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analytik und die dialektik der substanz

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monadologisch als bloßer Wechsel <strong>der</strong> Zustände eines Dinges —<br />

beinhaltet. Daß aber auch <strong>die</strong> Verknüpfung ohne <strong>der</strong> Bedingung <strong>der</strong><br />

Verän<strong>der</strong>lichkeit keine Zeitbedingung besitzt, geht aus einem Brief an<br />

Tieftrunk hervor: »Der Begriff des Zusammengesetzten überhaupt ist<br />

keine beson<strong>der</strong>e Kategorie, son<strong>der</strong>n in allen Kategorien (als synthetische<br />

Einheit <strong>der</strong> Apperzeption) enthalten. Das Zusammengesetzte nämlich<br />

kann, als ein solches, nicht angeschaut werden; son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Begriff o<strong>der</strong><br />

das Bewußtsein des Zusammengesetzens (einer Funktion <strong>die</strong> allen<br />

Kategorien als synthetische Einheit <strong>der</strong> Apperzeption zum Gr<strong>und</strong>e liegt)<br />

muß vorhergehen (...).« 54<br />

Hingegen bestimmt <strong>die</strong> Verän<strong>der</strong>ung auch als ein Begriff des sensitivums 55<br />

allein das Zusammensetzen keinesfalls selbst schon zur kategorialen<br />

Verknüpfung, son<strong>der</strong>n gibt (an<strong>der</strong>s als <strong>die</strong> Definition des Zufälligen)<br />

allererst <strong>die</strong> Bedingung <strong>der</strong> Kontinuität. Der eigentliche Fortschritt in <strong>der</strong><br />

Unterscheidung des Zufälligen vom Verän<strong>der</strong>lichen liegt nur unter <strong>die</strong>ser<br />

Voraussetzung <strong>der</strong> kontinuierlichen Zeit in <strong>der</strong> Unterscheidung <strong>der</strong> zur<br />

Darstellung des Ersetzens <strong>und</strong> des Verknüpfens erfor<strong>der</strong>lichen logischen<br />

Operationen, <strong>die</strong> für sich selbst eben nur logische Operationen ohne<br />

kategoriale Bedeutungskonstitution sind. Erst wird <strong>die</strong> Verän<strong>der</strong>ung vom<br />

logischen Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Formbestimmung <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung aus als<br />

Prädikabilie verstanden, ist es auch gelungen, <strong>der</strong> Kategorie zwischen<br />

bloßer Denkmöglichkeit <strong>und</strong> Realmöglichkeit anhand <strong>der</strong> Unterscheidung<br />

des Zufälligen vom Verän<strong>der</strong>lichen gegenüber den metaphysischen<br />

Anfangsgründen einen eigenen Gehalt nachzuweisen, 56 das beantwortet<br />

aber nicht <strong>die</strong> Frage nach <strong>der</strong> Natur <strong>der</strong> Entgegensetzung <strong>der</strong> sukzessiven<br />

Zustände eines Dinges überhaupt. Von den beiden unten gegebenen<br />

54 vom 11.12.1797, AA XII, p. 222. So denkt übrigens auch Bolzano in <strong>der</strong><br />

Elementarlehre.<br />

55 CRAMER 1985, p. 43 ff.; Refl. 4306: »Der Schluß von <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>lichkeit auf <strong>die</strong><br />

Zufälligkeit ist metabasis eis allo genos, denn ich schließe von einem sensitivum aufs<br />

intellectuale.« Refl. 5266: »Es gibt keinen Übergang von den principiis <strong>der</strong><br />

Erscheinung zu den Begriffen <strong>der</strong> Vernunft, also auch nicht von <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung<br />

auf <strong>die</strong> Zufälligkeit.« Vgl. auch K.r.V., A 41/B 58 das transzendental-ästhetische<br />

Argument.<br />

56 Die behauptete Kategorialität <strong>der</strong> Verknüpfung in <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung ist aber nur<br />

formal anhand <strong>der</strong> Reflexion des logischen Unterschiedes in den Modalkategorien<br />

von zufällig <strong>und</strong> möglich von <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>lichkeit des sensitivums unterscheidbar.<br />

K. r. V., §§ 9-10: Der Gegensatz Möglichkeit - Unmöglichkeit entspricht in den Tafeln<br />

<strong>der</strong> problematischen, <strong>der</strong> Gegensatz Notwendigkeit - Zufälligkeit <strong>der</strong> apodiktischen<br />

Modalität eines Urteils. Die gegebene logische Definition <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung scheint<br />

aber nur dem Gegensatz Dasein - Nichtsein (assertorische Urteilsmodalität) zu<br />

entsprechen; sie handelt vielmehr von verschiedenen Arten zu existieren.

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