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Krankheit Frau - Esther Fischer-Homberger

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KRANKHEIT FRAU - AUS DER<br />

GESCHICHTE DER MENSTRUATION<br />

IN IHREM ASPEKT ALS ZEICHEN<br />

EINES FEHLERS (1974/78)<br />

I. MENSTRUATION<br />

ALS ZEICHEN DER ÜBERFEUCHTUNG<br />

UND UNTERWÄRMUNG -<br />

DIE ANTIKE<br />

«Schon Hippokrates hat erkannt», so könnte man klassisch-medizin-<br />

geschichtlich beginnen, dass die Menstruation mit der Schwäche<br />

des weiblichen Geschlechts in engstem Zusammenhang steht. Der<br />

historischen Präzision halber muss allerdings gleich beigefügt wer-<br />

den, dass die sogenannte «Hippokratische Schrift» «Über die<br />

<strong>Krankheit</strong>en der <strong>Frau</strong>en», welcher man dies entnimmt, nicht auf<br />

Hippokrates selbst zurückgeht - die in den «Hippokratischen Schrif-<br />

ten» zusammengefassten Werke gehen nur zum kleinsten Teil si-<br />

cher auf ihn zurück. Nun, in dieser Schrift stellt sich die Menstrua-<br />

tion als ein Ausdruck der weiblichen Konstitution dar. Diese ist<br />

feuchter, weniger dicht, weniger stark als die des Mannes. Wie<br />

lockere Wolle viel Nässe in sich aufsaugt, saugt sich das lockere<br />

weibliche Gewebe mit vieler Flüssigkeit voll und übervoll - die<br />

Menstruation ist, so besehen, ein regulatives Abtropfen des Über-<br />

flüssigen. Sie zeigt an, dass der weibliche Körper sein humorales<br />

Gleichgewicht verloren hat, zugleich behebt sie diesen Zustand -<br />

im Symptom verbinden sich ja häufig Zeichen eines Leidens und<br />

heilsame Reaktion darauf. Verhaltung der Menses bedeutet daher<br />

Dekompensation: Frösteln, Rückenweh, Fieber, schleimiges Erbre-<br />

chen, blutiger Urin, Tod. Bei einigen wird der verhaltene Blutfluss<br />

nach zwei Monaten in die Lunge verschoben und die Kranke wird<br />

schwindsüchtig. Das nichtevakuierte pathogene Blut kann sich<br />

auch irgendwo lokal festsetzen und dort Geschwüre, Eiteransamm-<br />

lungen und Schwellungen machen, ein Glied lähmen, Krämpfe<br />

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