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analytik und die dialektik der substanz

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Zeitreihe <strong>der</strong> Vorstellungen als Produkte reiner Einbildungskraft wie für<br />

<strong>die</strong> Reihe <strong>der</strong> Apprehensionen wie für <strong>die</strong> Zeitreihe <strong>der</strong> Erscheinungen, 78<br />

allein kann aus <strong>die</strong>ser Gesetzmäßigkeit eben noch nicht auf gleiche Weise<br />

auf Kausalität geschlossen werden, wie das Beharrliche aus <strong>der</strong><br />

Anwendung <strong>der</strong> Regeln <strong>der</strong> Gleichgültigkeit <strong>und</strong> <strong>der</strong> Signifikanz <strong>der</strong><br />

Reihenfolge <strong>der</strong> vorgenommenen Apprehension a posteriori <strong>und</strong> dennoch<br />

mit Notwendigkeit a priori entspringt. Ich setze hier <strong>die</strong> Auflösung einer<br />

Komplikation voraus, <strong>die</strong> Kant zwischen A <strong>und</strong> B nicht ausreichend<br />

thematisiert hat: nämlich, daß <strong>die</strong> Apprehension <strong>der</strong> Erscheinungen <strong>die</strong>se<br />

zu Vorstellungen macht, was nicht ohne produktive Einbildungskraft<br />

geschehen kann. Abgesehen, daß damit <strong>die</strong> Reflexion auf den subjektiven<br />

Standpunkt im Raume noch ausgespart bleibt, ist also <strong>die</strong> Frage, wie Kant<br />

etwa <strong>die</strong> Unterscheidung in »<strong>die</strong> subjektive Folge <strong>der</strong> Apprehension« von<br />

»<strong>der</strong> objektiven Folge <strong>der</strong> Erscheinungen« (B 238/A 193) verstanden haben<br />

will. Wie sollen Erscheinungen im Bewußtsein statthaben ohne<br />

Apprehension? Weshalb beschränkt Kant an <strong>die</strong>ser Stelle <strong>die</strong><br />

Apprehension auf <strong>die</strong> subjektive Folge? Kant findet in <strong>die</strong>ser Frage nur<br />

stellenweise zu einer akzeptabel interpretierbaren Formulierung; so in <strong>der</strong><br />

schon einmal herangezogenen Stelle: »Man siehet bald, daß, weil<br />

Übereinstimmung <strong>der</strong> Erkenntnis mit dem Objekt Wahrheit ist, hier nur<br />

nach den formalen Bedingungen <strong>der</strong> empirischen Wahrheit gefragt<br />

werden kann, <strong>und</strong> Erscheinung, im Gegenverhältnis mit den<br />

Vorstellungen <strong>der</strong> Apprehension, nur dadurch als das davon<br />

unterschiedene Objekt <strong>der</strong>selben könne vorgestellt werden, wenn sie unter<br />

einer Regel steht, welche sie von je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Apprehension<br />

unterscheidet.« 79<br />

Hier kann <strong>die</strong> Reihe <strong>der</strong> Erscheinung schon als eine Reihe von bereits vom<br />

Verstandesbegriff determinierten Apprehensionen vorgestellt werden. Ich<br />

gehe in <strong>die</strong>ser Frage davon aus, daß erstens unter <strong>der</strong> »subjektiven Folge<br />

<strong>der</strong> Apprehension« <strong>die</strong> Reproduktion <strong>der</strong> Erscheinungen zu verstehen ist,<br />

was eben <strong>die</strong> einzige Art ist, wie uns Erscheinungen gegeben werden<br />

78 K.r.V., B 240/A 195: »Wenn wir also erfahren, daß etwas geschiehet, so setzen wir<br />

dabei je<strong>der</strong>zeit voraus, daß irgend etwas vorausgehe, woraus es nach einer Regel<br />

folgt. Denn ohne <strong>die</strong>ses würde ich nicht von dem Objekte sagen, daß es folge, weil<br />

<strong>die</strong> bloße Folge in meiner Apprehension, wenn sie nicht durch eine Regel in<br />

Beziehung auf ein vorhergehendes bestimmt ist, keine Folge im Objekte berechtiget.«<br />

Ich vermag demgegenüber freilich <strong>die</strong> Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Ausdrucksweise in<br />

B 244/A 199 im Sinne <strong>der</strong> Intellection <strong>der</strong> Kausalität Kants verstehen, vermag allein<br />

daraus aber kein weiteres Argument für <strong>der</strong>en Objektivität zu ersehen.<br />

79 K. r. V., B 236/A 192

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