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analytik und die dialektik der substanz

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-— 261 —<br />

Denkens im Rahmen <strong>der</strong> um <strong>die</strong> Pragmatik erweiterten »natürlichen<br />

Einstellung« ausmacht. Heidegger inszeniert aber ein Doppelspiel:<br />

»Gegenüber <strong>der</strong> Auslegung ist <strong>die</strong> „Aussage“ ein Akt, <strong>der</strong> dadurch<br />

entsteht, daß von <strong>der</strong> Zweck-Mittel-Einbettung abgesehen wird, welche<br />

<strong>die</strong> Auslegung zum Thema hat. Der defiziente Modus <strong>der</strong> Aussage<br />

gegenüber <strong>der</strong> Auslegung liegt also in <strong>der</strong> Abgehobenheit <strong>der</strong> Aussage<br />

vom unmittelbaren situativen Kontext. Auf <strong>die</strong>se Weise entsteht <strong>die</strong><br />

Struktur <strong>der</strong> logischen Elementarsätze; das „apophantische Als“ ist im<br />

„hermeneutischen Als“ genetisch-methodisch f<strong>und</strong>iert.« (S. 114)<br />

Derart wird <strong>der</strong> Aussage, <strong>die</strong> doch Ergebnis eines Urteils, <strong>und</strong> somit<br />

eigentlich auch nach Heideggers Überlegungen erst damit von aus sich<br />

selbst bestimmbaren intentionalem Charakter sein soll, <strong>die</strong> besorgende<br />

Auslegung als Material des vorgängigen Verstehens selbst vorangestellt,<br />

das allerdings ihrerseits bei aller Eminentheit ihrer subjektiv genetischen<br />

Vorgängigkeit erst <strong>der</strong> Auslegung zur Apophantik einer Aussage bedürfte,<br />

um <strong>die</strong> logische Bedingung eines wahrheitsfähigen Urteils überhaupt zu<br />

erfüllen — ohne <strong>die</strong>se aber stünde <strong>die</strong> Bestimmbarkeit <strong>der</strong> Form <strong>der</strong><br />

Intentionalität in Frage, <strong>die</strong> doch auch zur Auslegung gehören sollte. Nun<br />

ist <strong>der</strong> Gang <strong>der</strong> Überlegung insofern trotz aller Doppeldeutigkeit <strong>der</strong><br />

Verwendung des Begriffes <strong>der</strong> Intentionalität insofern klar, als daß<br />

Heidegger für uns als Seinsgr<strong>und</strong> des Erkenntnisstrebens zuerst <strong>die</strong><br />

praktische Orientiertheit in <strong>der</strong> Welt anspricht. Nur sofern <strong>die</strong> praktische<br />

Orientierung zu einer Frage <strong>der</strong> Vernunft wird, wird auch das theoretische<br />

Urteilsvermögen konf<strong>und</strong>ierend (ohne deshalb allein ideale Urteilsinhalte<br />

betreffen zu müssen), um das, was Heidegger schließlich gegenüber <strong>der</strong><br />

Auslegung (als würde <strong>die</strong>se sprachlos erfolgen) als Aussage bezeichnet<br />

hat, überhaupt im logischen Sinne als Aussage (Proposition, Urteil)<br />

exponieren zu können. Heideggers Strategie ist also nur zweierlei<br />

vorzuwerfen: Erstens exponiert er den Begriff »Aussage« zuerst<br />

traditionell als logischen Terminus mit einen geregelten Bezug zur<br />

Wahrheit, um dann aus <strong>die</strong>sem Begriff jede hermeneutisch verwendbare<br />

o<strong>der</strong> hermeneutisch verwendete Äußerung regressiv abzuleiten, <strong>der</strong><br />

angeblich als Auslegung, obgleich ursprünglicher im Bezug zur Wahrheit<br />

stehend, <strong>die</strong> Entscheidungsfähigkeit nach wahr <strong>und</strong> falsch völlig abgehen<br />

sollte. Zweitens unterstellt Heidegger <strong>der</strong> Eingebettetheit solcher<br />

Äußerungen (seien sie nun sprachlicher o<strong>der</strong> nicht sprachlicher Natur),<br />

nur weil <strong>die</strong>se in ihrer Zweckmäßigkeit für sich nur einem inneren,<br />

eigenem Zweck unterliegen können sollten, allein daraus auch schon, den

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