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Krankheit Frau - Esther Fischer-Homberger

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GESCHICHTE DER GYNÄKOLOGIE<br />

UND GEBURTSHILFE -<br />

ÜBERBLICK (197 )<br />

I. DIE STUMME FRAU<br />

Die Geschichte der Gynäkologie und der Geburtshilfe ist zunächst<br />

durch ihre enge Beziehung zur Geschichte der <strong>Frau</strong> charakterisiert.<br />

Die <strong>Frau</strong> ist historisch weitgehend stumm. Sie äussert sich offiziell,<br />

wenn überhaupt, vorwiegend durch Vermittlung ihres Mannes und<br />

ihrer Söhne - womit über ihre inoffizielle Stellung und Äus-<br />

serungsfähigkeit nichts gesagt ist. Auch das literarische Objekt<br />

«<strong>Frau</strong>» ist durch diese Stummheit geprägt. So sind weite Gebiete<br />

der Vergangenheit der Gynäkologie und Geburtshilfe historiogra-<br />

phisch nicht erfassbar und nicht erfasst. Was aber erfassbar und er-<br />

fasst ist, wirkt noch mehr als das, was man von der Geschichte an-<br />

derer Spezialitäten weiss, wie die Spitze eines Eisbergs - dem un-<br />

sichtbar bleibenden Hauptbrocken entsprächen Arbeit und Erfah-<br />

rung und mündliche Tradition der Hebammen, Hexen, Chirurgen,<br />

Nachbarinnen usw. und das viele, was ungesagt bleibt, auch wo<br />

über die <strong>Frau</strong> gesprochen wird.<br />

Von der Geschichte der Pädiatrie und des Kindes liesse sich ähn-<br />

liches sagen. <strong>Frau</strong> und Kind sind sich historisch in vielem ähnlich.<br />

Die Geschichte der Pädiatrie und der <strong>Frau</strong>enheilkunde, vor allem<br />

der Geburtshilfe, haben auch bedeutende gemeinsame Wurzeln.<br />

Zahlreiche frühe Klassiker des einen Gebiets sind zugleich solche<br />

des anderen. Dies sei aber nur am Rande bemerkt.<br />

II. ANTIKE<br />

Die antike Gynäkologie-Geburtshilfe, wie sie sich im ägyptischen<br />

Papyrus Ebers (Niederschrift ca. 1 0 v. Chr.) 1 , in der hippokrati-<br />

schen Schrift «Über die <strong>Krankheit</strong>en der <strong>Frau</strong>en» 2 und im Werk<br />

des Soranus von Ephesus (frühes 2. Jahrhundert) 3 darstellt, kreist um<br />

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