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analytik und die dialektik der substanz

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zugesprochen worden ist. Insofern ist <strong>der</strong> ganze Syllogismus als Leitfaden<br />

für eine Erkenntnistheorie hinfällig. Zieht man aber <strong>die</strong> vorgeschlagene<br />

Umformulierung des Obersatzes heran, wie sie zu den Logischen<br />

Untersuchungen Husserls besser passen würde, ergibt sich folgendes<br />

Problem: Der Untersatz soll nun — wohl gegen Husserls Idealität gerichtet<br />

— <strong>die</strong> Idee <strong>und</strong> ihr Allgemeines über das Allgemeine am Schematischen<br />

an einer Gestalt (Eidos) mit dem Allgemeinen <strong>der</strong> Gattung (Genus) des<br />

erscheinenden Gegenstandes verbinden. Gerade <strong>die</strong> Beanspruchung <strong>die</strong>ser<br />

Art vom Schematischen führt doch auch zur sinnlichen Anschauung als<br />

Entscheidungskriterium, ob nun wirklich von <strong>der</strong> Hypothese <strong>der</strong><br />

Vermutung über dem Gattungsnamen als Begriff <strong>die</strong>ser jeweils<br />

bestimmbaren Gestalt von <strong>der</strong> Einbildungskraft in <strong>der</strong> Erfahrung jene<br />

Merkmale vorgebildet worden ist, <strong>die</strong> mittels den Merkmalen <strong>der</strong><br />

Anschauung auch wirklich angebbar geworden sind. Diese analytische<br />

Darstellung setzt aber <strong>die</strong>jenige ursprüngliche Synthesis bereits voraus,<br />

<strong>der</strong> erst zu klären wäre, welche Ursprünge Idee, Schema <strong>und</strong><br />

Gattungsbegriff (genus des Gegenstandes) besitzen <strong>und</strong> wie <strong>die</strong>se<br />

f<strong>und</strong>ierend zusammenhängen. Heidegger bringt nicht ganz zu Unrecht an<br />

<strong>die</strong>ser Stelle <strong>der</strong> Überlegung <strong>die</strong> teleologische Reflexion ein, welche <strong>die</strong><br />

bereits konstituierte Anschauung erst als Anschauung eines praktischen<br />

Gegenstandes (bei Heidegger eben immer nur als Zuhandenes) zu denken<br />

erlaubt (also nicht als nur auf sinnliche Anschauung beruhend), obgleich<br />

damit <strong>die</strong> ausgebildeten Differenzen im Gebrauch von Allgemeinheit nur<br />

nochmals kompliziert werden.<br />

Der Schlußsatz, bei Heidegger bemerkenswerterweise gleich in doppelter<br />

Ausfertigung vorgestellt (»Satz gleich Allgemeines, identisch mit Idee, <strong>und</strong><br />

daraus: Satz gleich Gattung zu den Setzungen«) ist schon im ersten Glied<br />

kritisierbar: Wohl vermag über das Gemeinte eines sprachlichen Gebildes,<br />

eines Ausdrucks, <strong>der</strong> eine Aussage über etwas als Urteil o<strong>der</strong> bloß als<br />

Behauptung bedeutet, zu Recht gesagt werden, es beinhalte als Satz ein<br />

Allgemeines (hier noch eine weitere Konnotation zum möglichen<br />

Gebrauch des Allgemeinen: <strong>die</strong> Kollektivität, ansonsten <strong>die</strong><br />

Kommunizierbarkeit überhaupt in Frage gestellt sein würde); es kann<br />

weiters auch von einem jeden solchen Satz behauptet werden, er sage über<br />

eine Idee aus; keinesfalls aber wird mir von selbst verständlich, woher<br />

Heidegger den Gr<strong>und</strong> hernimmt, auch wenn <strong>der</strong> Satz Allgemeines<br />

allgemein aussagen sollte (also mit <strong>der</strong> Aussage auch Gesetzmäßiges vom<br />

immanent Gegenständlichen <strong>der</strong> Intention behauptet wird), zu behaupten,

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