21.07.2013 Aufrufe

analytik und die dialektik der substanz

analytik und die dialektik der substanz

analytik und die dialektik der substanz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

-— 134 —<br />

vielmehr, daß auch dann, wenn noch keine Ursachen für einen Wechsel in<br />

den Erscheinungen gef<strong>und</strong>en werden konnte, weitere Nachforschung<br />

niemals zu <strong>der</strong> Überzeugung kommen könnte, <strong>die</strong>ser Wechsel hätte ohne<br />

Ursache stattgef<strong>und</strong>en. Es soll also gegenüber <strong>der</strong> Anschauung nicht nur<br />

abstrakt <strong>die</strong> Wirkung aus <strong>der</strong> Ursache behauptet werden können, son<strong>der</strong>n<br />

<strong>die</strong> Kausalkategorie soll <strong>die</strong> Ursache mit ihrer Wirkung empirisch in <strong>der</strong><br />

Anschauung auffinden lassen, was erst <strong>die</strong> Verknüpfung einer bestimmten<br />

Ursache mit einer bestimmten Wirkung in <strong>der</strong> Zeit erlaubt. Das aber ist <strong>die</strong><br />

Bedingung <strong>der</strong> Demonstrierbarkeit des reinen Verstandesbegriffes in <strong>der</strong><br />

anschauenden Erfahrung. Diese Demonstrierbarkeit beruht hier aber<br />

ausschließlich auf <strong>die</strong> Kontinuität <strong>der</strong> äußeren Sinnlichkeit im inneren<br />

Sinn, was Erweiterungsmöglichkeiten in Hinblick auf den<br />

wissenschaftstheoretischen Status mo<strong>der</strong>ner mathematischer<br />

naturwissenschaftlicher Theorien erwarten läßt.<br />

7) Conclusio<br />

Ich habe es für am geeignetsten gef<strong>und</strong>en, Realität zunächst als Ergebnis<br />

bloßer Anerkenntnis eines So-seins (also zuerst nicht als normative Frage)<br />

anzusehen, während ich den deutschen Ausdruck »Wirklichkeit« für <strong>die</strong><br />

Bedeutung »objektiver« Realität reserviert habe, weil damit <strong>die</strong> Kausalität<br />

als feststellbar gedacht wird, welche eben <strong>die</strong> Selbstständigkeit des Realen<br />

gegenüber <strong>der</strong> bloßen subjektiv bleibenden Evidenz des Realen<br />

auszudrücken vermag. Dazu ist durchaus nochmals <strong>die</strong> Schwierigkeit zu<br />

bedenken, daß wir heute (an<strong>der</strong>s als Kant es gedacht hat) auch<br />

naturwissenschaftliche Theorien als solche akzeptieren, <strong>die</strong> keineswegs<br />

alle kausalen Wechselwirkungen theoretisch darzustellen imstande sind.<br />

— Das transzendentale Prinzip <strong>der</strong> Kausalität, welche in den<br />

Erscheinungen noch dasjenige zu identifizieren hat, was Ursache <strong>und</strong> was<br />

Wirkung ist (Schematismusproblem <strong>der</strong> K. r. V.), ist also in formaler <strong>und</strong><br />

methodischer Hinsicht nicht <strong>die</strong> allein entscheidende Voraussetzung (<strong>der</strong><br />

zureichende Gr<strong>und</strong>) zur naturwissenschaftlichen Theoriebildung, son<strong>der</strong>n<br />

wird abermals (wie schon zuvor <strong>der</strong> Satz vom zureichenden Gr<strong>und</strong> in <strong>der</strong><br />

bloß rationalen Metaphysik) von mir nur als Ideal eines allgemeinen<br />

Prinzips gebraucht, daß <strong>der</strong> Idee <strong>der</strong> Mathesis gegenüberzustellen ist.<br />

Als logisches Prinzip scheint <strong>der</strong> Satz vom Wi<strong>der</strong>spruch nach obigen<br />

Erörterungen keine Zeitbedingung zu benötigen, doch wird <strong>der</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!