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analytik und die dialektik der substanz

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-— 164 —<br />

wird. In <strong>der</strong> Ordnung <strong>der</strong> Apprehension <strong>der</strong> Erscheinungen bleibt das<br />

Substrat des Beharrlichen aber nicht gänzlich ohne Merkmale <strong>der</strong><br />

anschaulichen Vorstellbarkeit; <strong>die</strong> Bedingung <strong>der</strong> selbst völlig plastischen<br />

transzendentalen Materie wird ergänzt mit Bedingungen <strong>der</strong> Orientierung<br />

des Raumes, <strong>die</strong> selbst ohne abgrenzbare Dinge nicht möglich wäre: In <strong>der</strong><br />

Regel <strong>der</strong> Apprehension <strong>der</strong> Beharrlichkeit wird im synthetischen<br />

Gr<strong>und</strong>satz noch zuvor eine Stellenordnung <strong>der</strong> Elemente im Raum<br />

zueinan<strong>der</strong> vorgestellt, <strong>die</strong> über das nur abstrakt vorgestellte Zugleichsein<br />

als Schluß aus <strong>der</strong> Gleichgültigkeit <strong>der</strong> Reihenfolge <strong>der</strong> Apprehensionen<br />

als Teilanschauungen o<strong>der</strong> Teilvorstellungen hinausgeht: »Die Ordnung in<br />

<strong>der</strong> Folge meiner Wahrnehmungen in <strong>der</strong> Apprehension ist hier also<br />

bestimmt, <strong>und</strong> an <strong>die</strong>selbe ist <strong>die</strong> letztere geb<strong>und</strong>en. In dem vorigen<br />

Beispiele von einem Hause konnten meine Wahrnehmungen in <strong>der</strong><br />

Aprehension von <strong>der</strong> Spitze desselben anfangen, <strong>und</strong> beim Boden endigen,<br />

aber auch von unten anfangen, <strong>und</strong> beim obigen endigen, imgleichen<br />

rechts o<strong>der</strong> links das Mannigfaltige <strong>der</strong> empirischen Anschauung<br />

apprehen<strong>die</strong>ren.« 149<br />

Wohl ist <strong>die</strong> Gleichgültigkeit <strong>der</strong> Ausgangsrichtung <strong>der</strong> Apprehension<br />

gegenüber <strong>der</strong> Erscheinung eines vorbeifahrenden Schiffes damit<br />

dargetan, aber doch zugleich eine Stellenordnung <strong>der</strong> beharrlichen<br />

Momente untereinan<strong>der</strong> vorgestellt worden (<strong>die</strong> an<strong>der</strong>s auch das<br />

Beharrliche an <strong>der</strong> Gestalt des vorbeifahrenden Schiffes auszumachen<br />

hätten). Kant bezieht sich schließlich aber selbst nur auf <strong>die</strong> Ordnung<br />

in <strong>der</strong> Zeit: »In <strong>der</strong> Reihe <strong>die</strong>ser Wahrnehmungen war also keine<br />

bestimmte Ordnung, welche es notwendig machte, wenn ich in <strong>der</strong><br />

Apprehension anfangen müßte, um das Mannigfaltige zu verbinden. Diese<br />

Regel aber ist bei <strong>der</strong> Wahrnehmung, was geschieht, je<strong>der</strong>zeit anzutreffen,<br />

<strong>und</strong> sie macht <strong>die</strong> Ordnung <strong>der</strong> einan<strong>der</strong> folgenden Wahrnehmungen (in<br />

<strong>der</strong> Apprehension <strong>der</strong> Erscheinungen) notwendig.« 150 Damit ist <strong>die</strong> hier<br />

durchwegs von mir gebrauchte Normierung <strong>der</strong> primitiven Regel <strong>der</strong><br />

Apprehension <strong>der</strong> Beharrlichkeit in den Erscheinungen zwar gerechtfertigt<br />

worden, doch aber ist darauf hinzuweisen, daß <strong>die</strong> bloße Verneinung <strong>der</strong><br />

Notwendigkeit <strong>der</strong> Reihenfolge <strong>der</strong> Erscheinungen (<strong>die</strong> noch eingehen<strong>der</strong><br />

zu diskutieren wäre) nicht <strong>die</strong> Orientierung im Raume enthält, wie oben<br />

anhand des Beispiels <strong>der</strong> Negation <strong>der</strong> Signifikanz <strong>der</strong> zeitlichen<br />

149 B 237/A 192 f.<br />

150 B 237/A 193

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