Spezial 8: Sicherung von Auflauf- und Einzugstellen an Stetigförderern
Spezial 8: Sicherung von Auflauf- und Einzugstellen an Stetigförderern
Spezial 8: Sicherung von Auflauf- und Einzugstellen an Stetigförderern
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<strong>Spezial</strong><br />
BGHW<br />
<strong>Sicherung</strong> <strong>von</strong> <strong>Auflauf</strong>- <strong>und</strong> <strong>Einzugstellen</strong><br />
<strong>an</strong> <strong>Stetigförderern</strong>
<strong>Sicherung</strong> <strong>von</strong><br />
<strong>Auflauf</strong>- <strong>und</strong> <strong>Einzugstellen</strong><br />
<strong>an</strong> <strong>Stetigförderern</strong>
Inhalt<br />
Rechtliche Anforderungen ........................................................................................................................................................................................5<br />
B<strong>an</strong>d- <strong>und</strong> Gurtförderer .............................................................................................................................................................................................5<br />
• Gefahrstellen ........................................................................................................................................................................................................5<br />
• Schutzmaßnahmen ............................................................................................................................................................................................6<br />
– <strong>Sicherung</strong> <strong>von</strong> Umlenktrommeln ...............................................................................................................................................................6<br />
– <strong>Sicherung</strong> <strong>von</strong> Sp<strong>an</strong>ntrommeln ..................................................................................................................................................................6<br />
– <strong>Sicherung</strong> <strong>von</strong> Trag- bzw. Knickrollen ........................................................................................................................................................6<br />
– <strong>Sicherung</strong> <strong>von</strong> B<strong>an</strong>dübergabestellen ........................................................................................................................................................7<br />
Kettenförderer ..............................................................................................................................................................................................................8<br />
• Gefahrstellen ........................................................................................................................................................................................................8<br />
• Schutzmaßnahmen ............................................................................................................................................................................................9<br />
Rollenbahnen ............................................................................................................................................................................................................. 10<br />
• Gefahrstellen ..................................................................................................................................................................................................... 10<br />
• Schutzmaßnahmen ......................................................................................................................................................................................... 10<br />
Die in dieser Broschüre enthaltenen technischen Lösungen schließen <strong>an</strong>dere, mindestens ebenso sichere Lösungen nicht<br />
aus, die auch in technischen Regeln <strong>an</strong>derer Mitgliedsstaaten der Europäischen Union oder der Türkei oder <strong>an</strong>derer Vertragsstaaten<br />
des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum ihren Niederschlag gef<strong>und</strong>en haben können.
<strong>Sicherung</strong> <strong>von</strong> <strong>Auflauf</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Einzugstellen</strong> <strong>an</strong> <strong>Stetigförderern</strong><br />
In vielen Betrieben, z. B. des Vers<strong>an</strong>dh<strong>an</strong>dels, L<strong>an</strong>dh<strong>an</strong>dels<br />
oder der Paketdienste, gehört der innerbetriebliche Tr<strong>an</strong>sport<br />
<strong>von</strong> Lasten zu den Hauptaufgaben der Mitarbeiter.<br />
Zur Bewältigung der damit verb<strong>und</strong>enen Arbeit werden<br />
häufig Stetigförderer in den unterschiedlichsten Bauformen<br />
eingesetzt. Beim Betrieb dieser Geräte kam es in der<br />
Verg<strong>an</strong>genheit immer wieder zu schweren <strong>und</strong> auch tödlichen<br />
Unfällen. Eine sicherheitstechnisch einw<strong>an</strong>dfreie<br />
Ausrüstung dieser Geräte ist für ein unfallfreies Arbeiten<br />
<strong>von</strong> entscheidender Bedeutung.<br />
Zu den gebräuchlichsten Bauarten <strong>von</strong> <strong>Stetigförderern</strong><br />
zählen Gurtförderer, Kettenförderer, B<strong>an</strong>d- bzw. Rollenbahnen.<br />
In dieser Broschüre werden die wichtigsten technischen<br />
Maßnahmen aufgezeigt, welche <strong>an</strong> solchen <strong>Stetigförderern</strong><br />
zum Schutz <strong>von</strong> Personen zu treffen sind.<br />
Rechtliche Anforderungen<br />
Besondere Gefahren bestehen bei <strong>Stetigförderern</strong> – neben<br />
Quetsch- <strong>und</strong> Schergefahren – durch <strong>Auflauf</strong>- oder <strong>Einzugstellen</strong>,<br />
in die Körperteile <strong>von</strong> Personen eingezogen werden<br />
können. Daher sind derartige Stellen immer abzusichern.<br />
Stetigförderer, die seit dem 01.01.1993 bzw. nach der<br />
zweijährigen Überg<strong>an</strong>gsfrist ab dem 01.01.1995 in Ver -<br />
kehr gebracht werden, fallen in den Anwendungsbereich<br />
der Maschinenrichtlinie. Sie müssen in ihrer Beschaffenheit<br />
den Anforderungen des allgemein ge haltenen Anh<strong>an</strong>gs<br />
I der Maschinenrichtlinie ent sprechen.<br />
Zur Erfüllung dieser Anforderungen k<strong>an</strong>n der Her steller<br />
produktspezifische, harmonisierte europäische Normen<br />
<strong>an</strong>wenden, die im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht<br />
worden sind. Für Kettenförderer, Rollenbahnen<br />
<strong>und</strong> B<strong>an</strong>dförderer sind dies:<br />
DIN EN 618:<br />
Stetigförderer <strong>und</strong> Systeme – Sicherheits- <strong>und</strong> EMV-Anforderungen<br />
<strong>an</strong> mech<strong>an</strong>ische Fördereinrichtungen für<br />
Schüttgut, ausgenommen ortsfeste Gurtförderer<br />
DIN EN 619:<br />
Stetigförderer <strong>und</strong> Systeme – Sicherheits- <strong>und</strong> EMV-Anforderungen<br />
<strong>an</strong> mech<strong>an</strong>ische Fördereinrichtungen für Stückgut<br />
DIN EN 620:<br />
Stetigförderer <strong>und</strong> Systeme – Sicherheits- <strong>und</strong> EMV-Anforderungen<br />
für ortsfeste Gurtförderer für Schüttgut<br />
Rechtliche Anforderungen<br />
B<strong>an</strong>d- <strong>und</strong> Gurtförderer<br />
B<strong>an</strong>d- bzw. Gurtförderer werden sowohl für den Schüttguttr<strong>an</strong>sport<br />
als auch für den Stückguttr<strong>an</strong>sport eingesetzt.<br />
Die Bänder dieser Stetigförderer dienen gleichzeitig<br />
als Zug- <strong>und</strong> Tragorg<strong>an</strong>. Sie können aus Gummi, Kunststoff<br />
oder Stahl bestehen.<br />
Gefahrstellen<br />
Überall dort, wo Gurte bzw. Bänder auf Rollen oder Trommeln<br />
auflaufen <strong>und</strong> aus der geraden Laufrichtung abgelenkt<br />
werden, entstehen <strong>Auflauf</strong>stellen, <strong>an</strong> denen Körperteile<br />
in Spaltverengungen eingezogen werden können.<br />
Dies gilt insbesondere für Bereiche <strong>an</strong>:<br />
• Antriebstrommeln<br />
• Sp<strong>an</strong>ntrommeln<br />
• Umlenktrommeln<br />
• Druckrollen<br />
• Tragrollen <strong>an</strong> B<strong>an</strong>dkrümmungen (Knickrollen)<br />
<strong>Auflauf</strong>stelle <strong>an</strong> Umlenkrolle<br />
5
B<strong>an</strong>d- <strong>und</strong> Gurtförderer<br />
<strong>Auflauf</strong>stellen kommen auch dort vor, wo Bänder in folge<br />
der B<strong>an</strong>dsp<strong>an</strong>nung, des Gewichtes des Fördergutes oder<br />
darüber liegender Bauteile nicht nach oben ausweichen<br />
können. Dies betrifft insbesondere<br />
• Tragrollen unter Aufgabetrichtern <strong>und</strong> Leitblechen<br />
• Untergurttragrollen<br />
Im Gegensatz dazu können sich <strong>Einzugstellen</strong> bilden bei<br />
Relativbewegungen zweier Maschinenteile mit oder ohne<br />
Spaltverengung auch auf ebenen Flächen, z. B. zwischen<br />
B<strong>an</strong>doberfläche im Bereich der Umlenktrommel eines<br />
B<strong>an</strong>dförderers <strong>und</strong> <strong>an</strong>grenzendem Ab lauftisch.<br />
Einzuggefahr <strong>an</strong> B<strong>an</strong>dübergabestellen<br />
Schutzmaßnahmen<br />
<strong>Sicherung</strong> <strong>von</strong> Umlenktrommeln<br />
Zur <strong>Sicherung</strong> <strong>von</strong> Umlenktrommeln bieten sich sowohl<br />
seitliche Verdeckungen durch Bleche oder Gitter als auch<br />
die direkte Verdeckung der <strong>Einzugstellen</strong> durch Füllkörper<br />
<strong>an</strong>.<br />
Andere <strong>Auflauf</strong>stellen können durch seitliche Verdeckungen<br />
wie z. B. Bleche oder Schutzgitter gegen Hineingreifen<br />
gesichert werden. Dabei darf die Einzugstelle mit ausgestrecktem<br />
Arm nicht erreicht werden können. Hierfür sind<br />
im Regelfall die Abmessungen der Norm DIN EN ISO<br />
13857 „Sicherheit <strong>von</strong> Maschinen – Sicherheitsabstände<br />
gegen das Erreichen <strong>von</strong> Gefährdungsbereichen mit den<br />
oberen <strong>und</strong> unteren Gliedmaßen“ <strong>an</strong>zuwenden.<br />
Füllkörper, welche die <strong>Auflauf</strong>stellen über die gesamte<br />
B<strong>an</strong>d- bzw. Gurtbreite verdecken, können z. B. aus Blech,<br />
Profilstahl oder Hartholz gefertigt <strong>und</strong> <strong>an</strong> der seitlichen<br />
Stetigfördererkonstruktion befestigt werden. Um einen<br />
ausreichenden Schutz zu gewährleisten, muss das abweisende<br />
Füllstück stabil <strong>und</strong> starr gebaut sein <strong>und</strong> darf über<br />
die g<strong>an</strong>ze Gurtbreite hinweg nicht mehr als 5 mm Abst<strong>an</strong>d<br />
zum Trommelm<strong>an</strong>tel bzw. zum B<strong>an</strong>d aufweisen.<br />
<strong>Sicherung</strong> <strong>von</strong> Sp<strong>an</strong>ntrommeln<br />
Auch zur <strong>Sicherung</strong> der <strong>Einzugstellen</strong> <strong>an</strong> Sp<strong>an</strong>ntrommeln<br />
sind Füllkörper oder seitliche Verdeckungen einsetzbar. Da<br />
<strong>an</strong> den Sp<strong>an</strong>ntrommeln häufig Einstell- <strong>und</strong> Reinigungsar-<br />
6<br />
<strong>Sicherung</strong> <strong>von</strong> Umlenkrollen: Massives Füllstück<br />
<strong>Sicherung</strong> <strong>von</strong> Umlenkrollen: Füllstück als Blechformteil<br />
<strong>Sicherung</strong> <strong>von</strong> Umlenkrollen: Füllstück aus Profilstahl<br />
beiten erforderlich sind, müssen diese Schutzeinrichtungen<br />
so ausgeführt sein, dass sie das Arbeiten nicht behindern<br />
<strong>und</strong> dazu auch nicht entfernt werden müssen (Betätigung<br />
der Sp<strong>an</strong>nschrauben bei <strong>an</strong>gebrachter Schutzeinrichtung).<br />
<strong>Sicherung</strong> <strong>von</strong> Trag- bzw. Knickrollen<br />
Überall dort, wo Bänder bzw. Gurte über den Tragrollen<br />
nicht um mindestens 50 mm nach oben ausweichen können,<br />
müssen die <strong>Einzugstellen</strong> <strong>an</strong> diesen Trag rollen gesichert<br />
sein (wenn der Gurt nach oben ausweichen k<strong>an</strong>n, ist<br />
die Verletzungsgefahr aufgr<strong>und</strong> der kleineren Einzugskräfte<br />
in der Regel gering, da erfasste Körperteile wieder freikommen<br />
können). Dies ist vor allem d<strong>an</strong>n der Fall, wenn<br />
Aufgabetrichter oder Leitbleche auf den Gurt aufgesetzt<br />
werden.<br />
Als <strong>Sicherung</strong>smaßnahme für <strong>Einzugstellen</strong> <strong>an</strong> Trag rollen<br />
kommen seitliche Verdeckungen aus durchgriffsicheren<br />
Gittern, aber auch Blechabdeckungen <strong>und</strong> dergleichen in<br />
Betracht. Bei ihrer Anbringung dürfen Mindestabmessun-
gen in Längsrichtung nicht unterschritten werden, damit<br />
ein Herumgreifen um die Verdeckung verhindert wird.<br />
Auch Knickrollen (Ablenkung des Gurtes um mehr als 3°<br />
aus seiner ursprünglichen Richtung) müssen gegen Eingreifen<br />
gesichert werden. An diesen Stellen ist ein Abheben<br />
des Gurtes <strong>von</strong> der Tragrolle in der Regel aufgr<strong>und</strong> der<br />
Kräfteverhältnisse nicht mehr möglich, so dass Einzuggefahr<br />
besteht. Durch Verdeckungen oder Füllstücke <strong>an</strong> jeder<br />
Rolle (wie bei Umlenktrommeln) können die <strong>Einzugstellen</strong><br />
gesichert werden.<br />
Ungesicherte Knickrolle<br />
<strong>Sicherung</strong> bei B<strong>an</strong>dförderer mit aufgesetzten Seiten abdeckungen (Gurtlaufrichtung<br />
nach links)<br />
Nach unten abgedecktes Förderb<strong>an</strong>d – Tragrollen gegen Eingriff gesichert<br />
<strong>Sicherung</strong> der Knickrollen durch seitliche Gitter<br />
Einbau eines Füllstückes<br />
B<strong>an</strong>d- <strong>und</strong> Gurtförderer<br />
<strong>Sicherung</strong> <strong>von</strong> B<strong>an</strong>dübergabestellen<br />
B<strong>an</strong>dübergabestellen sind z. B. dort vorh<strong>an</strong>den, wo B<strong>an</strong>dförderer<br />
mit <strong>an</strong>deren Fördereinrichtungen wie Rollenbahnen<br />
oder Rutschen bzw. Ablauftischen kombiniert werden,<br />
vor allem bei ausgedehnten An lagen mit getakteter Einschaltung.<br />
An diesen Stellen k<strong>an</strong>n Einzuggefahr für Hände,<br />
Arme oder Beine be stehen. Folgende Möglichkeiten zur<br />
<strong>Sicherung</strong> dieser <strong>Einzugstellen</strong> können in Betracht kommen:<br />
• Einhalten <strong>von</strong> Sicherheitsabständen<br />
• Abdecken der Zwischenräume durch Füllstücke<br />
• nachgiebig gestaltete Rollen (Springrollen)<br />
• Verdeckungen<br />
Einzuggefahren für Finger <strong>und</strong> Hände bestehen d<strong>an</strong>n<br />
nicht, wenn der Sicherheitsabst<strong>an</strong>d zwischen dem Gurt im<br />
Bereich der Umlenkrolle <strong>und</strong> dem Anschlusselement mindestens<br />
50 mm beträgt. Sofern die Art des Fördergutes (z. B.<br />
Briefe) das Einhalten dieses Abst<strong>an</strong>des nicht zulässt, k<strong>an</strong>n<br />
der Spalt durch ein Füllstück gesichert werden, wobei der<br />
Abst<strong>an</strong>d zwischen Gurt <strong>und</strong> Füllstück maximal 5 mm betragen<br />
darf, um ein Einziehen zwischen Gurt <strong>und</strong> Füllstück<br />
zu vermeiden. Dieses Maß gilt auch beim Anstellen <strong>von</strong><br />
Ablauftischen oder Abnahmerutschen <strong>an</strong> B<strong>an</strong>dförderern.<br />
Bei Übergabestellen zwischen B<strong>an</strong>dförderern bzw. B<strong>an</strong>dförderern<br />
<strong>und</strong> Rollenbahnen besteht die Möglichkeit, die<br />
erste Rolle so zu lagern, dass sie nach oben ausweichen<br />
k<strong>an</strong>n <strong>und</strong> d<strong>an</strong>n einen Spalt <strong>von</strong> mindes tens 50 mm freigibt<br />
(Springrolle).<br />
7
Kettenförderer<br />
Ungesicherte B<strong>an</strong>dübergabestelle bei getaktetem Betrieb<br />
<strong>Sicherung</strong> durch Leisten bei getakteten B<strong>an</strong>dförderern<br />
<strong>Sicherung</strong> durch Springrolle<br />
Einbau einer Springrolle<br />
8<br />
Springrollen müssen so eingebaut sein, dass ein Ausweichen<br />
der Rolle nicht durch Verschmutzung oder darüber<br />
liegende Bauteile behindert wird.<br />
Kettenförderer<br />
Bei diesen Förderern werden als Zug- oder Tragorg<strong>an</strong> ein-<br />
oder mehrsträngige Ketten eingesetzt. Die Förderer werden<br />
insbesondere für den Tr<strong>an</strong>sport <strong>von</strong> Paletten verwendet.<br />
Auch für den Schüttguttr<strong>an</strong>sport finden Kettenförderer<br />
Anwendung, hier insbesondere als Kratzer- bzw. Trogkettenförderer.<br />
Der Tr<strong>an</strong>sport des Fördergutes erfolgt dabei<br />
durch rechtwinklig zu den Ketten <strong>an</strong>gebrachte Mitnehmer.<br />
Gefahrstellen<br />
Kettenförderer weisen prinzipiell ähnliche Elemente auf<br />
wie B<strong>an</strong>dförderer. Hier werden Ketten über Ketten- bzw.<br />
Umlenkräder geführt, so dass es zu <strong>Auflauf</strong>- bzw. <strong>Einzugstellen</strong><br />
kommt.<br />
<strong>Auflauf</strong>stelle <strong>an</strong> Kettenförderern<br />
Einzuggefahr <strong>an</strong> Stützrad
Füllstück allein nicht ausreichend<br />
Ungesicherte Kettenauflaufstellen<br />
Aufgr<strong>und</strong> der hohen Eigengewichte der Förderer, der Vorsp<strong>an</strong>nung<br />
der Ketten <strong>und</strong> der Gewichte der Tr<strong>an</strong>sportgüter<br />
(z. B. Paletten) k<strong>an</strong>n jedoch hier nicht <strong>von</strong> einem Ausweichen<br />
der Tr<strong>an</strong>sportketten ausgeg<strong>an</strong>gen werden. Infolgedessen<br />
stellt jedes Stützrad die gleiche Quetsch- bzw.<br />
Einzugstelle wie ein Umlenkrad dar.<br />
Schutzmaßnahmen<br />
Im Gegensatz zu den Umlenktrommeln <strong>von</strong> B<strong>an</strong>dförderern<br />
reicht es bei Kettenförderern nicht aus, <strong>Auflauf</strong>stellen<br />
Kettenförderer<br />
Vollständige <strong>Sicherung</strong> eines Kettenrades durch all seitige Verdeckung mit<br />
Blechen<br />
Kettenauflaufstelle gesichert durch beidseitige feste Verkleidung bis zur<br />
Nabe<br />
durch Anbringung eines Füllstückes abzusichern, da sich<br />
zwischen jedem einzelnen Zahn des Kettenrades <strong>und</strong> dem<br />
Füllstück eine neue Scherstelle bilden würde. Hier müssen<br />
die <strong>Auflauf</strong>stellen durch eine vollständige Verkleidung der<br />
Kettenräder oder durch eine allseitige Verdeckung, die bis<br />
auf den Zahngr<strong>und</strong> reicht, gesichert sein.<br />
9
Rollenbahnen<br />
Rollenbahnen<br />
Bei den Rollenbahnen k<strong>an</strong>n unterschieden werden zwischen<br />
(nicht <strong>an</strong>getriebenen) Schwerkraft-Rollenbahnen<br />
<strong>und</strong> <strong>an</strong>getriebenen Rollenbahnen. Bei Schwerkraftrollenbahnen<br />
erfolgt die Förderung infolge der Schwerkraft auf<br />
frei drehbaren Rollen (durch eine leichte Neigung der Rollenbahn).<br />
Bei waagrechten oder <strong>an</strong>steigenden Bahnen erfolgt<br />
die Förderung durch motorisch <strong>an</strong>getriebene Rollen.<br />
Diese Rollen sind bei Stillst<strong>an</strong>d der Rollenbahn im Allgemeinen<br />
nicht frei drehbar.<br />
Gefahrstellen<br />
Bei Schwerkraft-Rollenbahnen bestehen Einzuggefahren<br />
im Zusammenh<strong>an</strong>g mit <strong>an</strong>deren <strong>Stetigförderern</strong> (Übergabestelle<br />
<strong>von</strong> B<strong>an</strong>dförderern auf Schwerkraft-Rollenbahn –<br />
siehe oben).<br />
Ungesicherte <strong>Auflauf</strong>stelle zwischen Rollen <strong>und</strong> An triebsgurt<br />
Ungesicherte Kettenauflaufstelle<br />
10<br />
Anordnung der Antriebselemente im geschlossenen Rahmenprofil<br />
Bei Rollenbahnen, die durch Ketten, Zahnräder, Keilriemen<br />
oder Gurte <strong>an</strong>getrieben werden, bilden die Antriebselemente<br />
<strong>Auflauf</strong>stellen im Bereich <strong>von</strong> Rädern <strong>und</strong> Rollen.<br />
Schutzmaßnahmen<br />
Zur <strong>Sicherung</strong> der <strong>Auflauf</strong>stellen zwischen Antriebselement<br />
<strong>und</strong> Rollen kommen folgende Maßnahmen in Betracht:<br />
• Anbringen <strong>von</strong> Verkleidungen, Verdeckungen wie<br />
z. B. Kammleisten, Abdeckhauben <strong>und</strong> Formstücken,<br />
welche die <strong>Auflauf</strong>stellen <strong>an</strong> den Ketten- oder Riementrieben<br />
sichern<br />
• Verringern des lichten Rollenabst<strong>an</strong>des auf < 8 mm als<br />
Schutz gegen Zugriff <strong>von</strong> oben<br />
• Anordnung der Antriebselemente (Kettenräder, Ketten,<br />
Riemen etc.) im geschlossenen Rahmenprofil des Stetigförderers
Verdeckung der Antriebselemente durch Kammleiste<br />
<strong>Sicherung</strong> <strong>an</strong> gurtgetriebener Rollenbahn<br />
<strong>Sicherung</strong> <strong>an</strong> gurtgetriebener Rollenbahn durch aushebbare Rollen<br />
Rollenbahnen<br />
Anordnung der Antriebselemente in geschlossenem Rahmenprofil. Die vordere<br />
Schutzkappe ist hier abgenommen.<br />
11
BGHW-Prävention<br />
Postfach 1208<br />
53002 Bonn<br />
Telefon: 0228/5406-5854 (Bestellung)<br />
Fax: 0228/5406-5899<br />
Bestellung per E-Mail: medien-bonn@bghw.de<br />
Internet: www.bghw.de<br />
Autor: Fr<strong>an</strong>co Rovedo, Tel.: 0621/183-5912, E-Mail: f.rovedo@bghw.de<br />
Redaktion: Annette Lill<br />
Bestell-Nr.: SP 08<br />
1. Auflage 2005<br />
unveränderter Nachdruck 10/2010<br />
Bildnachweis: BGHW<br />
© BGHW 2010