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analytik und die dialektik der substanz

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Vorstellungen zu denken möglich, während <strong>die</strong> Identität <strong>der</strong> Substanz wie<br />

<strong>der</strong> Person doch erst im Nachhinein zu haben ist. — Vom intelligiblen<br />

Subjekt <strong>der</strong> Psychologie <strong>der</strong> Kritik <strong>der</strong> praktischen Vernunft <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Notwendigkeit, daß ein reiner Wille sich nicht nur vom Gesetz <strong>der</strong><br />

praktischen Vernunft vollständig hat bestimmen lassen, son<strong>der</strong>n sich<br />

selbst noch <strong>die</strong>ses Gesetz hat geben müssen (Sittengesetz) sehe ich hier ab.<br />

Der weitere Verlauf <strong>der</strong> Untersuchung zeigt zwar letztlich in <strong>die</strong><br />

angedeutete Richtung, ist selbst aber an Ort <strong>und</strong> Stelle nach wie vor eine<br />

transzendentalanalytische Untersuchung: Zwar wird nicht mehr <strong>der</strong><br />

Verstandesgebrauch in <strong>der</strong> Erfahrung untersucht, jedoch <strong>die</strong><br />

transzendentalen Ideen <strong>der</strong> reinen <strong>und</strong> unvermeidbaren obersten<br />

Vernunftbegriffe. Es handelt sich also in den Wi<strong>der</strong>legungen <strong>und</strong><br />

Auflösungen um eine transzendentale Analytik <strong>der</strong> transzendentalen<br />

Dialektik <strong>der</strong> obersten Ideen <strong>der</strong> reinen Vernunft. Um sich <strong>die</strong>ser<br />

Beson<strong>der</strong>heit <strong>der</strong> reinen Vernunft, <strong>die</strong> auch als Einklammerung <strong>der</strong><br />

praktischen Vernunft vorgestellt werden kann, zu vergewissern, sagt man<br />

zuweilen auch theoretische Vernunft.<br />

Will man <strong>die</strong>se transzendentalphänomenologische Operation durchführen,<br />

darf man aber nicht übersehen, daß dabei nicht einfach <strong>die</strong> praktische<br />

Vernunft <strong>der</strong> Folgeuntersuchungen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Maximenuntersuchung <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> kritischen Abwägung <strong>der</strong>en Methoden vorausgesetzt werden kann.<br />

Vielmehr muß eine pragmatische Vorform, etwa im Sinn <strong>der</strong> praktischen<br />

Klugheit (Phronesis) suppliert werden, soll <strong>die</strong> Einklammerung <strong>der</strong><br />

theoretischen Vernunft transzendentalphänomenologisch als rein<br />

ursprüngliche Handlung aufgefaßt werden. Im Sinne <strong>der</strong> praktischen<br />

Vernunft bei Kant <strong>und</strong> bei Fichte wäre aus <strong>die</strong>ser vorhistorischen<br />

»Naturform« <strong>die</strong> Strategie <strong>der</strong> Herstellung (für manche als<br />

Wie<strong>der</strong>herstellung) <strong>der</strong> kollektiven Einsicht in das Sittengesetz zu<br />

entwickeln; indviduell setzt Kant <strong>die</strong> psychologische Notwendigkeit <strong>der</strong><br />

Achtung vor <strong>der</strong> reinen Idee des Sittengesetzes als synthetischen Satz a<br />

priori <strong>der</strong> reinen praktischen Vernunft auch ohne <strong>die</strong>ses vollends als<br />

solchen vorstellen zu müssen. Dies sei je<strong>der</strong>mann anzusinnen. — Hier aber<br />

bleibt <strong>die</strong> Aufmerksamkeit auf das Verhältnis <strong>der</strong> Erkenntnisvermögen<br />

untereinan<strong>der</strong> gerichtet, was zur Folge hat, daß an Stelle von einer<br />

Willensphilosophie von <strong>der</strong> Spontaneität <strong>und</strong> Rezeptivität des intelligiblen<br />

Subjekts ausgegangen wird.<br />

Es bleibt damit so o<strong>der</strong> so <strong>die</strong> Regression auf den Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Einheitlichkeit des Subjektes als Vernunftbegriff trotz <strong>der</strong> Einheit, <strong>die</strong> den

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