analytik und die dialektik der substanz
analytik und die dialektik der substanz analytik und die dialektik der substanz
-— 166 — nicht der Begriff vom einzelnen Gegenstand eindeutig gedacht werden kann — im Begriff der Beharrlichkeit als primitive Regel der Apprehension kann also nicht der Begriff einer einfachen Substanz gedacht werden, wie auch traditionell immer schon behauptet wurde. Die Definition der Substanz als Beharrlichkeit wird nach dem obigen Vorschlag bereits als eine der transzendentalen Zeitbestimmung, also als über jene Einheit, die als reine Mannigfaltigkeit gemäß des reinen Verstandesbegriffes gedacht wird, hinausgehende Definition der Kategorie vorgestellt, die allerdings zu ihrer Erfüllung der Möglichkeit der Einheit der Anschauungsform im Gegebensein der Erscheinung ebenso wie Verstandesbegriffe für ihre objektive Geltung bedarf. Deren Zusammenfügung (das synthetische Urteil a priori) leistet der transzendentale Schematismus, was der Koordinierung in der transzendentalen Subsumtion entspricht. 12) Die Dialektik der Beharrlichkeit a) Das Substrat des Dasein und die Assymmetrie des Zuschreibungsurteils Im Gegenzug zur transzendentalanalytischen Erörterung enthält zwar auch die ontologische Idee vom Dinge überhaupt und ihr erst durch Einschränkung (Ausstoßung von Prädikaten) zum Begriff bestimmter einzelner Gegenstand (die abstrakte Gedankenform der konkreten Vorstellung des Erfahrungsobjektes des logischen Gegenstandes) analytisch die Existenz, jedoch läßt sich, wie später anhand der Untersuchung des prototypons transcendentale näher einzusehen sein wird, daraus keinerlei weiteren modale Bestimmungen ableiten, da immer schon davon auszugehen ist, daß der Anfang der transzendentalen Untersuchung Existenz und Dasein voraussetzt. Das Ding hat aber, wenn auch aus anderen Gründen, noch weniger wie schon zuvor die Ideen von Substanz und Materie die Eigenschaften, die es als unmittelbar zugängliches Substrat einer ursprünglichen Evidenz geeignet erscheinen lassen würde. Das Ding an sich steht, gleich in welcher Fassung, dem logischen Gegenstand der Intentionalität im Verstandesurteil am nächsten. Doch hat die strengste Form der kritischen Untersuchung nur zur Einheit und Identität der Verknüpfungshandlung im »ich denke« der rationalen Psychologie geführt, was zweifellos die stärkste und reinste Form von Evidenz im Rahmen des strikt subjektivistischen transzendentalen
-— 167 — Idealismus ist. Diese rein intellektuelle Einheit scheint nun jeder Unterstellung eines spezifischen Substrats gegenüber immun zu sein. Alle Konzepte oder Ideen gehen einerseits zwar von Existenz, somit von einem Existierenden, andererseits schließlich von einer Gestaltetheit des Existierenden aus. Nun hat sich die transzendentale Analyse anhand der Behandlung der Begriffe von Gegenstand, Ding, Substanz und Materie nicht nur der Kritik der rationalen Metaphysik für fähig erwiesen; die transzendentale Analytik (und ohne eine solche stoßen wir auch nicht auf Probleme der transzendentalen Dialektik) zeichnet sich für Kant gegenüber der rationalen Metaphysik grundsätzlich dadurch aus, daß sie auf die Einheit der Erfahrung ausgerichtet ist und insofern zuerst nicht ohne Grund auch Phänomenologie heißen könnte. Die Basis der Transzendentalphilosophie ist, sofern sie auch kritische Wissenschaft ist, seit Descartes die Bestimmung der ursprünglichen Einheit der Affinität von res cogitans und res extensa (nexus), und man kann sagen, daß die neuzeitliche Transzendentalphilosophie damit ein Problem der ontotheologischen und ontologischen Ordensphilosophie der Scholastik übernommen hat. Die ganze Transzendentalphilosophie Kants hängt an dieser Wendung zum Subjektiven, dessen Strukturen für die Erkenntnis von noch ursprünglicherer Bedeutung sind, wie die Strukturen der empirisch gegebenen Mannigfaltigkeit, die mit der äußeren Sinnlichkeit auch mit Seinsgründen des Seienden verbunden sein müssen. Daß nun die Transzendentalphilosophie auf eine besondere Art und Weise auch die Wissenschaft von der Erfahrung ist, ist eine Folge dieser Hinwendung zur Subjektivität. Diese Subjektivität hat ungeachtet der räumlichen und zeitlichen Horizonte die Grenzen ihrer Existenz in einer Gegenwart und somit ein Anwesen, das mit der individuellen Existenz in der Zeitlichkeit je verbunden ist. Die Subjektivität ist mehr als ein raumzeitlicher Standpunkt und mehr als ein reales Commercium von vereinzelten Existenzen, doch aber ist ihr Dasein als Existenz ein gegenwärtiges und begrenztes. Es ist die Frage, inwieweit ein Horizont des Zugleichseins, der sich in lokalen Wechselwirkungssystemen von realen Objekten einstellt, die sich unabhängig von der Dynamik rein phoronomisch in raumzeitlichen Horizonten verifizieren lassen, als Dasein völlig gleichbedeutend mit dem Daseinsbegriff der Subjektivität angesprochen werden kann. Das Dasein vor der Unterscheidung in subjektive und objektive Realität des Anwesens im Dasein ist nun nicht bloß mit etwas zugleich, sondern
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Behandlung <strong>der</strong> Begriffe von Gegenstand, Ding, Substanz <strong>und</strong> Materie<br />
nicht nur <strong>der</strong> Kritik <strong>der</strong> rationalen Metaphysik für fähig erwiesen; <strong>die</strong><br />
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Probleme <strong>der</strong> transzendentalen Dialektik) zeichnet sich für Kant<br />
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auf <strong>die</strong> Einheit <strong>der</strong> Erfahrung ausgerichtet ist <strong>und</strong> insofern zuerst nicht<br />
ohne Gr<strong>und</strong> auch Phänomenologie heißen könnte. Die Basis <strong>der</strong><br />
Transzendentalphilosophie ist, sofern sie auch kritische Wissenschaft ist,<br />
seit Descartes <strong>die</strong> Bestimmung <strong>der</strong> ursprünglichen Einheit <strong>der</strong> Affinität<br />
von res cogitans <strong>und</strong> res extensa (nexus), <strong>und</strong> man kann sagen, daß <strong>die</strong><br />
neuzeitliche Transzendentalphilosophie damit ein Problem <strong>der</strong><br />
ontotheologischen <strong>und</strong> ontologischen Ordensphilosophie <strong>der</strong> Scholastik<br />
übernommen hat. Die ganze Transzendentalphilosophie Kants hängt an<br />
<strong>die</strong>ser Wendung zum Subjektiven, dessen Strukturen für <strong>die</strong> Erkenntnis<br />
von noch ursprünglicherer Bedeutung sind, wie <strong>die</strong> Strukturen <strong>der</strong><br />
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auch mit Seinsgründen des Seienden verb<strong>und</strong>en sein müssen. Daß nun <strong>die</strong><br />
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Wissenschaft von <strong>der</strong> Erfahrung ist, ist eine Folge <strong>die</strong>ser Hinwendung zur<br />
Subjektivität. Diese Subjektivität hat ungeachtet <strong>der</strong> räumlichen <strong>und</strong><br />
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somit ein Anwesen, das mit <strong>der</strong> individuellen Existenz in <strong>der</strong> Zeitlichkeit<br />
je verb<strong>und</strong>en ist. Die Subjektivität ist mehr als ein raumzeitlicher<br />
Standpunkt <strong>und</strong> mehr als ein reales Commercium von vereinzelten<br />
Existenzen, doch aber ist ihr Dasein als Existenz ein gegenwärtiges <strong>und</strong><br />
begrenztes. Es ist <strong>die</strong> Frage, inwieweit ein Horizont des Zugleichseins, <strong>der</strong><br />
sich in lokalen Wechselwirkungssystemen von realen Objekten einstellt,<br />
<strong>die</strong> sich unabhängig von <strong>der</strong> Dynamik rein phoronomisch in<br />
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gleichbedeutend mit dem Daseinsbegriff <strong>der</strong> Subjektivität angesprochen<br />
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des Anwesens im Dasein ist nun nicht bloß mit etwas zugleich, son<strong>der</strong>n