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analytik und die dialektik der substanz

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-— 157 —<br />

ihr lehrt, <strong>die</strong> Beharrlichkeit <strong>und</strong>, mit <strong>der</strong> einfachen Natur zusammen, <strong>die</strong><br />

Unzerstörlichkeit <strong>der</strong>selben ableiten können. Davon sagt uns aber <strong>der</strong><br />

Begriff des Ich, in dem psychologischen Gr<strong>und</strong>satze (ich denke), nicht ein<br />

Wort.« 134<br />

Die reine Verstandesbegriff <strong>der</strong> Substanzkategorie ist hier im Paralogismus<br />

in A also gleich <strong>die</strong> Idee vom Ding an sich, das keinerlei Prädikat von<br />

einem an<strong>der</strong>en sein kann. 135 Das enthält zweierlei: Erstens, daß <strong>die</strong> Idee des<br />

Dinges an sich im reinen Verstandesbegriff nur <strong>der</strong> reine Schein des dem<br />

Satzsubjekt Zugr<strong>und</strong>eliegenden ist. Denn das Ding an sich kann als das<br />

transzendentale Objekt=X ausdrückend nicht selbst im reinen<br />

Verstandesbegriff direkt inten<strong>die</strong>rt sein, <strong>und</strong> kann als mittels aller<br />

möglichen Prädikate durchbestimmbares Ding an sich auch nicht in <strong>der</strong><br />

Kategorie ausgedrückt werden, obgleich <strong>die</strong> Kategorien insgesamt ein<br />

transzendentales Objekt a priori inten<strong>die</strong>ren. Zweitens wird damit<br />

ausgedrückt, daß <strong>die</strong> Idee vom Ding an sich zwar auch als Einfaches nicht<br />

<strong>die</strong> Vorstellung von etwas Existierenden, jedoch entwe<strong>der</strong> auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Einfachheit o<strong>der</strong> auf Gr<strong>und</strong> des Arguments des ontologischen<br />

Gottesbeweises (Totalität) analytisch unbedingt Existenz (o<strong>der</strong> einen<br />

Verweis auf notwendige Existenz) beinhalten soll. Die Beharrlichkeit aber<br />

kann nach <strong>der</strong> gegebenen Definition keine Eigenschaft eines Einfachen<br />

sein; es ist also auch keine Eigenschaft des vorkategorialen Dinges. 136 —<br />

Das ontologische Argument <strong>der</strong> Einfachheit als Merkmal unzerstörbarer<br />

Substanz wird in den M.A.d.N. ersetzt durch <strong>die</strong> insgesamt<br />

gleichbleibende Summe <strong>der</strong> dynamischen Wi<strong>der</strong>standskraft (Repulsion)<br />

<strong>der</strong> Materie 137 als Substrat des Beweglichen; das kategoriale Schema a<br />

priori <strong>der</strong> Einbildungskraft ihrer Erscheinung nach aber heißt<br />

Beharrlichkeit. Die Substanz <strong>der</strong> Seele jedoch wird we<strong>der</strong> als<br />

»transzendentale Materie« noch nach dem logischen Prinzip <strong>der</strong><br />

durchgängigen Bestimmung eines Dinges (<strong>der</strong> Kategorie <strong>der</strong> Allheit<br />

134 K.r.V., A 401<br />

135 Man wird in weiterer Folge <strong>die</strong>ser Arbeit sehen, daß Kant nicht überall <strong>und</strong><br />

gleichmäßig zwischen reinem Verstandesbegriff <strong>und</strong> reiner Kategorie unterscheidet:<br />

was Kant hier als reinen Verstandesbegriff bezeichnet, ist aber auch nicht <strong>die</strong> reine<br />

Kategorie. Vgl. hiezu hier den dritten Abschnitt,, 4. Kap..<br />

136 Beharrlichkeit ist auch keine Eigenschaft eines durchbestimmten Dinges, was <strong>der</strong><br />

Allheit, also einem kategorialen Quantum, entspricht.<br />

137 Davon ist zu unterscheiden <strong>die</strong> „transzendentale Materie“ im „prototypon<br />

transcendentale“, <strong>die</strong> vom Prinzip <strong>der</strong> durchgängigen Bestimmung eines Dinges erst<br />

mittels einer logischen Regel aus <strong>der</strong> Menge aller möglichen Prädikate überhaupt<br />

zum Ding bestimmt wird. In <strong>der</strong> Kategorie <strong>der</strong> Beharrlichkeit ist hingegen <strong>die</strong> Regel<br />

<strong>der</strong> Zeitreihe nicht logisch ausdrückbar.

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