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Wasserfahrten mit der Zille - Universität Tübingen

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Schleuse Straubing, für drei Tage<br />

die letzte vor Passau.<br />

Dieses Teil senkt sich.<br />

Es sind die ersten<br />

200 m einer neuen<br />

Besatzung.


Das Wasser strömt ein.


Dann kommen wir<br />

- einen Touch zu weit<br />

rechts und <strong>mit</strong> mächtiger<br />

Schieflage.


15 Höhenmeter


Ich habe<br />

vergessen, meine<br />

Achselhöhlen zu<br />

rasieren!


Nun kommt<br />

wie<strong>der</strong><br />

„Donau pur“!


Es hat Kurven und …


… Kiesbänke.


Jubiläums-<br />

ausstellung<br />

Gabler<br />

<strong>Wasserfahrten</strong> <strong>mit</strong> <strong>der</strong> <strong>Zille</strong><br />

Leben <strong>mit</strong> dem Fluß: Landschaft erleben, den Körper erleben, Gemeinschaft auf engem Raum erleben.<br />

Seit Mitte <strong>der</strong> 50er Jahre führt die <strong>Universität</strong> <strong>Tübingen</strong> Flußwasserfahrten durch. Dieses Ereignis gehört zur<br />

Biographie von Tübinger Sportstudierenden. Unsere beiden ersten <strong>Zille</strong>n hießen “<strong>Tübingen</strong> I” und “<strong>Tübingen</strong> II”,<br />

dann in den 80er Jahren “Willy O. Marschall” nach dem Seniorkapitän und “Achilleus” nach dem Unterschenkelgips des<br />

Juniorkapitäns Günter Frey. Seit <strong>der</strong> Jahrtausendwende fahren wir <strong>mit</strong> den Booten „Graf Eberhard“ und „Herzog Ulrich“.<br />

Wasserfahrt hat etwas “Natürlich-Ehrliches bis Gemütlich-Schlampiges” <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>vogelbewegung, hat etwas Romantisches.<br />

Wasserfahrt heißt, Wochentage und Uhrzeit zu vergessen. Und die vielfach besungene Landschaft <strong>der</strong> Donau gibt hierfür alles.<br />

Flußfahrten bieten ein relaxtes In-die-Abendsonne-Blinzeln und ein Dabei-<strong>mit</strong>-<strong>der</strong>-Strömung-Treiben, ein verschämtes Schnattern<br />

im Morgengrauen bis an Bord <strong>der</strong> Kaffe dampft und die Frühstückseier kochen. Sie meinen den “Körpergrill” in <strong>der</strong> Mittagshitze<br />

<strong>mit</strong> „Köpfer“ in die erfrischenden Fluten o<strong>der</strong> ein zähneknirschendes Paddeln im Wolkenbruch. Highlight war stets das Segeln.<br />

600 Kilometer auf <strong>der</strong> Donau sein, das heißt: Felsen, Ebenen, Kiesbänke und Brennesseln, Weißwürste und dunkles Bier,<br />

Liptauerbrot und Heurigen o<strong>der</strong> Palatschinken <strong>mit</strong> Marillenmarmelade.<br />

Die „Achilleus“ schipperte in den 90er Jahren allerdings auch schon auf <strong>der</strong> malerischen Saar, durch die Mäan<strong>der</strong> <strong>der</strong> Mosel<br />

und auf dem Rhein zwischen Basel und Köln: „Binger Loch“, Kauber Stromabschnitt „Wildes Gefährt“, Loreley und das<br />

beeindruckende Riff <strong>der</strong> „Sieben Jungfrauen“ – an <strong>der</strong> Grenze dessen, was man <strong>mit</strong> einer <strong>Zille</strong> noch fahren kann.<br />

Wasserfahrt bedeutet über das sportliche Outdooring hinaus aber auch, <strong>mit</strong> „unter Umständen nicht<br />

ausbleiben<strong>der</strong> Gruppendynamik“ zwei Wochen lang eng auf einem Boot zusammenzuleben,<br />

nach Tagen des Schwitzens o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Feuchte <strong>mit</strong> ziemlich miefendem Schlafsack und<br />

doch reichlich juckendem Bart anzukommen: Erlebnispädagogik praktiziert!


„Prominenz“ war 1957 dabei: Hansjörg<br />

Kofink (Mitte links), langjähriger<br />

Präsident des DSLV, und Hans Dassel<br />

(am Steuer), viele Jahre Fachleiter<br />

„Sport“ am Studienseminar <strong>Tübingen</strong>.<br />

Der Mann am<br />

Steuer, <strong>der</strong><br />

Mann <strong>mit</strong> <strong>der</strong><br />

Pfeife, <strong>der</strong><br />

Mann <strong>mit</strong> <strong>der</strong><br />

Gitarre: Willy<br />

O. Marschall<br />

war mehr als<br />

30 Jahre <strong>der</strong><br />

verantwortli-<br />

che Kapitän.<br />

Reminiszenzen<br />

Damals konnte man den Rücktransport <strong>der</strong><br />

Boote <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Bahn noch bezahlen. Heute<br />

erledigt das Roman Opsitaru <strong>mit</strong> dem<br />

Tiefla<strong>der</strong>.<br />

Lebens<strong>mit</strong>tel waren billig.<br />

1988 legte Willy zum letzten Mal an dieser Kiesbank in den<br />

Mäan<strong>der</strong>n vor Straubing an.<br />

1988 legte Willy zum letzten Mal an dieser<br />

Kiesbank vor Straubing an. Sein Nachfolger<br />

Günter Frey war bereits dabei.


Erlebnis „Donaudurchbruch“ beim<br />

Kloster Weltenburg.<br />

Ein Traum – die Schlögener Schlinge<br />

zwischen Passau und Linz.<br />

Landschaften<br />

„Als wir jüngst in Regensburg<br />

waren, sind wir über den<br />

Strudel gefahren“.<br />

Immer wie<strong>der</strong> spannend – das Nadelöhr<br />

<strong>der</strong> „Steinernen Brücke“.<br />

Kloster Melk und Ruine Aggstein: Eine<br />

kleine Bergtour tut gut!<br />

Walhalla<br />

Zwischen Immanuel Kant und<br />

Friedrich Schiller findet man dort die<br />

Büste von Eberhard im Bart.<br />

Dürnstein in <strong>der</strong> Wachau und die<br />

Besenwirtschaft vom „Fischer“.


Datum und Uhrzeit vergessen, Leben<br />

<strong>mit</strong> dem Fluß! Jeden Abend irgendwo<br />

an<strong>der</strong>s ankommen!<br />

Treiben und das „Lotterleben“ genießen (1972).<br />

Manche können das heute gar nicht mehr.<br />

Wasserfahrt bedeutet:<br />

Zelten – und dabei auch mal von <strong>der</strong><br />

Bugwelle eines Frachters „ausgehoben“<br />

werden.<br />

Leben „aus <strong>der</strong> Kiste“, hier nach einer<br />

improvisierten Regennacht unter <strong>der</strong><br />

Straßenbrücke.<br />

Den „leichten Dauerschlag“, den „sportlichen Kampfschlag“ und<br />

das Sportstudent(in)-Sein genießen.


Segeln und die Gaudi <strong>der</strong> Bootsrutschen.<br />

Die Loreley, d.h. die Donau <strong>mit</strong> dem Rhein<br />

betrogen. „Binger Loch“, „Wildes Gefährt“<br />

und die „Sieben Jungfrauen“ sind für <strong>Zille</strong>n<br />

Grenzbereich.<br />

Nach wie vor<br />

ernährt man<br />

sich auch mal<br />

von den<br />

„Früchten des<br />

Landes“, nimmt<br />

den Fisch aus,<br />

schuppt und<br />

brät ihn.<br />

Trotz „unruhiger See“ legte dieses Team 1996 am<br />

Bundestag in Bonn innerhalb <strong>der</strong> Bannmeile an und<br />

erreichte Köln. Nie wie<strong>der</strong> waren wir weiter nördlich.


Das ist unsere <strong>Zille</strong> – ein „Stocherkahn“ <strong>mit</strong> Steuer und 10 Stechpaddeln.


Gute alte „Graf Eberhard“: Fünf<br />

Paddelzüge, dann läuft sie auch<br />

bei nur leichtem Dauerschlag.


Ihr „Baby“ – hier bei <strong>der</strong><br />

Taufe – tut sich schwerer,<br />

aber wir nehmen es <strong>mit</strong>.


Und wir wechseln immer<br />

wie<strong>der</strong> die Besatzung.


Die Bewährungsprobe<br />

wurde 2004 bestanden.


Wenn sich <strong>der</strong> Nebel<br />

lichtet, dann legen wir<br />

(in <strong>der</strong> Regel früh) ab.<br />

Wir fahren von<br />

Straubing (zwischen<br />

Gmünd und Pfelling)<br />

bis in die Wachau.<br />

Nachfolgend unsere<br />

Etappen (ohne die<br />

ersten vier von Vohburg<br />

nach Gmünd):


Regensburg<br />

Lohstadt<br />

Regen<br />

Donaudurchbruch<br />

Neustadt<br />

Vohburg<br />

Ingolstadt<br />

Donaustauf<br />

Walhalla<br />

Gmünd Pfelling<br />

Straubing<br />

Bootsgasse<br />

Isar<br />

Bayerischer Wald<br />

Mülham<br />

Mülham - Passau: 45 km Fast-alles-Treiben (bis<br />

Staustufe Passau); „Kiesbank-Lagunen“ bei Hofkirchen,<br />

„Stadttümpel“ und Kneipe Vilshofen, Badetreiben,<br />

„Fischerstüberl“, „Ende des Amazonas“, „In die<br />

Riemen“; Radler-Camping, volle Zivilisation; Blutwurz.<br />

Passau – Inzell: 39 km Mit-dem-Inn (bis auf die Staustufe<br />

Jochenstein) viel-Treiben; Weißwurstfrühstück an<br />

Bord, <strong>Zille</strong>nbauer, landschaftlicher Superlativ-Camping<br />

in <strong>der</strong> Schlögener Schlinge; Gartenwirtschaft.<br />

Böhmerwald<br />

Friseur: 3 Euro<br />

Passau<br />

Inn<br />

Inzell<br />

Schlögener<br />

Schlinge<br />

Ottensheim<br />

Innzell - Ottensheim: 41 km „ehrliche Arbeit“ bei fast stehendem Wasser in landschaftlicher Schönheit;<br />

Aschach super, Ottensheim „klasse KuK“; kostenlos-legale Zelt-ÜN beim Regattaclub.<br />

Ottensheim – Au/Naarn: 37 km Treiben bis hinter Linz, dann „Behin<strong>der</strong>ung“, dann „flott <strong>mit</strong> dem Bach“;<br />

Frühstück beim Bäcker in Ottensheim, Linzer Becken, KZ Mauthausen, super Natur-Camping Au <strong>mit</strong><br />

Gasthof „Phüringer“, Beach-Volleyball und Lagerfeuer an <strong>der</strong> Donau möglich.<br />

Vohburg – Neustadt: 11 km Abendtreiben; Kochen und wilde Zelt-ÜN<br />

auf Kiesbank.<br />

Neustadt – Lohstadt: 37 km Treiben bis hinter das Kloster Weltenburg<br />

zur Altmühlmündung, dann Paddeln bis zur Staustufe und zur idyllischen<br />

Gartenwirtschaft „Perzl“; geduldete Zelt-ÜN zwischen Gänsestall<br />

und Bootssteg.<br />

Lohstadt – Donaustauf: 24 km Anfangstreiben, dann Paddeln nach<br />

Regensburg; evtl. Duschen am Camping; Altstadtbesuch und Weiterpaddeln<br />

links am Mäan<strong>der</strong>; Kochen, vollwilde Zelt-ÜN auf Kiesbank.<br />

Donaustauf – Gmünd: 25 km „Zuerst“-Paddeln, hinter Geising flottes<br />

Treiben; Walhalla, Kniepe Frengkofen; Pampa-Gartenwirtschaft<br />

„Schinärl“; wilde Zelt-ÜN am Fluß.<br />

Gmünd – Pfelling: 41 k m Paddeln bis Straubing <strong>mit</strong> Ortsbesuch;<br />

supergeile „Bootsrutsche“; dann 2,5 Tage Nur-noch-Treiben auf dem<br />

„Amazonas“ bis Passau; natürliches Ufer, Badesandbänke vor Pfelling;<br />

Zelt-ÜN im Garten <strong>der</strong> traumhaften Gartenwirtschaft „Donauufer“ (evtl.<br />

Duschen möglich).<br />

Pfelling – Mülham: 38 km Nur-Treiben;<br />

Mariaposching, „Besen“ Kleinschwarzach,<br />

Hafen Deggendorf und die Traumkurve<br />

Linz<br />

„Mülhamer Keller“; halbwilde Zelt-ÜN.<br />

Linzer Becken<br />

Au<br />

Strudengau<br />

Emmersdorf Rossatzbach<br />

Willersbach<br />

Wachau<br />

Aggstein<br />

Kloster Melk<br />

Au – Willersbach 41 km „50 % so und 50 % so“; zunächst Stau, dannn links recht wild, Grein, Strudengau – das Nadelöhr, dann zäher; Camping.<br />

Willersbach – Emmersdorf: 32 km zügig <strong>mit</strong> nur „2x Kurz-Hinlangen“ – Einfahrt in die Wachau: Persenbeug, Ybbs: wie<strong>der</strong> KuK <strong>mit</strong> Marktplatz,<br />

Mariataferl <strong>mit</strong> Mehlspeisen, Kloster Melk und die Flußquerung auf 1 km bei extremer Strömung; Stadtcamping <strong>mit</strong> morgendlichem Bäckercafé.<br />

Emmersdorf/Melk – Rossatzbach: 27 km Austrudeln bei sehr flotter Strömung, Sissi-Fels Schönbühel, „Bergtour“ zur Ruine Aggstein, Stöckerl-<br />

Fisch und Palatschinken <strong>mit</strong> Marillenmarmelade bei Irene, Camping Rossatzbach, Runie Dürnstein, Besen „Fischer“ zum Abschluß.“‚s paßt!“<br />

Wien


Wir hoffen auf einen guten Wasserstand – so wie hier. Dann läuft‘s.


Clearing, 100 € und<br />

Absprache eines<br />

Vorbesprechungs-<br />

termins:<br />

Montag, 17. Mai,<br />

18.30 Uhr, Atrium.

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