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analytik und die dialektik der substanz

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-— 241 —<br />

Anschauung Kantens wie für <strong>die</strong> unvollständige Definition <strong>der</strong><br />

sinnerfüllenden Intentionen Husserls eine Differenz zwischen Denken,<br />

Konstruktion <strong>und</strong> Konstrukt einerseits <strong>und</strong> zwischen Konstrukt <strong>und</strong><br />

sinnerfüllen<strong>der</strong> Intention in transzendental-objektiver Geltung<br />

an<strong>der</strong>erseits. 245 Die Selbstinterpretation Husserls, <strong>die</strong> hier von Gethmann<br />

herangezogen wurde, geht also vermutlich an sich selbst vorbei, sollte sie<br />

in <strong>der</strong> Tat das Problem <strong>der</strong> sinnerfüllenden Intention innersprachlich <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong>art zum grammatikalischen Problem spezifiziert bewußtseinsimmanent<br />

lösen wollen. Es wird hiebei übersehen, daß für unser Bewußtsein nicht<br />

nur empirische Unabweislichkeiten son<strong>der</strong>n auch ideelle<br />

Unabweislichkeiten das F<strong>und</strong>ament des Faktischen (Evidenz) abgeben,<br />

was gerade hinsichtlich <strong>der</strong> Schwierigkeit, <strong>der</strong> Intentionalität des inneren<br />

Monologs ohne kommunikative Ausdrucksintention <strong>und</strong> ohne aktuell<br />

relevante äußere erfüllende Anschauung noch eine Formbestimmung<br />

geben zu können, von Bedeutung sein wird. Das Problem <strong>der</strong><br />

Formbestimmung <strong>der</strong> Intention besteht im inneren Monolog auf einer<br />

gr<strong>und</strong>sätzlichen Weise, da auch nach <strong>der</strong> transzendentalen Reduktion z. B.<br />

<strong>die</strong> Erscheinungen <strong>der</strong> Objekte als solche erkennbar sind, <strong>und</strong> nur <strong>die</strong><br />

Transzenden<strong>die</strong>rung zu wirklichen Gegenständen ausgeklammert worden<br />

ist. Im inneren Monolog wird <strong>die</strong> Ausschließlichkeit <strong>der</strong> Orientierung <strong>der</strong><br />

Intentionalität auf Kategorialität <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Ordnung <strong>der</strong><br />

Erfüllungssynthesen allerdings in Frage gestellt. Diese Frage ist dreigeteilt:<br />

Zuerst sind einerseits verschiedene Arten von Erfüllungssynthesen <strong>und</strong><br />

auch verschiedene Kategoriensysteme anzunehmen, an<strong>der</strong>erseits muß<br />

danach <strong>die</strong> Frage gestellt werden, ob überhaupt aus den verschiedenen<br />

Arten von Erfüllungssynthesen ein System entsprechen<strong>der</strong> Kategoriearten<br />

mechanisch folgen muß. 246 Schließlich ist aber <strong>die</strong> Frage unabweislich, ob<br />

es eine Form <strong>der</strong> Intention gibt, <strong>die</strong> nicht kategorial bestimmt ist. Kant hat<br />

das nach Berücksichtigung aller relevanten Umstände in <strong>der</strong> Tat<br />

behauptet. — Wie noch weitere Kriterien gef<strong>und</strong>en könnten, will ich hier<br />

nicht weiter erörtern, son<strong>der</strong>n nur so viel sagen: Keinesfalls ist von selbst<br />

verständlich, daß das gesuchte Kriterium für <strong>die</strong> Formbestimmung <strong>der</strong><br />

Intentionalität im einsamen inneren Monolog abseits von empirischer<br />

Anschauung <strong>und</strong> kommunikativer Ausdrucksintention in <strong>der</strong> schlichten<br />

Bewußtseinsimmanenz des subjektiv vereinzelten Bewußtseins gef<strong>und</strong>en<br />

245 LU VI, cit. op., insbeson<strong>der</strong>e §§ 13-15<br />

246 Heidegger folgt nicht <strong>der</strong> von Husserl geäußerten Absicht, aus dem System von<br />

Regionalontologien (sei ein solches überhaupt möglich o<strong>der</strong> auch nur sinnvoll) noch<br />

das System <strong>der</strong> Einzelwissenschaften ableiten zu wollen. Dem schließe ich mich an.

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