Umsetzung nationaler Aktionsprogramme<br />

soll dieses Ziel erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />

29


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

30<br />

Unter Erarbeitung einer umfangreichen Stellungnahme hat <strong>de</strong>r DJV fachliche<br />

Zuarbeit zur Erstellung eines nationalen Aktionsprogramms geleistet.<br />

Das BMU koordiniert <strong>de</strong>rzeit das weitere Vorgehen, so dass nach Abstimmung<br />

<strong>de</strong>m Ramsar-Büro bis Jahresen<strong>de</strong> <strong>2000</strong> ein nationaler Aktionsplan übermittelt<br />

wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Aufruf zur Meldung tot aufgefun<strong>de</strong>ner Fischotter für<br />

wissenschaftliche Untersuchungen<br />

Der Fischotter gehört in Mitteleuropa zu <strong>de</strong>n am stärksten bedrohten Tierarten.<br />

Für Deutschland wird ein Gesamtbestand von etwa 1000 Tieren angenommen,<br />

wobei die Hauptvorkommen gegenwärtig in Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Bran<strong>de</strong>nburg und Sachsen liegen. In an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn wie<br />

z.B. Bayern, Nie<strong>de</strong>rsachsen, Sachsen-Anhalt o<strong>de</strong>r Schleswig-Holstein sind<br />

lediglich stark isolierte und zahlenmäßig geringe Vorkommen bekannt.<br />

Die Entwicklung geeigneter Schutzstrategien setzt u.a. <strong>de</strong>taillierte Kenntnisse<br />

über die Biologie <strong>de</strong>s Fischotters und seiner Verlustursachen voraus.<br />

Dafür stellen insbeson<strong>de</strong>re auch tot aufgefun<strong>de</strong>ne Tiere eine Informationsquelle<br />

von unschätzbarem Wert dar. Nicht zuletzt <strong>de</strong>shalb müssen sie z.B. in<br />

Schwe<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Dänemark zentral abgeliefert und einer wissenschaftlichen<br />

Analyse zugänglich gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />

Vor diesem Hintergrund haben <strong>de</strong>r DJV und die Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> ihre<br />

Mitglie<strong>de</strong>r aufgerufen, tot aufgefun<strong>de</strong>ne Fischotter, in Absprache mit <strong>de</strong>n<br />

jeweils zuständigen Revierinhabern als <strong>de</strong>n Aneignungsberechtigten, <strong>de</strong>n lan<strong>de</strong>srechtlich<br />

beauftragten Einrichtungen bzw. Mel<strong>de</strong>stellen <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r zu mel<strong>de</strong>n<br />

und die Fischotter für eine wissenschaftlichen Untersuchung zur Verfügung<br />

zu stellen. Auch sollten Informationen Dritter über Totfun<strong>de</strong> ebenfalls<br />

weitergeleitet wer<strong>de</strong>n. Durch die Abgabe <strong>de</strong>r Tiere wird eine mögliche spätere<br />

Präparation <strong>de</strong>s Balges durch <strong>de</strong>n Aneignungsberechtigten natürlich nicht<br />

ausgeschlossen! Die Jägerschaft will damit einen Beitrag zum Schutz und zur<br />

Erhaltung dieser bedrohten Tierart leisten.


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

DJV-Bildungsinitiative „Stärkung<br />

<strong>de</strong>s Ehrenamtes“<br />

Bildungskonzeption<br />

Die bereits auf <strong>de</strong>n Delegiertentagen in Cottbus und Wernigero<strong>de</strong> diskutierten<br />

Fragen <strong>de</strong>r Zukunft <strong>de</strong>s ehrenamtlichen Engagements im DJV, <strong>de</strong>r Zukunft<br />

<strong>de</strong>r Jägerschaft und damit zusammenhängen<strong>de</strong> Nachwuchs- und Jugendfragen<br />

konkretisierten sich durch <strong>de</strong>n Beschluss <strong>de</strong>r Delegiertenversammlung in<br />

Fulda am 14. Oktober <strong>1999</strong> und die Verabschiedung <strong>de</strong>r DJV-Bildungsinitiative<br />

unter <strong>de</strong>m Motto „Stärkung <strong>de</strong>s Ehrenamtes“.<br />

Auf die Bedürfnisse und Interessen <strong>de</strong>r Teilnehmer an <strong>de</strong>n Seminaren wird<br />

dabei beson<strong>de</strong>re Rücksicht genommen. Ihre Erfahrungen sind für die Gesamtentwicklung<br />

<strong>de</strong>s Projekts von beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung. Die Fortbildungsveranstaltungen<br />

richten sich in erster Linie an die Vorstän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kreisgruppen in<br />

<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n, die Presseobleute und die „Lernort Natur“-Aktiven.<br />

Ziel ist es auch, Synergieefekte im Verband herzustellen und zu nutzen. Auf<br />

Grund <strong>de</strong>r fö<strong>de</strong>ralen Struktur ist dies unbedingt notwendig, da das Projekt<br />

einen übergreifen<strong>de</strong>n, i<strong>de</strong>ntitätsstiften<strong>de</strong>n Charakter hat. Das betrifft auch<br />

die Überlegungen zur Nachwuchsför<strong>de</strong>rung.<br />

Die erste Phase <strong>de</strong>s Projekts fand mit <strong>de</strong>r Verabschiedung <strong>de</strong>s Konzepts bei<br />

<strong>de</strong>r Delegiertenversammlung in Fulda am 14.10.<strong>1999</strong> ihren Abschluss.<br />

Die zweite Phase sieht nun drei Jahre Pilotprojekte in Zusammenarbeit mit<br />

interessierten Lan<strong>de</strong>s- und Kreisverbän<strong>de</strong>n vor sowie die Erprobung und<br />

schrittweise Einführung neuer Fortbildungs- und Unterstützungsangebote<br />

durch die beteiligten Verbän<strong>de</strong>.<br />

Während <strong>de</strong>r darauf folgen<strong>de</strong>n dritten Phase wird die gemeinsame Auswertung<br />

<strong>de</strong>r Erfahrungen vorgenommen.<br />

Die inhaltlichen Schwerpunkte folgen <strong>de</strong>m beschlossenen Konzept. Diese<br />

orientieren sich an <strong>de</strong>n drei folgen<strong>de</strong>n Aufgabenfel<strong>de</strong>rn:<br />

Qualifizierung <strong>de</strong>r Vorstandsarbeit in <strong>de</strong>n Kreisgruppen durch<br />

• Entwicklung von Teamarbeit<br />

• Stärkung <strong>de</strong>r persönlichen Führungs- und Managementtechniken<br />

• von Vorsitzen<strong>de</strong>n und Hegeringleitern<br />

• Mo<strong>de</strong>llschulungen und Fachtagungen für Vereinsmanagement<br />

• Fortbildungen zu Arbeitsmetho<strong>de</strong>n wie Sitzungsleitung, Verhandlungsführung,<br />

• Konfliktlösung, Zeitmanagement etc.<br />

Jugendarbeit und Nachwuchsför<strong>de</strong>rung durch<br />

• Schulung von Jugendobleuten, Jugendsprechern sowie an<strong>de</strong>rer engagierter<br />

Jungjäger<br />

31


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

32<br />

• Nachwuchsför<strong>de</strong>raktionen zusammen mit Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />

Kreisverbän<strong>de</strong>n<br />

• Veranstaltungen zur Entwicklung eines Konzeptes <strong>de</strong>r Nachwuchs- und<br />

Jugendarbeit<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit durch<br />

• Einführung in die Nutzung neuer Medien und Kommunikationsmittel<br />

• Schulung von Presseobleuten<br />

• Medientraining<br />

• Rhetorik und Kommunikation<br />

Als sichtbares Ergebnis <strong>de</strong>r Bildungsinitiative wird ein Handbuch entstehen.<br />

Es basiert auf <strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>r Fachtagungen und <strong>de</strong>r einzelnen Fortbildungsveranstaltungen.<br />

Diese wer<strong>de</strong>n in einer Form aufbereitet, die eine spätere<br />

Umsetzung in <strong>de</strong>r Praxis ermöglicht. Schulungen ersetzen kann das Handbuch<br />

natürlich nicht<br />

Steuerungsgruppe<br />

Die Steuerungsgruppe Bildungsinitiative wird als wichtiger verbandspolitischer<br />

Motor zur Entwicklung <strong>de</strong>s Projektes verstan<strong>de</strong>n. Ihre Aufgabe ist es,<br />

Konzeptionen zu erarbeiten bzw. vorliegen<strong>de</strong> Konzeptionen aus <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />

Blickwinkeln <strong>de</strong>r Teilnehmer – Präsidium, Geschäftsführer, Kreisgruppenvorsitzen<strong>de</strong><br />

– zu überprüfen und zu optimieren.<br />

Die Steuerungsgruppe tagte im Berichtszeitraum im April und im September<br />

<strong>2000</strong>. Wesentliche Besprechungspunkte waren, neben grundsätzlichen<br />

strategischen Fragen, die Entwicklung einer Jahresplanung für das Jahr <strong>2000</strong><br />

sowie die Vorbereitung <strong>de</strong>r ersten Pilotprojekte, die bis zum Frühjahr 2001<br />

realisiert wer<strong>de</strong>n sollen.<br />

Einrichtung <strong>de</strong>s Bildungsreferates<br />

Zur Umsetzung <strong>de</strong>r Initiative wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r DJV-Geschäftsstelle ein Bildungsreferat<br />

eingerichtet und mit einem Bildungsreferenten besetzt, <strong>de</strong>r am 1. Juli<br />

<strong>2000</strong> seine Tätigkeit aufgenommen hat.<br />

Orientiert am Gesamtkonzept wur<strong>de</strong> zunächst ein Seminarprogramm für<br />

<strong>de</strong>n Veranstaltungszeitraum bis Frühjahr 2001 entwickelt. Diese erste Reihe<br />

von Veranstaltungen konzentriert sich an <strong>de</strong>n drei thematischen Schwerpunkten<br />

Vereins- und Verbandsmanagement, Nachwuchsför<strong>de</strong>rung und<br />

Jugendarbeit sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Eingebun<strong>de</strong>n in das<br />

Gesamtkonzept sind auch die „Lernort Natur“-Seminare.<br />

Um die Seminare und Tagungen in Zukunft zügig vorbereiten zu können,<br />

wur<strong>de</strong> im Bildungsreferat mit <strong>de</strong>m Aufbau einer Organisationsstruktur begonnen.<br />

Geeignete Referenten und Tagungshäuser wer<strong>de</strong>n aquiriert. Bei <strong>de</strong>n<br />

inhaltlichen Vorbereitungen mit <strong>de</strong>n Referenten wird in beson<strong>de</strong>rem Maße<br />

darauf geachtet, dass die Seminare zielgruppenorientiert vorbereitet, durchgeführt<br />

und nachbereitet wer<strong>de</strong>n.


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

Nach Möglichkeit wer<strong>de</strong>n einzelne Veranstaltungen in Räumlichkeiten <strong>de</strong>r<br />

Jägerschaft (z. B. Lan<strong>de</strong>sjagdschulen) stattfin<strong>de</strong>n. Die Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong><br />

wur<strong>de</strong>n darauf hin angesprochen und um Unterstützung gebeten.<br />

Seminarprogramm und erste Veranstaltungen<br />

Das erste Seminarprogramm bietet Teamschulungen für Vorstän<strong>de</strong> von Kreisgruppen,<br />

Seminare zum Vereins- und Verbandsmanagement, die Vermittlung<br />

von Arbeitsmetho<strong>de</strong>n zur Leitung von Sitzungen und Mo<strong>de</strong>ration, Seminare<br />

zur Presse- und Medienarbeit für Presseobleute und Seminare zum Thema<br />

Erlebnispädagogik für Lernort-Natur-Aktive. Ausser<strong>de</strong>m wird auf die DJV-<br />

Fachtagung unter <strong>de</strong>m Titel „Nachwuchs for<strong>de</strong>rn – Nachwuchs för<strong>de</strong>rn“ hingewiesen.<br />

Die inhaltliche Gestaltung <strong>de</strong>r Seminare folgt <strong>de</strong>m Prinzip <strong>de</strong>r strikten Anbindung<br />

<strong>de</strong>r Theorie an die Praxis. Nach Möglichkeit sollen die Seminare auch<br />

Regionen bezogen durchgeführt wer<strong>de</strong>n, um lange Anreisewege zu vermei<strong>de</strong>n<br />

und Synergieeffekte zu nutzen.<br />

In <strong>de</strong>n Seminaren <strong>de</strong>r Presse- und Medienarbeit, <strong>de</strong>r Erlebnispädagogik<br />

und <strong>de</strong>r Arbeitsmethodik ist <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r praktischen Elemente beson<strong>de</strong>rs<br />

hoch. Die Teamschulungen von Kreisvorstän<strong>de</strong>n fin<strong>de</strong>n jeweils am Sitz <strong>de</strong>s<br />

Vorstan<strong>de</strong>s statt.<br />

Mit großem Erfolg startete die erste Veranstaltungsreihe unter <strong>de</strong>m Motto<br />

„Vereint im Verein?“ an <strong>de</strong>r Deutschen Landjugendaka<strong>de</strong>mie in Bonn-<br />

Röttgen. Mitglie<strong>de</strong>rn von Kreisvorstän<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m gesamten Bun<strong>de</strong>sgebiet<br />

wer<strong>de</strong>n hiermit die Grundlagen eines effektiven Vereins- und Verbandsmanagements<br />

vermittelt. Unter <strong>de</strong>r Leitung von WORKS bauen die drei Veranstaltungen<br />

aufeinan<strong>de</strong>r auf. Im März kommen<strong>de</strong>n Jahres fin<strong>de</strong>t mit <strong>de</strong>m dritten<br />

und letzten Teil diese Reihe ihren (vorläufigen) Abschluss.<br />

Die Gruppe setzt sich jeweils aus <strong>de</strong>nselben Teilnehmern zusammen. Dieses<br />

Pilotprojekt erhält Mo<strong>de</strong>llcharakter. Es ist vorgesehen, in Kooperation mit<br />

einem Lan<strong>de</strong>sjagdverband diese Seminarreihe auf Län<strong>de</strong>rebene zu wie<strong>de</strong>rholen.<br />

Unter <strong>de</strong>m Titel „Journalisten sind auch nur Menschen!“ fan<strong>de</strong>n im<br />

Berichtszeitraum in zwei Regionen Seminare zur Presse- und Medienarbeit<br />

für Presseobleute <strong>de</strong>r Kreisjagdverbän<strong>de</strong> statt. Das dritte Seminar dieser Reihe<br />

wird im November <strong>2000</strong> stattfin<strong>de</strong>n. Unter fachkundiger Leitung von Presseprofis<br />

wird hier das Handwerkszeug für die erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

mit Zeitungen, Fernsehen und Hörfunk vermittelt und in Workshops gezielt<br />

trainiert. Sinnvolles Krisenmanagement, presserechtliche Fragen und Organisation<br />

von Pressearbeit sind weitere Themen. Die Veranstaltungen orientieren<br />

sich sehr <strong>de</strong>utlich auf die Rolle <strong>de</strong>r Jagd in <strong>de</strong>n Medien. Die Vermittlung<br />

<strong>de</strong>r praktischen Techniken wird stets vor diesem Hintergrund gesehen.<br />

Ebenfalls im Berichtszeitraum fand das erste Seminar <strong>de</strong>r „Lernort Natur“-<br />

Reihe „Null Bock auf Bock und Co.“ statt. In Fortführung <strong>de</strong>r populären DJV-<br />

Initiative wird <strong>de</strong>n „Lernort Natur“-aktiven Jägerinnen und Jägern aus <strong>de</strong>n<br />

Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n die Praxis <strong>de</strong>r Erlebnispädagogik vermittelt. Diese konzentriert<br />

sich mit dieser Veranstaltungsreihe, die 2001 fortgesetzt wird, auf<br />

die Interessen <strong>de</strong>r 10 bis 16-jährigen Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichen.<br />

33


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

34<br />

Auch in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Seminarprogrammen wer<strong>de</strong>n die Veranstaltungen<br />

aus <strong>de</strong>n Bereichen Vereins- und Verbandsmanagement, Nachwuchsför<strong>de</strong>rung,<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Lernort Natur gemeinsam<br />

ausgeschrieben. Damit wird unterstrichen, dass die Bildungsinitiative in ein<br />

abschließen<strong>de</strong>s „DJV-Fortbildungskonzept“ mün<strong>de</strong>t, welches am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

vierjährigen Projektphase stehen wird.


Medienarbeit<br />

Meldungen/Pressedienst<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

Als Basisinstrument <strong>de</strong>r Medienarbeit hat die Pressestelle <strong>de</strong>s Deutschen Jagdschutz-Verban<strong>de</strong>s<br />

von September <strong>1999</strong> bis August <strong>2000</strong> rund 200 Pressemeldungen<br />

zu jagdlichen Themen herausgegeben. Hauptadressaten waren<br />

Presseagenturen und Tageszeitungen, darüber hinaus aber auch jagdliche und<br />

landwirtschaftliche Fachzeitschriften. Über die virtuelle Pressestelle „newsroom“<br />

bietet <strong>de</strong>r DJV einen zusätzlichen Service für Journalisten: Neben <strong>de</strong>n<br />

Pressemeldungen, die <strong>de</strong>r DJV selbst herausgibt, können Journalisten im<br />

„newsroom“ seit November <strong>1999</strong> auch dpa-Meldungen zu <strong>de</strong>n Themenbereichen<br />

Jagd, Umwelt, Natur Forst-und Landwirtschaft abrufen. Dieses Angebot<br />

ist ganz beson<strong>de</strong>rs für freie Journalisten interessant, die ständig nach aktuellen<br />

Themen recherchieren.<br />

Auf Wunsch wer<strong>de</strong>n Journalisten vom DJV per e-mail mit DJV-Meldungen<br />

bedient. Diesen Service nutzen <strong>de</strong>rzeit 180 Journalisten aus ganz Deutschland,<br />

50 mehr als noch vor einem Jahr. Da es sich hierbei um Personen han<strong>de</strong>lt,<br />

die in ihren Redaktionen die Möglichkeiten haben, jagdliche Meldungen direkt<br />

in Zeitungen, Rundfunkbeiträgen und im Fernsehen zu verwen<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n<br />

gera<strong>de</strong> über <strong>de</strong>n elektronischen e-mail Service die Botschaften <strong>de</strong>r Jäger effektiv<br />

an die Öffentlichkeit herangetragen.<br />

Info-Offensive „Gute Stories in Sicht“<br />

Die 1997 begonnene Anzeigenkampagne „Gute Stories in Sicht“ für Journalisten<br />

wur<strong>de</strong> im Frühjahr <strong>2000</strong> been<strong>de</strong>t, da die Anzeigen über die Schaltdauer<br />

von zwei Jahren an Wirksamkeit verloren hatten. Bis dahin wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong><br />

Motive geschaltet:<br />

• „Allein auf weiter Flur“ zur sinnvollen Trennung <strong>de</strong>r Rechtskreise Jagd und<br />

Naturschutz. Hierbei wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>utlich gemacht, dass Tierarten, die <strong>de</strong>m Jagdrecht<br />

unterliegen, einen beson<strong>de</strong>ren Schutz durch die Jäger genießen.<br />

• „Auf <strong>de</strong>r Flucht“. Darin ging es um die schwierige Situation <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rwil<strong>de</strong>s<br />

in unserer Kulturlandschaft und die Notwendigkeit <strong>de</strong>r Fangjagd.<br />

• „Stummer Frühling“, das die Notwendigkeit zur Bejagung <strong>de</strong>r Rabenvögel<br />

thematisierte.<br />

Die entsprechen<strong>de</strong>n inhaltlichen abgestimmten Basisinformationen zu diesen<br />

Themen konnten von Journalisten im Internet (newsroom) abgerufen wer<strong>de</strong>n.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>s bisherigen, spürbaren Erfolges <strong>de</strong>r Journalistenkampagnen<br />

hat das DJV-Präsidium auf Empfehlung <strong>de</strong>s Öffentlichkeitsausschusses<br />

beschlossen, neue Anzeigenmotive für die Medienfachzeitschriften entwickeln<br />

zu lassen. Diese wer<strong>de</strong>n sich inhaltlich und optisch <strong>de</strong>utlich von „Gute Stories<br />

in Sicht „ unterschei<strong>de</strong>n, aber auch hierbei soll die Einladung ins Revier<br />

eine wichtige Rolle spielen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wur<strong>de</strong> eine solche<br />

neue Konzeption entwickelt und erste Motiv-Entwürfe erstellt. Geplant<br />

ist, dass die neuen Anzeigen zum Jahresen<strong>de</strong> <strong>2000</strong> vorliegen.<br />

Kernaussagen <strong>de</strong>r Journalisten-Kampagnen ist nach wie vor die Einladung<br />

ins Jagdrevier, um <strong>de</strong>n Medien <strong>de</strong>utlich zu machen, dass die Jäger nichts zu<br />

verbergen haben. Außer<strong>de</strong>m können sich die Medien so am besten selbst ein<br />

35


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

36<br />

Bild von <strong>de</strong>r Jagd machen. Um Presseanfragen für einen Revierbesuch schnell<br />

vermitteln zu können, hatte <strong>de</strong>r DJV bereits 1997 ein Netz von Revierinhabern<br />

aufgebaut, <strong>de</strong>m rund 60 Jägerinnen und Jäger, die von <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n<br />

benannt wur<strong>de</strong>n, angehören. Dieser Personenkreis wur<strong>de</strong> vom<br />

DJV gezielt im Umgang mit <strong>de</strong>n Medien geschult, so z. B. im September <strong>1999</strong><br />

durch ein Wochenendseminar zum Thema „Ohne Angst vor Kamera und<br />

Mikro“.<br />

DJV-Journalistenpreis<br />

Ergänzend zur Kampagne „Gute Stories in Sicht“ hatte <strong>de</strong>r DJV für 1998/99<br />

wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Journalistenpreis „Wildtier und Umwelt“ ausgeschrieben. Aus <strong>de</strong>n<br />

55 eingegangenen Bewerbungen hat die Jury unter <strong>de</strong>m Vorsitz von Baron<br />

Heereman im Juli die besten Beiträge aus <strong>de</strong>n Sparten Printmedien, Fernsehen<br />

und Hörfunk ausgewählt. Preisträger sind:<br />

Georg Peinemann, ehemaliger Chefredakteur im Paul Parey Zeitschriftenverlag,<br />

für seine Kolumnen „Heimische Wildtiere und Umwelt“, die im Hamburger<br />

Abendblatt veröffentlicht wur<strong>de</strong>n.<br />

In <strong>de</strong>r Sparte Hörfunk Isa-Maria Kuhn mit ihrer Serie „Natur und Mensch“,<br />

in <strong>de</strong>r sie „Wildtiere im Jahreswechsel“ vorstellt; gesen<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>r NDR1 Welle<br />

Nord.<br />

In <strong>de</strong>r Sparte Fernsehen die SWR Redakteurin Inge Landwehr für ihren Beitrag<br />

„Waidmannsheil und Waidmannsdank, Jagen im Land“, <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r SWR<br />

in seiner Sendung „Treffpunkt Freizeit“ ausstrahlte.<br />

Die Auszeichnungen, die mit jeweils 10.000 DM dotiert sind, wer<strong>de</strong>n im<br />

Rahmen einer repräsentativen Veranstaltung überreicht.<br />

Auch dieses Mal konnten hochkarätige Persönlichkeiten als Jury-Mitglie<strong>de</strong>r<br />

gewonnen wer<strong>de</strong>n: Gerhard Friedl, Chefredakteur beim Hörfunk <strong>de</strong>s<br />

Bayerischen Rundfunks; Bodo Hauser, Leiter <strong>de</strong>s ZDF-Magazins „Frontal“;<br />

Hans Erich Bilges, Mitglied <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Wirtschaft-Medien-Politik-<br />

Unternehmensberatung; Erich Schumann, geschäftsführen<strong>de</strong>r Gesellschafter<br />

<strong>de</strong>r Mediengruppe WAZ; Professor Heinz Sielmann, Zoologe und Publizist<br />

und Walterpeter Twer, Verleger <strong>de</strong>s Mittelrhein-Verlages.<br />

Kamingespräch<br />

Über Schwerpunkte <strong>de</strong>r zukünftigen DJV-Verbandsarbeit informierte DJV-<br />

Präsi<strong>de</strong>nt Constantin Freiherr Heereman über 20 Chefredakteure von Zeitung,<br />

Rundfunk und Fernsehen im Rahmen <strong>de</strong>s vorweihnachtlichen Kamingesprächs<br />

am 6. Dezember <strong>1999</strong> auf <strong>de</strong>r westfälischen Surenburg.<br />

Weiteres Thema waren die verschie<strong>de</strong>nen Angriffe auf das Bun<strong>de</strong>sjagdgesetz,<br />

<strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r DJV-Präsi<strong>de</strong>nt ein klare Absage erteilte.<br />

Mit großem Interesse nahmen die Journalisten die Ergebnisse <strong>de</strong>r Repräsentativbefragung<br />

zum Thema Jagd zur Kenntnis, die <strong>de</strong>r DJV im Frühjahr<br />

<strong>1999</strong> in Auftrag gegeben hatte. Zahlreiche Einzelergebnisse <strong>de</strong>r Befragung<br />

wur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Teilnehmern nach <strong>de</strong>m Kamingespräch in ihren Veröffentlichungen<br />

vorgestellt.


„newsroom“, die virtuelle Pressestelle<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

Im Berichtszeitraum hat <strong>de</strong>r DJV sein Serviceangebot <strong>de</strong>r virtuellen Pressestelle<br />

„newsroom“ weiter ausgebaut. Zusätzlich zum bisher schon bereitgestellten<br />

Angebot können Journalisten viele spezielle Informationen zu Schwerpunktthemen<br />

direkt im Internet abrufen. Insbeson<strong>de</strong>re die Themen <strong>de</strong>s<br />

Monats, die als fertige Artikel angeboten wer<strong>de</strong>n, sind sehr gefragt.<br />

Eine stark angestiegene Nachfrage ist auch im Fotoarchiv von „newsroom“<br />

zu verzeichnen. Hier können sich die Medien via Internet Jagdmotive kostenlos<br />

und in Druckqualität herunterla<strong>de</strong>n.<br />

Dass die virtuelle DJV-Pressestelle im Internet zunehmend von Journalisten<br />

genutzt wird, zeigt die folgen<strong>de</strong> Grafik.<br />

Seitenabrufe aus www.newsroom.<strong>de</strong>/djv<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

Apr 02<br />

Seitenabrufe aus www.newsroom.<strong>de</strong>/djv<br />

April 1998 – August <strong>2000</strong><br />

Bilanz <strong>de</strong>r DJV-Pressearbeit<br />

Mai 02<br />

Jun 02<br />

Jul 02<br />

Aug 02<br />

Sep 02<br />

Okt 02<br />

Nov 02<br />

Dez 02<br />

Jan 03<br />

Feb 03<br />

Mrz 03<br />

Apr 03<br />

Mai 03<br />

Jun 03<br />

Jul 03<br />

Aug 03<br />

Sep 03<br />

Okt 03<br />

Nov 03<br />

Dez 03<br />

Jan 04<br />

Feb 04<br />

Mrz 04<br />

Apr 04<br />

Mai 04<br />

Jun 04<br />

Jul 04<br />

Ergebnisse und Erfolge <strong>de</strong>r PR- und Pressearbeit sind generell nur schwer messbar.<br />

Dennoch ist die DJV-Pressestelle bemüht, möglichst viele Daten zu sammeln<br />

und auszuwerten. Als einen Teil dieser Auswertung analysiert die Pressestelle<br />

Artikel zum Thema Jagd, die sie über <strong>de</strong>n Presseausschnittsdienst<br />

„Metropol“ aus 200 geprüften Zeitschriftentiteln bezieht. Wie die Grafik<br />

belegt, konnte die Gesamtzahl <strong>de</strong>r Jagd-Artikel im Geschäftsjahr 99/00 weiter<br />

gesteigert wer<strong>de</strong>n und zwar um erfreuliche 30 %. Von <strong>de</strong>n 1529 ausgewerteten<br />

Zeitungsausschnitten wur<strong>de</strong> in 43,8 % (Vorjahr: 55,7 %) <strong>de</strong>r Artikel<br />

absolut positiv über Jagd und Jäger berichtet. In 51,8 % (Vorjahr: 40,1<br />

%) <strong>de</strong>r untersuchten Beiträge haben die Autoren die Jagd neutral dargestellt.<br />

Eine einseitig negative Darstellung lag nur in 4,4 % (Vorjahr: 4,1 %) <strong>de</strong>r Fälle<br />

vor.<br />

Anzahl und Bewertung von Jagdartikeln 1994 -<strong>2000</strong><br />

37


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

38<br />

Zahl <strong>de</strong>r Artikel<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Anzahl und Bewertung von Jagdartikeln<br />

1994 -<strong>2000</strong><br />

94/95 95/9696/97 97/98 98/99 99/00<br />

Geschäftsjahr<br />

negativ neutral positiv<br />

Die Bewertung <strong>de</strong>r Artikel wur<strong>de</strong> wie auch in <strong>de</strong>n Vorjahren unter <strong>de</strong>r Fragestellung<br />

vorgenommen, wie sich <strong>de</strong>r Inhalt eines Artikels möglicherweise<br />

auf das Image <strong>de</strong>r Jäger insgesamt auswirkt. Ob ein Artikel in allen Punkten<br />

sachlich richtig o<strong>de</strong>r sorgfältig recherchiert ist, war bei dieser Art <strong>de</strong>r Auswertung<br />

nicht relevant.<br />

Anzahl veröffentlichter Artikel zur Jagd pro Monat<br />

Anzahl Artikel<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Anzahl veröffentlichter Artikel zur Jagd pro Monat<br />

Sept Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug<br />

Monat<br />

Wie diese Auswertung zeigt, gab es in <strong>de</strong>n Monaten Oktober und November<br />

eine erste Steigerung <strong>de</strong>r Anzahl von Jagdartikeln im Vergleich zum Vorjahr.<br />

Die Journalisten griffen in diesen Monaten beson<strong>de</strong>rs häufig die Ergebnisse<br />

<strong>de</strong>r Repräsentativbefragung zu Jagd und Jägern auf, die <strong>de</strong>r DJV in einer<br />

Pressekonferenz am 28.09.<strong>1999</strong> zum ersten Mal <strong>de</strong>r Öffentlichkeit vorstellte.<br />

Einen Tag danach wur<strong>de</strong>n diese - für die Jäger äußerst positiven Ergeb-<br />

240<br />

98/99<br />

99/00


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

nisse - auch von <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n über ihre Presseverteiler in Umlauf<br />

gebracht. Dies konzertierte Aktion von DJV und <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n<br />

hat im Ergebnis zu <strong>de</strong>m erfreulichen Presseecho geführt. Des Weiteren hat<br />

die Diskussion um das hessische Jagdgesetz und das 50-jährige Jubiläum <strong>de</strong>s<br />

DJV in Fulda im Oktober und November die Jagd für die Medien beson<strong>de</strong>rs<br />

interessant gemacht.<br />

Im Frühjahr <strong>2000</strong> sorgte vor allem die Vorverlegung <strong>de</strong>r Jagdzeit für Böcke<br />

und Schmalrehe für einen Anstieg <strong>de</strong>r Jagd-Artikel. Wie in je<strong>de</strong>m Jahr rückte<br />

zu Ostern <strong>de</strong>r Feldhase in <strong>de</strong>n Focus <strong>de</strong>r Journalisten. Die Positivmeldungen<br />

über stabile o<strong>de</strong>r gleichbleiben<strong>de</strong> Bestandszahlen, zum Beispiel aus <strong>de</strong>n<br />

Län<strong>de</strong>rn Nie<strong>de</strong>rsachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein wur<strong>de</strong>n<br />

von <strong>de</strong>n Journalisten gerne aufgenommen.<br />

Häufiger als in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren bearbeiteten die Vertreter <strong>de</strong>r Printmedien<br />

in <strong>de</strong>n Sommermonaten <strong>de</strong>s Jahres <strong>2000</strong> das Thema „Blattzeit <strong>de</strong>r<br />

Rehe verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Gefahr von Wildunfällen auf“. Vermutlich <strong>de</strong>shalb,<br />

weil dies nacheinan<strong>de</strong>r sowohl von mehreren Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n als auch<br />

vom DJV an die Journalisten herangetragen wur<strong>de</strong>.<br />

Insgesamt 489 Mal haben Journalisten aller Mediengattungen im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr in <strong>de</strong>r Pressestelle Auskunft zu verschie<strong>de</strong>nen jagdlichen<br />

Themen eingeholt, Interviewpartner nachgefragt o<strong>de</strong>r um die Vermittlung<br />

eines Revierbesuchs gebeten. Das entspricht 1,9 Anfragen (Vorjahr: 1,4<br />

Anfragen) pro Arbeitstag. Am häufigsten recherchierten die Vertreter <strong>de</strong>r<br />

Medien folgen<strong>de</strong> Themen: Blattzeit <strong>de</strong>r Rehe, Wildbret, Bestandssituation von<br />

Rotwild und Feldhase, Jägerprüfung, Fuchsbandwurm und Jägerinnen.<br />

Anfragen an die DJV-Pressestelle<br />

Anfragen an die DJV-Pressestelle<br />

97/98 98/99 99/00<br />

Presse-Anfragen insgesamt: 316 339 489<br />

darunter spezielle Medien 85 112 98<br />

Freie Journalisten 61 95 63<br />

Interview/Hörfunk 20 10 23<br />

Interview/Fernsehen 19 20 14<br />

Die Auswertungen machen <strong>de</strong>utlich, das <strong>de</strong>r DJV mit seiner Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit auf <strong>de</strong>m richtigen Weg ist. Der Bekanntheitsgrad <strong>de</strong>s<br />

DJV als Ansprechpartner für die Medien nimmt weiter zu, und <strong>de</strong>r DJV wird<br />

in steigen<strong>de</strong>m Umfang als Quelle für <strong>de</strong>n Bezug von fachlich fundierten Informationen<br />

genutzt. Das führte insgesamt im Geschäftsjahr 99/00 zu einer stärkeren<br />

Präsenz von Jagd und Jägern in <strong>de</strong>n Medien.<br />

Nicht zuletzt nutzen inzwischen 180 Journalisten <strong>de</strong>n e-mail Presseservice<br />

<strong>de</strong>s DJV. Dieser Personenkreis hat sich aktiv in <strong>de</strong>n e-mail Presseverteiler eingetragen.<br />

Es ist davon auszugehen, dass Journalisten, die auf diese Weise<br />

DJV-Meldungen regelmäßig und ohne zeitliche Verzögerung beziehen, auch<br />

die Möglichkeit besitzen, jagdliche Themen in ihren Medien direkt zu verwerten.<br />

39


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

40<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Messen und Ausstellungen<br />

• Auch dieses Mal war <strong>de</strong>r DJV auf <strong>de</strong>r Internationalen Grünen Woche Berlin<br />

<strong>2000</strong> vom 14. bis 23. Januar vertreten die mit 485.607 Besuchern die<br />

höchsten Besucherzahlen seit 5 Jahren verzeichnete. Themenschwerpunkt<br />

<strong>de</strong>s DJV war das Wildbret, wobei insbeson<strong>de</strong>re die Broschüre „Wild auf<br />

Wild“ großen Anklang fand. Rund zahlreiche Schulklassen aus Berlin und<br />

Bran<strong>de</strong>nburg nutzten die Angebote <strong>de</strong>r Messe zum Lernen und Begreifen<br />

fern ab vom Schulalltag. Dazu gehörte selbstverständlich auch LERNORT<br />

NATUR. Hierzu hatte <strong>de</strong>r DJV zusammen mit <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n<br />

Berlin und Bran<strong>de</strong>nburg ein großes Biotop mit zahlreichen Wildarten gestaltet.<br />

Der DJV-Stand diente Präsi<strong>de</strong>nt Heereman sowie <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s DJV-<br />

Präsidiums und <strong>de</strong>r Geschäftsführung auch dazu, mit zahlreichen Politikern<br />

und Vertretern von Verbän<strong>de</strong>n und Organisationen <strong>de</strong>s In- und Auslan<strong>de</strong>s<br />

Gespräche über aktuelle jagdpolitische Themen zu führen. Bun<strong>de</strong>slandwirtschaftsminister<br />

Funke, Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Bun<strong>de</strong>stages sowie<br />

Minister und Staatssekretäre <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r konnten begrüßt wer<strong>de</strong>n.<br />

• Auf <strong>de</strong>r Interschul/Didacta <strong>2000</strong>, <strong>de</strong>r internationalen Messe für Schule und<br />

Weiterbildung, die im Februar in Köln stattfand, konnten die DJV-Materialien<br />

für <strong>de</strong>n Biologie- und Sachkun<strong>de</strong>unterricht wie<strong>de</strong>r einem breiten<br />

Fachpublikum vorgestellt wer<strong>de</strong>n. Erfreulich war, dass vielen Standbesuchern<br />

verschie<strong>de</strong>ne Lernort Natur-Materialien bereits bekannt waren. Dies<br />

zeigt, dass die Öffentlichkeitsarbeit in diesem Bereich Früchte trägt.<br />

• Die Internationale Fachmesse für Jagd- und Sportwaffen, Outdoor und<br />

Zubehör (IWA), die vom 10. bis 13.3. in Nürnberg stattfand, nutzte <strong>de</strong>r<br />

DJV, um an seinem Stand zahlreiche Fachgespräche zu führen. Eine gemeinsame<br />

Pressekonferenz, in <strong>de</strong>r Vertreter <strong>de</strong>s Forums Waffenrecht, <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s<br />

<strong>de</strong>r Hersteller von Jagd-, Sportwaffen und Munition, <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s<br />

Deutscher Büchsenmacher, <strong>de</strong>s Deutschen Schützenbun<strong>de</strong>s und für<br />

<strong>de</strong>n DJV, Vizepräsi<strong>de</strong>nt Wilhelm Holsten, zur anstehen<strong>de</strong>n Novellierung<br />

<strong>de</strong>s WaffG Re<strong>de</strong> und Antwort stan<strong>de</strong>n, stieß auf großes Interesse. Während<br />

<strong>de</strong>s Messerundganges <strong>de</strong>r Ehrengäste konnte Vizepräsi<strong>de</strong>nt Holsten Bun<strong>de</strong>slandwirtschaftsminister<br />

Karl Heinz Funke am DJV-Infostand begrüßen.<br />

DJV-Füllanzeigen<br />

Je<strong>de</strong> Zeitungsredaktion steht täglich vor <strong>de</strong>r Aufgabe, auch noch <strong>de</strong>n letzten<br />

Rest einer Seite mit interessantem Inhalt füllen zu müssen. Dort wer<strong>de</strong>n dann<br />

gerne Füllanzeigen, die <strong>de</strong>n Verlagen von Verbän<strong>de</strong>n und Vereinen in unterschiedlichen<br />

Formaten zur Verfügung gestellt wer<strong>de</strong>n, kostenlos abgedruckt.<br />

Selbstverständlich dürfen mit <strong>de</strong>n Inhalten solcher Anzeigen keine kommerziellen<br />

Zwecke verfolgt wer<strong>de</strong>n.<br />

Diesen Weg <strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit wird auch <strong>de</strong>r DJV nutzen. Sechs verschie<strong>de</strong>ne<br />

Motive für Füllanzeigen wur<strong>de</strong>n entwickelt. Zwei Motive zu <strong>de</strong>n<br />

Themenbereichen „Hun<strong>de</strong> an die Leine/ Rücksicht in <strong>de</strong>r Natur“ und „Fährten<br />

und Spuren erkennen bzw. bestimmen“ mit <strong>de</strong>m Angebot, diese Bro-


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

schüre anzufor<strong>de</strong>rn, wur<strong>de</strong>n im Herbst dieses Jahres an 200 ausgewählte Printredaktionen<br />

verschickt.<br />

Präsenz im Internet: www.jagd-online.<strong>de</strong><br />

Seit Oktober 1998 ist <strong>de</strong>r DJV mit einer an die breite Öffentlichkeit gerichteten<br />

Homepage im Internet vertreten: www.jagd-online.<strong>de</strong><br />

Seitenabrufe aus www.jagd-online.<strong>de</strong><br />

80.000<br />

70.000<br />

60.000<br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

Seitenabrufe aus www.jagd-online.<strong>de</strong><br />

Oktober 1998 – August <strong>2000</strong><br />

Okt 02<br />

Nov 02<br />

Dez 02<br />

Jan 03<br />

Feb 03<br />

Mrz 03<br />

Apr 03<br />

Mai 03<br />

Jun 03<br />

Jul 03<br />

Aug 03<br />

Sep 03<br />

Okt 03<br />

Nov 03<br />

Dez 03<br />

Jan 04<br />

Feb 04<br />

Mrz 04<br />

Apr 04<br />

Mai 04<br />

Jun 04<br />

Jul 04<br />

Surfer fin<strong>de</strong>n bei ihrer elektronischen Pirsch zahlreiche Informationen über<br />

Jagd, Naturschutz und Wildtiere in jagd-online. Gleichzeitig bekommt <strong>de</strong>r<br />

Nutzer einen Überblick über Arbeitsgebiete <strong>de</strong>s DJV, wie beispielsweise „Lernort<br />

Natur“, „Jagdrecht“ o<strong>de</strong>r „Jagdliches Brauchtum“ und vieles mehr.<br />

Aber auch Jäger fin<strong>de</strong>n dort aktuelle und wichtige Informationen rund um<br />

die Jagd. So wer<strong>de</strong>n DJV-Positionen, Pressemeldungen und Artikel bereitgestellt,<br />

die bei <strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit <strong>de</strong>r Hegeringe und Kreisgruppen hilfreich<br />

sind.<br />

Über <strong>de</strong>n jagd-online Shop, in <strong>de</strong>m alle DJV-Materialien via Internet geor<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n können, gingen rund 500 Bestellungen ein.<br />

Wissenswertes über Wildtiere, Jagd und Jäger bietet „jagd-online“ vor<br />

allem auch für Kin<strong>de</strong>r, die dieses Angebot gerne nutzen. So nahmen im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr gut 800 Kin<strong>de</strong>r am Tierquiz in jagd-online teil.<br />

Durch die neuen Medien und die Präsenz <strong>de</strong>s DJV im Internet hat sich in<br />

zunehmen<strong>de</strong>m Maße eine völlig neue Dialogmöglichkeit mit <strong>de</strong>r breiten<br />

Öffentlichkeit eröffnet und zwischenzeitlich etabliert. Entsprechend stark sind<br />

die telefonischen und schriftlichen Anfragen von Bürgern in <strong>de</strong>r DJV-Pressestelle<br />

gestiegen. Insbeson<strong>de</strong>re das Medium e-mail wird sehr häufig genutzt,<br />

um eine Frage an <strong>de</strong>n DJV zu sen<strong>de</strong>n. Allein in <strong>de</strong>r Pressestelle summierten<br />

sich die e-mail-Anfragen auf fast 500.<br />

So positiv dies auch zu bewerten ist, kann die Pressestelle diese zusätzliche<br />

Arbeit inzwischen personell und zeitlich kaum mehr leisten. Hier wer<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>shalb entsprechen<strong>de</strong> Lösungen gesucht.<br />

41


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

42<br />

Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit<br />

Im Februar ist <strong>de</strong>r neue Öffentlichkeitsausschuss unter Vorsitz von DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt<br />

Kurt Alexan<strong>de</strong>r Michael zu seiner konstituierten Sitzung zusammengekommen.<br />

Hauptthemen dieser Sitzung waren:<br />

• Umsetzung <strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>r Repräsentativbefragung zu Jagd & Jägern<br />

• Planung <strong>de</strong>r Medien- und Öffentlichkeitsarbeit im Jahr <strong>2000</strong><br />

• Planung <strong>de</strong>r Initiative „Kreise ans Netz“<br />

Eine zweite Sitzung fand im August dieses Jahres statt und widmete sich insbeson<strong>de</strong>re<br />

<strong>de</strong>r Planung neuer Anzeigen für Journalisten, Lernort Natur und<br />

<strong>de</strong>r Weiterentwicklung <strong>de</strong>s Jagdportals jagdnetz.<strong>de</strong>.<br />

Kreise ans Netz!<br />

„Die Kreisvereine sollen schnellstmöglich das Internet als mo<strong>de</strong>rnes, schnelles<br />

Kommunikationsmittel nutzen!“ hatte die Delegiertenversammlung beim<br />

Bun<strong>de</strong>sjägertag <strong>1999</strong> <strong>de</strong>n Kreisen empfohlen. Dieses höchste Gremium <strong>de</strong>s<br />

Verban<strong>de</strong>s beauftragte <strong>de</strong>n DJV, die Initiative „Kreise ans Netz!“ zu starten<br />

und <strong>de</strong>r Jägerschaft über die neuen Medien einen Informationspool und<br />

schnelle Kommunikationsmittel zur Verfügung zu stellen. Um dies anzubieten<br />

hat <strong>de</strong>r DJV ein neues Internetangebot entwickelt, das seit Juni <strong>2000</strong> zur<br />

Verfügung steht: www.jagdnetz.<strong>de</strong>.<br />

Diese neue Homepage soll drei spezielle Funktionen erfüllen:<br />

• Jagdnetz möchte als Jagdportal, also als Marktplatz für jagdliche Homepages<br />

im Internet, alle relevanten Jagdseiten und Angebote für Jäger<br />

sammeln. Denn bereits jetzt ist die Zone <strong>de</strong>r jagdlichen Seiten im Word-<br />

Wi<strong>de</strong>Web (www) enorm groß und wächst exponentiell weiter. Einige Suchmaschinen<br />

nennen 35.000 verschie<strong>de</strong>ne Treffer, wenn man dort das<br />

Stichwort „Jagd“ eingibt. Deshalb hat sich <strong>de</strong>r DJV zum Ziel gesetzt, in<br />

Jagdnetz alle wichtigen, interessanten und guten Seiten aufzulisten.<br />

• Jagdnetz wird als Informationspool für Jäger ständig weiter ausgebaut und<br />

enthält entsprechend viele Angebote speziell für Jäger. Dazu gehören<br />

beispielsweise ein Nachrichten-Service, Tipps für die Verbandsarbeit , Diskussionsforen<br />

o<strong>de</strong>r auch ein Chatroom. Dieser Infoteil ist als sogenannte<br />

„Community“ ausschließlich Jägern vorbehalten. Deshalb müssen sich<br />

interessierte Jäger für die Nutzung dieses Bereichs anmel<strong>de</strong>n und als Jäger<br />

ausweisen. Dies hat <strong>de</strong>n Vorteil, dass die Foren und <strong>de</strong>r Chat nicht durch<br />

Jagdgegner torpediert wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn Jäger sich hier offen und ungestört<br />

austauschen können.<br />

• Jagdnetz ist aber auch als Serviceangebot <strong>de</strong>s DJV geplant, um <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n<br />

und <strong>de</strong>n Jägerschaften Internetplatz anzubieten und<br />

einen Ort zur Verfügung zu stellen, wo sie sich darstellen können. So soll<br />

die Bekanntheit und Auffindbarkeit beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r Kreisverbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>utlich<br />

verbessert wer<strong>de</strong>n. Denn wenn sich ein Kreisjagdverband einmal entschlossen<br />

hat, sich im Internet mit eigener Homepage zu präsentieren, ist<br />

es natürlich auch sinnvoll, wenn nicht nur die eigenen Kreisgruppen-Mitglie<strong>de</strong>r<br />

die Seiten besuchen, son<strong>de</strong>rn auch an<strong>de</strong>re Internet-Sufer in jagdnetz<br />

die Seiten <strong>de</strong>r Kreisgruppe xy aufrufen können


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

Überdies bietet <strong>de</strong>r DJV seit April <strong>2000</strong> Kreisvereinen und Verbandsmitglie<strong>de</strong>rn<br />

einen vergünstigten hochleistungsfähigen Internetzugang an, für <strong>de</strong>n<br />

ein spezieller Rahmenvertrag mit <strong>de</strong>m Internetanbieter NDH ausgehan<strong>de</strong>lt<br />

wur<strong>de</strong>. Neben <strong>de</strong>r Kostenersparnis und <strong>de</strong>r Schnelligkeit <strong>de</strong>s Internetzugangs<br />

bietet <strong>de</strong>r Rahmenvertrag einen weiteren Vorteil: Alle Nutzer erhalten am<br />

En<strong>de</strong> ihrer e-mail-Adresse ........@jagdnetz.<strong>de</strong> und sind damit <strong>de</strong>r Jägerschaft<br />

auch zuzuordnen.<br />

Weiterbildung <strong>de</strong>r Verbandsmitglie<strong>de</strong>r<br />

„Journalisten sind auch nur Menschen“ war das Motto von zwei Seminaren<br />

zur Presse- und Medienarbeit in Jagdverbän<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>r DJV im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Bildungsinitiative „Stärkung <strong>de</strong>s Ehrenamtes“ im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

für die Presseobleute aus <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n angeboten hat.<br />

Inhalte <strong>de</strong>r Wochenendseminare sind:<br />

• Ziele <strong>de</strong>r verbandlichen Pressearbeit<br />

• Wie organisiere ich meine Medienarbeit?<br />

• Besser schreiben - aber wie?<br />

• Interview und Diskussion vor <strong>de</strong>r Kamera<br />

• Das Statement für <strong>de</strong>n Hörfunk<br />

• Das Hintergrundgespräch mit Journalisten<br />

• Krisenmanagement und Presserecht<br />

Zu diesen Themenbereichen erhielten die Teilnehmer eine umfangreiche Themenmappe,<br />

die mittelfristig als Arbeitshilfe „Presse- und Medienarbeit in<br />

Jagdverbän<strong>de</strong>n“ bun<strong>de</strong>sweit zur Verfügung stehen soll.<br />

Das erste Seminar fand mit rund 20 Teilnehmern aus <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n<br />

Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz vom 23. – 25. Juni<br />

<strong>2000</strong> in Bad Neuenahr statt.<br />

Für die Presseobleute aus <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n Berlin, Bran<strong>de</strong>nburg,<br />

Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nie<strong>de</strong>rsachsen, Sachsen-Anhalt und<br />

Schleswig-Holstein wur<strong>de</strong> das Seminar vom 29. September bis 01. Oktober<br />

<strong>2000</strong> in Soltau durchgeführt.<br />

Ein weiteres Seminar für die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r süd<strong>de</strong>utschen Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong><br />

fin<strong>de</strong>t vom 10. - 12. November <strong>2000</strong> in Erlangen statt.<br />

Information <strong>de</strong>r Kreisvorsitzen<strong>de</strong>n<br />

Waffenrecht, UVV, DJV-Internet-Angebote und <strong>de</strong>r Fortgang <strong>de</strong>r DJV-Bildungsinitiative<br />

waren die Hauptthemen <strong>de</strong>r insgesamt vier Infobriefe, die <strong>de</strong>r<br />

DJV-Präsi<strong>de</strong>nt im vergangenen Geschäftsjahr an die Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

Kreisvereine und -gruppen gerichtet hat. Mit <strong>de</strong>n darin enthaltenen Hintergrundinformationen<br />

zu verbandspolitischen Themen wer<strong>de</strong>n die Kreisgruppenvorsitzen<strong>de</strong>n<br />

in die Lage versetzt, ihre Mitglie<strong>de</strong>r sachgerecht zu<br />

informieren und die Argumentationslinien <strong>de</strong>s DJV und <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong><br />

in öffentlichen Diskussionen zu nutzen.<br />

43


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

44<br />

Lernort Natur<br />

Vorbereitungen zum Jubiläum 10 Jahre Lernort Natur<br />

Im Jahr 2001 feiern die Jäger ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s Jubiläum: Die erfolgreiche Initiative<br />

LERNORT NATUR wird 10 Jahre alt. Der DJV möchte dies gebührend<br />

feiern und hat daher im Sommer <strong>2000</strong> mit <strong>de</strong>n Vorbereitungen zu einer<br />

bun<strong>de</strong>szentralen Großveranstaltung vom 12. bis 13. Mai im Dortmun<strong>de</strong>r<br />

Westfalenpark begonnen. Am Samstag, <strong>de</strong>n 12. Mai, sollen die Lernort Natur-<br />

Aktiven aus <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n im Rahmen einer Fachtagung Gelegenheit<br />

zum Erfahrungsaustausch bekommen.<br />

Am Sonntag <strong>de</strong>m 13. Mai fällt dann <strong>de</strong>r Startschuss für die bun<strong>de</strong>sweite<br />

Aktion „Lernort Natur-Tage im Revier“ zu <strong>de</strong>r die Bevölkerung rund um Dortmund<br />

herzlich eingela<strong>de</strong>n ist. Der DJV plant diese Veranstaltung gemeinsam<br />

mit <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sjagdverband Nordrhein-Westfalen.<br />

Arbeitshilfe Lernort Natur<br />

Begleitend zu <strong>de</strong>n Vorbereitungen für das LERNORT NATUR-Jubiläum arbeitet<br />

<strong>de</strong>r DJV seit Sommer <strong>2000</strong> an einer Arbeitsmappe mit Tipps und I<strong>de</strong>en zu<br />

vielfältigen Aktionen, angefangen von einer Schulstun<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Lernort<br />

Natur-Mobil bis hin zur Projektwoche. Darüber hinaus wer<strong>de</strong>n viele Themen<br />

behan<strong>de</strong>lt, die gera<strong>de</strong> Neueinsteigern in Sachen LERNORT NATUR die ersten<br />

Schritte erleichtern können. So geht es zum Beispiel um Themen wie Finanzierung<br />

und Bewerbung von Aktionen o<strong>de</strong>r um die Beantwortung <strong>de</strong>r Frage<br />

„Wie knüpfe ich Kontakten zu Lehrern, Schulbehör<strong>de</strong>n und zur Lokalpresse?“<br />

Die Arbeitsmappe erscheint im Frühjahr 2001 passend zum LERNORT<br />

NATUR-Jubiläumsjahr.<br />

Lernort Natur-Seminare<br />

Mit neuen Schulungen für LERNORT NATUR-Aktive aus <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n<br />

ist <strong>de</strong>r DJV im September <strong>2000</strong> in die zweite Run<strong>de</strong> gegangen,<br />

nun unter <strong>de</strong>m organisatorischen Dach <strong>de</strong>r DJV-Bildungsinitiative „Stärkung<br />

<strong>de</strong>s Ehrenamtes“.<br />

Nach<strong>de</strong>m in <strong>de</strong>n Jahren 1997 und 1998 rund 120 Jägerinnen und Jägern<br />

die Grundlagen <strong>de</strong>r Waldpädagogik vermittelt wur<strong>de</strong>n, geht es in <strong>de</strong>n neuen<br />

Aufbauseminaren „Null Bock auf Bock und Co“ um die Erlebnispädagogik.<br />

Die Teilnehmer lernen, wie man in Wald und Feld Abenteuer inszeniert<br />

und Mutproben stellt, so dass auch Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichen <strong>de</strong>r Klassen 5<br />

bis 10, also im schwierigen Alter, beim Revierrundgang weiterhin Interesse<br />

für die Natur behalten o<strong>de</strong>r neu entwickeln.<br />

Das erste Aufbauseminar „Null Bock auf Bock und Co“ hat vom 22. bis<br />

24. September in Engelskirchen bei Köln stattgefun<strong>de</strong>n. Eingela<strong>de</strong>n waren<br />

Lernort Natur-Aktive aus <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n Bremen, Hessen, Nie<strong>de</strong>rsachsen,<br />

Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen.<br />

Wie<strong>de</strong>rholt wird dieser Kurs vom 25. bis 27. Mai 2001 für die Mitglie<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> Berlin, Bran<strong>de</strong>nburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Im Herbst 2001<br />

soll das Seminar für Teilnehmer aus <strong>de</strong>n süd<strong>de</strong>utschen Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n<br />

angeboten wer<strong>de</strong>n.


DJV-Broschüren und Vi<strong>de</strong>o-Kassetten<br />

DJV-Merkblätter<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

Seit Jahren gibt <strong>de</strong>r DJV zu <strong>de</strong>n wesentlichen Nie<strong>de</strong>rwild- und Schalenwildarten<br />

kurze Merkblätter heraus, die wertvolle Informationen über diese<br />

Wildarten geben. Die Merkblattserie mit rund 25 Merkblättern ist durch Experten<br />

im Auftrag <strong>de</strong>s DJV überarbeitet wor<strong>de</strong>n, zum Teil durch Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

Nie<strong>de</strong>rwild- o<strong>de</strong>r Schalenwildausschusses und auf einen aktuellen Stand<br />

gebracht wor<strong>de</strong>n.<br />

So konnte nach fast 2jähriger, teils sehr zeitaufwendiger Arbeit durch Korrekturlesen<br />

und Diskussionen mit <strong>de</strong>n Autoren und an<strong>de</strong>ren Experten, Bildmaterialbeschaffung<br />

usw. das komplette Kompendium <strong>de</strong>r DJV-Merkblätter<br />

vorgelegt wer<strong>de</strong>n und über <strong>de</strong>n Verlag Dieter Hoffmann in Mainz, <strong>de</strong>r auch<br />

<strong>de</strong>n DJV-Service-Versand übernimmt, bezogen wer<strong>de</strong>n. Die Merkblätter<br />

erfreuen sich großer Beliebtheit und sind insbeson<strong>de</strong>re für die Jungjägerausbildung<br />

ein wertvolles Informations- und Lehrmaterial.<br />

Neuerscheinungen/Werbematerial<br />

„Wissenswertes zur Jagd in Deutschland“<br />

Auflage<br />

(französische und englische Ausgabe) je 2.000 Stück<br />

Die Agrar-Umweltprogramme<br />

(Naturschutz im ländlichen Raum)<br />

3.000 Stück<br />

Stun<strong>de</strong>npläne „Das Hermelin“ 15.000 Stück<br />

EU-Flächenstillegung 15.000 Stück<br />

„Wild auf Wild“ Werbebroschüre für Wildbret 550.000 Stück<br />

Jahreskalen<strong>de</strong>r <strong>2000</strong> „ Wild auf Wild“ 5.000 Stück<br />

DJV-Handbuch „Jagd“ ca. 12.000 Stück<br />

NachdruckAuflage<br />

Faltblatt<br />

„Wissenswertes zur Jagd in Deutschland“<br />

„Erlegtes Haar- und Fe<strong>de</strong>rwild“<br />

220.000 Stück<br />

-Wildbretgewinnung und Hygiene- 25.000 Stück<br />

Buttons „Lernort Natur“ (6 Motive) 60.000 Stück<br />

„Fährten und Spuren“ 200.000 Stück<br />

„Der kleine Fuchsbandwurm“ 10.000 Stück<br />

Malbuch „Wir malen, was lebt in Wald und Flur“ 40.000 Stück<br />

Bestimmungstabelle „Unsere Greifvögel“ 30.000 Stück<br />

Bestimmungstabelle „Unser Wasserwild“ 35.000 Stück<br />

Jagd heute „Behauptungen, Tatsachen“ 10.000 Stück<br />

„Von wildwachsen<strong>de</strong>n Früchten und wildleben<strong>de</strong>n Tieren“ 55.000 Stück<br />

„Spielen<strong>de</strong> Jungfüchse“ 6.000 Stück<br />

„Lernort-Natur Aufkleber“ 20.000 Stück<br />

Sielmann Vi<strong>de</strong>os (Doppelpack) 1.000 Stück<br />

45


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

46<br />

Jagdliches Schießwesen<br />

Merkblatt für Standaufsichten verabschie<strong>de</strong>t<br />

Nach Zustimmung durch das DJV-Präsidium wur<strong>de</strong> die vom Ausschuss jagdliches<br />

Schießwesen vorgelegte Fassung eines Merkblattes für Standaufsichten<br />

<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Bitte übermittelt, dieses allen Schießstandbetreibern<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Internationale Meisterschaft im jagdlichen Schießen<br />

Vom 29.-30. Juni <strong>2000</strong> fand diesmal auf Einladung <strong>de</strong>s Schwedischen Jagdverban<strong>de</strong>s<br />

die internationale Meisterschaft im jagdlichen Schießen in Haninge/Stockholm<br />

statt, die alle zwei Jahre ausgetragen wird.<br />

Unter elf angetretenen Mannschaften im Nationenwettkampf (kombiniertes<br />

Schießen) belegte die Mannschaft aus Tschechien mit 1.795 Punkten<br />

<strong>de</strong>n ersten Platz. Die vom DJV entsandte Mannschaft <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjägerschaft<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsen (traditionell vertritt <strong>de</strong>r DJV-Bun<strong>de</strong>smeister <strong>de</strong>s Vorjahres <strong>de</strong>n<br />

DJV) konnte dabei mit 1.757 Punkten <strong>de</strong>n zweiten Platz belegen. Die Mannschaft<br />

aus Schwe<strong>de</strong>n erreichte mit 1.729 Punkten <strong>de</strong>n dritten Platz. Internationaler<br />

Meister wur<strong>de</strong> Franz Veit aus Österreich.<br />

Im Büchsenschießen belegte die DJV-Mannschaft hinter Finnland, Norwegen<br />

und Schwe<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n undankbaren vierten Platz. Dem Schwedischen Jagdverband<br />

gebührt an dieser Stelle Dank für die gelungene Organisation und<br />

Ausrichtung dieser Veranstaltung.<br />

Die nächste internationale Meisterschaft fin<strong>de</strong>t 2002 in Österreich statt.<br />

DJV-Bun<strong>de</strong>smeisterschaft im jagdlichen Schießen<br />

Die DJV-Bun<strong>de</strong>smeisterschaft <strong>2000</strong> im jagdlichen Schießen wur<strong>de</strong> bei guten<br />

Wettkampfbedingungen auf <strong>de</strong>m Schießstand <strong>de</strong>r Jägervereinigung Freiburg<br />

in Bremgarten durchgeführt. Der Gastgeber schuf unter Mitwirkung <strong>de</strong>r örtlichen<br />

Jägerschaft alle Voraussetzungen für einen vollen Erfolg <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>smeisterschaft.<br />

An dieser Stelle sei allen Verantwortlichen nochmals für die<br />

Unterstützung bei <strong>de</strong>n Vorbereitungen gedankt. Die Organisation, Durchführung<br />

und Leitung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>smeisterschaft lag, wie in <strong>de</strong>n letzten Jahren,<br />

wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n bewährten Hän<strong>de</strong>n von DJV-Schießleiter Dieter Stracke. Die<br />

Siegerehrung <strong>de</strong>r Schützen wur<strong>de</strong> erstmals von DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt Holsten<br />

vorgenommen.<br />

Der Bun<strong>de</strong>smeisterschaft im jagdlichen Schießen waren im Berichtszeitraum<br />

erstmals drei (eine Veranstaltung fand in <strong>de</strong>n neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn statt)<br />

DJV-Leistungsschießen zum Erwerb <strong>de</strong>r DJV-Schießleistungsna<strong>de</strong>l „Son<strong>de</strong>rstufe<br />

Gold“ für Lang- und Kurzwaffen vorausgegangen, die gleichzeitig auch<br />

als Qualifikation für die Bun<strong>de</strong>smeisterschaft dienten. Insgesamt nahmen an<br />

<strong>de</strong>n drei Veranstaltungen 437 Langwaffen- und 98 Kurzwaffenschützen teil.


Tagung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sobleute im jagdlichen Schießen<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

Unter Vorsitz von DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt Holsten trafen sich die Lan<strong>de</strong>sschießobleute<br />

zu einer Besprechung aktueller Fragen im Rahmen <strong>de</strong>r DJV-Bun<strong>de</strong>smeisterschaft<br />

im Jagdlichen Schießen in Freiburg/Bremgarten.<br />

Die Lan<strong>de</strong>sobleute wur<strong>de</strong>n dabei über <strong>de</strong>n aktuellen Sachstand zur Novellierung<br />

<strong>de</strong>s Waffengesetzes sowie über die Arbeit <strong>de</strong>s DJV-Schiessausschusses<br />

informiert. Ein weiteres Gesprächsthema war auch das Ergebnis <strong>de</strong>r Auswertung<br />

<strong>de</strong>r Trefferergebnisse beim Flintenschießen mit 24 g Schrotpatronen<br />

bei Bun<strong>de</strong>smeisterschaften. Die Obleute hatten auf <strong>de</strong>r letztjährigen Sitzung<br />

gebeten, diesbezüglich einen Vergleich mit 28 g Schrotpatronen anzustellen,<br />

da die Reduzierung doch erheblichen Unmut unter <strong>de</strong>n Jagdschützen hervorrief.<br />

Die von DJV-Schießleiter vorgenommene Auswertung kam zu <strong>de</strong>m<br />

Ergebnis, dass (hinsichtlich <strong>de</strong>r Treffer 2 Ergebnisse) keine signifikanten Unterschie<strong>de</strong><br />

zu erkennen waren, auch nicht bei Abgabe <strong>de</strong>s zweiten Schusses<br />

(Treffer 2).<br />

DJV-Ausschuss jagdliches Schießwesen<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r Internationalen Fachmesse für Jagd- und Sportwaffen, Outdoor<br />

und Zubehör (IWA) tagte ebenfalls unter Vorsitz von DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt<br />

Holsten <strong>de</strong>r DJV-Ausschuss Jagdliches Schießwesen. Darüber hinaus fand eine<br />

weitere Sitzung <strong>de</strong>s Ausschusses statt.<br />

Dabei wur<strong>de</strong>n u.a. nachfolgen<strong>de</strong> Schwerpunkthemen erörtert:<br />

• Erstellen eines Maßnahmekataloges zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Breitenarbeit im<br />

Bereich Schießwesen<br />

• Erarbeiten einer Empfehlung von Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen für die Schießprüfung<br />

auf <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>r Vorschläge <strong>de</strong>r Ethikkommission<br />

• Erarbeiten einer Empfehlung für eine bun<strong>de</strong>seinheitliche Schulung <strong>de</strong>r Ausbil<strong>de</strong>r<br />

im Bereich „Jagdliches Schießwesen“<br />

Die vom Ausschuss zu <strong>de</strong>n vorgenannten Bereichen gemachten Vorschläge<br />

wer<strong>de</strong>n im Präsidium beraten.<br />

47


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

48<br />

Jagdgebrauchshun<strong>de</strong>wesen<br />

DJV-Ausschuss Jagdhun<strong>de</strong>wesen<br />

Unter Vorsitz von DJV-Präsidiumsmitglied Gerhard Delhougne fan<strong>de</strong>n im<br />

Berichtszeitraum zwei Sitzungen <strong>de</strong>s DJV-Ausschusses „Jagdhun<strong>de</strong>wesen“<br />

statt.<br />

Der Ausschuss befasste sich dabei u.a. mit <strong>de</strong>m Thema „ Rechtliche Situation<br />

<strong>de</strong>s Einsatzes von Elektroreizgeräten“. Unter <strong>de</strong>n Ausschussmitglie<strong>de</strong>rn<br />

bestand Einigkeit, dass die sachkundige Anwendung von Elektroreizgeräten<br />

nicht im Wi<strong>de</strong>rspruch zum Tierschutzgesetz steht, die Anwen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rartiger<br />

Geräte aber an einer Sachkun<strong>de</strong>schulung teilnehmen müssen.<br />

Was die Einbindung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Durchführung internationaler<br />

Zuchtausleseprüfungen betrifft, vertrat <strong>de</strong>r Ausschuss ebenfalls<br />

einhellig die Auffassung, dass die Durchführung nationaler und internationaler<br />

Zuchtausleseprüfungen in enger Abstimmung mit <strong>de</strong>n jeweiligen Zuchtverbän<strong>de</strong>n<br />

und <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>ren Bereich die Prüfungen<br />

stattfin<strong>de</strong>n, zu erfolgen hat. Dabei sind die Rahmenbedingungen <strong>de</strong>s JGHV<br />

verbindlich.<br />

Ein weiterer Punkt war die Einführung <strong>de</strong>r Wasserprüfungsordnung <strong>de</strong>s<br />

JGHV zur Feststellung <strong>de</strong>r „Brauchbarkeit“ zur Wasserarbeit. Der Ausschuss<br />

empfiehlt hierzu <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n, die Wasserprüfungsordnung <strong>de</strong>s<br />

JGHV in die jeweiligen Anfor<strong>de</strong>rungen zur Feststellung <strong>de</strong>r Brauchbarkeit zu<br />

übernehmen. Hierzu wur<strong>de</strong> vom Ausschuss eine Überarbeitung <strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m<br />

Jahre 1993 stammen<strong>de</strong>n „ Bun<strong>de</strong>seinheitlichen Empfehlung zur Feststellung<br />

<strong>de</strong>r Brauchbarkeit von Jagdhun<strong>de</strong>n“ angeregt und ein erster Vorschlag erarbeitet.<br />

Desweiteren befasste sich <strong>de</strong>r Ausschuss mit <strong>de</strong>n Themenbereichen „Bewegungsjag<strong>de</strong>n“,<br />

„Arbeit vor <strong>de</strong>m Schuss“ und <strong>de</strong>n Kampfhun<strong>de</strong>verordnungen<br />

<strong>de</strong>r einzelnen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r. So wur<strong>de</strong> zum Thema „gefährliche Hun<strong>de</strong>“ eine<br />

Stellungnahme für die Präsidien <strong>de</strong>s DJV und JGHV erarbeitet, um mit einer<br />

einheitlichen Aussage und For<strong>de</strong>rung an <strong>de</strong>n Gesetz- und Verordnungsgeber<br />

heranzutreten, die da lautet:<br />

DJV/JGHV-Position<br />

zu <strong>de</strong>n Verordnungen über das Halten gefährlicher Hun<strong>de</strong><br />

Auf Grund <strong>de</strong>r unterschiedlichen Verordnungen über das Halten gefährlicher<br />

Hun<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n einzelnen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn sehen DJV und JGHV die Notwendigkeit,<br />

eine bun<strong>de</strong>seinheitliche Regelung in diesem Bereich anzustreben.<br />

Bei<strong>de</strong> Verbän<strong>de</strong> stellen fest, dass Jagdgebrauchshun<strong>de</strong> nicht zu <strong>de</strong>n gefährlichen<br />

Hun<strong>de</strong>n im Sinne <strong>de</strong>r einzelnen Verordnungen gehören. Sie wer<strong>de</strong>n<br />

auf <strong>de</strong>r Grundlage von Lan<strong>de</strong>sgesetzen und Verordnungen gehalten, ausgebil<strong>de</strong>t,<br />

geprüft und jagdlich eingesetzt.<br />

Die in <strong>de</strong>n Verordnungen über das Halten gefährlicher Hun<strong>de</strong> namentlich<br />

genannten Hun<strong>de</strong>rassen und <strong>de</strong>ren Mischlinge kommen für <strong>de</strong>n jagdlichen<br />

Einsatz nicht in Frage.<br />

DJV und JGHV for<strong>de</strong>rn daher die Gesetz- und Verordnungsgeber auf, die<br />

Regelungen <strong>de</strong>r einzelnen Verordnungen nicht anzuwen<strong>de</strong>n auf:


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

• brauchbare Jagdhun<strong>de</strong> gemäß <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sjagdgesetzen<br />

• Hun<strong>de</strong>, die sich nachweislich in <strong>de</strong>r Ausbildung zum Erwerb <strong>de</strong>r jagdlichen<br />

Brauchbarkeit befin<strong>de</strong>n.<br />

Zu <strong>de</strong>r vom Bun<strong>de</strong>slandwirtschaftsministerium vorgelegten Entwurf einer Tierschutz-Hun<strong>de</strong>verordnung<br />

nahm <strong>de</strong>r DJV ebenfalls Stellung.<br />

49


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

50<br />

Jagdliches Brauchtum<br />

Jagdhornblasen<br />

Unter Vorsitz von DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt Dr. Vocke trafen sich die Lan<strong>de</strong>sobleute<br />

für das Jagdhornblasen zu einem Gedankenaustausch. Ein Hauptthema<br />

war dabei <strong>de</strong>r Rückblick auf <strong>de</strong>n <strong>1999</strong> stattgefun<strong>de</strong>n DJV-Bun<strong>de</strong>swettbewerb.<br />

Erstmals wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>n modifizierten Bewertungskriterien gerichtet.<br />

Desweiteren stan<strong>de</strong>n u.a. folgen<strong>de</strong> Punkte auf <strong>de</strong>r Tagesordnung:<br />

• Mögliche Mitgliedschaft in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>svereinigung Deutscher Blas- und<br />

Volksmusikverbän<strong>de</strong> e.V. (BDBV)<br />

• Erststellen einer Broschüre für die Durchführung von Hubertusmessen<br />

• Realisierung eines Bun<strong>de</strong>swettbewerbes im Es-Hornblasen<br />

• Erhebung von Gema-Gebühren<br />

Im Berichtszeitraum fand kein DJV-Bun<strong>de</strong>swettbewerb im Jagdhornblasen<br />

statt. Der nächste Termin für <strong>de</strong>n alle zwei Jahre ausgetragenen Wettbewerb<br />

ist <strong>de</strong>r 20. Mai 2001.<br />

Jagdmuseen<br />

Im Berichtszeitraum <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong> hat <strong>de</strong>r DJV sowohl das Deutsche Jagd- und<br />

Fischereimuseum in München, die Stiftung Hessischer Jägerhof sowie das<br />

Jagd- und Naturkun<strong>de</strong>museum Burg Brüggen finanziell unterstützt.<br />

DJV-Kulturausschuss<br />

Unter Leitung von DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt Dr. Vocke tagte <strong>de</strong>r DJV-Kulturausschuss.<br />

Schwerpunkt <strong>de</strong>r Sitzung war die Auswahl <strong>de</strong>r Kulturpreisträger für<br />

das Jahr <strong>2000</strong>. Dem DJV-Präsidium wur<strong>de</strong> vorgeschlagen, <strong>de</strong>n Preis <strong>de</strong>n Herren<br />

Gert G. von Harling und Prof. Uwe Bartels zu verleihen. Das Präsidium<br />

folgte <strong>de</strong>m Vorschlag, so dass die Preisverleihung im Rahmen <strong>de</strong>r Kundgebung<br />

in Dres<strong>de</strong>n erfolgen wird.<br />

Erneut wur<strong>de</strong> vereinbart, ein Gespräch <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Kulturausschusses<br />

mit Museumsvertretern <strong>de</strong>utscher Museen zu führen, in <strong>de</strong>ren Bereich<br />

eine Darstellung <strong>de</strong>r Jagdkultur vorgenommen ist, Anregungen auszutauschen<br />

und eine Intensivierung vorzusehen. Auf <strong>de</strong>n Weg gebracht wer<strong>de</strong>n<br />

ferner <strong>de</strong>r Vorschlag, Anregungen und Hinweise zur Durchführung von Hubertusmessen<br />

in einer Schrift zusammenzufassen.


Nie<strong>de</strong>rwild/Schalenwild<br />

DJV-Ausschuss Schalenwild<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

Unter <strong>de</strong>m Vorsitz von DJV-Präsidiumsmitglied Alfred Hubertus Neuhaus konstituierte<br />

sich <strong>de</strong>r Schalenwildausschuss. Einen Schwerpunkt <strong>de</strong>r Beratungen<br />

bil<strong>de</strong>ten Grundsatzfragen einer artgerechten Rotwildhege.<br />

Der Schalenwildausschuss beobachtet die fortgeschrittene Verinselung <strong>de</strong>r<br />

Rotwildvorkommen sowie die permanente Reduktion <strong>de</strong>r effektiv nutzbaren<br />

Einstandsflächen mit großer Sorge, wobei im wesentlichen folgen<strong>de</strong> Ursachen<br />

benannt wer<strong>de</strong>n:<br />

• Gesetzliche Regelungen fallen in <strong>de</strong>n Zuständigkeitsbereich <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r,<br />

wodurch eine län<strong>de</strong>rübergreifen<strong>de</strong> Vorgehensweise auf politischer Ebene<br />

extrem erschwert wird. Die län<strong>de</strong>rübergreifen<strong>de</strong>n Aktivitäten <strong>de</strong>r AG Rotwild<br />

wer<strong>de</strong>n daher ausdrücklich begrüßt.<br />

• Die meisten Lan<strong>de</strong>sforstverwaltungen stehen <strong>de</strong>r Bildung neuer Rotwildvorkommen<br />

bedingt durch waldbauliche Zielvorgaben ablehnend gegenüber.<br />

• Der Lebensraumverlust durch Bebauung, Zersie<strong>de</strong>lung und Durchschneidung<br />

<strong>de</strong>r Fernwechsel durch Verkehrsa<strong>de</strong>rn schreitet voran.<br />

• Das Verhalten von Revierinhabern ist zum Teil geprägt durch Egoismen bei<br />

<strong>de</strong>r Bejagung <strong>de</strong>s Rotwil<strong>de</strong>s, wodurch die Problematik durch die oben angesprochenen<br />

Ursachen <strong>de</strong>utlich verschärft wird.<br />

Zur Verbesserung <strong>de</strong>r Gesamtsituation müssen nach Auffassung <strong>de</strong>s Ausschusses<br />

an allen Punkten <strong>de</strong>utliche Verbesserungen erreicht wer<strong>de</strong>n. In diesen<br />

Fragen wird eine enge Kooperation mit <strong>de</strong>r AG Rotwild Deutschland<br />

gesehen, <strong>de</strong>ren Sprecher R.W. Becker Mitglied <strong>de</strong>s Ausschusses ist. Es wur<strong>de</strong><br />

vereinbart, dass die AG Rotwild die Ergebnisse ihrer Arbeit über <strong>de</strong>n Schalenwildausschuss<br />

in die politische Arbeit <strong>de</strong>s DJV einfließen lässt, wodurch<br />

Synergieeffekte erwartet wer<strong>de</strong>n.<br />

In einem weiteren Arbeitsschwerpunkt beschäftigt sich <strong>de</strong>r Ausschuss mit<br />

<strong>de</strong>r Situation <strong>de</strong>s Schwarzwil<strong>de</strong>s in Deutschland. Das Schwarzwild ist in <strong>de</strong>n<br />

vergangenen Jahren in immer mehr Revieren zu einer jagdlich be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />

Wildart gewor<strong>de</strong>n. Hieraus resultiert offensichtlich teilweise ein unsachgemäßer<br />

Einsatz von Futtermitteln, insbeson<strong>de</strong>re von Mais. Die sich hieraus<br />

ergebenen Probleme liegen in einer höheren Reproduktionsleistung, nahezu<br />

ganzjähriger Rauschzeit und einer Verzwergung <strong>de</strong>r Population. Auch Fehlabschüsse<br />

durch Fehlansprachen bei Bewegungsjag<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Nachtjag<strong>de</strong>n zur<br />

Vermeidung von Wildschä<strong>de</strong>n wirken sich negativ auf die Populationen aus.<br />

Vor diesem Hintergrund wird <strong>de</strong>r Schalenwildausschuss Grundregeln für eine<br />

artgerechte Bejagung <strong>de</strong>s Schwarzwil<strong>de</strong>s herausgeben.<br />

Ein künftiger Arbeitsschwerpunkt wird auch das Wildtiermonitorring sein.<br />

Hier liegen neuere Forschungsergebnisse insbeson<strong>de</strong>re aus Eberswal<strong>de</strong> vor,<br />

die in die Beratungen einfließen wer<strong>de</strong>n.<br />

51


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

52<br />

DJV-Ausschuss Nie<strong>de</strong>rwild<br />

Der DJV-Nie<strong>de</strong>rwildausschuss konstituierte sich unter <strong>de</strong>m Vorsitz von<br />

DJV-Präsidiumsmitglied Dr. Wulf Stubbe. Resultierend aus <strong>de</strong>n Anregungen<br />

<strong>de</strong>s Ausschusses wird auf <strong>de</strong>r diesjährigen DJV-Jahrestagung eine Diskussionsrun<strong>de</strong><br />

mit politisch Verantwortlichen geführt, um die nach wie vor<br />

unbefriedigen<strong>de</strong> Situation bei <strong>de</strong>r wildtierfreundlichen Gestaltung von Stillegungsflächen<br />

zu diskutieren. Hiervon wer<strong>de</strong>n Impulse für die weitere Verbandsarbeit<br />

erwartet.<br />

Nach<strong>de</strong>m in <strong>de</strong>r letzten Legislaturperio<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Schwerpunkt <strong>de</strong>r Ausschussarbeit<br />

auf verbandspolitischen Feld lag, wird er sich wie<strong>de</strong>r mehr jagdpraktischen<br />

Themen widmen. Einen Schwerpunkt hierbei wer<strong>de</strong>n die negativen<br />

Auswirkungen einer nicht flächen<strong>de</strong>ckend konsequent durchgeführten Fuchsbejagung<br />

bil<strong>de</strong>n. Ziel <strong>de</strong>r Ausschussarbeit ist es, einen Beitrag zu leisten, damit<br />

eine verstärkte Fuchsbejagung mehr Nie<strong>de</strong>rschlag in <strong>de</strong>r Praxis fin<strong>de</strong>t. Hierüber<br />

wird <strong>de</strong>rzeit beraten.<br />

In weiteren Themenschwerpunkten wird sich <strong>de</strong>r Ausschuss u.a. zur Bejagung<br />

ziehen<strong>de</strong>r Arten und zu grundsätzlichen Fragen von Nie<strong>de</strong>rwild-Hegegemeinschaften<br />

positionieren.


Berufsjäger<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

Im zurückliegen<strong>de</strong>n Jahr hat <strong>de</strong>r DJV im Rahmen seiner Möglichkeiten weiterhin<br />

die Anliegen <strong>de</strong>s Berufsjägerstan<strong>de</strong>s unterstützt. Die Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sverband Deutscher Berufsjäger verlief unproblematisch und<br />

konstruktiv. Mit <strong>de</strong>m Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s BDB, Herrn Wildmeister Bernd Bahr,<br />

fand ein ständiger Gedankenaustausch zu <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten Themenbereichen<br />

statt, wobei die Ausbildung und Schulung <strong>de</strong>r Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n und<br />

die erstmals seit vier Jahren wie<strong>de</strong>r angeboten Lehrgänge zur Meisterprüfung<br />

im Vor<strong>de</strong>rgrund stan<strong>de</strong>n. Anlässlich <strong>de</strong>s 20-jährigen Verbandsjubiläums <strong>de</strong>s<br />

BDB im Jägerlehrhof Jagdschloss Springe war <strong>de</strong>r DJV durch seinen Vizepräsi<strong>de</strong>nten,<br />

Herrn Wilhelm Holsten, vertreten.<br />

Die Hauptabteilung Berufsjäger führte im vergangenen Geschäftsjahr u.a.<br />

folgen<strong>de</strong> Tätigkeiten durch:<br />

• Vorbereitung und Durchführung eines vierwöchigen Lehrganges für die<br />

Abschlussprüfung im Beruf Revierjäger im Jägerlehrhof Jagdschloss Springe<br />

mit Ausarbeitung eines Lehrplanes und Auswahl <strong>de</strong>r Referenten<br />

• Eröffnung und Betreuung <strong>de</strong>s Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nlehrganges im Jägerlehrhof<br />

• Teilnahme an <strong>de</strong>r durch die Landwirtschaftskammer Hannover durchgeführten<br />

Abschlussprüfung im Beruf Revierjäger im Jägerlehrhof<br />

• Erstellen einer Pressemitteilung über die Abschlussprüfung zum Revierjäger<br />

• Wahrnehmung <strong>de</strong>r Verwaltungsaufgaben sowie Erledigung <strong>de</strong>s Schriftwechsels<br />

mit an <strong>de</strong>r Ausbildung zum Revierjäger interessierten Personen<br />

• Schriftliche Bearbeitung von verschie<strong>de</strong>nsten Anfragen in Berufsjägerangelegenheiten<br />

• Ständiger Kontakt und regelmäßiger Gedankenaustausch mit <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sobmännern<br />

<strong>de</strong>r Berufsjäger sowie mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sverband Deutscher<br />

Berufsjäger<br />

• Vorbereitung und Durchführung eines zweiwöchigen Lehrganges zur Vorbereitung<br />

auf die Meisterprüfung<br />

• Teilnahme an <strong>de</strong>r Tagung <strong>de</strong>s Berufsbildungsausschusses <strong>de</strong>r Agrarverbän<strong>de</strong><br />

in Warendorf<br />

• Inhaltliche Abstimmung <strong>de</strong>r Lehrgänge mit <strong>de</strong>r Landwirtschaftskammer<br />

Hannover.<br />

Die Unterstützungskasse „Neue Jäger-Hilfe“ <strong>de</strong>s DJV konnte mit zweckgebun<strong>de</strong>nen<br />

finanziellen Mitteln wie<strong>de</strong>r vielen bedürftigen Angehörigen <strong>de</strong>s<br />

Berufsjägerstan<strong>de</strong>s sowie <strong>de</strong>n Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n im Beruf Revierjäger helfen.<br />

Dieser Personenkreis erhielt ebenfalls finanzielle Zuwendungen durch die Viktor-Jäger<br />

Stiftung, <strong>de</strong>r an dieser Stelle ebenfalls zu danken ist.<br />

53


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

54<br />

Jagdliche Forschung<br />

Übersicht über die vom DJV geför<strong>de</strong>rten Arbeiten <strong>de</strong>s<br />

Europäischen Wildforschungsinstituts (EWI)<br />

Berichterstatter: Prof. Dr. Heribert Kalchreuter<br />

Vorbemerkung<br />

Das Europäische Wildforschungsinstitut wur<strong>de</strong> am 21.3.1989 gegrün<strong>de</strong>t und<br />

ist seit 1.7.97 <strong>de</strong>r Agricaltural University of Poznan (Polen) angeglie<strong>de</strong>rt. Der<br />

Sitz <strong>de</strong>s EWI ist in Bonndorf-Glashütte (Hochschwarzwald).<br />

Anlass für die Gründung war einerseits die zunehmen<strong>de</strong> Kritik an <strong>de</strong>r Ausübung<br />

<strong>de</strong>r Jagd in Deutschland und vielen an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn, und zwar überwiegend<br />

unter ökologischen Aspekten; andrerseits bereitete die rückläufige<br />

Entwicklung einiger Arten, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rwil<strong>de</strong>s Sorge.<br />

Hieraus ergibt sich <strong>de</strong>r Arbeitsbereich <strong>de</strong>s EWI. Die umstrittene Stellung<br />

<strong>de</strong>r Jäger im Ökosystem lässt sich nur durch eine fachliche fundierte, auf wissenschaftlichen<br />

Fakten basieren<strong>de</strong> Darstellung <strong>de</strong>r Jagd festigen. Eine qualifizierte<br />

Vertretung <strong>de</strong>r Jäger in allen Organisationen, die sich mit Wildtieren<br />

und <strong>de</strong>ren Erhaltung befassen, ist daher unerlässlich und zwar auf nationaler<br />

und beson<strong>de</strong>rs auf internationaler Ebene.<br />

Die Zuwendungen <strong>de</strong>s DJV und <strong>de</strong>s LJV Rheinland-Pfalz, sowie die mittelfristige<br />

För<strong>de</strong>rung bestimmter Projekte durch die Deutsche Delegation <strong>de</strong>s<br />

CIC bil<strong>de</strong>n das finanzielle Rückgrat <strong>de</strong>s EWI. Sie ermöglichen <strong>de</strong>m Leiter <strong>de</strong>s<br />

EWI, Prof. Dr. Heribert Kalchreuter (HK) auch die ehrenamtliche Tätigkeit in<br />

internationalen Jagd- und Naturschutzorganisationen, mit <strong>de</strong>m Ziel, überregionale<br />

gesetzgeben<strong>de</strong> Gremien zu beeinflussen. Denn diese bestimmen<br />

zunehmend mehr das Jagdwesen auf lokaler Ebene. Dies gilt insbeson<strong>de</strong>re<br />

für die Bejagung ziehen<strong>de</strong>r Arten, damit <strong>de</strong>n weitaus größten Teil unseres<br />

Flugwil<strong>de</strong>s.<br />

Wetlands International (WI, früher IWRB).<br />

Seit 1979 ist HK Koordinator <strong>de</strong>r Forschungsgruppe Schnepfenvögel (WSSG)<br />

und damit Mitglied im Executive Board (Vorstand) <strong>de</strong>s WI. Seit 1993 ist <strong>de</strong>r<br />

DJV Mitglied <strong>de</strong>s WI.<br />

Im Berichtsjahr erschien wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r WSSG-Newsletter (No. 25), <strong>de</strong>r über<br />

laufen<strong>de</strong> Forschungsprojekte und vorläufige Ergebnisse, sowie über relevante<br />

Literatur betreffend Waldschnepfe, Bekassine, Doppel- und Zwergschnepfe<br />

informiert.<br />

Durch seine Mitgliedschaft in Wetlands International för<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r DJV die<br />

sehr wichtigen internationalen Wasservogelzählungen. Alle diesbezüglichen<br />

Publikationen leitet die WI-Zentrale an die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Executive Board<br />

weiter. Somit hat <strong>de</strong>r DJV über das EWI stets Zugang zu <strong>de</strong>n neuesten Zähldaten.<br />

Diesen kommt in <strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeitigen emotional motivierten Diskussionen<br />

um die Wasserwildbejagung in Deutschland beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung zu.


Internationale Union zur Welterhaltung (IUCN)<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

Seit 1994 ist WI mit allen seinen Forschungsgruppen Mitglied in <strong>de</strong>r IUCN.<br />

Damit ist HK als Koordinator <strong>de</strong>r WSSG Mitglied <strong>de</strong>r IUCN-Species Survival<br />

Commission. (Artenschutz-Kommission) und das EWI erhält alle diesbezüglichen<br />

Publikationen.<br />

Seit 1990 befasste sich IUCN, die weltweite Dachorganisation <strong>de</strong>r Naturschutzverbän<strong>de</strong>,<br />

in ihrer Artenschutzkommission zunehmend mit Fragen <strong>de</strong>r<br />

menschlichen Nutzung (Consumptive use) von Naturgütern. Man hat nämlich<br />

auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>s internationalen Naturschutzes die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Interesses<br />

an nachhaltiger Nutzung von Naturgütern als wesentliche Triebfe<strong>de</strong>r<br />

für <strong>de</strong>ren Erhaltung erkannt. 1994 wur<strong>de</strong> innerhalb <strong>de</strong>r Artenschutzkommission<br />

die Arbeitsgruppe „Nachhaltige Nutzung von Naturgütern“ gegrün<strong>de</strong>t.<br />

Diese wur<strong>de</strong> 1997 neu formiert und in regionale Sektionen geglie<strong>de</strong>rt. In <strong>de</strong>r<br />

European Sustainable Use Specialist Group arbeitet HK im Fachgebiet Wildnutzung<br />

mit.<br />

Auf <strong>de</strong>r Basis gut dokumentierter Fallbeispiele, die selbstverständlich auch<br />

die jagdliche Nutzung betreffen, formulierte die Arbeitsgruppe eine IUCN-<br />

Police, eine Art Grundsatzpapier zu dieser Thematik, das während <strong>de</strong>r nächsten<br />

Welterhaltungskonferenz im Oktober <strong>2000</strong> in Amman (Jordanien) vom<br />

Plenum <strong>de</strong>r IUCN angenommen wer<strong>de</strong>n soll.<br />

Dieses Denken ist <strong>de</strong>utschen Naturschutzgremien bislang noch fremd.<br />

Schutz und Nutzung gelten in aller Regel noch als unvereinbare Gegensätze.<br />

Vor diesem Hintergrund hatte das Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz zur Fachtagung<br />

„Nachhaltige konsumtive Nutzung von Wildtieren“ am 7./8.12.<strong>1999</strong><br />

eingela<strong>de</strong>n. Ziel war es, zunächst einen Überblick über die in Deutschland<br />

verbreiteten Auffassungen zu dieser Thematik vermitteln. Daher waren Vertreter<br />

von Behör<strong>de</strong>n, Verbän<strong>de</strong>n und wissenschaftliche Institutionen, darunter<br />

auch das EWI, gela<strong>de</strong>n. Die zweitägigen Diskussionen beschäftigten sich<br />

schwerpunktmäßig mit Begriffs<strong>de</strong>finitionen; fachliche Aspekte kamen allenfalls<br />

in einzelnen Arbeitsgruppen zur Sprache. Es wird sich zeigen, ob sich<br />

während <strong>de</strong>r für September <strong>2000</strong> geplante Folgetagung konkretere Ergebnisse,<br />

vergleichbar <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r genannten IUCN-Arbeitsgruppen, erarbeiten<br />

lassen.<br />

Bonner Konvention und AEWA<br />

Vom 6.-16.11.<strong>1999</strong> fan<strong>de</strong>n in Kapstadt (Südafrika) die 6. Vertragsstaatenkonferenz<br />

zur Konvention über Erhaltung von wan<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Tierarten (Bonner<br />

Konvention) und die 1. Vertragsstaatenkonferenz zum Afrikanisch- Eurasischen<br />

Wasservogelabkommen (AEWA) statt. HK vertrat dabei jeweils DJV<br />

und CIC. Das AEWA, an <strong>de</strong>m HK als Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r CIC-Zugvogelkommission<br />

von Anfang mitgearbeitet hat, könnte die Jagd in Deutschland erheblich<br />

beeinflussen. Wi<strong>de</strong>rspricht dieses Regionalabkommen <strong>de</strong>r Bonner Konvention<br />

doch diametral <strong>de</strong>n Bestrebungen einiger <strong>de</strong>utscher Naturschutzgremien,<br />

die Jagd auf Wasserwild ganz zu verbieten o<strong>de</strong>r allenfalls die Bejagung <strong>de</strong>r<br />

Stockente zuzulassen. Demgegenüber sieht das inzwischen auch von Deutschland<br />

ratifizierte AEWA grundsätzlich die jagdliche Nutzung aller bei uns regelmäßig<br />

vorkommen<strong>de</strong>n Enten (16 Arten) und Gänse (5 Arten) vor. Auch auf<br />

internationaler Ebene könnte das AEWA an Be<strong>de</strong>utung gewinnen. Es wur<strong>de</strong><br />

ein Wissenschaftlicher Ausschuss (Technical Commitee) etabliert, <strong>de</strong>r das<br />

55


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

56<br />

AEWA an <strong>de</strong>n jeweils neuesten Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse anpassen<br />

soll. In seiner o.g. Funktion wird HK die Jagd in diesem zwölfköpfigen<br />

Ausschuss vertreten. Die erste Sitzung dieses Ausschusses in Kapstadt verlief<br />

in gewohnter Sachlichkeit, die zweite soll im Oktober in Bonn stattfin<strong>de</strong>n.<br />

Internationaler Jagdrat zur Erhaltung <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s (CIC)<br />

Als Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Zugvogelkommission (seit 1987) leitete HK die Kommissionssitzung<br />

während <strong>de</strong>r 47. CIC – Generalversammlung (Mai <strong>2000</strong>, Berlin).<br />

Wesentliche Punkte seines Berichts waren neue Forschungsergebnisse über<br />

Zugvogelbejagung, die Aktivitäten <strong>de</strong>s CIC in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Sekretariaten<br />

<strong>de</strong>r Bonner Konvention und <strong>de</strong>s AEWA.<br />

Während <strong>de</strong>r Sitzung schil<strong>de</strong>rten Vertreter <strong>de</strong>r Arbeitsgruppe Zugvögel <strong>de</strong>r<br />

wesentlichen Paläarktis (OMPO) die <strong>de</strong>rzeitigen Probleme mit <strong>de</strong>r Bejagung<br />

ziehen<strong>de</strong>r Flugwildarten in Frankreich. Sie betreffen im wesentlichen das En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Jagdzeit im Spätwinter und sind bedingt durch <strong>de</strong>n teilweise praxisfernen,<br />

starren Text <strong>de</strong>r EU-Vogelrichtlinie. Im Auftrag von OMPO erstellte HK,<br />

in Zusammenarbeit mit Dr. Aebischer (Game Concervancy England) einen<br />

Kommentar zu einem französischen Gutachten, das <strong>de</strong>r Umweltministerin<br />

Voynet Argumente für eine drastische Beschränkung <strong>de</strong>r Jagd liefern sollte.<br />

Auch im Interesse <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Jäger war es erfor<strong>de</strong>rlich, diesen fachlich<br />

nicht begründbaren For<strong>de</strong>rungen entgegen zu treten.<br />

Die Generalversammlung verabschie<strong>de</strong>te eine Resolution <strong>de</strong>r Zugvogelkommission<br />

mit <strong>de</strong>r Empfehlung, die EU-Vogelrichtlinie in einigen fraglichen<br />

Punkten zu än<strong>de</strong>rn, in Anlehnung an das AEWA.<br />

Zusammenschluss <strong>de</strong>r Jagdverbän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r EU (FACE)<br />

FACE bediente sich <strong>de</strong>s EWI immer wie<strong>de</strong>r zur wissenschaftlicher Beratung.<br />

Gefragt waren vor allem biologische Daten über Zugverhalten und Brutzeit<br />

von Flugwildarten. Diese konnte FACE in die entsprechen<strong>de</strong>n Diskussionen<br />

<strong>de</strong>s von <strong>de</strong>r EU-Kommission in Brüssel etablierten Ornis-Kommitees einbringen.<br />

Nach nun jahrelangen Verhandlungen ist es noch nicht gelungen, eine<br />

Einigung in <strong>de</strong>r Frage <strong>de</strong>r Jagdzeitenregelung nach <strong>de</strong>n starren Vorgaben <strong>de</strong>r<br />

Vogelrichtlinie zu erzielen, was zur o.g. Empfehlung <strong>de</strong>r CIC-Resolution führte.<br />

Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz<br />

Das EWI ist zur Zeit die einzige Institution in Deutschland, die gewisse „naturschutz-fachliche“<br />

Vorstellungen <strong>de</strong>s BfN kritisch hinterfragt. Dies zeigte sich<br />

erneut am folgen<strong>de</strong>n Beispiel:<br />

Rabenvögel<br />

Die Untersuchung von Mäck und Jürgens an <strong>de</strong>r Elster im Raum Ulm (Ba-<br />

Wü) nahmen Vertreter <strong>de</strong>s BfN zum Anlass, in einem Artikel in Natur und<br />

Landschaft (74/ 11: 485-493) die generelle Harmlosigkeit <strong>de</strong>r Rabenvögel<br />

darzulegen und folglich für <strong>de</strong>ren Verschonung von <strong>de</strong>r Jagd zu plädieren.<br />

Gegenstand ihrer Kritik war insbeson<strong>de</strong>re die Argumentation <strong>de</strong>s EWI (publiziert<br />

in <strong>de</strong>r Broschüre „ Rabenvögel und Artenschutz“, 1994) <strong>de</strong>r auch die


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

EU-Kommission durch Aufnahme <strong>de</strong>r Rabenvögel im Anhang II (jagdbare<br />

Arten) <strong>de</strong>r Vogelrichtlinie gefolgt war.<br />

Der sehr einseitigen Darstellung <strong>de</strong>s BfN entgegnete HK zunächst in einer<br />

zwangsläufig kurz gefassten Leserzuschrift in Natur und Landschaft. Eine<br />

erweiterte Stellungnahme wur<strong>de</strong> notwendig, nach<strong>de</strong>m das Bun<strong>de</strong>sumweltministerium<br />

(BMU) eine umfassen<strong>de</strong>n BfN-Publikation an alle mit <strong>de</strong>r Materie<br />

befassten Län<strong>de</strong>rministerien versandt hatte, mit <strong>de</strong>r Bitte, die jeweiligen<br />

Rabenvogelverordnungen zu über<strong>de</strong>nken. Durch eine entsprechen<strong>de</strong> Reaktion<br />

<strong>de</strong>s DJV, bzw. Versand dieser EWI-Stellungnahme an die genannten<br />

Adressaten scheiterte dieser Versuch jedoch.<br />

Um die sinnlose, nur in Deutschland geführte „Rabenvogeldiskussion“ zu<br />

been<strong>de</strong>n, drängten DJV und EWI auf eine Fachtagung innerhalb <strong>de</strong>s BfN.<br />

Diese wür<strong>de</strong> jedoch nur Sinn machen, wenn daran auch Experten aus <strong>de</strong>m<br />

Ausland, die sich wirklich mit <strong>de</strong>r Materie befasst haben, teilnehmen könnten.<br />

Inzwischen befasst sich auch das Nachrichtenmagazin Focus mit <strong>de</strong>r Rabenvogelfrage<br />

und bezieht durch Interviewfragen EWI in die Berichterstattung<br />

mit ein.<br />

Weitere Arbeiten <strong>de</strong>s EWI<br />

• inhaltliche Beratung und Mitwirkung bei <strong>de</strong>r englisch-sprachigen Korrespon<strong>de</strong>nz<br />

<strong>de</strong>s DJV mit internationalen Naturschutzgremien (Ramsar-Konvention,<br />

CITES-Abkommen, IUCN).<br />

• Mitarbeit im DJV-Nie<strong>de</strong>rwildausschuss<br />

Ein Thema <strong>de</strong>r Sitzung am 7.6.<strong>2000</strong> war <strong>de</strong>r Entwurf einer Kurzfassung<br />

<strong>de</strong>s EWI über das heutige Wissen zur Bejagung ziehen<strong>de</strong>r Flugwildarten.<br />

• Ausbildung von Revierjägern<br />

Im Auftrag <strong>de</strong>s DJV unterrichtete HK am 26.1.<strong>2000</strong> wie<strong>de</strong>r im Rahmen <strong>de</strong>s<br />

Lehrgangs für auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Revierjäger im Jägerlehrhof Jagdschloss Springe<br />

in <strong>de</strong>n Fächern Populationsdynamik, Jagdökologie, Räuber/Beute-Beziehungen,<br />

sowie Wasserwild und <strong>de</strong>ssen Bejagung.<br />

Anfragen von Lan<strong>de</strong>sjagdverbän<strong>de</strong>n<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r Aktivitäten <strong>de</strong>s Komitees gegen <strong>de</strong>n Vogelmord im „Antijagdjahr<br />

<strong>1999</strong>“ erschien in <strong>de</strong>r Tierschutz-Zeitschrift Animal News ein Hetzartikel<br />

„Zugvogeljagd: Endstation Deutschland“ von solch primitivem Niveau,<br />

dass sich <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Tierschutzbeirats Rheinland-Pfalz zunächst an<br />

<strong>de</strong>n LJV wandte. Dieser bat HK um Stellungnahme aus fachlicher Sicht. Damit<br />

ergab sich eine gute Gelegenheit, diesem Tierschutzgremium das heutige Wissen<br />

über die jagdliche Nutzung von Flugwild zu vermitteln.<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Auf Initiative <strong>de</strong>s LJV wur<strong>de</strong> HK vom Ernährungsausschuss <strong>de</strong>s Landtags von<br />

Sachsen-Anhalt gebeten, an einer Anhörung zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdgesetzes<br />

am 27.1.<strong>2000</strong> teilzunehmen. Dabei ging es vor allem um die kon-<br />

57


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

58<br />

trovers diskutierte Aufnahme von Rabenkrähe und Elster in <strong>de</strong>n Katalog jagdbarer<br />

Arten. Nach<strong>de</strong>m die Vertreter verschie<strong>de</strong>ner Verbän<strong>de</strong> ihre Statements<br />

abgegeben hatten, bekam HK Gelegenheit, die Ausschussmitglie<strong>de</strong>r mit neuen<br />

Forschungsergebnissen zum Thema Rabenvögel und Artenschutz vertraut<br />

zu machen.<br />

Publikationen<br />

Zur Umsetzung von Forschungsergebnissen in <strong>de</strong>r jagdlichen Gesetzgebung<br />

bedarf es <strong>de</strong>r Veröffentlichung, auch in populärwissenschaftlicher Form. Im<br />

Berichtszeitraum erschienen von HK folgen<strong>de</strong> Publikationen:<br />

• Das Wasserwild - Verbreitung und Lebensweise, jagdliche Nutzung und<br />

Erhaltung, Kosmos-Verlag, 299 S.<br />

Die in jüngster Zeit zunehmen<strong>de</strong>n Aversionen gegen die jagdliche Nutzung<br />

von Wil<strong>de</strong>nten und beson<strong>de</strong>rs von Wildgänsen machten eine Dokumentation<br />

<strong>de</strong>r jüngsten Bestandszahlen und -trends, sowie jagdökologischer<br />

Forschungsergebnisse erfor<strong>de</strong>rlich. Dies war möglich durch einen namhaften<br />

Druckkostenzuschuss <strong>de</strong>s CIC.<br />

• Beitrag „Wasservogeljagd und ihre Auswirkungen auf Wasservogelbestän<strong>de</strong>“<br />

in <strong>de</strong>r Schriftenreihe für Lan<strong>de</strong>spflege und Naturschutz <strong>de</strong>s BfN,<br />

Heft 60, S. 147-155.<br />

Die Publikation betrifft das Referat von HK während <strong>de</strong>r BfN-Fachtagung<br />

zum AEWA auf Vilm, September 1998. Auf diese Weise war es möglich,<br />

Vertreter <strong>de</strong>s Naturschutzes mit Fakten über die Wasserwildjagd bekannt<br />

zu machen.<br />

• Proceedings <strong>de</strong>s 5. Symposiums <strong>de</strong>r Forschungsgruppe Schnepfenvögel<br />

von WI und IUCN, Mai 1998 in Czempin Polen (in Englisch). Herausgegeben<br />

von HK mit finanzieller För<strong>de</strong>rung durch CIC.


Anhang I:<br />

Chronologie <strong>de</strong>r wichtigsten<br />

Termine im Berichtszeitraum<br />

Stand Juli <strong>2000</strong><br />

Oktober <strong>1999</strong><br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

04. Sitzung DJV/LJV-Geschäftsführer in Bonn<br />

06. Besprechung mit Herrn Koch, WDR, in Bonn<br />

13. Sitzung DJV-Präsidium in Fulda<br />

15. Mitglie<strong>de</strong>rversammlung Deutsche Naturlandstiftung<br />

14.-16. Bun<strong>de</strong>sjägertag in Fulda mit Festakt 50 Jahre DJV<br />

18. Besprechung DJV/WWF AG Auslandsjagd, Frankfurt<br />

18. Gespräch Novellierung WaffG i.H.<br />

19. WDR, Reviersystem<br />

20./21. Anhörung WaffG in Berlin<br />

22./23. Sitzung DNR in Göttingen zum Thema „Anti-Jagdjahr“<br />

26. Sitzung im BML wg. Erarbeitung Nationales Forstprogramm<br />

28. DBV Nachhaltigkeit und Landwirtschaft<br />

28. Gespräch mit Vertretern <strong>de</strong>s DBV zum Jagdpachtvertrag in<br />

Bonn<br />

November <strong>1999</strong><br />

02. DJV/WWF-Projekt Agrar-Umweltprogramm, Berlin<br />

04. Fa. Works im Hause, Aufarbeitung BJT<br />

08.-12. Jagdrechtsseminar in Romrod/Hessen<br />

10.-12. Sitzung DJV/LJV-Geschäftsführer in Bran<strong>de</strong>nburg<br />

12. Vorstandssitzung FACE auf <strong>de</strong>r Surenburg<br />

17. Sitzung Interguppe „Jagd, Fischerei & Umwelt“ in Straßburg<br />

18. Besuch <strong>de</strong>r Messe „Pferd und Jagd“ in Hannover<br />

19./20. Sitzung Forstchefs neue Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r in Alexisbad<br />

22. Hauptversammlung Museum Brüggen<br />

23. BML-Tagung AG Wildschutzverordnung<br />

29. Sitzung DJV-Präsidium in Bonn<br />

59


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

60<br />

Dezember <strong>1999</strong><br />

06. Kamingespräch <strong>de</strong>r Presse bei Baron Heereman<br />

06. Gespräch mit Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz<br />

07. Gespräch mit Verlag Dieter Hoffmann in Mainz<br />

07./08. Workshop BfN, konsumtive Nutzung von Wildtieren<br />

09. BMU-Tagung <strong>de</strong>r Geschäftsführer <strong>de</strong>r Naturschutzverbän<strong>de</strong><br />

13. Gespräch mit Vertretern <strong>de</strong>r Dynamit Nobel zum Thema<br />

Bleischrot, Frankfurt<br />

14./15. DJV/WWF-Projekt Agrar-Umweltprogramm, Rathenow<br />

20. Besprechung mit <strong>de</strong>m BVS in Bonn<br />

21. Gespräch mit Dr. Emonds im BMU<br />

Januar <strong>2000</strong><br />

17.01.-11.02. Lehrgang für Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> im Beruf Revierjäger in Springe<br />

14.-23. DJV-Informationsstand auf <strong>de</strong>r Grünen Woche in Berlin<br />

18. Gespräch mit Vertretern <strong>de</strong>s CIC in Berlin<br />

18. Einladung BfN zur Verabschiedung von Prof. Uppenbrink<br />

und Amtseinführung von Prof. Vogtmann<br />

19. Sitzung Intergruppe „Jagd, Fischerei & Umwelt“ in<br />

Straßburg<br />

21. Gespräch Fa. Oberauer und H&L in Bonn<br />

24. Vorbereitung <strong>de</strong>s Jagdrechtsseminars <strong>2000</strong> mit <strong>de</strong>m<br />

Deutschen Jagdrechtstag und <strong>de</strong>r Deutschen Anwaltsaka<strong>de</strong>mie<br />

in Bonn<br />

24./25. Sitzung im BML wg. Erarbeitung Nationales Forstprogramm<br />

31. Sitzung DJV-Präsidium und LJV-Geschäftsführer in Dortmund<br />

31. Vorgespräch Bildungsinitiative in Dortmund<br />

Februar<br />

01. Eröffnung <strong>de</strong>r Messe „Jagd und Hund“, Dortmund<br />

01. Besprechung WaffG beim BMI in Berlin<br />

02. Pressekonferenz in Dortmund zum Thema „Waffengesetz“<br />

07. Gespräch mit Herrn Holsten wg. Vorbereitung Sitzung<br />

„Jagdl. Schießwesen“<br />

09. Gespräch mit <strong>de</strong>r Fa. Works wg. Bildungsinitiative<br />

11. Gespräch im DJV-Haus wegen Gründung einer Service<br />

GmbH<br />

12. Sitzung CIC in Frankfurt<br />

14.-18. DJV-Informationsstand auf <strong>de</strong>r Messe INTERSCHUL/didacta<br />

in Köln<br />

15. Vorbereitung Bun<strong>de</strong>sjägertag <strong>2000</strong> in Dres<strong>de</strong>n


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

15. Gespräch mit Fa. Oberauer und H&L zum Thema „Kreise<br />

ans Netz“<br />

21./22. Sitzung im BML wg. Erarbeitung Nationales Forstprogramm<br />

22. Gespräch bei <strong>de</strong>r Landjugend in Röttgen<br />

24. Sitzung Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit in Bonn<br />

24. Fachtagung Tierschutz <strong>de</strong>r Fachhochschule Nürtingen<br />

25. Pressekonferenz <strong>de</strong>s NABU in Bonn<br />

28. EU-Strukturfonds-Symposium Uni Bonn<br />

29. BfN-Sitzung in Bonn<br />

März<br />

01. Sitzung <strong>de</strong>r Ethikkommission in Bonn<br />

10.-13. DJV-Informationsstand auf <strong>de</strong>r IWA (Internationale<br />

Fachmesse für Jagd- und Sportwaffen, Outdoor und<br />

Zubehör) in Nürnberg<br />

11. Sitzung <strong>de</strong>s Ausschusses „Jagdliches Schießwesen“ in<br />

Nürnberg<br />

13. Gespräch im DJV Haus wegen Gründung einer Service-<br />

GmbH<br />

15. Sitzung <strong>de</strong>r Intergruppe „Jagd, Fischerei & Umwelt“ in<br />

Straßburg<br />

16. Sitzung DJV-Gruppe „Organisationsentwicklungsprojekt“<br />

17./18. Sitzung FACE Leiten<strong>de</strong>r Ausschuss in Brüssel<br />

19. Hauptversammlung JGHV in Fulda<br />

20. Gespräch mit Abgeordneten <strong>de</strong>s Dt. Bun<strong>de</strong>stages in Berlin<br />

zur Novelle Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetz<br />

20. Gespräch mit Professor Müller in Bonn<br />

21. Gespräch Bildungsinitiative<br />

22. Gespräch mit Vertretern <strong>de</strong>s WWF in Bonn<br />

23. Gespräch mit Herrn Wiese wg. Vorbereitung DJV-Handbuch<br />

2001<br />

27. Sitzung DJV/LJV-Geschäftsführer in Bonn<br />

27./28. Abschlussprüfung <strong>de</strong>r Azubi Revierjäger in Springe<br />

28. Gespräch mit Prof. Richter vom Deutschen Falkenor<strong>de</strong>n<br />

28. Sitzung DJV-Ausschuss Natur- und Artenschutz<br />

31. Sitzung DJV-Gruppe „Organisationsentwicklungsprojekt“<br />

April<br />

03. Eröffnung <strong>de</strong>s Meisterlehrgangs I im Beruf Revierjäger<br />

03.-14. Lehrgang I zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung im<br />

Beruf Revierjäger in Springe<br />

05. Besuch von Vertretern <strong>de</strong>s Museums Kranichstein in Bonn<br />

61


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

62<br />

05./06. DJV/WWF-Projekt Agrar-Umweltprogramm, Rathenow<br />

06. DJV-Kassenprüfung in <strong>de</strong>r Geschäftsstelle<br />

07. Hauptversammlung Stiftung Wald in Not in Bonn<br />

10. Sitzung DJV-Präsidium in Bonn<br />

10. Gespräch mit Herrn Bo<strong>de</strong><br />

10. Hauptversammlung Lan<strong>de</strong>sverband Hessischer Berufsjäger<br />

11. Sitzung DJV-Schalenwildausschuss in Bonn<br />

11. Deutscher Bauernverband Arbeitskreis „Jagdgenossenschaften“<br />

12. Gespräch beim Landwirtschaftsverlag in Münster<br />

13. BMU-Tagung <strong>de</strong>r Geschäftsführer <strong>de</strong>r Naturschutzverbän<strong>de</strong><br />

in Bonn<br />

13. Gespräch mit <strong>de</strong>r Firma NDH in Köln<br />

19. Fernsehinterview Seasons, München<br />

26. Mitglie<strong>de</strong>rversammlung Jagdschloss Kranichstein<br />

29. Deutscher Schützentag in Ulm<br />

Mai<br />

03. Sitzung <strong>de</strong>s DJV-Ausschusses für das Jagdhun<strong>de</strong>wesen<br />

04. Treffen zum Wildtierkataster i.H.<br />

04.-06. CIC-Generalversammlung in Berlin<br />

05. Arbeitsgemeinschaft Grundbesitzerverbän<strong>de</strong> in Bonn<br />

08./09. Hauptversammlung Bun<strong>de</strong>sverband Dt. Berufsjäger in<br />

Springe (20 Jahre BDB)<br />

09. Vorbesprechung UVV im Hause<br />

10. Besprechung mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sverband Schießstätten in<br />

Wiesba<strong>de</strong>n<br />

15./16. NABU-Veranstaltung, Grünbrücken<br />

17. Gespräch mit <strong>de</strong>n Herren Koch und Jagenburg zur Vorbereitung<br />

<strong>de</strong>s Seminars „Journalisten sind auch nur Menschen“<br />

im Rahmen <strong>de</strong>r Bildungsinitiative<br />

18. Besprechung UVV in Timmendorfer Strand<br />

18.-21. Internationale Jagdkonferenz in Luxemburg<br />

23. Seminar „Jagd-Netz.<strong>de</strong>“ in Röttgen<br />

25. Sitzung DJV-Kulturausschuss in Bonn<br />

25. Gespräch im Bun<strong>de</strong>samt für Naturschutz in Bonn<br />

26. Sitzung DJV-Rechtsausschuss in Bonn<br />

29. Gespräch mit <strong>de</strong>n Herren Dr. Lammel und Streitberger in<br />

Bonn<br />

29.-30. Tagung <strong>de</strong>r Agrarverbän<strong>de</strong> im Deutschen Bauernverband in<br />

Warendorf


Juni<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

05. Sitzung DJV/LJV-Geschäftsführer in Bonn<br />

05.-08. Symposium <strong>de</strong>s BML zur Internationalen Konferenz<br />

„Zukunft und Entwicklung ländlicher Räume“ in Potsdam<br />

07. Sitzung DJV-Ethikkommission in Bonn<br />

07. Sitzung DJV-Nie<strong>de</strong>rwildausschuss in Bonn<br />

07. Gespräch mit Prof. Meinel, Präsi<strong>de</strong>nt VdSF in Bonn<br />

08. Einladung <strong>de</strong>s BMU nach Berlin zum Thema „Vogelschutz<br />

durch Strommasten“<br />

08. Gespräch mit Prof. Pohlmeyer in Hannover<br />

14. Sitzung <strong>de</strong>r Intergruppe „Jagd, Fischerei & Umwelt“ in<br />

Straßburg zum Thema „Waffenrichtlinie“<br />

15. InterFACE Treffen in Luxemburg<br />

15./16. Besprechung mit Herrn Wiese in Bonn wegen DJV-<br />

Handbuch 2001<br />

16. Sitzung Vorstand FACE in Brüssel<br />

19. Sitzung DJV-Präsidium in Bonn mit Präsi<strong>de</strong>nt Sonnleitner<br />

DBV<br />

23.-25. Seminar für Presseobleute <strong>de</strong>r Kreisgruppen/-vereine zum<br />

Thema „Journalisten sind auch nur Menschen!“ im<br />

Rahmen <strong>de</strong>r Bildungsinitiative in Bad Neuenahr<br />

23.-25. I. Fortbildung Bildungsinitiative im Haus <strong>de</strong>r Landjugend in<br />

Röttgen<br />

28./29. Abschlussgespräch zum Nationalen Forstprogramm <strong>de</strong>s<br />

BML in Bonn-Röttgen<br />

29.6.-2.7. Internationale Meisterschaften im jagdlichen Schießen in<br />

Stockholm<br />

29. Sitzung Ausschuss Jagdliches Schießwesen in Berlin<br />

30. Hauptversammlung DEVA in Berlin<br />

Juli<br />

07. BMI, Berlin, Anhörung zum WaffG<br />

21. Stifterversammlung Hessischer Jägerhof<br />

August<br />

10. 1. LJV-Wildschutz-Tag in Rheinberg<br />

16. Sitzung Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit in Bonn<br />

21. Vorbesprechung UVV in Bonn<br />

21./22. BML Abschlusssitzung Nationales Forstprogramm<br />

24. Besprechung DJV/LJV-Schatzmeister in Bonn<br />

24. Mitglie<strong>de</strong>rversammlung zur Auflösung <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rvereins<br />

„Natur und Artenschutz“ in Bonn<br />

63


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

64<br />

28. Sitzung Obleute Jagdhornblasen in Bonn<br />

30. Sitzung DJV-Ausschuss für das Jagdhun<strong>de</strong>wesen in Bonn<br />

30. Dt. Fischereitag in Ol<strong>de</strong>nburg<br />

September<br />

01.-03. II. Fortbildung Bildungsinitiative im Haus <strong>de</strong>r Landjugend in<br />

Röttgen<br />

04./05. Sitzung DJV-Präsidium mit LJV-Geschäftsführern in<br />

Hannover<br />

05. Vorbereitung IJK 2001 in Hannover<br />

05. Sitzung <strong>de</strong>s Beirats Artenschutz <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>samtes f.<br />

Naturschutz in Bonn<br />

06.-09. DJV-Bun<strong>de</strong>smeisterschaft im jagdlichen Schießen in<br />

Freiburg/Bremgarten<br />

Besprechung mit <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sobleuten im jagdl. Schießen in<br />

Bremgarten<br />

12.-13. BfN Workshop „Nachhaltige konsumtive Nutzung von<br />

Wildtieren“<br />

13.-14. Sitzung DJV-Schalenwildausschuss in Eberswal<strong>de</strong><br />

14. Bonner Jägertage<br />

14. WWF-Deutschland Workshop „Die Rückkehr <strong>de</strong>r großen<br />

Beutegreifer in <strong>de</strong>n Alpenraum“ auf <strong>de</strong>r EXPO <strong>2000</strong> in<br />

Hannover<br />

15.-16. Sitzung Ltd. Ausschuss u. Generalversammlung FACE in<br />

Brüssel<br />

20. Sitzung DJV-Ethikkommission<br />

22.-24. Lernort Natur-Seminar <strong>de</strong>s DJV „Null Bock auf Bock und<br />

Co.“ in <strong>de</strong>r Malteser Kommen<strong>de</strong> Schloss Ehreshoven bei<br />

Engelskirchen<br />

29. Europäischer Waldbauerntag <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft Dt.<br />

Waldbesitzerverbän<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>r EXPO <strong>2000</strong> in Hannover<br />

Oktober<br />

12. Sitzung DJV-Präsidium in Dres<strong>de</strong>n<br />

12.-13. Bun<strong>de</strong>sjägertag in Dres<strong>de</strong>n


Anhang II:<br />

Die Fachausschüsse <strong>de</strong>s DJV<br />

DJV-Rechtsausschuss<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r: Dr. Jürgen Vocke, MdL, DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt und<br />

Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s LJV Bayern<br />

Mitglie<strong>de</strong>r: Prof. Dr. Johannes Dietlein<br />

Barbara Frank<br />

Dieter Lauven<br />

Klaus-Günther Mehring<br />

Dr. Dietrich Meyer-Ravenstein<br />

Adolf Tausch<br />

DJV-Schalenwildausschuss<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r: A. H. Neuhaus, Mitglied <strong>de</strong>s DJV-Präsidiums und<br />

Lan<strong>de</strong>sjägermeister Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />

Mitglie<strong>de</strong>r: Rolf-Walter Becker<br />

Karl Ebert<br />

Karl Lapacek<br />

Norbert Leben<br />

Dr. Holger Piegert<br />

Prof. Dr. Christoph Stubbe<br />

Dr. Hubert Zierl<br />

DJV-Nie<strong>de</strong>rwildausschuss<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r: Dr. Wulf Stubbe, Mitglied <strong>de</strong>s DJV-Präsidiums und<br />

Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s LJV Sachsen-Anhalt<br />

Mitglie<strong>de</strong>r: Dr. Manfred Ahrens<br />

Peter Engel<br />

Dr. Ulrich Fehlberg<br />

Dr. Jürgen Gebert<br />

Prof. Dr. habil. Heribert Kalchreuter<br />

Wolfgang Sailer<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

65


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

66<br />

DJV-Ausschuss für Natur- und Artenschutz<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r: Constantin Freiherr Heereman, DJV-Präsi<strong>de</strong>nt und<br />

Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s LJV Nordrhein-Westfalen<br />

Mitglie<strong>de</strong>r: Rolf-Walter Becker<br />

Heidrun Gärtner<br />

Heinz-Dieter Gröning<br />

Jens Harnisch<br />

Hartmut Haverland<br />

Eric Imm<br />

Dr. Erhard Jauch<br />

Ulrich Knocke<br />

Klaus Rinne<br />

Dr. Erhard Schäfer<br />

Frank Voigtlän<strong>de</strong>r<br />

Andreas Weiß<br />

Markus Willen<br />

DJV-Ausschuss jagdliches Schießwesen<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r: Wilhelm Holsten, DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt und<br />

Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r LJS Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

Mitglie<strong>de</strong>r: Andreas Bräse<br />

Uwe Kahlen<br />

Helmut Kinsky<br />

Hans-Reiner Schäfer<br />

Dieter Stracke<br />

Joachim Streitberger<br />

DJV-Kulturausschuss<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r: Dr. Jürgen Vocke, DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt und<br />

Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s LJV Bayern<br />

Mitglie<strong>de</strong>r: Bernd E. Ergert<br />

Bernhard Gailing<br />

Dr. Jörg Mangold<br />

Dr. Dietrich Stahl<br />

Dr. Georg Volquardts


Ethik-Kommission<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r: Dr. Wolfgang Bethe, DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt und<br />

Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s LJV Bran<strong>de</strong>nburg<br />

Mitglie<strong>de</strong>r: Martin Behrens<br />

Dr. Dieter Deuschle<br />

Jürgen Hartung<br />

Georg Henning<br />

Dr. Friedrich-Theodor Hruska<br />

Dr. Wolfgang Krug<br />

DJV-Ausschuss für das Jagdhun<strong>de</strong>wesen<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r: Gerhard Delhougne, Mitglied <strong>de</strong>s DJV-Präsidums und<br />

Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r LJS Bremen<br />

Mitglie<strong>de</strong>r: Heinrich Hauenschild<br />

Dieter Hupe<br />

Hubert Jörss<br />

Dr. Franz Petermann<br />

Dirk Schulte-Frohlin<strong>de</strong><br />

Prof. Dr. Hans Wun<strong>de</strong>rlich<br />

DJV-Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r: Kurt-Alexan<strong>de</strong>r Michael, DJV-Vizepräsi<strong>de</strong>nt und<br />

Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s LJV Rheinland-Pfalz<br />

Mitglie<strong>de</strong>r: Dr. Norbert Jaeger<br />

Heinrich Kernebeck<br />

Thomas Kusche<br />

Dr. Klaus Röther<br />

Dieter Schweer<br />

Dr. Hans-Joachim Wieckmann<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

67


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

68<br />

Anhang III<br />

DJV-Position zur<br />

Waidgerechtigkeit<br />

Mit <strong>de</strong>m Wort „waidmännisch“ war ursprünglich ebenso wie mit <strong>de</strong>m inhaltsgleich<br />

verwen<strong>de</strong>ten Begriff „Waidgerechtigkeit“ eine fachgerecht ausgeübte<br />

Jagd gemeint. In diesem Sinne waidgerecht han<strong>de</strong>lte also ein Jäger, <strong>de</strong>r<br />

sein Handwerk verstand. Seit En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts hat sich <strong>de</strong>r Begriff<br />

durch Hinzutreten <strong>de</strong>s Gedankens <strong>de</strong>r Hege sowie <strong>de</strong>s verantwortungsvollen<br />

Schutzes <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s gewan<strong>de</strong>lt. Heute bezieht sich <strong>de</strong>r Begriff <strong>de</strong>r Waidgerechtigkeit<br />

auf drei Aspekte: Der Tierschutzaspekt betrifft die Einstellung <strong>de</strong>s<br />

Jägers zum Tier als Mitgeschöpf, <strong>de</strong>m vermeidbare Schmerzen zu ersparen<br />

sind. Der Umweltaspekt for<strong>de</strong>rt vom Jäger die Einbeziehung <strong>de</strong>r Umwelt in<br />

ihrer Gesamtheit in sein Denken und Han<strong>de</strong>ln. Der mitmenschliche Aspekt<br />

betrifft das anständige Verhalten gegenüber an<strong>de</strong>ren Jägern sowie <strong>de</strong>r nicht<br />

die Jagd ausüben<strong>de</strong>n Bevölkerung.<br />

Nach § 1 Abs. 3 BJG sind bei <strong>de</strong>r Ausübung <strong>de</strong>r Jagd die allgemein anerkannten<br />

Grundsätze <strong>de</strong>utscher Waidgerechtigkeit zu beachten. Der Begriff<br />

<strong>de</strong>r Waidgerechtigkeit kann als die Summe <strong>de</strong>r rechtlich be<strong>de</strong>utsamen, allgemein<br />

anerkannten, geschriebenen o<strong>de</strong>r ungeschriebenen Regeln <strong>de</strong>finiert<br />

wer<strong>de</strong>n, die bei <strong>de</strong>r Ausübung <strong>de</strong>r Jagd als waidmännische Pflichten zu beachten<br />

sind.<br />

Nicht unter <strong>de</strong>n Begriff <strong>de</strong>r Waidgerechtigkeit fällt das jagdliche Brauchtum,<br />

soweit dadurch keine ethischen Pflichtgebote verwirklicht wer<strong>de</strong>n. Wer<br />

also etwa „über die Strecke tritt“, das Wild nicht „verbricht“ o<strong>de</strong>r die Waidmannssprache<br />

nicht beherrscht, verletzt nicht die Grundsätze <strong>de</strong>r Waidgerechtigkeit,<br />

son<strong>de</strong>rn Jagdbräuche. Diese haben als Teil <strong>de</strong>r Jagdkultur ihre<br />

Be<strong>de</strong>utung, ihnen kommt aber im Jagdbetrieb keine Funktion zu, die einen<br />

<strong>de</strong>r drei oben genannten Aspekte <strong>de</strong>r Waidgerechtigkeit betrifft.<br />

Der Begriff „bei <strong>de</strong>r Ausübung <strong>de</strong>r Jagd“ in § 1 Abs. 3 BJG bezieht sich<br />

nicht nur auf die eigentliche Jagdausübung, d.h. das Aufsuchen, Nachstellen,<br />

Erlegen und Fangen von Wild im Sinne <strong>de</strong>s § 1 Abs. 4 BJG. Ansonsten wür<strong>de</strong>n<br />

weite Bereiche mit engem Bezug zur eigentlichen Jagdausübung von <strong>de</strong>r<br />

Geltung und Anwendung <strong>de</strong>r Grundsätze <strong>de</strong>r Waidgerechtigkeit ausgeschlossen,<br />

was mit <strong>de</strong>m Sinn und Zweck <strong>de</strong>s § 1 Abs. 3 BJG nicht vereinbar<br />

wäre. Dieser liegt darin, ein jägerisches Verhalten vorzuschreiben, das sich an<br />

ethischen Maßstäben orientiert, die nach allgemein anerkannter Ansicht in<br />

<strong>de</strong>r Jägerschaft bestehen. Diese ethischen Maßstäbe beziehen sich nach <strong>de</strong>m<br />

Verständnis <strong>de</strong>r Jäger von <strong>de</strong>r Jagd nicht nur auf die eigentliche Jagdausübung,<br />

son<strong>de</strong>rn gehen darüber hinaus und sind vom Gesetzgeber in § 1 Abs.<br />

3 BJG gewissermaßen „hineingedacht“ wor<strong>de</strong>n. Deshalb ist <strong>de</strong>r Satzteil „bei<br />

<strong>de</strong>r Ausübung <strong>de</strong>r Jagd“ in einem weiteren Sinn zu verstehen, d.h. die<br />

Grundsätze <strong>de</strong>r Waidgerechtigkeit sind bei allen Maßnahmen zu beachten,<br />

durch die das Jagdrecht, also die Befugnis, auf einem bestimmten Gebiet Wild<br />

zu hegen, darauf die Jagd auszuüben und es sich anzueignen (§ 1 Abs. 1 Satz<br />

1 BJG), verwirklicht wird. Zur Jagdausübung im weiteren Sinne nach § 1 Abs.


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

3 BJG gehören also auch die Schaffung von Äsungsflächen, Wil<strong>de</strong>instän<strong>de</strong>n<br />

und jagdlichen Einrichtungen, um nur einige Beispiele zu nennen.<br />

Allgemein anerkannt sind alle Regeln, die im Bewusstsein <strong>de</strong>r ganz überwiegen<strong>de</strong>n<br />

Zahl <strong>de</strong>r Jäger lebendig sind.<br />

Die allgemein anerkannten Grundsätze <strong>de</strong>r Waidgerechtigkeit haben in vielen<br />

geschriebenen Regeln ihren Nie<strong>de</strong>rschlag gefun<strong>de</strong>n. So wird im Bun<strong>de</strong>sjagdgesetz<br />

z.B. bestimmt, dass<br />

• die Hege die Erhaltung eines artenreichen Wildbestan<strong>de</strong>s sowie die Pflege<br />

und Sicherung seiner Lebensgrundlagen zum Ziel hat (§ 1 Abs. 2 BJG),<br />

• auf Schalenwild nicht mit Schrot geschossen wer<strong>de</strong>n darf (§19 Abs. 1 Nr.<br />

1 BJG),<br />

• Büchsenpatronen unterhalb einer bestimmten Auftreffenergie bzw. eines<br />

bestimmten Kalibers nicht verwandt wer<strong>de</strong>n dürfen (§ 19 Abs. 1 Nr. 2<br />

Buchst. a und b BJG),<br />

• auf gesun<strong>de</strong>s Wild nicht mit Pistolen o<strong>de</strong>r Revolvern geschossen wer<strong>de</strong>n<br />

darf (§ 19 Abs. 1 Nr. 2 Buchst. d BJG),<br />

• Schlingen je<strong>de</strong>r Art, in <strong>de</strong>nen sich Wild fangen kann, nicht aufgestellt wer<strong>de</strong>n<br />

dürfen (§ 19 Abs. 1 Nr. 8 BJG),<br />

• Wild nicht vergiftet wer<strong>de</strong>n darf und keine vergifteten o<strong>de</strong>r betäuben<strong>de</strong>n<br />

Kö<strong>de</strong>r verwandt wer<strong>de</strong>n dürfen (§ 19 Abs. 1 Nr. 15 BJG),<br />

• in <strong>de</strong>n Setz- und Brutzeiten bis zum Selbständigwer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Jungtiere die<br />

für die Aufzucht notwendigen Elterntiere, auch die von Wild ohne Schonzeit,<br />

grundsätzlich nicht bejagt wer<strong>de</strong>n dürfen (§ 22 Abs. 4 Satz 1 BJG)<br />

o<strong>de</strong>r<br />

• krankgeschossenes Wild unverzüglich zu erlegen ist, um es vor vermeidbaren<br />

Schmerzen o<strong>de</strong>r Lei<strong>de</strong>n zu bewahren; gleiches gilt für schwerkrankes<br />

Wild, wenn es nicht gesundgepflegt wer<strong>de</strong>n kann (§ 22a Abs. 1 BJG).<br />

Die ungeschriebenen Regeln <strong>de</strong>cken <strong>de</strong>n Bereich ab, in <strong>de</strong>m ein jägerisches<br />

Verhalten nach allgemein anerkannter Ansicht jag<strong>de</strong>thisch abzulehnen ist,<br />

wobei die eingangs aufgeführten drei Aspekte Grundlage <strong>de</strong>r Beurteilung sein<br />

müssen, also Tierschutz-, Umwelt- und mitmenschlicher Aspekt. Welche<br />

Handlungen insoweit waidgerecht sind und welche nicht, kann nicht allgemein<br />

und erschöpfend im Detail festgelegt wer<strong>de</strong>n. Vielmehr ist je<strong>de</strong>r Einzelfall<br />

geson<strong>de</strong>rt zu beurteilen und abhängig vom Motiv <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>m Objekt dieser Handlung und <strong>de</strong>m Ort <strong>de</strong>s Geschehens. Je<strong>de</strong>nfalls ist keineswegs<br />

alles erlaubt, was nicht ausdrücklich verboten ist. Vielmehr for<strong>de</strong>rn<br />

die Grundsätze <strong>de</strong>r Waidgerechtigkeit eine Selbstbeschränkung <strong>de</strong>s Jägers.<br />

So darf die technische Machbarkeit auch ohne ausdrückliches Verbot niemals<br />

dazu führen, dass die Jagd zum reinen Schießen auf leben<strong>de</strong> Ziele verkommt.<br />

Wür<strong>de</strong> z.B. Wild beschossen, das nicht vorher angesprochen, d.h.<br />

vom Schützen erkannt und beurteilt wur<strong>de</strong>, so wäre eine ungeschriebene<br />

Regel <strong>de</strong>r Waidgerechtigkeit verletzt, auch wenn das Stück mit einem sauberen<br />

Schuss getroffen wor<strong>de</strong>n wäre und sich die Erlegung als sachgerecht<br />

erwiese. Denn unter <strong>de</strong>m Tierschutz- bzw. Umweltaspekt ist das Ansprechen<br />

unabdingbare Voraussetzung für die ordnungsgemäße Ausübung <strong>de</strong>r Jagd.<br />

Erhebliche Verstöße gegen geschriebene o<strong>de</strong>r ungeschriebene Regeln <strong>de</strong>r<br />

Waidgerechtigkeit sind keine „Kavaliers<strong>de</strong>likte“. Sie sollten <strong>de</strong>shalb <strong>de</strong>m Jagd-<br />

69


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

70<br />

verband und <strong>de</strong>r zuständigen Jagdbehör<strong>de</strong> zur Kenntnis gebracht wer<strong>de</strong>n,<br />

damit die erfor<strong>de</strong>rlichen Schritte eingeleitet wer<strong>de</strong>n können, um Wie<strong>de</strong>rholungen<br />

auszuschließen. Seitens <strong>de</strong>s Jagdverban<strong>de</strong>s sind vereinsrechtliche<br />

Schritte, behördlicherseits Maßnahmen bis hin zur Entziehung <strong>de</strong>s Jagdscheins<br />

(§§ 17 Abs. 2 Nr. 4, 18 Satz 1 BJG) zu prüfen.<br />

Das Jagdwesen schreitet in <strong>de</strong>r Entwicklung ebenso fort wie unsere Gesellschaft<br />

als Ganzes. Deshalb sind die allgemein anerkannten Grundsätze <strong>de</strong>r<br />

Waidgerechtigkeit keineswegs starr und unverän<strong>de</strong>rlich. Sie bieten vielmehr<br />

auch Raum für gewan<strong>de</strong>lte Auffassungen in <strong>de</strong>r Jägerschaft und tragen zur<br />

Überwindung überkommener, als falsch erkannter Verhaltensweisen und<br />

damit zur Verbindlichkeit neuer Erkenntnisse für die Ausübung <strong>de</strong>r Jagd bei.<br />

Die Verpflichtung <strong>de</strong>s Jägers auf die Grundsätze <strong>de</strong>r Waidgerechtigkeit ist<br />

auch künftig die Voraussetzung dafür, dass die Jagd in einer sich verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n<br />

Umwelt nach ethisch-moralisch und sittlich verbindlichen Maßstäben auszuüben<br />

ist.<br />

Bonn, 19. Juni <strong>2000</strong><br />

DJV-Präsidium


Anhang IV<br />

DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

71


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

72


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

73


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

74


DJV <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>1999</strong>/<strong>2000</strong><br />

75

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!