Krankheit Frau - Esther Fischer-Homberger
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genannt hat. Man kann sich aber sogar fragen, wieweit der Uterus<br />
als Sitz von Einbildungen für die Lehre von den Einbildungen<br />
überhaupt Modell gestanden habe. In gewissem Sinne ist der<br />
Uterus ja der Inbegriff eines Organs der Einbildungen. In<br />
traditionell-aristotelischem Sinn ist er physiologischerweise dazu<br />
geschaffen, eine Ein-Bildung, das Bild des Mannes nämlich, zu<br />
empfangen.<br />
In Aristotelischer Tradition wird der Zeugungsakt ja weitgehend<br />
als die Übertragung des Bildes vom Mann auf die <strong>Frau</strong> verstanden<br />
bzw. als Einwirkung eines an den männlichen Samen gebundenen<br />
«formenden Prinzips» auf das Menstrualblut, die Materie, aus wel-<br />
cher das Kind dann «gebildet» wird. Zeugung schafft daher<br />
Knaben, d. h. Doppel des Vaters (vgl. S. 1) 274 .<br />
Damit ist das Verständnis der Schwängerung als Ein-Bildung ge-<br />
geben. Und damit lag es nun nicht so fern, auch eine sozusagen fal-<br />
sche, mutterinterne Zeugung oder Ein-Bildung zuzulassen. So<br />
Von allerlei Einbildungen geprägte wurmartige Kreaturen. Auch im Magen-Darm-Trakt<br />
konnte derartiges entstehen.<br />
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