analytik und die dialektik der substanz

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Stellung als Attribut die Bedeutung eingeräumt, ein notwendiges Merkmal
für die analytische Heraushebung eines Merkmalbegriffes aus dem
Subjektbegriff zu bezeichnen. Solche Merkmale sollen dem Subjektbegriff
notwendig sein oder ihn mit konstituieren. Damit wird aber womöglich
zweierlei verlangt. Denn einen Subjektbegriff zu konstituieren kann im
Zuge fortschreitender Bestimmung des Individuellen bedeuten, Merkmale
zur Konstitution aufzunehmen, die nicht notwendigerweise am
Gegenstand zu finden sind, sondern ihm gerade nur zu einem
ausgezeichneten Zeitpunkt zukommen. Im Zuge der fortschreitenden
Bestimmung des Allgemeinen kann das Konstituieren eines
Subjektbegriffes auch bedeuten, eine vorläufige Bestimmung
vorzunehmen, die späterhin erst auf ihre notwendigen und ihre zufälligen
Teile befragt werden kann. In beiden Fällen wird von der Notwendigkeit
eines Merkmals des Subjektbegriffes auf eine Weise Gebrauch gemacht, die
anzeigt, daß sie noch etwas anderes bedeutet, als daß Merkmale nötig sind,
um das Individuelle oder aber auch das Allgemeine im Subjektbegriff zu
supponieren. — Es ist die Notwendigkeit im Sinne von Essentialität
angezeigt, die weder das Individuelle als Idee der Bestimmbarkeit von
Existenz noch das Allgemeine als Idee der Bestimmbarkeit nach Gesetzen
ohne weitere Begründung als Fundament beanspruchen darf. Insofern
aber auch vom Wesen des Individuellen und vom Wesen des Allgemeinen
gesprochen werden mag, handelt es sich also in der Frage nach der
Notwendigkeit des analytischen Urteils eigentlich um die Frage nach dem
logischen Wesen. 16
Die wesenslogische Einteilung der Logik und Grammatik, die Kant in
seiner Antwort auf die Angriffe Eberhards 17 gibt, beginnt mit einer
Unterscheidung der Begriffsmerkmale: in solche, die unabtrennlich und
notwendig mit dem Wesen des darin gedachten Gegenstandes verbunden
sind, und solchen, die unbeschadet des Begriffes abgetrennt werden
können. Gemeinhin nannte man Aussagen mit den ersteren als Prädikat
16 Willard Q. Quine, Grundzüge der Logik, Suhrkamp Verlag Frankfurt/Main 3 1969.
Titel der Originalausgabe: Methods of Logik. Revised Edition 1964 by Holt, Rinehart
and Wilson, New York, Chicago, San Francisco, Toronto. Quine bezweifelt in der
Einleitung wie Bolzano die Möglichkeit einer ursprünglichen Definition des
analytischen Urteils. Das analytische Urteil bleibt Angelegenheit einer
konventionalistisch vorgehenden Darstellung des Stoffes der jeweiligen
Wissenschaft. Alle echten Urteile seien synthetisch; allerdings niemals von einer
Geltung a priori.
17 Über eine Entdeckung, nach der alle neue Kritik der reinen Vernunft durch eine
ältere entbehrlich gemacht werden soll, Königsberg 1790, BA 83