„Die Details machen es“

Joskin Muldenkipper Trans-Cap 14 000 BC im AGRARTECHNIK-Kurztest
„Die Details machen es“
Frankreich ist mit mehr als 10 000 Einheiten der mit weitem Abstand
größte Markt für Muldenkipper. Von diesen Absatzzahlen
können wir hierzulande derzeit nur träumen – aber sie steigen
kontinuierlich an. Der Gülletechnikspezialist Joskin will sich mit
den im neuen französischen Werk Bourges produzierten Baureihen
ein gehöriges Stück dieses Zukunftsmarktes sichern.
Die Firma Joskin beschäftigt
sich schon
länger mit dem Kipperbau.
Da jedoch das Stammwerk
im belgischen Soumagne mit der
Gülletechnik voll ausgelastet war,
investierte Firmenchef Victor
Joskin in 2000 in ein neues Werk
in Bourges. Diese Entscheidung
wurde zugunsten des Nachbarlandes
gefällt, weil dort mit weitem
Abstand die meisten Muldenkipper
gekauft werden. In
Deutschland sind dagegen die
Dreiseitenkipper unangefochten
die Lieblinge der Landwirte. Allerdings
nimmt auch hier die
Nachfrage nach Muldenkippern
stetig zu. Doch nun zu unserem
Testkandidaten. Die Trans-Cap-
Baureihe ist die kleinere der drei
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angebotenen. Von ihrer Auslegung
her ist sie aber dennoch
auf intensivere Benutzung über
größere Betriebe, Maschinengemeinschaften
oder Lohnunternehmer
zugeschnitten. Dies
macht schon der erste Blick auf
den Preis und die mögliche Zuladung
deutlich. Die Bezeich-
nung 14 000 BC steht nämlich
nicht für das zulässige Gesamtgewicht,
sondern für eine Zuladung
von 14 Tonnen. Das BC
drückt aus, dass der Wagen mit
der Roll-Over-Boggie-Tandemachse
ausgestattet ist. Im Gegensatz
zu herkömmlichen
Achsaufhängungen sitzt der
Drehpunkt der Blattfedern am
Tisch unterhalb des Federpaketes.
Dagegen sind die Radachsen
oberhalb der Pakete mit verstärkten
Bügeln aus Spezialstahl
montiert. Dies hat gleich mehrere
Vorteile: Zum einen können
Durch das Frontgitter lässt sich der
Füllstand auch bei montierten Aufsatzbordwänden
gut beobachten.
Joskin bietet für die Kipper verschiedene
Stützfußvarianten an,
angefangen bei einer Handpumpenlösung
bis hin zu einer mit hydraulisch
betätigter Schleifkufe.
größere Bereifungen aufgezogen
werden und zum anderen
rollen die Reifen der ersten Achse
durch die mögliche Pendelung
von 24 Zentimeter leichter
über Hindernisse. Ein Vorteil, den
wir im vergangenen nassen
Herbst sehr geschätzt haben.
Durch diese Federanlenkung ergibt
sich eine Kinematik, die jeweils
zum Aufsteigen der ersten
Achse und nicht zum Vergraben
führt. Gleichzeitig nimmt in Verbindung
mit der auf Wunsch erhältlichen
Nachlaufachse dadurch
die benötigte Zugkraft auf
dem Acker ab. Wer eine Achse
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Fotos: Dänzer

Technische Daten Trans-Cap 14 000 BC
Nutzlast/Ladevermögen: 14 Tonnen/16,4 Kubikmeter
Kastenmaß (Länge/Breite vorn/hinten/Höhe): 5,92/2,1/2,18/1,25 m
Achsen/Spur/Bolzen: 2 x 100 mm/2000 mm/10 B
benötigte Hydraulikölmenge zum Kippen: 33 l
Kippwinkel: 60 Grad
Reifendimension: 400 R 22.5
Materialstärke Seitenwände/Bodenplatte: 4 mm/5 mm
Leergewicht:
Listenpreis plus MwSt.
3 400 kg
Serienausstattung ohne Lenkachse: 16 465 Euro
Aufpreis für Nachlaufachse: 1 709 Euro
angetriebene Achsen: auf Anfrage
Bordwanderhöhung 25 cm: 1 010 Euro
Bordwanderhöhung 50 cm: 1 565 Euro
Einteilige Heckklappe: Minderpreis von 281 Euro
Bordhydraulikpumpe mit 150 l/min:
Fazit
740 Euro
Mit der Trans-Cap-Baureihe stellt Joskin seinen Vertriebspartnern
wirklich robuste Muldenkipper zur Verfügung, die vor allem
durch die mögliche Ausstattung überzeugen. Der Kunde kann
sich quasi seinen eigenen Kipper aus dem lieferbaren
Zubehörprogramm zusammenstellen. Eine Besonderheit von
Joskin ist, dass die Bezeichnung nicht das Gesamtgewicht sondern
die mögliche Zuladung widerspiegelt. Der von uns getestete
Kipper 14 000 BC hat also 14 Tonnen Zuladung, was bei
seinem Eigengewicht von 3,8 Tonnen einem 18-Tonner deutscher
Prägung entspricht. Dann relativiert sich auch der Preis, der auf
den ersten Blick schon recht hoch erscheint. Joskin verfolgt
aber dennoch bei den Muldenkippern die Philosophie wie bei
dem großen Güllewagen-Programm, dass Gutes einfach seinen
Preis haben muss. Der Erfolg gibt dem belgischen Familienunternehmen
jedenfalls Recht.
mit Zwangslenkung oder mit Antrieb
wünscht – bei Joskin sind
auch diese erhältlich. Was den
Fahrkomfort auf der Straße bei
höheren Geschwindigkeiten angeht,
so wirkt sich hier
die Deichselfederung
mit quer eingebauten
Blattfedern positiv
aus. Das Optimale
wäre sicherlich die Ölpneumatische-Fede-
Der serienmäßig eingebaute
Kornauslauf wird
über einen Umlenkmechanismus
betätigt.
AGRARTECHNIK FEB 2003
Die auf Wunsch erhältliche Nachlaufachse
mit bis zu 15 Grad
Lenkwinkel wird zur Straßenfahrt
hydaulisch verriegelt.
rung, die jedoch richtig ins
Geld geht. Für die Untenanhängung
hat bei allen vorgespannten
Traktoren die
Höhenverstellung des Zugmauls
ausgereicht. Die Deichsel
lässt sich aber auch für die
Obenanhängung umrüsten.
Bei dem ab 20 Tonnen Zuladung
erhältlichen Dreiachs-Fahrwerk
Durchdachte Details: Über
Gummipuffer aufgehängte
bewegliche Beleuchtungskörper,
im Rahmen versenkte
Rückfahrstrahler und ein
um 45 Grad gedrehter Unterfahrschutz,
der sich nach dem Entfernen
von zwei Steckbolzen abnehmen
lässt.
Die klappbare Aufstiegsleiter
gehört bei den Muldenkippern
zur Serienausstattung.
Der Traktor muss zumindest mit
drei Steuergeräten für die hydraulische
Rückwand, den Kippzylinder
und die Nachlaufachse
ausgestattet sein.
Vertriebsinfo
i s t
statt
der Blattfedern
auch
eine hydraulische Achsfederung
möglich. Fakt ist, dass Joskin
die Kipperbaureihen wie beim
Güllewagenprogramm im Baukastensystem
konstruiert hat. Es
sind also alle Eventualitäten eingeplant,
so dass sich die Kunden
die Wagen nach ihren individuellen
Anforderungen zusammenstellen
können. Dies gilt
auch für die TÜV-Abnahme ab
Werk für 25 oder 40 km/h. Was
die Aufsätze auf die konische
Brücke mit einem Meter Höhe
betrifft, so sind welche mit 25
oder 50 Zentimeter fest verschraubt
möglich. (dd)
Die Kipper sind in der deutschen
Lieferversion neben der Druckluftanlage
mit einer per Handkurbel
betätigten Feststellbremse
ausgestattet.
Joskin hat derzeit folgende Kipperbaureihen im Programm:
Trans-Ex, eine kleinere Einachs-Dreiseitenkipper-Baureihe von
drei bis sieben Tonnen Ladekapazität sowie drei verschiedene
Muldenkipperbaureihen. Die Trans-Cap fassen acht bis 16 Tonnen
und sind die preisgünstige Variante. Die Trans-Space haben
ein Ladevolumen von 14 bis 24 Tonnen und sind in ihrer verstärkten
Ausführung für intensiveren Einsatz gedacht. Bei den
Trans-KTP mit 17 bis 27 Tonnen Zuladung handelt es sich um
„Tiefbau-Ausführungen“. Die Kipper sind mit einer Vielzahl von
Ausstattungsvarianten lieferbar. Angefangen bei verschiedenen
gefederten Deichseln mit Unten- oder Obenanhängung,
über mehrere Achsausführungen bis hin zu Antriebsachsen.
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