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analytik und die dialektik der substanz

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-— 137 —<br />

dem Vergleich <strong>der</strong> Reihenfolge <strong>der</strong> Erscheinungen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Reihenfolge<br />

<strong>der</strong> Vorstellungen (transzendentale Apprehension) eines empirischen<br />

Substratum erst den Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Dauer ausmacht. 103 Im ersten Fall ist es das<br />

Bewußtsein, das <strong>die</strong> Dauer <strong>der</strong> Zeit ausmacht, im zweiten Fall <strong>die</strong><br />

Substanz <strong>der</strong> Erscheinung. Die Substanz <strong>der</strong> Erscheinung scheint<br />

allerdings indifferent gegenüber <strong>der</strong> Frage zu sein, ob sie sich auf <strong>die</strong><br />

Physiologie des inneren Sinnes o<strong>der</strong> auf <strong>die</strong> Physik <strong>der</strong> wirklichen<br />

Gegenstände (Materie) bezieht.<br />

Deshalb drückt erst <strong>die</strong> Kausalitätskategorie <strong>die</strong> ausgezeichnete<br />

Bedingung aus, daß von objektiver Realität, <strong>die</strong> schon für <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>sätze<br />

<strong>der</strong> Geometrie allererst <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>lage objektiver Gültigkeit ist, <strong>die</strong> Rede<br />

sein kann. 104 Diese Bedingung ist aber we<strong>der</strong> im Jetzt noch im<br />

perennierenden Augenblick auszumachen: Im Jetzt nicht, weil gar nicht<br />

enthalten son<strong>der</strong>n letztlich mit vorausgesetzt; im perennierenden<br />

Augenblick nicht, weil, obgleich enthalten, nicht heraushebbar. Das Gefühl<br />

<strong>der</strong> Allgegenwart ist demnach das Produkt einer ästhetischen Idee <strong>und</strong><br />

nicht selbst objektive Erkenntnis.<br />

8) Ideales <strong>und</strong> reales Zugleichsein<br />

In <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Anmerkung am Ende <strong>der</strong> Systematischen Vorstellung<br />

aller synthetischer Gr<strong>und</strong>sätze spricht Kant vom Zugleichseinals einem<br />

»bloß idealen Verhältnis«, von dem man ohne den »insgeheim<br />

angenommenen Gr<strong>und</strong>satzes <strong>der</strong> Gemeinschaft aller Substanzen« nicht auf<br />

ein reales Zugleichsein schließen könne, obwohl schon anfangs das<br />

Zugleichsein nur im Gr<strong>und</strong>satz <strong>der</strong> Gemeinschaft aller Substanzen<br />

bestimmt werden können sollte. 105<br />

Daraus, daß Kant das Zugleichsein nicht nur als Folge des Commerciums<br />

auffaßt, ist ohne weiters zu verstehen, daß das Zugleichsein <strong>der</strong> Begriff<br />

Zugleichsein nur als Bestimmung <strong>der</strong>selben vorgestellt werden können.«<br />

(B 225/A 182)<br />

103 B 236/A 191, vgl. Anmk. 63<br />

104 Zum Schluß des Gr<strong>und</strong>satzes <strong>der</strong> Beharrlichkeit <strong>der</strong> Substanz verweist Kant selbst<br />

auf <strong>die</strong> zentrale Bedeutung <strong>der</strong> Kausalitätskategorie: »Was aber das empirische<br />

Kriterium <strong>die</strong>ser notwendigen Beharrlichkeit <strong>und</strong> mit ihr <strong>der</strong> Substantialität <strong>der</strong><br />

Erscheinungen sei, davon wird uns <strong>die</strong> Folge Gelegenheit geben das Nötige<br />

anzumerken.« (B 232/A 189)<br />

105 B 265/A 218

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