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analytik und die dialektik der substanz

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genannt werden kann (B), wenn bereits <strong>die</strong> Wirkung existiert, drückt also<br />

<strong>die</strong> Zeitordnung <strong>der</strong> Kategorie logisch aus. Es scheint, als könne es eine<br />

reine Kategorie (d. i. ohne Zeitbedingung) <strong>der</strong> Kausalität gar nicht geben.<br />

Hingegen sollte mit <strong>der</strong> Definition des Wechsels zur Sukzession <strong>die</strong><br />

verlaufende empirische Zeit erst logisch bestimmbar gemacht werden. 93<br />

Die Zeitreihenfolge hat ihre Regel, <strong>der</strong> aber, wie gezeigt, nicht analytisch<br />

<strong>die</strong> Zeitordnung <strong>der</strong> Kausalitätskategorie präzi<strong>die</strong>rt werden kann. Das<br />

synthetische Urteil a priori als synthetischer Gr<strong>und</strong>satz <strong>der</strong> Kategorie muß<br />

nun <strong>die</strong> Zeitreihenfolge mit <strong>der</strong> Zeitordnung notwendig verknüpfen<br />

können. Der einzige Gr<strong>und</strong>, <strong>der</strong> nicht neuerlich erst in <strong>der</strong> Bedingung <strong>der</strong><br />

Erfahrung als metaphysischer Anfangsgr<strong>und</strong> gesucht werden muß, ist, daß<br />

ohne <strong>der</strong> Kausalitätskategorie, also daß <strong>die</strong> Ursache für <strong>die</strong> Dependenz<br />

Kausalität hat, nicht aber <strong>die</strong> Dependenz für <strong>die</strong> Ursache, gar kein Objekt<br />

<strong>der</strong> Erfahrung gedacht werden könnte. Somit wird auch schon eine<br />

eindeutig orientierbare Zeitordnung ausgedrückt, wenn auch allein damit<br />

noch keine konkrete Regel einer Zeitreihenfolge über <strong>die</strong> logische Regel<br />

<strong>der</strong> sukzessiven Verän<strong>der</strong>ung hinaus gegeben ist.<br />

Um aus den gegebenen Erscheinungen auf Gegenstände <strong>der</strong> Erfahrung zu<br />

schließen, ist nicht allein <strong>die</strong> Substanzkategorie, son<strong>der</strong>n auch <strong>die</strong><br />

Kausalitätskategorie vorausgesetzt. Und zwar nicht deshalb, weil <strong>der</strong><br />

gegebene Gegenstand <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong> unserer sinnlichen Empfindungen ist,<br />

son<strong>der</strong>n weil ohne Gesetzmäßigkeit <strong>der</strong> Verknüpfung <strong>der</strong> Erscheinungen<br />

über <strong>die</strong> bloße Zeitreihenfolge hinaus gar keine Erfahrung möglich ist, <strong>die</strong><br />

schlechterdings eine Erkenntnis genannt werden könnte, <strong>und</strong> auf an<strong>der</strong>e<br />

Situationen heuristisch gezielt übertragbar wäre. 94 Die Formulierung von<br />

Gesetzmäßigkeiten bedarf bloß <strong>der</strong> Regelmäßigkeit in den Erscheinungen,<br />

aber <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Regelmäßigkeit in den Erscheinungen kann nur kausal<br />

gedacht werden. Nicht wird behauptet, daß <strong>der</strong> Erfahrung dann keine<br />

Regeln a priori gegeben wären <strong>und</strong> immer a posteriori verfahren werden<br />

müßte (immerhin bliebe <strong>die</strong> Regel <strong>der</strong> Sukzessivität aller Erscheinungen<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong>en Apprehension in Geltung), son<strong>der</strong>n daß schlechterdings <strong>die</strong><br />

bloß raphsodisch zusammenfassende Erfahrung als gr<strong>und</strong>los eigentlich<br />

keine Erkenntnis genannt werden könnte. Es sollte aber <strong>die</strong> Gewißheit,<br />

Erfahrungen bereits gemacht zu haben, auch wenn <strong>die</strong>se selbst nicht in ein<br />

vollständiges wissenschaftliches System nach Prinzipien gebracht worden<br />

93 K.r.V., §24, B 155<br />

94 Also eine gegenüber <strong>der</strong> Intersubjektivität <strong>der</strong> Allgemeingültigkeit selbständige<br />

Feststellung.

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