analytik und die dialektik der substanz

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vorliegen, und da reine Anschauung nur aus der Konstruktion aus
Begriffen möglich ist, ist in der Geometrie vom Begriff einer geometrischen
Figur auszugehen und nicht von einer in reiner Anschauung gegeben
Figur. Die reine Anschauung für sich genommen ist gegenüber der
formalen Anschauung also nichts als die Sphäre der Möglichkeit, aus
Begriffen zu konstruieren. Insofern kann der seltsame Stelle in der
transzendentalen Ästhetik, wo Kant die Figuren im Raum als durch
Einschränkung desselben vorstellt, doch noch eine Bedeutung
unterschoben werden: Eine bestimmte geometrische Figur ist als
Einschränkung der Sphäre des zu konstruieren Möglichen zu betrachten. 119
Doch erweist sich gerade in dieser Überlegung zugleich die
Selbstständigkeit des Raumes und der Anschauung, da eben die
geometrische Figur nicht die Einschränkung des Raumes ist, sondern eine
Konstruktion in der Anschauung oder im Raum aus Elementen, die freilich
erst durch die Einschränkungen des Raumes auf Dimensionen desselben
möglich geworden sind. Der Möglichkeit der Konstruktion einer
bestimmten Figur aus einem bestimmten Begriff, die aus der
Einschränkung des Konstruktionsbegriffes überhaupt entspringen soll,
steht also die Einschränkung des Raumes nach Dimensionen gegenüber,
was von Kant für die reine Anschauung über die Anschauung überhaupt
und der darin enthaltenen formalen Anschauung nicht vermittelt wird,
sondern doch allererst vom realen Raum vorausgesetzt wird. Folgerichtig
ist dann im Rahmen der hier vorgenommenen Verschärfung der
Argumentation die reine Anschauung als bloßes Produkt der
Einbildungskraft vom »realen« Raum darin zu unterscheiden, daß auch
die weitere Einschränkung der Dimensionsbestimmung für die reine
Anschauung immer schon vom Konstruktionsbegriff mitgebracht wird.
Die Idealität des Raumes in der bloßen Definition des Zugleichseins der
Raumteile kann durch die Kategorie der Gemeinschaft der Substanzen und
deren objektive Realität als objektiv gültig erwiesen werden, gleiches
scheint für die reine Anschauung selbst aber nunmehr nicht möglich zu
sein. Das Zugleichsein der Teile einer sukzessive gezogenen Linie im
Übergang von der Zeitlosigkeit eines Begriffes (allerdings schon mit der
Zeitordnung, die in der Konstruktionsanweisung liegt) zur Zeitlosigkeit
der geometrischen Figur (respektive der Selbstständigkeit des Produktes
der Einbildung gegenüber der Verstandeshandlung) wird mit der
119 vgl. auch B 606/A 578