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analytik und die dialektik der substanz

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-— 172 —<br />

erst zu bestimmen. Zieht man <strong>die</strong> erörterten Schwierigkeiten in Betracht,<br />

<strong>und</strong> ist <strong>die</strong> Zeit nun <strong>die</strong> Form <strong>der</strong> Erscheinungen im inneren Sinn<br />

überhaupt <strong>und</strong> tritt <strong>der</strong> innere Sinn nur mittels Erscheinungen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en<br />

Verhältnisse gegenüber <strong>der</strong> transzendentalen Apperzeption in<br />

Erscheinung, 162 ist, gleich ob Perzeption <strong>und</strong> Apperzeption, <strong>die</strong> Zeit immer<br />

auch <strong>die</strong> Form des Bewußtseins, <strong>die</strong>ses aber abermals nicht selbst Substrat<br />

des Wechsels o<strong>der</strong> eine Antwort, wem <strong>der</strong> Gegenstand <strong>der</strong> Vorstellung<br />

vorgestellt wird. Nur insofern etwas im Bewußtsein als Substrat des<br />

Wechsels betrachtet wird, kann <strong>die</strong> Zeit auch als Form des Bewußtseins<br />

bezeichnet werden.<br />

Was kann nun als Substrat des Wechsels im Bewußtsein in Stellung<br />

gebracht werden, wenn es nicht doch <strong>der</strong> vom <strong>und</strong> im inneren Sinn (durch<br />

den äußeren Sinn: Perzeption) vermittelten Gegenstand des gedachten<br />

Erfahrungsobjektes ist? Hier wird aber nach <strong>der</strong> Möglichkeit <strong>der</strong><br />

Zuschreibung einer Vorstellung als meine Vorstellung <strong>und</strong> nicht als<br />

mögliches Prädikat des Erfahrungsobjektes gefragt. In <strong>der</strong> ersten Fassung<br />

<strong>der</strong> ersten Kritik muß es das »Ich« <strong>der</strong> numerischen Einheit aus dem<br />

bloßen Fluß <strong>der</strong> Erscheinung (empirische Apperzeption) sein. Damit ist<br />

eben nur in A <strong>die</strong> verfolgte Frage auch schon als gelöst zu betrachten: Das<br />

»Ich« ist <strong>die</strong> bleibende nicht-empirische (was hier nur nicht vom äußeren<br />

Sinn gegeben bedeutet) Vorstellung im Fluß wechseln<strong>der</strong> Erscheinungen.<br />

Allerdings wird spätestens in <strong>der</strong> zweiten Fassung B deutlich, daß hier nur<br />

auf <strong>die</strong> Verknüpfbarkeit <strong>die</strong>ser Vorstellung vom »Ich« mit einer jeden<br />

an<strong>der</strong>en Vorstellung rekurriert werden kann, aber keineswegs auf eine<br />

Zuschreibung einer Vorstellung, <strong>die</strong> auch Anschauungen enthalten kann,<br />

auf <strong>die</strong> Vorstellung »Ich« als Substrat <strong>die</strong>ses Zuschreibungsurteiles. Eben<br />

<strong>die</strong>ses versuchte Zuschreibungsurteil in Richtung des Subjektes <strong>der</strong><br />

Affektion wie <strong>der</strong> Erkenntnis führt mit seinem logisch unvollständigen<br />

Schein eines Substrates in den Problemkreis <strong>der</strong> Paralogismen, <strong>die</strong><br />

162 Und zwar als rationale Physiologie, vgl. auch den Übergang <strong>der</strong> M.A.d.N. zur<br />

Transzendentalphilosophie, <strong>die</strong> nicht mehr Propädeutik sein soll; in: Erich Adickes ,<br />

Kants Opus postumum,, Kant-Stu<strong>die</strong>n, Ergänzungshefte im Auftrag <strong>der</strong> Kant-<br />

Gesellschaft, Hersg. von H. Vaihinger, M. Frischeisen-Köhler <strong>und</strong> A. Lieber, Nr. 50,<br />

Berlin 1920, p. 293 f.. Vgl. Kurt Hübner, Leib <strong>und</strong> Erfahrung in Kants Opus<br />

postumum, in: Zeitschrift für philosophische Forschung, Verlag Anton Hain,<br />

Meisenheim, Bd. 7, 1953, p. 204-219. Wie<strong>der</strong>abdruck in: Kant. Zur Deutung seiner<br />

Theorie von Erkennen <strong>und</strong> Handeln, Koepenheuer&Witsch, NWB 63, 1973, p. 192-<br />

204. Hübner zitiert das O.p. nach <strong>der</strong> Ausgabe von Artur Buchenau, 2. Bde., Leipzig<br />

1936. Zur Erscheinung <strong>der</strong> Erscheinung etwa II, p. 367, auch: »Was metaphysisch<br />

betrachtet bloß zu Erscheinungen gezählt werden muß, das ist von physischem<br />

Betracht Sache an sich selbst. (Erscheinung <strong>der</strong> Erscheinung.)«, in: II, p. 329.

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