PD Dr. Rolf Brack
PD Dr. Rolf Brack
PD Dr. Rolf Brack
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Universität Stuttgart<br />
<strong>PD</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Rolf</strong> <strong>Brack</strong><br />
Uhlsport Forum 11.10.2004<br />
Sportspielspezifisches Ausdauertraining<br />
1
Universität Stuttgart<br />
<strong>PD</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Rolf</strong> <strong>Brack</strong><br />
Trainingswissenschaftliche<br />
Sportspielforschung<br />
„Es gibt nichts praktischeres<br />
als eine gute Theorie“<br />
Training<br />
Leistung<br />
Wettkampf<br />
Erfolg<br />
Management<br />
„<strong>Brack</strong>tisches“<br />
Sportspieltraining<br />
Einführung<br />
„Praxis ist, was Wissen schafft“<br />
Bewährtheit Effizienz Effektivität Erfolg<br />
2
Universität Stuttgart<br />
<strong>PD</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Rolf</strong> <strong>Brack</strong><br />
Trainingsdaten<br />
Kategoriale<br />
Trainingsprotokollierung<br />
<br />
Konzept der kontrollierten Praxis<br />
Computergestützte<br />
Trainingsdokumentation (CTD)<br />
Trainingszustand:<br />
Athlet A<br />
Einführung<br />
Leistungsdaten<br />
Sportmotorische<br />
Leistungskontrolle<br />
<br />
Die kategoriale Trainingsprotokollierung und sportmotorische Leistungskontrolle als Verfahren<br />
der Trainingskontrolle (Hohmann 1994, S. 219)<br />
3
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<strong>PD</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Rolf</strong> <strong>Brack</strong><br />
Einführung<br />
1. Wie wird das sportliche Training effektiv und effizient geplant und<br />
gesteuert?<br />
2.1. Wie ist die komplexe Sportspielleistung und die konditionelle<br />
Leistungsfähigkeit im Handball strukturiert?<br />
2.2. Welches normorientierte Anforderungsprofil muss ein Handball –<br />
Bundesligaspieler aus konditioneller Sicht realisieren?<br />
3. Wie werden die Spieler im Wettkampf belastet?<br />
4. Welche trainingsmethodischen Konsequenzen resultieren aus den<br />
Erkenntnissen zum Anforderungs- und Belastungsprofil?<br />
5. Welche Wirkungen haben konkrete Vorbereitungsprogramme auf die<br />
konditionelle Leistungsfähigkeit einer Bundesliga Mannschaft?<br />
6. Welche Konsequenzen hat die zunehmende Tendenz zum<br />
Tempospiel für die sportspielspezifische Trainingsmethodik?<br />
4
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<strong>PD</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Rolf</strong> <strong>Brack</strong><br />
1.1. Trainingssteuerung<br />
Der kybernetische Ansatz der Trainingssteuerung<br />
Der Trainingsprozess wird mit<br />
Hilfe des Regelkreis beschrieben<br />
Annahme: sportliche Leistung<br />
durch die Stellgröße Trainingsbelastung<br />
exakt steuern auch<br />
unter Einwirkung von Störgrößen.<br />
Augangspunkt ist die<br />
Trainingsplanung: Durchführung,<br />
Intervention, Kontrolle<br />
und Auswertung<br />
Regelkreismodell der Trainingssteuerung (vgl.Hohmann/<br />
Lames/ Letzelter 2002, S. 159).<br />
5
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ZIELPLANUNG<br />
STRUKTURPLANUNG<br />
OPERATIVPLANUNG<br />
TRAININGSPLAN<br />
Flußdiagramm der kybernetischen Trainingsplanung (modifiziert nach<br />
Hohmann 1994, S. 38)<br />
K<br />
O<br />
N<br />
T<br />
R<br />
O<br />
L<br />
L<br />
P<br />
L<br />
A<br />
N<br />
U<br />
N<br />
G<br />
1.2. Trainingsplanung<br />
6
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<strong>PD</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Rolf</strong> <strong>Brack</strong><br />
IST-Werte<br />
der Mannschaft und<br />
Ihrer Spieler<br />
(ergeben sich aus der<br />
Bedingungsanalyse)<br />
Feststellung der Differenz<br />
und damit der<br />
konkreten Trainingsziele<br />
für diese Mannschaft<br />
Allgemeine SOLL-Werte<br />
der Mannschaft und ihrer<br />
Spieler auf dem jeweiligem<br />
Leistungsniveau<br />
(ergeben sich aus der Analyse<br />
des Leistungstrukturmodells,<br />
sowie des Anforderungs- und<br />
Belastungsprofils)<br />
Vergleich von IST- und SOLLwerten bei der Bestimmung von Trainingszielen<br />
1.3. Zielplanung<br />
7
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Kondition<br />
Spielhandlungen<br />
SPIELFÄHIGKEIT<br />
Taktik<br />
Technik<br />
LEISTUNGSVORAUSSETZUNGEN<br />
Persönlichkeit<br />
Konstitution Koordination<br />
EXTERNE FAKTOREN<br />
Spielumfeld Spielbinnenfeld<br />
- Verein<br />
- Öffentlichkeit<br />
- Management<br />
SPIEL-<br />
LEISTUNG<br />
SPIEL-<br />
WIRKSAMKEIT<br />
2.1.Leistungsstruktumodell<br />
- Trainer<br />
- Gegner<br />
- Schiedsrichter<br />
8<br />
Hierarchisches Strukturmodell der komplexen individuellen Sportspielleistung (mod. nach Hohmann/ <strong>Brack</strong> 1983, S. 99)
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Maximalkraft<br />
All gemeine kör pe r l i c h e F ä h i g k e i t e n z u r V o r b e r e i t u n g d e s L e is t ungsauf baus<br />
Kraftausdauer<br />
Grundlagenausdauer<br />
kond itionelle Leistungsfähigkeit<br />
Spielausdauer<br />
und<br />
Spielschnelligkeit<br />
handballspezifische<br />
Schnelligkeitsausdauer<br />
(laktazid,<br />
alaktazid)<br />
Schnellkraft<br />
Reaktivkraft<br />
Bel ast ba r k e i t - A d a p t a t i o n s f ä h i g k e i t - K o o r d i n a t i o n s f äh i gkei t<br />
2.1.Leistungsstruktumodell<br />
elementare Schnelligkeit<br />
(azyklisch / zyklisch /<br />
Reaktionsschnelligkeit)<br />
Strukturierung leistungsbestimmender konditioneller Fähigkeiten im Handball<br />
(mod. nach <strong>Brack</strong>/ Bubeck/ Pietzsch ,1996, S. 5)<br />
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Persönlichkeit<br />
Koordination<br />
Konstitution<br />
Faktoren und Voraussetzungen der Spielleistung im Handball<br />
2.2. Anforderungsprofil<br />
Taktik<br />
Technik<br />
Kondition<br />
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Konditionelles Anforderungsprofil Handball<br />
konzentrische Explosivkraft<br />
( squad- jump)<br />
44, 22cm<br />
Reaktivkraft<br />
( Seriensprung)<br />
Ri = 3, 14<br />
elementare zyklische<br />
Schnelligkeit<br />
( Tapping)<br />
11, 34Hz<br />
Maximalkraft<br />
( Bankdrücken ) 86, 78kg<br />
( Bankziehen ) 78, 44kg<br />
elementare azyklische<br />
Schnelligkeit<br />
( Nieder- Hochsprung)<br />
Ri = 3, 18<br />
aerobe Ausdauer<br />
( Laufgeschwindigkeit<br />
an der 4mmol/ l. Schwelle)<br />
13,5 km/ h.<br />
2.2. Anforderungsprofil<br />
Sprintausdauer<br />
( 20m- Durchschnittszeit/<br />
Laktatwert nach dem 10. Lauf)<br />
3, 03s<br />
6,10 mmol<br />
komplexe<br />
Schnelligkeit<br />
( 0- 20m Bestzeit)<br />
2, 94s<br />
Abb: Konditionelles Anforderungsprofil Handball im Hochleistungsbereich (<strong>Brack</strong>, 2002, S. 113)<br />
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3. Belastungsprofil<br />
Energetische Belastung Informatorische Belastung<br />
Äußere Belastung Umfang, Intensität, Dichte von<br />
Läufen, Sprüngen und Würfen<br />
Innere Belastung<br />
(Beanspruchung)<br />
Aktiver und passiver<br />
Bewegungsapparat,<br />
Herz-Kreislauf und Stoffwechsel<br />
<strong>Brack</strong>, 2002, Arten der Belastung im Handball. S. 151<br />
Quantität und Qualität<br />
technisch—taktischer<br />
Handlungen<br />
Informationsaufnahme und<br />
-verarbeitung<br />
(Wahrnehmungs-<br />
Antizipations- und<br />
Entscheidungsprozesse unter<br />
psychischer Belastung)<br />
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Phosphate<br />
Energiebereitstellung<br />
Glykolyse<br />
Glykogenabbau<br />
3. Belastungsprofil<br />
aerobe Energiebereitstellung<br />
Fettsäureabbau<br />
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Energetisches Belastungsprofil im Handball<br />
3. Belastungsprofil<br />
1. In den meisten Spielphasen überwiegt der aerobe Anteil der<br />
Energiebereitstellung.<br />
Die Laktatwerte im Spiel streuen zwischen 3-8 mmol/l Blut ( x = 4,5 mmol).<br />
2. Bei den kurzen Schnelligkeits- und Schnellkraftbelastungen werden zunächst<br />
die ATP- und CP-Speicher entleert. In den Spielpausen oder -phasen mit<br />
niedriger Intensität werden die ATP-Speicher auf oxidativem Weg (d.h. ohne<br />
Milchsäurebildung) wieder aufgefüllt.<br />
3. Der anaerobe Abbau der Kohlehydrate und eine damit verbundene verstärkte<br />
Milchsäurebildung tritt nur bei seltenen, länger andauernden intensiven Beanspruchungen<br />
(wie z.B. bei drei unmittelbar aufeinanderfolgenden Tempogegenstössen)<br />
auf. Dieses Laktat wird im Rahmen der Sofort-Wiederherstellung<br />
in niedrigintensiven Spielphasen bereits wieder abgebaut.<br />
.<br />
15
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<strong>PD</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Rolf</strong> <strong>Brack</strong><br />
3. Belastungsprofil<br />
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4. trainingsmethodische Konsequenzen<br />
SPEZIELLE AUSDAUER SPEZIELLE SCHNELLIGKEIT/SCHNELLKRAFT<br />
Wettkampfspezifische<br />
aerob-anaerob gemischte<br />
Spielausdauer im Handball<br />
anaerob-alaktazide<br />
Schnellkraftausdauer<br />
(bis 15 sec)<br />
Anaerob- laktazide<br />
Schnelligkeitsausdauer<br />
(15 - 90 sec)<br />
aerob-anaerob gemischte<br />
Grundlagenausdauer II ( Laktat 4,5- 7 mmol/L)<br />
Grundlagenausdauer I (Laktat 2- 4,5 mmol/L)<br />
Wettkampfspezifische<br />
azyklische<br />
Spielschnelligkeit<br />
im Handball<br />
Schnellkraft (Würfe)<br />
zyklische (Sprints) und azyklische<br />
(Täuschungen, Richtungswechsel)<br />
Grundschnelligkeit<br />
Allgemeine aerobe Ausdauer und allgemeine Bewegungsschnelligkeit<br />
Reaktionsschnelligkeit<br />
(Durchbruch,<br />
Start zum<br />
Gegenstoß)<br />
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4. trainingsmethodische Konsequenzen<br />
Trainingsmethodische Konsequenzen<br />
unter energetisch-konditionellen Aspekten<br />
Training der Grundlagenausdauer (allgemeine Trainingsinhalte) als Basis<br />
für die Energiebereitstellungen bei geringen (GLAD1) bis mittleren (GLAD2)<br />
sowie die schnelle Regenerationsfähigkeit nach hochintensiven Belastungen.<br />
Training der speziellen Ausdauer (handballspezifische Trainingsinhalte) als<br />
Basis für eine hohe Ökonomie und Ermüdungswiderstandsfähigkeit<br />
von technisch- taktischen Handlungen.<br />
seltener Einsatz von Schnelligkeitsausdauerbelastungen (über 15<br />
Sekunden mit submaximaler - maximaler Intensität) ; es sei denn aus<br />
Gründen des Willenstrainings.<br />
Die Verbesserung der anaerob- alaktaziden Ausdauer hat (aufgrund der<br />
zunehmenden Erhöhung der Schnelligkeit und Dynamik im Handball)<br />
höchste Priorität. Das bedeutet eine verstärkte Maximalkraftorientierung im<br />
allgemeinen Training und<br />
eine Schnellkraft- und Schnelligkeitsorientierung im speziellen Training.<br />
18
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6. Fazit<br />
Wettkampfaspekte technisch-taktische Aspekte<br />
Spieltraining<br />
Spielphasentraining<br />
Videotraining<br />
Fähigkeitstraining<br />
Fertigkeitserwerb<br />
Fertigkeitsanwendung<br />
psychische Aspekte energetisch-konditionelle Aspekte<br />
Gruppendynamiktraining<br />
Fertigkeitstraining<br />
Selbstkontrolltraining<br />
Ausdauertraining<br />
Krafttraining<br />
Schnelligkeitstraining<br />
Ordnungsaspekte sportspielspezifischer Trainingsmethoden (mod. nach <strong>Brack</strong> 1994, S. 51)<br />
19
TE<br />
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Einführung allgemein-vorbereitend vielseitig-zielgerichtet speziell vorbereitend Vorwettkampf<br />
3 TE 4 TE<br />
+<br />
+<br />
2 TE 2 TE 3 TE 1 SP 4 TE 1 SP 3 TE<br />
3 TE<br />
+<br />
1 SP<br />
3 TE<br />
+<br />
2 SP<br />
4 TE<br />
+<br />
2 SP<br />
2 TE 3 TE 3 TE 2 TE<br />
4 TE 4 TE<br />
13.05. 27.05. 01.07. 22.07. 19.08. 16.09.<br />
3 TE<br />
+<br />
3 SP<br />
5.1. Periodisierung<br />
VP I VP II Zwischenetappe VP III VWP<br />
allg. : spez.. 3:1 1:1 1:2 1:3<br />
2:1<br />
Kontrolle Allgemeine Kond. / IT / GT Spezielle Ko.+GT / MT Allgemeine Kondition Spez..Ko.+Te/IT+GT+MT Spez.Ko+GT/MT<br />
Abb:, Funktionales Periodisierungsmodell für den mittleren Leistungsbereich (<strong>Brack</strong>, 1993, S. 68)<br />
5 TE<br />
+<br />
3 SP<br />
3 TE<br />
+<br />
1 SP<br />
3 TE<br />
+<br />
1 SP<br />
30.09.<br />
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Teilzielplanung einer Handball-Oberligamannschaft<br />
VP I: 27.05. – 30.06. Belastungsumfang 16<br />
TE; Belastungsdauer / TE 2 Std.<br />
5.1. Periodisierung<br />
Ziele: Kraft Ausdauer Technik /<br />
Individualtaktik / Gruppentaktik<br />
16 x Kraft 8 x Halle 4 x reaktives Training<br />
4 x Ganzkörperstabilisierung<br />
8 x Kraftraum Muskelaufbau<br />
16 x Ausdauer 4 x Halle 4 x Dauerzirkel<br />
(spezielle Ausdauer I)<br />
12 x Wald / Sportplatz 4 x Fahrtspiel<br />
(spezielle Ausdauer I)<br />
6 x Grundlagenausdauer I<br />
2 x Grundlagenausdauer II<br />
16 x Technik / Taktik 4 x Abwehr 4 x Individualtaktik<br />
12 x Angriff 6 x Individualtaktik<br />
6 x Gruppen-Mannschaftstaktik<br />
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<strong>PD</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Rolf</strong> <strong>Brack</strong><br />
10 min Auslaufen mit Gymnastik<br />
5 Starts aus der Bauchlage<br />
über 15 m; nach jedem Start<br />
150 m traben<br />
2 min locker traben<br />
5 Starts aus der Bauchlage<br />
über 15 m; nach der Hälfte<br />
der Strecke blitzschnelle<br />
<strong>Dr</strong>ehung und rückwärts laufen.<br />
Nach jedem Start 150 m traben.<br />
Darstellung eines<br />
Schnelligkeitsfahrtspiels<br />
(nach LIESEN 1987)<br />
2 min locker traben<br />
Beginn: Warmlaufen mit<br />
Gymnastik (20 min)<br />
5.1 Periodisierung<br />
5 Starts aus der Bauchlage<br />
über 15 m; nach jedem Start<br />
150 m traben<br />
2 min locker traben<br />
5 Starts aus der Bauchlage<br />
zu einer Linie im Abstand<br />
von 5 m; Linie berühren und<br />
zurücksprinten. Nach jedem<br />
Start 150 m traben.<br />
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<strong>PD</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Rolf</strong> <strong>Brack</strong><br />
1<br />
5.1. Periodisierung<br />
Vorbereitungsperiode Wettkampfperiode<br />
VP1 ZE VP2 WP<br />
2<br />
1.6. 10.7.. 1.8. 10.9. 10.10..<br />
Block 1: allgemeinentwickelnde Arbeit mit konzentriertem Kraft- und Ausdauertraining<br />
Block 2: Ausdauer, Ganzkörperkräftigung und sensomotorisches Training<br />
Block 3: spezielle wettkampfnahe Belastungen im Bereich Technik und Taktik<br />
Block 4: Wettkämpfe und wettkampfnahe Belastungen zur Formerhaltung und<br />
Formverbesserung<br />
Abb: Blockstruktur des Trainings im Hochleistungssport (<strong>Brack</strong>, 1992, S. 7)<br />
3<br />
4<br />
23
Universität Stuttgart<br />
<strong>PD</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Rolf</strong> <strong>Brack</strong><br />
5.1. Periodisierung<br />
PERIODISIERUNG DES KONDITIONSTRAININGS IM SPORTSPIEL<br />
(Bubeck, 1995)<br />
GLA I<br />
24
Minuten<br />
1400<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Universität Stuttgart<br />
<strong>PD</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Rolf</strong> <strong>Brack</strong><br />
Test<br />
GLAD Kraft/ Schnelligkeit TE/ TA SP/ TU<br />
Test<br />
5.2. Trainingswirkungsanalyse<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />
Allgemeine VP<br />
1.6.-13.7.<br />
allgemeine<br />
Vorbereitungsperiode<br />
1. 6 . - 13 . 7.<br />
Zwischenperiode<br />
Zwischenperiode<br />
14. 7. - 3. 8.<br />
Test<br />
Spezielle VP<br />
spezielle<br />
Vorbereitungsperiode<br />
4.8.-7.9.<br />
4. 8. - 7. 9.<br />
Wettkampfperiode<br />
8.9.-6.10.<br />
Trainingsetappe Trainingszyklus I I Trainingszyklus Trainingsetappe II II<br />
Wettkampfperiode<br />
8. 9. - 5. 10.<br />
Saison 97/98<br />
Mikrozyklen<br />
Abb: Inhaltliche Proportionen und Belastungsdynamik in den Mikrozyklen (MIZ)unterteilt in<br />
25<br />
Spiele/Turniere (SP/TU), Technik/Taktik (TE/TA), Kraft/ Schnelligkeit und Grundlagenausdauer (GLAD)<br />
Test
Universität Stuttgart<br />
<strong>PD</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Rolf</strong> <strong>Brack</strong><br />
Operativplanung VP 1<br />
5.2. Trainingswirkungsanalyse<br />
Saison 97/98<br />
Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Samstag<br />
19.15 – 21.00 Uhr<br />
45‘ Elementare<br />
Schnelligkeit<br />
Sprungkraft /<br />
Koordination<br />
30‘ Technik /<br />
Individualtaktik<br />
Angriff<br />
30‘ Gruppentaktik<br />
Angriff<br />
(Auslösehandlungen)<br />
10.00 – 11.30 Uhr<br />
50‘ Maximalkraft<br />
40‘ GLAD I<br />
19.00 – 20.30 Uhr<br />
25‘ Propriorezeption<br />
Kraftausdauer<br />
Koordination<br />
(Stationstraining)<br />
20‘ Torwurf mit<br />
konditioneller<br />
Zusatzbelastung<br />
(Schnellkraftausdauer)<br />
25‘ Abwehr +<br />
erweiterter<br />
Gegenstoß<br />
20‘ Angriff +<br />
Rückzug<br />
^1 18 – 20 Uhr<br />
20‘ Fußball<br />
20‘ Grundübungen<br />
Torwurf<br />
(Schnellkraftausdauer)<br />
20‘ Grundübungen<br />
Gegenstoß<br />
20‘ Grundspiele<br />
erweiterter<br />
Gegenstoß<br />
(Komplextraining)<br />
20‘ Grundspiele<br />
Angriff +<br />
Rückzug<br />
18.15 – 20.30 Uhr<br />
40‘ Maximalkraft<br />
30‘ Utilisation:<br />
Schnelligkeit<br />
Schnellkraft<br />
30‘ Grundübungen<br />
Angriff /<br />
Gegenstoß<br />
(anaerob-aerob<br />
gemischte<br />
Belastung)<br />
30‘ Grundspiele<br />
Angriff<br />
50‘ Max.kraft<br />
40‘ GLAD I /II<br />
26
Universität Stuttgart<br />
<strong>PD</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Rolf</strong> <strong>Brack</strong><br />
Laufgeschwindigkeit<br />
[km/ h]<br />
14,6<br />
14,4<br />
14,2<br />
14<br />
13,8<br />
13,6<br />
13,4<br />
13,2<br />
13<br />
13,55 (+1,1)<br />
14,48 (+0,8)<br />
10.06. 14.07. 14.09.<br />
5.2. Trainingswirkungsanalyse<br />
14,14 (+1,02)<br />
Abb: Verlauf der Laufgeschwindigkeit an der 4mmol/l-Laktatschwelle (Mannschaft)<br />
Saison 97/98<br />
Testzeitpunkt<br />
27
[s]<br />
Universität Stuttgart<br />
<strong>PD</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Rolf</strong> <strong>Brack</strong><br />
3,25<br />
3,22<br />
3,19<br />
3,16<br />
3,13<br />
3,10<br />
3,07<br />
3,04<br />
3,01<br />
2,98<br />
2,95<br />
7,14<br />
(+2,59)<br />
3,12<br />
(+0,16)<br />
7,41<br />
(+3,19)<br />
3,09<br />
(+0,1)<br />
3,02<br />
(+0,1)<br />
5,41<br />
(+2,21)<br />
Verlauf der durchschnittlichen Sprint- und der Laktatwerte beim ”10x20m-Sprint“<br />
5.2. Trainingswirkungsanalyse<br />
6,99<br />
(+2,59)<br />
05. 06. 14. 07. 07. 08. 22. 09.<br />
0- 20m Durchschnittszeit mmol./ Laktat<br />
3,10<br />
(+0,13)<br />
Saison 97/98<br />
7,50<br />
7,00<br />
6,50<br />
6,00<br />
5,50<br />
5,00<br />
[mmol/ l.]<br />
28
Universität Stuttgart<br />
<strong>PD</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Rolf</strong> <strong>Brack</strong><br />
Inhaltskategorien<br />
Kraft und<br />
Schnelligkeit<br />
VP I<br />
(6 Wochen)<br />
Anzahl<br />
der<br />
Belastungsreize<br />
Teilumfang<br />
Anzahl x<br />
Dauer(min)<br />
VP II<br />
(4 Wochen)<br />
Anzahl<br />
der<br />
Belastungsreize<br />
Teilumfang<br />
Anzahl x<br />
Dauer(min)<br />
5.2. Trainingswirkungsanalyse<br />
09/2002<br />
(4 Wochen)<br />
Anzahl<br />
der<br />
Belastungsreize<br />
Teilumfang<br />
Anzahl x<br />
Dauer(min)<br />
25 750 10 300 5 150<br />
Ausdauer 30 900 13 390 7 210<br />
Angriffstraining 55 1100 28 560 35 700<br />
Abwehr-/<br />
Gegenstoßtraining<br />
31 620 4 80 22 440<br />
Spieltraining 14 420 18 540 18 850<br />
Video 0 0 0 0 10 450<br />
Gesamt 155 3790 73 1870 97 2800<br />
Kategoriale Trainingsprotokollierung VfL Pfullingen (Saison 02/03)<br />
Saison 02/03<br />
29
Minuten<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Universität Stuttgart<br />
<strong>PD</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Rolf</strong> <strong>Brack</strong><br />
Belastungsumfänge VfL Pfullingen über die Saison 2002/03<br />
5.2. Trainingswirkungsanalyse<br />
Saison 02/03<br />
VPI VPII Sept Okt Nov Dez Jan Feb März April Mai<br />
. Ausdauer Kraft und Schnelligkeit Angriffstraining Abwehr-/ Gegenstoßtraining Spieltraining Video<br />
30
km/h<br />
13,5<br />
13<br />
12,5<br />
12<br />
11,5<br />
11<br />
10,5<br />
10<br />
Universität Stuttgart<br />
<strong>PD</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Rolf</strong> <strong>Brack</strong><br />
Leistung an der IAS A.K.<br />
5.2. Trainingswirkungsanalyse<br />
Saison 02/03<br />
11,38 11,81 12,42 11,16 10,69 11,93 12,83 12,54 13,27<br />
10.07.2002 05.08.2002 09.09.2002 04.10.2002 01.11.2002 13.12.2002 14.01.2003 18.03.2003 13.05.2003<br />
31
Universität Stuttgart<br />
<strong>PD</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Rolf</strong> <strong>Brack</strong><br />
Laktatleistungskurve<br />
5.2. Trainingswirkungsanalyse<br />
Saison 02/03<br />
32
Universität Stuttgart<br />
<strong>PD</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Rolf</strong> <strong>Brack</strong><br />
5.2. Trainingswirkungsanalyse<br />
Saison 02/03<br />
33
Universität Stuttgart<br />
<strong>PD</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Rolf</strong> <strong>Brack</strong><br />
Entwicklungstendenz Tempospiel<br />
• Schnelle Beine, Arme und Kopf<br />
• explosive Antritte bei Angriffs- und Abwehrhandlungen<br />
• spielsituative maximale Schnelligkeitsleistungen bei<br />
Konterangriffen<br />
6. Fazit<br />
• maximale Beschleunigungsfähigkeit beim Rhythmuswechsel des<br />
Handlungsverlaufs<br />
• maximale Schnelligkeitsleistungen bei erforderlichen<br />
Sprunghöhen und bei Wurfhandlungen<br />
• maximale Schnelligkeitsleistungen für wirkungsvolle<br />
Täuschungshandlungen.<br />
34
Universität Stuttgart<br />
<strong>PD</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Rolf</strong> <strong>Brack</strong><br />
anlage - und<br />
entwicklungsbedingt <br />
Wahrnehmungsschnelligkeit<br />
Informatorische<br />
Schnelligkeit<br />
Entscheidungsschnelligkeit<br />
Hand-<br />
lungs -<br />
schnelligkeit<br />
mit Ball ohne Ball<br />
Antizipationsschnelligkeit<br />
Motorische<br />
Aktions- und<br />
Frequenzschnelligkeit<br />
Bewegungstechnik/<br />
Koordination<br />
Kraft Ausdauer<br />
E l e m e n t a r e S c h n e l l i g k e i t<br />
(azyklisch/ zyklisch)<br />
motorischsensorisch<br />
E i n f l u ß g r ö ß e n<br />
psychisch neurophysiologisch<br />
Strukturpyramide der Handlungsschnelligkeit (<strong>Brack</strong> / Bubeck 1999)<br />
6. Fazit<br />
anatomisch<br />
biomechanisch<br />
35
Universität Stuttgart<br />
<strong>PD</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Rolf</strong> <strong>Brack</strong><br />
6. Fazit<br />
METHODISCHE GRUNDFORMEL<br />
FÜR SCHNELLIGKEITSORIENTIERTES HANDBALLTRAINING<br />
Bewegungen, Techniken oder spielspezifische Handlungen<br />
+<br />
<strong>Dr</strong>uckbedingungen<br />
+<br />
Motivierende Anforderungen/ Situationen<br />
= Training der Handlungsschnelligkeit<br />
36
Universität Stuttgart<br />
<strong>PD</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Rolf</strong> <strong>Brack</strong><br />
6. Fazit<br />
Die systematische Leistungsentwicklung im<br />
Sportspiel erfordert ein sowohl akzentuiert als<br />
auch integrativ gestaltetes<br />
1. technisch-taktisch determiniertes und<br />
schnelligkeitsorientiertes spezielles Training<br />
sowie ein<br />
2. koordinativ- konditionell determiniertes und<br />
persönlichkeitsorientiertes allgemeines Training.<br />
Das Konzept der kontrollierten Praxis zeigt, dass<br />
eine Variation und Individualisierung der<br />
Programme die Wirksamkeit des Trainings erhöht.<br />
37