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analytik und die dialektik der substanz

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-— 128 —<br />

Fall mehr o<strong>der</strong> weniger notwendig sei als in an<strong>der</strong>en, son<strong>der</strong>n es wird<br />

nach dem <strong>die</strong> Notwendigkeit bewirkenden Gr<strong>und</strong> gefragt, nämlich woher<br />

<strong>die</strong> Sache notwendig sei.« 86<br />

Die Unbedingtheit <strong>der</strong> Zeitordnung des reinen Verstandesbegriffes <strong>der</strong><br />

Kausalitätskategorie ist völlig unabhängig von <strong>der</strong> Unbedingtheit <strong>der</strong><br />

sukzessiven Zeitreihe, den Wechsel als Anheben <strong>und</strong> Vergehen einer<br />

Eigenschaft in einem kontradiktorischen Gegensatz auszudrücken. Die<br />

selbst wie<strong>der</strong> nur formale Gleichheit bei<strong>der</strong> gegenüber dem logischen<br />

Gegensatz erhöht nicht <strong>der</strong>en Notwendigkeit, son<strong>der</strong>n vertieft im<br />

Gegensatz bloß das Verständnis, woher <strong>die</strong> Sache notwendig ist. Nämlich<br />

einerseits aus <strong>der</strong> Eigenschaft mancher Begriffe, eine Zeitbedingung bei<br />

sich zu führen, wie <strong>der</strong> Begriff <strong>der</strong> Dauer, <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Ursache. An<strong>der</strong>erseits erweist sich <strong>die</strong> Notwendigkeit, im Gang <strong>der</strong><br />

transzendentalen Untersuchung <strong>der</strong> verlaufenden Zeit anhand des<br />

Begriffes <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung mehrere Definitionen geben zu müssen, sodaß<br />

zwar <strong>die</strong> Definition <strong>der</strong> Sukzessivität als kontradiktorischer Gegensatz von<br />

non-B <strong>und</strong> B unbedingt gilt, aber nicht, daß es dabei um <strong>die</strong> Festlegung auf<br />

eine einzige empirische Interpretation <strong>der</strong> verlaufenden Zeit handelt:<br />

— <strong>die</strong> Verän<strong>der</strong>ung nur als Sukzessivität <strong>der</strong> sinnlichen Erscheinungen<br />

— <strong>die</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Größe als Extension o<strong>der</strong> als Intensität<br />

— <strong>die</strong> Verän<strong>der</strong>ung des Ortes <strong>und</strong> <strong>der</strong> Lage als Bewegung<br />

Festzuhalten ist, daß damit nicht notwendigerweise alle möglichen<br />

Bedeutungen von empirischer Zufälligkeit erfaßt sind. 87 Aber von den<br />

gemeinsam notwendigen Definitionen <strong>der</strong> verlaufenden Zeit sind alle zur<br />

logischen Darstellung des Wechsel geeignet, <strong>und</strong> besitzen <strong>die</strong> gleiche<br />

formale Eigenschaft <strong>der</strong> kontradiktorischen Entgegensetzung von non-B<br />

<strong>und</strong> B wie <strong>der</strong> reine Verstandesbegriff. Der bloß formalen Eigenschaft des<br />

kontradiktorischen Gegensatzes von non-B <strong>und</strong> B in den Definitionen <strong>der</strong><br />

Verän<strong>der</strong>ung soll <strong>die</strong> Art <strong>der</strong> Entgegensetzung vermittels <strong>der</strong> Zeitordnung<br />

im reinen Verstandesbegriff in <strong>der</strong> Kausalkategorie jeweils bestimmt<br />

86 Nova dilucidatio, hrsg.v. Weischedel, Bd.I, p. 451 (Hervorhebung vom Autor)<br />

87 »Erstlich ist <strong>die</strong> Zufälligkeit des Zustandes nicht mit <strong>der</strong> Zufälligkeit <strong>der</strong> Sache zu<br />

vermengen. Die Sache bleibt.<br />

Zweitens <strong>die</strong> Zufälligkeit des Zustandes nicht mit <strong>der</strong> Zufälligkeit des Zustandes.<br />

Drittens ist <strong>die</strong> Verän<strong>der</strong>lichkeit ein Beweis einer sinnlichen Zufälligkeit des<br />

Zustandes.« (Refl. 4308, aus den frühen 70er Jahren). Vgl. hiezu Cramer 1985, Kap.<br />

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