Lärm am Arbeitsplatz - Berufsgenossenschaft Handel und ...
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Ges<strong>und</strong>heitsgefährdender <strong>Lärm</strong> <strong>am</strong><br />
<strong>Arbeitsplatz</strong> ist auch in Großhandelsbetrieben<br />
ein schwerwiegendes Problem: In den<br />
vergangenen Jahren gingen bei der BGHW<br />
(Sparte Großhandel <strong>und</strong> Lagerei) pro Jahr<br />
im Durchschnitt r<strong>und</strong> 300 Anzeigen wegen<br />
des Verdachts auf eine lärmbedingte Berufskrankheit<br />
ein: In etwa 40 Prozent dieser<br />
Fälle wurde der Verdacht bestätigt <strong>und</strong> die<br />
Schwerhörigkeit als Berufskrankheit anerkannt.<br />
Folgende Beispiele zeigen, dass in den Mitgliedsbetrieben<br />
der BGHW Gehörschäden<br />
häufig durch Tätigkeiten verursacht werden,<br />
die nicht gerade typisch für den Großhandel<br />
sind.<br />
Bohrarbeiten<br />
Sogar vergleichsweise ruhige Großhandelsbranchen<br />
können betroffen sein, wie das<br />
folgende Beispiel zeigt: Ein Großhandelsunternehmen<br />
für Gartenbedarf verkauft<br />
nicht nur Gewächshäuser, sondern baut sie<br />
Viel <strong>Lärm</strong> im Großhandel<br />
für seine K<strong>und</strong>en auch auf. Die Mitarbeiter<br />
benutzen dabei einen Erdbohrer, der von<br />
einem Benzinmotor getrieben wird. Der<br />
Bohrer verursacht einen gehörschädigenden<br />
Schallpegel. Ein Mitarbeiter des Gartengroßhandels<br />
war diesem <strong>Lärm</strong> über mehrere<br />
St<strong>und</strong>en seines Arbeitstages hinweg ausgesetzt.<br />
Im Lauf der Zeit hörte er immer<br />
schlechter <strong>und</strong> ging schließlich zum Ohrenarzt.<br />
Dieser diagnostizierte eine Gehörschädigung<br />
<strong>und</strong> stellte bei der BGHW eine<br />
Anzeige wegen des Verdachts auf eine<br />
Berufskrankheit. Um die Intensität <strong>und</strong> die<br />
Dauer der <strong>Lärm</strong>belastung zu ermitteln,<br />
schickte die <strong>Berufsgenossenschaft</strong> eine Aufsichtsperson<br />
in das Unternehmen. Es ging<br />
dabei aber nicht nur um die Berufskrankheit<br />
des Mitarbeiters, sondern auch um die Prävention.<br />
Die BGHW hat den Unternehmer<br />
ausführlich beraten <strong>und</strong> ihm Wege zur<br />
<strong>Lärm</strong>minderung aufgezeigt: Die Löcher für<br />
die Gewächshäuser werden jetzt mit einem<br />
leiseren Gerät gebohrt.<br />
Schlosserarbeiten<br />
Häufig werden im Großhandel auch Schlosserarbeiten<br />
als Neben- oder Hilfstätigkeiten<br />
durchgeführt. Oft reicht hier schon eine<br />
geringe Nutzungsdauer lärmintensiver<br />
Maschinen oder Werkzeuge, wie beispielsweise<br />
Winkelschleifer, für eine Gehörgefährdung.<br />
Einstellarbeiten<br />
Auch im Maschinenhandel kommen gehörgefährdende<br />
Tätigkeiten vor: Zum Beispiel,<br />
wenn die Beschäftigten neben allgemeinen<br />
Wartungs- <strong>und</strong> Reparaturarbeiten bei stehendem<br />
Motor auch Einstellarbeiten bei<br />
laufendem Motor durchführen müssen.<br />
Messungen haben gezeigt, dass dabei<br />
gehörschädigende Schallpegel auftreten<br />
können. Auch wenn diese Tätigkeiten vielleicht<br />
nur ungefähr 30 Minuten pro Arbeitstag<br />
dauern – für die <strong>Lärm</strong>belastung der<br />
Beschäftigten ist diese halbe St<strong>und</strong>e von<br />
entscheidender Bedeutung.