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Krankheit Frau - Esther Fischer-Homberger

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Erstdruckes von 1491. Mit einer historischen Einführung herausgegeben von Karl<br />

Sudhoff (Monumenta medica, hrsg. v. H. E. Sigerist, Bd. 1) Mailand: R. Lier & Co.<br />

1923, S. 18.<br />

Es ist interessant, dass es eine Tradition gibt, die auch die Problematik von der gifti-<br />

gen <strong>Frau</strong> mit dem Namen des Aristoteles verbindet. Es ist dies die Tradition des Wer-<br />

kes «De secretis secretorum», welches Regeln und Sätze enthält, die Aristoteles seinem<br />

Schüler Alexander soll geschrieben haben. Der Text tauchte im 12. Jahrhundert im<br />

Zuge der arabischen Rezeption im Abendland auf, er hat mit Aristoteles an sich nichts<br />

zu tun, wurde aber zu einem der wichtigsten Träger des Ruhmes dieses Philosophen.<br />

Man findet da die folgende Erzählung: «Alexander, so schreibt Aristoteles, denk an<br />

die Tat der Königin von Indien, wie sie dir unter dem Vorwande der Freundschaft<br />

viele Angebinde und schöne Gaben übersandte. Darunter war auch jenes wunder-<br />

schöne Mädchen, das von Kindheit auf mit Schlangengift getränkt und genährt wor-<br />

den war, so dass sich seine Natur in die Natur der Schlangen verwandelt hatte. Und<br />

hätte ich sie in jener Stunde nicht aufmerksam beobachtet und durch meine Kunst er-<br />

kannt, da sie so furchtbar ungescheut und schamlos ihren Blick unablässig an das Ant-<br />

litz der Menschen heftete, hätte ich nicht daraus geschlossen, dass sie mit einem einzi-<br />

gen Bisse die Menschen töten würde, was sich dir hernach durch eine angestellte<br />

Probe bestätigt hat, so hättest du in der Hitze der Beiwohnung den Tod davon ge-<br />

habt.» Nach Hertz, Wilhelm: Die Sage vom Giftmädchen. In: Gesammelte Abhand-<br />

lungen, hrsg. v. F. v. d. Leyen, Stuttgart-Berlin: Cotta 190 , S. 1 6-277 (erstmals in<br />

den Abhandlungen der bayrischen Akademie der Wissenschaften, philos.-philol.<br />

Klasse XX, 1 (1893), hier vom Autor verbessert), S. 162. Diesen Hinweis verdanke<br />

ich Dr. med. U. B. Birchler.<br />

94 Vgl. Lewin, Louis: Die Gifte in der Weltgeschichte. Berlin: Julius Springer 1920,<br />

S. 288, 299-311, 487-492.<br />

Ein interessantes Detail ist in diesem Zusammenhang, dass Hieronymus Cardanus seine<br />

3 Bücher «De venenis» (enthalten in den Opera, Bd. 7, J. A. Huguetan & M. A. Ra-<br />

vaud: Leyden 1663, S. 27 -3 ), dem Papste widmet.<br />

9 Vgl. <strong>Fischer</strong>-<strong>Homberger</strong>, <strong>Esther</strong>: Medizinische Wissenschaft in ihrem Zusammenhang<br />

mit ärztlicher Standespolitik. Aus der Geschichte der Chirurgie, der Hebammenkunst<br />

und der Apothekerwissenschaft. Schweiz. Ärzteztg. 7 (1976) 13 1-13 7, bes. S. 13 .<br />

96 Cardanus (Anm. 94) S. 277 (Lib. l, Cap. l) und S. 279 (Lib. l, Cap. 4).<br />

97 Seiigmann (Anm. 91), S. 99.<br />

98 Paracelsus, Theophrast von Hohenheim, gen. Paracelsus: Sämtliche Werke (Hrsg. v.<br />

K. Sudhoff ). 1. Abteilung: Medizinische, naturwissenschaftliche und philosophische<br />

Schriften, 14 Bde und 1 Registerband, München, Berlin und Einsiedeln: R. Olden-<br />

bourg (München-Berlin) O. W. Barth (München) Eberle (Einsiedeln) 1922-1960,<br />

Bd. 1, S. 26 (Das Buch von der Gebärung der empfindlichen Dinge in der Vernunft.<br />

[Von Gebärung des Menschen. Von des Menschen Eigenschaften, Tract. 2, Kap. 8.])<br />

Vgl. auch Bd. 9, S. 197 (Paramiri liber quartus de matrice).<br />

99 Id., Bd. 9, S. 198 (Paramiri liber quartus de matrice).<br />

100 Id., Bd. 6, S. 403-404 (Von Blattern, Lähme, Beulen, Löchern und Zittrachten der<br />

Franzosen und ihres gleichen, 6. Buch, l. Kap.)<br />

101 Id., Bd. , S. 238 (Nachschrift aus dem Kolleg «Der Paragraphen, 14 Bücher» speziel-<br />

ler Pathologie und Therapie, Kap. 2, § 2, de lepra a casu).<br />

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