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analytik und die dialektik der substanz

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-— 262 —<br />

Ursprung <strong>der</strong> Vernunft als solche auszumachen, wovon <strong>die</strong> theoretische<br />

Vernunft ihrerseits nur als abgeleitet zu erscheinen hätte. Heidegger<br />

verwechselt hier angesichts einer geköpften praktischen Vernunft<br />

Erkenntnisgr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Seinsgr<strong>und</strong> im Rahmen <strong>der</strong> Frage nach dem Gr<strong>und</strong><br />

von Erkenntnis.<br />

Der Seinsgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Erkenntnis liegt erstens nicht allein in <strong>der</strong> letztlich<br />

praktischen Orientiertheit des erwachenden Bewußtseins <strong>und</strong> <strong>der</strong>en<br />

narrativen Auslegung <strong>und</strong> Überhöhung, son<strong>der</strong>n m. E. immer schon in<br />

Prinzipien des reinen Bewußtseins, <strong>die</strong> historisch erst anlässlich zu<br />

entdecken waren <strong>und</strong> desweiteren auch für uns erst immer wie<strong>der</strong> neu zu<br />

entdecken sind, da in <strong>der</strong> Tat <strong>der</strong> Seinsgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Erkenntnis in einen<br />

materialen <strong>und</strong> in einen formalen Gr<strong>und</strong> zerfällt. Heidegger hat nun in<br />

einem entscheidenden Moment <strong>der</strong> Reflexion des Daseins nur den<br />

ureigensten materialen Gr<strong>und</strong> (eben schon <strong>die</strong> hermeneutische<br />

Gr<strong>und</strong>verfaßtheit in <strong>der</strong> Selbstauslegung des Daseins) bedacht, <strong>und</strong> <strong>die</strong>sen<br />

als alleinigen Gr<strong>und</strong> ausgegeben; aber er hat noch dazu nach dem Wegfall<br />

<strong>der</strong> formalen Aspekte <strong>der</strong> Wahrheitsfähigkeit im vollständigen<br />

Verstandesurteil <strong>die</strong> formalen Aspekte einer bloß auslegenden Rede<br />

übersehen, <strong>die</strong> auch für eine mythische Rede gelten. Die schmale Basis, <strong>die</strong><br />

mir erlaubt, folgende Überlegung zu exponieren ohne meine Gründe alle<br />

selbst nennen zu müssen, liegt in den Gründen, z. B. auch in den Träumen<br />

in einer ursprünglich semantisch zu verstehenden Weise einen Sinn<br />

vermuten zu müssen (communio primavea), <strong>der</strong> nicht etwa allein<br />

gehirnphysiologisch als selbst völlig äußerlicher Prozess <strong>der</strong> inneren<br />

biophysikalisch-energetischen Ökonomie des Gehirns darstellbar ist. —<br />

Die Gr<strong>und</strong>lage meiner These ist erstens <strong>die</strong> F<strong>und</strong>amentalität eines<br />

Sinnhorizontes für jede Bedeutung <strong>und</strong> zweitens <strong>die</strong> Annahme, daß <strong>die</strong><br />

letzte einfache Idee <strong>der</strong> systematischen Durchgestaltung des<br />

Zusammenhanges von Bedeutung <strong>und</strong> Sinnhorizont als Ideal nicht nur für<br />

<strong>die</strong> aufsteigende Linie von empereia , phronesis <strong>und</strong> theoria <strong>die</strong> Idee <strong>der</strong><br />

theoria ist. 266 Ich sehe also zunächst den Zusammenhang eines Traum-<br />

Themas, <strong>die</strong> Geschichten, <strong>die</strong> mit einem Bild o<strong>der</strong> einem offenen Text in<br />

Zusammenhang stehen (untereinan<strong>der</strong> aber nicht vollständig in<br />

Zusammenhang stehen), <strong>die</strong> Systematik einer Ideenlehre o<strong>der</strong><br />

266 altgriechisch empeireia: Objektkonstituierende Wahrnehmung mit<br />

Erfahrungskomponenten; phronesis: praktische Klugheit; erste<br />

Reflexionsgelegenheit <strong>der</strong> Erfahrung <strong>und</strong> insofern praktische Gelegenheit zur techne<br />

<strong>und</strong> zur theoria.

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