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Sicherheit im Motorradhandel - Medienangebot der Sparte ...

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<strong>Sicherheit</strong> <strong>im</strong> <strong>Motorradhandel</strong><br />

war und ist Prävention, die Vorhersage<br />

und Entschärfung gefahrenträchtiger<br />

Situationen. Entsprechende Vorhersage -<br />

modelle kognitiver Steuer- und Rege -<br />

lungs prozesse müssen beispielsweise<br />

un terscheiden, welche Leistungen er -<br />

wünscht und welche Fehler zu vermeiden<br />

sind. Diese Unterscheidung bezieht<br />

sich auf große Bandbreiten möglicher<br />

Leistungen und Fehler und ist nicht trivial.<br />

Ernst Mach (1905) hat das gut<br />

getroffen: „Wissen und Fehler entspringen<br />

denselben mentalen Ressourcen,<br />

nur <strong>der</strong> Erfolg trennt das eine vom<br />

an<strong>der</strong>en“.<br />

So wurde die Frage, warum selbst erfahrene<br />

Operateure wichtige Informa -<br />

tionen übersehen, falsche Entschei dun -<br />

gen treffen o<strong>der</strong> unangemessen reagieren<br />

von Reason (1990) und Sen<strong>der</strong>s &<br />

Moray (1991) wissenschaftlich beantwortet.<br />

Sie konzentrierten ihre Arbeiten<br />

auf die systematische Kate gorisierung<br />

von Fehlern. Ihre Modelle fassen Fehler<br />

als unerwartetes Verhalten und Pro -<br />

dukte eines umfassenden Wirkungs -<br />

netzwerks unterschiedlicher Risikobe -<br />

dingungen auf. Sie unterschieden und<br />

benannten eine begrenzte Anzahl un -<br />

terschiedlicher variabler und konstanter<br />

Fehler.<br />

Im deutschen Sprachgebrauch haben<br />

sich diese Unterscheidungen bislang<br />

nicht durchgesetzt, ein Hinweis auf<br />

unterschiedliche Fehlerkulturen in un -<br />

terschiedlichen sozialen Systemen. Im<br />

60<br />

vorliegenden wird zusammenfassend<br />

von Fehlern gesprochen. Reason (ebda)<br />

unterschied zwischen Intention, Hand -<br />

lung und Handlungsfolgen und stellte<br />

fest, dass Intention und Fehler untrennbar<br />

sind. Er bezog juristische und haftungsrechtliche<br />

Bedingungen ein und<br />

unterschied zwischen „beabsichtigten<br />

Handlungen ohne vorherige Intention“,<br />

„unfreiwilligen Handlungen“ und „be -<br />

ab sichtigten Handlungen und Fehlern“.<br />

Sein Konzept gilt dem konkretem Han -<br />

deln o<strong>der</strong> Entscheiden in <strong>der</strong> aktuellen<br />

Arbeitssituation auch aus rechtlicher<br />

Sicht. Rasmussen (1983) schlug eine<br />

Fehlertaxonomie vor, die sich an Un ter -<br />

schieden zwischen erwartetem und<br />

aktuellem Verhalten orientiert. Aller -<br />

dings ist Rasmussens Arbeit nicht für<br />

alltägliche Arbeitssysteme, son<strong>der</strong>n die<br />

Untersuchung komplexer industrieller<br />

Abläufe geeignet. Reasons (1990)<br />

Fehlerklassifizierung unterscheidet Ver -<br />

haltens- und Kontextebenen. Diese<br />

Kontextabhängigkeit wurde in <strong>der</strong><br />

Zwischenzeit vielfach untersucht und<br />

nach Hudson (2003) zur Basis mo<strong>der</strong>nen<br />

<strong>Sicherheit</strong>smanagements. Es ist<br />

prak tische Ausprägung vorherrschen<strong>der</strong><br />

<strong>Sicherheit</strong>skultur (INSAG 1991).<br />

Hudson (ebda) unterscheidet fünf<br />

Evolutionsstufen in Abbildung 36:<br />

• Negativ: Gründet in <strong>der</strong> aus heutiger<br />

Sicht pathologischen Vorstellung,<br />

dass vernünftige Menschen keine<br />

Fehler machen, frei nach Palmström:

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