Betreiben von Arbeitsmitteln BG-Regel - BGHW
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<strong>BG</strong>R 500<br />
Kapitel 2.8<br />
3.15.3 Außerordentliche Prüfungen<br />
Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass Lastaufnahmeeinrichtungen nach Schadensfällen<br />
oder besonderen Vorkommnissen, die die Tragfähigkeit beeinflussen können,<br />
sowie nach Instandsetzung einer außerordentlichen Prüfung durch einen Sachkundigen<br />
unterzogen werden.<br />
3.15.4 Prüfumfang<br />
3.15.4.1 Die Prüfung vor der ersten Inbetriebnahme nach Abschnitt 3.15.1 und die regelmäßige<br />
Prüfung nach Abschnitt 3.15.2 sind im Wesentlichen Sicht- und Funktionsprüfungen.<br />
Sie haben sich zu erstrecken auf die Prüfung des Zustandes der Bauteile und Einrichtungen,<br />
auf den bestimmungsgemäßen Zusammenbau sowie auf Vollständigkeit und<br />
Wirksamkeit der Sicherheitseinrichtungen.<br />
22<br />
Bei der Sichtprüfung geht es insbesondere um die Feststellung folgender Mängel:<br />
1. An Drahtseilen<br />
– Knicke und Kinken (Klanken),<br />
– Bruch einer Litze,<br />
– Lockerung der äußeren Lage in der freien Länge,<br />
– Quetschungen in der freien Länge,<br />
– Quetschungen im Auflagebereich der Öse mit mehr als 4 Drahtbrüchen bei<br />
Litzenseilen bzw. mehr als 10 Drahtbrüchen bei Kabelschlagseilen,<br />
– Korrosionsnarben,<br />
– Beschädigungen oder starker Verschleiß der Seil- oder Seilendverbindung,<br />
– Drahtbrüche in großer Zahl.<br />
Drahtbrüche in großer Zahl, die ein Ablegen des Seiles erforderlich machen,<br />
liegen vor, wenn nachstehend genannte Anzahl <strong>von</strong> Drahtbrüchen festgestellt<br />
wird.<br />
Seilart Anzahl sichtbarer Drahtbrüche<br />
auf einer Länge <strong>von</strong><br />
3d 6d 30d<br />
Litzenseil 4 6 16<br />
Kabelschlagseil 10 15 40<br />
Die angegebenen Zahlen gelten als äußerste Grenzwerte. Ein Ablegen der Seile<br />
bei niedrigeren Drahtbruchzahlen dient der Sicherheit.<br />
2. An Naturfaserseilen<br />
– Bruch einer Litze,<br />
– mechanische Beschädigungen, starker Verschleiß oder Auflockerungen,<br />
– Herausfallen <strong>von</strong> Fasermehl beim Aufdrehen des Seiles,<br />
– Schäden infolge feuchter Lagerung oder Einwirkung aggressiver Stoffe,<br />
– Garnbrüche in großer Zahl, z.B. mehr als 10 % der Gesamtgarnzahl im am<br />
stärksten beschädigten Querschnitt,<br />
– Lockerung der Spleiße.<br />
3. An Chemiefaserseilen<br />
– Bruch einer Litze,<br />
– mechanische Beschädigungen, starker Verschleiß oder Auflockerungen,<br />
– Garnbrüche in großer Zahl, z.B. mehr als 10 % der Gesamtgarnzahl im am<br />
stärksten beschädigten Querschnitt,<br />
– starke Verformungen infolge Wärme, z.B. durch innere oder äußere Reibung,<br />
Wärmestrahlung,<br />
– Lockerung der Spleiße,<br />
– Schäden infolge Einwirkung aggressiver Stoffe.