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analytik und die dialektik der substanz

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möglichen Bedeutungen, <strong>die</strong> in den Wi<strong>der</strong>legungen <strong>der</strong> Paralogismen von<br />

A <strong>und</strong> B versammelt werden, worauf das Ich als Name auch gemeinsam<br />

bezogen werden kann, sollen zusammen <strong>die</strong> Form <strong>der</strong> Einheit des<br />

Subjektes als sich selbst Setzendes (Kant: als selbst Hervorgebrachtes 131<br />

<strong>und</strong> seine Identität selbst Hervorbringendes) bestimmen können. Das<br />

drückt nur <strong>die</strong> transzendentale Freiheit aus; <strong>die</strong> empirische Freiheit <strong>der</strong><br />

Person selbst aber drückt sich erst in <strong>der</strong> Wahlmöglichkeit positiv aus <strong>und</strong><br />

ist ursprünglich we<strong>der</strong> phänomenologisch noch transzendentalanalytisch<br />

zu fassen. Die Freiheit, <strong>die</strong> je<strong>der</strong> Unterscheidungshandlung vorausgesetzt<br />

ist, kann erst dann als Ziele setzend tätig sein, wenn gewählt werden kann.<br />

Die Freiheit wird im Akt <strong>der</strong> überlegten Wahl erfahrbar als Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Personalität. Die Untersuchung des Gr<strong>und</strong>es, dem entwickelten Begriff <strong>der</strong><br />

Subjektivität Kriterien (Normen) relevanter Einheitlichkeit geben zu<br />

können, führt also auf zwei Alternativen: Die erste Alternative ist <strong>der</strong><br />

Ansatz auf <strong>die</strong> Berechtigung des Anspruches auf subjektive Gültigkeit <strong>und</strong><br />

ist leicht zu umreißen. Der Anspruch ergibt sich negativ aus dem Begriff<br />

<strong>der</strong> Freiheit vom pathologischen Zwang <strong>und</strong> leiblicher Gewalt <strong>und</strong> ist<br />

äquipollent mit <strong>der</strong> Feststellung im dritten Paralogismus in A. Daß das<br />

Gefühl <strong>der</strong> Erhabenheit <strong>und</strong> <strong>der</strong> Achtung im ästhetischen Urteil nicht als<br />

pathologischer Zwang verstanden wird, hat wohl allein<br />

f<strong>und</strong>amentalontologisch verstehbare Gründe. 132 Das soll hier nun zunächst<br />

nur soviel heißen, daß Gründe <strong>der</strong> Einheit des Subjekts in den Grenzen <strong>der</strong><br />

Ich-Fähigkeit eines qua Urteilskraft einfachen Bewußtseins auch dann<br />

behauptet werden, wenn das Urteilen nicht eine dogmatische<br />

Verstandeshandlung (Doktrin <strong>der</strong> bestimmenden Urteilskraft) ist.<br />

Nachdem sich <strong>die</strong> Überlegungen nach dem Vorbild des ästhetischen <strong>und</strong><br />

des teleologischen Urteils allein hinsichtlich einer relevanten Einheit des<br />

Subjekts <strong>der</strong> individuellen Person für <strong>die</strong> theoretische Erörterung <strong>der</strong><br />

transzendentalen Dialektik als unzureichend herausgestellt haben, muß<br />

im Subjekte <strong>die</strong>ser Gedanken zu halten. Man könnte ihn <strong>die</strong> Subreption des<br />

hypostasierten Bewußtseins (apperceptionis substantiatae) nennen.«<br />

131 »Lust ist ein Zustand des Gemüts, in welchem eine Vorstellung mit sich selbst<br />

zusammenstimmt, als Gr<strong>und</strong>, entwe<strong>der</strong> <strong>die</strong>sen bloß selbst zu erhalten (denn <strong>der</strong><br />

Zustand einan<strong>der</strong> wechselseitig beför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Gemütskräfte in einer Vorstellung<br />

erhält sich selbst), o<strong>der</strong> ihr Objekt hervorzubringen. Ist das erstere, so ist das Urteil<br />

über <strong>die</strong> gegebene Vorstellung ein ästhetisches Reflexionsurteil. Ist aber das letztere,<br />

so ist es ein ästhetisch-pathologisches, o<strong>der</strong> ästhetisch-praktisches Urteil.« (K.d.U.,<br />

Akad.-Ausg., S. 45). Vgl. dazu bes. K.r.V., B 113f.<br />

132 Vgl. <strong>die</strong> Ekstasen Heideggers in Sein <strong>und</strong> Zeit, p. 350, in Bezug auf <strong>die</strong> Umkehr des<br />

in <strong>der</strong> selbstverschuldeten Irrnis Stehenden in den »Philosophischen Brocken«<br />

Kierkegaards.

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