21.07.2013 Aufrufe

Krankheit Frau - Esther Fischer-Homberger

Krankheit Frau - Esther Fischer-Homberger

Krankheit Frau - Esther Fischer-Homberger

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

»Mann« und »Weib« repräsentieren in diesem Sinne die abstrak-<br />

ten Prinzipien dieser Verbindung.<br />

Gewiss gehört dieses Konzept zum Hintergrund von Weiningers<br />

Idee, Weib sei eine Funktion des Mannes. Trotzdem ist dieser<br />

Satz nicht umkehrbar. Die <strong>Frau</strong> bleibt das Nicht-Ich, das zweite,<br />

das niedrige Prinzip, Schuld und <strong>Krankheit</strong>. »Das Weib [scheint]<br />

gleich unendlich wie der Mann«, schreibt er, »das Nichts [W] so<br />

ewig wie das Sein; aber diese Ewigkeit ist nur die Ewigkeit der<br />

Schuld« - »die Ewigkeit der <strong>Krankheit</strong>« hätte er als Arzt<br />

vielleicht gesagt. Denn wiewohl er über Sexualität spricht und<br />

einen sexuellen beziehungsweise weiblichen Anteil in sich selbst<br />

anerkennt, und wiewohl er realisiert, dass die Beziehung zwi-<br />

schen den Geschlechtern mit seiner inneren Situation zu tun hat,<br />

behält er doch die alte Assoziation von hohem Wert, Verstand/<br />

Geist und Ich bei. Ähnlich erkennt Schleich die Mann-<strong>Frau</strong>-<br />

Dichotomie als eine Widerspiegelung innerer Verhältnisse, ohne<br />

120<br />

Der Held ist im Begriffe, sich einer vom Feind gesendeten Attrappe zu<br />

entledigen: einer <strong>Frau</strong>, die sich im entscheidenden Augenblick in einen<br />

vernichtenden Polypen verwandelt hat.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!