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analytik und die dialektik der substanz

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Einteilungen Kants, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Verän<strong>der</strong>ung als Prädikabilie bezeichnen, ist<br />

<strong>die</strong> aus <strong>der</strong> Preisschrift <strong>die</strong> insgesamt befriedigen<strong>der</strong>e, allerdings wird da<br />

<strong>die</strong> Verän<strong>der</strong>ung allein unter dem hier erörterten Gesichtspunkt<br />

betrachtet, also als Wechsel von non-B zu B. Solange <strong>der</strong> Begriff <strong>der</strong><br />

Verän<strong>der</strong>ung nicht auf <strong>die</strong>se Definition eingeschränkt wird, gibt es gute<br />

Gründe, <strong>die</strong> Verän<strong>der</strong>ung als einen Begriff eines sensitivum zu betrachten,<br />

<strong>und</strong> ihn den reinen Verstandesbegriffen transzendentalästhetisch<br />

gegenüberzustellen.<br />

5) Die aussagenlogische Erörterung: Der zureichende Gr<strong>und</strong><br />

ist einmal logisch <strong>und</strong> einmal in <strong>der</strong> Bedingung <strong>der</strong><br />

Möglichkeit <strong>der</strong> Erfahrung f<strong>und</strong>iert<br />

a) Der zureichende Gr<strong>und</strong> liegt in <strong>der</strong> Beziehung des Prädikats zum<br />

Ding<br />

Beachte das Prädikat einer Substanz als Wirkung <strong>der</strong> Substanz in Kantens<br />

analytischer Metaphysik <strong>und</strong> <strong>die</strong> nicht-logische Interpretation des<br />

zureichenden Gr<strong>und</strong>es bei Leibniz als Gr<strong>und</strong>, ein Prädikat einem äußeren<br />

Gegenstand zuzusprechen. Vgl. aber das Schreiben von Leibniz an den<br />

Grafen von Hessen Rheinfels vom 14. Juli 1686: »Es ist immer nötig, daß es<br />

für den Nexus <strong>der</strong> Glie<strong>der</strong> eines Urteils eine Gr<strong>und</strong>lage gibt, <strong>die</strong> sich in<br />

den Begriffen <strong>der</strong> Glie<strong>der</strong> finden lassen muß (Benedikt: also zunächst nicht<br />

in <strong>der</strong> Symploke <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Wesen). Und das ist eben mein großes Prinzip,<br />

von dem ich meine, daß alle Philosophen es zugeben müssen, wovon auch<br />

das gewöhnliche Axiom, daß nichts ohne einen Gr<strong>und</strong> geschieht, <strong>der</strong><br />

immer zurückgeführt werden kann <strong>und</strong> wovon <strong>die</strong> Tatsache (...), warum<br />

nämlich <strong>die</strong> Sache viel eher so als an<strong>der</strong>s verlaufen ist, nur einer <strong>der</strong><br />

Folgesätze bleibt« (Gerhardt, II, p. 62). 57<br />

Sind A <strong>und</strong> B Prädikate eines bleibenden Dinges E, so können <strong>der</strong>en<br />

Merkmale allein aus <strong>die</strong>ser Bestimmung sowohl zugleich wie auch<br />

nacheinan<strong>der</strong> gelten. Es gibt keinen Gr<strong>und</strong>, <strong>die</strong>se als kontradiktorisch<br />

entgegengesetzt zu behaupten, gleich ob sie zugleich o<strong>der</strong> nacheinan<strong>der</strong><br />

gelten; sie sind bloß verschieden. Nun behandelt Kant in <strong>der</strong><br />

Untersuchung <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung als Sukzession zuerst nicht beliebig<br />

57 dazu: Michael Benedikt, Anthropodizee, Turia <strong>und</strong> Kant, Wien 1995, S. 50

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