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Lärm am Arbeitsplatz - Berufsgenossenschaft Handel und ...

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Geschädigte Haarzellen für immer<br />

verloren<br />

Ob <strong>Lärm</strong>einwirkung stört oder die <strong>Lärm</strong>kulisse<br />

als Genuss empf<strong>und</strong>en wird – Dauerlärm<br />

ab 85 dB(A) schadet dem Gehör. Aber<br />

auch <strong>Lärm</strong>, der unter diesem Wert liegt,<br />

kann beeinträchtigende Folgen auslösen,<br />

zum Beispiel durch Stresswirkung.<br />

Die Sinneshärchen im Innenohr sind relativ<br />

empfindlich. Bei Überbeanspruchung durch<br />

lang anhaltende, starke <strong>Lärm</strong>einwirkung<br />

oder auch durch kurze, impulshaltige Knallgeräusche<br />

werden sie durch den hohen<br />

Schalldruck geschädigt <strong>und</strong> sterben ab. Bei<br />

weiter andauernder <strong>Lärm</strong>belastung wird die<br />

Zahl der funktionsfähigen Sinneshärchen<br />

immer kleiner. Anfangs macht sich der Ausfall<br />

einzelner Haarzellbereiche noch nicht<br />

bemerkbar, der Vorgang verläuft schleichend.<br />

Fällt die Funktion von immer mehr<br />

Haarzellen aus, kommt es zu spürbaren Einschränkungen<br />

der Hörfähigkeit. Die Haarzellen<br />

können nicht ersetzt werden, das<br />

Innenohr ist für immer geschädigt.<br />

Zu Beginn der <strong>Lärm</strong>schwerhörigkeit hört<br />

man vor allem die hohen Tonlagen schlechter,<br />

später dann auch die mittleren. Das<br />

Ausmaß der Schwerhörigkeit hängt von der<br />

Intensität des Schalls <strong>und</strong> von der Einwirkungsdauer<br />

ab: Je lauter der <strong>Lärm</strong> <strong>und</strong> je<br />

länger die Einwirkung, desto größer der<br />

Schaden <strong>und</strong> umso schneller tritt er ein. Im<br />

Allgemeinen führen <strong>Lärm</strong>belastungen ab<br />

85 dB(A) bei langjähriger Einwirkung zu<br />

Hörschäden.<br />

Zusätzlich verschlechtert sich die Funktion<br />

der Sinneszellen im Innenohr mit zunehmendem<br />

Alter. Schon ab 30 lässt in der<br />

Regel das Gehör nach. Die deutliche altersbedingte<br />

Schwerhörigkeit beginnt im<br />

Schnitt mit 50 Jahren; der Zeitpunkt fällt<br />

aber von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich<br />

aus. Bei Personen, die unter<br />

<strong>Lärm</strong>schwerhörigkeit leiden, kommt es<br />

dabei zu einer so genannten Summationswirkung:<br />

Sie hören im Alter noch schlechter.<br />

HÖREN<br />

An <strong>Lärm</strong> kann man sich nicht<br />

gewöhnen<br />

Fragen Sie doch einmal Kollegen, die sich<br />

an <strong>Lärm</strong>arbeitsplätzen ohne Gehörschutzmittel<br />

aufhalten, warum sie sich nicht<br />

schützen. In vielen Fällen werden Sie die<br />

Antwort erhalten: »Weil ich mich schon an<br />

den <strong>Lärm</strong> gewöhnt habe.«<br />

Die Kollegen unterliegen einem fatalen Irrtum.<br />

An <strong>Lärm</strong> kann man sich nicht gewöhnen.<br />

Wenn die Kollegen den Eindruck<br />

haben, sie hätten sich an <strong>Lärm</strong> gewöhnt,<br />

muss man davon ausgehen, dass ihr Gehör<br />

bereits dauerhaft geschädigt ist. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> empfinden sie den <strong>Lärm</strong> als weniger<br />

laut.<br />

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