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analytik und die dialektik der substanz

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entsprechend), noch selbst als phoronomisch darstellbares Bewegliches<br />

vorstellig. Die Beharrlichkeit <strong>der</strong> Seele ist also nicht schematisierbar<br />

son<strong>der</strong>n <strong>die</strong> <strong>der</strong> Beharrlichkeit zu Gr<strong>und</strong>e liegenden Spontaneität <strong>der</strong> Seele<br />

ist eher analog des Ursprungs <strong>der</strong> Repulsion in <strong>der</strong> dynamischen<br />

Erklärung <strong>der</strong> Materie zu denken <strong>und</strong> somit da wie dort selbst<br />

transzendentalanalytisch nicht kategorial zu fassen. Kant behandelt nun<br />

<strong>die</strong> rationale Psychologie ausdrücklich in ihrem Verhältnis zur<br />

Vernunftidee eines Dinges. Dazu ist in Erinnerung zu rufen, daß <strong>der</strong><br />

Gr<strong>und</strong>satz <strong>der</strong> rationalen Psychologie <strong>der</strong> Satz »Ich denke« ist; <strong>und</strong> zwar<br />

in einem genauen doppelten Sinn von Denken als normierende Reflexion<br />

<strong>und</strong> als Anwendung genormter Definition: »Daß aber das Wesen, welches<br />

in uns denkt, durch reine Kategorien <strong>und</strong> zwar <strong>die</strong>jenige, welche <strong>die</strong><br />

absolute Einheit unter jedem Titel <strong>der</strong>selben ausdrücken, sich selbst zu<br />

erkennen vermeine, rührt daher. Die Apperzeption ist selbst <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Möglichkeit <strong>der</strong> Kategorien, welche ihrer Seits nichts an<strong>der</strong>es<br />

vorgestellen, als <strong>die</strong> Synthesis des Mannigfaltigen <strong>der</strong> Anschauung, so fern<br />

dasselbe in <strong>der</strong> Apperzeption Einheit hat. Daher ist das Selbstbewußtsein<br />

überhaupt <strong>die</strong> Vorstellung desjenigen, was <strong>die</strong> Bedingung aller Einheit,<br />

<strong>und</strong> doch selbst unbedingt ist. Man kann daher von dem denkenden Ich<br />

(Seele) das sich als Substanz, einfach, numerisch identisch in aller Zeit, <strong>und</strong><br />

das Correlatum alles Daseins, aus welchem alles an<strong>der</strong>e Dasein<br />

geschlossen werden muß, denkt, sagen: daß es nicht sowohl sich selbst<br />

durch <strong>die</strong> Kategorien, son<strong>der</strong>n <strong>die</strong> Kategorien, <strong>und</strong> durch sie alle<br />

Gegenstände, in <strong>der</strong> absoluten Einheit <strong>der</strong> Apperzeption, mithin durch<br />

sich selbst erkennt.« 138 Die Apperzeption kann aber nicht <strong>der</strong> ganze Gr<strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Möglichkeit <strong>der</strong> Kategorien sein. Das verstünde sich nur dann, legte<br />

man das Gewicht nur auf <strong>die</strong> logische Form <strong>der</strong> Begrifflichkeit im<br />

Bewußtsein. Doch gründet sich <strong>die</strong> ursprüngliche Einheit <strong>der</strong><br />

Apperzeption selbst nicht nur auf <strong>die</strong> sprachliche Verfaßtheit <strong>der</strong><br />

intelligiblen Spontaneität, <strong>die</strong>, als Zeichenhaftigkeit des Bewußtseins <strong>und</strong><br />

sprachliche Verfaßtheit insofern auch genetisch 139 <strong>und</strong> selbst empirisch, <strong>der</strong><br />

synthesis intellectualis zugr<strong>und</strong>eliegt. So liegt <strong>die</strong> »ursprünglich<br />

synthetische Einheit <strong>der</strong> Apperzeption« auch schon in <strong>der</strong> Einheit <strong>der</strong><br />

»Einen Anschauung« (§ 17) <strong>und</strong> ist auch nach <strong>der</strong> Darstellung Kants in<br />

§ 16 zunächst unabhängig von <strong>der</strong> ursprünglich-synthetischen Einheit <strong>der</strong><br />

138 K.r.V., A 401<br />

139 Das ist natürlich näher <strong>die</strong> ontogenetische Dimension betreffend <strong>und</strong> nicht selbst<br />

eine historische o<strong>der</strong> evolutionstheoretische Vorstellung <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Arten.

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