Lärm am Arbeitsplatz - Berufsgenossenschaft Handel und ...

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21.07.2013 Aufrufe

System haben. Diese Wirkung lässt sich nicht ausschließlich über physikalische Eigenschaften des Lärms erklären. Sie wird auch wesentlich von nicht-akustischen Bedingungen beeinflusst: Schall wird vom Innenohr an das Gehirn weitergeleitet. Im Gehirn findet dann die Bewertung statt – hier werden dem Schall Bedeutungen zugeordnet, zum Beispiel »Warnung« oder »Entspannung«. Schall erzeugt dadurch physische und psychische Reaktionen, die je nach Bewertung, Intensität, Dauer und Häufigkeit auch Stressreaktionen auslösen können und das bei Schallpegeln, die weit unterhalb der für das Gehör kritischen Werte liegen. Das Stressgeschehen lässt sich sehr gut mit dem Belastungs-Beanspruchungsmodell verdeutlichen. Dem Stress liegen demnach so genannte psychische Belastungen zugrunde. Psychische Belastungen nennt man die Einflüsse, die von außen auf die Psyche des Menschen einwirken. Der Begriff Belastungen ist dabei neutral. Eine Belas- tung kann positiv sein, beispielsweise als Herausforderung, oder negativ, wenn sie eine gesundheitliche Beeinträchtigung nach sich zieht. Ein Stressfaktor wäre in diesem Sinne eine psychische Fehlbelastung. Die Reaktion auf eine Belastung ist die psychische Beanspruchung, diese ist individuell und hängt von verschiedenen Faktoren ab: zum Beispiel von der Stressempfindlichkeit, von der Bewertung eines Reizes als Stressfaktor oder von den individuellen Möglichkeiten der Stressverarbeitung. Wenn Ihre »Feder« überdehnt, stehen Sie unter Stress und die Situation hat Sie im Griff, nicht umgekehrt. STRESS Der Körper reagiert auf Stress Zu den typischen Stressreaktionen gehören: • Körperliche Symptome wie Herzklopfen, beschleunigte Atmung, Blutdruckanstieg, Schwitzen, Verstopfung oder Verspannung.

48 Krank durch Lärm • Gedankliche und emotionale Reaktionen wie Unsicherheit, Überempfindlichkeit, innere Anspannung, Angst, Nervosität, Gereiztheit, Konzentrationsschwäche oder gedankliches Kreisen um den Stressfaktor. • Verhaltensreaktionen: Meiden der stressauslösenden Situation, gereiztes Verhalten oder sozialer Rückzug. Lange andauernde Stresssituationen, beispielsweise die permanente Beschallung mit Lärm, können schließlich zu einem Gesundheitsrisiko werden. Das Herz-Kreislauf- System wird dabei mitunter bis hin zu einer Erhöhung des Herzinfarktrisikos beeinträchtigt. Lärm mindern und Stress reduzieren Wer im Zusammenhang mit Lärm Maßnahmen zur Gesundheitsförderung einführen möchte, sollte sich nicht nur auf technische Maßnahmen zur Vermeidung von Lärmschwerhörigkeit beschränken. Denn auch wenn Lärm unterhalb des gehörschädigenden Schwellenwertes liegt, kann er – wie bereits erläutert – belästigen und zu einer Stressreaktion führen. Lärmminderungsmaßnahmen sollten daher bereits unterhalb von 85 dB(A) ansetzen und immer auch die betroffenen Mitarbeiter miteinbeziehen. Denn nur so können die stressauslösenden Wirkungen von Lärm wirksam bekämpft werden.

System haben. Diese Wirkung lässt sich<br />

nicht ausschließlich über physikalische<br />

Eigenschaften des <strong>Lärm</strong>s erklären. Sie wird<br />

auch wesentlich von nicht-akustischen<br />

Bedingungen beeinflusst: Schall wird vom<br />

Innenohr an das Gehirn weitergeleitet. Im<br />

Gehirn findet dann die Bewertung statt –<br />

hier werden dem Schall Bedeutungen zugeordnet,<br />

zum Beispiel »Warnung« oder »Entspannung«.<br />

Schall erzeugt dadurch physische<br />

<strong>und</strong> psychische Reaktionen, die je<br />

nach Bewertung, Intensität, Dauer <strong>und</strong> Häufigkeit<br />

auch Stressreaktionen auslösen können<br />

<strong>und</strong> das bei Schallpegeln, die weit<br />

unterhalb der für das Gehör kritischen<br />

Werte liegen.<br />

Das Stressgeschehen lässt sich sehr gut mit<br />

dem Belastungs-Beanspruchungsmodell<br />

verdeutlichen. Dem Stress liegen demnach<br />

so genannte psychische Belastungen<br />

zugr<strong>und</strong>e. Psychische Belastungen nennt<br />

man die Einflüsse, die von außen auf die<br />

Psyche des Menschen einwirken. Der Begriff<br />

Belastungen ist dabei neutral. Eine Belas-<br />

tung kann positiv sein, beispielsweise als<br />

Herausforderung, oder negativ, wenn sie<br />

eine ges<strong>und</strong>heitliche Beeinträchtigung<br />

nach sich zieht. Ein Stressfaktor wäre<br />

in diesem Sinne eine psychische Fehlbelastung.<br />

Die Reaktion auf eine Belastung<br />

ist die psychische Beanspruchung,<br />

diese ist individuell <strong>und</strong> hängt von verschiedenen<br />

Faktoren ab: zum Beispiel von<br />

der Stressempfindlichkeit, von der Bewertung<br />

eines Reizes als Stressfaktor oder von<br />

den individuellen Möglichkeiten der Stressverarbeitung.<br />

Wenn Ihre »Feder« überdehnt,<br />

stehen Sie unter Stress <strong>und</strong> die Situation<br />

hat Sie im Griff, nicht umgekehrt.<br />

STRESS<br />

Der Körper reagiert auf Stress<br />

Zu den typischen Stressreaktionen gehören:<br />

• Körperliche Symptome wie Herzklopfen,<br />

beschleunigte Atmung, Blutdruckanstieg,<br />

Schwitzen, Verstopfung oder Verspannung.

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